-
So tanzten wir also förmlich im Kreise herum. stritten uns um eine Frage von wahrhaft untergeordneter Bedeutung. Doch auch der Staatsanwalt benutzte den Weg des vorsitzenden Richters und biß sich in seinem Plädoyer in das Protokoll ohne die Namen meiner Zeugen fest. Den gelehrten Herren mußte aber doch besser wie mir als„ Laien" bekannt sein, daß mir ohne weiteres das Recht der Aussageverweigerung zustand. Das Urteil ist meist schon bor der Verhandlung fertig hat einmal ein Kenner der Verhält nisse, wie sie bei unserer Justiz bestehen, geäußert. Ich schließe mich dem an.
"
-
"
Sehen wir zunächst zu, wie sich die Kohlenpreise unter der
"
"
"
.
30 Buchthäuser, 1162 Gefängnisfe, 51 549 Gefangene im Tagesdurchschnitt.
reichen Berichten, die täglich zu bearbeiten sind, auch nicht er- und erst fürzlich noch hielt es der preußische Handelsminister für außerstande seien, sich durch Arbeit ihren Lebensunterhalt zu vermöglichen, auf einer Stelle fann man nur sein." Der Jurist: geraten, dem Syndikat die Freundschaft zu fündigen. Er wollte für dienen, der eigentlichen Wanderarmen", sollten durch entsprechende " Ich habe die Auffassung, daß Ihnen die Zeugen erst später, nach die zuletzt beschlossene Preiserhöhung feine Verantwortung tragen. Abänderung des Grundsabes des§ 28 des Unterstüßungswohnsizerfolgter Veröffentlichung des Berichts, mitgeteilt worden sind. Sie Da fann man es verstehen, daß das Syndikat das Bedürfnis hat, gefeßes beseitigt werden. Für die dann verbleibende große Gruppe haben es ja bei Ihrer Bernehmung nicht erwähnt; da hätten Sie Stimmung für sich zu machen. Und jetzt gerade bietet sich von Menschen, die arbeitswillig und arbeitsfähig seien, aber arbeitsdoch wohl die Zeugen gleich angegeben, wenn Sie solche gehabt dazu ein besonderer Anlaß. Bor 20 Jahren, im Februar los im Land umherziehen müssen, solle eine Fürsorge nicht auf hätten." Jch: Darauf fann ich nur nochmals erklären, daß es 1893, wurde das Syndikat gegründet. Diese Gelegenheit benußten armenrechtlicher, sondern auf sozialer Grundlage, einheitlich im sich genau so verhält wie ich angegeben und mir die Sache durchaus die Syndikatsbyzantiner, um die Syndikatspolitik als einen Segen für ganzen Deutschen Reich erstrebt werden. Wir haben seitdem eine unbedenklich schien, sonst hätte ich sie überhaupt nicht veröffentlicht. die Volkswirtschaft herauszustreichen. Ganz besonders die Arbeiter gewaltige Militärvorlage beschert bekommen, eine zweite wird in Ich hätte dann auch meinen Berichterstatter in den Verdacht der sollen allen Grund haben, mit der Wirksamkeit des Syndikats zu Bälde folgen. Wir haben von unseren Staatslentern manche schöne Unwahrheit bringen müssen, und dazu hatte ich, wie ich nochmals frieden zu sein. Ihm sei eine enorme Erhöhung der Löhne zu ver- Rede gehört, wie gut es dem Volte geht. Das in Aussicht gestellte betonen will, nicht die geringste Veranlassung." danken. In einem Buche über„ Kartelle und Arbeiter" meint utsch Wanderfürsorgegejezz läßt noch immer auf sich warten. fogar, das Kohlensyndikat habe die Löhne derart in die Höhe getrieben, daß zum Teil dadurch die Lebensmittel verteuert worden seien. Das habe dann wieder auch eine Erhöhung der Beamtengehälter veranlaßt. Also Lob und Preis dem Kohlensyndikat! Zu den Errungenschaften unserer Gesellschaftsordnung gehört Herrschaft des rheinisch- westfälischen Kohlensyndikats nach oben ent- einblühendes" Gefängnis- und Zuchthauswesen. Die in Preußen widelt haben. Wir stellen die Preise aus dem Jahre 1898 mit bestehenden Zuchthäuser und Gefängnisse, insgesamt 1162 an der Zahl, darunter 30 Strafanstalten, erfreuen sich guter Frequenz. denen aus 1912 in Vergleich. Es tostete eine Tonne in Mark: Im Tagesdurchschnitt famen im Jahre 1911/12 auf die dem Mini1893 1912 Steigerung fterium des Innern unterstehenden Zuchthäuser und Gefängnisse Gestürzte Stückkohle, ab Werk Dortmund . 8,20 13,50 5,30 21 383 Insassen, während die der Justizverwaltung unterstehenden Gaskohle, Düsseldorf . 9,80 12,88 3,08 Anstalten im Durchschnitt pro Tag 30 166 Gefangene beherbergten. Flammkohle, Essen .. 7,60 11,06 8,46 Vow Streikbredervermittlungsgewerbe. Somit ergibt sich ein täglicher Durchschnittsbestand von 51 549 GeDie Preisaufschläge sawanten zwischen 3,08 und 5,30 Pf. fangenen. Für die der Justizverwaltung unterstehenden 1064 GeEine gewisse Berühmtheit hat die Stadt Essen a. d. Ruhr Hinzu kommt, daß auch die Kokspreise im Durchschnitt um 5 bis fängnisse liegen für das letzte Jahr( 1911/12) auch die Gesamtdurch ihre dort zahlreich domizilierenden Streitbrechervermittler er- 6. teuerer geworden sind und die Briketts selbst ebenfalls um zahlen vor. Danach waren im Berichtsjahre 435 603 Personen Inlangt. Einer von ihnen, ein gewisser Lange hatte sich durch einen zirka 4 M. Wie aber steht es mit den Arbeiterlöhnen? haber von Gefängniszellen. Daß es sich hier hervorragend um eine Artikel der Essener Arbeiterzeitung", in dem der Ausdruck Seelen- revier 3,14 M., im Jahre 1911 4,69 M. Mishin war der Lohn pro ohne es natürlich zu wollen, bestätigen und begründen. Er bemerkt Im Jahre 1893 betrug der Durchschnittslohn pro Schicht im Ruhr- soziale Erscheinung handelt, das muß sogar der Reichsanzeiger", verkäufer" gebraucht war, beleidigt gefühlt. Daraufhin hatte die Schicht um 1,55 M. gestiegen.( In einer Schicht fördert der Arbeiter unter anderem, daß in dem Krisenjahre 1901/02 die Zahl der GeStaatsanwaltschaft im öffentlichen(!) Interesse Anflage durchschnittlich 0,85-1 Tonne.) Die Lohnerhöhung bleibt augen- fangenen eine gewaltige Steigerung" erfahren habe, nämlich auf erhoben. Vor Gericht wurde in der Beweisaufnahme festgestellt, scheinlich weit hinter der Preissteigerung zurück. Von der Last, die 482 606 gegen 435 603 im Rechnungsjahre 1899/1900. Nachher sei daß Lange Leute vermittelt hatte, ohne ihnen den Ort der Arbeit das Syndikat den Koblenkonsumenten durch die Verteuerung der die Zahl wieder gesunken, bis auf 425 132 im Rechnungsjahre anzugeben. Daß den Leuten gesagt wurde, es bandele sich um einen Brennmaterialien auferlegte, entfällt nur ein Bruchteil auf Lohn- 1906/07. Während der beiden folgenden Jahre ungünstiger ArStreit, wurde von 2ange beschworen. Die Gewerkschaftsbeamten steigerungen. beitsgelegenheit stieg die Gefangenenzahl von neuem bis auf Kimmriz Essen und Müller Duisburg bekundeten dagegen, gezahlten Bergarbeiterlöhne im Oberbergamtsbezirt Dortmund im den niedrigsten Stand erreicht. Unter der Gesamtzahl der GeNach den amtlichen Ausweisen betrug die Gesamtsumme der 476 667." Dann ist sie allmählich wieder gesunken und hat nun daß ihnen Dugende von Angeworbenen das Gegen Jahre 1893 134,6 millionen Mart, im Jahre 1911 494 Millionen fangenen befanden sich nur 63 346 weiblichen Geschlechts. Im Beteil versichert hätten. Der Staatsanwalt beantragte trotz Mart, Somit ergäbe fich eine Mehraufwendung von rund richtsjahre ereilte 44 339 männlichen und 24 031 weiblichen Gedem 200 M. Geldstrafe. Das Gericht setzte die Strafe, in Rücksicht 360 Millionen Mark. Nach den amtlichen Berechnungen betrug fangenen das Geschick verschärfter Haft. Dazu macht der„ Reichsauf die Person des Lange, aus 50 M. fest. weiter der Wert der Steinkohlenförderung im Oberbergamtsbezirt anzeiger" folgende das soziale Moment herausstellende Bemerkung: Lange ist nämlich vorbestraft. Die Höhe der Strafen wechselt Dortmund 257,5 Millionen Mark im Jahre 1898 und 911,5 Millionen Bettler, Vagabunden, Trunkenbolde, Dirnen, Obdachlose, meist in bunter Weise ab: eine Woche, ein Jahr, acht Monate, wieder ein Mart im Jahre 1911. Mithin gehen die Mehreinnahmen um Wintergäste, die das Gefängnis als eine Wärmehalle oder Herberge Jahr, noch ein Jahr, einen Monat, drei Monate. Ehrverlust und 304 Millionen über die Mehrausgaben hinaus. Dabei ist aber noch oder als Krankenhaus benußen. Im gelobten Lande„ der Geldstrafen erhielt Lange wegen Urkundenfälschung, Betrug, Dieb- gar nicht die Koks- und Brikettgewinnung sowie die übrige sehr besten Sozialreform" und der gefüllten Kompottschüsseln" müssen ertragreiche Nebenproduktion( von Teer, Ammoniat, Benzol u. a.) viele Menschen ins Gefängnis flüchten, um der allerbittersten Not stahl, Hehlerei und Beleidigung. berücksichtigt worden. zu entgehen. Kann es eine blutigere Satire geben? Und noch einmal bestätigt der Reichsanzeiger", daß soziale Not die GefängIst die Schweinemast rentabel? nisse füllt. Bei Erwähnung der Tatsache, daß die Zahl der UnterAgrarische Blätter bringen in regelmäßigen Abständen Notizen suchungsgefangenen abgenommen habe, bemerkt der Königlich über die geringe Rentabilität, ja selbst Berluste bei der Schweine- Breußische Staatsanzeiger":" Unter ihnen befinden sich haltung, um die hohen Forderungen der Landwirte begründet er- Bettler, Landstreicher, Dirnen, die ergriffen und Lange ist nicht der einzige Vertreter der edlen Bunft der scheinen zu lassen. Wie wenig zutreffend diese klagen find, geht fuchungsgefangene gezählt werden, bis ihre Personalien und VorStreitbrechervermittler in Essen . Die meisten von ihnen find ge- aus einer Mitteilung hervor, die Fleischerobermeister Schumacher in strafen festgestellt sind und ihre Aburteilung erfolgen tann; bei wissermaßen Vertreter der Firma Witwe Müller", Hamdem Hamburger Parlament machte. Er sagte:„ Es hat hier vor diesen Personen spielen die günstigere oder ungünstigere Arbeitsburg- Altona. An der Spizze steht ein Generalvertreter. Sie 3 Wochen ein Landwirt 35 Schweine an den Markt gebracht und sie gelegenheit, bie Witterung und andere Faktoren eine einflußreiche sollen samt und sonders von der Hauptstelle bezahlt werden. Der mit 83 m. pro 100 Pfd. verkauft. Er hat dann mit dem Käufer Rolle. Ihr laßt die Armen schuldig werden und überlaßt Generalvertreter", ein gewiffer De Ifing, früher Schutzmann in zusammen nachgerechnet. daß er von diesen 35 Schweinen nach Abzug fie dann der Bein! Start abgenommen hat die Zahl der jugendlichen StrafAltenessen, soll ein festes Gehalt von 250 M. monatlich beziehen, aller Kosten und Spesen 1500 m. verdient, das ist eine daneben erhält er eine Provision. Die übrigen sollen nur auf richtige Rechnung. Sie werden vielleicht darüber erstaunt sein und gefangenen. Im Rechnungsjahre. 1899/1900 betrug fie noch 1562 Provision angestellt sein. glauben, daß es ein außerordentlich hoher Prozentsaz ist, denn bei und ging feitdem mit Schwankungen bis auf 386 im Berichtsjahre Die Provision Delfings foll für einem Anlagefapital von höchstens 4000 M. in etwa 8 Monaten zuvüd. Zu einem großen Teile ist das auf die Aussehung von jeden vermittelten Arbeiter 1,50 M. betragen. Die Firma Witwe 1500 M. zu verdienen, ist gewiß nicht zu verachten. So werden Strafvollstreckungen zurückzuführen. Im letzten Jahre wurden daMüller foll auch Besizerin einiger Häuser in Essen sein, die Sie glauben, daß das vielleicht ein Ausnahmefall ist, aber das sind durch 12 931 Jugendliche vor dem Einzug ins Gefängnis bewahrt. Delfing verwaltet. Verdienste, die in den Zeitverhältnissen und Konjunkturen( und Der größte Sünder und Verführer ist vor einer Bestrafung vollGrenzsperren! D. R. ) begründet sind, und die im legten Jahre an ständig gesichert; es ist der Kapitalismus, auf dessen direkte Wir der Tagesordnung waren. Es ist von feinem Landwirt bestritten fungen der größte Teil der Berbrechen und Bergehen zurückzuworden, sondern alle, die ich über die Sache gehört habe, haben zu führen ist. Der übrigbleibende Teil gehört eigentlich überhaupt gestanden, daß bei Marktpreisen von Mitte der 60 M. die Schweine nicht ins Gefängnis, sondern ins Krankenhaus oder in Heil- oder mäftung eine lohnende ist, d. h. ausdrücklich ausgesprochen, daß bei Pflegeanstalten, in Irrenhäuser. einem Preise von 64, 65, 66 m. noch eine Kleinigkeit für den Landwirt überbleibt. Wenn nun aber statt dessen, wie es seit vielen Monaten der Fall ist, die Schweinepreise sich zwischen 80 und 85 M. bewegen, so macht das mindestens 15 Bf. mehr aus, also bei einem Schwein von 200 Pfund einen Extraverdienst von mindestens 30 m."
Höchst sonderbar mutete, wie auch der Verteidiger besonders hervorgehoben hatte, das Verhalten der Staatsanwaltschaft an, die für Lange( 1), im öffentlichen Interesse" Antlage erhob, um die
Ehre eines Mannes wiederherzustellen, der zehnmal vorbestraft ist,
darunter achtmal wegen gemeiner Vergehen.
"
11.
In Gelsenkirchen soll eine ähnliche Firma Hesbergs in Firma Witwe Müller bestehen. Diese Effener Streifbrecherfiliale hat in der Stadt Zustände gefchaffen, die jeder Beschreibung spotten. Schon auf dem Hauptbahnhof im Warteraum 4. Klasse treiben sich Tag und Nacht die zweifelhaften Elemente zu Dußenden herum. Ferner bestehen für sie die verschiedensten Sammellokale und Pläge. Daß hierdurch alle möglichen fragwürdigen Existenzen angezogen werden, ist erklärlich. Biele der dem Staate besonders nüßlichen Elemente" rühmen sich offen aller möglichen Verbrechen bei Streifs. Arbeitswillige, die in Duisburg - und in Brake Streifende totschoffen, weilen ebenfalls unbehelligt in Essen .
Die gesamte Streifbrechertruppe befindet sich einschließlich ihrer Führer zurzeit in freudiger Erwartung. Einige größere Transporte stehen in Aussicht. So soll die Mailänder Gasfabrit be= reits den Ablauf ihres Tarifs bei Streifbrecherlieferanten signalisiert und um Bereitstellung der notwendigen Anzahl Streifbrecher ersucht haben. Antwerpen braucht zurzeit 50 Streifbrecher zum Ausladen zweier Schiffe, deren Mannschaft sich in einer Lohnbewegung befindet. Für den belgischen Generalstreit hat das Hauptbureau die Mitteilung nach Effen gehen lassen, daß das rheinisch- westfälische Industriegebiet 4-5000 Mann aufzubringen hat; davon für Antwerpen allein 500! Durch ein Urteil des höchsten deutschen Gerichts ist die gewerbsmäßige Streifbrecherbermittelung bekanntlich als ein unfittliches Gewerbe bezeichnet worden. Wie lange noch werden die Behörden der öffentlichen Meinung zum Trotz ihre schüzenden Fittiche über dieses
Syftem breiten?
Diese Extraverdienste zu ständigen zu machen, ist das eifrige Bestreben aller notleidenden Agrarier.
Soziales.
Der arme Wanderer.
Regelmäßig im Winter schwillt die Zahl der Arbeitslosen mächtig an. Heimat- und obdachlos bevölkern sie die Landstraße, mühsam schleppen sie sich von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt. Der Hunger und die Polizei treiben sie weiter, immer weiter, ohne Rast und Ruhe. Wohl haben die Gewerkschaften einen nicht geringen Teil der arbeitslosen Berufskollegen vor dem ärgsten Mangel geschüßt, aber Tausende und Abertausende bleiben immer noch übrig, die ihr Leben von der Gnade mildtätiger Menschen oder mit den Bettelsuppen fristen müssen, die ihnen Staat und Gemeinde
reichen.
In den 37 Wanderarbeitsstätten Württembergs wurden in der Beit vom 1. Oftober 1911 bis 30. Geptember 1912 140 945 Wanderer beherbergt und beköstigt. Am geringsten war die Zahl im August 1912: 4801; im Dezember 1911 waren es 25 165, im Januar 1912: 24 808, Februar: 17 500, März: 10 701, um dann bis auf die oben angegebene Mindestzahl im August zu fallen, dann aber wieder
Aus Induftrie und Bandel. Die Discontogesellschaft( Kapital 200 Millionen) veröffentlicht Die Discontogesellschaft( Kapital 200 Millionen) veröffentlicht als erste der Berliner Großbanken ihren Bericht über die Ergebnisse schnell anzusteigen. bes abgelaufenen Jahres. Danach stieg der Bruttogewinn von Der Verpflegungsaufwand stellte sich auf 145 340 M. Auf den 37,027 Millionen auf 39,769 Millionen, der Reingewinn von Kopf treffen 1 M. 5 Pf. Staat und Gemeinden machen übrigens 24,849 auf 25,719 Millionen. Aus dem Reingewinn soll eine noch ein gutes Geschäft mit dieser sozialen Fürsorge". Nicht nur Dividende von wiederum 10 Pro 3., insgesamt 20 Millionen, gezahlt werden. Weiter fallen den Geschäftsinhabern als Gewinn beteiligung 2,3 Millionen und dem Aufsichtsrat als Zantieme
0,6 Millionen zu.
Syndikatsjubiläum.
"
44
Gerichts- Zeitung.
Ein drakonisches Urteil aufgehoben.
als Unter
Auf sehr hohe Strafen hat das Landgericht Mannheim auf Anklagen, die aus Anlaß eines Streits erhoben waren, am 4. Dezember 1912 erkannt.
Von 8 Angeklagten wurden 6 verurteilt. Es erhielten der Fabritarbeiter Martin Sattler wegen gefährlicher Körperverletzung und Verrufserklärung(§ 153 Gew.-D.) 5 Jahre 2 Monate Gefängnis, der Zimmermann Heibel und der Mitangeklagte Weber gleichfalls. Der Mitangeklagte Mehl hat nur wegen Körperverlegung 5 Jahre Gefängnis erhalten. Der Mitangeklagte Schlipf nur wegen Verrufserklärung 3 Monate Gefängnis. Endlich ist noch der Mitangeklagte Spigenberger berurteilt worden.
In der Steinzeugwarenfabrik in Friedrichsfeld bei Schwezingen war ein Streit ausgebrochen, an dem sich ein großer Teil der dort ansässigen Arbeiter beteiligte. Als die Arbeitseinstellung längere Beit gebauert hatte, zog die Fabrikleitung eine größere Anzahl Arbeitswillige aus Norddeutschland, namentlich Hamburg heran. Gegen diese richtete sich die Erbitterung der Streikenden. Einen von ihnen eine Wirtschaft besuchen wollte, durch Worte, wie Schuft, Hund, Scherenschleifer zur Niederlegung der Arbeit und zum Beitritt zum Streit zu nötigen versucht und außerdem haben sie ihn, wie das Gericht weiter angenommen hat, durch gemeinsame Mißhandlung, insbesondere durch Messerstiche sehr schwer verletzt, so daß er nach Annahme des Gerichts möglicherweise in Siechtum verfallen wird.
Von den Verurteilten hatten nur die 5 zuerst Genannten Revision eingelegt. Diese tam am Dienstag vor dem Reichsgericht zur Verhandlung. Der höchste Gerichtshof hob das Urteil gegen sämtliche Angeklagten, also auch gegen Spigenberger auf und ver wies die Sache an das Landgericht zurüd. Die Aufhebung erfolgte, weil die Aussagen von drei arbeitswilligen Zeugen in der Hauptberhandlung verlesen worden sind, ohne daß vorher versucht worden wäre, diese Zeugen zu laden. Die 3 Zeugen waren in der Bor untersuchung vernommen worden, weil sie erklärten, sie würden die Gegend demnächst verlassen und wüßten noch nicht, wo sie sich später aufhalten würden. Als die Hauptverhandlung angesetzt war, stellte es sich heraus, daß man vergeffen hatte, die Zeugen zu laden. Da der Staatsanwalt erklärte, es werde faum gelingen, die Zeugen, die zu den gewerbsmäßigen Arbeitswilligen gehörten, zu ermitteln, nahm das Gericht einfach an, fie feien unauffindbar. Dies Verfehen verstößt in schwerer Weise gegen das Gefeh. Ferner, hieß es in den Gründen des Reichsgerichts, ist der Begriff der Mittäter( ötigung) anzuwenden ist.
haben die arbeits- und mittellofen Wanderer für Obdach und Nahrung ein entsprechendes Arbeitsquantum( Sola zerkleinern, Steine flopfen usw.) zu leisten, die„ Gerechtigkeitspflege" profitiert noch weit mehr. Die Strafanzeigen wegen Betteln und Landstreicherei sind in den 36 Bezirken mit Wanderarbeitsstätten von 19 848 im Jahre 1908/09, zu einer Zeit, wo in Württemberg noch feine Wanderarbeitsstätten bestanden, auf 3883 im Jahre 1911/12, Am 1. April 1913 wird die letzte vom Rheinisch- Westfälischen also um 15 960 oder 80,4 Proz. zurückgegangen. Die Haftvoll Kohlensyndikat beschlossene Preiserhöhung wirksam. Die Verbraucher streckungskosten sind von 155 231 M. im Jahre 1908/09 auf 52 217 find wegen der Verteuerung sehr erregt. Das um so mehr, als sich Mart , b. h. um 103 014 M. oder 66,3 Proz. gesunken. Die Gefür die Verkaufspreise der Erzeugnisse schon die Notwendigkeit von fangenentransportkosten haben sich von 46 300 W. im Jahre 1908/09 Preisnachläffen notwendig macht. Es wäre nicht das erste Mal, daß auf 12 983 m., somit um 33 317 M. oder 71,9 Proz., verringert. eine Verteuerung der Kohlen mit einem Weichen der übrigen Waren Bei den beteiligten 36 Oberämtern sind sonach die Haftvoll preise und auch der Arbeiterlöhne zusammenfällt. Im Jahre 1901 ftredungs- und Gefangenentransportkosten zusammen gegenüber schaft gegenüber Seibel verkannt, endlich ist fraglich, ob nicht§ 240 sank der Tagesverdienst der Bergarbeiter im Ruhrrevier um 11 Bf., dem gleichen Zeitraum 1908/09 um 136 331 M. zurückgegangen. der Kohlenpreis stieg um zirka 40 Pf. In den Jahren 1908 und Nimmt man hierzu noch die Abnahme der Kosten bei den 16 inner1909 ging der Lohn zusammen um 38 Pf. zurüd, während der halb des Wanderarbeitsstättenneges gelegenen Oberämter ohne Marktpreise von Berlin am 17. Februar 1913, nach Ermittelungen Rohlenpreis wiederum um 30 Bf. emporschnellte, eigene Wanderarbeitsstätten mit 27 485 M., so haben die HaftvollIm allgemeinen erfreut sich das Kohlensyndikat teiner streckungs- und Gefangenentransportkosten bei den 52 Oberämtern des tönigl. Polizeipräsidiums. 100 Kilogramm Weizen, gute Sorte 19,54 besonderen Beliebtheit. Die Beschwerden aus der Industrie über die bes Wanderarbeitsstättennekes gegenüber dem gleichen Zeitraum bis 19,60, mittel 1942-19,48, geringe 19,30-19,36. Roggen, gute Sorte 16,64-16,65, mittel 16,62-16,63, geringe 16,60-16,61( ab. Bahn). Futter Rücksichtslosigkeit des Syndikats find bekannt. Gegen die 1908/09 sich um 163 816 M. berringert. gerfte, gute Sorte 16,90-17,50, mittel 16,20-16,80, geringe 15,60-16.10. Praris des Syndikate, den inländischen Verbrauchern 50 bis In der Versammlung des Verbandes deutscher Verpflegungs- Hafer, gute Sorte 18,30-20,30, mittel 16,50-18,20( fret agen und ab 100 Prozent höhere Preise abzuverlangen als den Ab- stationen am 28. November 1911 teilte Geheimer Regierungsrat Bahn). nehmern im Auslande, war schon wiederholt eine artthallenpreise. 100. Rilogr. Erbsen, gelbe, zum Kochen An- Dr. Jung vom Reichsamt des Innern mit, daß eine Regelung der Speisebohnen, weiße 35,00-56,00. Rinfen 35,00-60,00. gelegenheit der öffentlichen Distuision und der schärfften Proteste. Wanderfürsorge auf dem Wege der Reichsgefeggebung geplant jei. 30,00-50,00. Stellte sich doch heraus, daß das Syndikat durch start forcierte Aus- Es bestehe die Absicht, ganze Arbeit zu machen. Den„ Landstreichern Kartoffeln( Steinhdl.) 6,00-10,00. 1 kilogramm Rindfleisch, von der Keule 1,70-2,40. Rindfleisch, Bauchfleisch 1,30-1,80. Schweinefleisch 1,60-2,10. fuhr eine Stohlenknappheit im Inlande herbeiführte, die dann natür aus Arbeitsscheu und Hang zum Betteln" wolle man im Wege des stalbfleisch 1.40-2,40. Hammelfleisch 1,50-2,40. Butter 2,40-3,00. 60 Stüd lich zu energischen Preisaufschlägen benutzt wurde. Bei solcher Ge- Strafgesetes beizukommen suchen. Die in der Armenpflege hervor- Gier 4,00-6,00. 1 Silogramm Karpien 1,40-2,40. ale 1,60-3,20. Bander Hechte 1,40-2,80. Barsche 1,00-2,40. Schlete 1,60-8,20. Legenheit verlangten die Konservativen, zum Merger ihrer Freunde getretenen Mängel hinsichtlich der Unterstüßung und Versorgung 1,40-3,60. vom Schutzzollpaft, die Einführung eines Ausfuhrzolls auf Kohlen. folcher Personen, die durch Alter, Krankheit oder Gebrechlichkeit Bleie 0,80-1,60. 60 Stud Streble 4,00-24,00.