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Gewerkschaftliches.

Die Streik verficherung der Unternehmer.

Die beiden Betriebe sind streng zu meiden.

Zentralverband der Schuhmacher Deutschlands  . Ortsverwaltung Berlin  . Deutsches Reich  .

Die Mitgliederzahl ist bon 1105( 595 männlichen und 510 weiblichen) am Schluffe des Jahres 1911 auf 1296( 659 männ lichen und 637 weiblichen) Mitgliedern gestiegen. Obwohl im Laufe des Jahres insgesamt 829 Arbeiter dem Verbande beige­treten waren, betrug die eigentliche Zunahme der Mitglieder nur 191. Es besteht also im Verbande noch eine äußerst große Fluk­tuation.

Unternehmern herumschlagen mußte. Die Tariffommission schlägt| schaften eine Kulturbewegung." Der Jahresbericht bon 1912 einen Stundenlohn von 75 Pf. und für größere Arbeiten einen lag der Generalversammlung gedruckt vor. Im verflossenen Jahre solchen von 80 Pf. vor unter Beibehaltung der Arbeitszeit von belief sich die Gesamteinnahme einschließlich eines Bestandes aus Die Streifversicherung der Unternehmer ist in Deutsch   nachten, Neujahr, Ostern und Pfingsten ist die Arbeitszeit zwei den Ausgaben feien erwähnt 3293,75 M. für Lohnbewegungen ohne Die Streitversicherung der Unternehmer ist in Deutsch  - wöchentlich 53 Stunden. Vor den hohen Festtagen, sowie Weih- dem Jahre 1911 im Betrage von 294,04 W. auf 26 608,04 M. Bon land noch nicht so alt, wie in einigen anderen Staaten, z. B. Stunden früher zu beenden. Auch ein Urlaub wird gefordert, und Streite, 312,75 M. Maßregelungsunterſtüßung, 7930,20 M. Ar­England. Den Anstoß in Deutschland   gab der denkwürdige zwar im ersten Jahre zwei Tage, jedes weitere Jahr steigend um beitslosenunterstüßung, 169,95 M. Umzugs- und Fahrgeldunter­Streit der Crimmitschauer Weber, der durch viele Monate einen Tag bis zu sechs Tagen. Für die Faßfabriken wird die Ab- stüßung, 4350,50 M. Kranken- und Wöchnerinnenunterſtüßung, hindurch tatsächlich alle Fabriken Crimmitschaus zum Still- fchaffung der Akkordarbeit und ein Lohn von 42 M. berlangt. Der 235 M. Sterbeunterstüßung. Der Lokalkasse wurden 2604,55 M. stand brachte. Am 17. Januar 1904 traten eine große An- Buschlag bei Montagearbeiten bleibt derselbe. Die Tarifdauer ist zugeführt, dem Gauleiter resp. Vorstand 6655 M. überwiesen.- zahl deutscher Arbeitgeberverbände in Berlin   zusammen, be- auf zwei Jahre festgesetzt worden. Von einer Verkürzung der Die Lotaltasse balancierte in Einnahme und Ausgabe mit schlossen die Crimmitschauer   Fabrikanten zu unterstügen und Arbeitszeit wurde Abstand genommen. In einer lebhaften Dis- 12 531,75 M. Am Schlusse des Jahres war ein Bestand von fussion einen allgemeinen deutschen Arbeitgeberbund zu gründen. tuſſion erklärten sich sämtliche Redner für die Annahme des vor- 7532,04 M. vorhanden. geschlagenen Tarifs. Man schuf bald darauf eine Hauptstelle deutscher Arbeit­Achtung, Schuhmacher! Infolge der allgemeinen Lohnbewegung geberverbände". Unüberbrückbare Gegenfäße" führten aber ist es auch bei der Firma Reisch, Palisadenstr. 21, zur Arbeits­bald zu einer Spaltung des Bundes. Biele der einzelnen niederlegung gekommen. Auch der Streit bei der Firma Gold Arbeitgeberverbände   gründeten sodann selbständige Entschädi- mann, Köpenider Str. 126, besteht unverändert fort. gungsgesellschaften, so der Verband sächsischer Industrieller, der Verband von Arbeitgebern im Bergischen Industriegebiet, der Verband der Berliner   Schlossereien usw. Am 7. Dezember 1905 fand eine Sigung von Vertretern der eine Streif­entschädigung befizenden Verbände statt, die Vorberatungen zu Der Streik in der Binnenschiffahrt. einem Schußverband für Streitschäden" pflog, der dann am 23. Juni 1906 endgültig ins Leben trat. Ihm schlossen Norddeutsche Flußdampfschiffahrtsgesellschaft, eine der größten Die Streiflage hat sich wesentlich verändert, indem die Neue sich sofort 53 Verbände, insbesondere solche der Textilindustrie an. Firmen, die Forderungen der Binnenschiffer bewilligt hat. Die Mit der Auszahlung der Entschädigung begann der Schutz- Arbeiterverbände haben am Freitag eine zweite Lifte mit Firmen, berband am 1. Januar 1907. die bewilligt haben, herausgegeben. Auf dieser sind außer der er­ Der   Verband hat soeben seinen Geschäftsbericht für das wähnten Firma verzeichnet: Schnelldampfer- Gesellschaft Deutsch­Jahr 1912 herausgegeben. Danach ist die Zahl der Mitglieder land in Berlin  ; Prüssing u. Co., Nienburg  ; August Neubert, ( Unternehmer) von 2776 im Jahre 1911 auf 3825 im Jahre Nienburg  ; Magdeburger   Gilschiffahrtsgesellschaft; Janssen u. Zim­1912 gestiegen. Die Zahl der angeschlossenen Arbeitgeber mermann, Hamburg  ; Martens, Hamburg  ; Braune, Magdeburg  ; verbände vermehrte sich von 54 auf 88. Im letzten Jahre Schüße u. Hente, Halle; August Mann, Halle; Lüders u. Stange, wurden 138 Mitglieder von Arbeitseinstellungen betroffen; Bübed; ferner bewilligten eine große Anzahl Dampferbefizer und die Entschädigungsansprüche dafür erreichten die Höhe von Privatschiffer. Die mit den Vereinigten Elb- Schiffahrtsgesell 166 000 m. Bei weiteren 248 Lohnbewegungen ist der Ausschaften fartellierten Schiffahrtsunternehmungen haben den Be­bruch eines Streits verhütet worden. Der nächsten General- trieb völlig einstellen müssen, angeblich wegen Eisgang, in Wirk­versammlung soll eine Aenderung der Satzung dahingehend lichkeit, weil keine Arbeitskräfte vorhanden sind, denn sonst hätten vorgeschlagen werden, daß fünftig für jeden ausfallenden die anderen Betriebe die Schiffahrt doch nicht aufgenommen. Arbeitstag eine Entschädigung von 25 Proz. des durchschnitt- Der Bund deutscher Schiffer( Innungsverband) nahm Stellung lichen Tagelohns pro Person in der Regel nur dann gewährt zum gegenwärtigen Lohnkampf in der Binnenschiffahrt. Am werden werden soll, wenn der Unternehmer seit mehr als 19. b. M. tagte in Fürstenberg a. D. eine von 600 Privatschiffern einem Jahre Mitglied ist und einige sonstige Voraussetzungen besuchte Innungsversammlung, an der auch Vertreter der Arbeiter­zutreffen. Berlin   und Umgegend.

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Die Tarifbewegung der Bauklempner.

Am Arbeitsnachweis meldeten sich arbeitslos 221 männliche und 23 weibliche Zigarrenmacher, 71 Widelmacher, 44 männliche und 43 weibliche Zigarettenarbeiter. Vermittelt wurden 137 männliche und 6 weibliche Zigarrenarbeiter, 54 Wickel­läuterungen und ging dabei auf die Arbeitsverhältnisse in den macher, 30 männliche und 31 weibliche Zigarettenarbeiter. Alwin Schulze gab zu dem Bericht verschiedene kurze Gr­läuterungen und ging dabei auf die Arbeitsverhältnisse in den Bigarettenbranche ein ziemlich guter gewesen sei, habe die Bigarren einzelnen Branchen ein. Während der Geschäftsgang in der branche noch enorm unter den unheilvollen Folgen der letzten Finanzreform zu leiden gehabt. Den dauernd schlechten Geschäfts­gang in der Bigarrenindustrie habe das Unternehmertum vielfach dazu auszunuzen versucht, um Attentate auf die Löhne der Ar­beiter zu unternehmen. Es sei aber der Organisation unter teil­der Unternehmer zu vereiteln. Auf dem Gebiete der Tarifbewegung weiser Zuhilfenahme der Oeffentlichkeit gelungen, dieses Beginnen feien nur ganz unwesentliche Veränderungen zu verzeichnen ge wesen. Die Bewegung bei der Firma Josetti habe einem Teil der Arbeiter eine zehnprozentige Lohnerhöhung gebracht. Auch bei der Firma Manoli seien Verbesserungen erreicht worden. Die Neuwahl der Crisverwaltung endete mit der Wiederwahl der bisherigen Mitglieder: 1. Bevollmächtigter Bör ner, 2. Schulze, 3. Grum now, Hilfstassierer Friedrich. Revisoren Friz und Frl. Minuth. Im weiteren Verlauf der dischen Tabatarbeiter hingewiesen. Beschlossen wurde, Versammlung wurde auf die Aussperrung der hollän dem internationalen Sekretär jofort 250 M. zur Unterstützung der Ausgesperrten zu überweisen und in den Fabriken Samm­lungen zur weiteren Unterstüßung vorzunehmen. Ferner wurde beschlossen, den Ausgesperrten durch ein Telegramm die Sym­pathie und Solidarität der Versammlung zu bekunden. Vorsitzender Börner machte zum Schluß noch einige geschäft­

verbände und Vertreter des Unternehmerverbandes teilnahmen. Der Jnnungsverband wollte sich entscheiden, ob er in diesem Kampfe sich auf die Seite des Arbeitgeberbundes stellen sollte. Der für die Bauklempner abgeschlossene Tarifvertrag ist be- Die Vertreter der Arbeiter gaben eine Darstellung über den fanntlich von den Klempnermeistern zum 31. März gekündigt bisherigen Verlauf der Verhandlungen; fie betonten u. a., daß sie worden. Vor der erfolgten Tariffündigung fanden Verhandlungen es für richtig hielten, wenn die Bundesleitung mit den Arbeiter- liche Mitteilungen. der Schlichtungskommission statt, die jedoch ergebnislos verliefen. organisationen in Verbindung treten würde, um einen Vertrag zu Während die Arbeiter sich damit einverstanden erklärten, daß der bestehende Tarif ohne jede Aenderung bis 31. März 1914 Geltung behalten sollte, wollten die Unternehmer die Gültigkeitsdauer um drei Jahre verlängern. Die Unternehmer wollten dann den Stundenlohn ab 1. Oftober 1913 um einen Pfennig erhöhen. Dafür sollte jedoch der Lohn der Jungausgelernten, der jetzt 60 Pf. beträgt, der freien Vereinbarung überlassen bleiben, jedoch nicht weniger als 50 Bf. betragen. Zu einem derart minimalen Zuge­ständnis sowie den enormen Verschlechterungen konnten die Arbeiter natürlich ihre Hand nicht bieten. Sie lehnten ein derartiges An­erbieten als völlig undiskutabel ab, worauf die Unternehmer den Zarif fündigten.

Die Bauhilfsarbeiter nahmen in ihrer Sektionsversammlung schaffen, der den Wünschen der Privatschiffahrt Rechnung trage. am Mittwoch Stellung zur Frage der Beitragshöhe. Durch Beschluß Die Vertreter des Unternehmerverbandes versuchten mit allen des letzten Verbandstages ist in der Einteilung der Beitragsklassen eine Aenderung eingetreten. Da die Bauhilfsarbeiter in Berlin  Mitteln, gegen die Arbeiterorganisationen scharfzumachen, fie for- zurzeit einen tarifmäßigen Stundenlohn von 55 Pf. haben, so derten den Innungsverband auf, sich dem Unternehmerverband zahlten sie nach dem alten Statut einen Beitrag von 65 Pf., ent­anzuschließen. Die Herren stießen jedoch bei den Privatschiffern sprechend der Lohnflaffe von 52-57 Pf. Nach dem neuen, vom auf harten Widerstand. Die Privatschiffer fordern mit den Verbandstag beschlossenen Statut würden sie der Lohnklasse von Mannschaften die Nachtruhe. Und in der Organisationsfrage be- 45-55 Pf. angehören und 60 Pf. Beitrag zu zahlen haben. In tonten sie, daß die Schiffseigner sich nicht mit den Vertretern des diesem Falle würden sich aber auch die bisherigen Unterstübungs­Großkapitals verbinden könnten. Es meldeten sich dann auch nur fäße verringern. Um das zu verhindern, und weil ja mit Bee zirka 25 Mann, die dem Unternehmerverbande beitraten. Mit stimmtheit erwartet wird, daß der neue Tarifvertrag eine Lohn­erhöhung bringt, wonach die Hilfsarbeiter ohne weiteres in die dem Verlauf dieser Versammlung können die Mannschaften zu- nächsthöhere Klasse mit einem Beitrage von 70 Pf. tommen müßten, frieden sein. empfahl der Referent Reser, daß sich die Eettion schon jetzt für Es ist nicht ausgeschlossen, daß demnächst Verhandlungen die Zahlung des 70 Bf-.Beitrages entscheide. Nach längerer zwischen dem Innungsverband und den Arbeiterorganisationen Diskussion stimmte die Versammlung mit sehr großer Mehrheit esem Vorschlage zu.

Um nun möglichst bis zum 31. März zu einer Verständigung zu gelangen, wurde das Ginigungsamt des Berliner   Ge­werbegerichts angerufen. Gestern fand Verhandlung unter Bor  - stattfinden. fiz des Magistratsrats v. Schula statt.

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Differenzen im Zimmerergewerbe.

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Hierauf wurden die Neuwahlen vorgenommen. Gewählt rden in den Zweigvereinsvorstand Reser, in die Sektions­Im Jahre 1912 wurde in Bütow   in Pommern   ein Tarifs citung Refer als erster, Schilling als zweiter Sektionsleiter bertrag mit Gültigkeit bis 31. März d. J. abgeschlossen. Die und Michaelis als Schriftführer. Krüger wurde als Tür Zimmerer   kündigten den Tarif und ersuchten gleichzeitig die Unter- Kontrolleur beſtimmt. nehmer um Verhandlungen, um einen neuen Tarif abzuschließen. Als Antwort darauf entließ der Vorsitzende des Unternehmer­verbandes Jeschte seine drei bei ihm beschäftigten Zimmerer, Und die Direktion der Norddeutschen Bauaktiengesellschaft vorm. E. und C. Körner erklärte:

Letzte Nachrichten.

Die Friedensaussichten.

Beide Parteien begründeten die Wünsche ihrer Auftraggeber. Die Unternehmer suchten nachzuweisen, daß die jetzigen Löhne der Bauflempner schon viel höher seien als diejenigen der Werkstatt­flempner. In anderen Berufen so bei den Maurern unter­liege der Lohn für Jungausgelernte ebenfalls der freien Verein­barung. Von den Arbeitern wurde das Gegenteil nachgewiesen. In anderen Branchen, zum Beispiel bei den Automobil- sowie Flugzeugklempnern würden viel höhere Löhne gezahlt. Hinzu komme, daß die Bauklempner wohl nur in den allerseltensten Fällen das ganze Jahr hindurch Beschäftigung hätten. Bei den Maurern unterliege der Lohn für Jungausgelernte im ersten Jahr zwar der freien Vereinbarung, aber schon im zweiten Jahre würde der volle Gesellenlohn gezahlt. Der Bauklempner dagegen müſſe Alle Versuche der Gauleitung, die entstandenen Differenzen densverhandlungen nur auf der Basis der lekten noch volle zwei Jahre warten. Wolle man im zweiten Jahre den zu schlichten, scheiterten, obgleich darauf verwiesen wurde, daß der europäischen   Kollektivnote erfolgen können, wenn man vollen Lohn zahlen, so würden die Arbeiter wohl nichts dagegen Standpunkt der Direktion ein Vertragsbruch sei, weil der auch aus taktischen Gründen der türkischen Regierung einen aus­haben, wenn der Lohn im ersten Jahre der freien Vereinbarung Vertrag nicht am 8. Februar sein Ende erreicht habe, sondern erst gesprochenen Verzicht auf Adrianopel   nicht als Vorbedingung einer unterliege. am 31. März erreiche. Die Firma enfließ denn auch 19 organisierte Vermittelung auferlegen werde. Bisher hat die türkische Regie­Bevor sich das Fünfmännerkollegium mit dem Unparteiischen Zimmerer. Vorher versuchte die Direktion, jeden Zimmerer zur rung sich zu diesem Vorschlag noch nicht geäußert. Zweifellos an der Spitze zur Beratung zurüdzog, zogen beide Parteien ihre Unterschrift zu bewegen, daß er zu den alten Bedingungen weiter herrscht aber weder auf türkischer noch auf bulgarischer Seite eine bisher gemachten Zugeſtändnisse zurüd. Die Beratung dauerte arbeite. Doch von den Organisierten hat niemand seine Unter- besonders große Begeisterung für den Krieg und die vielfachen schrift gegeben, nur 13 Nichtorganisierte unterschrieben. Da die mehrere Stunden. Während dieser Zeit traten die Parteien zu Norddeutsche Bauaktiengesellschaft vorm. G. u. G. Körner sehr viele Schwierigkeiten, die den militärischen Operationen entgegenstehen, Sonderberatungen zusammen und erörterten eingehend die Situa- Arbeiten in den Provinzen Ost- und Westpreußen  , Posen, Pommern   scheinen geeignet, das Friedensbedürfnis hüben und drüben zu tion. Alle Bemühungen des Herrn v. Schulz, eine Einigung zu usw. auszuführen hat, werden die organisierten Bimmerer be- fördern. erzielen, schlugen fehl. Schließlich wurde ein Schiedsspruch sonders darauf aufmerksam gemacht, Arbeitsangebote nicht an­zunehmen. gefällt. Dieser geht dahin:

" Wird der im Jahre 1912 abgeschlossene Vertrag nicht ohne Wien  , 21. Februar. Die Wiener Allgemeine Zeitung" Aenderung auf zwei Jahre verlängert, und haben wir bis zum schreibt zur Baltanlage: Was die Frage der Friedensvermittelung 8. Februar d. 3. das nicht schriftlich, so werden sämtliche bei anbetrifft, so befindet sich die Türkei   bereits im Besize der Ent= uns beschäftigten, dem Verbande angehörenden Zimmerer gefcheidung der Mächte, die dahin geht, daß neue Frie. fündigt.

Der Tarif wird bis 31. März 1916 in der bisherigen Fassung ung. Der Lohn soll ab 1. April 1913 um einen und ab

Ein Strafantrag wegen Streifvergehen!

berlängert. Nur in der Lohnfrage erfährt er eine Aende- Bei den Straßenarbeiten für die Anlage der elektrischen Bahn 1. April 1914 um ebenfalls einen Pfennig erhöht werden. Der Stundenlohn soll also vom 1. April 1913 bis 31. März 1914 80, vom 1. April 1914 bis 31. März 1916 81 Pf. betragen. Die Parteien wurden aufgefordert, bis zum 3. März zu diesem Schiedsspruch Stellung zu nehmen und dem Gewerbegericht mit zuteilen, ob er afzeptiert wurde.

Zwischen dem Verband der Gastwirtsgehilfen und dem Dekonomen Zabel der Happoldt- Brauerei in der Hafenheide bestanden seit längerer Zeit Zwiftigkeiten. Zur Beilegung derselben wurde das Gewerbegericht angerufen. Dieses fällte folgenden Schiedsspruch: 1. Der Vertrag vom 29. Juli 1912 ist von beiden Teilen

stritte innezuhalten.

2. Die Arbeitsvermittelung wird wie folgt geregelt: a) für die fest einzustellenden Kellner ist der Arbeitsnachweis des Verbandes der Gastwirtsgehilfen und später der paritätische Arbeitsnachweis in erster Linie zu benutzen;

b) bei weiterem Bedarf an Perional hat Herr Babel die er erwähnten Arbeitsnachweise in weitgehendstem Właße zu be­rüdüchtigen. 3. Streitigkeiten über die Auslegung des Vertrages vom 29. Juli 1912 und dieses Schiedsspruches entscheidet das Einigungs­amt des Gewerbegerichts. Che dieses gesprochen hat, find Waffen­arbeitsniederlegungen und Aussperrungen unzulässig. Beide Barteien haben sich dem Schiedsspruch unterworfen, so baß die Differenzen dadurch beseitigt sind.

Hakki Pajchas Mission.

London  , 21. Februar.( W. T. B.) Der Vertreter des Reutér Hatti Bascha wies zunächst auf den halboffiziellen Charakter seines schen Bureaus hatte heute eine Unterredung mit atti Pafcha. in Wilhelmshaven   kam es wegen 2ohndifferenzen zu einem Streit. Aufenthaltes in London   hin, der ihm eine größere Freiheit des Im Berlaufe des Streifs follten die Arbeiter Baicher und Behringer Sandelns gewähre als eine offizielle Miffion, und verbreitete sich aus Rüstringen   Arbeitswillige genötigt haben, am Streit teilzunehmen; sie sollten außerdem Hausfriedensbruch verübt und einen Schacht hierauf über die bekannten territorialen Ansprüche der Türkei  . Da meister durch Drohungen zum Meineid zu verleiten versucht haben. Die der Friede aus direkten Verhandlungen zwischen den Kriegführen­zwei Angeklagten batten sich wegen dieser Etraftaten vor der Straf den ausgeschlossen erscheine, hätte die Türkei   sich an Europa   ge= fammer in Aurich   zu verantworten. Die Verhandlung gestaltete sich wendet in der Hoffnung, daß die Großmächte die Situation richtig sehr umfangreich. Nicht weniger als 30 Zeugen waren geladen, beurteilen würden. Die Türkei   werde" glücklich sein, ihre Ange­deren Aussagen aber meist günstig für die Anlegenheiten in den Händen der Botschafterkonferenz unter dem Vor­getlagten ausfielen. Tropdem beantragte der Staatsanwalt gegen die beiden Angeklagten eine fibe Greys zu wissen. Als sie Europa   um Intervention ersucht Strafe von je 12 Jahren Zuchthaus. Tas Gericht tam hätte, hätte sie es in der Meinung getan, daß Europa   ihr den aber zu einem Freispruch mit der Begründung, daß der ganze ganzen Umfang des abzuschließenden Vertrages zeigen werde und Sachverhalt nicht genügend geflärt erscheine. Ein Zuhörer, der das man dann verhandeln könne. Dieses sei die heutige Lage. Urteil mit einem Freudenruf aufnahm, mußte dafür eine 24 stündige Haftstrafe hinnehmen.

Noch kein Schritt unternommen.

Streit der Seidenfärber in Krefeld  . Eine überfüllte Ver- Sofia, 21. Februar. Die Gesandten der Großmächte haben sammlung der Krefelder Färber beschloß, da die Zugeständnisse den für heute angekündigten Vermittelungsschritt nicht der Fabrikanten auf die Wünsche der Arbeiter nicht genügend unternommen. Es soll erst die Antwort Rumäniens   abge­waren, sofort, in- Sen Streit einzutreten. Auch der Christliche wartet werden. Textilarbeiterverband wird sich mit seinen Mitgliedern an dem Streit beteiligen. Die Färber berlangten eine 3% jährige Tarif­dauer ohne jegliche Verfürzung der Arbeitszeit, welche jetzt noch 60 Stunden pro Woche beträgt, fuwie ein ausreichendes Entgegen­fommen in der Lohnfrage. Für die Bewegung kommen in Be­tracht 2652 Arbeiter und Arbeiterinnen; davon sind 2300 im Deutschen   Tertilarbeiterverband organisiert.

Verfammlungen.

Die Böttcher find in eine Lohnbewegung eingetreten. Der jebige Tarif läuft am 16. März ab. In einer Verbandsversamm­lung berichtete der Vorsitzende Klapschus über den Stand der Dinge. Er führte aus, daß die Böttcher in diesem Lohnkampf nur mit dem Obmann der Innungs- Tariffommission, Louis Schulz, zu Deutscher   Tabalarbeiterverband. In der Jahres- Generalber­tun hätten, was ein wesentlich leichteres Arbeiten bedeute als in sammlung behandelte Genossin Gertruo anna in einem sehr früheren Jahren, wo sich die Organisation mit den einzelnen interessanten und lehrreichen Vortrage das Thema: Die Gewerk Berantw. Redaft.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inferatenteil verantw.: Tb. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u Berlagsannals

Amerika interveniert zugunsten Maderos.

Washington, 21. Februar. Staatssekretär Anor beauftragte den Botschafter Wilson, Querta gegenüber anzudeuten, daß Amerika  ernstlich gegen eine summarische Sinrichtung oder Verurteilung Maderos aus Gründen der Humanität opponiere.

Widerstand gegen die neue Regierung. Beracruz, 21. Februar. Die Behörden weigern sich, gefangene Anhänger Diaz freizulassen.

Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl