Nr. 57. 30. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

128. Sigung. Freitag, den 7. März 1918, nachmittags 1 Uhr.

Am Bundesratstisch: Dr. Solf.

Die zweite Beratung des

wird fortgesetzt.

Etats des Reichskolonialamts

Abg. Noste( Soz.):

Sonnabend, 8. März 1913.

mit

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Die

Den Statssekretär nennen die Samoaner den schönen Viel= Abg. Hartrath( 3.) wünscht Förderung der Frauenhaushaltungs­versprechenden.( Heiterkeit.) Nach seiner gestrigen Rede schulen in den Kolonien. könnten wir ihn als„ Schönredner" bezeichnen. Was er gestern über Abg. Dr. Müller- Meiningen  ( VWp.): Gewiß haben wir unsere die Arbeiterfrage gesagt hat, hat uns durchaus sympathisch be- Haltung zur Kolonialpolitik geändert, aber auch das Verwaltungs­rührt. Aber man muß solche Rede deshalb mit genügender Vorsicht system hat sich in der Zeit von Stübel bis Solf geändert. Ein aufnehmen, weil die Taten mit den schönen Worten nicht überein hervorragender Praktiker der Kolonialpolitit, ihr holländischer Ges hat Ihnen Recht auf stimmen. Daß die weißen Arbeiter sich gegen die Konkurrenz aus noffe van Kol, dem Inters ländischer Arbeiter wehren, ist selbstverständlich, aber nicht, weil diese nationalen Stuttgarter Kongreß zugerufen" Kommen Sie doch andersfarbig sind, sondern weil sie Lohndrücker find. 300 Mart aus Ihrem Schmollwinkel heraus und arbeiten Sie auch werden im Jahre an einen Farbigen an Lohn gezahlt.( Hört! endlich praktisch mit, die Zeit der Phrase muß zu Ende sein. Die hört! bei den Sozialdemokraten.) Das ist den Farmern schon zu Reden der Ab. Henke und Noske werden sicher in einigen Wochen biel, und die Regierung hat ihnen versprochen, dafür zu sorgen, wörtlich in den Hottentottenzeitungen abgedrudt werden.( Heiterkeit.) Herr v. Liebert hat mir gestern gefagt, ich hätte ihm vor daß die Löhne nicht höher werden. Das ist eine sonderbare Art Das beste Mittel, die Eingeborenen zur praktischen Arbeit zu er zwei Jahren mit Unrecht vorgeworfen, daß er sich an faulen Grün- vormundschaftlicher Fürsorge für die schwarzen Kinder.( Sehr wahr! ziehen, sind sicher die Schulen. Revisionen der Missionsschulen sollen bungen beteiligt habe, und hat uns eine Darstellung des Vorganges bei den Sozialdemokraten.) Diese väterliche Fürsorge kommt nicht in Südwestafrika überhaupt noch nicht vorgekommen sein. Eine gegeben. Tatsächlich war seine Entschuldigungsrede eine Anklage- den Schwarzen, sondern den Farmern, also den ausgewachsenen planmäßige Aufsicht über die Missionsschulen ist absolut notwendig. rede; er hat uns mitgeteilt, daß sein Name tatsächlich unter einen weißen Kindern zugute. Mit falschen Versprechungen wirbt man( Sehr richtig! links.) In Ostafrika   bestehen für 71, Millionen Ein­Gründungsprospett gesezt worden ist, der als solcher der allerfaulsten die Leute als Arbeiter an; diese Heranziehung der Leute zum wohner nur 7 oder 8 Regierungsschulen. Herr Erzberger   nannte Art angesehen werden muß.( Hört! hört!) Und er hat seinen Namen Hafen- und Eisenbahnbau ist geradezu ein Krebsschaden für das die Regierungsschulen zivar Propagandaschulen für den Islam, aber dann nicht zurückgezogen, um vertrauensselige Leute vor Schaden zu Land geworden; der Landbau wird dadurch vernachlässigt. das Gegenteil ist wahr. Nur die Regierungsschulen machen den bewahren, sondern hat den Schwindelprospekt unwidersprochen Natürlich kommen auch zahllose llebergriffe gegen die Eingeborenen Koranschulen mit Erfolg Konkurrenz und paralysieren den islami­in die Welt gehen lassen. Die Folge davon ist, daß vor. Weil der Gouverneur die Ovambos nicht zur Arbeit nach tischen Einfluß, während die Missionsschulen wegen des Mißtrauens eine ganze Anzahl gutgläubiger Leute ihr Geld dadurch Südwestafrika einführen will, wird er von den Farmern angegriffen der Eingeborenen nicht dazu imstande sind. Das Reich hat über­berloren haben. Wenn ich darüber zu verfügen hätte, und verspottet. Dabei herrscht im Ovamboland bereits Hungers haupt keine religiöse Propaganda zu treiben. würde ich ihn dafür hinter Schloß und Riegel fetzen not aus Mangel an Menschen. Daß die in Südwestafrika Abg. Keinath natl.): Der Abg. Noste hat gegenüber den Er­laffen( Heiterkeit). Uebrigens hätte uns Herr v. Liebert, wenn er arbeitenden Ovambos geprügelt werden, kann nicht Wunder nehmen; folgen unserer Kolonialpolitik hingewiesen auf die großen Kosten, von einer Beteiligung an der wirtschaftlichen Erschließung der Kolo- in einem Fall, der zur Anzeige tam, erfolgte Freisprechung( hört! die für fie aufgewendet werden müssen. Gewiß, unsere ganze nien redet, uns auch mitteilen tönnen, ob die verunglückte Baum- hört! bei den Sozialdemokraten) und die Farmer verspotteten den Kolonialpolitik ist eine Saat auf Hoffnung, aber ihre Entwickelung wollengesellschaft, an der er sich beteiligte, diejenige war, bei der Beamten, der die Anzeige erstattet hatte, als Ritter von der traurigen berechtigt uns doch zu einem gewissen Optimismus. Die Kolonial nachher ein Aufsichtsratsmitglied zu unrecht Dividende eingesteckt Gestalt. Man sagte gestern, auch in der Kolonialpolitik muß Recht friege fönnen wir nicht so beurteilen, wie europäische Kriege. Die hat, das er dann zurückgezahlt hat, weil die empörten Aftionäre Recht bleiben. Dabei ist der Beginn der Kolonialpolitik sowie die Schußtruppe ist gezwungen, irgend eiuen positiven militärischen ihn deswegen verklagen wollten.( Lebhaftes hört! hört! bei den ganze Siedelungspolitik nichts als ein Erfolg zu erringen, um die Aufstandslust der anderen Stämme zu Sozialdemokraten.) Herr Erzberger   warf meinem Genossen eklatanter Rechtsbruch, dämpfen. Allerdings sind die Kosten der Schutztruppe sehr hoch, die Sente vor, daß einige von seinen Darstellungen nicht ganz richtig bei dem den Leuten ihr Land genommen wird.( Sehr wahr! bei Ansiedler sollten mit herangezogen werden zum Kriegsdienst. feien. Gerade er müßte mit solchen Rügen an andere sehr vor den Sozialdemokraten.) Die Strafen in den Schutzgebieten haben Ausführungen des Staatssekretärs zur Eingeborenenfrage waren fichtig sein, denn ihm sind in konialpolitischen Fragen doch recht er- ständig zugenommen; in den vier Schuhgebieten find nicht weniger allerdings etwas theoretisch. Die Ansiedelung von Leuten mit etwas hebliche Irrtümer nachgewiesen worden. Er, der Vielbeschäftigte, als 7381 Brügelstrafen verhängt worden. Speziell Kamerun Stapital, die einige farbige Arbeiter beschäftigen können, halten wir hat erst fürzlich ein Buch über allerlei kolonialpolitische Fragen ge- heißt dort überall das Fünfundzwanziger Land, nämlich das Land, wo für durchaus möglich. Wünschenswert wäre eine klare Auskunft schrieben, zu denen die Deutsche Kolonialzeitung" meinte, es wäre bedauerlich, wenn ein derart mit unrichtigkeiten durchsetztes Bud bedauerlich, wenn ein derart mit unrichtigkeiten durchsetztes Buch stets zu 25 Sieben verurteilt wird. Ein Weißer, der ein zehn- darüber, wieviel Kapital für notwendig erachtet wird für die weite Berbreitung fände.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) jähriges schwarzes Mädchen vergewaltigte in einer Weise, daß das Gründung einer sogenannten mittleren Siedelung. Abg. Dr. Dertel( f.): Im Vertrauen zum Stagtssekretär des Kind starb, wurde zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt; die Farmer­Auch hat er dabei etwas urkommunistische Neigungen presse fand dies Urteil zu hart. Gin 16 jähriger Neger, der ein Kolonialamts stimme ich dem Vorredner zu, auch darin, daß bewiesen, indem ex ganze Seiten anderen Schriftstellern entlehnte, 4 jähriges weißes Kind vergewaltigte, erhielt 8 Jahre Zuchthaus, wir Frauen nach den Kolonien bringen sollen, Frauen ohne davon Mitteilung zu machen.( hört! hört!) Herr Semler und hier heulte die Farmerpreſſe, das Urteil ist zu milde, an den sind der beste Ausfuhrartikel, den tir haben.( Heiterkeit.) gab Zahlen an über die Entwicklung der deutschen   Schutzgebiete. Galgen mit dem Bengel. Der Gouverneur trug dieser Stimmung Auch Herrn Müller- Meiningen kann ich in der Hauptsache zu­Die find uus auch bekannt, aber er hätte auch das Gegenstück an­ein verhältnismäßig feltener Fall. Die Förderung der Rechnung und hob das Urteil auf, damit ein Todesurteil gefäßt stimmen führen sollen, die großen Beträge, die wir in Deutschland   auf- werden könnte, was auch geschehen ist. Der Gouverneur bestreitet Schulen ist eine sehr wichtige Aufgabe der Kolonialverwaltung. Es wenden mußten und noch aufwenden müssen, um solche wirtschaft- bas. Sollte es zutreffen, so verdiente er, infam tassiert zu werden, wird auch nötig sein, ein Schulrecht festzustellen. Freilich möchte lichen Ergebnisse in den Kolonien zu zeitigen. Mir erscheint es doch fraglich, ob die Summe von Arbeitslohn, die die Arbeiter( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Zur wirtschaftlichen Er- ich vor allzuviel Revisionen der Schulen warnen. Zwischen den dadurch verdienen, weil Waren nach den Kolonien schließung der Schutzgebiete tragen Eisenbahnen bei, aber in Anschauungen des Abg. Noske und meinen klafft eine unüberbrückbare man im Zusammen­geführt werden, so hoch sind, wie die Steuern, die sie zahlen gebaut werden, wir müssen auch an die denken, die sie bezahlen hang mit unserer Schußtruppe von Menschenschlächterei und dem Hurratempo, wie es gestern verlangt wurde, können sie nicht luft; mir ist es unverständlich, wie müſſen, damit die Mittel für die Kolonien aufgebracht werden. Follen. Auch die Selbstververwaltung soll gefördert werden; aber Massenmord sprechen kann.( Bravo  ! bei den bürgerlichen Wir stehen selbstverständlich auf dem Boden der gegebenen Tatsachen, auf keinen Fall darf eine Handvoll Weißer über das Eigentum der Parteien.) Ueber die Erziehung der Eingeborenen hat der auf dem wir versuchen, unsere Ideen durchzusetzen. Die Periode der Eingeborenen nach Belieben verfügen.( Sehr richtig! bei den Sozial- Staatssekretär theoretisch sehr schön gesprochen; aber praktisch ist Kolonialphantasterei ist vorüber. Der Sieg von 1907 war noch demokraten.) doch Kultur ohne Christentum nicht möglich und Erziehung zur bafiert auf dem niederträchtigsten Kolonialschwindel.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) 250 millionen sind bisher Für Regierungsschulen sollten möglichst große Mittel Kultur kann nur Erziehung zum Christentum sein.( Bravo  ! rechts für die Kolonien aufgenommen worden, 1913 müſſen wieder und Missionszänkereien hineingezogen werden. Auf dem Gebiete die von ihnen gegründeten Genossenschaften ist dringend notwendig. für die Kolonien aufgenommen worden, 1913 müssen wieder aufgewandt werden, damit die Eingeborenen nicht in die Religions- und im Zentrum). Ein schleunige Kredithilfe für die Farmer und 52 Millionen aufgenommen werden. Der Staatssekretär hat sich des Schulwesens wird fast der verstiegenste Herren- und Rassenstand- Zum Schluß noch eine Bitte: man sollte doch die afrikanischen gegen Angriffe auf die Schuztruppe verwahrt. Ungerechte Angriffe punkt vertreten. Kein reinraſsiges Kind darf in Regierungsschulen Ortsnamen in den Schutzgebieten durch deutsche Namen erſezen habe ich aber nicht gehört. Gegen die Menschenjagden in Südwest- punkt afrila hat sich auch der bekannte Afrikareisende Dr. Schillings aufgenommen werden; das ist der bekannte o stel bische Stand- bg. Ledebour[ Soz.] Hohenzollernland). Ich würde auch gegen gewandt, der feststellt, daß die Löwenplage dort so zugenommen Nachdrud verlangen wir die Aufhebung der Hausillaberei zu punkt, daß die dümmsten Arbeiter die besten sind. Mit allem ein Ledeboursdorf nichts einzuwenden haben.( Heiterkeit). Staatssekretär Dr. Solf: Meine Anschauungen über die Ein­hat, weil die xöwen sich an Menschenfleisch geradezu dem gesetzlich festgelegten Zeitpunkt. Wie sehr wir pofitiv mit geborenenfrage sind nicht hier am grünen Tisch rein theoretisch ent­haben mä ft en fönnen.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) arbeiten, beweist unsere Zustimmung zu einer ganzen Reihe von standen, sondern in Samoa  . In einem Lande mit 7 Millionen Zur Begründung dafür, daß die Militärkoſten in Höhe von Anträgen in der Kommission. Die Einfuhr von Spirituosen Negern können wir nicht ohne weiteres die allgemeine Schulpflicht 10 Millionen weiter bestehen sollen, weist man auf die Gefahr der sollte in Kamerun   ebenso verboten werden wie in dem belgischen Kongo  . einführen; aber wir unterſtügen jede Art von Schulen. Farmer hin. Dieſe ſelbſt protestieren gegen die Behauptung, ihnen Ich glaube Ihnen nachgewiesen zu haben, wie unbegründet die Schlußfolgerungen v. Lindequists in der Siedelungsfrage kann ich allen würden die Hälfe abgeschnitten, als unwürdig und unmännlich. Herr v. Liebert ist gestern noch einmal für die Siedelungen gestrigen Angriffe auf unsere Haltung zur Kolonialpolitit gewesen trog meiner Hochachtung vor ihm nicht teilen. Eine bestimmte Zahl find. Ich habe Ihnen unser positives Programm dargelegt. Wir für eine Mittelsiedelung zu nennen, ist unmöglich. Es wird immer darauf eingetreten, die doch lediglich eine Seifenblase waren. In fast allen bekämpfen nach wie vor jede Art von Ausbeutung und Knechtung ankommen, ob der Betreffende genügend Erfahrung und Tüchtigkeit Kolonien ist der Gesundheitszustand schlecht; die weiße Bevölkerung und werden uns mit aller Kraft dafür einfegen, daß die Förderung hat, 30 bis 40 000 m. halte ich für Ansiedler, die von hier aus nimmt infolge dessen nicht zu, wohl aber die chinesische, die in der geistigen und wirtschaftlichen Entwickelung der Schwachen und in die Kolonien gehen wollen, für das mindeste. Herrn wirtschaftlicher Beziehung binnen furzem die Herren des Landes Unterdrückten in den Kolonien immer weiter getrieben wird.( Leb- Noste bin ich noch eine Antwort schuldig auf seine Anfrage über die sein wird. hafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) unglücklichen verbannten Hottentotten. Ich habe mich über ihre

Kleines feuilleton.

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200schen endlich hat uns einige gute Landschaften beschert, dia­gonal- passabel. Vier Neue, aber nichts Neues. Theater.

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Eine sehr gute Darstellung fand auch die Lady Macbeth- ihre Tücke, der wilde Ehrgeiz und die jammernde Klage der von den furchtbaren Visionen der Mordtat Verfolgten durch Irene Triesch  . Die Inszenierung brachte eine Reihe bei aller Einfachheit malerisch eindrucksvoller Bilder. dt. Mufit.

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Der Napoleon des Films". In dem Kampfe gegen die Nordische Filmfompagnie", den die norwegische Presse führt, Theater in der Königgräger Straße:" Macbeth  ". tommt manches Interessante zu tage. Unter dem Titel" Der Napo- Paul Wegener  , der aus dem Reinhardt- Ensemble, das seiner sich leon des Films" schrieb unser in Kristiania   erscheinendes Partei- immer reicher entwickelnden Kraft den farbigsten Hintergrund und blatt fürzlich: Bor fünfzehn Jahren wanderte ein armer, blinder freiesten Spielraum bot, ja leider scheidet, trat in dieser Aufführung Diesmal ließ sich der anerkannt größte und leistungsfähigste aller Volkstümliches Konzert Konzert der Typographia. Leierkastenmann in Schoonen( dem jüdlichen Teile Schwedens  ) zum ersten Mal als Macbeth   auf. Ob Shakespeare   den blutbefleckten Arbeitergefangvereine Berlins   wieder einmal in der Hochschule für von Markt zu Markt. Er war von einem großen, verhungerten schottischen Tyrannen, der durch Meuchelmord den Thron erobert Hund und einem mageren Jüngling begleitet. Der Blinde trug und, seinen Raub zu sichern, wütend weiter mordet, bis er nach Musit hören. Die Wahl diefer würdigen Dertlichkeit im Gegensatz zu blaue Brillen und ein gewaltiger grüner Papierstreifen über die dem doppeldeutigen Herenmorde fällt, sich so gedacht hat, wie ihn reine gesangskünstlerische Aufgaben zu lösen. Man darf sagen, daß die irgend einem Brauereisaal oder Zirkusraum spricht für die Absicht, Etirn beschattete ganz seine Augen. Als der Leierkastenmann der Schauspieler gestaltete, kann wohl bezweifelt werden. Gewiß Typographia hierzu befähigt ist. Mit einer seltenen Präzision, die einige hundert Kronen verdient hatte, verkaufte er den Hund, ver- ist, daß Wegener die Figur ganz abseits von dem hergebrachten trotzdem feine Spur von„ Drill" aufkommen läßt, berbindet sich eine abschiedete den Jüngling, steckte die Brillen in die Tasche, rig den Stil gab. Judes war diese Wegenerſche Auffassung so sehr Papierstreifen von der Stirne. Er war wieder schend geworden! in dem Charakter selbst verantert und mit solcher Folgerichtigkeit tonale. Einheit, in der gleichwohl jeder Stimmenförper seine Selb­Gott sei Dant! Und nun zog der frühere Leiertastenmann nach durchgeführt, daß nirgendwo ein Riß im Bilde störte. Man sah Farbenwirkungen. Daß beim ersten Tenor in besonders hohen Tons ständigkeit bewahrt. Daraus ergeben sich wundervolle dynamische Kopenhagen  , von wo er stammte und dieser Mann, Herr Ole nicht geistreichelnde Experimentiererei, die flügelnd darauf ausgeht, lagen, freilich zumeist nur im Fortissimo, forcierte Spittlänge ver Disen versteuert heute 8 Millionen Kronen!" durch einzelne Nuancen Aufsehen zu erregen, alles strömte aus der Das Blatt, das stets sehr vorsichtig und auch wohlinformiert Fülle lebendiger Empfindung, die sich zwanglos mitteilt. Er spielte nehmbar sind, diese kleine Unart läßt sich selbst bei den hervors ist, erzählt, wie Herr Olsen zuerst lebende Bilder" stellte, dann den Macbeth   anders, nicht darum, weil er anders spielen wollte, volkstümlichen Charakter. Es brachte neben bekannten Chören eine Das Programm wahrte ein inotheater mietete, eine Filmfabrik errichten ließ und nach sondern weil er ihn anders geschaut, gefühlt, durchlebt hatte. Wer und nach 4 Kinotheater erbaute. Dann gründete er eine Film- wollte sich auch anmaßen, zu entscheiden, ob eine Auffassung einer Neuheit von Karl Goldmark  , dem Nestor aller Gegenwarts­Attiengesellschaft mit 1½ Millionen Kronen, eben die" Nordische bestimmten dichterischen Schöpfung und welche etwa, mit Ausschluß Waldhornbläser tomponisten: Frühlingsne". Dieser Chor, den vier und das Klavier begleiten, ist Stets Filmkompagnie", deren Generaldirektor er noch heute ist. Seine aller anderen die richtige" sei? Sind denn die Charaktere, die die Filmfabrit beschäftigt 400 Personen, von denen ein großer Teil großen Dichter zeichnen, im Gegensatz zu denen, die uns das Leben des Erfolges sicher. Dagegen Verarbeitungen von Liedern mit 3 Kronen Tageslohn bezahlt wird. Für ein Kinojtüd bezahlt er zeigt, so eng umgrenzt, so eindeutig in ihrer Ausprägung, daß sie sich in speziell weiblicher Art, die nur für eine Sopranistin mit Klavier­gewöhnlich 300 Kronen und verdient daran mindestens 50 000 fest figierte Formeln spannen lassen? Liegt nicht eben darin: die hören möchte ich selbst dann, wenn der Chorsezer( Schauß) nach begleitung gedacht sind, wie„ Die Spinnerin", zu Männers Kronen, manchmal hunderttausend Kronen. Die Aktien, die 100 mannigfachen Möglichkeiten individueller Deutung herauszuarbeiten Charakterisierung strebt, doch nur in Ausnahmefällen das Wort Kronen Nominalwert haben, stehen heute an der Kopenhagener und sie im Bilde darzustellen, einer der wesentlichsten Reize schaus reben. Börse auf 400 Stronen! Und Herr Ole Olsen befist acht Millionen spielerischer Kunst? Kronen! und verlegt sich auf den„ literarischen Film" und den

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Der Macbeth Wegeners war fein dämonischer Heros, offenbarte siegreichen Klang im höchsten Sopran und tiefsten Alt. Als Solistin trat Paula Weinbaum auf. Ihre Stimme vielmehr ein primitives schlichtes Menschenkind mit breitem, bäuer- Bei dieser Sängerin bestridt immer die Fertigkeit und Energie, furz Aber wer schreibt das Filmdrama von dem blinden Leierkasten- lich- naiv dreinschauendem Antlig. Nicht königlich gebietend, doch von die Bravour des Vortrags, der der dramatisch zu gestaltenden mann, der mit einer blauen Brille und einem großen Hund von redenhafter Gliederkraft. Ein enger, schwerfälliger Geist, der durch Ballade wie dem innig oder mit leidenschaftlichem Akzent ge­Markt zu Markt zieht, und dann so sehend wird, daß er erkennt, den Spruch der Heren, die Verheißung der Königskrone, aus seinem nommenen Tyrischen Liede durchaus künstlerisch gerecht wird. was unserer Zeit not tut: Der„ literarische Film" und der Film- trägen Gleichmaß einmal aufgerüttelt, blindlings von Begier ent flammt vorwärts taumelt- in dumpfer Vorahnung, daß er sich Stüde   auf seinem herrlich klingenden Violoncello. Chormeister Anton Heffing spielte mit höchster Meisterschaft einige solistische Wo ist der Filmdichter für diese Groteske aus dem Leben? selbst so sein Verderben schaffe. Ein animalischer Sinnenmensch von Alexander Weinbaum ist nicht bloß ein Dirigent von hervor­Vier neue Akademiker. Man tann nicht Trauben sammeln täppisch- zärtlicher Verliebtheit in sein Weib, die den noch Schwanken ragender Qualität, er ist auch ein feiner Begleiter auf dem Klavier. vom Dornenstrauch, noch Feigen von der Distel. Man kann von den zur Bluttat treibt. In allen Freveltaten ein gehegtes Daß sowohl dem Chor wie den Solisten Zugaben abgenötigt der königlichen Akademie nicht verlangen, daß sie Träger des Genies Tier, für das man Mitleid fühlt. Die innere Unentrinnbarkeit beruft. Sie würde sich dadurch einen Pfahl in das eigene Fleisch des Zusammenbruches drängt sich gerade so, wie Wegener die Gestalt wurden, iſt eine Unfitte, gegen die sich die Konzertgeber in erster Linie strikte ablehnend verhalten sollten. e. k. treiben. Die Mittelmäßigkeit ist ihr Maß, sie muß auch die Richt- angelegt hatte, mit zwingender Gewalt den Sinnen auf. Den Gipfel schnur ihres Handelns sein. Alles verstehen heißt alles verzeihen. bildeten die letzten Szenen. Er verschmäht das laute friegerische So seien denn auch die vier Neuen mildiglich registriert. Zunächst: Pathos, das sonst hier üblich. Dafür entrollte er ein unvergleichlich Kruse, ein Bildhauer; er hat einige Bildnisbüsten recht tüchtig packendes Gemälde feelischer Zermürbtheit, untermischt mit Augen­gemacht, ein hölzernes Porträt vom toten Leistikom und eine schön blicken jäh aufflackernder abergläubischer Hoffnung. Weiß ges Hermann Nissen, der Präsident der Bühnengenossen­erfühlte Plastik von seiner Mutter. Der bronzene Aft, der unter wordene Büschel struppigen Haares hängen in das vom Schmerz schaft, ist durch Erkrankung gezwungen, wochenlang jede Tätigkeit dem Titel„ Läufer von Marathon" berühmt war, wird heute be- versteinerte Gesicht, und in todwundem Tone ringt sich das Ab- cinzustellen. Er wird, auch auf der bevorstehenden Delegierten­reits als leere Bose empfunden. Von dem zweiten Bildhauer schiedswort von seinen Lippen.„ Aus Kerzlein, aus! Das Leben versammlung, durch Gustav Rickelt   vertreten werden. Felderhoff lagt sich nichts sagen; wenigstens, ich habe keine ist ein Wanderschatten mur; ein Komödiant, der auf der Bühne ein Im Zirkus Schumann findet Mittwoch, den 12. März, Borstellung von ihm. Schulte im Hofe ist ein annehmbarer Stündlein tobt und rast, und dann nicht mehr gehört wird." Es die lezte Oedipus- Aufführung statt. Für Sonnabend, den und nicht geschmadloser Bildnismaler; er nust milde Farben, ohne waren Laute die sich nicht vergessen lassen. Die Erregung entlud sich 22. März, ist die letzte Jedermann"-Vorstellung angesetzt, für bie Oberflächlichkeit des gänzlich Dekorativen herzurichten. in brausend vorbrechendem Applaus. I die Sonntag der Vorverkauf beginnt.

Notizen.