Einzelbild herunterladen
 
  

benten des Bureau Herold" eine Unterredung; derselben| Organe der russischen   Regierung vergessen blos uns zu blog uns au entnehmen wir Folgendes: sagen, daß dieses nihilistische Gesindel" im Solde der Sämmtliche Kohlenbezirke Deutschlands   sind auf dem russischen Regierung steht, und für deren Rech­Rongreß vertreten. Auf die Frage des allgemeinen Ausstands nung, im Namen der göttlichen Staats- und Gesellschafts­eingehend, erklärte er, daß die leitenden Führer der Bergarbeiter- ordnung, wühlt, konspirirt und mordet. Bewegung in Gemeinschaft mit den Abgeordneten Singer und Auer die vorläufige Berzichtleistung auf den allgemeinen Streit erwirkt hätten.

XXVII. Roßwein  XXIX. Rochlik XXX, Chemnit treter).

-

feine Kandidatur.

Gen. Rieger( Chemnik).

Gen. Geyer( der bisherige Ver XXXIII. af ho pau- teine Kandidatur. XXXV. obstadt- offen gelaffen,

3

XL. widau- Gen. Stolle( der bisherige Vertreter). Der englischen   Regierung entstehen wieder neue Die Liste der Wahlkreise, in welchen ordnungsmäßig eine Schwierigkeiten in Judien. Ein Telegramm des Bureau Neuwahl vorgenommen werden muß, ist hiermit erledigt. Reuter meldet hierüber:

Genoffe Bebel macht nun die Mittheilung, daß er infolge In Manipur  , einem von den Briten   abhängigen, aber feiner endgiltigen Ueberfiedelung nach Berlin   und weil er den nicht tributpflichtigen Gebiet, hat ein ernster Zwischenfall statt- Wohnsitz in Sachsen   aufgegeben habe, fein Mandat für gefunden. Der Generalfommissar von Assam  , Quinton, hatte Leipzig  - Band( XXIII) niederlegen müsse. Die Landes­fich mit einer aus zwei Regimentern Ghoorkha's bestehenden Versammlung beschließt, von dem Entschluß Bebel's Kenntniß zu Estorte nach Manipur   begeben, um die Verhaftung eines nehmen und das Weitere den Wählern zu überlassen. Häuptlings vorzunehmen, welcher den Raja entthront hatte. Mit Bezug auf Liebknecht, der sein Mandat noch nicht Während der Nacht griffen die Eingeborenen das englische unbedingt aufgiebt, weil er den Wohnsitz in Sachsen   noch bei­Lager an. Die Angriffe wurden zwei Tage lang von den behalten hat, und die Rückkehr nach Sachsen  , aus Familien­Eingeborenen fortgesetzt, so daß schließlich die Munition der rücksichten, als möglich ins Auge faßt, wird auf Wunsch Lieb­Ghoorkha's vollständig erschöpft war. Quinton gab daher den fnecht's das Gleiche beschlossen, die Wähler endgiltig entscheiden Befehl, daß jeder auf seine eigene Rettung bedacht sein solle. zu lassen.

Die Bergarbeiter hegen den Verdacht, daß die Streit­bewegung insgeheim von den Arbeitgebern, ja selbst von der Regierung unterstützt werde, damit so die Krisis provozirt und eine gewaltsame Unterdrückung veranlaßt werden könnte. Gin Streit könne nur gelingen bei guter Geschäftslage. Die Arbeit­geber bildeten ihrerseits Verbände gegenüber den organisirten Arbeitern. Die Bechensyndikate förderten über den Bedarf hinaus Kohlenvorräthe, um die Unternehmer im Falle des Streits schadlos zu halten. Die Regierung ihrerseits sei weit entfernt davon, den Forderungen der Arbeiter entgegen­zukommen; gerade die staatlichen Zechenverwaltungen zeigten sich feindlicher als alle übrigen jeder Herab­segung der Arbeitszeit gesinnt, die in den fiskalischen Werken noch ausgedehnter sei als anderswo. Wenn die Rheinisch- Westfälische Zeitung" behaupte, daß die Löhne 180, ja 200 m. monatlich betrügen, so sei das einfach nicht richtig. Eine der reichsten Grubengesellschaften Deutschlands   in Gelsenkirchen   bezahle nur einen Tageslohn von 3 M. 50 Pf. Wie aus New York   gemeldet wird, traten heute die Dafür wüchsen auch die Dividenden der Aktionäre immerfort; verschärften Bestimmungen des amerikanischen   Ein­fie schwankten zwischen 15 und 30 pet. Die Hoffnungen, die wanderungs- Gesetzes in Kraft. Die bevorstehende Ein­man auf die faiserlichen Erlasse sezte, habe man endgiltig aufführung der Verordnung hat zur Folge gehabt, daß im gegeben. Daher tomme auch die Betheiligung an dem Pariser Kongreß. Die Erregung unter den Bergleuten steige, aber die Monat März die Zahl der Einwandernden ganz besonders Führer seien entschlossen, flug und maßvoll jedem leidenschaft groß war.- lichen Vorgehen Widerstand zu leisten.

Die Ghoorkha's verloren etwa 460 Mann, Quinton und sieben Zu Punkt 8 der Tagesordnung( Agitation und Orgas englifche Offiziere werden vermißt. Es sind bereits zwei Re- nisation) wird nach einem furzen Referate 2iebknechts gimenter nach Manipur   abgegangen, ein drittes soll demnächst einstimmig beschlossen: folgen.

To

Zu diplomatischen Differenzen zwischen Italien   und den Vereinigten Staaten   von Nordamerika   scheinen die Vorfälle in New Orleans   zu führen. Der italienische Ge­sandte hat seine Abberufung erhalten und dies hat Amerika  zu einer schrofferen Haltung den italienischen Forderungen

Korrespondenzen und Parteinachrichten.

-

mit aller Straft in die Agitation einzutreten und die Organi­fation nach Kräften zu fördern.

Agitation in den ländlichen Kreisen, über Gesinde Ordnung, Insbesondere wird nach einer Längeren Diskussion über die - Schulfrage u. f. w., des Weiteren noch beschlossen:

das Zentral- Wahlkomitee zu beauftragen, einheitliche Flug­blätter bezw. Broschüren herauszugeben, welche die für die Wahlen wichtigen Fragen( Gesinde- Ordnung, Schulfrage, Land­frage 2c.) behandeln.

Ferner:

in Dresden  , Zwickau  , Leipzig   und anderen größeren Orten Agitationskomitee's niederzusetzen, welche dem Zentral- Wahl­komitee die lokale Arbeit abzunehmen haben.

Die kapitalistischen   Interessenten des deutschen  Bergbaues versuchen neuerdings vermittelst eines Geheim bundes den um ihr materielles und geistiges Wohl tämpfenden Bergarbeitern entgegenzutreten. Nach einer an ohne vorheriges Referat die hohe Bedeutung der Breffe, dieses Bei Punkt 4 der Tagesordnung( Die Presse  ") wird- uns von zuverlässiger Seite gelangten Mittheilung ver- gegenüber veranlaßt. Hauptagitionsmittels, hervorgehoben, aber auch die Schwierigkeit sammelten sich kürzlich die Interessenten des deutschen   Berg­Der Herstellung und Erhaltung guter Parteizeitungen betoat und baues, um zu berathen, wie man den ihrer Meinung nach vor leichtsinniger Blattgründung gewarnt. Der gute Wille ge­tommenden allgemeinen Bergarbeiter- Ausstand zu bekämpfen nügt nicht. Man braucht eine gute Redaktion und eine gute habe. Die Theilnehmer der Zusammenkunft verpflichteten Verwaltung. An beiden namentlich an letteren sich zu gegenseitiger Unterstützung im Kampfe gegen die fehlt es häufig. Die Landesversammlung schloß sich nach lebhafter Debatte dieser namentlich Bebel geltend Arbeiter, wenn diese mit ihren ungerechtfertigten" Forde gemachten Erwägungen an und faßte mit großer rungen an sie herantreten sollten. Dieser geheime Bund Chemnitz  , 31. März. Die Landesversammlung Mehrheit eine dahinzielende Resolution. Außerdem wurde Der Ausbeuter erstreckt sich über ganz Deutschland  , seine der sächsischen Sozialdemokraten trat heute zur feft- eine Resolution angenommen, welche die Parteigenossen Internationalität wird angestrebt. Seitens der Geheimbündler gefeßten Beit 1 Uhr Nachmittags in der Feldschlößchen- verpflichtet, die Parteipreffe mit aller Kraft zu unterstüßen find Delegirte nach England gesandt worden, um die dortigen Brauerei zu Altendorf  ( einem Vordorf   von Chemnitz  ) zu- und auf tein, der Partei nicht gehöriges Blatt zu abonniven. beim Bergbau interessirten Kapitaliſten zur Gründung einer fammen. Zum 1. Vorsitzenden wurde Genosse Geyer  , zum Durch einen weiteren Beschluß wird der Sächsischen  gleichen Arbeitgeberkoalition zu bewegen, mit der die deutsche bate wird einer Kommission von fünf Mitgliedern übertragen, die Befugniß ertheilt, über etwa noch bevorstehende Blatt­zweiten Genosse Hofmann ernannt. Die Prüfung der Man- Landtags Fraktion bis zur nächsten Landesversammlung Hand in Hand arbeiten soll. Die Delegirten sind bereits nachdem vorher festgestellt worden war, daß das Mandat solcher gründungs- Pläne zu entscheiden. zurückgekehrt und zwar haben sie dem Anschein nach ihren Delegirten, die etwa von Vereinen gewählt find ungiltig Zweck erreicht. Die Unternehmer, welche die Arbeiter an zu erklären sei.( Mehrere Haussuchungen, die heute Vormittag sich die Landesversammlung mit einem Hoch auf die Hiermit ist die Tagesordnung erschöpft und um 7 Uhr trennt der Ausübung ihres Koalitionsrechtes hindern wollen, be in Chemnitz   und Umgegend stattgefunden haben, scheinen auf eine internationale Sozialdemokratie. fürworten die geheime Organisation, wenn es sich um Be- Denunziation zurückzuführen sein, daß verschiedene Wahlen zur kämpfung der Arbeiterbestrebungen handelt. Ja sie, auf Landesversammlung in einer Weise erfolgt seien, die gegen das Dornm, den 31. März 1891. Genosse J. S. Schmalfeldt  die alle internationale Bestrebungen der Arbeiter wie das fächsische Vereinsgesetz verstoßen.) schreibt uns: In Nr. 75 vom Sonntag, den 29. März 1891, be­rothe Tuch auf den Stier wirken, toaliren fich international. tags- und Gemeinderaths- Wahlen" referirte Ge- erlaube ich mir Folgendes zu bemerken: Der Bericht des Hamb. Ueber den ersten Punkt der Tagesordnung( die Band- findet sich eine Notiz mit der Ueberschrift: Warnung." Hierzu Die Ehrlichkeit und Offenheit im Kampfe zwischen Kapital noffe Stolle, der auf die praktische Bedeutung der sogenannten Echo" ist richtig bis auf die Angabe, 2 Beugen feien notirt und Arbeit ist nicht auf der Seite der Unternehmer zu parlamentarischen Thätigkeit und die agitatorische Wirksamkeit worden. Das ist unrichtig. Es ist nur ein Zeuge notirt worden, finden.- des Wählens hinwies, und darlegte, welche Handhabe das fäch- und dieser meldete sich selbst bei dem Gendarmen, ohne daß ich fische Landtags- und Gemeinde- Wahlrecht, trotz seines Benfus im Stande war, es zu verhindern. Es wurde jedoch nur der Bevor man beginnt den Sozialismus mit geistigen und seiner mancherlei sonstigen Mängel doch unserer Partei Name und nicht der Wohnort des Betreffenden notirt. Da der Waffen zu bekämpfen, muß man ihn studiren, muß man darbietet. Betreffende aber in einem entfernten Ort wohnt, so wird mit versuchen, ihn zu begreifen. Dazu fehlt aber unseren Da in Bezug auf diese Frage Einmüthigkeit herrscht, so diesen Angaben wohl schwerlich etwas zu machen sein. Der geistigen" Bekämpfern Ehrlichkeit, ebenso wie Fleiß und meldet sich Niemand zur Diskussion, und einstimmig wird folgende zweite Zeuge ist auf meine Veranlassung nicht genannt, und in­Verständniß. Die schlaueren unserer Feinde fürchten auch Resolution angenommen: folge deffen auch nicht von dem Beamten notirt. Im Uebrigen wohl, daß sie selbst bei einem tieferen Eindringen in die bei allen Landtags- und Gemeindewahlen sich mit allem Nachflage erfolgen wird. Die heutige Landesversammlung empfiehlt den Genoffen, glaube ich kaum, daß nach allem, was vorher gegangen, eine An sozialistische Gedankenwelt von der Unwiderleglichkeit unserer druck zu bethätigen, und mit keiner andern Partei einen Kom­Behauptungen überzeugt werden könnten. Als abschreckendes promiß einzugehen." Beispiel wird letterer Kategorie unserer Gegner der St. Ingbert  . Die Genoffen werden sich schon gewundert Die Versammlung beschließt hierauf- katholische Geistliche Hohoff erscheinen, der nach genauem stimmig, ein 8entral Wahltomitee zu wählen, das Tausenden Arbeitern zu hören. Es liegt an den besonderen Ber  - ebenfalls ein haben, so wenig aus der Saar  - und Bliesgegend mit ihren Studium unserer Literatur sich nicht gescheut hat, offen und in Chemnitz   seinen Siz haben und aus drei Mitgliedern hältnissen. Wir haben hier nach drei, vier Richtungen Front ehrlich zu bekennen, daß die Mary'sche Werththeorie richtig bestehen soll.( Ein Vorschlag, das Komitee aus 5 Mitgliedern zu machen. Hier ist Alles entiveder Sankt" oder königlich. ist. Er schreibt: zusammenzusetzen, wurde zurückgezogen, nachdem darauf aufmert- Schon die Ortsnamen sind bezeichnend. So haben wir in der als drei Mitgliedern schon einmal als Verein" aufgefaßt wor- St. Thomas, St. Avold  , St. Wendel  , ein Bischofsheim  , ein sam gemacht worden war, daß in Sachsen   ein Komitee von mehr Umgebung außer St. Ingbert  , ein St. Johann, St. Arnual  , den sei.) Engelfangen, ein Heiligen wald; Marpingen   liegt in der Nähe nossen Leander, Hofmann und 3eisig gewählt. In das Zentral- Wahlkomitee wurden die Ge- und Trier mit seinen Reliquien und Kaplan Dasbach nicht fern.

Die Aufstellung von Kandidaten ergiebt folgendes Re­Städtische Wahlkreise:

Die Mary'sche Werththeorie ist richtig, das steht über jedem vernünftigen Zweifel, wie wir in einer eigenen Schrift, die, so Gott   will, bald erscheinen wird, zu beweisen unter­nommen haben. Hätte man sich die betreffenden Kapitel bei Aristoteles  , Thomas von Aquin   und Mark sorgfältiger und namentlich auch unbefangener angesehen, so wäre eine Kontro- von Kandidaten zur Landtagswahl) bereitet einige Der zweite Punkt der Tagesordnung( Aufstellung verse darüber einfach unmöglich gewesen. Mary knüpft an Schwierigkeiten, weil der Zensus von 30 Mart direkter Steuern Aristoteles   an und vollendet in diesem Punkte, was Aristoteles  , die meisten der bekannteren Genossen von der Annahme eines nach seinem eigenen ausdrücklichen Geständnisse, zu vollenden Landtagsmandats ausschließt. nicht vermocht hatte. Daß aber die Mary'sche Lösung des Problems das Rechte trifft, ergiebt sich, ab= gesehen von allen anderen Gründen, zur Evidenz aus fultat Thomas von Aquin  , der ebenso wie Mary das Wesen Krei des( Tausch-) Werthes in der Arbeit sieht. Der heilige Thomas ist unseres Wissens der erste, der klar und bestimmt gesagt hat: Die Werthgrößen aller Produkte stehen in demselben Verhältniß, wie die Arbeit und Auslagen der Pro­duzenten, das heißt die Arbeit und die Kosten( labor et ex­pensae), oder da die Auslagekosten sich natürlich auch schließlich wieder in Arbeit auflösen, die Arbeit allein bestimmt den Tauschwerth( valor) der Produkte oder der Waaren"( mercium). Das ist genau dasselbe, was Mary lehrt. Indem man gegen die Marrsche Werthanalyse ankämpft, folgt man nicht dem Geiste der Scholastik und ihres Fürsten, des Aquinaten, sondern Lediglich den modernen liberalen Bourgeoisökonomen, die Zwerge sind im Vergleich zu Locke, Smith, Ricardo und noch viel mehr im Vergleich zu Thomas und Mary."

Uns interessirt nur das über Mary Gesagte, das Uebrige ist Nebensache.­

"

"

Dresden   I Genosse Poste I. Dresden IV- Genosse Kaden( der bisherige Ver­treter). Leipzig I wird auf Wunsch der Leipziger   Genossen, die sich noch nicht schlüssig gemacht haben, offen ge­laffen. Dieselben erhalten die Vollmacht, einen Kan­didaten zu ernennen. Chemnitz   I Gen. Robert 3eifig.

-

-

"

Bauzen II

Gen. Lehmann.

"

-

"

Meißen   Gen. Goldstein.

Coldiz

"

wird offen gehalten.

"

Zwenkau   wird offen gehalten.

"

"

Glauchau- Gen. Julius Seiffert. Annaberg  

offen gelaffen.

Reichenbach  

Gen. Neu.

"

-

-

"

Dann haben wir königl. bayr. Rohlengruben in St. Ingbert  Eisenbahnwerkstätte und König Stumm nicht zu vergessen. Außer und Berbach; königl. preuß. Gruben die Saar   entlang, fönigl. dem giebt es hier große Eisenwerke, wo die Parteiangehörigkeit scharf kontrollirt wird. Das hat zur Folge, daß unter den Ar­beitern eine Menge Vorsichtsmeier, Rücksichtsmeier und ab­wartende Leisetreter sich befinden. Versammlungen zu Stande zu bringen, ist fast unmöglich, und man muß sich auf die seit­herige Kleinkriegstaktik beschränken und qualitativ zu ersetzen suchen, was quantitativ vorläufig nicht ausführbar ist.

*

*

Aus Baden, 29. März. Der Fall, daß das Urtheil eines Schwurgerichts vom Reichsgericht in Leipzig   aufgehoben wird, ist eine Seltenheit, insbesondere ein solches in einem Preß­prozesse. Bei uns in Baden werden sämmtliche Vergehen, die durch die Presse begangen sind, vor den Geschworenen abgeurtheilt. Leider, muß man sagen, soweit es sich um sozialdemokratische Redakteure als Delinquenten handelt. Denn es ist eine Selten­chheit, daß eine Geschworenenbank, auf welcher politiſche Stald Gegner ſizen, die nöthige Objektivität in der Recht­sprechung wahrnimmt. Das Schwurgericht in Karlsruhe  hat im Januar gegen die Redakteure des Volksfreund", Adolf Geck   und Phil. Teufel im Ganzen über 2 Jahre Gefängniß ver­hängt. Der Prozeß wegen des Abdrucks des Lafargue'schen Auf­

6 Monate

ein,

Als die Berathungen so weit gebiehen waren, kam die fazzes: Die Fliegen und die Spinnen" allein schon trug dem Mandatprüfungs- Kommission in den Sizungsfaal verantwortlichen Redakteur Abolf Geck, in deffen Ab­Earl Granville  , der Führer der liberalen Partei im burch 121 Delegirte. Zu einer Bemerkung giebt blos das 9 Monate, dem Schriftsetzer Teufel zurück und erstattete Bericht. Vertreten sind 78 Ortschaften wesenheit und ohne dessen Kenntniß die Aufnahme geschah, englischen Oberhause, ist gestern Nachmittag gestorben. Er Mandat Riemann's Anlaß, der von den Chemnitzer   Ge- während gegen drei weitere Personen der Prozeß noch mar Mitglied aller Ministerien Gladstone's, hat aber fast noffen aus der Partei ausgeschlossen worden ist. nie eine selbständige politische Rolle gespielt. Mandat ist in Ordnung.

-

Der dänische Reichstag ist heute geschlossen worden, ohne daß sich das Landsthing und das Folkething über das Budget hätten verständigen fönnen.

Das schwebt. Redakteur Geck beruhigte sich nicht mit dem Urtheil Eine kurze, rein auf fach- und legte auf Anrathen des Rechtsanwalts und Partei­lichem Boden sich bewegende Debatte führt zu Ergebniß, daß Riemann dem genossen Puttenstein in Karlsruhe   Revision gegen das Urtheil ein. wird, weil das Urtheil der Chemnizer Genossen noch kein end- Art der Publikation des Urtheils. Das Reichsgericht hob am mit großer Mehrheit zugelassen Die Revision bemängelte die Anwendung des§ 130 und die giltiges ist und die Landesversammlung das Recht nicht hat, der 12. v. M. das Karlsruher   Urtheil auf sammt seinem Es ist also der Sieg Estrup's noch kein vollständiger Entscheidung der oberen Instanzen( Parteivorstand und Partei- thatsächlichen Untergrund und verwies den Fall zur ander­und die Opposition iſt nicht zum größeren Theile, wie tag) vorzugreifen. weitigen Verhandlung an das Schwurgericht in Karlsruhe  . Es offiziös gemeldet war, ins Regierungslager übergegangen.wieder in den zweiten Punkt der Tagesordnung ein: Nach Erledigung dieser Angelegenheit tritt die Versammlung wird in dem Erkenntniß betont, daß in der Fragestellung an die Geschworenen die rechtlichen Forderungen des§ 180 nicht richtig Fortsetzung der städtischen Wahlkreise.) ausgesprochen wurden. Plauen   Gen. Ka den. Delsnig i. V. wird offen gelassen." Ländliche Wahlkreise.

-

Die russische   Regierung läßt durch ihre Preßkosaken erklären, der Mordversuch auf Stambulow denn diesem entschiedensten Gegner der Verrussungspolitik hat das Attentat gegolten sei das Werk des nihilistischen Ge findels", welches die schwache und unfähige Regierung Bul­ gariens   im Lande dulde zum Schaden der Nachbarn. Ausnahmsweise sagen die Organe der russischen Regierung einmal die Wahrheit: das fragliche Gesindel" hat ohne Zweifel das jüngste Verbrechen in Sofia   begangen. Und es ist auch richtig, daß die bulgarische Regierung sich schwach gezeigt hat, andernfalls hätte sie das fragliche Gesindel" längst an dem ersten besten Galgen aufknüpfen lassen. Die

-

-

IV. öbau- Gen. Poste I.

-

VII. Bischoffswerda Gen. Lehmann. X. Dresden   offen gelassen.

-

XI. Neustadt- Stolpen fein Kandidat aufgestellt. XVI. Zharandt Gen. Horn. XVIII. Meißen   Gen. Goldstein. XIX. Großenhain Gen. Goldstein. XX. Of chatz- keine Kandidatur. XXIV. 2eipzig

-

offen gelassen( aus denselben Gründen, wie Leipzig   1).

So groß das Aufsehen war, welches jene Verurtheilung überall, selbst bei unferen größten Gegnern erregte, so befriedigt wird man überall diese Entscheidung des Reichsgerichtes entgegennehmen. Bedauerlich ist nur, daß die neue Verhandlung wieder dem Karlsruher   Landgericht zugetheilt wurde. Bedauerlich ist ferner, daß der Mitverurtheilte, Genosse Teufel, der im Landesgefängniß au Freiburg  , fist, sich der Revis sion nicht angeschlossen hat. Das hindert nicht, daß ihm, nicht auf dem Gnaden, sondern Rechtsweg der betreffende Theil seiner Strafe erlassen werden kann.