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Nr. 47. 30. Jahrgang.

1. Beilage des, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Dienstag, 25. februar 1913.

Vom Schlachtfelde der Arbeit.m Unfalle eine Rente beansprucht, gilt ſchon beinahe Rüdgang. Das iſt feine Folge verbeſſerter Unfallverhütung.

I.

als ein Verbrecher.

beiter geht die Spruchpraris in der Unfallversicherung Hand einem fortgesetzten Steigen der entschädigungspflichtigen mit der Rechtspflege. Der Arbeiter, der nach er- Unfälle bis zum Jahre 1907 folgt auf einmal ein dauernder Das geht schon aus der wachsenden Zahl der Unfälle mit, Bekanntlich werden nur solche Unfälle entschädigt, die Todeserfolg hervor. Es werden einfach immer mehr Unfall­Ungeheure Scharen von Arbeitern fallen alljährlich der noch 13 Wochen nach dem Eintritt der Verlegung Nach verletzte mit ihren Entschädigungsansprüchen abgewiesen. Profitsucht auf dem Schlachtfelde der Arbeit zum Opfer. Sie wirkungen zeigen, die die Erwerbsfähigkeit herabmindern. Und von den als entschädigungspflichtig anerkannten Un­stellen das Vernichten und Berstümmeln im Kriege noch in In der Feststellung, ob eine Erwerbsverminderung vorliege, fällen verweist man eine immer größere Zahl in die State­den Schatten. Der deutsch  - französische Krieg kostete ungeheure und in der Abmessung des Ausmaßes einer Erwerbsver- gorie der nur als vorübergehend zu entschädigenden. Daher Blutopfer. 116 756 Tote und Verwundete verzeichnete minderung ist besonders in den letzten Jahren eine Ver- das rapide Anschwellen der Ziffern dieser Rubrif. Die nur das Schlachtenbulletin als Einsaß auf deutscher Seite. schlechterung zuungunsten der Verletzten eingetreten. Dazu vorübergehend in der Erwerbsfähigkeit Geschädigten sind die 716 584 Verwundete, darunter 132 114 schyver Verletzte kommen für ihn die Leiden und Qualen, denen er unter dem Hauptobjekte der. Rentenquetschereien. Im Jahre 1907 wur­und 9443 Tote meldete das Bulletin vom Schlachtfelde der System der berüchtigten Rentenquetscherei ausgesetzt ist. Sie den noch von 662 902 Unfällen insgesamt 144 703 oder Arbeit für das eine Jahr 1911. Die grauenvollen Ziffern verschärft noch den Ausnahmezustand, in den die Unfallver- pro 100 Unfälle 21,8 als entschädigungspflichtige anerkannt, entnehmen wir den Nachweisungen über die Rechnungsergeb- ficherung den Arbeiter versetzt. Nach dem allgemeinen Recht im Jahre 1911 von 716 584 Unfällen nur noch 131003 nisse der Berufsgenossenschaften und Ausführungsbehörden, ist jeder Staatsbürger anderen in vollem Maße für den oder pro 100: 18,2. So entwickelt sich die Rechtsprechung zusammengestellt in den Amtlichen Nachrichten des Reichs- Schaden haftbar, den er ihnen zufügte. Die Unfallversiche zuungunsten der Arbeiter. versicherungsamtes. rung befreit den Unternehmer von solcher Pflicht. Der Un- Nach der Statistik des Reichsversicherungsamtes um= Diese Blutzahlen bilden eine furchtbare Anklage gegen fallverlegte bekommt in den meisten Fällen gar nichts. faßten die gewerblichen Berufsgenossenschaften im Jahre 1911 die bestehende Gesellschaftsordnung. Das Blutmeer schwillt Schmerzensgeld kann er überhaupt nicht verlangen. Und 9 846 599 versicherte Personen gegen 9 381 878 im Jahre höher und höher, Hunderttausende sanken in die Totengruft, in den Fällen, wo ihm eine Entschädigung zugesprochen wird, vorher; bei den land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenossen­riesengroß wurde das Heer der Krüppel, weil in unserer so- da bleibt sie weit hinter dem erlittenen Schaden zurück. schaften ist die Zahl der versicherten Personen auf genannten göttlichen Weltordnung das Profitinteresse dem Wären die Unternehmer in vollem Umfange für den ihren 17 179 000 geschäßt worden. Die Reichs-, Staats-, sowie Schutz für Gesundheit und Leben der Irbeiter weit, weit Arbeitern aus Nachlässigkeit oder grobem Verschulden zuge- Provinzial- und Kommunal- Ausführungsbehörden hatten borangestellt wird. Die meisten Verunglückten sind nicht fügten Schaden verantwortlich, dann stünde es zweifellos 760 633 Personen versichert, im Jahre vorher 746 383. Opfer unabwendbarer Gefahren, sondern sehr viel besser um den Arbeiterschutz. Die bestehende Un­die Beute ungezügelter Gewinnsucht, fre- fallversicherung zur Benachteiligung der Arbeiter ist gewisser­belnder Sparwut, rücksichtsloser Anmaßen eine Prämiierung der Nachlässigkeit in der Unfall­treiberei. Wer Neigung verspüren sollte, solcher Auf- verhütung.

im Rechnungs­jahr

absolut

und zwar hatten die Verlegungen

zur Folge

dauernde Erwerbs­

unfähigkeit

3961

vorüber

gehende Erwerbs

unfähigkeit

auf 1000 vers

sicherte Personen

32 386 4,84

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

fassung zu widersprechen, der möge so vorsichtig sein, zuvor Sehen wir nun zu, welche Resultate bei der herrschenden Um das Petroleummonopol. Ausdehnung der deutschen Kaliwerke. wenigstens einen Blick in die Berichte der Gewerbeinspektoren Braris in der Zubilligung von Unfallrenten herausgekommen zu werfen. Trotz aller Reserve, die sie beobachten, laut sind. In der nachfolgenden Uebersicht geben wir eine Zu- des Gesezentwurfes hat bekanntlich zu erheblichen Differenzen unter Der Plan eines Petroleummonopols in der ursprünglichen Form höherer Anordnung beobachten sollen, tritt aus den Berichten sammenstellung der Verlegten, für welche in dem betreffenden den deutschen Petroleum- Produktions- und Handelsgesellschaften be die Brutalität und Rücksichtslosigkeit des Kapitals doch noch Jahre erstmalig eine Unterstützung festgesetzt worden ist. ziehungsweise ihren Bantgruppen geführt. Die Banken Diskonto­genügend deutlich heraus. Immer wieder und immer wieder Ferner wird angegeben, welcher Art die Unfallfolgen waren. gesellschaft, Schaaffhausenscher Bankverein, S. Bleichröder erklärten die Klage und die Feststellung, daß die Unternehmer die Un- Die legte Spalte zeigt, wieviel Unfallverlegte auf je 1000 in aller Form ihren Widerstand gegen den Gesezentwurf, weil sie fallverhütungsvorschriften nicht genügend beachten, not- versicherte Personen entfallen. wendige hygienische Maßnahmen unterlassen, kurzum alles tun, was die Unfallhäufigkeit nur fördern kann. Empörend jahr erstmalig Entschädigungen festgestellt worden sind: Zahl der verletzten Personen, für welche im Rechnungs  - Die Zeitung der fünftigen Vertriebsgesellschaft nicht der Deutschen Bant überlassen wollten und weil ihnen Die billige dabei ist die sträfliche Milde unserer Justiz auf diesem Ge­Versorgung Deutschlands   ohne Heranziehung des amerita­biete. Mit harter Faust packt sie den Armen, würgt sie den nischen Trusts unmöglich erschien. Die Deutsche Bank hat Arbeiter, der im Kampfe um seine Existenz des Kleinsten Ver­zur Zeit der Vorberatungen des Monopols, ivie die ber gehens sich schuldig machte; freche Uebertretung der zum Diskontogesellschaft nahestehende Deutsche Erdöl- A.- G. der Leuchtöl­Schuße der Arbeiter erlassenen Gefeße und Bestimmungen fommission des Reichstags jetzt mitteilt, sich die alleinige Führung ahndet sie mit Geldstrafen von aufreizender Geringfügigkeit. des Monopols vom Reichsschazsekretär zusichern lassen. Der Direktor Meistens kostet die Uebertretung von Arbeiterschußgesezen der Deutschen Bant, v. Gwinuer, hat zu jener Zeit bereits den etiva 3 M. Solche Strafen wirken wie eine Prämie zwecks Direktor der von der Deutschen Bank finanzierten Deutschen  Fortsetzung der Gesezesübertretung. Der Beamte von Düssel­Petroleum- A.- G. als den fünftigen Direktor der Vertriebsgesell­dorf konnte sogar berichten, daß ein Unternehmer freige­2085 2,83 fchaft bezeichnet. Aus diesen und früher bereits bekannt gewordenen 2 204 4,15 sprochen worden sei, der die amtlich vorgeschriebenen Listen Einzelheiten geht jedenfalls unzweifelhaft hervor, daß die Deutsche 4 186 2,04 zwecks Vertuschung von schweren Verstößen gegen die Ar­6 615 2,32 Bank bei der Vorberatung des Gesetzes vom Reichsschay­beiterschutzbestimmungen systematisch gefälscht hatte. 10 166 3,04 amt start bevorzugt worden ist und daß und daß die Regierung Da versteht man es, wenn das Kapital auf den Arbeiter­13 812 2,80 die anderen Petroleuminteressenten merkbar vernachlässigt hat. Diese schutz pfeift, wenn er seinem Profitinteresse hinderlich ist. 15 807 3,04 Stellungnahme gegen die dem Monopol ablehnend gegenüberstehen­16 906 3,41 den Banken und Petroleumgesellschaften hat noch später einen Schritt 21 723 3,78 der Regierung veranlaßt, der in der verflossenen Woche zu einer 25 937 4,05 furzen Anfrage im Reichstage Veranlassung gab. Schon seit längerer Zeit hat die Deutsche Erdöl- A.- G. durch mehrere Bankhäuser die von 13 875 Millionen 5,30 Bulassung Mart neuen Aktien und 6 Millionen Mark 5 proz. Obligationen zum Terminshandel 5,63 an der Berliner   Börse beantragen lassen. Die Berliner   Zulassungs­6,15 stelle hat aber bisher die Börsenfähigkeit noch immer nicht 6,28 ausgesprochen, weil die Deutsche Erdöl- A.- G. im letzten Jahre 60 065 6,51 eine große Zahl sehr verwickelter Transaktionen im In- und Aus­63 433 6,85 lande vorgenommen hat, die die Prüfung sehr erschwerten. Zugleich 67 045 6,67 proteſtierte der Staatskommissar an der Berliner   Börje gegen die 72 759 6.77 Bulassung, da erhebliche Allgemeininteressen berührt wurden. Ferner 73 848 5,23 bat der Handelsminister einem Vertreter der Diskontobant aus 74 735 5,07 drücklich erklärt, er werde, so lange der Gesezentwurf in Frage stehe, 73 785 4,75 die Beschlußfassung über die beantragte Zulassung nicht dulden, weil 73 494 4,72 die Deutsche Erdöl- A.- G. sich gegenüber dem Monopol ablehnend berhalte. 1886/1911 2378 752|| 187 794 1 050 130 Auf die Anfrage der Abgeordneten Dove und Paasche, wie der Reichskanzler eine derartige ungerechtfertigte Einwirkung auf Also annähernd 21 Millionen Unfälle, für welche Ent- ein Privatunternehmen" verhindern wolle, hat die Regierung geantwortet, fchädigungen gezahlt werden mußten. Und bei 187 794 Un- daß sie die Zulassung im Interesse der Aktionäre hindern müsse, da fällen hatten die Verlegungen den Tod im Gefolge. Das sind eine zuverlässige Bewertung der neuen Aktien nicht möglich sei und wahrlich grausenerregende Resultate. daß auch das Staatsinteresse gegen die Zulassung spreche, da die Börsenfähigkeit die ablehnende Haltung der Erdöl- A.- G. amtlich fördern würde. Die Aktionäre weisen indessen darauf hin, daß von der sonstigen Konstruktion entschädigt. Nur wäre es, zumal dem Staatsanivalt im letzten Aft eine Heilung und obendrein noch eine Heirat in Aussicht gestellt wird, billig angeraten, daß der Autor auch für den Spießgesellen, den pfiffig gutmütigen Kerl, der sich mit Recht betrogen fühlt, ein übriges getan und ihm zur Flucht ver­holfen hätte.

Die Abneigung gegen Unfallverhütung kommt ja auch in dem Kampf des Kapitals gegen die sozialpolitischen Anträge der Sozialdemokratie und gegen die freien Gewerkschaften rechf sinnenfällig zum Ausdruck. Die Forderung, zwecks besserer Durchführung der Arbeiterschußgefeße Kontrolleure aus den Kreisen der Arbeiter anzustellen, wird bekämpft, so, als gelte es der Grundlage der Staatsordnung. Den Be­strebungen auf Herbeiführung eines geeigneten Bauarbeiter­schußes setzte das Unternehmertum Mißachtung, Trozz, den allerschärfsten Widerstand entgegen. Und erst noch in den legten Tagen bewiesen die Großindustriellen bei Gelegenheit der Erörterung eines besseren Hüttenarbeiterschußes, wie feindlich sie einer schärferen Sicherung der Gesundheit und des Lebens der Arbeiter gegenüberstehen. Was auf dem Ge­biete der Unfallverhütung geschehen könnte, aus Sparsamkeit und Arbeitermißachtung vielfach unterbleibt, das hat die vom Holzarbeiterverband im vergangenen Jahre veranstaltete Ausstellung von Schußeinrichtungen an Holzbearbeitungs­maschinen gezeigt.

Wäre nicht stets und ständig das Profitinteresse maß­gebend, die Unfälle ließen sich auf ein kleines Minimum redu­zieren. Statt den Arbeiterschuß zu fördern, geht das Be­streben dahin, die Unfallverlegten zu prellen, ihnen Entschädi­gungen vorzuenthalten. In der Benachteiligung der Ar­

Kleines feuilleton.

Als ein solcher... Diesmal fonnte mir nichts paffieren. Denn während ich meine letzten sechs Monate abmachte ich hatte sie erhalten, weil ich einem Schußmann, der zwei Menschen niederfchoß, Unhöflichkeit vorgeworfen hatte, war ein felfenfester Entschluß in mir gereift: der Entschluß, nie wieder irgend ein Urteil über irgend einen Menschen zu fällen.

-

Und ich hatte ihn gehalten, darauf wollte ich Gift nehmen. Aber nun doch die erneute Vorladung acht Tage nach meiner Entlassung, das mußte ein Frrtum sein. Hocherhobenen Hauptes betrat ich das Zimmer des Untersuchungsrichters.

-

Der Gestrenge empfing mich wie einen gewohnten Bekannten: Na, Sie werden ja schon wissen.

-

über­

haupt

Tod

völlige teilweise

1886

10 540

2716

1778.

1887

17 102

3270

3166

8462

1888

21057

3645

2 203

11 023

1889

31 010

5185

2882

16 337

1890

41 420

5.958

2 681

22 615

1891

50 507

6 346

2561

27788

1892

54 827

5811

2640

30 569

1893

61 874

6245

2487

36 236

1894

68 677

6250

1752

38 952

1895

74467

6 335

1668

40527

1896

85 272

6.980

1524

44 373

1897

91 171

7.287

1452

46 489

1898

96 774

7848

1109

47'764

40 053

1899

104 811

7.999

1.297

51 240

44 275 5,63

1900

106 447

8449

1366

51 111

1901

116 089

8 359

1416

54 340

45 521 51 974

1902

119 901

7842

1 396

55 264

55 399

1903

127 947

8 236

1517

58 129

1904

136 126

8552

1578

62 563

1905

139 787

8757

1476

63 530

1906

138 283

8.970

1454

60 814

1907

143 356

9 670

1341

59 586

1908

141 716

9725

1 144

56 999

1909

137 764

9212

1 110

52 707

1910

130 824

131 003

8.704 9.443

1060 988 45 046

47 325 47 078

1911

1 095 782

35 943 5,08

66 024 6,91

Die vorstehende Tabelle läßt die Verschlechterung in der sozialen Rechtsprechung deutlich und klar heraustreten. Nach liche Situation klar. Ich werde von der Justiz als ein solcher" angesehen. Und gleich mir laufen Millionen meiner Mitbürger harm­Los vergnügt herum, ohne zu ahnen, daß sie eines Tages von der Justiz als ein solcher" angesehen werden können!

Mitbürger, ich warne euch! Ein Damoklesschwert schwebt ständig über eurem Haupte. Wer nicht jeder Beleidigung, die er auf­schnappt, prompt widerspricht, wird von der Justiz als ein solcher" betrachtet und eingesperrt.

M

a. e. k.

Gespielt wurde im allgemeinen gut. In feiner Weise charakterisierte Noack den Staatsanwalt, wenn er auch die Purzel­bäume des Doggeluch, den Umschlag der einen in die andere Rolle, natürlich nicht recht glaubhaft machen konnte. Trefflich war das Verbrechertrifolium der Herren Achterberg, Wiene und Elzer in der Kaschemme. Den Vogel schoß Elzer als dicker Karl in den Einbruchs- und Verhörsszenen des dritten Aktes ab. Jeder Zug im Bilde frappierte da durch seine Echtheit. dt. Musit.

Oder werdet ihr euch endlich einmal aufraffen, eurerseits die Dame Juftitia als eine solche" zu betrachten und unter die Sitten­Kontrolle des Volkes zu stellen?! Theater. Schiller Theater O.: Der Andere", Schauspiel von Paul Lindau  . Lindans vor zwei Jahrzehnten erschienener Anderer", der mit Bassermann als Hauptdarsteller jetzt über die Ich verneinte. Keine Ahnung Kinobühnen zieht, ist auch in seiner ursprünglichen dramatischen Ge- Friedrich Wilhelmstädtisches Schauspielhaut 8. " Sie haben doch den Fürsten Keulenburg beleidigt?" stalt durchaus auf äußere Effekte talkuliert. Der Autor nutzt das in An gleicher Stelle debütirte Martin Knopf  , der Komponist der Wa- as?" Alle Gedanken standen mir still. Es war richtig, der medizinischen Literatur viel behandelte Thema des sogenannten allda gegebenen Musikposse Baungast" mit einem Operetten­über den Fürsten   liefen damals die tollsten Gerüchte um, in den alternierenden Bewußtseins mit findigem Kombinationsvermögen, Opus Pariser Luft. Und es sei gleich bemerkt: Dies Debut Zeitungen wurde er fogar ganz offen als Meineidiger bezeichnet; aber unter Verzicht auf alte Art intimerer Psychologie für seine scheint, nach dem äußerlich absolut durchschlagenden Erfolg am Abend aber ich ich hatte getreu meinem Prinzip nicht einmal den Zwede aus. Solche Krankheitszustände, bei denen das normale Be- der Uraufführung zu schließen, in der Tat gutes zu versprechen. Die Namen des Mannes genannt. Endlich ermannte ich mich von meinen wußtsein der im Alltagsleben zutage tretende Charakter zeitweise Musik ist sowohl in der volkstümlichen Melodieführung wie in Schrecken: ausgeschaltet scheint, wo der Patient momentan unter Einbildungen orchestraler Hinsicht ziemlich frei von Anleihen und hört sich sehr frisch Ich habe doch nie das geringste über den Fürsten   gesagt." und Antrieben handelt, von denen er bei wachem Geist nichts weiß, und originell an. Im zweiten Aft erweist sie sich sogar gut ensemble Mein Ankläger lächelte nur geringidhägig. Sie wissen wohl find einer zu seelischem Miterleben anregenden, einer dichterischen istisch gesteigert. Der Fortschritt vom Zaungast her ist unverkennbar. auch nicht, was die Zeitungen über den Fürsten   berichten?" Darstellung nur fähig, wofern dieselbe geheimnisvoll- bedeutsame Das Libretto von Horst und Engel ist flott, obwohl nur an der Gewiß ich hab's aber nicht.. geschrieben, wollte ich Zusammenhänge aufzudecken, in unbewußtem Handeln und den Oberfläche haften bleibend gearbeitet. stammeln. Doch er unterbrach mich mit Stentorstimme: Es dreht sich im letzten Widerschein tief wurzelnder Charakterzüge erkennen lassen fann. Ohne Grunde freilich nur um erotische Abenteuerchen und " Haben Sie vielleicht den in Umlauf gefeßten Gerüchten solche Perspektiven intimite Leib­wie bei Lindau  widersprochen?- Aha, Sie erbleichen! Gehen Sie, so haben Gelegenheit zu Ueberraschungen, die je nachdem ins Gruslige das ein sinnlos oberflächliches Publikum allzu gern genießt. Und gibt das Thema nur wäsche. Aber darin besteht ja gerade der Duft" jenes Parfümis, Sie sich zum Helfershelfer jener Verbrecher gemacht, die den Fürsten   oder ins Komische gewendet werden können. Die Grundidee wenn die Darsteller auch keine Kunstleistungen zu vollbringen beleidigt haben. Sie haben in dolofer Weise verabsäumt, Wider- des Stückes, daß ein Staatsanwalt, der tagtäglich im Gerichts- nötig haben, so gebührt ihnen doch das Verdienst, spruch gegen die unerhörte, Ihnen bekannte Beschimpfung des hohen faal gegen die Verruchtheit armer Teufel donnert, im Dämmer- wirklich Herrn einzulegen. Das genügt, Sie zu bestrafen." cancanartig durchschwängerte Pariser zustand selbst Verbrecherfneipen aufsucht und mit einem dort verbreiten. Luft" zu An Ich protestierte:" Ich brauche doch nicht. der Erzeugung dieser aufgeangelten Genossen in seine eigene Wohnung einbricht, teiligen fich gleichwertig die Herren Schmasow, Paulsen, Werner Atmosphäre be­ Natürlich brauchen Sie. Hier lesen Sie dies Urteil des Braun ist ein ausgezeichnet drollig satirischer Schwankeinfall, schweiger Schöffengerichts. Einer Ihrer Genossen hat einen nur mit Beimischungen anderer Art zu sehr belastet ist, um rein zur Ensemble von Kammerzofen, Probiermamsells 2c., das da singend der und die Damen Berger, Gonia, Heinrich, Görgy, im weiteren das Gastwirt beleidigt. Der andere hat dabei gestanden. Das Urteil betont: Wirkung zu gelangen. Der nächtliche Besuch und die Szene zwischen herum zu hopfen oder herumhopsend zu singen hat. Er war verpflichtet, sich gegenteilig zu äußern, wenn er nicht" hier dem plöglich zu seinem offiziellen bürgerlichen Normalbewußtsein dem zweiten, wirfsamsten Aft, mußte das Autoren- Vierblatt nebst erhob der Richter seine Stimme, er zitierte wörtlich als ein erwachenden Staatsanwalt und seinem von der Polizei arretierten Kapellmeister und Regisseur vor die Rampe, wo ein wahrer Blumen­folcher angesehen werden wollte, der die Angaben Einbrecherkollegen, der die Amtsmiene des Kameraden für eine ab- garten sich hochstaute. des G. bestätigte."--- Mir war plöglich meine entseg- gefeimte Finte hält, hat eine Flottheit, die für viel Geschraubtes in wäre wahrscheinlich ein andaiternder Kassenerfolg zu gönnen. Dem vom Pleitegeier bedrohten Theater

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