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Nr. 42. 30. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwod, 19. februar 1913.

115. Sigung. Dienstag, den 18. Februar 1913,

nachmittags 1 hr.

Am Bundesratstisch: Sera ette.

Kurze Anfragen.

Abg. Dr. v. Laszewski( Bole) hat angefragt, warum die Aften über die Nach wahl in Schweg beim Reichstage noch nicht ein­gegangen find. Heute zieht er die Anfrage zurüd, da die Atten gestern eingetroffen find.

Die Abgg. Dr. Paasche( natl.) und Dowe( Vp.) weisen in einer Anfrage darauf hin, daß der preußische Handelsminister dem Bankentonsortium, das die Zulassung junger Aftien und zur Notiz an der Berliner Börse beantragt, erklärt hat, er werde wegen der ablehnenden Haltung der Gesellschaft gegenüber der Betroleummonopol- Vorlage, so lange dieser Geſeßentwurf in Frage ftebe, die Beratung und Beschlußzfassung über die beantragte zu Laffung seitens der Zulassungsstelle nicht dulden. Sie fragen, was der Reichskanzler zu tun gebenit, um solche ungerechtfertigte Ein­wirkung auf ein Privatunternehmen zu verhindern.

Unterstaatssekretär im Reichsamt des Innern Dr. Richter: Der preußische Handelsminister hat einem Vertreter des Konsortiums seine Auffassung mitgeteilt, daß, so lange die Besprechungen über das vorgelegte Petroleumgefeß noch schweben, eine Unsicherheit für die künftige Gestaltung der Verhältnisse der Gesellschaft besteht, die eine zuverlässige Bewertung der neuen Papiere hindert, weswegen fie zur Börse nicht zuzulassen sind. Auch widerspreche es dem Staatsintereffe, die Zulassung derartiger Papiere im gegenwärtigen Zeitpunkt amtlich zu fördern. Zu Maßnahmen des Reichskanzlers liegt ein Anlaß nicht vor.( Abg. Dr. Arendt: Sehr richtig! Heiterkeit.) Die am 2. Juni 1911 in Washington unterzeichnete revidierte Bariser Uebereinkunft zum Schuße Eigentums und das Ausführungsgesetz dazu werden in zweiter Lesung debattelos angenommen.

Wahlprüfungen.

bes

Abg. Stücklen( Soz.):

-

Abg. Sachse( Soz.):

nun

Abg. Dr. Neumann- Hofer( Vp.): Auch wir verlangen von den politischen Beamten Zurückhaltung. Die ist aber hier geübt Ich habe im vorigen Jahre die Behauptung der Steigerztg." worden, denn Herr v. Borries hat nur in einer geschlossenen Ber - hier vorgebracht, wonach die Vermutung bestand, daß bei dem Kampfe trauensmännerversammlung gesprochen, und zwar als Privatperson. der Bergherren im Ruhrrevier gegen den Steigerverband auch Im Falle Braun hatte der Regierungspräsident das Flugblatt Post beamte sich dazu hergegeben hätten, um Mitglieder des mit seinem Amtscharakter unterzeichnet und im Falle Buchwald ist Steigerverbandes zu ermitteln. Der Herr Staatssekretär hat mich die Kassierung der Wahl nach unserer Meinung zu unrecht erfolgt. damals sehr scharf deswegen angegriffen. Ich sagte ihm, er möge Die Wahl wird gegen die Stimmen der Sozialdemokraten für abwarten, der Prozeß schwebe noch. Heute fann ich gültig erklärt. zu meiner Freude konstatieren, daß durch den Verlauf des Prozesses Hierauf wird die der Verdacht gegen die Postbeamten sich als unbegründet herausgestellt hat. Ich will nur noch hinzufügen: es ist ja ganz schön, wenn der Staatssekretär seine Beamten in Schutz nimmt, er würde sich aber noch mehr um sie verdient machen, wenn er feine Knausrigkeit in der Gehaltsfrage aufgeben wollte.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.)

treffen.

zweite Beratung des Postetats fortgesezt bei den Titeln, die die einzelnen Beamtenkategorien be­den Etat eingesetzt; außerdem empfiehlt sie in einer Reſolution eine Hierzu hat die Budgetfommission eine Reihe von Bulagen in Abg. Hubrich( Vp.) bringt einige Titel- und Ordenswünsche der stärkere Bermehrung der höheren Stellen, in einer zweiten beantragt an 3 listen vor. Die Wartezeit der Post sekretäre ist länger sie, daß die Poſt- und Telegraphensekretärprüfung zum zweiten Male als die der sonst völlig gleichberechtigten Telegraphensekretäre. britten Lesung, um Borlegung eines Gefeßentwurfs zum Besoldungs - gegen Beamte eines Bafetpoſtamts gerichtet. Die Beamten haben wiederholt werden kann, in einer dritten ersucht sie, noch vor der Das ist ungerecht. Herr 3ube il hat gestern schwere Angriffe gefeg, durch welchen die Postassistenten und Bostunterbeamten jene mich gebeten, den Staatssekretär zu ersuchen, fie gegen dieſe un Gehaltssätze erhalten( 1800 bis 3600 refp. 1200 bis 1800 m.), welche begründeten Anwürfe in Schutz zu nehmen. Redner begründet des der Reichstag in zweiter Lesung beschlossen hat. weiteren einige Refolutionen seiner politischen Freunde auf zurechnung pensionsfähiger Zulagen der Postassistenten und Postschaffner zu dem anrechnungsfähigen Gehalt, auf unkündbare Anstellung der Post­und Telegraphengehilfinnen nach einer angemessenen Frist und auf Herbeiführung einer Einheitlichkeit in der Besoldung der gehobenen Unterbeamten.

Präsident Kaempf teilt mit, daß die namentliche Abstimmung über die Ostmarkenzulage am Donnerstag stattfinden soll.

Abg. Antrick( Soz.)

Abg. Schirmer( 8.) vertritt speziell Wünsche des weiblichen Personals der Post.

Abg. Werner( Antis.) wendet sich gegen den Vorredner. So lange wir noch Männer genug haben, sollten keine Damen an gestellt werden, zumal diese bei dem anstrengenden Dienst leichter nervös werden.( Bravo ! rechts.)

bringt eine Reihe von Beschwerden über unregelmäßige Postbestellung in Braunschweig vor. Die Schuld daran haben nicht die Unterbeamten, sondern das elende fistalische Spar system. Solange man nicht mehr Beamte einstellt, solange die Unterbeamten unter der Weberarbeit leiden, solange werden auch die Verhältnisse die gleichen bleiben. Aus Mangel an Beamten stellt man Hilfs­kräfte ein, die für den Dienst nicht genügend ausgebildet find. Die Ueberbelastung in Braunschweig ist zu einem großen Abg. Struve( Vp.): Ich stelle fest, daß in der Kommission das gewerblichen Teil Werk des Postdirektors Kulemann, der aus dem Osten hin- Bentrum die Resolution auf unkündbare Anstellung der Beamtinnen gekommen ist. Von ihm wird erzählt, daß er die Beamten in einer abgelehnt hat. Nach der vorzüglichen Rede des Herrn Schirmer ganz inhumanen Weise behandelt, so daß sie nicht mal Zeit erwarte ich, daß seine Freunde jezt unserem Antrag zustimmen haben, ihre Mahlzeiten einzunehmen. Unter seinem Amtsvorgänger werden. Wünschenswert wäre eine Aufstellung darüber, wieviel waren die Verhältnisse in Braunschweig erheblich besser. Beamtinnen vor Ablauf einer zehnjährigen Dienstzeit ohne Pension Die Wahlen der Abgg. Siebenbürger ( f.) und Haase( Soz.) Der Oberpostdirektor scheint keine Zeit zu haben, das Bostamt, wie haben entlassen werden müssen. Die Tagegelder der Postbeamten werden für gültig erklärt. es nötig wäre, zu revidieren. Besonders schwer ist in dieser sollten über die heute oft viel zu geringen Säße erhöht werden. Es folgt die Prüfung der Wahl des Abg. Meyer- Herford ( natt.). Oberpofidirektion auch die Arbeit der Landbriefträger. Mit 70 M. im Monat kann kein Familienvater auskommen.( Sehr Die Kommission beantragt Gültigkeit, die SozialdemoHäufig müssen sie mit schweren Lasten bepackt noch einen vier- richtig!) traten beantragen, die Wahl für ungültig zu erklären. rädrigen Karren mit Paleten ziehen. Neuerdings hat man in Abg. Erzberger( 8.) betont, daß das Zentrum in der Frage der einem Bezirk zum Transport der Pakete einen Biegenbod ge-| Unfündbarkeit der Beamtinnen an seiner ablehnenden Haltung nommen.( Heiterkeit.) Ich weiß nicht, ob der Landbriefträger ihn fest halte. Der Wahlkommissar Landrat v. Borries hat in einer unterhält oder ob die Reichspost etwas dazu beiträgt. Unhaltbare Meinung in dieser Frage zum Ausdruck gebracht. Abg. Schirmer habe nur seine persönliche tonfervativen Wählerversammlung vor der Stichwahl zur Wahl Zustände herrschen auch in der Postpersonenbeförderung Meyers aufgefordert und seine ganze Autorität dafür ein- in Braunschweig . Die paar Stichproben, die ich aus der Fülle des beantragten Erhöhungen der Etatstitel werden mit großer Mehrheit Die Resolutionen der Kommission sowie die von der Kommission gesezt. In solchen Fällen hat der Reichstag früher die Wahlen für mir zugegangenen Materials vorgetragen habe, beweisen, daß angenommen. ungültig erklärt, die Wahl des sozialdemokratischen Ab- wenigstens in Braunschweig die Post den steigenden Ansprüchen geordneten Braun, weil der Regierungspräsident zugunsten des des Berkehrs nicht gerecht geworden ist. Es ist dringend notwendig, fonservativen Kandidaten ein Flugblatt unterschrieben hatte und die daß der Oberpostdirektion Braunschweig entsprechende Anweisungen Wahl des sozialdemokratischen Abg. Buchwald, weil erteilt werden, damit diese Mißstände beseitigt werden.( Bravo ! bei der Staatsminister als Mitglied des reichstreuen Vereins vor den Sozialdemokraten.) der Aufstellung eines agrarischen Kandidaten gewarnt hatte. Um wieviel mehr muß jetzt die Wahl für ungültig erklärt werden, wo die dag diefer feine Schwierigkeiten machen werde, wenn ein Postbeamter Abg. Erzberger ( 3.) bittet um eine Erklärung des Staatssekretärs, Agitation des politischen Beamten Erfolg hatte. als kandidat für einen einzelstaatlichen Landtag auf­Solchen ungefeßlichen Eingriffen politischer Beamter fann nur ein gestellt werde und wünscht, daß für solche Beamten, wenn möglich, Riegel vorgeschoben werden, wenn so zustande gekommene Wahlen für un der Urlaub so gelegt wird, daß sie für die Wahlagitation frei find. gültig erklärt werden. Tun Sie das nicht, so schaffen Sie folgenden Zustand: Greift ein Beamter ein und es wird ein Sozialdemo Staatssekretär Straette erwidert, daß in solchen Fällen feine frat gewählt, so wird die Wahl tassiert; greift ein Schwierigkeiten gemacht worden seien und werden würden. ein und es wird em Konserbatiber oder( Bravo ) Nationalliberaler gewählt, so wird das Mandat be Abg. Böhle( Soz.) stätigt. Das bieße geradezu eine Prämie für die Landführt Beschwerde über zu langsame Postbestellung von Straß­räte aussehen, sich in den Wahlkampf einzumischen. Wollen Sie burg nach Rupprechtsau. Geisboltsheim wünscht beffere nicht zweierlei Recht schaffen, so müssen Sie die Wahl für ungültig Telephonverbindung. Notwendig wäre die Einrichtung erklären.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) eines Postscheckamts in Straßburg .

Beamter

Kleines feuilleton.

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ließe und der lebendigen Darstellung... hätte sich selbst entleibt."

Troz dieser entscheidenden Erklärung Hauptmanns trägt Hans yjer feine Bedenken, dessen Beteiligung an der Verfilmung der Kunst ( mit seinem Roman) zu bedauern.

Mit einem Blick in die Zukunft schließt der mutige Ritter Georg feinen Stampfruf gegen den Kinodrachen:

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die Anrechnung pensionsfähiger Zulagen der Postassistenten und Bei der Abstimmung über die Resolution der Volkspartei betr. Postschaffner tommt es zum Hammelsprung.

Der Antrag wird angenommen mit 135 gegen 103 Stimmen. Rechten wird die Resolution der Volkspartei auf unkündbare Angenommen gegen die Stimmen des Zentrums und der Anstellung der Beamtinnen. Mit großer Mehrheit angenommen wird endlich der Antrag der Boltspartei auf einheitliche Besoldung der ge hobenen Unterbeamten.

Beim Titel Postagenten" wünscht

Abg. Werner Hersfeld( Wirtsch. Bg.) eine Besserstellung dieser Verwaltung von Postagenturen.

Abg. Hepp( natl.) scht..ßt sich dem Vorredner an.

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Beamte " hat die Kommission eine Erhöhung eintreten lassen( um Beim Titel Unterstügungen für höhere und mittlere 27 200 M.), sie hat dagegen den Titel Ostmartenzulagen 1100000." gestrichen.

Was du ererbt von deinen Vätern hast, ertirb es, um es zu beschwäßen. Wozu soll uns der Sinn noch Taten stehn Viel besser ist es, Reden drechseln. Der Taten sind vordem genug geschehn, laßt uns auch endlich Worte wechseln!

Franz.

Der neueste Reklametrid. In Chicago ist der Besizer einer großen Schokoladenfabrik auf die Idee gekommen, sein Pro­pagandatonto mit einigen hundert Papageien zu belasten. Den Papageien wurde der Satz beigebracht: Die Schokolade von X ist die beste der Welt". Dann wurden sie an Geschäftsleute und Private verteilt, um nun bei jeder Gelegenheit ihre Weisheit zum besten zu geben.

Wie wir hören, interessiert sich in Berlin Mag Reinhardt für die Idee. Er denkt augenblicklich heftig darüber nach, ob sich das Heer der journalistischen Papageien nicht zwedmäßig um einige hundert wirkliche Papageien vermehren ließe. Schmerzen ber ursacht ihm vorläufig nur der Kostenpuntt. Die journalistischen Papageien der bürgerlichen Presse sind nicht nur gelehrig, sondern immerhin Geld. vor allem auch billiger. Die richtigen Papageien Tosten

Notizen.

Ein Dichter gegen die Kinopest. Der Uebermut des Kino, tapitals wird von Tag zu Tag größer. Es hat die Formel begriffen mit der man alle Pforten sprengt, und wendet sie skrupellos an: es fauft, was es braucht. Es kauft Lindau , es fauft Hauptmann, es tauft Bassermann! Und die deutschen Dichter und Schauspieler Wenn erst unsere Werke in dreitausendmeterlangen Films zum find mit einem Male begeisterte und dankbare Kinoverehrer. Kaum Volfe sprechen werden, dann trete der Dichter einmal in seine Kino­einer, der den Versuchungen lockender Gewinne widersteht, feiner, bude ein. Und dann soll er sprechen. Dann soll er sagen, wer ihm der noch protestiert. Oder doch? Da, es hat sich endlich ein Dichter besser gedient hat: die in- und ausländischen Filmfabriken mit ihrem gefunden, der den anmaßenden Kunst" machern den Handschuh hin- Gelde oder der geringste seiner Kritiker mit seinem bescheidensten wirft und gegen die Entweihung des Dramas zu Filmzwecken Tadel. protestiert. Der junge Dramatiker Hans Kyser ist es, der auf Aber es find alle Anzeichen vorhanden, daß die Menschen sich die höchsten Verkaufspreise", die ihm geboten wurden, mit einem darauf besinnen, daß sie nicht taub stumm sind. Und daß sich offenen Brief( in der B. 3. am Mittag") antwortet, der an er- die Dichter darauf besinnen, daß niemand sein Bolt erhebt, indem frischender Deutlichkeit nichts zu wünschen läßt. er die Speisen für den allezeit sensationslüsternen Magen der Menge Herr Khier weist den Reklametrick, von Kino kunst zu mit seinem Namen umtauft, sondern indem er das ethische Gefühl sprechen, in die Schranken zurüd, indem er schreibt:" Ich will des Volkes immer wieder und auf jede Weise weckt und läutert." Ihnen zunächst zugestehen, daß ich beim Anblick der Erzeugnisse Bravo , Hans Kyser ! Ihrer Fabrik zuweilen verblüfft war, daß sie mich sogar manchmal amüsiert, öfters aber noch gelangweilt haben. Wie es jedoch bei sagt eine Bauernregel. Spricht sie die Wahrheit, so muß das laufende Frühe Ostern. Ostern im März verheißt ein gutes Brotjahr", mäßiger Jahrestemperatur einem gefunden Mitteleuropäer möglich Jahr ein ganz hervorragendes Brotjahr" werden; denn früher als sein soll, Ihre Zelluloidfilms, die Sie in beliebiger Anzahl, und in diesem Jahre tönnen wir Ostern faum zu feiern verlangen. Ist meist von vorn nach hinten, zuweilen aber auch, was der Komik doch der diesmalige Termin, der 23. März, der zweitfrühste, der Ihrer dramaturgischen Sendung auf Erden mehr entspricht, von überhaupt vorkommen fann. Bekanntlich fällt nach der Festseßung hinten nach vorn abschnurren lassen können, mit dem zu verwechseln, des Konzils von Nicäa Ostern auf den ersten Sonntag nach Vollmond Stnote tritt vom 1. Januar 1914 an zum Deutschen Opern­-Bühnenchronit. Der Münchener Kammersänger Heinrich was die Erfahrungen von Jahrtausenden sich geeinigt haben, nach Frühlingsanfang". Hiernach ist nun der 22. März der früheste Oster- ba use in Charlottenburg über. Er wird die großen Tenorpartien Kunst" zu nennen, das geht über meinen gänzlich unbelehrbaren termin, der überhaupt möglich ist. Freilich haben von allen jezt lebenden in den Wagnerschen Opern singen. Knote wird aber auch an der Was das Wort für den Dichter ist, setzt ein Dichter den zuletzt ist der 22. März als Ostertermin im Jahre 1818 vorgekommen Menschen nur recht wenige ein so frühes Osterstfest erlebt; denn Münchener Hofoper weiter mitwirken( als Gast?). Fabrikanten, die seine Kollegen austaufen, auseinander: Das Kunstgewerbe Museum hat für die Monate und vorher in den Jahren 1761 und 1693. Dagegen fommt in Februar bis April eine Sonderausstellung, Brandenburgische Gänzlich undenkbar scheint es mir zu sein, daß ein Dichter, unserem Jahrhundert und ebenso in den beiden nächsten Jahr- Gläser des 17. und 18. Jahrhunderts" veranstaltet. Sie wenn er nur jemals einen Hauch vom Atem der Erdenseele in sich hunderten der 22. März als Ostertermin überhaupt nicht vor, umfaßt die Gläser der Kurfürstlichen und königlichen Glashütten gespürt hat, nicht bis in die Wurzeln seiner Eristenz miterfahren fondern nach 1818 erst wieder im Jahre 2285 und darauf in den Grimnig bei Joachimsthal , Marienwalde , Potsdam und Zechlin. haben sollte, daß alles, was wir schaffen, wie die Musit durch den Jahren 2353 und 2487. Auch der diesjährige Ostertermin, der Gleichzeitig sind die Neuerwerbungen des Jahres 1912 zu einer Zon, sich durch das Medium des Wortes mitteilt; daß unfere 28. März, der zweitfrüheste, der möglich ist, ist noch recht Ausstellung vereinigt. Gestalten nur leben, weil unsere Rede, das ist das Bewußtwerden felten. unſerer persönlichen und überpersönlichen Zusammenhänge mit dem gekommen, nämlich zweimal: in den Jahren 1845 und 1856. fpricht Mittwochabend 8% Uhr im großen Saale des Tiergarten­Jm vorigen Jahrhundert ist er relativ häufig vor­Vorträge. Reichstagsabgeordneter Frant- Mannheim Weltganzen, weil diese Geisteskraft in ihnen braust und sie umweht; Dazu tritt dann das gegenwärtige Jahr 1913, und sodann wird hofes" als zweiter Redner in der vom Verband ehemaliger Frei­daß all unsere Worte wie aus dem Gesez unseres Werkes, so aus der 23. März als Ostersonntag erst wieder vorkommen können in studenten Charlottenburg , Technische Hochschule E. V. veranstalteten dem Gesetz unserer Persönlichkeit organisch emporwachsen, und daß den Jahren 2008, 2160, 2228, 2380 und 2532. unser mühseligstes Ringen immer nur ein Bingen mit dem Geiste Termin für den Ostersonntag ist der 25. April, ein Vorkommnis, Sozialdemokratie. Der späteste Vortragsreihe über: Geschichte und Programm der ist: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!" Und gegen diesen Geist oder Gott oder Genius das wir im Jahre 1886 zuletzt gehabt haben und das im Jahre Der Leiter der antarktischen Expedition, ihn, wie Sie wollen, sehr geehrte Filmfabrik nennen Sie 1943 und sodann im Jahre 2038 wieder eintreten wird. Db wir Oberleutnant Filchner, soll bei der Militärbehörde ein Verfahren gegen den sollen oder unsere Nachfahren alle die hier angegebenen frühen und späten gegen sich eingeleitet haben, um die Gerüchte über die Zwiftigkeiten nun die Dichter um der Bruttoeinnahme willen ihre nicht immer Osterfeste wirklich feiern werden, steht freilich dahin; denn be- in der Expedition aufzuklären. günstige... fagen wir fortune" forrigieren? Sie haben Geld. Daß eine Militärbehörde dazu Sie können also die Dichter bezahlen. Aber Sie irren sich. Sie Einschließung des Ostertermins in engere Grenzen abzielen. fanntlich sind seit langem Bestrebungen im Gange, die auf eine die richtige Instanz wäre, scheint uns sehr zweifelhaft. tönnen sie nie bezahlen, denn was Ihnen ein Dichter von seinem Wert nur verkaufen tann, ist gerade das, was er mit seinem Werk überwunden hat, den Rohstoff. Sie sind die Genarrten, aber die Dichter sind die Betrogenen. Ein schlechtes Geschäft für Sie, ein schlechteres, wie ich fürchte, für uns."

Unverstand."

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In welcher unverantwortlichen Weise die Kinoboltsbeglücker den Namen Hauptmanns mißbrauchen, deckt Herr Kyser weiter auf. Hauptmann hat nach ihm nur seinen( schwachen) Roman Atlantis" zur Verulmung überlassen, aber ausdrücklich versichert, daß er seine Dramen nie dazu hergeben würde, und hinzugefügt: .Ein Dichter, der sein Drama des Wortes berauben

Humor und Satire.

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Das Zeitalter der Rede.

Dr. W. A.

Wie man im Deutschen Reich am liebsten pflegt vergang'ner großer Zeit Vermächtnis? Man feiert mit dem Munde unentwegt das hundertjährige Gedächtnis.

Die Ahnen schufen ohne Red' und Rast, damit die Enkel sich ergözzen.

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Woder Mehrwert bleibt. Der amerikanische Lurus nimmt immer mehr Formen an, die alles Frühere weit überbieten. Besonders charakteristisch dafür ist die Manie, alte Meister zu er werben. Auf der Versteigerung der Sammlung von C. D. Bordon in New York wurden Preise gezahlt die auch in Amerita noch nicht erreicht wurden. Den höchsten Breis erzielte ein Rembrandt Die sterbende Lukrezia", der 520 000 m. brachte. Ein Gemälde Turners Regatta, mit dem Wind segelnd", brachte 420 000 M., ein Kinderporträt von Romney 400 000 m., oppners Bildnis der Mrs. Arbuthnot 242 000 m. Das Bildnis des Geistlichen Sibelius von Frans Hals , das nur 10% 8oll zu 7% 8oll mißt, brachte 180 000 m.

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