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Gewerkschaftliches.

Stimmungsmache der Bauunternehmer.

Die Schiedssprüche im Holz- und Malergewerbe find den Herren vom Arbeitgeberbund für das Baugewerbe in die Glieder gefahren. Sie haben bei allen bisher gepflogenen Verhandlungen eine allgemeine Lohnerhöhung als ganz un­möglich bezeichnet, und sie haben zweifellos die Absicht, diese Komödie bei den Verhandlungen, die am 24. Februar weiter­geführt werden, aufs neue zu spielen. Da mußten ihnen frei­lich die Schiedssprüche in diesen beiden Gewerben unange­nehm sein, denn sie sagen sich wohl mit Recht, daß man den Bauarbeitern faum werde verweigern fönnen, was man den anderen Arbeitergruppen gewährt hat. Sie bemühen sich darum, der Welt glauben zu machen, als lägen die Verhält­nisse im Baugewerbe völlig anders. Jetzt sind sie dabei, die Presse über die vermutliche Bautätigkeit in diesem Jahre zu ,, informieren". Natürlich handelt es sich dabei um eine ganz gewöhnliche Stimmungsmache. In dem an die bürgerlichen Zeitungen versandten Waschzettel heißt es: Schlechte Aussichten für die Bausaison 1913. Für die Neuregelungen der Arbeitsbedingungen im Baugewerbe ist es nicht ohne Einfluß, ob eine schwache oder starke Bautätig­feit im Jahre 1913 zu erwarten ist. Eine Umfrage des deutschen Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe bei seinen 500 Ortsver­bänden hat nun ergeben, daß für das ganze Deutsche Reich- mit Ausnahme weniger Orte, in denen größere staatliche oder städtische

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wandte mancher der Drganisation den Rüden. So fant die Mit- Die Schuhmachergehilfen in München haben den mit der Schuh­gliederzahl von 120 136 im Jahre 1911 auf 114 062 im Jahre 1912. machermeister- Innung abgeschlossenen Tarifvertrag zum 15. März Alle Arbeiterfeinde stürzten sich nach dem Streit auf den Verband gekündigt. Sie fordern für Herrenarbeit einen Aufschlag von und drohten ihn zu erwürgen. Der Schlag ist aber verwunden. 15 Proz., Damenarbeit 20 Proz., Reparaturen 10 Proz., Wegfall Es geht wieder vorwärts. Trogdem 1912 ein fleiner Ridgang in der bisherigen dritten Lohnklasse und an deren Stelle Zeitlohn der Einnahme für Beiträge eingetreten ist, übersteigt diese dennoch und zwar im ersten Jahre nach beendeter Lehrzeit 37 Pf., im in den Geschäftsjahren 1911/12 diejenige von 1909/10 um 492 542 M. zweiten Jahre 40 Pf. und im dritten Jahre und für ältere Ar beiter 45 Pf. pro Stunde. Spezialarbeiter sollen mit 50 und Für Unterstützungszwecke wurden verausgabt: 60 Pf. entlohnt werden. Außerdem wird eine stündige Ver­fürzung der Arbeitszeit pro Tag und Garantie des Stundenlohnes bei Affordarbeit gefordert. Zuzug von Schoßschuhmachern nach München ist fernzuhalten.

Streifunterſtügung

Gemaßregeltenunterstügung

Arbeitslosenunterſtügung

Krantenunterstützung Sterbegeld Rechtsschutz.

B

9

1911

1912

1522 929 m.

48 391 33 031 351 425 91 776 111 288

"

"

17

2 092 536 M. 135 956 50 167 / 354 956 90 434"

17

"

179 620

и

"

17

Summa 2158 840. 2 803 669 M.

Aussperrung in den Apfelweinkeltereien in Frankfurt a. M.

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Aus Induftrie und Dandel.

Werkserweiterung.

Letzte Nachrichten.

Die Ausgaben für Streifunterstüßung beziehen sich auf den in und auf die Streife, die im März vergangenen Jahres geführt Mitteldeutschland im Jahre 1911 geführten Braunkohlenarbeiterstreit wurden. Besonders in die Höhe geschnellt sind die Ausgaben für schaft Zukunft" bei Weißweiler. Diese Gesellschaft baut ein erst Ein typisches Bild für Werkserweiterungen zeigt die Gewerk­Rechtsschutz. Das erklärt sich aus den vielen Streifprozessen. Auch vor einigen Jahren erschlossenes Braunkohlenlager ab. Die Braun­die Ausgaben für Gemaßregeltenunterstützung haben sich verdreifacht. tohle ist nicht von besonderer Güte. Voriges Jahr wurde das Das hängt ebenfalls mit den vielen Streits, die der Bergarbeiter- Unternehmen von einem großen Lagerbrande heimgesucht. Es führt verband zu führen gezwungen war, zusammen. Der Vermögens mit den anliegenden Landwirten große Enteignungsprozesse und bestand beträgt am Schlusse des Geschäftsjahres 2681 136 M. Der weigert sich, den früher gezahlten Preis pro Morgen auch ferner den Verband niederzuringen, nicht erfüllt haben. Diese Hoffnung während die Landwirte 2000 m. pro Morgen haben wollen. Die Geschäftsbericht zeigt, daß sich die Hoffnungen aller Arbeiterfeinde. zu zahlen. Seine Gebote bewegen sich zwischen 1200-1400 m., wird auch fernerhin ein frommer Wunsch bleiben. Gesellschaft will ihre Braunkohlenlager soweit als möglich in clef = trischen Anlagen verwerten. Es ist ihr gelungen, mit den Städten Bauten auszuführen sind die Aussichten sehr schlecht, vielfach 1. März dieses Jahres ablaufenden dreijährigen Lohntarif ge- mit elettrischer Straft abzuschließen. Beide Städte sind außerdem Die Schiffszimmerer in Fürstenberg a. O. haben den am Stolberg und Eschweiler Verträge zweds Versorgung der Städte geradezu trostlos sind. Danach sind die optimistischen Auffassun- fündigt und gleichzeitig einen neuen Tarifentwurf eingereicht. Ver- an die dem Landkreise Aachen gehörige Urfitalsperre, welche den gen, die von den Vorsitzenden der Bauarbeiter- Zentralverbände handlungen zwischen den Vertretern der Arbeiter und der Unter- Regierungsbezirk Aachen größtenteils mit Energie für Licht- und in den kürzlich stattgefundenen Generalversammlungen ausge- nehmer verliefen ergebnislos, nachdem vom Vertreter der Unter- Straftzwecke versorgt, angeschlossen. Kaum hat die Gesellschaft 31 sprochen worden sind, nicht berechtigt." nehmer die Erklärung abgegeben war, daß die drei Unternehmer lohnenden Preisen", wie sie sagt, die Verträge abgeschlossen, da Man sollte eigentlich annehmen, daß die Presse solche in Fürstenberg a. O. und auch der Schiffsbaumeister unte in wurde ihr das Kleid zu enge. Sie will sich in eine Attiengesell­Die Schiffszimmerer schaft umwandeln. Das eingezahlte Kapital der Gewerkschaft Notizen, deren tendenziöser Charafter ganz unverkennbar ist, Rasdorf jede Lohnerhöhung ablehnen. zurückweisen würde. Was soll zum Beispiel mit der Um- beschäftigten sich am Sonntag, den 16. d. M., in einer start be- 3ufunft" beträgt eine Million Mart. Für je 1000 M. Gewerk­frage des deutschen Arbeitgeberbundes" bezweckt werden? juchten Bersammlung mit der Antwort der Unternehmer. Sie be- fchaftsanteile sollen Aftien im Werte von 5250 M. gegeben werden. Kann irgendein Mensch erwarten, daß bei einer solchen Um- auftragten den Verbandsvorstand und die Lohnkommission mit So werden aus der einen Million von heute gleich fünfeinviertel weiteren Verhandlungen, verpflichteten aber zugleich die Mitglieder, Millionen von morgen. frage objektive Ergebnisse herauskommen fönnten? Bunächst das Arbeitsverhältnis zum 1. März rechtzeitig zu fündigen. Ein ist es auch für einen mitten im Bauleben stehenden Mann Ausstand erscheint unvermeidlich. nicht leicht, im Januar anzugeben, wie es im April und Mai mit der Geschäftstätigkeit bestellt sein wird. Nur in den seltensten Fällen sind die Verhältnisse so übersichtlich, daß sie ein sicheres Urteil zulassen. Wenn aber die allgemeine Ge­schäftslage von solcher Ungewißheit umgeben ist, wie gegen­wärtig, dann hört überhaupt jede Möglichkeit einer Vorher­fage der Baukonjunktur auf. Aber mun muß man bedenken, wie diese Umfrage" vor sich ging. Im Herbst des vorigen Jahres erließ der Vorstand des Arbeitgeberbundes ein Rundschreiben, in dem er seine 500 Ortsverbände anwies, nach Kräften dafür zu sorgen, daß die Bautätigkeitim Frühjahr 1913 jo ich wo a ch und flau wie möglich werde. Man sollte auf schnelle Fertigstellung angefangener Ar beiten drängen, dagegen Industrielle und Behörden zu überreden suchen, neue Arbeiten bis nach Erledi­gung der Tarifbewegung hinauszuschieben. Selbstverständlich haben die Ortsverbände getan, was in ihren Kräften stand. Und nun bekamen sie im Januar die Auf­forderung des Bundesvorstandes, einen Bericht über die Aus- für Baden, Heffen, Hessen- Nassau , Pfalz und Elsaß Lothringen. fichten der Bautätigkeit einzusenden einen Bericht, von dem Am Gautarifamt IIIb zu Frankfurt a. M. fanden unter Vorsitz Baris, 20. Februar. ( W. T. B.) Die Liberté" schreibt über fie natürlich mußten, zu welchem Zwede er mißbraucht werden des Magistratssyndilus Dr. Hiller am 16., 17. und 18. Februar die follte! Die Leiter der Ortsverbände haben natürlich ber- Verhandlungen über Arbeitszeitverfürzung und Lohnerhöhung für die Ernennung Delcassés zum Botschafter in Petersburg : Diese ständnisinnig den Fragebogen zur Hand genommen und 48 Lohngebiete statt. Als Vertrauensmänner der Parteien fungierten Ernennung war bereits vor acht Tagen entschieden, sie steht dem­haben die Antwort nach dem beigegebenen Muster eingeschrie- Bauunternehmer Fite Frankfurt a. M. und Gauleiter Wilh. gemäß in feinem unmittelbaren Zusammenhang mit der Haltung Frankreichs gegenüber den militärischen Maßnahmen Deutsch ben: Schlecht. Sehr schlecht. Geradezu trostlos. Man kann Für den Gau III, Süddeutschland , hatte der Vorsitzende des Unter lands. Die Wahl Delcassés für den Petersburger Posten war nichts dagegen jagen, wenn der Bund glaubt, solche Spiele- nehmerverbandes bei den zentralen Verhandlungen in Berlin das logischerweise durch das innige französisch- russische Zusammen­reien nötig zu haben; aber von dem Teil der Presse, der be- außerordentliche" Angebot von einem Pfennig Lohnerhöhung arbeiten in der Orientfrage angezeigt. Die neue Stellung des ehe­ansprucht, ernst genommen zu werden, sollte man eigentlich für dies Jahr gemacht und für nächstes Jahr hatte er einen weiteren maligen Ministers des Aeußeren, welcher die französisch- russische voraussehen dürfen, daß er sich zu solchem Unfug um fein Aber selbst Pfennig für einige Orte in Aussicht geftelt. schärferes Wort zu gebrauchen nicht hergäbe. dieses Angebot hielten die Unternehmervertreter nicht aufrecht, Allianz befestigt und die Entente Cordial mit ins Leben gerufen Ueber die Aussichten der Baukonjunktur für die nächste fie lehnten für alle 48 Lohngebiete jede Lohnerhöhung ab, ebenso hat, wird für die Betätigung des französisch- russischen Bündnisses Zeit läßt sich heute wohl fabulieren, läßt sich diese oder jene jede Verkürzung der Arbeitszeit. Sie meinten, die Arbeitervertreter und der Tripleentente besonders nützlich sein." sollen erst ihre unerhört hohen Forderungen reduzieren. Das wurde Vermutung aufstellen, aber zu einer Voraussage, die wirk von den Vertretern des Maler- und Weißbinderverbandes abgelehnt, lich Vertrauen verdient und die sicher genug wäre, um den so lange die Arbeitgeber fein Angebot machten. Vertragsparteien als Nichtschnur zu dienent fehlen heute jedem Menschen die Unterlagen.

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Stimmungsmache, und zivar recht plumpe Stimmungs­mache, ist die Information" des Bundes, und nichts weiter.

Berlin und Umgegend.

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Die Landtagsersatzwahl in Teltow - Beeskow- Storkow. Die Verbände der Brauereiarbeiter und Böttcher haben am Bei der heute vollzogenen Ersatzwahl im Landtagswahl­13. November vorigen Jahres Tarifforderungen an die Apfelwein- bezirk Teltow- Beeskow- Storfow wurden gewählt in der dritten feltereien eingereicht. Die Zugeständnisse, die die Unternehmer in Abteilung 2 konservative, 10 freisinnige und 11 sozialdemo­zwei Verhandlungen machten, bestanden nur in einer Lohnzulage fratische Wahlmänner. Es müssen stattfinden drei Stich­bon wöchentlich 1 M. und inem fünftägigen Urlaub nach zwei- wahlen zwischen Konservativen und Sozialdemokraten, acht jähriger Dienstzeit. Dagegen sollte das Arbeitsverhältnis in an- wahlen zwischen Konservativen und Sozialdemokraten, acht derer Beziehung eine Verschlechterung erfahren. Diese zugeständ- zwischen Freifinnigen und Sozialdemokraten und zehn Arbeiter einstimmig ab. Die Unternehmer setzten jetzt durch Plakat­nisse, die zudem noch für fünf Jahre gelten sollten, lehnten die zwischen Konservativen und Freisinnigen. anschlag in den Betrieben eine Frist, bis zu der die Arbeiter unter­schriftlich ihr Einverständnis mit dem Angebot der Unternehmer erklären sollten. Auch dieses lehnten die Arbeiter ab, worauf die Aussperrung erfolgte. Von den vorhandenen Firmen hat sich nur die Firma Hoffmann mit den Arbeitern verständigt und sich an der Aussperrung nicht beteiligt.

Weidner.

Tarifverhandlungen im Malergewerbe

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Bulgarien und Rumänien haben die Vermittelung

der Großmächte angenommen.

Petersburg, 20. Februar. Die Petersburger Telegraphen­Agentur erfährt von zuständiger Stelle, daß Rumänien und Bulgarien die Vermittelung der Großmächte angenommen haben.

Die Ernennung Delcassés zum Botschafter keine Spite gegen Deutschland .

Freilassung politischer Gefangener in Merifo.

An der Hand statistischen Materials begründeten die Vertreter Mexiko , 20. Februar.( W. T. B.) Heute sind mehr als drei­der Arbeiter ihre Forderungen eingehend, zunächst in einer hundert politische Gefangene freigelassen worden. Aber alle Nur fünf, die bei dem Sturz der Regierung Maderos festgenommen allgemeinen Generaldiskussion und dann ortsweise. Beweisgründe konnten die Unternehmer nicht von ihrer stereotypen worden waren, unter ihnen der frühere Präsident Francisco Antwort: Wir lehnen jede Lohnerhöhung ab" abbringen. Nach Madero selbst, sind noch in Haft. Felig Diaz lehnt jede Ver­neunstündiger Beratung fällte das Schiedsgericht folgenden Spruch: antwortung für den Tod von Gustavo Madero ab. Der Ober­" In Frankfurt a. M., Offenbach , Darmstadt , Wiesbaden , Mül­

Das Schicksal Francisco Maderos.

Mexifo, 20. Februar.( W. T. B.) Der interimistische Präsident Huerta will dem neuen Kabinett die Entscheidung über Maderos Schidsal überlassen. Di az erklärte, daß er für die Präsidentschaft kandidieren werde.

Der Aufstand in Marokko .

hausen und Straßburg wird die Arbeitszeit im Jahre 1914 um intendant des Nationalpalastes erklärte, Gustavo Madero sei ge­Ein Tarifvertrag für die Maler und Anstreicher der Küchen­eine halbe Stunde täglich verkürzt. Eine tarifliche und allgemeine tötet worden, als er zu entfliehen versuchte. möbelbranche ist am Mittwochnachmittag in der Verhandlungskom­Lohnerhöhung von 6 Pf. pro Stunde sollen erhalten Frankfurt mission vereinbart worden und erhielt am Abend desselben Tages am Main , Offenbach , Wiesbaden , Mülhausen und Straßburg ; von in einer start besuchten Versammlung der Arbeiter deren Zustim­5 Pf. Darmstadt, Hanau , Mannheim , Ludwigshafen , Pforzheim , mung. Mie als Referent berichtete über den Gang der Ver­Konstanz und Singen; von 4 Pf. 28 Lohngebiete und von 3 Pf. handlungen, die am Montag begonnen und zuerst wenig Aussicht 8 Drte. Die Lohnerhöhung ist auf drei Vertragsjahre verteilt." auf Erfolg boten. Erst nach den erneuerten Verhandlungen am Zur Begründung dieses Spruches führte der Vorsitzende aus, Mittwoch gelang es, ein Einverständnis zu erzielen. Die Arbeiter­vertreter mußten verschiedene Forderungen fallen lassen, 3. B. die daß man sich den berechtigten Klagen der Arbeiter über die fort­Verkürzung der Arbeitszeit auf 48 Stunden, da hier der Tarif gejezte Berteuerung der Lebenshaltung nicht verschließen fönne. für die Holzindustrie mit in Frage kommt, der für die Tischler Ebenso müsse bezüglich der Arbeitszeitverkürzung berücksichtigt werden, 50 Stunden in dem gefällten Schiedsspruch festgesetzt hat. Unter daß die Arbeiter in besonders ausgedehnten und großen Orten durch den Verbesserungen, die der neue Tarifvertrag bringt, ist besonders weite Wege zur Arbeitsstelle sehr lange Zeit der Familie entzogen die Erhöhung der Alfordjäße für die Anstreicher von Wichtigkeit; werden. die Zuschläge wurden von 7% auf 10-15 Prog. erhöht. Neu ist auch die Gewährung von 40 Pf. pro Woche für die Lieferung von Handwerkszeug für die Fertigmacher. Der Vertrag gilt bis zum 15. Februar 1917, in Uebereinstimmung mit dem Tarifvertrage in Vom Landrat Naud in Jjerlohn wurden Verhandlungen an der Holzindustrie. Mie empfahl die Annahme der Vorlage, wenn auch viele Wünsche unberücksichtigt geblieben sind. Ob des gebahnt, die gegenwärtig mit dem Sekretär des Unternehmerver­wegen ein offener Kampf heraufbeschworen werden sollte, müsse menden lagen von 360 ausgesperrten Arbeitern Anträge auf man sich reiflich überlegen. Verschiedenen Bedenken, die in der Diskussion geäußert wurden, wußte Mietz zu begegnen und die Stundung der Steuern his April 1913 vor. Das von den Kleri­falen beherrschte Stadtparlament stimmte erst nach heftiger Debatte Bersammelten erklärten sich schließlich mit der Vorlage einver- mit 13 gegen 11 Stimmen bei einer Stimmenthaltung den An­

standen.

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Deutfches Reich.

Der Bergarbeiterverband im Jahre 1912. Der Bergarbeiterverband veröffentlicht foeben seinen Rassen bericht für 1912. Schon auf den ersten prüfenden Blick sieht man, daß der Verband ein hartes Kampfjahr hinter sich hat. Doch hat diese schwere Beit der von dem Industriefeudalismus bestgehaßte Verband leidlich überstanden. Einnahme und Ausgabe stehen mit 8 925 420 9. zu Buch. Es betrugen die Einnahmen an: Beiträge der Mitglieder. 2239 468 M. Eintrittsgelder

1911

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16 575 Summa: 2 256 053 M.

1912 2193 502 M. 21325 2214 827 M.

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Einigungsverhandlungen in der Metallarbeiter­aussperrung zu Menden i. W.

Baris, 20. Februar. ( W. T. B.) Aus Tanger wird be­richtet, daß ein aus Agurei nach Mefines abgegangener Militär­transport am 17. Februar von 600 aufständischen Marokkanern überfallen worden ist. Eine französische Truppenabteilung eilte dem Transport zu Hilfe und vertrieb die Angreifer, von denen mehrere fielen. Die Verluste der Franzosen betrugen einen Toten

und acht Verwundete. bandes geführt werden.- Der letzten Stadtverordnetenfißung in

trägen zu.

Lohnbewegung der Eifeler Steinarbeiter. In dem weitver­zweigten Basalt- Lavastein- Gebiet der Eifel , deffen Mittelpunkt die Stadt Mayen ist, sind die Steinarbeiter in eine Lohnbewegung eingetreten. Die drei beteiligten Bereinigungen, freie und christ­liche Gewerkschaften und katholische Fachabteilung sind an die Stein­bruchunternehmer mit dem Antrage herangetreten, in Anbetracht der Teuerung die Tarifpofitionen zu erhöhen und Feierschichten, die vor einiger Zeit durch den Zwang des Unternehmerverbandes wegen ungenügender Beschäftigung einiger weniger Steinbrüche allgemein eingeführt worden sind, aufzuheben.

Kaufmannsgerichtswahl in Frankfurt a. M. Frankfurt a. M., 20. Februar.( Privattelegramm des Vorwärts".) Bei der heute stattgefundenen Kaufmanns­gerichtswahl, die unter reger Beteiligung vor sich ging, erlitten die Antisemiten einen bedeutenden Stimmen- und Mandatsverlust. Der Zentralverband der Handlungsgehilfen konnte eine Stimmen­zunahme von 30 Prozent buchen.

Seemannsstreit in Italien .

Rom , 20. Februar.( W. T. B.) Die Mannschaft der der Schiffahrtsgesellschaft" Puglia " gehörigen Schiffe macht seit heute morgen Obstruktion, weil die Gesellschaft die verlangte Lohn­erhöhung verweigert hat. In den Häfen von Bari , Brindisi , Ca­ tania und Venedig liegen bereits zehn Schiffe fest.

Mord aus Rache.

Die Arbeiterorganisationen sind sich dahin schlüssig geworden, den bestehenden Tarif am 23. Februar zu fündigen, wenn sich die An Mitgliederbeiträgen weist das Jahr 1912 gegenüber 1911 Unternehmer zu Verhandlungen oder Bugeständnissen nicht bereit Wien , 20. Februar. Heute abend erschoß hier der 60jährige eine Mindereinnahme von 45 966 M. auf. Das ist erklärlich. Die finden lassen. Wunden, die den Bergarbeitern durch das verräterische Verhalten Auf die Lebenslage der Eifeler Steinarbeiter wurde die Welt Emil Feldmann seine beiden Schwager, die Bauunternehmer des chriftlichen" Gewerkvereins geschlagen waren, fonnten noch nicht vor einiger Zeit durch einen aussehenerregenden Beschluß des Alfred und Otto Berger, und verwundete einen Dritten, den Bau­Man unternehmer Richard Berger, schwer. Der Täter wurde verhaftet. ganz verheilen. Tausende von Bergarbeitern wurden durch dieses Mayener Stadtverordnetenkollegiums aufmerksam gemacht. Berhalten in den Zustand der Hoffnungslosigkeit verfegt. Es nügt beschloß einstimmig bei der Reichsregierung eine Petition auf Herab- Er gab an, die Tat aus Rache verübt zu haben, da ihn die alles nichts", das war der Gedanke, der sich bei vielen Bergarbeitern fegung der Bölle einzureichen, weil die Leistungsfähigkeit der Stein- Schwager, bei denen er angestellt war, um sein Vermögen gebracht und dann entlassen hätten. durch die Erfolglofigkeit des Streits eingebürgert hatte. Und solarbeiter wegen Unterernährung bedeutend gesunken fei.

Berantw. Rebal: Weed Wielepp, Neukölln. Inseratenteil verantw.:.Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl