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Gewerkschaftliches.

Deutsches Reich .

Der

gültige. Stimmen erhielten und find somit gewählt: zum 1. Bor- I beiter mit Erfolg beendet worden. Ein neuer Tarifvertrag wurde fizenden Franz Segawe 539, 1. Stassierer Eduard R apputanjr. abgeschlossen mit weit größeren Zugeständnissen, als die 11- ter Der Kampf im Malergewerbe beginnt! 538, 2. Borsitzender und zugleich 2. Kassierer Mar Remniz 460, nehmer in ihrem Ultimatum vor der Aussperrung bekanntga 1. Schriftführer Hugo David 509, 2. Schriftführer Ernst Müller Die Arbeitszeit beträgt. 9% Stunden, der Anfangslohn für Rar Nachdem der Unternehmerverband im Malergewerbe die 482, Beisiger: Friz Wolff 295, Franz Lothert 284, 2arl 2iepe burschen und Stüfer 28,50 M. wöchentlich, für Hilfsarbeiter 25 M. Schiedssprüche der Herren v. Schulz, Dr. Prenner und 281 und Otto Kronfeld 199, Revisor: Mar Kenkien 302, Der Lohn steigt außer der sofortigen Erhöhung um 1 M. und Rath schroff zurückgewiesen hat, trifft er seine Vorbe- Arbeitsnachweisführer: Hugo David 326, Ernst Müller 317, 1,50 M. um 50 f. pro Jahr und Woche für die Dauer des Ver­reitungen zu einer allgemeinen Aussperrung. Er versendet technische Kommission wurde Kollege Albert Wahle mit 163 Stimmen gesperrte nahmen die Arbeit wieder auf. Hermann Böhme 265 und Albert Gentsch 246. In die heiz- trages. Auch Erholungsurlaub wurde erreicht. Sämtliche Aus­Nur die Firma zunächst ein Zirkular, in dem es heißt: " Bis Sonnabend, den 8. März, sind sämtliche in unseren gewählt. Der Antrag des Vorstandes betreffs der Wahlen zur Ver- 3. Gg. Radles fann sich zur Einigung noch nicht verstehen. Dort Betrieben beschäftigten Arbeiter zu entlassen. Ausnahmen sollen genommen. Die Auszahlung der Ausgesteuerten- Unterstützung er­bands- Generalversammlung ist mit 353 gegen 130 Stimmen an- dauert der Kampf fort. Rusland . nicht gemacht werden. Gau I( Norddeutschland) hat am Diens- folgt für die Tage vom Donnerstag, den 6. März, bis Mittivoch, tag, den 4. März, mit der Durchführung dieses Beschlusses zu den 12. März, nur in der Zeit von vormittags 9 bis 12 hr. Drohender Generalstreik auf den britischen beginnen." Saal siehe Tafel. Die Verbandsleitung. Eisenbahnen. Kein Maler, Lackierer oder Anstreicher, soll am 5. März Die Berliner Lithographen beschäftigten sich in ihrer letzten London , 4. März 1913.( Eig. Ber.) mehr beschäftigt werden. Nur durch diese Maßnahine werde Mitgliederversammlung wieder einmal mit den traurigen Verhält- Großbritannien steht wieder einmal vor einem Generalstreif ,, es möglich sein, einen für die Arbeitgeber an- nissen in der Privatlithographic M. Schönherr, Wilhelmsruh. der Eisenbahner. Diesmal handelt es sich nicht wie im Jahre 1911 nehmbaren Tarifvertrag zu erzwingen". Und Bereits im Jahre 1910 gab es bei dieser Firma der außerordentlich um höhere Löhne und fürzere Arbeitszeit, sondern um eine ein­der Vorsitzende des Gaues I sagt in einem besonderen Rund- niedrigen Affordverdienste wegen ernste Differenzen, die zum Streit mütige Revolte gegen die unerträglich gewordene Willkürherrschaft schreiben: führten. Nach kurzem Kampfe mußte Schönherr das Afford- der Eisenbahngesellschaften, die in der Entlassung des Zugführers Alle organisierten Gehilfen, gleichviel welchem gegnerischen system aufgeben und Lohn einführen. In der darauf folgenden Richardson ihren Klarsten Ausdruck gefunden hat. Richardson ist Verbande sie angehören, sind sofort zu entlassen und fein Krisenzeit gelang es ihm aber bald, durch Heranziehen unorgani- entlassen worden, weil er sich entschieden weigerte, entgegen den Mann ist in Arbeit zu stellen, bis die ausdrückliche Aufhebung sierter Kräfte, zum Afford zurückzukehren und vor allen Dingen die gedruckten Vorschriften der Mittelenglischen Bahngesellschaft, jeiner oder Beendigung der Aussperrung vom Hauptvorstande bekannt- Preise der Arbeiten noch bedeutend niedriger anzusehen, als es Arbeitgeberin, zu handeln und im Interesse des Profits der Gesell­gegeben wird. bereits früher der Fall war. Vor Weihnachten betrugen die Afford- schaft sein Leben und das Leben anderer zu gefährden. Ein Bor­Lassen Sie sich auch nicht durch sogenannte verdienste wenigstens noch 20-23 M., nach Weihnachten gelang es gesetter verlangte von ihm, er sollte seinem Zuge auf einer ge= meistertreue Gehilfen täuschen, nicht organi- nicht mehr, auf einen Durchschnitt von 20 M. zu kommen. So ver- wissen Station noch weitere sieben Wagen anhängen. Da aber die siert" au sein. In 99 von 100 Fällen sind solche Angaben diente z. B. ein Lithograph in vier aufeinander folgenden Wochen Bremskraft, die ihm zur Verfügung stand, nicht ausreichte, um der erlogen, und Sie leisten durch die Beschäftigung solcher Gehilfen 18 M., 4 M., 17 M. und 8 M. mit Hausarbeit. Ein anderer Zug mit den weiteren Wagen mit Sicherheit zu kontrollieren, bes direkte Beiträge zu den Gewerkschaftstassen, weil die Beschäftigten zwei Wochen je 22 M., dann 12 M.; eine Platte für 9 M. wurde folgte der Zugführer den Befehl des Vorgesetzten nicht und berief einen großen Teil ihres Lohnes auf dem Altar der Streifenden in 40 Stunden geschafft usw. Also Löhne, mit denen man heute sich auf die gedruckten Vorschriften, die die Zahl der Wagen, die abzuliefern haben." nicht einmal einen einigermaßen träftigen Arbeitsburschen abzu- für jede Art Bremse zulässig sind, angeben. Diese Sorge um die In seltenen Ausnahmefällen soll erst genaue Instruktion speisen wagt. Selbst dem einzigen Lohnarbeiter, der früher 33 M. öffentliche Sicherheit ist ihm von seinen Arbeitgebern verübelt vom Vorsitzenden des Unternehmerverbandes eingeholt bezog, wurde der Lohn auf 28 Mt. gekürzt. Da keiner der dort Be- worden, die offenbar der Ansicht sind, daß die gedruckten Vor­werden. schäftigten der Organisation angehört, ist es dem Verbande leider schriften nur dazu da sind, der Regierung und dem Publikum Sand Die Scharfmacher des Malergewerbes trauen sich also nicht möglich, dirett einzugreifen. Der Verband kann an die Litho- in die Augen zu streuen. Daß die Eisenbahner diese Ansicht nicht graphen nur die Warnung ergehen lassen, den Betrieb zu meiden. teilen fönnen, ist sonnenklar. Denn sie sind die Schuldigen, wenn recht viel zu; warten wir ab, ob ihre Laten mit ihrer Courage Die Versammlung empfahl also allen Kollegen, eine Stellung bei sich infolge der Nichtbeachtung der gedruckten Vorschriften, die sie im richtigen Verhältnis stehen. Unter der besonderen Ueber- Schönherr nicht anzunehmen, bis die Mißstände beseitigt sind. Im bei Strafe stets bei sich tragen müssen, ein Unfall ereignet. Grſt schrift: 3wed und Ziele unseres Kampfes", heißt anderen Falle laufen sie Gefahr, mit Wochenverdiensten von fürzlich noch wurde ein Lokomotivführer zu, 18 Monaten Gefängnis es dann in dem Zirkular recht anschaulich weiter: 12 Mt. und noch weniger sich abfinden zu müssen. verurteilt, weil er gegen die Vorschriften gehandelt und dadurch einen Unfall mit tödlichem Ausgang herbeigeführt hatte. Arbeiter beries sich darauf, daß ihm ein Vorgesezter den münd­lichen Befehl erteilt habe, so zu handeln, wie er gehandelt habe, aber der Richter wollte diesen Entschuldigungsgrund nicht anerkennen. Das Vorgehen der Gesellschaft war so monströs, daß selbst einige der reaktionärsten Organe, die sonst stets sofort für die Arbeitgeber Partei ergreifen, die Mittelenglische Bahngesellschaft scharf kritisierten. Diese verhielt sich ruhig und sagte nichts. Allerdings suchte sie durch ihre Preßtrabanten die Sache so dar­zu stellen, als habe der Zugführer durch die genaue Befolgung der Verschriften Sabotage treiben wollen. Aber diese Verdächtigung ließ sich nicht aufrecht erhalten, da Richardson als ein ruhiger Mann bekannt ist, der an dem Leben seiner Gewerkschaft kaum mehr als einen passiven Anteil nimmt. Endlich hat sich die Ge­sellschaft vor einigen Tagen genötigt gesehen, der Oeffentlichkeit So ist es denn ganz plötzlich gekommen, wie es nach Lage der eine Darstellung der Angelegenheit mitzuteilen. Danach soll der Das ist ein nettes Eingeständnis eines Scharfmachers, Gisenbahner sind zu Boden gedrückt und nun lann wieder in nommen zu haben. Daß dieser Entlassungsgrund nur eine Aus­Berhältnisse früher oder später kommen mußte: Die Thyssenschen Zugführer wegen Frechheit entlassen worden sein. Richardson be­streitet aber entschieden, sich frech gegen seine Vorgesetzten be= der recht unvorsichtig aus der Schule plaudert. Er zeigt wohltätigkeit" gemadyt werden. Gestern( Montag) noch rede ist, die man sich endlich nach sechstägigem Schweigen ausge­finnenfällig, wie frivol hier ein Kampf vom Zaune gebrochen hofften die Etreikenden, den Industriekönig persönlich von der sonnen hat, geht auch aus verschiedenen Umständen des etwas ver­wird. Nicht darum handelt es sich, die Ansprüche der Ar- Berechtigung ihrer Beschwerden überzeugen zu können und deshalb wickelten alles hervor. Die Eisenbahner verlangen nun ein­beiter gerecht zu prüfen, nein, die Gewerkschaftsbestanden sie darauf, die Beschwerden persönlich vorbringen zu stimmig die Wiedereinstellung des entlassenen Zugführers und tassen müssen geleert werden, damit die Unter- dürfen. Doch wurde jede Verhandlung mit dem Streitkomitee ab- drohen mit dem Generalstreik. Die Vorstände der vor kurzem ver­nehmer die Ausbeutung noch toller treiben können wie bisher, gelehnt. Nun war guter Rat teuer. Einer Organisation gehörten schmolzenen drei Eisenbahnerorganisationen und der Gewerkschaft wo noch Löhne von 48 Pf. pro Stunde für gelernte Maler nur einzelne Wenige an. Nicht umsonst hatte man die Leute gegen wird als sehr kritisch angesehen, was einen nicht wundernehmen der Lokomotivführer und Heizer fonferieren beständig. Die Lage gehilfen über 20 Jahre in großen Städten und von 37 Pf. jeden Annäherungsversuch von außen durch alle möglichen Maß fann, da der Hauptdirektor der Mittelenglischen Bahn einer der in Mittelstädten tariflich festgelegt waren. nahmen abzuschließen gewußt. Und wäre die Behandlung und eigensinnigsten und gewalttätigsten Scharfmacher in Großbritannien Danach wird bei den Unternehmern gar nicht gefragt, Bedrückung nicht gar so schwer empfunden, es wäre gewiß nicht zu ist. Es mag scheinen, daß der Fall in keinem Verhältnis zu der daß selbst drei Unparteiische unter weitgehendster Berück der plötzlichen Arbeitsverweigerung von etwa drei Viertel des Bahn- Größe des in Vorschlag gebrachten Mittels steht. Man darf jedoch sichtigung der Unternehmerinteressen eine Lohnerhöhung fest- personals gekommen. Nachdem nun jeder Annäherungs- und Ver- nicht vergessen, daß dieser Versuch der Eisenbahngesellschaft, ihre setzten, die die Gehilfen nur schweren Herzens annehmen mittelungsversuch schroff zurückgewiesen war und namentlich die Angestellten zu verbrecherischer Fahrlässigkeit zu zwingen, typisch fonnten, nein, sie wollen einen Stampf führen, unbekümmert in den Werkswohnungen wohnenden zur Näumung der Wohnungen ist für die ganze Behandlung der Eisenbahner, deren Entrüstung um die schweren Folgen, die daraus nicht zuletzt für viele aufgefordert wurden, scheint es diesen schwil geworden zu sein. augenblicklich keine Grenzen fennt. London , 5. März.( W. T. B.) Die Exekutive der Verbände der kleine Eristenzen in den Meisterkreisen selbst entstehen, denen Noch am Abend meldete sich ein Teil von ihnen zur Eisenbahnangestellten nahm heute abend eine Resolution an, eine günstige Konjunktur verfümmert wird und denen zahl- Nachtschicht bedingungslos! Am Dienstag früh wurden in der die Wiedereinstellung des entlassenen Eisenbahnangestellten reiche Ronkurrenten aus Gehilfenkreisen entstehen.- Daß die dann die übrigen, etwa 270 Mann, aufgefordert, ihre Richardson gefordert wird. Ferner wird von der Bahngesellschaft Spekulation der Herren auf die Leerung der Gewerkschafts- Entlassungspapiere in Empfang zu nehmen. Die die Zusage gefordert, daß die Leute die Anweisungen, welche von den fassen sich nicht wird verwirklichen lassen, werden wir bald Beute kamen dem nach und mußten nun auch noch erleben, daß gedruckten Instruktionen abweichen, fünftig schriftlich erhalten sehen, ebenso, daß ein großer Teil der Malermeister den ihnen allen ein Wochenlohn in Höhe von 27 bis 36 M. wegen sollen. Die Resolution wurde der Gesellschaft mit dem Ersuchen Lockungen der Führer des Unternehmerverbandes nicht folgen Kontraktbruchs in Abzug gebracht wurde. Unmittelbar nach der übergeben, unverzüglich zu antworten. wird. Die Gehilfen aber sehen dieser Kraftprobe ruhigen Blutes zu, sie vertrauen auf ihre Solidarität und ihre Or­ganisation.

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Wir wehren uns gegen den Uebermut der Gehilfen, mit dem schon seit Jahren die Ruhe und Ordnung in unseren Werk­stätten gestört wurde... Seit Jahren haben die Gehilfen, be= sonders natürlich die sozialistischen, immer mehr steigende Bei­träge zu ihrem Kampffonds geleistet, um zu einer ihnen passen den Zeit uns mit Hilfe ihrer Millionenfonds mit einem gewal tigen Streit zu überfallen und uns nach unserer Niederlage die Arbeits- und Lohnbedingungen vorzuschreiben.

Abgeblist. Am Sonnabendnachmittag hielten die Schiffseigner des Meißner Elb- Stromgebietes in Meißen eine Versammlung ab, zu der sie ihre Steuerleute mit eingeladen hatten. Von letzteren waren auch einige vierzig erschienen. In der Versammlung sollte über die derzeitige Streitlage beraten werden. Es wurde dabei an die erschienenen Steuerleute das Ansinnen gerichtet- zu diesem Wir wollen den Gehilfen dagegen jetzt die 3wede war wohl in der Hauptsache die Versammlung einberufen Gelegenheit bieten, ihren rund zwei Mil- worden während des Streites teilweise Boots lionen zählenden Kampffonds zu verwenden, mannsdienste auf den Frachtfähnen zu verrichten. denn noch einmal drei solch traurige Tarif- Die Steuerleute lehnten jedoch das Angebot der jahre, als wir zuletzt erlebten, sind nicht mehr Schiffseigner mit großer Mehrheit ab. erträglich. Nach ihrem Ablauf würde der Kampffonds aber mindestens 4-5 Millionen zählen. Und wir hätten selbst mit den jetzt verlangten gewaltigen Lohnerhöhungen direkt die Mittel dazu geliefert."

Berlin und Umgegend.

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Herr Thyssen hat gefiegt!

Entlassung wurden dann etwa 70 von ihnen wieder ein­gestellt, natürlich auf Gnade und Ungnade. Die übrigen liegen nun auf dem Pflaster und können sehen, wo sie bleiben. Charak­teristisch ist, daß von den älteren Lokomotivführern, die 18 und 20 Jahre Herrn Thyssen und seinem Werk gefrondet haben, niemand wieder eingestellt ist.

Der Streik der Konfektionsschneider. Die Vertrauensmänner der bestreiften Firmen nahmen gestern Das Gute wird jedenfalls dieser Anschauungsunter nachmittag einen Bericht über die allgemeine Situation entgegen. richt erreicht haben, daß das Klassenbewußtsein auch der Krienke gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß die Ablieferung jenigen unter den Tausenden Thyssenscher Arbeiter träftig ge­der unfertigen Arbeit allgemein durchgeführt wurde. Die Beive- wedt worden ist, die bisher von Zusammenschluß der Arbeiter in gung sei am zweiten Streittage weiter vorwärts geschritten. Die den gewerkschaftlichen und politischen Organisationen nichts wissen Zahl der Streifenden betrage gegenwärtig 1400; hinzu fäme noch wollten. eine größere Zahl Unorganisierter, die wohl die Arbeit eingestellt, sich aber nicht zur Kontrolle gemeldet hätten.

Die Zentrumspresse aber kann nun wieder ein Lob­Die Firma M. Schulmeister habe sich an den Verband ge- lied auf ihren mit dem päpstlichen Sylvesterorden dekorierten Wohl­wandt und sich bereit erklärt, den neuen Tarif anzuerkennen. täter Thyssen anstimmen. Während des Streits werde nach dem neuen Tarif bezahlt und sei die Arbeit bereits gestern wieder aufgenommen worden. Mit der

Anssperrung der niederrheinischen Weber.

Firma Philipp Fabisch sei auf der gleichen Grundlage eine Ver- Der Schußverband der niederrheinischen Samt-, Plüsch- und ständigung erzielt worden. Einige andere Firmen hätten versucht, Samtbandfabrikanten beschloß, einer Meldung aus Krefeld zufolge, den Arbeitern kleine Zugeständnisse zu machen, damit diese die wegen des Färberausstandes cinstimmig am 22. März alle Arbeiter, Arbeit wieder aufnehmen sollten. Besondere Abmachun= 5000 an der Zahl, auszusperren. gen mit den einzelnen Firmen müßten streng zurüdgewiesen werden.

Der Streik in der Lüner Glasmanufaktur dauert unverändert Auch sei wiederholt darauf hinzuweisen, daß sich die Lohnbewe- fort. Der Besizer bemüht sich sehr, Arbeitswillige zu bekommen, gung nicht nur auf die Großstücke, sondern auch auf die Kleinstücke doch will ihm das nicht gelingen. Den Arbeitswilligen wird ein beziehe. Jegliche Arbeit, die für die gesperrten Firmen hergestellt Vertrag vorgelegt, nach dem sie versichern müssen, dem Zentral­werde, sei als Streitarbeit zu bezeichnen. Das frühere Ver- verband der Glasarbeiter nicht anzugehören und während der bandsmitglied Otto Bernuth, Kochannstr. 29, habe sich eine Dauer ihrer Beschäftigung bei der Lüner Glasmanufaktur weder eigene Werkstatt eingerichtet und fertige Streitarbeit für die Firma direkt noch indirekt dem Zentralverbande beizutreten. Baul Unger u. Co. an. Der Betrieb dieses Zwischenmeisters gelte als gesperrt; auch über alle übrigen Zwischenmeister, die für die bestreiften Firmen arbeiten und die Arbeit nicht wieder einstellen, werde die Sperre verhängt.

In einer längeren Aussprache wurde besonders auf das Vor­gehen der Polizei hingewiesen. Vor manchen Geschäften seien mehr naiformierte und Kriminalschußleute zu finden als Streikposten. Arbeitswillige würden von der Polizei in die Wohnungen geleitet und nach den Geschäften geführt. Streikposten, die nur von ihrem gesetzlich gewährleisteten Recht Gebrauch machten, würden verhaftet und mit Strafmandaten beglückt. Die Streifenden werden sich durch berartige Maßnahmen natürlich nicht einschüchtern lassen, sondern in erhöhtem. Maße ihre Pflicht tun.

Achtung, Glasschleifer, Polierer, Beleger! Bei der Firma Fr. Lorette u. Co., Schlesische Straße 26, ist es zu ernsten Diffe­renzen gekommen und die Arbeit eingestellt worden. Wir erwarten, daz alle Kollegen strengste Solidarität üben und keiner bei der Firma in Arbeit tritt. Die Ortsverwaltung.

Letzte Nachrichten. Württemberg für die einmalige Abgabe. Stuttgart , 5. März.( P. C. ) Bei der Besprechung der Deckung der einmaligen Kosten der Heeresvorlage durch eine einmalige Abgabe vom Vermögen schreibt heute der Staats­anzeiger": Wie wir vernehmen, steht die württembergische Regierung dem Gedanken der Erhebung einer einmaligen Abgabe vom Besitz behufs Deckung der einmaligen Kosten der Heeresvorlage sympathisch gegenüber.

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Serbische Bedingungen für die Friedensverhandlungen.

Belgrad , 5. März.( W. T. B.) Das Regierungsorgan Samouprava" führt aus: Die Verbündeten werden dem Ver­mittelungsvorschlage der Großmächte mit der gleichen Bereit­willigkeit wie vor drei Monaten begegnen, mit Rücksicht auf die Erfahrungen der erfolglos verlaufenen Verhandlungen in London werden sie diesmal jedoch ihre Zustimmung zur Aufnahme neuer Friedensverhandlungen an die Bedingung knüpfen, daß die Türkei schon im Präliminarvertrage die Annahme der Forderungen der Verbündeten i m Prinzip sichert. Diese Bedingung scheint so berechtigt, daß sie ohne 3weifel auch die volle Unterstützung der Großmächte finden werde. Andererseits ist die Lage der Türkei gegenwärtig derartig, daß die türkische Regierung, wenn sie wirklich den Frieden wünscht, den Modus procedendi jedenfalls annehmen werde.

Im Falle der Zuwiderhandlung soll die Lüner Glasmanufaktur berechtigt sein, eine Konventionalstrafe in Höhe von 25 M. zu er- Der bulgarisch - serbische Streit um die Kriegsbeute. heben, und die Zugehörigkeit zum Verbande soll zu sofortiger Ent- Belgrad , 5. März.( W. T. B.) Die serbische Presse fährt fort, lassung berechtigen. Unter Führung des Herrn Amtmann von Bork wird gegen die Unter Führung des Herrn Amtmann von Bork wird gegen die die Haltung der Bulgaren in der serbisch - bulgarischen Streifenden sehr scharf vorgegangen. Bereits vier Streifende Grenzfrage in der schärfften Weise zu bekämpfen. Die An­haben Anklagen wegen Belästigung von Arbeitswilligen bekommen, griffe richten sich insbesondere gegen den bulgarischen Abgeordneten und dabei find bis heute noch keine Arbeitswilligen vorhanden. Malinow, welcher in der Sobranje die Erwartung aussprach, daß Die Belästigung wird darin erblickt, daß der Streifposten völlig un- Serbien seine Forderungen fallen lassen werde. Einzelne serbische beteiligte Personen gefragt hat, ob sie Glasmacher seien, weil sie Blätter greifen auch die serbische Regierung an, indem sie ihr den in der Nähe der Fabrik vorbeigingen. Und nicht allein die Strei- Vorwurf machen, daß sie sich in den die serbischen Interessen im fenden nimmt der Herr Amtmann aufs Korn. Am Dienstag, den höchsten Maße berührenden Grenzfragen zu passiv verhalte. 4. März, muß sich der Vertrauensmann der Bergarbeiter vor dem Schöffengericht verantworten, weil er ohne polizeiliche Genehmi­gung für die Ausgesperrten eine Sammlung unter seinen Mit­gliedern veranstaltet haben soll.

Schwerer Unfall eines deutschen Aviatikers. München , 5. März.( W. T. B.) Wie die München - Augs burger Abendzeitung" meldet, stürzte heute vormittag Leutnant Bedenk vom 17. Infanterieregiment bei einem lebungsflug auf dem Militärfliegerübungsplatz in Oberschleißheim ab. Der Offizier wurde schwer verletzt unter den Trümmern des Flugapparates hervorgezogen und in bewußtlosem Zustande in das Münchener Garnisonlazarett gebracht.

In den 12 Wochen des Streits ist es dem Unternehmer nicht gelungen, Streifbrecher zu bekommen. Gelingt es ihm auch ferner nicht, aus den Reihen der Kämpfenden wird er keine bekommen. Achtung, Töpfer! Die Wahlen zum Vorstande usw. zeitigten Die Aussperrung der Apfelweinfeltereiarbeiter in Frankfurt folgendes Ergebnis: Abgegeben wurden 552 Stimmen, davon 548 am Main ist nach elftägiger Dauer bei drei Firmen für die Ar­Berantw, Rebatt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Injeratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanftals BaulSinger& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsb