Stadtv. Caffel( A. 2.): Meine Wähler wissen ganz genau, daß mir Ruhe und Sachlichkeit beiwohnen; ich habe dafür auch Zeugnisse aus den Reihen der Genossen des Vorredners. Die Redensart von dem ungekrönten König von Berlin " ist so geschmacklos, daß ich darauf nicht eingehe. Wir werden unsere Meinung von der Biersteuer nicht ändern. Die Ausschußberatung hat uns unser Ziel, feine Steuer zu schaffen, die auf die Gastwirte oder auf die Konsumenten abgewälzt werden könne, erreichen lassen. Die Schäßungedifferenzen über Export und Import haben nicht die ihnen vom Vorredner beigelegte Bedeutung. Bei dem Satz von 30 Pf. wird nach der Erklärung der Brauereien eine Abwälzung auf die Gast wirte nicht notwendig sein. Der Satz von 10 Bf. für den Hettoliter obergäriges Bier ist äußerst mäßig. Im ganzen werden die Berliner Brauereien nicht mehr zu zahlen haben als bisher. Von einer neuen Steuerbelastung der schwächsten Schultern ist gar keine Rede.( Lebhafter Widerspruch auf der Tribüne.) Für die neue Steuer werden wir die Zustimmung aller unserer Wähler haben. ( Lebhafter Beifall.)
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Neue Linke: Feuerstein, Fricke, Goldschmidt, Hömssen, Imberg, Dr. Isaac, Dr. Knauer, Lofmann, Dr. Paul, Riemer, Rosenow, Mag Schulz, Witkowski. Alte Linke: Huff, Dr. Levy, Schmidt. Freie Fraktion: Menzel.
§ 1 3iffer 2 wird nach Ablehnung des Antrages Zubeil angenommen. Zu§ 2 erklärt Abg. 3ubeil, auf weitere Ausführungen zu verzichten. Stadtv. Mommsen beantragt jetzt en bloc- Annahme der Bierfleuervorlage. Stadtv. Zubeil: Ich will nicht widersprechen, mache aber die Versammlung und den Kämmerer darauf aufmerksam, daß der Oberpräsident ihnen das Ding vor die Füße werfen wird.( Lärm.) Borsteher: Sie haben das doch nicht gegen den Kämmerer persönlich gemeint? Stadtv. Zubeil: Nein, das habe ich nicht.( Große Heiterkeit.) Die Biersteuervorlage wird darauf angenommen.
Der Kino usw. Steuer sollen auch Pantomimen und Kunstlaufvorführungen auf Eisbahnen in geschlossenen Räumen unterliegen. Die Steuer soll als Karten- oder als Pauschalsteuer zur Erhebung gelangen. Die Säße sind gegen die Vorlage vom Ausschuß etwas ermäßigt. Es werden Anträge auf weitere Ermäßigung eingebracht.
Stadtv. Kuhlmann bedauert die vom Ausschusse zugestandenen Ermäßigungen. Die großen Kinos fürchteten die Abwanderung des Publikums in die kleineren und hätten schleunigst die billigeren Bläbe in teurere verwandelt; trotzdem sei eine Berminderung des Besuchs nirgends eingetreten.
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fteuer mit 21 gegen 7 Stimmen abgelehnt, in Charlotten lift diese Steuer gewiß ganz angenehm, denn das wird und muß| Befiber haben die Filmlieferanten bestürmt, ihnen für ihre Theater burg hat sich der Kämmerer ganz entschieden gegen sie binnen furzem preiserhöhend wirken. bessere Sachen zu liefern; aber sie friegen sie nicht. Die Theaterausgesprochen, weil ihr Nußertrag gleich Null sei und in feinem Stadtv. Zubeil: Wenn der in der zweiten Abteilung gewählte direktoren haben sich mit einer Dentschrift gegen die Kinos geVerhältnis zu den Belästigungen stehe, die sie drüben und hüben Herr Cassel mit seinen paar Bäderdubend Wählern im Einver- wandt, die in jeder Zeile nach Konkurrenzhaß und Konkurrenzneid hervorrufe. Der neue Kämmerer Berlins jetzt schon in seinem ständnis ist, so will das nicht viel sagen. Wo ist in der Kommis- riecht. Sie verlangen Einführung der Bedürfnisfrage; warum ersten Amtsjahre mit dieser zweifelhaften Vorlage seinen Ruhm und fion eine bindende Erklärung oder etwas Schriftliches gegeben wordenn für die Theater nicht auch?( Zwischenruf des Stadtv. Bry.) sein Finanzgenic aufs Spicl. Ju Minden hat der Oberbürger- den, daß die Brauer nicht abwälzen werden? Also die Erklä- Sie sind doch noch sehr weit zurück.( Heiterfeit.) Man verlangte meister erklärt, die schikanöse Biersteuer müsse wieder aufgehoben rungen, die unsere Unterhändler Bry, Dyhrenfurth und Löser ab- im Ausschusse auch, die Kinder sollten noch mehr als bisher auswerden; also hat man dort überall weit mehr Verständnis als in gegeben haben, find völlig unverständlich. Daß 75 Proz. aller Gast- geschlossen werden; das verlangt auch der deutsche Bühnenverein, der Millionenstadt Berlin . Die neue Biersteuer ist eine Sonder- wirte von den Brauereien abhängig sind, ist richtig, aber daraus er schämt sich nicht, solche Forderung aufzustellen; was würde er steuer; bei der Verschiedenartigkeit des Gewerbes ist eine gleich- fann der Kämmerer doch gerade sehen, in welcher Notlage sich ein sagen, wenn man die Kinder von den Theatern ausschließen wollte? mäßige Belastung zu schaffen unmöglich. Der Braumalzsteuer- großer Teil der Gastwirte befindet. Er verlange aber weiter ein Plakatgefet, er regt auch eine hohe zuschlag ist bis zum heutigen Tage zu Unrecht erhoben worden. Damit schließt die Generaldiskussion. staatliche Filmsteuer an! Das ist doch wohl das Schamloseste, was Man dürfe, heißt es, den Brauereien mit der Aufhebung nicht ein 3u§ 1 wendet sich Konkurrenzneid leisten kann. Wenn die Jugend wirklich zur UnGeschenk machen; aber nach dem Inkrafttreten der neuen Steuern Stadtv. Mommsen( Fr. Fr): gegen den Antrag Goldschmidt moral erzogen wird, so ist das doch bloß ein schlechtes Kompliment werden Schultheiß, Bazenhofer und die anderen kapitalfräftigen und erklärt, daß die Brauereien natürlich keine schriftliche bindende für unsere Polizeizenfur. Dieselben unmoralischen und entfittBrauereien einen riesengroßen Teil derselben zurückerhalten, weil Erklärung abgeben würden, daß diese aber auch gar nicht nötig lichenden Films werden in den großen Kinos des Westens vorgesie schon jetzt bis zu 75 Proz. ihrer Produktion ausführen; sie sei, weil sie keinen Grund zur Erhöhung hätten. Bei 30 Pf. machten führt, denn die kleinen Kinobefizer können ja nicht Films zuerst werden dann noch tiefer in die Provinz einzudringen versuchen die Brauereien gegenüber dem bestehenden Zustand noch ein sehr aufführen, weil sich die Preise nach der Priorität der Vorführun und ihren Absatz aufs äußerste steigern. Durch eine solche Politit gutes Geschäft. gen richten; also alles, was entjittlichend und verrohend wirkt, hat vernichten sie also nicht nur den Mittelstand in Berlin , sondern Stadtv. Caffel erklärt dasselbe und dankt außerdem dem Kolle- zuerst im Westen gewirkt, aber vielleicht war dort auch gar nichts auch in der Provinz. Dabei steht noch heute nicht fest, ob die gen Schulz für die loyale Beurteilung des Standpunktes der mehr zu verrohen.( Sehr gut! und Heiterkeit.) Die Verleihe Brauereien uns die richtigen Produktionsziffern angegeben haben, Ausschußmehrheit. halten die Preise fest, gleichviel, ob es sich um einen Kino mit auf die eine solche Gesetzgebung sich stüßen kann. Die Differenz Es wird zur namentlichen Abstimmung über den Aus 1000 oder mit 140 Bläßen handelt. Sie haben ihren Trust aufzwischen den Zahlen der Brauereien und denen des Kämmerers ist schußantrag geschritten. Dieselbe ergiebt die Annahme mit 61 gegen gelöst, weil er ihnen nicht weit genug ging und die neue Konvenzu groß und bisher nicht aufzuklären gewesen. Ihre ganze neue 59 Stimmen, also gerade mit der absoluten Mehrheit. tion der Filmfabrikanten und verleiher hält die Zügel so straff, Gesetzgebung schwebt also in der Luft; niemand weiß, was die neue Gegen die 30 und 10 Pf. stimmen: Sozialdemokraten: daß die kleinen Kinos einfach stranguliert werden. Und dazu will Steuer einbringen wird. Die Brauereien sollen sich erbeten haben, Dr. Arons, Basner ,, Dr. Bernstein, Böhm, Börner, Brüdner, eine liberale Stadtverwaltung ihre Hand bieten! Die Aermsten die 30 Pf. selbst zu tragen und sogar die geschädigten mittleren Bruns, Dr. Cohn, Drescher, Dupont, Ewald, Fischer, Fröhlich, der Armen, bei denen es nicht mehr zu Sonntagskleidern zulangt, und kleineren Brauereien schadlos zu halten. Haben die Braue- Glocke, Grunwald, Heimann, Hinge, Hoffmann, Kerfin, Koblenzer, gehen ins Kino für 20 Pf. Sie werden ja auch nächsten Montag reien schon jemals den Gastwirten gegenüber solche Großmut be- Reid, Dr. Liebknecht, Manasse, Mann, Mars, Metzke, Meyer, in den Kientopp kommen; machen Sie es doch diesen Armen nicht wiesen?( Lebhafte Rufe:„ Nein! Nie!" auf der Tribüne.) Die Pfannkuch, Ritter, Dr. Rosenfeld, Saffenbach, Schneider, Gottfr. unmöglich, einen solchen hochwürdigen Anblick zu genießen! Die Folge der Berliner Biersteuer wird sein, daß auch Schöneberg , Schulz, Stadthagen , Tolksdorf, Wengels, Dr. Wehl, Wilke, fleinen Kinos haben schon besonders gelitten durch die PolizeiverCharlottenburg usw. dazu gezwungen werden, weil sonst ihr eigenes Woldersky, Wurm, Zubeil, Zucht. ordnungen der letzten Zeit. Durch diese Verbote hat die Polizei Braugewerbe in die Luft geht. Es besteht kaum noch Hoffnung, den Kinobesizern schon einen ungeheuren Schaden zugefügt, und das Gewerbe der obergärigen Bierbrauerei wieder aufblühen zu nun tommen Sie noch mit dieser Steuer. Bei den Akten befindet sehen, weil die Geschmacksrichtung der Bevölkerung sich gewandelt sich ein Schreiben des Polizeipräsidenten über die Lage der kleinen hat; um so ungerechter ist die Auferlegung der 10 Pf. Steuer. Kinobesizer; danach sei deren Lage eine so pretäre, daß das Zum 1. Oktober 1913 erhält das Gastwirtsgewerbe noch eine weitere Polizeipräsidium selbst darüber bestürzt gewesen sei. Soll etwa inAuflage; da müssen die Gläser mit dem neuen Eichstrich versehen In der weiteren Beratung des§ 1 spricht sich Stadtv. 3u zwischen die Lage besser geworden sein? Sie fönnen nicht aus bloßer jein. Bielleicht überlegen Sie sich in letter Stunde doch noch, ob beil entschieden für die Steuerfreiheit des Haustrunts aus. Qurrastimmung diese Hunderte von Eristenzen brotlos machen Sie dieser Steuerordnung zustimmen wollen; wenn Sie noch einen In Potsdam sei die Biersteuerordnung von der Regierung ge- wollen. Die Kinderverbote usw. sind ja erst nach 1910 gekommen. Funken von Herz haben, werden Sie sich bei der namentlichen Ab- nehmigt worden. Obwohl der Haustrunt steuerfrei gelassen worden Es gibt auch Vororte, die noch keine Kinosteuer haben. Sie bestimmung doch vielleicht noch besinnen. Aber ich befürchte, Sie sei. Im Interesse der Brauereiarbeiter solle man diese Aende- rufen sich aber auf die Vororte nur, wenn es Ihnen in den Kram werden Ihre Ohren verstopfen, weil Sie die Gegengründe nicht rung des§ 1 beschließen. paßt; wenn sie vorangehen auf dem sozialen Wege, dann gibt's hören wollen, und die Bitte der Interessenten wird vergeblich sein. das nicht. Das neue Steuergesetz ist so unglaublich schlecht ge= Heute verstehe ich Ihren patriotischen Taumel von vor 14 Tagen; arbeitet, wie es der jüngste Arbeitersekretär in der entlegensten cr sollte Ihre Wähler mitreißen und das Odium dieser Vorlage Provinz nicht geliefert hätte. Der Kämmerer rückte schon in der verdecken. Herr Caffel hat sich den Titel„ Ungefrönter König von ersten Sigung des Ausschusses mit einem ganzen Bündel AbändeBerlin" schon durch den Vorsitz im Ausschuß redlich verdient. Können rungsanträgen an und mußte erst aufmerksam gemacht werden, daß Sie die Vorlage nicht heute ablehnen, dann weisen Sie sie an einem er das nicht dürfe; dann fanden sich ja hilfsbereite RegierungsAusschuß zurüd, aber an einem, dem nicht Cassel vorsitzt.( Der fommissare; nicht wahr, Herr Brh? nicht wahr, Herr Löser? Es Vorsteher erklärt diese Namensnennung für ungehörig.) ist ja dann gebessert worden; aber trotzdem ist diese Vorlage jammervoll. Der Kämmerer hat auch eingesehen, daß es mit dem bloßen Begriff Rauch- Theater" nicht geht; es wurde das Biertrinken hinzugefügt; aber das Metropoltheater, der Wintergarten, das Apollotheater können sich da leicht helfen, indem sie größere Bausen machen und größere Vorräume schaffen; dann fällt der Kämmerer vielleicht auch mit Biertrinken herunter. Unsere Markthalle in der Zimmerstraße ist umgewandelt in den„ Clou". Da gibt es jeden Abend meist zwei Konzerte, von denen das eine auch das ist doch Varieté! Neulich erst Gefänge und Tänze aufführt wir dem„ Clou" 20 000 M. gegeben, damit er haben auskommen kann.( Hört! hört! und Heiterkeit.) Das ist die Auch der Eispalast" foll Steuerpolitik, die Sie anstreben. gefaßt werden. Alle diese Dinge führen auf Wege, die steuerrechtlich bloß Prozesse über Prozesse nach sich ziehen müssen. Eine solche schlechte Aufwärmung der alten Vorlage hätte man uns er sparen sollen. Kollege Bry kommt noch im letzten Augenblick mit Stadtv. Hoffmann( Soz.): Es rast der See und will sein einem Arm voll Anträge.( Stadtv. Brh: Verbesserungen!) Ja, Opfer haben.( Heiterkeit; Rufe: Ladewig!) Wenn man die das ist ja eben der Beweis dafür, daß Sie die Vorlage wenigstens Stadtv. Dr. Kuhlmann( Fr. Fr.): Unseren Wünschen, eine Surrajtimmung für die Einführung neuer Steuern sieht, kann man in den Ausschuß zurückverweisen müssen. Der Ausschuß hat im Belastung der Konsumenten zu vermeiden und die Kontrollvor- wirklich dieses Wort zitieren. Die 100 Proz, das ist die kommu- Galopp gearbeitet; mit der Zirkuspeitsche wurden wir angetrieben. schriften zu erleichtern, hat der Ausschuß entsprochen. Das Auf- nale Steuerkunst, die jetzt die unglaublichsten Burzelbäume schlägt, Jest will Herr Bry auch im Zirkus nur noch die Galerie freilassen fommen aus der Steuer wird nunmehr 1½ Millionen nicht erreichen, ohne Rücksicht darauf, was dabei vernichtet wird, und das nennen und schon von 90 Pf. an 10 Pf. erheben; daran sieht man das warme aber das mag einstweilen auf sich beruhen. Herr Zubeil und Herr Sie dann Mittelstandspolitit! 230 Rinos find in Berlin Herz des Kollegen Bry für das arme Volt. Ich lege Ihnen nochMar Schulz haben gestern nichts getan, um die Versammlung im vorhanden; von diesen standen über 30 schon vor der Pleite und mals nahe, die Steuer erst bei 40 Pf. beginnen zu lassen und die Friedrichshain über den Irrtum aufzuklären, in dem sie sich be- machten die Bude zu, als die Steuer drohte. Seitdem sind diesen Vorlage im eigenen Interesse erst zum 1. Oktober 1913 in Kraft funden hat.( Unruhe auf der Tribüne; der Vorsteher erklärt, schon 20 gefolgt und haben ihre Pforten geschlossen, doch nicht aus zu ſehen. Im Sommer schließen die Kinos zwei Monate lang bei Wiederholung von Zurufen von der Tibüne werde er gezwungen Uebermut, sondern weil sie schon vorher sich nicht halten fonnten. ganz oder sie lamieren sich nur so durch. Wollen Sie im übrigen fein, die Tribüne räumen zu lassen. Ruf bei den Sozial- Die bloße Ankündigung der Steuer hat also schon über 50 von 230 mit dieser Vorlage auch die Sommerlokale, den Prater, Schweizerdemokraten: Kröcher!) Dieser Irrtum liegt darin, daß es sich gar umgebracht. Warten Sie nur ab, was nach dem 1. April sich er- garten und Eisteller usw. treffen, dann machen Sie in unerhörter geben wird; die Hauswirte werden ihr blaues Wunder sehen.( 3u- und unglaublicher Weise den Arbeitern die legten Luftlöcher un Stadtv. Goldschmidt( N. L.) hält auch für geraten, die Debatte rufe.) An diesen 100 Kinos hängen doch hunderte von An- zugänglich. Die Vorlage ist in jeder Beziehung voltsfeindlich; in aller Ruhe zu führen. Die Abwälzung auf die Gastwirte werde gestellten, will man denn das übersehen? Von der Kino - wird sie angenommen, so gehört sie an den Schandpfahl des Libebei einem Satz von 30 Pf. nicht nötig sein, so hätten die Brauereien sterker gilt es, daß eine neue unerhörte Steuer, direkt gegen die ralismus!( Beifall und Sändeklatschen bei den Sozialdemokra positiv versichert. Die Erregung der Gastwirte stamme noch aus Unbemittelten gerichtet, eingeführt werden soll. Eine ganze Reihe ten.) Der Vorsteher ruft den Redner wegen der letzten Aeußeder Zeit, wo der Eaß von 50 Pf. vorgeschlagen war und die Leute haben mit diesen Kinos ihre Stellung, ihre Eristenz gefunden. rung zur Ordnung.) Stadtv. Schulz( N. L.): Wenn es heißt, man wolle die unBrauereien mit der Erhöhung des Hektoliterpreises um( 3urufe: Und der Hauswirt kriegt feine Miete!) Die Hauswirte 1 M. gedroht hätten. Das falle jetzt weg und bei Annahme seines mögen sich bei denen bedanken, die diese Steuer gemacht haben. edlen" Vergnügen besteuern, so sieht das gerade so aus, als wenn Antrags werde überhaupt nicht mehr in Berlin zu zahlen sein, Die kleinen Kinos sind die große Mehrzahl, der großen Kinos sind die Steuer sittlich zu wirken imstande wäre. Diese Steuer bedeutet als was bisher der Braumalzsteuerzuschlag brachte. nur ganz wenige. Die täglichen Spesen eines Kinos mit 180 Bläben nichts weiter als eine teilweise Verhinderung des Vergnügens des Stadtv. Max Schulz( N. L.) polemisiert gegen die Argumenta - belaufen sich trot sehr geringer, der Aufbesserung dringend bedürf- armen Mannes. Es ist tatsächlich ein Unrecht, die Steuer schon Es wird kein Jahr ins Land tion, daß diese Steuer notwendig sei, um die 100 Broz. nicht zu tiger Entlohnungen auf 65 M., die Einnahme in der Woche auf tag- bei 30 Pf. einsehen zu lassen. überschreiten, da eine Ueberschreitung dieses Sazes die steuerkräfti- lich nur 35 Met. ; die Unterbilanz wird eingebracht durch die Erhöhung gehen und Sie werden diese Steuerordnung gründlich ändern gen Bürger Berlins zur Abwanderung veranlasse. Das sei eine des Preises auf 30 Bf. am Sonntag. Diese einzige Rettung machen müssen. An der weiteren Debatte beteiligen sich die Stadtverordneten ganz haltlose Vermutung. Daß die Abwälzbarkeit ausgeschlossen Sie ihnen durch die Steuer unmöglich; es gibt dann an SonnBry, der seine Anträge empfiehlt, werde, sei aber tatsächlich der Leitfaden der Ausschußberatung ge- tagen feine steuerfreien Pläße mehr. Der Sab von 30 Pf. muß wesen, und in diesem Punkte habe Cassel geradezu den Ton an- auf 40 Pf. erhöht werden; erst bei diesem Sah darf die Steuergegeben. Aus der Belastung mit ganzen 5 Pf. für den Hektolietr pflicht beginnen. Für das Programm sollen nur 10 Pf. frei bleiben, werde eine ernste Schädigung auch der mittleren und kleinen während mindestens 20 Pf. frei bleiben müssen, weil das ProBrauereien nicht eintreten; das müsse er ausdrücklich konstatieren, gramm, wenn es Liederterte enthält, 25 und 30 Pf. foftet und für In namentlicher Abstimmung wird die Kino- usw. weil man draußen drauf und dran sei, die Sache für die nächsten 10 Pf. unmöglich abgegeben werden kann. Im Ausschuß wurde Landtagswahlen auszuschlachten. Das Gastwirtsgewerbe werde mitgeteilt, das Berliner Polizeipräsidium besichtige täglich 10 000 Steuer mit 63 gegen 51 Stimmen angenommen. Hier stimmt nicht ruiniert werden; weit mehr als diese Belastung schädigten Meter Film, während die Weltproduktion nur 8000 beträgt; auf auch Ecard( A. 2.) mit der Minderheit, während Frid, ImLandtagswahlen auszuschlachten. Auch das Gastwirtsgewerbe merde folcher Höhe steht die Kenntnis der Herren, die hier mitzuent- berg, Dr. Isaac, Dr. Paul von der Neuen Linken mit er mit einigen Fraktionsgenossen gegen die Steuer. Das Miß- scheiden haben! In Frage kommen höchstens 6000 Meter pro Tag." ja" stimmen und Dr. Knauer, Riemer, Rosenow und trauen gegen die ewige Beunruhigung mit neuen Steuerprojekten Genau so verhält es sich mit den phantastischen Zahlen über die Witkowsky fehlen. sei im Gastwirtsgewerbe berechtigt; da müsse die Stadt um so pein- erzielten Einnahmen. Beim Steuertarif wird der Antrag der Sozialdemokraten, Tatsächlich bauen häufig die Hauslicher Gerechtigkeit üben. Zum Schluß appelliert Redner an das wirte selbst ihre die Kinosteuer erst bei 40 Pf. eintreten zu lassen, von Hoffmann Räumlichkeiten Kinos . zu und um liberale Gewissen der Mehrheit, die ihr Programm mit dieser vermieten sie dann an Unternehmer, die Kaution stellen kurz begründet. Gondersteuer verlege. Geht der Unternehmer pleite, so In namentlicher Abstimmung wird aber mit 59 gegen hat der HausKämmerer Böß: Es handelt sich hier keineswegs um eine wirt die Kaution und sucht einen anderen Mieter. In Kino- 56 Stimmen beschloffen, die Steuer schon bei 30 Pf. beginnen zu Sondergewerbesteuer. Auch der Magistrat wollte das Bier nicht unternehmerkreisen nennt man diese Herren bereits„ Kinomarder". lassen. Auch der Antrag Soffmann, für die Programme die Köher besteuern als bisher. Die Ausschußsäße bedeuten eine Ent- Ebenso phantastisch war die Angabe, daß ein großes Kino eine Taftung der Brauereien um Hunderttausende, und bei 30 und 10 Pf. tägliche Einnahme von 5000 M. habe. Diese Einnahme ist nur an untere Grenze bei 20 Bf. statt bei 10 Bf. zu ziehen, wird ab= gibt es überhaupt nichts mehr abzuwälzen. Der gestern abend„ los- einem einzigen Tage unter ganz außergewöhnlichen Umständen gelehnt; dagegen geht der Antrag Bry, entgegen dem Ausgelassene" Protest( Große Unruhe bei den Sozialdemokraten) ist erzielt worden und hat sich nie wiederholt. Ueber einer Reihe schußantrag, die Zirkussteuer von 10 Pf. ftatt bei 1,10 m. schon unbegründet. In Köln hat vor drei oder vier Jahren die Kino - von Kinos schwebt tatsächlich der Pleitegeier. Nun zieht man sich bei 90 Pf. einzuführen, mit 56 gegen 54 Stimmen durch. Schließlich wird auch der Antrag Hoffmann, die Steuer erit fteuer 80 000. eingebracht; jest bringt sie 320 000 M. Der Rüd- hinter Sitte und Moral zurück; in den Kinos würden Apachengang der Schantstätten ist weniger auf die Gesetzgebung, als auf fachen, Ehebruch usw. vorgeführt, und da sei eine ordentliche Steuer zum 1. Oftober 1913 in Kraft zu sehen, abgelehnt; es verbleibt die berechtigte Agitation der Sozialdemokraten gegen den Alkohol- am Plaze. Jezt heißt es, die Kinos dienten ja gar nicht der beim 1. April. genuß zurückzuführen. höheren Kunst. Dieser dienen die Theater, also auch das Residenz- In der Gesamtabstimmung wird die ganze Steuervorlage mit Stadtv. Wilke( Soz.): Es wird hier ganz vergessen, daß es theater, wo bekanntlich nicht Ehebruch dargestellt und die gute Sitte 64 gegen 47 Stimmen genehmigt. Schluß: 11 Uhr. Es folgt noch eine geheime Sigung. auch um Berlin und außerhalb Berlins Brauereien gibt. Es wird nicht verlegt wird! Weil man die Königlichen Theater jest behauptet, eine Abwälzung finde nicht statt, weil die Braue- nicht triegen tann, müssen die Kinos heran, und reien es geschworen haben ich habe die Gides formel nicht ge- zwar gerade die kleinen. denn an der ganzen Steuer hat der Tejen. Wie oft sind gegebene Versprechen nicht gehalten worden! Kämmerer kein Interesse mehr, wenn nur die großen heran müssen. Auch bei den Herren Brauereidirektoren! Die Herren Brauerei- Gine ganz sonderbare Moral hat ein Ausschußkollege entfaltet: er direktoren haben doch auch über die Dividenden zu wachen, und sei für die Steuer, weil sie nur une dle Vergnügen treffe.( Hört! wenn dann doch eine Erhöhung des Bierpreises eintritt, was hört! und Heiterfeit.) Solche„ unedlen" Vergnügen sollte man Vor der Kammer 2 des Gewerbegerichts flagte ein Fräulein fönnen Sie dagegen machen? Nichts, gar nichts! Die Steuer doch mit allen Mitteln verhindern, aber nicht Geld davon ziehen. gegen den Strumpfhalterfabrikanten Aronsohn auf wird ein Schußwall für die beiden größten Großbrauereien Ber - Wenn Sie das wollen, dann erheben Sie Chausseegeld in der Zahlung von 58,83 M. Restgehalt. Die Klägerin war bei dem Beklagten lins; die um Berlin liegenden Brauereien müssen dann auch 30 Bf. Friedrichstraße.( Stürmische Heiterkeit.) Manche Herren könnten mit einem Gehalt von monatlich 70 m. beschäftigt. Die Kündigungsaufschlagen, weil sie sonst nicht mehr tonfurrieren können, und auf da weit cher Vergnügen finden und zur Lustbarkeitssteuer heran- frist betrug 14 Tage, doch durfte die Kündigung nur am 1. und diesem Wege wird man sehr bequem noch einige Konkurrenz los. gezogen werden.( Wiederholte Heiterkeit.) Die Steuer ist nach 15. eines jeden Monats ausgesprochen werden. Wie die Klägerin Die fleinen Brauereien haben zum billigsten Breise geliefert, fie der Rinofeite sicher nicht mehr entwidelungsfähig". Die Stinos in der Verhandlung angab, war sie mehrere Jahre im Betriebe bes müffen mit dem Preis hinaufgehen. Den Großbrauereien aber sollen unmoralisch, entjittlichend wirken. Das mag sein. Die Kleinen Herrn Aronsohn tätig. Während dieser Zeit habe sie außer ihrem
nicht um eine neue Steuer handelt.
müssen.
Caffel, der für sich und Dove ebenfalls einen Antrag einbringt, die Kinosteuer erst bei 40 Pf. beginnen zu lassen, der Kämmerer Böß und Mommsen, die sich auf das bestimmteste dagegen aussprechen.
Soziales.
Sie ganz gemeines Frauenzimmer.