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weil es den Grundsäßen der Verhältniswahl entspreche.( Hört!, und Bedürfnisse der Arbeiter und regeln Sie nicht alles bureau-[ will durchaus nicht die Bergleute als die reinen Engel hinstellen. hört! bei den Sozialdemokraten.) Die Verhältniswahl soll doch kratisch vom grünen Tisch, immer mit der Absicht, die Rechte der aber die Mehrheit zum Ausdruck bringen und der Minderheit auch Arbeiter möglichst zu beschneiden! eine Vertretung geben. Davon ist doch bei diesem System keine Jch will die gewaltigen Bergunglüde im legten Jahre nicht Rede. Absichtlich sucht man ein solches, in die deutschen Verhält- im einzelnen besprechen. Aber als Ursache des nisse gar nicht hineinpassendes System aus, nur um die Bergleute recht zu erbitters. Muß denn immer so von oben verfahren wer­den? Das hat dach keinen Sinn! Die Wahlordnung bestimmt im§ 8, daß

nur die von der Bergverwaltung ausgegebenen Stimmzettel benutzt werden dürfen, gleichzeitig wird aber die Benutzung von ge­druckten oder sonst durch Bervielfältigung ausgefüllten Stimm zetteln gestattet. Da müssen also die Organisationen die Zettel von den Arbeitern einsammeln, um sie zu bedrucken. Dieselbe un­nüße Placerei besteht auch bei den Sicherheitsmännerwahlen. Wozu? Der Knappschaftsverein Klausthal müßte bei der jezi gen Teuerung unbedingt endlich darauf verzichten, den vor 1908 pensionierten Invaliden die Renten zu entziehen,

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zu denen sie doch Beiträge entrichtet haben. Im vorigen Jahre wurde erklärt, daß der Knappschaftsverein so schlecht stehe, daß er auf diese Einnahme nicht verzichten könne. Aber er hat sein Ver­mögen noch in jedem Jahr um Million erhöht! Da kann er doch auch auf die 260 000 M., die den Invaliden entzogen werden, verzichten. In den Etat sind zwar Unterstützungen für diese In­validen eingestellt, aber das müßt nicht viel, denn man verlangt als Borbedingung für die Verteilung, daß die Leute ihre ganze Notlage und ihre persönlichen Verhältnisse genau darstellen, und das wollen die nicht tun. Auch sind diese paar tausend Mark kein Erjab für die entgangenen Invalidenrenten( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.)

Obgleich das Gewerbegerichtsgesetz bestimmt, daß die Beisiger im Bezirk wohnen oder arbeiten müssen, ist in der neuen Berg­gewerbegerichtsordnung für den Bezirk Dortmund bloß bestimmt, daß der Beisiger in dem Bezirk in Arbeit stehen muß. Der

Minister hat es abgelehnt, diesen

glatten Verstoß gegen das Gesch

zu beseitigen, mein Parteigenosse Heine hat darüber in Reichstag gesprochen. Die Sache geht darauf hinaus, daß der zum Beisitzer gewählte Bergmann , der entlassen wird und außerhalb seines Be­3irts in Arbeit gehen muß, aber seinen Wohnsik behält, seines Amtes verlustig erklärt wird. Hier legt der Minister wieder das Gesez nicht sinngemäß, sondern

zum Schaden der Arbeiter

Massenunglücks auf der Zeche ,, Lothringen"

Der ständige Umgang mit der Gefahr stumpft die Leute ab, so daß sie einmal glauben, die Gefahr sei nicht so groß und dann einige Vorschriften übertreten. Ich gebe zu, daß das vorkommt. Aber dafür muß eben der Aufsichtsbeamte da sein, um auch die Arbeiter, die etwas leichtsinnig mit den Vorschriften umgehen, zu ihrer Be­achtung anzuhalten. Dies kann nur erreicht werden, wenn ganz hat sich herausgestellt, daß die bergpolizeilichen Vorschriften nicht unabhängige Leute den Arbeitern zur Seite stehen können, von den beachtet wurden. Dies wird auch in dem auf amtlichen Quellen Arbeitern selbst gewählte Grubenkontrolleure. Diese Forderung beruhenden Bericht über das Unglüd eingestanden und es wird wird so lange ertönen, als Unglüce passieren, und so lange, als nur gefagt, daß lebenden Personen eine Schuld nicht beigemessen nachgewiesen werden kann, daß diese Unglücke nicht durch die Fahr­werden könne. Nun, wir haben doch ein Gesez gemacht, wonach lässigkeit der Arbeiter, sondern durch die für ein solches Unglück auch die oberen Beamten bis hinauf zum Direktor verantwortlich sind. Wenn der Betriebsführer Anord­Warum iwrd nicht einmal ein Erempel statuiert? Sicherlich ist nungen trifft, muß er sich auch von ihrer Durchführung überzeugen! auch das Unglück auf der Zeche Achenbach " auf ähnliche Ursachen zurückzuführen. Es wird behauptet, daß die

Antreiberei der Steiger und die Ueberschichten wesentlich zur Untergrabung der Sicherheit in der Grube beige­tragen haben. Auf dem Schacht Teutoburgia" wurde ein Brief vorgefunden, der eine Revision des neuen Bergrats für den nächsten Morgen ankündigt und ganz detaillierte Vorschriften trifft, welche Arbeiter dafür sorgen sollen, daß in der Riefelleitung Wasser sei, daß die Feuermelder in Ordnung seien, kein Kohlenstaub auf den Stempeln liege, daß Hangende und Liegende feucht gehalten wer­den und die gestundeten Betriebspunkte mit Vattenvorschläge ver­nagelt werden, so daß in diesen gestundeten Betrieben offenbar ge­arbeitet wurde! Dieser Brief beweist die Notwendigkeit, daß die Revisionen durch die Bergräte

nicht vorher angemeldet werden!( Sehr wahr! links.) Als die Nach richt von dem entschlichen Unglüd auf" Lothringen " mitten hinein plagte in die

fröhliche Tafelrunde

Heze bei der Kohlenförderung

langen mir, wo Menschen in Frage kommen, nicht allein oder gar in der Grube wesentlich mit herbeigeführt wird. Es soll, so ver­nicht der Geldstandpunkt für den Unternehmer maßgebend fein, sondern vor allem Schuß von Leben und Gesundheit der Arbeiter! Ein Arbeiterleben wiegt mehr als die Dividenden der großen Herren. Darauf fann man verzichten, aber die Familien der Ge­töteten können auf ihre Ernährer nicht verzichten. Es wird Zeit, den Menschen höher zu stellen, als den Gewinn.( Lebhaftes Bravo! bei den Sozialdemokraten.)

Handelsminister Sydow spricht Schmerz und Bedauern über die Katastrophe auf" Lothringen " aus. Wir haben hier nur zu überlegen, wie solche Unglüdsfälle für die Zukunft zu vermeiden find, aber nicht parteipolitische Erörterungen daran zu knüpfen. ( Sehr richtig! bei der Mehrheit.) Es wurde auf der dritten Sohle verbotswidrig mit Dynamit geschossen. Eine Viertelstunde vor dem Unglüd hatte der Betriebsführer alles in Ordnung befunden. Er konnte doch nicht innerhalb 20 Minuten zu derselben Stelle wieder zurückgehen. Auf die Verleumdungen der sozialdemo= ratischen Presse und des Steigerberbandes gehe ich nicht ein. Der Sicherheitsmann wurde nicht absichtlich von einer Unterredung mit dem Kaiser ferngehalten, er war nicht auf­bei dem hundertjährigen Jubiläum der Firma Krupp und sich der zufinden. Zwei andere Sicherheitsmänner haben mit dem Kaiser über das Unglück gesprochen, hätten doch nur auch Sozialdemokraten Kaiser nach der Zeche begab, wurde dorthin auch der Arbeiter gesehen, mit welchem Ernst und welcher Herzenswärme Seine ausschuß eingeladen. Der Sicherheitsmann aber nicht man will Majestät den Ursachen des Unglüds nachging! Staatlich besoldete wurde ihm trok Ausweis weder von dem Gendarm, noch von den heute die Sicherheitsmänner, nicht nach ihrer Erfahrung, sondern ihn angeblich überall gesucht haben, aber als er zur Zeche kam, Arbeiterkontrolleure wären ein Schaden und würden, noch mehr als am Zechentor aufgestellten Zechenbeamten der Eintritt gestattet. nach ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden. Solche Explosionen ( Sört! hört! links.) Wäre der Kaiser von dem Sicherheitsmann wie auf" Lothringen lassen sich nur verhindern, wenn überall über das Unglück unterrichtet worden, so wäre dies wahrscheinlich und zu jeder Zeit die Sicherheitsvorschriften beachtet werden. Auch der Anlaß dazu gewesen, daß die Staatsregierung zu neuen ge- ein Arbeiterkontrolleur kann nicht überall sein. So lange wir mit jezlichen Vorschriften gedrängt worden wäre. Menschen zu tun haben, die Fehler machen können, werden sich Unfälle im Bergbau nie ganz vermeiden lassen.( Zustimmung rechts.)

Alle die großen Unglüde beweisen, daß die Einrichtung der aus. Herr Imbusch hat den Sicherheitsmännern großes Lob ge- Sicherheitsmänner nicht genügt. Wir müssen die alte Forderung spendet, aber erklärt, daß man mit einem abschließenden Urteil der Bergarbeiter erfüllen nach noch zurückhalten müsse. Warum dann schon jetzt dieses große unabhängigen Arbeiterkontrolleuren, Rob? Auf der Zeche" Engelsberg " bei Bochum haben die Sicher- die von der Zeche oder dem Staat bezahlt werden, aber keinerlei heitsmänner beschlossen, von der gefeßmäßigen Befahrung abzu Kontrolle durch die Zeche unterworfen sind, vollständig als sehen( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten), und das Oberberg­amt hat das genehmigt! Seinerzeit hat der Minister und jetzige Staatssekretär Dr. Delbrück erklärt, daß man durch die Novelle zum Berggesetz

die Seele des Bergarbeiters

wieder für die nationalen Ideen zu gewinnten sich bemühen werde. Aber wenn Sie fortgesetzt derartige Wahlordnungen erlassen, das Gewerbegerichtsgeseh zum Nachteil der Arbeiter auslegen, wenn Sie zustimmen, daß die Sicherheitsmänner außer Funktion treten, wie wollen Sie dann die Seele des Bergmanns erobern? Nehmen Sie lieber etwas mehr Rücksicht auf die Ansichten, Wünsche

Vertrauensmänner der Bergarbeiter

wirken und die Grube jederzeit und nicht nur ein- bis zweimal im Monat befahren können. Es wird dagegen eingewendet, daß die Kontrolleure fozialdemokratische Agitatoren fein würden( Abg. Knupe: Sehr richtig!), so, auch die Christlichen und Gelben? Sie wenden sich gegen eine solche Einrichtung nicht im Interesse der Arbeiter, sondern in dem Ihres Geldbeutels. Die Durchführung von Anordnungen, die Leben und Sicherheit der Arbeiter möglichst bollständig garantieren, würde gewiß viel kosten und Sie wollen nur Kohlen fördern und möglichst hohen Profit dabei erzielen. Ich

Die weitere Debatte ist unwesentlich, ein Wunsch des Abg. Brust( 8.), daß für die Arbeiterkolonien im Bezirk Recklinghausen eine Kirche gebaut werde, wird von dem Oberberghauptmann von Velsen wegen der Kostspieligkeit abgelehnt. Damit ist der Berg­etat erledigt.

Ein Antrag des Abg. Schmedding( 3.) auf Herstellung eines Kanals von Haltern bis Vinkel im Gebiet der Rippe, welcher Stanal an die Stelle der geplanten Rippekanalisierung treten soll, wird nach Befürwortung durch den Antragsteller der Budgetkommission überwiesen.

Eine Petition um völlige Gleichstellung der Feuer- und der Erdbestattung wird von der Tagesordnung abgefekt. Das Haus vertagt sich. Montag 11 Uhr: Eisenbahnetat. Schluß 2 Uhr.

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werden.

Veralteter Bronchialkatarrh größeren Ziefenwirkung. Auch bite man fich vor

verfchwunden.

Der von Ihnen im Herbst 1910 bezogene Inhalator hat mir bisher unschäzbare Dienste ge­leistet. Nicht allein, daß schon nach mehrwöchigem Gebrauch ein veralteter Bronchialfatarrh ver­schwunden ist, hat er sich auch ausgezeichnet bei Schnupfen und Erkältung der Atmungsorgane be­Bei rechtzeitiger Anwendung fommt der Schnupfen faft gar nicht zum Ausbruch und die Erkältungserscheinungen- Husten und Heiserkeit­werden sozusagen im Reime erstidt.

währt.

Alle, die auf meine Empfehlung den Apparat fich haben kommen lassen, find vollauf befriedigt davon. Für mich ist er unentbehrlich. Berlin , Schönhauser Adlee 126a, 14. Dttbr. 1912. A. Blod, Amtsgerichtssekretär. Es liegen über 6000 ähnliche Anerkennungen bor, darunter find 5418 durch einen vereidigten Bücherrevisor und polizeilich beglaubigt. Tancrés Inhalator, der auch von vielen Aerzten tegen feiner überraschenden Wirkungen bei Katarrhen der Luftwege in Gebrauch genommen wurde, darf nicht mit Inhalatoren älterer Konstruktion verwechselt

Sein Hauptvorzug besteht in einer viel minderwertigen Nachahmungen, die zwar den Kern der Sache nicht treffen, aber durch ähnliche Auf­machung zu wirken bezw. Verwechselungen mit Tancrés Inhalator hervorzurufen uchen.

Nicht nur bei Bronchialfatarrh leistet Táncrés Inhalator so schäßbare Dienste, wie aus dem obigen Zeugnis des Herrn Amtsgerichtefekretärs

Block hervorgeht, sondern auch alle anderen aluten und chronischen Katarrhe, wie Rachen, Nafen-, Stehl­topffatarrh, Mittelohrkatarrh, Lungenspigenfatarrh, Asthma usw. werden durch den kleinen Apparat über aus günstig beeinflugt, wie aus den nachfolgenden uns zugegangenen Originalbriefen hervorgeht:

Seit 20 Jahren litt ich an einem chronischen Rachen und Kehlkopfkatarrh, durch welchen ich, trog der vielen angewandten Wittel, immer mehr herunterfam. Seitdem ich Ihren Jubalator be­nuße, bin ich vollständig von meinem Leiden be­freit, wie neugeboren und kann meinen Ge­fchäften wieder regelmäßig nachgehen. Allen ähn lich Leidenden werde ich Ihren Inhalator stets empfehlen.

Borbed( Nhlb.), 3. Juni 1912. Frau Wive. Schröer.

Sodann erhielten wir folgenden Brief, den wir gleichfalls wörtlich hier abdrucken:

Mit großem Peffimismus bestellte ich Ihren Inbalator. Üm so mehr erstaunt bin ich von der glänzenden Wirkung desselben bei meinem lang­jährigen Stockschnupfen, der mir bisher für bei­nahe unbeilbar galt. Die Verschleimung löst sich, die Stimme bekommt wieder den normalen Slang und der unangenehme Geruch aus der Naſe ver­liert sich mehr und mehr. Auch das allgemeine Befinden ist bedeutend besser wie früher fra ich bin herzlich froh, von meinem chronischen Leiden bald gänzlich befreit zu sein, und danke Ihnen herzlich für Ihren erteilten Rat.

Charlottenburg , Uhlandstr. 30, 5. Oftober 1912. Philipp Heinrich.

Zum Schluß wollen wir nun noch ein Schreiben veröffentlichen, in dem bescheinigt wird, daß Tancrés Inhalator auch bei Asthma hervor ragende Wirkungen gezeitigt hat. Der Brief lautet: Ich fann Ihnen die freudige Mitteilung machen, daß mir Ihr Inhalator, welchen ich im Februar 1912 von Ihnen bezogen habe, bei meinem mehrjährigen Asthma und hartnädigen Susten, auch bei meiner Frau, großartige Dienste geleistet, bas Asthma ist beseitigt, auch das

quälende Pfeifen in der Luftröhre ist verschwunden nun ich wieder gesund bin, spreche ich Ihnen hier mit meinen herzlichen Dant aus.

Nürnberg , Bartholomäusstr. 38 I, 19. 3. 1912, Barl Wildeißen.

verschickt ein Heftchen mit vielen weiteren dera Die Firma Carl A. Tancré in Wiesbaden artigen Anerkennungsbriefen, welche sämtlich mit bollen Namen und Adressen abgedruckt sind, so daß Zweifler sich nochmals persönlich über die Richtigkeit der Briefe und die vorzüglichen Wire fungen von Tancrés Inhalator erkundigen können. Die Schreiber der betr. Briefe werden im Interesse der guten Sache gewiß gern jede gewünschte Aus­funft erteilen.

Tancrés Inhalator fostet M. 8,85 gegen Nach nahme und wird bedürftigen Personen auf Wunsch auch gegen bequeme Teilzahlungen geliefert.

Nähere Auskunft über Tancrés Juhalator wird von der Firma Carl A. Tancré, Wiesbaden 240 zusendung der aufklärenden Broschüre und des gern fostenlos erteilt. Man verlange Gratis obenerwähnten Gutachtenheftchens.