„ Der Chef des Militärkabinetts erhält 4500 M. Dienstzulage. Ein General hat Anspruch auf Dienstwohnung."
fonderbaren Art, in der die Konservativen die Gedenkfeiern in dem es heißt: Die Untersuchung hat ergeben, daß eine Gruppe, auszugestalten suchen, energisch widersetzen. Statt dessen leisten der unter anderem der Sekretär des Prinzen Sabah Eddin, fie der konservativen Mache in jeder Weise Vorschubnur Lutfi Beh, ferner Sidli Bey aus Erzerum, Eaid aus Musch und In Wirklichkeit bezieht der Chef des Militärkabinetts 18 000 M. um nicht für antinational zu gelten. Und doch tritt die Tendenz ein gewisser Hassan angehörten, in dem Bureau des Prinzen zu Dienstzulage, sobald ein dem Patent nach jüngerer General mit der agrarkonservativen Bresse, die ganze Sache für ihre sammentrat und eine Verschwörung anzettelte, um die gegen- der Führung eines Armeekorps betraut wird. Dieser Fall ist einpolitischen Interessen auszunuzen, so deutlich hervor, daß wärtige Regierung zu stürzen. In einer der letzten Versammlun- getreten. Der Anspruch auf Dienstwohnung ist wie bei den anderen man sie mit der Hand greifen kann. Erst gestern wieder gen erklärte Lutfi, daß die Einsetzung eines Rabinetts aus An- Generalen natürlich so zu verstehen: wenn eine solche vorbrachten Kreuzzeitung" und" Deutsche Tageszeitung" zwei hängern der Dezentralisation das einzige Mittel zur Rettung des handen ist. Ist eine solche Dienstwohnung nicht vorhanden, Artikel, in denen aus der nationalen Gesinnung" und dem Landes sei und daß bei einer derartigen Zusammensetzung des dann erhält der General ein Wohnungsgeld in Höhe von Monarchismus" des Fortschrittlertums gefolgert wird, daß Kabinetts, selbst wenn Adrianopel fallen sollte, die Regierung den 15333 M. pro Jahr. In der feinsten Gegend Berlins eine Villa briefes unbedingt bei den bevorstehenden Landtagswahlen für Abschluß des Friedens unter der Bedingung berbürgen fönnte, daß zu kaufen, um sie einem General zur Verfügung zu stellen, ist ein die Konservativen gegen die Sozialdemokratie Adrianopel neutralisiert würde. Die Regierung würde eine An- Beginnen, gegen das nicht scharf genug protestiert werden kann. Schon im Vorjahre spielte im Reichstage ein ähnlicher Fall. fämpfen muß, und zugleich wird nachzuweisen gesucht, daß leihe von 50 Millionen Pfund erlangen. Es sei aber vor allem der Erfolg der Volkserhebung von 1813 vornehmlich der Weis- notwendig, die gegenwärtige Regierung zu stürzen. Die Damals berlangte man 710 000 M., um für den kommandierenden heit und Besonnenheit Friedrich Wilhelms III. zu danken war, Versammlung beschloß, eine Massen fundgebung vor der Pforte General in Frankfurt a. M. ein Dienstwohn- und Bureaugebäude der viel weiter" fah, als fein" ungestümes zu veranstalten, die Politik des Kabinette öffentlich zu fabeln, zu bauen. Der Vertreter der Heeresverwaltung führte damals Volf. hierauf vor das Palais des Prinzen zu ziehen und dort zu ver- aus, daß der General in Frankfurt teine geeignete Wohnung finden langen, daß die Regierung abgesetzt und vor das Kriegsgericht ge- fönne! Dabei kostete die Dienstwohnung, die er bis dahin inneEine andere engere Frage noch aber ist durch die anti- stellt, und daß ein Kabinett aus Anhängern der Dezentralisation er- hatte, zuerst 22 000, dann 18 000 M. pro Jahr! Der Reichstag nationalen Demonstrationen in Berlin akut geworden, die nach nannt werde. Der Beschluß der Versammlung faßte die Absicht in lehnte diese Zumutung damals ab und der General ist durchaus dem Verhältnis zwischen Liberalismus und sich, die Mitglieder der Regierung und ihre Anhänger festzunehmen nicht etwa obdachlos geworden. Diesmal liegt die Sache komplizierter. Im Frankfurter Fall Sozialdemokratie. Eine unüberbrüdbare nationale Kluft und sie an Bord eines bereitstehenden Schiffes zu bringen. Sidti haben bie freifinnigen Herren mit aller Deutlichkeit Bey, Mitglied der Partei der liberalen Entente in Erzerum, hatte war die erforderliche Summe lediglich angefordert, im jezigen Fall festgestellt. Wir haben eine solche Feststellung faum mehr die Aufgabe, in einer griechischen Druckerei in Pera Aufrufe druden hat die Heeresverwaltung das Grundstück Wiktoriastraße 34 durch erwartet. Nun sie erfolgt ist, ist die Frage gestattet, ob zu lassen. Er wurde verhaftet, als er gerade im Begriffe war, eine Mittelsperson bereits taufen lassen. Noch mehr, wie denn Unterschiede in der nationalen Gesinnung für den Partei- Bomben bei dem dann gleichfalls verhafteten persischen Revo- der Augenschein zeigt, wird in der Villa bereits fleißig gebaut und Die verhafteten Personen ge- neben der Villa steht schon ein im Rohbau fertiges, monumentales kampf, der doch angeblich um nationale Interessen aus- lutionär Mehmed Ali zu bestellen. gefochten wird, praktisch gar nichts zu bedeuten haben? Können standen alles ein. Auf Grund der Beweise, die die Schuld des Gebäude, vermutlich das Gebäude für die Dienstzimmer. Alles denn Parteitämpfe, Parteigegensätze fiberhaupt noch würdig Privatjekretärs des Prinzen Sabah Eddin, Lutfi, dartun, nahmen das, ohne daß bis jetzt der Reichstag auch nur einen Pfennig befeit beanspruchen, wenn der erkannte Mangel an nationaler Ge- die Behörden am 27. Februar im Palais des Prinzen eine Haus- willigt hat! Wir stellen die Behauptung nicht auf, daß die Heeressinnung in geringerem Maße als trennendes Moment angesehen suchung vor. Lutfi und andere Komplicen sind flüchtig. Die Ver- verwaltung bewußterweise den Reichstag vor eine vollendete Tatwird als verschiedene Anschauungen über die internen Einrichtungen hafteten verben heute dem Kriegsgericht überwiesen werdn. fache stellen wollte, in der Sache läuft es aber darauf hinaus. Den Reichstag darf das aber nicht abhalten, unter allen Umständen zu des bestehenden nationalen Staates und verschiedene Auffassungen Beschießung fremder Kriegsschiffe. verhüten, daß dem Chef des Militärkabinetts dieses Palais als von den Aufgaben der Wirtschaftspolitik. Will der Libe Konstantinopel, 3. März. Nach Berichten von Reisenden, die Dienstwohnung überwiesen wird. Wie sich die Heeresverwaltung ralismus mit einer unforrigierten Stellung gestern hier angekommen sind, wurden am Sonnabend der ita- damit abfindet, das ist ihre Sache. Nach dem Frankfurter Fall war nahme zur Sozialdemokratie in diesem Erinnerungsjahr lienische Dampfer Monza", ferner ein Dampfer der sie gewarnt. Hat erst der Chef des Militärkabinetts ein Palais die Wähler bor Preu Marseiller Gesellschaft Fraissinet und ein englischer als Dienstwohnung, dann darf man den Chef des Marinekabinetts Bens treten, wollen die liberalen Herren nur die nationalen Feste mit dem fönigstreuen Dampfer von bulgarischen Batterien beschossen, als sie Scharföj nicht zurüdseßen. Vielleicht daß der Platz in der Wilhelmstraße Bürgertum feiern und dabei ihren Monarch is passierten. Monza" sei beschädigt aufgelaufen, der französische bereits dafür in Aussicht genommen ist. mus erweisen, aber die praktischen politischen Geschäfte Dampfer habe ein Red erhalten, das man jedoch zustopfen fonnte, mit der Sozialdemokratie besorgen und dem Republikanis- und dann seine Reise fortgefeßt. Wie es heißt, wird der italienische mus den Steigbügel halten? Oder find patriotisch- Botschafter energisch dafür eintreten, daß ein italienischer Panzer preußische Wallungen und Demonstrationen der Unabhängigkeit nach Scharföj gesandt wird. gegen die Sozialdemokratie wie in der Wahlrechtsfrage so auch
aber verboten ist?...
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Politische Ueberlicht.
Dem Reichstag ist ein Etats- Notgesetz zugegangen, in diesem Gesetz wird die Zustimmung zu diesen merkwürdigen Vorgängen gefordert, deshalb war es nötig, die Oeffentlichkeit auf diese tolle Sache aufmerksam zu machen. Hier kann es, ohne Rücksicht auf die Folgen für den Kriegsminister, nur eine glatte Ablehnung Keine Kriegsoperationen. geben. Erst gedenke man der hungernden Veteranen, ehe bei dieser nationalen Angelegenheit nur ein freifinniger Konstantinopel , 3. März Ein amtlicher Kriegs- man einem General ein Millionenobjekt als Dienstwohnung überLupus, der in den Kommunen gestattet, in Staat und Reich bericht bejagt: Infolge des seit zwei Tagen herrschenden Sturmes weist. Das auf der Bahn vom Liberalismus zur Sozialdemokratie bald und Schneewetters find bei Bulair und an der Tschataldschalinie in der Nachbarschaft des„ Vorwärts" angelangte„ Berliner feine militärischen Operationen durchgeführt worden. Tageblatt" ist entsegt über den nationalen Mannesmut der Der Feind hat gestern Abrianopel in Zwischenräumen bom fortschrittlichen Boltsvertreter, spendet Herrn Bernstein Worte bardiert. Der Gesundheitszustand der Truppen ist trotz des schlechten Wetters ausgezeichnet. warmer Anerkennung und, um seinerseits etwas für das freifinnigsozialdemokratische Ehrgefühl zu tun, sucht es für einen gegen die Streuz- Big." gewandten Leitaufsatz unter dem Tisch der mit nationalen Werten so reich besetzten Tafel von 1813 die Abfälle in Gestalt einiger ärgerlichen Aeußerungen prominenter Persönlichfeiten jener Tage über die junkerlichen Frondeure um Marwig zusammen und wirft den Kehricht den Junkern ins Gesicht. Es hieße, dem Schreiber zu viel Ehre antun, wollte man den heldenhaften Preußenadel jener Zeit und seine Nachkommen durch widerlegung solcher Angriffe schüßen."
Während die Kreuzzeitung " den Freifinn für seine 3wede einzufangen sucht, rechnet die Deutsche Tageszeitung" mit der Freisinnspresse ab, weil diese angeblich die Person Friedrich Wilhelms III. verunglimpft hat, indem sie behauptet habe, die Erhebung Preußens sei nicht das Wert dieses Königs, sondern des Voltes gewesen." Das sei unrichtig, meint der höfische Historiker des Bündlerblattes. In einem langen, den Tatsachen ins Gesicht schlagenden Arfifel weiß er Friedrich Wilhelm III. die schönsten Königstugenden anzudichten, beis er schließlich zu folgendem Ergebnis kommt:
Eine tolle Sache.
Jm Militäretat für das Jahr 1913 werden 5 834 000 m. gefordert zum Erwerb des Grundstücks Viktoriastraße 34 in Berlin als Dienst- und Wohngebäude für das Kriegsministerium( Militärfabinett) sowie für das Grundstück Wilhelmstraße 78. Kriegsminister b. Heeringen scheint eine besondere Vorliebe für Grundstücksgeschäfte zu haben. Das Militärtabinett ist derzeit in der Behrenstraße 66 untergebracht. Dieses Gebäude will der Kriegsminister verkaufen und er hat auch bereits einen Räufer gefunden, der ihm dafür 6 274 000 m. bezahlen will. Das Gebäude in der Behrenstraße bietet angeblich längst teine geeignete Unterkunft mehr. Zur Beseitigung des Raummangels sind in dem anstoßenden Hotel Bristol bereits drei Zimmer für 5000 M. pro Jahr gemietet worden. Zu einem Neubau reicht das vorhandene Gelände angeblich nicht aus und ein Neubau fäme zu beuer.
Wir wollen nun einmal alle diese Gründe gelten lassen. Es ist unbedingt unwirtschaftlich in höchstem Grade, ein militärisches Kanzleigebäude ohne zwingende Notwendigkeit im teuersten Teile Berlins zu unterhalten. Das Militärkabinett ist die in der Verfassung nicht vorgesehene militärische Kanglei des Raisers. 3weckmäßig hätte sich diese Kanzlei in der nächsten Nähe des Aufenthaltes des Kaisers zu befinden. Das ist freilich nicht möglich, weil der Kaiser seinen Aufenthalt zu oft wechselt. Unter solchen Umständen ist das Militärkabinett an einen be stimmten Platz nicht gebunden. Wenn also das hochwertige Grundstück in der Behrenstraße für 6 274 000 m. verkauft wird, so ist das nur mit Freuden zu begrüßen. Auf dem Tempelhofer Feld hat die. Heeresverwaltung soviel Grund und Boden, daß für das Militärkabinett dort mit Leichtigkeit ein Dienstgebäude errichtet werden kann. Die überschießenden Millionen könnte das Reich gerade jezt sehr notwendig gebrauchen.
„ Aber nicht minder notwendig und nicht minder rühmlich war der staatsmännische Blick, mit dem Friedrich Wilhelm III. und sein Kanzler das Spiel um Sein oder Nichtsein vorbereiteten, bis es auch vom Standpunkte bom Standpunkte der nüchternen Wirklichkeit der Dinge mit gutem Gewissen begonnen werden konnte; und der standhafte fönigliche Simm, der dazu gehörte, lange Zeit hindurch schweigend die Verkennung durch die Besten des Bolles zu tragen. Der preußische König und das preußische Volt, fie haben gleichen Anteil an dem Gelingen wie an den Ehren der ewig ruhmwürdigen Erhebung des Jahres 1818. ist ebenso unwürdig wie unwahr haftig, sie in Gegenfay zu einander bringen und das Verdienst schmälern oder leugnen zu wollen, das sich Friedrich Wilhelm III. dadurch erworben hat, daß er damals nicht nur nich terner, sondern auch weiter sah als das kühne Undas Villengrungstüd Viktoriastraße 34 und das Grundstück Wilhelmgestüm feines Boltes."
Hätten die Fortschrittsgrößen nur inniges Verständnis für fonservative Politik und Tattit, sie müßten erfennen, was die konservative Presse mit solchen Ausführungen bezweckt; aber bei Rapazitäten von der Qualität eines Cassel darf man felbst auf ein so geringes Maß politischer Einsicht nicht rechnen.
Der Balkankrieg.
Die Friedensvermittelung.
straße 78; ersteres zum Betrage von 3350000 M., leßteres von 2484000 M. Der Rest von 440 000 M. ist an das Reich herausauzahlen. Der Kauf des letteren Grundstüdes wird wie folgt begründet:
Berlin , den 3. März 1913. Die Marinedebatte.
Aus dem Reichstage. Herr v. Tirpitz hat selten fein Gehalt auf solche bequeme Weise erhalten wie in diesem Jahre. Die bürgerlichen Parteien waren am zweiten Tage noch wortfarger als am ersten Tage. Am Sonnabend hatten die Parteien wenigstens alle einen Redner vorgeschickt, die zweite Runde der Redner am Montag endete aber sehr bald wegen Mangels an Wortmeldungen.
Dabei war wiederum von sozialdemokratischer Seite der ganze Komplex von Fragen, die unser Marinewesen angehen, eingehend und fachkundig zur Erörterung gestellt worden. Genosse Noste ging auf die Reden der bürgerlichen Abgeordneten vom vergangenen Sonnabend ein, und zwar nahm er sich besonders das Zentrum und seinen wandlungsreichen Erzberger zu scharfer und wohlbegründeter Kritik vor. Aber das Echo war nur matt. Man hat eben keine Luft, fich wegen der Marine zurzeit in geistige Unkosten zu stürzen. Gegenwärtig ist die ungeheure Verstärkung des Landheeres und die noch ungeheuerlichere Kostenfrage für diese Verstärkung die Frage des Tages.
In der Spezialdebatte nahm beim Bekleidungsamt Genoffe Albrecht das Wort, um in energischer Weise für die Interessen der Handwerker einzutreten. Eine längere Debatte Genosse entspann sich bei der Werftverwaltung. Brandes war wieder, wie schon im vorigen Jahre, der Das Beschwerdewarmherzige Anwalt der Werftarbeiter. material war ihm so reichlich zugeströmt, daß er nur einen bescheidenen Teil davon vortragen fonnte und dennoch dafür schon eine Stunde Zeit notwendig hatte.
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Der Staatssekretär v. Tirpit nahm unmittelbar nach Brandes das Wort, um in einer von sozialem Verständnis nicht getrübten Scharfmacherrede den Beweis zu liefern, daß er den Wünschen der Arbeiter gegenüber feineswegs die verbindliche Bereitwilligkeit besitzt, die er bürgerlichen Parteien Allein der Kriegsminister will teinen einfachen Grundstücks- gegenüber stets in freigebigem Maße zur Verfügung hält. verkauf vornehmen, er will Grundstücsgeschäfte machen. Die Arbeiter will er vor der Anstellung kritisch anschauen wie Für das Grundstück in der Behrenstraße will er in Kauf nehmen eine Hausfrau ein neues Dienstmädchen! Querulanten und Friedensstörer, was für ihn alle Agitatoren sind, duldet er nicht, da er damit aber ebenso wie der preußische Eisenbahnminister v. Breitenbach lediglich die Vertreter der Arbeiterfchaft im Auge hat, so wird er durch seine schroffe Haltung felbst zum Agitator und Friedensstörer", was er in anderer " Das im Privatbesiz befindliche Grundstüd Wilhelmstraße 78 Beziehung durch seine ewigen Flottenrüstungen allerdings ( früher Fürst Pleßsches Palais) grenzt unmittelbar an das Dienst schon in hohem Maße seit anderthalb Jahrzehnten ist. gebäude des Reichskanzlers. Es sollte als Geschäftshaus einer Jugendliche sollen nicht Politit treiben, defretiert Herr Möbelfirma Verwendung finden, wodurch eine Störung des v. Tirpitz, wendet sich mit dieser Mahnung aber irrigerweise Dienstbetriebes und Dienstverkehrs in Reichskanzlergebäude befürchtet werden mußte. Der Erwerb des Grund stüds an die Sozialdemokraten statt an seinen Kollegen vom Landist daher notwendig." heer, den Generalfeldmarschall des Jungdeutschlandbundes Einfach unglaublich! Weil der Reichskanzler b. d. Goltz. Die Löhne darf er nicht in ausreichendem Maße Die„ Nordd. Allg. 8tg." schreibt:„ Für die Klärung eine Störung feines Dienstbetriebes fürchtet, irgendwelche Anhalts, erhöhen, sonst schadet er damit den Privatbetrieben! Der Fortschrittler Weinhausen wußte auf diese der Orientlage ist nunmehr ein voraussichtlich entpunkte für den Eintritt dieser Störung fehlen vollkommen, fauft scheidender Schritt erfolgt: die Türkei hat sich er- der Striegsminister dieses Grundstück für 2 484 000 M. Was sonderbare Sozialpolitik des Herrn v. Tirpitz nicht die gefreulicherweise bereit erklärt, die Vermittelung der Groß- in aller Welt geht denn das das Kriegsministerium an? Vielleicht bührende Antwort zu geben. Er begann dagegen mit einer mächte zum Zweck des Friedensschlusses anzunehmen. Im meint man, daß es bei den ungeheuren Summen, mit denen dort Schulmeisterei an die Adresse des sozialdemokratischen Redners, Besitz dieser Mitteilung wenden sich die Mächte ungesäumt an gearbeitet wird, auf die paar Millionen nicht mehr ankommt! Ist der nach seiner Meinung zu viele Einzelheiten vorgetragen die Regierungen des Balkanbundes, um festzustellen, ob diese erst der Platz vorhanden, dann wird sich bald das Bedürfnis heraus- hatte. Sodann setzte sich Herr Weinhausen selber in Positur, ebenso wie die Pforte, die Vermittelung Europas annehmen stellen, dort ein militärisches Gebäude zu errichten. Seit wann ge- um eine halbe Stunde lang Einzelheiten vorzutragen. Ja, wollen. Man wird mit Rücksicht auf den überall sich geltend hört es denn zu den Aufgaben des Kriegsministeriums, den Reichs- Bauer--! tangler vor wirklichen oder eingebildeten Unannehmlichkeiten zu be- Die Debatte geht am Dienstag weiter. machenden Wunsch nach Wiederherstellung des Friedens er wahren? Hätte man noch vorgeschlagen, dort das Dienstgebäude warten können, daß auch die Balkanregierungen fich den für das Militärkabinett zu errichten, dann hätte das noch plausibe! Eisenbahnetat. Großmächten anvertrauen. Gelingt es, europäische Friedens- für das Militärkabinett zu errichten, dann hätte das noch plaufiber Das Abgeordnetenhaus begann am Montag die zweite Be verhandlungen endgültig in Fluß zu bringen, so darf man gelungen; zu billigen wäre es dann freilich auch nicht gelvesen. sich von dieser gemeinsamen Arbeit der Diplomatie auch eine Aber das Militärkabinett will man nach der Viktoriastraße ver- ratung des Etats der Eisenbahnverwaltung und zwar drehte sich die günstige Südwirkung auf die Lösung der von den legen und dem Chef des Militärkabinetts die dortige Villa als Debatte um die finanztechnische und die wirtschaftliche Seite des Dienstwohnung anweisen! Ein Geschäftszimmergebäude nebst Etats. Die glänzende Finanzlage der Eisenbahnen wurde von allen Großmächten bisher noch nicht erledigten und ihre eigenen Stallungen sollen neu errichtet werden. Diese luguriöse Billa wird Seiten anerkannt, und auch ber Minister v. Breitenbach nurite Interessen berührenden Fragen versprechen." im Etat bescheiden als Wohnhaus bezeichnet und dabei bemerkt, zugeben, daß die Einnahmen ganz gewaltig gestiegen sind, so daß daß der Chef des Militärkabinetts Anspruch auf eine Dienst- dem Ausgleichsfonds 71 Millionen zugeführt werden können. In wohnung habe. Der Chef des Militärkabinetts bezieht sein Gehalt Wirklichkeit wird, nach den Erfahrungen früherer Jahre zu urteilen, diese Summe wohl noch erheblich größer sein. Am geringsten find aus Kapitel 21, Titel 1, wo es heißt: