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Nr. 59. 30. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Dienstag, 11. März 1913.

Der Kreiswahlverein für Tiederbarnim für Tiederbarnim der Arbeiterklaffe im Landtage beengt find oder nur als zählkandi- feberverbande in freundschaftlichen Beziehungen gestanden habe.

Als

Kandidaten für die Landtagswahl

der Kandidaten möge man deshalb Genossen aufstellen, die durch| Berlin   in herzlichen Worten des verstorbenen Genossen Bŏmel­tein Reichstagsmandat an der wirksamen Wahrnehmung der Rechte burg  , der als hervorragender Gewerkschaftsführer auch zum Stein­dat in Betracht kämen, diesmal handelt es sich um Eroberung des( Die Delegierten erhoben sich von den Plätzen.) Kreises auch für den Landtag. Bei der vorigen Landtagswahl sei Knoll erinnerte in der Begrüßungsrede daran, daß jezt zum unsere Kraft nicht voll entfaltet worden, weil die Wahlbeteiligung drittenmal ein Parlament der Steinseker in Berlin   tagt. Die letzt nur als Demonstration betrachtet worden sei und nicht auf einen Sieg gerechnet habe. Jetzt beweisen die Zahlen, daß wir begründete verflossene dreijährige Geschäftsperiode habe nicht ganz so glän Aussicht haben, alle drei Mandate aus eigener Straft zu erobern. doch als eine Zeit höchst erfreulicher Entwickelung bezeichnet werden. zende Erfolge aufzuweisen wie die vorhergegangene, aber sie fönne Also vorwärts, holn wir sie.( Beifall.) In der letzten Geschäftsperiode habe der Verband für 2419 Per­sonen Verkürzungen der wöchentlichen Arbeitszeit von durchschnittlich Stunden durchgesezt und Lohnerhöhungen von durchschnittlich empfahl der Vorstand im Einverständnis mit der Kreiskonferenz 3,20 M. für 12 470 Personen errungen. Das seien Erfolge, die und der Vertretung des Kreises Oberbarnim die Genossen Landwirt sich sehen lassen können, namentlich wenn man bedenke, welche Ab­Hofer( Ostpreußen  ), Parteisekretär Otto Braun  ( Berlin  ) und sichten die Unternehmer in den letzten drei Jahren hatten. Der Redakteur Ernst Däumig  ( Berlin  ). Die Versammlung er- Verband habe in dieser Zeit den großen Kampf mit dem Reichs­flärte sich einstimmig für die Aufstellung dieser Kandidaten. verbande der Unternehmer bestanden und trotzdem seine erfreu­Hierauf sollten Ergänzungswahlen zum Kreisbildungsausschuß lichen Erfolge erzielt. Die Mitgliederzahl des Verbandes sei von borgenommen werden, da sich die Vermehrung seiner Mitglieder 10 216 auf 10 986 gestiegen, auch das sei ein Bild stetigen Fort­4 auf 7 notwendig gemacht hat. Auf Antrag des Genoffen schreitens. Auch die Finanzen des Verbandes seien außerordentlich affte wurde die Wahl der nächsten Kreiskonferenz übertragen. gefundet. Das Vermögen habe sich fast verdoppelt trop großer Zum folgenden Punkt der Tagesordnung: Ausgaben, die im Jahre 1911 für Lohnbewegungen gemacht werden mußten. Die Organisation habe in jeder Hinsicht ihre alte Schlag­fertigteit bewahrt.( Beifall.)

Die Reorganisation der Wahlvereine

74 gegen 71 Stimmen ab und nahm einen Antrag des Genossen Die Versammlung lehnte die Resolution des Referenten mit Mikel an, welcher besagt:

Kugler- Wien  , der die österreichische Bruderorganisation vertritt, überbrachte die Grüße derselben.. Nachdem der Verbandstag noch einige geschäftliche Formali­Berlin den

täten erledigt hatte, erstattete der Verbandsvorsitzende Knoll.

Geschäftsbericht des Borstandes

hielt am Sonntag eine Generalversamlung im Café Bellevue" zu Rummelsburg   ab. Der erste Punkt der Tagesordnung war: Die bevorstehenden Landtagswahlen. Der Referent, Genosse Otto Braun  ( Mitglied des Partei­borstandes) kennzeichnete die Junterherrschaft in Preußen und zeigte, daß dieselbe jeden Fortschritt auf politischem und kulturellem Gebiet zu hemmen bemüht ist. Die wirtschaftliche Bedeutung der Junterklasse steht im entgegengesetzten Verhältnis zu ihrem politi­schen Einfluß, den ihnen das preußische Dreiklassenwahlrecht sichert. Deshalb betrachtet es das Junkertum als seine Aufgabe, dies Instrument seiner Macht unverändert aufrecht zu erhalten. Unter­ſtüßt wird das Junkertum hierbei vom Zentrum, welches zwar nach feinem Programm für das gleiche und freie Wahlrecht eintreten müßte, es aber noch immer verstanden hat, die Einführung des Reichstagswahlrechts für Preußen nicht näher rüden zu lassen. Auch die Nationalliberalen unterstützen die volks- und wahlrechts- bon feindlichen Bestrebungen der Junker. Auf die Beseitigung des Dreitlaffenwahlrechts und den Sturz der Junterherrschaft müssen wir unsere ganze Kraft richten. Bei den bevorstehenden Landtags­wahlen werden wir auf einen großen Mandatsgewinn nicht zu referierte Lehmann. Er führte aus, die Kreiskonferenz habe be= rechnen haben. Aber darauf kommt es nicht an. Unser Landtags- schlossen, das System der Zahlabende beizubehalten, aber bei den wahlkampf ist ein Teil unseres großen Wahlrechtskampfes. Diesen Mitgliedern, welche den Zahlabend nicht besucht hatten, den Beitrag zu führen und auf die Beseitigung des elenden Wahlsystems hin- im Hause kassieren zu lassen. Weiter vertrat der Referent die An­schlüsse, welche der preußische Parteitag in bezug auf unsere Wahl- Mitglieder entgegenzuwirken und die gewonnenen Mitglieder der azerbeiten, ist unsere Hauptaufgabe. Dieſem Ziele dienen die Be- ficht, daß Mittel gefunden werden müßten, um der Fluktuation der tattik gefaßt hat. Wenn die Liberalen meinen, sie könnten unsere Organisation dauernd zu erhalten. Er empfahl eine Resolution, Bedingungen für die Landtagswahlen nicht annehmen, so beweisen die als ein vorzügliches Mittel zur Erreichung dieses Zwedes die Er führte u. a. aus: Wie ich schon sagte, hatten wir in der letzten fie, daß es ihnen mit der Einführung des Reichstagswahlrechts für obligatorische Haustassierung bezeichnet und ferner empfiehlt, an- Geschäftsperiode den ersten Waffengang mit dem Reichsverbande Preußen nicht ernst ist, Anstatt unsere Bedingungen anzunehmen statt der Bahlabende allmonatlich sogenannte Gruppenabende abzu- der Unternehmer zu führen. Aus dem Verlauf dieses Kampfes und mit uns gegen de Reaktion vorzugehen, haben sich die Fort- halten, die der Diskussion über aufklärende und belehrende wird wenigstens ein Teil der Unternehmer gelernt haben. Obgleich schrittler unter das Joch der Nationalliberalen begeben, obgleich biese zu den Gegnern des freien Wahlrechts gehören. Die Fort­Themata dienen. der Reichsverband unserer Unternehmer dem Arbeitgeberbund für schrittliche Volt spartei hat durch ihr Verhalten gezeigt, daß sie eher dem Referenten im allgemeinen zustimmten, während andere ins Wert gefeßten Stampf nicht angeschlossen. Unsere Tarife, die Es entspann sich eine längere Debatte, in der einige Redner das Baugewerbe angeschlossen ist, hat er sich dem von dieser Seite bereit ist, den Konservativen Mandate auszuliefern, als uns gegen Redner für Beibehaltung der Zahlabende in der bisherigen Form am Schluß des verfloffenen Jahres abgelaufen wären, find nicht die Konsertativen zu unterstüßen. Wir sind also im Wahlkampf eintraten, weil sie für die zuverlässige Verrichtung der Klein- gekündigt worden. Nur in München   wurde der Tarif gekündigt, allein auf unsere Kraft gestellt. Wir müssen uns deshalb aufs arbeit unbedingt notwendig seien. äußete anstrengen, wenn es gelingen soll, noch einige proletarische doch dafür nur lokale Verärgerungen bestimmend gewesen. Es Ala fenkämpfer mehr in den preußischen Landtag zu bringen, welche tommt. Der Reichsverband der Unternehmer ist aus Klugheits­hat den Anschein, als wenn es aber nicht zum Kampf in München  die Aufgabe haben, den Wahlrechtstampf der Massen außerhalb des arlaments im Landtage zu unterstüßen. Mögen die Liberalen, gründen bestrebt, sich mit uns schiedlich, friedlich zu bertragen. Er bie ja gerade in lezter Beit die verwegenſten patriotischen Purzel­fennt unser Macht und hütet sich, mit uns anzubinden. Eine Bäume geschlagen, fortfahren, sich bei den Vertretern der Reaktion große allgemeine Aussperrung kann der Reichsverband nicht durch­anzubiedern. Das Proletariat wird seinen Wahlrechtskampf mit führen, er würde dabei in Trümmer gehen. Eine erwähnens­boller Macht weiterführen, bis das Dreiklassenwahlrecht in Scherben Pflastersteinzoll, den der Verband gemeinsam mit der Organisa­werte Arbeit des Verbandes ist der Kampf gegen drohenden geschlagen und ein freies Wahlrecht für Preußen errungen ist. Der Beschluß des Mit der Waffe des freien Wahlrechts wird es uns möglich sein, den tion der Steinarbeiter erfolgreich durchführte. Bann zu brechen, den das Junkertum im Bunde mit den Kleri­durchgeführt worden. Der finanzielle Erfolge davon liegt bor. Kölner   Verbandstages hinsichtlich der Beiträge ist ohne Störung Talen über das preußische Volk verhängt hat. Erst, wenn dieser Um den sanitären Arbeiterschutz zu fördern hatte der Verband auf Bann gebrochen ist, kann die Freiheit ihren Einzug in Preußen der Weltausstellung in Brüssel   eine Musterbude ausgestellt, die halten.( Lebhafter Beifall.) mit der goldenen Medaille prämiiert worden ist. Ein Modell der Stadthagen   legte an der Hand des Zahlenmaterials dar, Baubude war auf der Städtebauausstellung in Berlin   und soll daß der aus den Reichstagswahltreisen Ober- und Niederbarnim demnächst auf der Arbeiterschutzausstellung in Leipzig   und später in bestehende Landtagswahlbezirt, der drei Abgeordnete zu wählen London   ausgestellt werden. Eine technische Neuerung im Ge­hat, uns die besten Aussichten biete. Wir könnten aus eigener Kraft werbe, die Nammaschine, schien Anlaß zu einer großen Beunruhi­alle drei Mandate erobern. Bei der vorigen Wahl bildeten die Frei­gung der Rammer geben zu können. Ohne Zweifel würden durch finnigen mit den Konservativen einen Blod gegen uns. Damals Die Versammlung erklärte sich damit einverstanden. die allgemeine Verwendung der mechanischen Ramme sehr viele wurden im ersten Wahlgange von 1767 Stimmen der Wahlmänner Nach der Feststellung der Mandatsprüfungskommission nahmen Rammer arbeitslos werden. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß für den Block 1019, für die Sozialdemokratie 588 Stimmen ab- an der Generalversammlung teil: 128 Delegierte, 27 Bezirksleiter, diese Befürchtung für lange Zeit noch nicht zutrifft. Die Maschine gegeben, während sich 160 Stimmen zersplitterten. Uns fehlten also 2 Vertreter des Kreises Oberbarnim, 15 Kreisvorstandsmitglieder rentiert sich nämlich nur dann, wenn sie dauernd in Tätigkeit 297 Stimmen an der absoluten Mehrheit. Wenn wir diesmal und der Reichstagsabgeordnete. ist. Das ist aber bei der Kleinheit der Steinseßerbetriebe aus­unter denselben Umständen, die damals vorlagen, zu wählen hätten, so tönnten wir etwa 200 Wahlmänner mehr durchbringen. Aber geschlossen. Die Rammer find also einstweilen noch nicht durch die Verhältnisse haben sich inzwischen zu unseren Gunsten ber­die Maschine geschädigt. In Breslau   hat die dortige Mitglied­schoben. Die Volkszählung von 1910, die für die Berechnung der schaft eine Frauenfektion eingerichtet. Es handelt sich um Frauen, die in Breslau   beim Gußpflaster mit dem Ausgießen der Fugen Zahl der Wahlmänner maßgebend ist, ergebe ein Anwachsen der beschäftigt werden. Es handelt sich bei Einrichtung der Frauen­Einwohner des Landtagswahlbezirks von 531 074 auf 632 938. An Gegenwärtig hält der Verband der Steinseher, Pflasterer und organisation um eine Frage von grundsätzlicher Bedeutung. Der der Bevölkerungszunahme sei der Kreis Niederbarnim   bei weitem Berufsgenossen Deutschlands   feinen neunten Verbandstag im Ge- Bauarbeiterverband nimmt Frauen nicht auf, weil er auf dem am stärksten mit über 95 000 beteiligt, und zwar mit den werkschaftshause zu Berlin   ab. Der festliche Schmuck des Saales Standpunkt steht: Bauarbeit ist keine Frauenarbeit. Wir würden Bevölkerungsschichten, die als Wähler für uns in Frage tommen. atmet den Geist der modernen Arbeiterbewegung. Zurüd in die durch Aufnahme von Frauen die Frauenarbeit im Baugewerbe an­leber 400 Wahlmänner sind diesmal mehr zu wählen als 1908. Vergangenheit aller Zunftherrlichkeit weist eine von Mitgliedern erkennen. Es muß also eine Entscheidung dieser Frage herbci­Bekommen wir von diesen auch nur 300 Wahlmänner, so haben wir zusammengetragene, im Saale   ausgestellte Sammlung alter Fahnen, geführt werden. Die Frauen in Breslau   haben die Organisation die absolute Mehrheit und damit die Gewißheit des Sieges aller Embleme, riesiger Humpen, Botale und anderer Gegenstände, welche sehr notwendig, denn ihre Löhne sind außerordentlich niedrig. Wir drei Kandidaten. Seit 1910 habe sich der Zuzug nach Niederbarnim   an alte Jnnungsbräuche mahnen, die der neuen Zeit weichen mußten. müssen sie in die Höhe bringen. Vielleicht verlieren dann die nicht verringert und der komme uns zugute. Die Reichstagswahl Eine Eröffnungssigung, die am Sonntag stattfand, erledigte die Unternehmer das Interesse an der Frauenarbeit. Wir haben habe gezeigt, daß unsere Wählerzahl ganz erheblich steigt, während einleitenden Geschäfte und betraute Fran ke- Leipzig und natürlich nicht die Absicht, die Frauen aus der Arbeit zu bringen. die der Konservativen und Liberalen zurückgeht oder stagniert. no II- Berlin   mit der Leitung des Verbandstages. Alles spreche dafür, daß wir bei der Landtagswahl den Sieg er­Grenzstreitigkeiten mit anderen Organisationen hatten wir nicht. Am Montag begannen die eigentlichen Verhandlungen. Nach Es könnte her allenfalls der Gemeindearbeiterverband in Frage ringen, wenn wir unsere ganz Kraft einsehen. Bei der Aufstellung Eröffnung der Situng gedachte der Verbandsvorsitzende Knoll- lommen in solchen Fällen, wo Steinseher in städtischer Regie

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Kleines feuilleton.

Theater.

" Die allmonatlichen Zahlabende find beizubehalten. Bei den Mitgliedern, die am Zahlabend nicht anwesend waren, ist der Beitrag im Laufe des Monats im Hause zu fassieren." sammlung machte Genosse Brühl   folgenden Vorschlag: Nach der Behufs Verteilung der Mandate zur Verbands- Generalber­geltenden Bestimmung, welche auf je 150 Mitglieder einen Dele­bleiben. Es erscheint deshalb gerechtfertigt, daß die großen Be­gierten gewährt, würden manche Bezirke des Kreises unvertreten zirke den kleinen einen Delegierten abgeben. Die dem Kreise ge­mäß seiner Mitgliederzahl insgesamt zufallenden Mandate sollen so verteilt werden, daß jeder Bezirk zunächst einen Delegierten be­tommt und die dann übrig bleibenden Mandate auf die Bezirke im Verhältnis ihrer Mitgliederzahl berteilt werden. Nach diesem Modus würde Lichtenberg   drei und Weißenfee einen Delegierten weniger erhalten, während die anderen Bezirke ihre bisherige Delegiertenzahl behalten.

Verbandstag der Steinseher.

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R. M. Webers Freischü½" tam am Sonnabend im

wiesen, treffen nach Absolvierung der Kirchlichen Feierlichkeiten in der ungarische Art tanzen. Und die Aufführung ist prima. Franz Wirtsstube zusammen. Die Stimmung wird fortlaufend gemütlicher. Groß, Albert Kuzner, Hans Hansen, vor allem aber Else Der glückliche Vater, der bereits die Taufe vor der Hochzeit feiert, Alder und auch Vera Schwarz   gaben sich gesanglich und dar­ist darum nicht weniger stolz auf seine Würde: der stellerisch ausgelassenster Laune hin. Im Schlußatt triegen fich alle. lauteste der Lärmmacher. Auch der betrübte Witwer, dem Das ist ganz ohne Musit, fade Trivialität, und was so vielversprechend e. k. Leffing Theater: Die Erziehung zur Ehe" von Burgel, die hübsche Kellnerin des Wirts, ins Auge sticht, kommt begann, endigt enttäuschend. artleben; Tod und Leben", Dorffomödie von Ludwig Mutter schließlich mit dem Geheimnis herausplatzt, die Selige habe mit der Zeit auf freundliche Gedanken. Und als seine alte, zantende 6 anghofer Sem neuen Ganghoferschen Einafter ging die nun ihm hörner aufgelegt, padt's ihn mit doppelt starter Lebensluft. Deutschen   Opernhaus als Neueinstudierung. Der elemen­bald zwei Jahrzehnte alte Erziehung zur Ehe" voraus. Die ausgezeichnete Komödie ist viel eigenartiger, persönlicher als Aus- Die Burgel, das wäre so eine Frau für ihn. Er tanzt mit ihr und tare Zauber des Werkes kann auch ein kritisches Gemüt wieder zum druck Hartlebenſchen Geiſtes als der unendlich oft gespielte Roſen- und läuft dem Mädel nach, indes der auf dem Ofen deponierte, nachgerade doch geändert. Die Aufführung würde vor etwa vierzig wirft zur Probe feiner Kraft die jungen Bursche zur Tür hinaus naib genießenden Kinde machen. Allein die Opernwelt hat sich montag. An Big und feiner Ziselierung des Dialogs kann sich vergefiene Täufling fläglich aus seinem Windelhaufen schreit. Am Jahren an einer Provinzbühne ein Ereignis gewesen sein. Damals bon seinen sonstigen Stücken Die sittliche Forderung" wohl damit vergleichen; doch geht die Erziehung zur Ehe" über markant- charakteristischsten traten in dem bunten Durcheinander der stand man noch vor dem, was R. Wagner  , H. v. Bülow und H. Rie­mann für musikalische Darstellung geleistet haben. Damals tonnte die Sphäre des bloß Spielerischen, die diese fleine Plauderei Partien Karl Forests vergnügter, lediger Vater und Margarete es noch als verdienstlich gelten, einen Zon wie den anderen zu nicht überschreitet, weit hinaus. Es steckt Satire in ihr. Albrechts bärbeißiges Bauernmütterlein hervor. spielen und als Tenor fich mit schönen Tönen zu begnügen. Heute geht es mit der Kindlichkeit doch nicht mehr. Nun können auch die besten Bemühungen an Lücken der Umstände, an Ueberlastung usw.

ant.

W

Mufit.

dt.

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Es weht in ihr ein Nachhall der ehrlichen Verachtung, die Dtto Erich damals, als er in jungen Jahren flüchtig die Gedankenwelt der fozialistischen Stritit gestreift, gegen den brutalen, hinter heuchlerischen Montis Operetten Theater: Der 8igeunerscheitern. So war z. B. eine kinematographische Darstellung des Phrasen sich versteckenden Egoismus der guten Gesellschaft" primas  ", Opererette von Wilhelm und Grünbaum, Musik wilden Heeres in der Wolfsschlucht in Aussicht gestellt worden. empfunden haben mag. Die in fentimentaler Hinsicht völlig von Emmerich Kálmán  . Das Libretto handelt vom Primas einer Man sah viele Wolken sehr regelmäßig über den schließlich Himbeer­schwindelfreie" Mama, die ihrem Sprößling jede Eskapade gönnt, Bigeunerkapelle irgendwo in der Puszta. So lange sich die Hand- rot gefärbten Himmel jagen; möglich, daß da die wilde Jagd dabei so lange er dabei nicht vergißt, daß er rechtzeitig ein reiches lung auf ungarischem Boden bewegt, ist sie drastisch- beweglich. Halb- war oder auch nicht; erzählt wurde, daß sie bei der Generals Mädchen seiner Kreise zu heiraten habe; das Bürschchen, das wüchige Kinder, Burschen, Mädels bis herab zu kleinen, allerkleinsten probe tam und bei der Aufführung nicht. eiligst von der verbotenen Liebe" abrückt; der herbeizitierte Schreihälsen probieren vor dem gichtgeplagten Primas. Unzufrieden Allein erstens hat ein gesteigerter Aufwand von Bühnentechnik Dnfel, der die Erziehung des Neffen im Sinne der Mutter mit ihrem Gefrage und Gequietsche jagt er sie hinaus. Sein Sohn, das Mißliche, das die kleinste Störung die Jllusion eventuell bis verständnisinnig weiterführt: alles find Gestalten einer ein absolvierter Konservatorist, hält vom Geigenspiel des Alten nichts, zur Lächerlichkeit umbringen kann. 3meitens aber handelt es sich aufs Typische gerichteten und dabei zugleich farbig individuali- hinwiederum erachtet der Vater den Jungen als einen Nichtskönner. um Dinge, zu denen nicht teuere Mittel und lange Einstudierungs­fierenden Satire. Und diesem typischen Stile paßt sich im Mittel- Um ein Zigeunerprimas zu heißen, müsse man ungarisch Blut zeit gehören, sondern nur künstlerische Besinnung und Sorgfalt. atte das Gemälde der hoch übers Mittelmaß gesteigerten Verlassenen in den Adern haben, in allem und jedem ein Teufels- Will das Orchester eine musikalische oder nur eine Sprache des Wie sehr Hartleben   hier zusammendrängt, wie rasch sich nach fert sein, auch in der Liebe. Resultat dieser Auseinander Metronomen sprechen? Können oder wollen die Hornisten( z. B. dem Zusammenbruch der Hoffnungen der Uebergang zu einem fegung: der Junge geht auf eigene Faust nach Paris   und wird gleich im Anfang der Ouvertüre) die Töne nicht ordentlich durch­neuen Liebhaber vollzieht, fo flar und überlegen find dort da er liebeskrant, Dirigent einer Hoftafelkapelle. Unter- ziehen", statt sie abzuhacken? Verfügt der Tenor, der den Mar in dieser Stürzung doch die seelisch entscheidenden Momente dessen kommt der Alte, von eben diesem erotischen König eingeladen, fingt, für Freud wie für Leid mur immer über die gleiche Klang­heraus gearbeitet. Lina Lossen   war in dieser Rolle ganz vor nach Paris   und hier erlebt er eine Niederlage, während sein Sohn farbe? Und wenn die Sänger sich im allgemeinen die Mühe geben, trefflich. In den komisch satirischen Partien brillierte Margarete als Geiger gefeiert wird. Liebespaare finden sich der Sohn und deutlich auszusprechen: muß sie dann der Orchesterlärm übertönen? Albrecht als bourgeoise Frau Mama  , Karl Forest   und Erich eine Cousine, auf die es eigentlich der Alte abgesehen, einerseits, Das alles sind keine modernsten kritischen Einfälle, sondern Walter in der Figur des windigen Onkels und des windigen ein junger, unter Muratell stehender Graf und eine Tochter des olle Kamellen". Man möchte aber doch endlich einmal mit ihnen Neffen. Höchst drollig mimte eine ganz junge Anfängerin, Fräulein Primas andererseits. Auch in der Liebe überwunden, gibt der Vater fertig sein und Muße haben, das viele Gute hervorzuheben, das cs Mewes, das heillos dumme Gänschen Bella mit dem offenen feinen Segen usw. Sturz, auf Pariser Pflaster wird das Libretto in solchen Fällen immer wieder gibt. Auch die Regie hatte hier Mäulchen. Jede Pointe tam ja in der Aufführung zur vollen schablonenhaft. manches Gute, das nur in ähnlicher Weise zur Zappeligkeit führt, Wirkung. Anders die Musik. Darin pridelt zigeunerische Farbigkeit und wie's bei der guf naturalistischen Regie Gregors der Fall war. Das Auch die Ganghofersche Dorffomödie Tod und überschäumende Lebendigkeit. Ganz prächtig baut sich das Finale sogenannte Leben in die Bude brachten am chesten die Sänger des Beben", deren turbulente bäuerliche Schmaus- und Trinkszenen des ersten Attes auf. Auch sonst gibts pikant instrumentierte Original- Cuno, Ernst Lehmann  , und des Casper, Eduard Kand1, der manchen Zug mit Thomas'" Medaille" gemein hatten, fand überaus mufit zu hören, als da sind: reizende Walzerduette, tomische Inter einem naheliegenden Uebermaß von Theatralit geschickt auswich, freundliche Aufnahme. Der Verfasser wurde wiederholt gerufen. mezzi, elegische und fröhlische Weisen in Dur und Moll, schmackhafte sowie besonders die Sängerin der Agathe, Mizzi Fint. Ob die Eine Kindtaufgesellschaft und ein Leichengefolge, das der nicht gerade Stoft, echter Baprilagoulasch. Endlich einmal wieder ein bißl wirt Bartie der Agathe jemals über ihre Sentimentalität hinausgehoben ehrenwerten Frau eines wohlhäbigen Bauern die legte Ehre er liche Mufit Man freut sich dessen, sieht das Böllchen tanzen, auf werden kann, fragt sich; Emmy Zimmermann hielt sich in dem