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«»»>»--» 2. Stiligf te JanDütlf WiMt lolteWiitt>»i*« Das gerammte Corpcdoboot 68 Mann ertrunken. Unsere Kriegsmarine ist von einer furchtbaren Katastrophe betroffen worden. Unmittelbar nach Schluß der militärischen Uebungen in der Nordsee ist das Torpedoboot L. 178 von dem PanzerkreuzerJorck" derartig angefahren und gc« rammt worden. daß es vollständig zerschnitten wurde und alsbald in die Tiefe versank. Die Katastrophe ereignete sich fünf Seemellen nördlich von Helgoland Die genaue Zahl der Todesopfer steht noch nicht fest. Dir Besatzung des gesunkenen Torpedobootes soll aus 81, nach einer anderen Lesart aus 83 Personen bestanden haben. Da nur IL bis 16 Personen gerettet wurden, würden 67 oder 68 Personen ihren Tod in den Wellen gefunden haben. Wen die S ch u l d an der furchtbaren Katastrophe trifft, durch die so viele blühende Menschenleben vernichtet und so viele Familien in Trauer versetzt wurden, ist einstweilen nicht festgestellt und wird vielleicht auch niemals festgestellt werden. Da die Katastrophe nach Beendigung der mili> tärischen Uebungen eintrat, fuhren die Schiffe sicherlich wieder mit nichtabgeblendeten Lichtern, so daß der Zusammenstoß nur auf eine Unvorsichtigkeit oder einen verhängnisvollen Zufall zurückgeführt werden kann. Nach einer Meldung soll das gesunkene Torpedoboot ver- sucht haben, zwischen dem großen KreuzerAorck" und einem klemm Kreuzer hindurchzufahren. Dabei sei es infolge eines falschen Steuermanövers, das vermutlich wiederum auf ein mißverstandenes Kommando zurückzuführen sei, in den Kurs des großen KreuzersAorck" geraten und dabei gerammt worden. Inwieweit diese Vermutungen der Wirklich- keit entsprechen, ist schwer festzustellen. Es bleibt eben nur die grauenhafte Tatsache bestehen, daß 68 Mmschenleben im Nu vernichtet worden sind! Die Geschichte unserer noch verhältnismäßig so jungen Marine ist reich an Katastrophen. Allein seit dem Jahre 1895 sind durch Torpedobootsunfälle in der deutschen Marin? 74 Menschenleben vernichtet worden, wobei die neueste Kata- strophe noch nicht mitgerechnet ist. 47 Todesopfer davon wurden seit dem Jahre 1965 gefordert. Mit dem wachsenden Marinismus mußten selbstverständlich auch die Opfer wachsen, die ja auch in Friedenszeiten gebracht werden müssen. Unsere herrschende Klasse wird sich auch über diese Kata- strophe bald mit den Worten trösten: uavlgare iiecesse est, vivere non est, zu deutsch : die Schiffahrt ist notwendig, das Leben ist es nicht. Aber so wenig dieser Spruch schon auf die Handelsmarine zutrifft, bei der sich durch vernünftige Schutz- einrichtungen ein ungeheurer Prozentsatz der leider noch so riesigen Menschenverluste ersparen ließe, so wenig gilt das Wort auch für unsere Kriegsmarine. Auch hier würde manches Mci�chenopfer, das in Friedenszeiten fällt, erspart werden können, wenn alle Vorsichtsmaßregeln ge- troffen würden, die notwendig sind. So wenig wir Vorwürfe gegen einzelne Personen er- heben wollen, so sicher ist doch, daß der Geist des b r a v o u. rösen Sichhervortuns und des rücksichtslosen Draufgängertums auch bei dm Unfällen unserer Marine oft genug die Schuld an Katastrophen getragen hat. Solange nicht der Schutz des Menschenlebens als das ober st e Gesetz unseres ganzen gesellschaftlichen Lebens gilt, sondern die Hintansetzung des Lebens gerade- zu als nationale Bravourtat gepriesen wird, werden auch in Zukunft Katastrophen nicht ausbleiben, die bei Beob- achtung der notwendigen Vorsichtsmaßregeln zu verhüten gewesen wären! Die amtliche Darstellung. Das Nachrichtenamt de» Reichsmarineamts gibt folgende Dar» stellung über den Untergang de» Torpedoboots.5 178":..Da» Torpedoboot»S 178" ist in der vergangenen Nacht 11.30 Uhr abend» bei der Rückkehr von einer Nachtübung durch den großen Kreuzer.Uorck" gerammt worden und in sehr kurzer Zeit gesunken. Nur ein geringer Teil der Besatzung hat gerettet werden können. Der große KreuzerD o r i" ist unbeschädigt. Der Unglücksfall hat stattgefunden fünf Seemeilen nordöstlich von Helgoland. ", Zu dem Unglücksfall wird ferner gemeldet:.8 178" gehörte zu der 11. Halbflottille, die zurzeit mit dem Verband der Auf- klärungSschiffc in der Nordsee übt. Der Kommandant de» unter- gegangenen BooteS war der Kapitänleutnant Beorg Koch, der bis vor kurzer Zeit das Torpedoboot8 17g" kommandierte. Das Boot hat eine Wasserverdrängung von 636 Tonnen, ist im Jahre 1969 auf der Schichauwcrft von Stapel gelaufen. Die Maschinenanlage waren Schichau -Turbinen. Der Besatzungsetat beträgt 8 3 M a n n, doch ist zurzeitnicht fe st zu st cllen, wieviel Mann ihren Tod in den Wellen gefunden haben, da eine amtliche Verlustliste sich erst wird aufstellen lassen, sobald die Geretteten gelandet worden sind und der Appell an der Hand der BesatzungSliften, die bei den Marineteilen am Lande geführt werden, stattgefunden hat. Man vermute, daß verschiedene Schiffe noch Gerettete an Bord haben. Keine abgeblendeten Lichter. Zu dem Unfall wird weiter gemeldet: Das unter- gegangene TorpedobootS 178" war in Wilhelmshaven be- heimatet und gehörte zur zweiten Torpedodivision. Der Un- glücksfall ist als ein rein seemännischer und nicht als militärtechnischer anzusprechen, da er sich ereignete, als die Nachtübung bereits beendet war und die Schisse sich auf dem Rückweg befanden. Die Meldung, daß mit a b g e- blendeten Lichtern gefahren wurde, ist unrichtig. Nach Beendigung der Nachtübung gehen an Bord des Flagg- schiffes zwei grüne Doppelsterne hoch, die das Signal zum Einstellen der Lichter darstellen. Sofort erscheint auf allen Kommandobrücken dann der Befehl, die Lichter einzu- stellen und es werden sofort Backbord- und Steuerbordlicht, Hecklicht und Dampfer- laterne eingeschaltet. Kommandant des«Fork" ist Fregattenkapitän Köthener. Wie das Unglück sich ereignete, steht noch nicht genau fest, bisher ist nur soviel bekannt ge- I wesen, daßS 17 8" zwischen dem kleinen Kreuzer I�K o l b e r g" und dem großen KreuzerA o r k" Hindurchsahren wollte und wohl infolge eines mißverstandenen Steuerkommandos d i r e k t i n d i e F a h r t l i n i e d e sP o r k" l i e f. Die See war außerordentlich hoch, so daß die Rettungs- arbeiten ungemein erschwert wurden. Das schiff wurde so unglücklich getroffen, daß es mitten entzwei geschnitten wurde und sofort saük. Von allen Schiffen, die sich in der Nähe befanden, wurden sofort Rettungsboote ausgesetzt und nach bisher hier eingegangenen Funksprüchen haben noch eine ganze Reihe von Schiffen Gerettete an Bord. Die Name» der Geretteten. Von der Besatzung de« untergegangenen Torpedobootes 8 178 wurden gerettet: Marineingenieur Kühn, Marineassistenzarzt Nanckc, Obermaschinistenmaat Byttlik, Obermaschinistenmaat Röderer, BootsmannSmaat Meier, Maschinistenmaat Schönbeck, Obermatrosen Franz Kabisch und Kroschkopf, Oberheizer Koch, Glei« und Big». Matrose Mallin, Maschinistenanwärter Lyekin und Albert Cordes und Heizer Morlock. Außerdem soll nach einem Telegramm au» Wilhelmshaven noch der Matrose H e i d e r zwar vom Tode des Ertrinkens gerettet, ober schwer verletzt worden fein. Die Vermißte». Vermißt werden folgende: Oberleutnants z. S. P i e s und Schede: Steuermann Gubcnschwager; Maschinist Maas; die Obermaschinistenmaate Stoffer, Fichtner und Gent ; die Maschinistenmaate Seidel, Möller, EinhauS, Schröder, st er und Stösser; der Oberbootsmannsmaat B a r t o n, der Bootsmannsmaat H e i n z e n, der Sanitätsmaat S c n f t, die Oberanwärter Haak, Paulsen und Hebauf. die Obermatrosen Biering, Heyer ni an n. Bauersfeld, Binder, Wirth. Schweißfurth und Müller-Arnold, die Oberheizer Thomas, Ley, Obladen, Debertin, Stein mann, Falk, Buschkötter, Endres, Patccki, Stepper, Hachmann, Ogwdowczik, Kmieczik, Webcr-Paul, Wiegand, Fischer, Eifert, Friedrichs, Geil, Sens, Ger- Hardt; die Maschinistenanwärter Fehringen, Hoch- a p f e l und C r o b c; die Matrosen Beyer, Bawolski, Hektar, Kraus, Bruns. Wilm, W i e b e cke, Buttgereit und Lübberty; sowie schließlich die Heizer Schilling, Hille. Kroncnbcrg, Sartorius , Zwiertz, Ossse, Becker- Wilhelm, Schwarz, Beckcr-Christian, Herren und Rahm . Huq der frauenbewegung. Zum Frauentag senden Petersburger Genossinnen folgenden Gruß: »Wir Mitglieder der Petersburger Frauenpartei empfinden an diesem internationalen Frauentag das innigste Bedürfnis, Ihnen, unseren Schwestern, unsere Solidarität auszusprechen zu Ihren Bestrebungen, die Ketten, die seit Jahrtausenden über den Frauen lasten, zu sprengen. Dieser internationale Frauenfeicrtag liefert den höchsten Beweis, daß es den arbeitenden Frauen klar ist, daß der Druck der.Rechtlosigkeit, der auf der ganzen arbeitenden Klasse so schwer lastet, für die arbeitende Frau doppelt schwer und er- niedrigend ist und daß, um eine bessere Zukunft für die grauen wie für die ganze Menschheit gründen zu können, die Einigung und auch dieselbe Rechtsfähigkeit von Frauen und Männern nötig ist. Nur als gleichberechtigtes Mitglied der modernen Gesellschaft und de? modernen Staates, als gleichberechtigte Gesetzgeberin wird die Frau imstande sein, in der Umwälzung der ökonomischen Ver- hältnisse, die Klassenungleichheit und Ungerechtigkeit hervorrufen, mitzuwirken. Deshalb begrüßen wir diesen Tag des 2. März als Zeichen für die Bereitwilligkeit der arbeitenden Frauen, dieser Ungleichheit ein Ende zu machen." » ch ch Die Versammlung des zweiten Kreises bei Happoldt war von etwa 666 Personen, meist Frauen, besucht, die, mit roten Nelken geschmückt, von ihren Leseabendlokalen in Zügen angerückt waren. Genosse Zubeil hielt das mit Begeisterung aufgenommene Referat. Die Resolution fand einstimmige Annahme. Eine Anzahl Mitglieder wurden für die Partei gewonnen. Die Telephonistinnen können heiraten. Während für die weiblichen Angestellten der Gemeinden und de» Staates in I t a l i e n kein Eheverbot besteht, so daß eS städtische Lehrerinnen mit zahlreicher Kinderschar gibt, ist den vom Post- Ministerium abhängigen Telephonistinnen die Ehe untersagt. Dieses Verbot wurde um so mehr als ungerecht empfunden, al« eS für die, allerdings sehr wenig zahlreichen. Telegraphistinnen nicht besteht. Vor längerer Zeit wurde nun eine Kommission mit der Prüfung der sanitären Zustande im Telephondienst betraut, und diese hat sich dahinausgesprochen, daß es sowohl auS hygienischen als sozialen Gründen wünschenswert wäre, den Telephonistinnen ohne Einschränkung die Eheschließung zu gestatten. Bei der Diskussion deS PostbudgetS hat der Minister unter dem Beifall der Kammer erklärt, diesem Gutachten der Kommission Rechnung zu tragen. Die Telephonistinnen sehe« somit endlich ihre langjährige Agitation mit Erfolg gekrönt.__ Das Fraucnstimmrecht. Das Referat der Genossin Marie Walter auf dem letzten schweizerischen Parteitage in Neuenburg über das Frauenstimmrecht liegt nun auch gedruckt vor. sVerlag der Buchhandlung deS GrütlivereinS, Preis 36 Pf., 24 Seiten, Zürich 1913.) Der empfehlenswerten Broschüre sind auch die aus dem Neuenburger Parteitage beschlossenen Thesen über das Frauen- ftimmrecht beigegeben. Leseabende. Dritter Kreis. Heute, Donnerstag, im GewerkschastShause, Saal S, gemeinschaftlicher Leseabend. Vortrag des Genossen Adolf Harndt: Feuerbestattung. Sozialea* Die.�Herkunft" der Privatangestellten. Privatdozent Dr. Lederer�Heidelberg hat die bekannteEr- Hebung" deS Teutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes zu einer Schrift:»Die Privatangestellten in der moderiien Wirtschafts- entWickelung" denutzt. Gutgläubig verwertete dieser Gelehrt- das ganze Material deö genannten Verbandes, ivonach»48,3 Proz. der Handlungsgehilfen von selbständigen Gewerbetreibenden" und ..79,4 Proz. der Handlungsgehilfen von Berufskreisen abstammen, deren Angehörige als bürgerlich zu bezeichnen sind". Diese .Feststellung" war ja der ganze Zweck der Hebung, Den armen ridlungSgehilfen soll gezclgt und begreiflich gemacht werden, daß gar nichts mit dem Proletariat gemein haben, mit Verachtung auf dieses herabzublicken haben.<Nnd ihre Gehälter auch elend, oft geringer als die der Lohnarbeiter, so könne dies alles nicht als Beweis �dafür angesehen werden, daß auch der Handlungsgehilfe an die Seite des gewerblichen Arbeiters im Kampfe um die Ver- besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse gehöre. Für solche Zwecke ist daher eine solcheStatistik" sehr willkommen, wenn sie auch total unrichtig ist. Denn erstens umfaßt diese»Statistik" nur einen Teil der organisierten Handlungsgehilfen, deren Abstain- mung wirklich zum größten Teile aus den Kreisen der Hand- werker resultiert, die, ihren wirtschaftlichen Niedergang vor Augen sehend, ihren Söhnen unbedingt einebessere Zukunft" sichern wollen. Die Anschauungen des Vaters haben sich auch auf den Sohn über- tragen, wie dies deutlich aus der antisemitischen Richtung, Kamps gegen Warenhäuser, gegen weibliche Angestellte usw., ersichtlich ist. Dr. Lederer vergißt aber ganz und gar, daß auch die Fragebogen nur von den Handlungsgehilfen selbst ausgefüllt worden sind, von denen sicher manche sich ihrer proletarischen Herkunft schämten und j deshalb den Vater alsselbständigen� Gewerbetreibenden usw. bezeichneten. Man darf auch nicht vergessen, daß es leider auch eine ganze Anzahl von Proletariern gibt, deren einziges Streben darin besteht: ihrem Sohne mal einesichere Zukunft" zu sichern. Man spart sich da am Munde die Groschen ab, die für die Ausbildung deS Sohnes nötig sind, entfremdet sich dem Verbände, der Partei, weil jetzt dieMittel fehlen" oder aus Angst, dasStipendium" zu verlieren. Seitdem die meisten Bankgeschäfte usw. nur dasEin- jährigen-ZeugniS" als Note betrachten, ist die Sache noch schlimmer geworden, und der Rückgang der Geburtenziffer in Arbeiterkrciscn wird schließlich auch keine Besserung bringen. Solche kurzsichtige Väter halten za auch-ihre Kinder ängstlich von der proletarischen Jugendbewegung schon fern und sind schließlich selbst der Haupt- schuldner, wenn sich der künstlichErhobene" später seiner prole- tarischen Abstammung schämt und i» Fragebogen seines Ver bandcs ruhig die Rubrik über die Stellung de? Vaters, statt mit Schreinergesellc" mitSchreinermeister" ausfüllt. Ist es da ein Wunder, wenn unser Handlungsgchilfcnverband in seinem natür­lichen Aufstieg so gehemmt wird? Gewerbliche Arbeiter, ja Partei genossen sind selbst daran schuld, die ihre Kinder künstlich fern­halten, falsch erzogen habe". Dank von diesen Kindern erhalten sie ja denn doch nicht, durch eigene Schuld. Tausende von Hand- InngSgchilfen sind aber noch gar nicht organisiert, daher auch die ganze Statistik, die Dr. Lederer verwendet hat, wertlos; wenn er auch stolz behauptet,daß vierFünftelder Handlungsgehilfen von mittel- und kleinbürgerlichen Lebe n»an schau- u n g e» erfüllt sind und daher eine Proletarisierung, also eine recht- liche und sozial« Gleichstellung mit dem Proletariat als D e- ilassierung empfinden würden"! Das tut denDeutsch- Nationalen" wohl, deren Mitglieder nach Ledercr sich nur zu 18,9 Proz. au» Söhnen vonGehilfen und Arbeitern" zu- saminensetzen. Nur die organisierte Arbeiterschaft, unsere eigc- neu Genossen, haben es in der Hand, daß künftig eine richtige Sta- tistik herauskommt, indem sie ihre eigenen Kinder so erziehen, daß sie sich später ihrer Abstammnug nicht schämen brauchen, und wissen, wo sie wirtschaftlich und politisch hingehören. Hus aller Weit. Die Jesuiten und der nicht plombierte Kuhschtvanz. Wir erhalten folgende Zuschrift: Unter Berufung auf§ tt de§ Preßgesetzes ersuche ich um Auf- nähme folgender Erklärung zu Ihrer Notiz in Nummer 66, 1. Bcibl., 28. Februar 1913:.Die Jesuiten und der nicht plombierte Kuh­schwanz" und zwar unter derselben lleberschrist und an derselben Stelle Ihres Blattes: 1. Die Jesuiten in Valkenburg betreiben nirgends Landwirt- schaft oder Viehzucht, besitzen keine Viehherden, nehmen in ihrem Kloster bezw. Kollegium kein« Schlachtungen vor, sondern beziehen den gesamten Fleilidbedarf von bekannten Metzgern der Nachbarschaft, was in Valkenburg nie angezweifelt wurde. 2. Die holländische Behörde erklärt amtlich:Die Jesuiten im JgnatiuSkolleg bei Valkenburg sind nie wegen einer Steuerhinterziehung oder gesetzlich unerlaubter Schlachtung bestraft oder angeklagt worden. Hülsverg, den 3. März 1913.(L. S.) Der Bürgermeister: gez. F. H. M. a Campo." 3. Damit fällt die ganze Anschuldigung gegen die Jesuiten , welche übrigens schon in belgischen und holländischen Zeitungen als unwahr erwiesen ist, in sich zusammen. Valkenburg, den 3. März 1913. Der Rektor deS JgnatiuSkollegS: _ L. Kösters. 6. J. Ei» Bischof im Dienste usurpierender Latifundisteu.. Rom , 3. MärF 1913. lEig. Ber.) Das Landvolk von Capranica iu der Provinz Rom plant eine große Demon- stration gegen den Bischof von Sutri , welche Demonstration sich an den langjährigen Kampf um die Gemcindegerechtsame anschließt, den die Bevölkerung der früheren Kirchenstaaten auskämpft. Der staatliche Archivar. Prof. Peruggt, hatte in den Archiven nach den Urkunden geforscht, die die unvcräutzer- lichcn Rechte des Landvolks von Capranica auf gewisse von den römischen Fürsten usurpierte Ländercien bewiesen. Das den Ansprüchen des Landvolks günstige Ergebnis seiner Ar- beiten. die um so wichtiger sind, als man den armen Leuten derartige Nachforschungen geflissentlich erschwert, hatte er dann in der Kirche des heil. Franziskus in Capranica auseinander- gesetzt. Der Bischof sah nun darin eine Entweihung des Gotteshauses, daß man eS gewagt hatte, i n ihm die Rechte der Armen z u vertreten: er erklärte die Kirche für entweiht, wie das Wohl durch ein in ihr begangenes Verbrechen geschieht. Daher soll die Kirche feierlich neu geweiht werden, aber das Land hat beschlossen, der Feier ganz fern zu bleiben, was soll ihm eine Kirche, in der sein Recht nicht gegen die Vergewaltigung der Reichen die Stimme erheben darf? Kleine Notizen. Opfer der Zlviatik. Bei London ist der englische Flieger G e o f f r e y mit einem Monoplan tödlich verunglückt. Ferner wird aus München gemeldet, daß auf dem Flugfeld Ober- Wiesenfeld der Leutnant Bedien? vom Gerwersheimer In- fanterieregiment abstürzte und schwere Verletzungen davontrug. 266 666 Kronen gestohlen. Aus Trieft wird vom 6. März ge- meldet: In der vergangenen Nacht sind unbekannte Diebe in die Goldschmiedewcrk statte von Dussich eingebrochen. Die Diebe haben eine eiserne Kassette erbrochen und Gold- und Schmuckgegenstän�: im Werte von über 266666 Kronen mit sich genommen. Eine spanische KaufmannSfamilie ertrunken. Infolge außer- ordentlich hohen Seeganges kenterte gestern nachmittag an der Mündung des LlobrigatflusseS südlich von Bar- celona ein Motorboot, in welchem sich eine angesehene KaufmannSfamilie aus Barcelona befand. Sämtliche Insassen mit Ausnahme des Familienoberhauptes fanden ihren Tod in den Wellen. Als dem Kaufmann das tragische Schicksal seiner Familie mitgeteilt wurde, verfiel er in Wahnsinn. Ter heimatlose Weltmeister de» Bozersports. Der bekannie Negerboxer Jack Johnson, der sich in Kanada niederlassen wollt-, ist von ver kanadischen Regierung als unerwünschter Ausländer «urückaewiesen worden, und zwar infolge eines Berichtes der öashingtoner Staatsanwaltschaft.