Gewerkschaftliches.
Die Husfperrung der Maler.
Jeht wird auch das genaue ziffernmäßige Abstimmungsresultat im Unternehmerverbande über den Schiedsspruch der Unparteiischen bekannt. Nach der Höhe der Lohnsummen der dem Unternehmerverbande angehörenden Meister haben für die Annahme des Schiedsspruches Unternehmer mit 14 459 000 Mark Lohnfumme, dagegen Unternehmer mit 40 548 000 m. Lohnſumme gestimmt. Im Gau Berlin , in Brandenburg und in Ost- Westpreußen, Posen und in dem Teil von Pommern rechts der Oder war die erhebliche Mehrheit für Annahme der Schiedssprüche.
Aber auch in den anderen Gauen scheinen die Unternehmer nicht gar zu eifrig für die Aussperrung einzutreten.
Im Bezirk Frankfurt a. M. sind von 17 Orten mit 5200 Organisierten nur 6 Orte mit 1100 Organisierten an der Aussperrung beteiligt, und zwar in Frankfurt a. M. selbst bon 2000 Beschäftigten 500, in Offenbach von 300 Beschäftigten 145 und in Hanau von 130 Beschäftigten 70. Und aus Leipzig wird uns gemeldet:
" Die Leipziger Malerinnung hat in einer am Freitag abend abgehaltenen Innungsversammlung die Aussperrung der Malergehilfen beschlossen. Ein Antrag, mit den Gehilfen neue Verhandlungen anzuknüpfen, wurde fast mit Stimmengleichheit abgelehnt, und mit derselben geringen Stimmenmehrheit wurde auch die Aussperrung beschlossen. Wäre, wie verlangt wurde, mittels Stimmzettel abgestimmt worden, so hätte sich sicher eine Mehrheit für die Anbahnung von Verhandlungen mit den Gehilfen ergeben. Bezeichnend ist, daß die großen Firmen, die bis zu 50 und 60 Gehilfen beschäftigen, die Aussperrung nicht mit machen werden. Die Aussperrung soll am Montag beginnen."
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Auf den Pfaden der Breslauer Juftiz.
Im größten Teile unserer gestrigen Auflage teilten wir I mit, daß den Gesellen folgender Revers vorgelegt worden sei: Breslau , das durch seine außergewöhnlich harten Urteile gegen Verband der Malergeschäfte von Berlin und den Vororten.( E. V.) die in der modernen Arbeiterbewegung tätigen Genossen leider nur Geschäftsstelle: Süd- Ost 33, Püdlerstraße. zu gut bekannt ist, scheint jetzt von der Justiz in Waldenburg Berlin , den 8. März 1913. überflügelt zu werden. Am Mittwoch stand der Kolporteur Anstreicher Der Malergehilfe. ( Vor- und Zuname, Ge- der Schlesischen Bergwacht" und Vertrauensmann des Glasarbeiterburtstag, Wohnung) erklärt hiermit, feiner Organisation an- verbandes, Genosse Heinrich Fuhrmann aus Weißstein vor der zugehören, und verpflichtet sich, während der Dauer des Lohn- Waldenburger Straffammer. Er soll den Glashüttenbefizer Weihkampfes weder die Malerorganisation, noch einzelne Mitglieder rauch in Weißstein in einer Versammlungsrede und in Flugblättern moralisch oder mit Geld zu unterstüßen. Der Unterzeichnete er- gelegentlich der Lohnbewegung der Glasarbeiter beleidigt haben. klärt ferner, daß für das weitere Arbeitsverhältnis der bisher Hauptbelastungszeugen waren katholische Fachbestandene Lohntarif gültig sein soll. Insbesondere verzichtet er abteiler und Kontorpersonal des angeblich Beleidigten. auf jegliche Kündigungsfrist. Obwohl sich die Zeugenaussagen gegenüberstanden und kein klares Der Verband der Malergeschäfte für Berlin und die Vororte Bild ergaben von den Vorgängen die zur Anklage geführt haben, verpflichtet sich, den unterzeichneten Gehilfen im Falle der Ar- der Angeklagte aber selbst ganz energisch bestritt, die ihm in den beitslosigkeit bestmöglichst bei seinen Mitgliedern zu beschäftigen, und gelegten Aeußerungen getan zu haben, beantragte der Vers solange der Gehilfe die vorbezeichneten Bestimmungen erfüllt. treter der objektivsten Behörde der Welt doch nicht weniger als drei Nach Ablauf der Tarifstreitigkeiten mit den Gehilfenorgani- Monate und zwei Wochen Gefängnis. Die Straffammer ging über fationen und mit Abschluß eines neuen Tarifvertrages sollen dem den Antrag des Staatsanwalts noch hinaus und erkannte auf unterzeichneten Gehilfen alle etwaigen Lohnerhöhungen nach eine Gesamtstrafe von vier Monaten Gefängnis. bezahlt werden. Der Schutz des§ 193 die Wahrung der berechtigten Interessen, wurde dem Angeklagten verjagt. Die Straffammer rechtfertigte das außergewöhnlich hohe Urteil mit folgender Begründung:„ Der Angeklagte habe die Differenzen bei der Firma bazu benutzt, um Agitation für den sozialdemokratischen Verband zu betreiben." Und trok dieser Begründung wurde dem Verurteilten der Schuh des§ 193, die berechtigten Interessen, verjagt? Hier wird das Reichsgericht unter allen Umständen das Urteil forrigieren müssen.
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Die Unterschrift unter diesen Revers ist von den Gefellen soweit die Unternehmer überhaupt wagten, ihn vorzulegen fast ein hellig abgelehnt worden. Diese Haltung der Arbeiter dürfte auf die Aussperrungswut der Meister recht abkühlend wirken. Sie haben sich die Sache offenbar leichter gedacht.
Zu dem Bericht über die Tarifbewegung der Holzarbeiter wird
Die Arbeiter der Wittener Gußstahlwerke sind zur Abwehr eines Affordabzuges in den Streit getreten. Der Verfuch der Ar beiter, eine Verständigung mit den Werken herbeizuführen, war Auch- Kollegen.
une noch geschrieben: In bezug auf die Lohnerhöhung durch den Schiedsspruch ist im Bericht nur die Erhöhung der Stundenlöhne angegeben, nicht aber die Anwendung dieser Erhöhung auf die ohne Erfolg. Affordpreise. Es muß dementsprechend heißen: Dem Schiedsspruch entspricht die Vertragsbestimmung, daß die bestehenden Stundenlöhne am 1. März 1913 um 2 Pf., am 1. März 1914 um weitere Ende Januar beschäftigten sich etwa Dreiviertel der Gesamt 2 Pf. und am 1. Juli 1915 als Ausgleich für die Arbeitszeitver- arbeiterschaft des Marinebekleidungsamts Wilhelmshaven in einer kürzung um 1 Pf. erhöht werden. Die Affordpreise werden am Betriebsversammlung mit einer Eingabe an den Vorstand, in der 1. März 1913 um 3 Proz., am 1. März 1914 unt weitere 3 Proz., für alle Arbeiter ohne Verrechnung der Lohntlassen um eine Lohnund am 1. Juli 1915 als Ausgleich für die Verkürzung der Arbeits- zulage, Bezahlung der gesetzlichen Feiertage und um Herabsetzung
Gine Heerschau am Vorabend des Kampfes war es, die der Malerverband am Freitagabend in drei öffentlichen Versamm lungen veranstaltete. Bekanntlich soll nach dem Beschluß des Arbeitgeberverbandes die Aussperrung in Berlin am 8. März vorgenommen werden. Es galt nun, den Arbeitern die gegenwärtige Situation vor Augen zu führen und ihnen Verhaltungsmaßregeln zeit um 1½ Proz. erhöht werden. für den Fall des Angriffs durch die Unternehmer zu geben. Vollzählich waren die Maler und Anstreicher dem Rufe der Verbandsleitung gefolgt. Die Versammlungslokale vermochten kaum dic Massen der Erschienenen zu fassen.
Die allgemeine Lohnbewegung der Schuhmacher beendet.
der Grenze zur Erlangung der höchsten Lohnklasse gebeten wurde. Auf die Eingabe durch den Arbeiterausschuß erfolgte die Antwort, daß zur Erfüllung dieser Forderungen feine Gelder vorhanden seien. Weil die Antwort des Vorstandes wieder in einer Betriebsversammlung in dem gleichen Lokale mitgeteilt werden sollte, fühlten sich Der große Saal des Marinchauses war samt den Galerien bis Die in Verbandsfabriken beschäftigten Schuhmacher und einige Kollegen" bewogen, gegen den Ausschuß, der doch nur auf den letzten Platz gefüllt. Hier referierte der Gauleiter Jato- Schuhmacherinnen waren Freitag abend vollzählig versammelt, um im Auftrage gehandelt hatte, Front zu machen und dessen Auflösung beit. Er führte aus: Nach zuverlässigen Mitteilungen über die endgültig Beschluß darüber zu fassen, ob man die von den Fabri- zu verlangen. Hierüber fam es in der nächsten Ausschußsizung zu am letzten Dienstag abgehaltene Versammlung der Berliner Ar- fanten gemachten Zugeständnisse annehmen oder im Wege des lebhaften Auseinandersetzungen, die auch dahin führten, daß die beitgeber sagte ihr Vorsitzender Kruse, er bedaure, daß die Kampfes mehr zu erreichen suchen will. Hamann ging noch- Auflösung des Ausschusses erfolgte. Bis auf ein Ausschußmitglied Arbeitgeber den Anfang mit dem Kampfe machen müssen. Lieber mals auf die bisher mit dem Unternehmerverband und den ein- wurden jedoch alle übrigen mit großer Majorität wiedergewählt. wäre es ihnen gewesen, wenn die Gehilfen angefangen hätten. Man zelnen Fabrikanten gepflogenen Verhandlungen näher ein. Das Inzwischen war dem Vorstand des Bekleidungsamts bekannt ge fann den Arbeitgebern schon glauben sagte der Redner daß Ergebnis der Verhandlungen über die allgemeinen Forderungen worden, daß daß das Reichsmarineamt den erbetenen Lohnzus fie nicht mit großer Zuversicht den Kampf aufnehmen. Die bis ist genügend bekannt und hat sich nichts daran geändert. Der lagen nicht ablehnend gegenübersteht und wurden sofort Unterlagen jezt vorliegenden Nachrichten über die Durchführung des Aus- Unternehmernachweis geht am 1. Oktober d. J. ein; geordnete für die Festsetzung der Lohntlassen ermittelt. Dieser Tage fand sperrungsbeschlusses zeugen feineswegs von Einigkeit in den Reihen Lohntarife werden in den Fabriken ausgehängt. Für Ueberstunden nun eine öffentliche Versammlung aller Bekleidungsamtsarbeiter der Unternehmer. In Hamburg sind von mehr als 3000 Arbeitern werden 10 Pf. Aufschlag gezahlt, doch gilt dies nur für die Be- statt, in der das Verhalten der betreffenden Auchkollegen gebührend nur 700 und in Stiel von über 1000 nur 150 ausgesperrt. Warum triebe, in denen für Ueberstunden keine Ertraentschädigung gezahlt gekennzeichnet wurde, denn deren Wortführer hatte sich sogar nicht eigentlich die Aussperrung ins Werf gesetzt werden soll, das wurde wurde. Wo schon mehr gezahlt wurde, bleiben selbstverständlich gescheut, dem Vorstand des Bekleidungsamts mitzuteilen, daß die in der Berliner Versammlung nicht flar zum Ausdruck gebracht. die alten Säße bestehen. In der Mindestlohn- sowie in der Furni- Arbeiter mit dem Vorgehen des Arbeiterausschusses nicht einverTeils wurde Unzufriedenheit über die Frage des Arbeitsnachweises turenfrage ist nichts ereicht worden, da die Unternehmer an den standen seien und dessen Anträge mißbilligten. Erreicht haben die laut, aber auch die durch den Schiedsspruch festgesezten Löhne be- Beschlüssen ihres Verbandstages festhielten. Mit den einzelnen Betreffenden mit ihrem Vorgehen nichts, denn der Versammlung zeichneten die Arbeitgeber als zu hoch. Auch über den Umfang der Fabrikanten sind die Verhandlungen am Donnerstag beendet fonnte mitgeteilt werden, daß eine allgemeine Lohnzulage von Aussperrung waren die versammelten Arbeitgeber nicht einig. Einige worden und haben die Arbeiter die ihnen gemachten Zugeständnisse 1-3 Bf. pro Stunde, rückwirkend vom 1. Februar d. J. ab, bemeinten, alle müßten ausgesperrt werden, andere waren dafür, angenommen. Wenn man jetzt so betonte a mann Die willigt sei. daß sich die Aussperrung nur auf die Verbandsmitglieder erstrecken Frage zu entscheiden habe, ob die Zugeständnisse angenommen solle. Schließlich einigte man sich dahin, daß nur die Organisierten werden sollten oder ob man die Arbeit niederlegen wolle, so müsse Zur Aussperrung in der Uniongießerei zu Königsberg . Die einschließlich der Christlichen und Hirsch- Dunderschen ausgesperrt man sich das Resultat der Verhandlungen noch einmal vor Augen Direktion ist abermals in Verhandlungen getreten. Diese sind seit werden. Um festzustellen, wer organisiert ist, werden die Arbeit führen. Man müsse ja jagen, daß die Zugeständnisse nicht im Mittwoch im Gange. Am Freitag nahm eine Versammlung der geber den Arbeitern einen Rebers zur Unterschrift vorlegen. Ein entferntesten einen Ausgleich für die allgemein eingetretene teure Streifenden und Ausgesperrten Stellung zu den von der Direktion Schriftstid dieser Art, von der Firma 2. Sobotta herrührend, Lebenshaltung böten. Da die Wirtschaftslage jedoch sehr ungünstig und der Kommission gemachten Ginigungsvorschlägen. Es erscheint wurde in der Versammlung vorgelejen. Darin wird dem Emp- sei, empfehle die Verbandsleitung, gegenwärtig von einem Streit nicht ausgeschloffen, daß es un absehbarer Zeit zum Friedensschluß fänger mitgeteilt, daß auf Grund des Beschlusses der Arbeitgeber Abstand zu nehmen und die Zugeständnisse an- tommt. am 8. März sämtliche Arbeitnehmer vorläufig zu entlassen sind zunehmen. Man sei ein gut Stüd weitergekommen und der und der Empfänger deshalb entlassen werde. Sollte er einer Or- Kampf sei immer eine ungewisse Waffe. ganisation nicht angehören, so könne er ein dem Briefe angehängtes Schriftstück unterschreiben und wegen etwaiger Neueinstellung der
Firma übersenden. Dies Schriftstück lautet:
" Ich bestätige, daß ich einer Organisation nicht angehöre und ersuche um Wiedereinstellung zu den von mir bei der vorigen Einstellung unterschriebenen Bedingungen, wonach eine Kündigung ausgeschlossen ist."
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In der folgenden längeren Diskussion forderten einige Redner die sofortige Arbeitsniederlegung, andere stimmten dem Vorschlag des Vorstandes zu. Was man jezt nicht erreicht habe, müsse bei besseren Gelegenheiten erkämpft werden.
An der geheimen Abstimmung beteiligten sich 666 Mitglieder. 455 stimmten gegen und 200 für die sofortige Arbeitsniederlegung. 11 Stimmen waren ungültig.
Andere Arbeitgeber haben, wie Jakobeit bemerkte, unter- Das Resultat der Abstimmung wurde mit Rufen des Beifalls schreiben lassen, daß die Arbeiter zu den Bedingungen des alten und der Entrüstung aufgenommen. Die allgemeine 2ohn Tarifes weiter arbeiten wollen. Die Arbeitgeber werden jetzt zu bewegung hat damit ihr Ende erreicht. zeigen haben, wie weit sie in der Lage sind, dem Beschluß ihrer OrHamacher faßte das Resultat der Bewegung in einem ganisation nachzukommen. Herr Kruse sagte in der Meisterver- begeisternden Schlußwort zusammen. Er wies besonders darauf sammlung, es sei gut, daß der siebenjährige Friede endlich be- hin, daß man vor 13 Jahren zum ersten Male gegen den Unterendigt sei. Wenn die Meister nach 14tägigem Kampf nicht unternehmernachweis in den Kampf gezogen sei. Heute sei der NachTegen feien, dann sei der Kampf zu ihren Gunsten entschieden. weis niedergezwungen worden. Man werde auch weitere Erfolge Herr Kruse wies auch auf die Bewegung im Baugewerbe hin erzielen, wenn jeder unermüdlich für den weiteren Ausbau der und sagte: Frieden gibt es in diesem Jahre im Baugewerbe nicht. Organisation Sorge trage. -Diese Aeußerung sagte Jakobeit muß unterstrichen werden, denn Herr Kruse ist zweiter Vorsitzender des Arbeit- Achtung, Tabakarbeiter! Die Fabrit von Bornkessel, geberbundes für das Baugewerbe. Wenn er in dem Augenblick, NW , Waldstr. 39 III, ist gesperrt. Als Arbeitswillige fungieren wo die Verhandlungen mit den Bauarbeitern kaum begonnen die Rollerin Strastowski aus der Koloniestraße und die haben, schon sagt, es gibt feinen Frieden, dann muß doch Wickelmacherin Pausin aus der Dragonerstraße.
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die Verhandlung mit den Bauarbeitern nur eine Komödie sein. Arbeiter, Raucher! Kauft nur dort Guren Bedarf an Zigarren Zum Schluß betonte Jako beit, daß die Arbeiter des Maler- ein, wo das grüne Plakat, unterschrieben Alwin Schulze, gewerbes in diesem Augenblick noch keinen Beschluß über ihre vorhanden ist. Uebt Solidarität! Taftit fassen können. Es muß erst abgewartet werden, wieweit Der Vertrauensmann der Tabatarbeiter.
Durchbrechende Einsicht?
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Der Bergknappe", das Organ des christlichen Gewerkvereins der Bergarbeiter, versucht in seiner neusten Nummer den Bergarbeiterverband dafür verantwortlich zu machen, daß die Löhne im letzten Jahre nicht so gestiegen seien, als den Verhältissen entspräche und als es auch die Unternehmergewinne gestatteten. Auf die Beweisführung des Bergknappen" für diese Behauptung einzugehen, lohnt sich nicht, ebensowenig auf die Behauptung, daß der böse Verband seit dem Streik den unschuldigen Gewerkverein fortgesetzt auf das gröblichste und unverständigste bekämpfe. Bemerkenswert ist, daß der Bergknappe" einer Annäherung der beiden Verbände zu gemeinamer Arbeit das Wort redet. Es heißt da u. a.:
Die Leitung des alten Verbandes muß doch wissen, daß durch die Hetze gegen den Gewerkverein keine energische Lohnbewegung angebahnt, sondern eine solche nur unmöglich gemacht wird... Wir ersuchen die Verbandsleitung im Interesse der Arbeiter zur Umkehr. Die Beamten des Verbandes sind doch wohl nicht angestellt, um andere zu beschimpfen. Sie sollen sich doch bemühen, für die Arbeiter Verbesserungen zu erzielen. Wollen sie dies, müssen sie umkehren, müssen sie ihre Schimpfereien einstellen, müssen sie mit dem Gewerkverein rechnen und diesen anständig behandeln. Wir fordern die Verbandsleitung auf, zu zeigen, daß sie auch für die Arbeiter etwas tun will und ihren Kampf gegen uns einmal für ein halbes Jahr einzustellen. Das gemeinsame Interesse aller Arbeiter verlangt es."
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Die Tatsachen werden hier geradezu auf den Kopf gestellt. War
die Unternehmer den Aussperrungsbeschluß durchführen. Die Achtung, Fleischergesellen! Als Delegierte zum 6. VerbandsAchtung, Fleischergesellen! Als Delegierte zum 6. Verbands- es doch gerade der Gewerkverein, der den Verband im vorigen jenigen, die nicht ausgesperrt werden, arbeiten zunächst weiter. Freiwillig soll jetzt niemand die Arbeit niederlegen, damit den tag in Dresden find folgende Kollegen gewählt: Paul Berg- Jahre schon bei der ersten Vorbesprechung über eine einzuleitende Unternehmern die Ausführung ihres Beschlusses nicht durch die mann, Wilh. Schäfer, Paul Jäschke, Alb. Kübler und Lohnbewegung auf das schärfite brüstierte. Arbeiter erleichtert wird und sie nicht sagen könnten, die Aus- Max Stau. Als Ersatzmann ist gewählt Wilh. Rehberg. Zentralverband der Fleischer. sperrung sei eine allgemeine. Ant Montagvormittag findet in der
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Die Fleischwarenfabrik von
Letzte Nachrichten.
Immer noch ohne Antwort.
Das weitere Berhalten der Christlichen ist ja noch in frischer Erinnerung. Wir sind überzeugt, daß es beim alten Verband am guten Willen nicht fehlen würde, wenn es den Christlichen wirklich darum Neuen Welt" eine Versammlung der Ausgesperrten statt. Da zu tun wäre, ihre Sünden, soweit das überhaupt möglich ist, gutwird der Umfang der Aussperrung festgestellt werden. Von dem Bom Kampf um das Koalitionsrecht im Fleischergewerbe. zumachen. Im Intereffe der Bergarbeiter wäre eine gemeinsame Ergebnis der Festellung wird es abhängen, welche Maßnahmen zu Arbeit sicher vonnöten. Daß es dem Gewerkverein mit seinen Andreas Koopmann in treffen sind. Den Revers, durch den sich die Kollegen als nichtorganisiert bekennen sollen, darf natürlich fein organisierter Kollege 3wischenahn gehört zu jenen Wurstfabriken, die ihren Gesellen und Wünschen auf eine Annäherung ernst ist, wird er allerdings erst unterschreiben. Jeder soll der Wahrheit die Ehre geben und sich Arbeitern das Koalitionsrecht verweigern und nur unorganisierte auf irgendeine glaubhafte Art beweisen müssen. ( Wiederholt, weil nur in einem Teil der Auflage.) zu seiner Organisation bekennen. Von den Unorganisierten, soweit Gesellen einstellen. Braucht die Firma Arbeitskräfte, so bestellt sic sie noch Ehre im Leibe haben, wird erwartet, daß auch sie nicht den auf dem Arbeitsnachweis ausdrücklich unorganisierte Gesellen. DaRebers unterschreiben, wodurch sie sich den Unternehmern ver- bei setzt die Firma ihre Waren aber gern an organisierte Arbeiter taufen, um Judasdienste an ihren Arbeitsbrüdern zu leisten. Es ab, sie zählt zu ihren Abnehmern eine Reihe Konsumbereine und tommt jetzt darauf an, dem Verbande gegenüber strengste Dis- Geschäfte, die lediglich von Arbeitern in Anspruch genommen werziplin zu üben, einig und geschlossen zusammen zu stehen. Dann den. Sie nimmt also gern das Geld von organisierten Arbeitern. wird der Schlag, den die Unternehmer gegen die Arbeiterorgani- Die Firma hat auch eine für diesen Zweck zugeschnittene Arbeitssation führen, mit Erfolg abgewehrt werden. ordnung. Es heißt darin:„ Außer den in§ 123 der G.-O. aufgeIn demselben Sinne sprachen die Referenten Mietz in Kliems führten Fällen können Arbeiter ohne Kündigung entlassen werden: London , 8. März. Wie das Reutersche Bureau erfährt, haben Saal in der Hasenheide und Kloh im Pharusjaal in der Müller-„ Bei Aufreizung von Mitarbeitern zum Ungehorsam, bei Ab- die Gesandtschaften der Balkanverbündeteten noch keine Instraße. Auch diese Säle waren bis zum äußersten gefüllt Ueberall haltung von Versammlungen in den Fabrikräumen und Höfen, herrschte vollkommenes Einverständnis mit den von den Referenten bei Anzettelung und Unterstübung von irgend welcher gegen die formationen von ihren Regierungen bezüglich der Bedingungen oder des Datums der Antwort auf die Mediationsvorschäge vorgetragenen Anschauungen. Unter anderem wurden einige Bei- Interessen der Fabriten gerichteten Bestrebungen." spiele dafür angeführt, daß manche Unternehmer auf eigenartige Es ist bezeichnend, daß der Fleischerverband den rückständigen der Mächte erhalten. Schiebungen verfallen sind, um die Folgen der Aussperrung von Wurstfabrikanten erst das Koalitionsrecht abringen muß, che er Zusammenstöße zwischen Albanern und Serben. ihrem eigenen Geschäft abzuwenden. Diese Herren sperren zwar zur Verbesserung der traurigen Lohn- und Arbeitsverhältnisse Frankfurt a. M., 8. März.( W. T. B.) Der Frankfurter bie bei ihnen beschäftigten Arbeiter aus, aber in einem Falle ist es schreiten kann. Der Fleischerverband muß daher an die organider Geschäftsführer, im anderen Falle ein Verwandter des Ge- fierte Arbeiterschaft immer wieder das Ersuchen stellen, ihn bei dem Zeitung" wird aus estüb gemeldet: Reisende, die aus dem schäftsinhabers, der nunmehr die Arbeiten übernimmt und die Kampfe gegen ein äußerst rückständiges Unternehmertum auf das Innern des Landes eintrafen, berichten von sehr blutigen 3uAusgesperrten auf seine Rechnung beschäftigt. So wird also der wirksamste zu unterſtüßen. Arbeitgeberverband von den eigenen Mitgliedern hinters Licht ge- Ziegeleiarbeiter! Bei der Firma Georg Siegler, Dampf- am menstößen zwischen der albanischen Bevölkerung b führt. Unter den Arbeitern herrscht dagegen vollkommene Goli- ziegelei, in Heidingsfeld bei Würzburg , sind die Arbeiter zur Er- serbischen Truppen. In der Umgebung von Katschanik fanden darität. In ruhiger Entschlossenheit sehen sie dem Kampfe entgegen. reidung einer Lohnerhöhung ausständig. Die Firma jucht Arbeits- mebeleien statt, die einen größeren Umfang annahmen. willige. Zuzug ist fernzuhalten. Einzelheiten stehen zunächst noch aus. Sierau 5 Beilagen Berantp. Rebatt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inferatenteil verantw.: Tb. Glode. Berlin . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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