Nr. 60. 30. Jahrgang.
Abgeordnetenbaus.
151. Sigung. Dienstag, den 11. März 1913, bormittags 11 hr.
Am Ministertisch: rhr. v. Schorlemer.
Vizepräsident Dr. Borsch eröffnet die Sigung mit einer feier lichen Ansprache.( Die Mitglieder des Hauses mit Ausnahme der Sozialdemokraten erheben sich von den Sizen.) Borsch fagt u. A.: Meine Herren! In dieser Zeit, in der sich auch ein Aufschwung der vaterländischen Dichtung geltend machte, hat ein todesmutiger Jüngling gesungen:
Doch stehst Du dann, mein Bolt, bekränzt vom Glüd Und Deiner Vorzeit heiligem Siegeskranz, Vergiß die treuen Toten nicht und schmüc Auch ihre Urnen mit dem Eichenkranz!
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Mittwoch, 12. März 1913.
muß.( Lachen bei den Polen ). Trotzdem haben sich die Polen | Preußens geworden sind. Es war auch charakteristisch, daß, als bier immer mehr abgesondert. Die Bolen können sofort alle diese Maß von politischer Moral gesprochen wurde, die Rechte in ein nahmen der Regierung überflüssig machen, wenn sie sich auf den Gelächter ausbrach.( Sehr gut! b. d. Polen .) Wir SozialdemoStandpunkt stellen, daß sie loyale Preußen sein wollen.( Sehr fraten reden nicht gern von Moral, aber wir üben Moral. ( Lachen richtig! rechts, Lachen bei den Polen ). Nach der Deduktion des rechts.. Abg. Hoffmann: Ihre Sorte Moral nicht!) Ihre Moral Abg. Herold könnte der Staat überhaupt keine Strafe vollstrecken, ist charakteristisch durch die Polenpolitik.( Sehr wahr! bei den Soz.) wenn der Betreffende durch seine Steuern dazu beiträgt, daß der Frgend eine Gefahr für den Bestand Preußens fönute aus einer Staat leben kann.( Rufe: Au! au! bei den Polen und Sozial- vernünftigen und moralischen Behandlung mit Duldung der frems demokraten.) Das Herz der Polen könnten wir doch nur erobern, sprachlichen Elemente niemals entstehen.( Sehr richtig! bei den wenn wir das Königreich Polen wiederherstellten. Gewiß sind in Sozialdemokraten.) Im Gegenteil, Preußen und Deutschland würden der Polenpolitik große Fehler begangen, aber durch einzelne Rüd- einiger und gefestigter allen Gefahren von außenher gegen schläge dürfen wir uns nicht irre machen lassen. Wir wollen ja überstehen als jetzt, wo Sie mit dem Polizeiknüppel die Rechte der die Bolen gar nicht erschlagen.( 3uruf bei den Sozialdemokraten: Grenzstämme zn Boden schlagen.( Sehr wahr! bei den SozialDas wäre auch noch schöner!) Aber wir können nicht dulden, demokraten.) Wozu hat denn die runde Milliarde der Ostmarkenfonds daß ein fremder Staat im eigenen deutschen Lande entsteht. gedient? Die etwa 90 000 Ansiedler, die durch die Subventionen ( Bravo rechts und bei den Nationalliberalen, Zischen bei den Polen .) künstlich groß gezogen sind, werden wirtschaftlich zusammen Abg. Dr. Brett( frk.): Es handelt sich hier um ein Kulturwert brechen, sobald die Subventionen nicht mehr gezahlt werden. Die Wir wollen den Eichenkranz niederlegen, nicht nur auf den allerersten Ranges.( Lachen bei den Bolen.) Die vermehrte Zahl der Grundstückspreise sind tolossal in die Höhe gegangen. Gräbern der Männer von geschichtlichem Namen, nein, auch auf den deutschen Abgeordneten in den polnischen Provinzen ist zweifellos Das ist natürlich den Junkern sehr angenehm, die so zu Gräbern der Tausenden und Abertausenden, längst Ver- auf die Ansiedelungspolitik zurückzuführen. Notwendig wäre ein anormalen Preisen ihre verschuldeten Güter los werden können. Sie gessenen, ohne deren opfervolle Hingabe die Namen flarerer Ueberblick darüber, was von den Summen für die Besiz werden auch dafür sorgen, daß man keine Maßnahmen trifft, um der großen Feldherren und großen Staatsmänner mit befestigung größerer Güter verwandt worden ist. Diese halten wir wieder sinkende Bodenpreise herbeizuführen, so weit wird man glänzenden Lettern in die Blätter unserer Geschichte nur für angebracht in den Gebieten, wo wenig Großgrundbesig vor- mit der Enteignung nicht gehen.( Sehr wahr! bei den nicht hätten eingeschrieben werden können. Wir wollen den Eichen- banden ist. Die Hauptsache ist für uns die Seßhastmachung der Sozialdemokraten.) Es ist eine Fronie des Schicksals, daß von dem franz niederlegen eingedent der Borte, welche Blücher seinen sieg- Arbeiter. Mit der Versöhnungspolitik gegenüber den Polen hat Enteignungsgesez, nachdem es schon jahrelang bestand, erst dann reichen Truppen einmal zurief: Nie wird Preußen untergehen, wenn Preußen nie gute Erfahrungen gemacht. Das richtigste wäre eine Gebrauch gemacht wurde, als die Herren Polen sich besonders Eure Söhne und Entel Euch gleichen! Mögen alle Geschlechter großzügige Enteignungspolitik auf polnischem Boden. Wir wollen loyal gezeigt und dessen stets eingedent fein." wir, das lebende Geschlecht, wollen von einen einheitlichen preußischen Staat.( Bravo ! rechts. Zischen bei neuem uns geloben, dessen stets eingedenk zu sein. Zum Ausdruck den Polen .) dieses Gelöbnisses, zum Ausdruck unserer Hingabe für König und Baterland, für Kaiser und Reich, bitte ich Sie, meine Herren, mit mir zu rufen: Unser König, der deutsche Kaiser Wilhelm II. , er Lebe hoch!
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Abg. Glazel( natl.): Wir sind mit den Wirkungen der Polen politik in politischer und wirtschaftlicher Beziehung durchaus zu frieden. Daß zur Aufbringung der Mittel zu einem Wert, das die Sicherheit des preußischen Staates bezweckt, auch die preußischen Bolen mit beitragen, ist nur selbstverständlich. Bei der Besitzbefestigung könnte etwas planvoller vorgegangen werden. Das polnische Element wächst; um so einiger sollten die Deutschen sein. ( Bravo ! bei den Nationalliberalen.)
für die Erhöhung der Kroudotation gestimmt hatten.( Buruf bei den Sozialdemokraten: Das war ein schöner Reinfall.) Wenn ein Abgeordneter nicht vorsichtigerweise sein Gut vorher verkauft hätte, hätte man ihn vielleicht selbst enteignet als Zeichen des Dantes vom Hause Hohenzollern.( Heiterkeit.) Wünscht man wirklich ernstlich die chauvinistische nationalistische Agitation zu bekämpfen, so braucht man nur die Polen gerecht zu behandeln. Dann würde sich auch in den polnischen Provinzen dieselbe politische Scheidung vollziehen, wie in allen übrigen Teilen Deutschlands . Abg. Dr. Pachnide( Vp.): Die Millionen für die Polenpolitik Dann würde auch die Sozialdemokratie in diesen Bezirken Aber Sie wollen von der fönnen ihren politischen Zwed nicht erreichen, weil die betreffenden ganz erhebliche Fortschritte machen. natürlich noch weniger wissen, als Maßregeln, die kulturell und wirtschaftlich zu begrüßen wären, Aus- Sozialdemokratie nahmecharakter tragen. Um ihnen diesen Ausnahmecharakter zu von den Polen . Diese sind eben das Schreckgespenst, das Sie übernehmen, werden wir beantragen, statt dieser 250 Millionen 300 brauchen.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Wenn man Millionen für innere Kolonisation, aber im ganzen Staat zu verso biel Wesens davon macht, daß Bauern angesiedelt wenden.( Beifall bei der Volkspartei.) werden, so werden doch die Junker schon dafür sorgen, daß die Zahl
Die Mitglieder des Hauses und die Regierungsvertreter stimmen dreimal in den Ruf ein. Die Sozialdemokraten bleiben sizen. ( Rufe rechts: Raus! raus!) Nach Erledigung eines Gesetzes betreffend Kreisgrenz- und Amtsgerichtsbezirksveränderungen in zweiter und dritter Beratung folgt die zweite Beratung des
Etats der Ansiedelungskommission
in Verbindung mit der ersten Beratung des Gesezentwurfs Maßnahmen zur Stärkung des Deutschtums in Westpreußen und Posen.
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Minister v. Schorlemer: Das Gesetz bezweckt die Ergänzung der Abg. v. Trampzynski( Bole): Angesichts der Möglichkeit eines diefer Bauern nicht so groß wird, daß sie ihnen unangenehm würde. Mittel, welche seit 1886 für Ansiedelung von Bauern und Ärbeitern Weltkrieges ist diese Vorlage am wenigsten angebracht, da sie die Kluft Das zeigt schon die Schaffung der großen Restgüter. fowie für Domänen- und Forstantäufe und Befestigung größerer zwischen den politischen und deutschen Vollsteilen nur noch unüber-( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Wir sind auch dagegen, Güter gefordert worden sind. Bisher sind 725 Millionen für dieſe brückbarer machen muß. Preußen muß sich daran gewöhnen, daß es day Proletarier an die Scholle gefesselt werden um so Zwede verwandt worden. Nahezu 21 000 Familien find angesiedelt, nicht ein nationaler Einheitsstaat ist. Die Vorbedingung der Verwehrloser den Wünschen ihrer Arbeitgeber, der Junker, preisgegeben 230 000 Hektar sind im Befis befestigt, 24 000 Quadratmeilen sind für söhnung der Polen ist die Anerkennung der Eristenzberechtigung zu werden. Höchst interessant ist, daß die Begründung der daß sich inzwischen Domänen und Forsten angetauft worden. Zuzugeben ist, daß die Kosten unseres Volkstums im preußischen Staate.- Zu dem Boykott gegen Vorlage selbst darauf hinweist, der Befiedelung sich infolge des Steigens der Güterpreise erhöht über den Deutschen sind wir durch den Boykott auf der anderen Seite starter leistungsfähiger polnischer Mittelstand heraus haben. Die Steigerung der Güterpreise zeigt sich aber im ganzen gezwungen worden, wir wollen damit erreichen, daß die Deutschen gebildet habe. Also man betreibt Siedelungspolitik, deren Often, auch in Pommern und Schlesien haben die Grundstückspreise in den polnischen Provinzen ihrer Regierung vorhalten, zu welchen notwendige Folge die Entstehung dieses Mittelstandes eine bisher nie gekannte Höhe erreicht. Die deutsche Bevölkerung Konsequenzen ihre Politik führt.( Bravo ! bei den Polen .) ist und um diesen Mittelstand zu bekämpfen, treibt man hat an Seelenzahl nur in den Regierungsbezirken Bromberg und ( Hört! hört! bei den Abg. Kloppenborg( Däne): Die Polenpolitik ist weder christlich weiter Siedelungspolitit. Marienwerder zugenommen, aber dort ist auch die Ansiedelungs- noch heidnisch, sie ist original- preußisch.( Sehr gut! bei den Bolen Sozialdemokraten.) Diefe ganze Siedelungspolitik ist Unsinn, weil tätigkeit am stärksten gewesen. Die Zunahme der Seelenzahl der und Sozialdemokraten.) Vorbilder gibt es dafür nicht in der Welt- Sie die Polen ja doch nicht aus der Welt schaffen können. Sie Deutschen ist aber nicht die Hauptsache, wichtiger noch ist, daß die geschichte. Die deutsche Volksvertretung im Reichstage hat den Stab wandern höchstens in andere Teile Deutschlands aus, wie sich ja deutsche Bevölkerung auf wirtschaftlichem Gebiete gestärkt wird. Das über diese Politik gebrochen, aber die regierende Staste in iezt schon in Rheinland- Westfalen große polnische Gemeinden Deutschtum muß in dem wirtschaftlichen und nationalen Kampfe mit Preußen fährt fort, dem Polentum geschützt werden. Darum werden jezt neue 100 Millionen Diese Politit ist unmoralisch. auf der schiefen Ebene herabzurutschen. angefiedelt haben, ebenfalls in nationaler Abgeschlossennur Die polnische Bevölkerung haben Sie ( Sehr gut bei den Polen .) beit. für Befizzbefestigungen gefordert, für eigentliche Ansiedelungen Die Polen sind ein gesundes Bolt, über dessen Entwickelung man sich bittert. Wozu diese ganze Politik? Sie werden doch nicht nur noch 75 Millionen. Eines weiteren Grundstocks wird die An- freuen sollte. Aber die preußische Politik gegen die Polen ist ein glauben, daß die Gefahr, die östlichen Provinzen könnten fiedlungskommission für ihre Tätigkeit nicht bedürfen. Gewiß find Schandfled auf den deutschen Namen.( Vizepräsident Krause ruft den Preußen entrissen werden, so groß ist. Bestände aber wirklich die Summen groß, die gefordert werden, aber ich hoffe, daß Sie, Redner zur Drdnung.) Sie suchen die Polen zu demoralisieren, be- diese Möglichkeit, so wäre die preußische Polenpolitik wahrhaftig wie Sie bisher der Polenpolitik zugestimmt haben, auch bei dieser schmugen sich dabei aber nur selbst.( Bravo ! bei den Polen und nicht das geeignete Mittel, um diese Provinzen zu halten. Nein, es Vorlage mit Ihrer Zustimmung nicht zurückhalten werden.( Bravo ! Sozialdemokraten.) at ist die Lust am Reglementieren, der Hand rechts.) Abg. Ströbel( Soz.): habung des Polizeitnüppels, die Sie treibt, das beweist Abg. v. Kries( f.): Wir sind grundsäglich bereit, die geforderten Summen zur Auffrischung des Dftmarkenfonds zu bewilligen, denn Berlin die offizielle Feier der sogenannten Befreiungskriege statt der Nordmart feine nationale Gefahr darstellen, ift far.- Herr Es ist ein eigentümliches Zusammentreffen, daß gestern hier in ja auch Ihre Dänenpolitit, denn daß die 150 000 Dänen in Stillstand ist auf diesem Gebiete Rüdschritt.( Bravo ! rechts.) Abg. Herold( 3.): Diese neue Borlage betweist, daß die preußische gefunden hat, eine Feier des deutschen Nationalismus, und Herold betonte, daß die Polenpolitit, vor allem das Enteignungsgeses verfassungswidrig Bolenpolitit vollständig erfolglos gewesen ist. Der polnische Land- es ist erst recht ein Treppenwig der Weltgeschichte, daß wir gerade befiz in Posen und Westpreußen hat sich seit 1886 unt 994 Quadrat- zu Anfang dieser Sigung eine Rede gehört haben, in der der meter vermehrt. Es ist eine ungerechtigkeit, die Polen zu bekämpfen nationale Gedanke mit pomphaften Worten gefeiert wurde und daß mit dem Gelde, das sie selbst als Steuerzahler aufgebracht haben. in derselben Sigung 230 Millionen gefordert werden, um ( Sehr richtig! bei den Polen ). Jetzt in der Zeit des nationalen Auffchwungs sollte man nicht mit einem neuen Ausnahmegesetz kommen. ( Bravo ! im Zentrum.)
Finanzminister Dr. Lenge: Bolen war völlig verwahrlost, als es zu Preußen fam, Preußen hat Polen gelehrt, wie es wirtschaften
Kleines feuilleton.
eine fremde Nation niederzutreten.
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fei. Er hätte auch auf den Beschluß des Reichstages hinweisen können. Wenn Preußen sich in bewußten Gegensaz zur Reichstagsmehrheit stellen würde, dann wäre es gerade Aufgabe des Zentrums, dagegen entschiedensten Protest einzulegen. Aber Wenn wir für die deutsche Nation das Recht beanspruchen, den darüber hat sich Herr Herold ausgeschwiegen. Wenn sich wirklich nationalen Gedanken zu pflegen, so find wir moralisch berpflichtet, das Dreitlassenhaus über die Auffassung des Reichstags, daß hier dieses Recht auch anderen Nationalitäten einzuräumen, auch Volts- ein eklatanter Verfassungsbruch vorliegt, hinwegstämmen, die infolge der geschichtlichen Entwickelung zu Untertanen se zt, dann haben wir erst recht dafür zu sorgen, daß dies
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Das umstrittene Millionenbild. Die Anbetung der Heiligen derer des sozialen Fühlens und der kommunalen Verantwortung zit drei Könige", das berühmte Werk des Hugo van der Goes , das nun sein. Alle seine Justinkte wiesen Kiehl darauf, den Forderungen dem Berliner Museum gesichert ist, verschafft den deutschen Samm- des modernen Städtebaues ein Wegbahner zu werden. Darumi lungen das zweite von drei Gemälden, die man heute mit Sicher- ging er frohen Herzens zum Zweckverband. In dessen Dienst ist Das Duncan- Gastspiel. Isadora Duncan , die Reformatorin der heit diesem Meister des 15. Jahrhunderts zuschreiben fann. er nun gestorben. Wir betrauern den fähigen Mann aufrichtig. Tanztunst, ist seit Jahren zum ersten Mal wieder in Berlin , von Van der Goes war ohne Zweifel der größte Maler seiner Zeit, denn too sie inzwischen mit ihrer Schule nach Darmstadt übergesiedelt ist, in den Niederlanden konnte sich ihm kein anderer Meister zur Seite Notizen. aufgetreten. Was sie uns am Montag in der Kurfürstenoper bot, stellen, und als die Florentiner die Kirche Santa Maria Nuova mit war nicht gerade etwas Neues. Aber das war ja auch nicht zu er- dem Werke eines nordischen Künstlers schmüden wollten, erteilten sie Die nächsten Ausstellungen der Slezession. warten, zumal die Reform, die die Duncan begonnen, wohl An- ihm ihren Auftrag. Sein Altarbild, das die„ Anbetung der Die Berliner Sezession veranstaltet in diesem Jahre drei Aushänger und Schüler gewonnen hat, aber an der üblichen Tanzerei Hirten" darstellt, traf im Jahre 1480 am Arno stellungen: eine Sommerausstellung vom 12. April bis 20. Jali, eine noch nichts geändert ist. Die gesunden Grundsäge der Duncan machte auf die italienischen Maler durch seinen wuchtigen Herbstausstellung vom 1. Oftober bis zum 1. Dezember und die haben ihre Rolle feineswegs ausgespielt, im Gegenteil: fie laufen Realismus und durch die Leuchtende Kraft seiner Farben Schwarz- Weiß- Ausstellung, für die die Zeit vom 15. Januar bis zum Gefahr, das Vorrecht einiger Künstler zu werden, anstatt ein be- einen unvergleichlichen Eindruck. Dieses Florentiner Bild ist das 1. März 1914 vorgesehen ist. Für die Ausstellung sind, besondere fruchtendes Element unserer Feste und unseres Lebens. eine authentische Werk des Meisters, das auf uns gekommen ist. Juroren eingesezt. Die letzten Jahre haben wir ja mancherlei Tanzreformatorisches Das zweite ist eine Darstellung des gleichen Motivs, die sich im Ein Reinhardt Festspielhaus? Durch die Berliner gesehen: die Wiesenthaler liehen ihre jugendliche Anmut den An- Berliner Kaiser- Friedrich- Museum befindet. Das dritte Bild, eben Presse geht die Meldung, daß Prof. Reinhardt auf der Potsdamer regungen der Duncan, die Russen zeigten ihre farbigen Balletts jene große Anbetung der Könige", wurde erst vor einigen Jahren Freundschaftsinsel ein„ Deutsches National- Theater" à la Bayreuth und offenbarten, was wirkliche Tanzkünstler in der alten in dem spanischen Kloster Monforte entdeckt. Es gelang der General- errichten wolle. Obwohl der Leiter des Deutschen Theaters so ziemlich Tradition und( was viel wichtiger und für die Duncan beweiskräftig direktion der Berliner Museen, das Bild für den Preis von etwa alle Möglichkeiten zwischen Zirkus und Kasperltheater zu erschöpfen der ist) in dem freien Tanze leisten können. In Hellerau endlich ist einer Million Mark zu erwerben, aber in Spanien erhoben, sich als Mam ist, scheint diesmal sein Ehrgeiz doch überschätzt werden. der Rhythmus zum leitenden Prinzip eines ganzen Systems er- bald manche Stimmen, die ein Verbot der Ausfuhr dieses Kunst- Es soll nur der Plan bestehen, daß Reinhardt in deur von Potshoben. Und an all diesem hat die Duncan schließlich ihren Anteil. werkes empfahlen. In der Tat verzögerte sich nun die Ueberführung damer Seite geplanten Stadthallenbau im Sommer etwa 20 BorEine fortreißende Künstlerin ist sie nie gewesen und kann fie nie des Gemäldes nach Berlin , und der Fall hat sogar zu lebhaften stellungen übernehme. werden. Dazu fehlt ihr das Impulsive und Bezaubernde. Wirkt Debatten in den Cortez geführt. Nun haben die Spanier ihren Felix Holländer , der Leiter des Frankfurter fie trotzdem in ihrer ganz unerotischen Art überzeugend, so spricht Widerstand aufgegeben, und die reichhaltige Sammlung von Werken Schauspielhauses. Die gemischte Deputation für Theaterdas um so mehr für ihre Sache. Und so wirkte sie denn auch dies- der frühen Niederländischen Meister, deren sich das Berliner Museum angelegenheiten erklärte ihr Einverständnis mit dem Vorschlag des mal wieder als die Propagatorin des freien, mit edler Mufit ge- rühmen kann, wird in furzer Zeit noch um ein geradezu einzigartiges Aufsichtsrats der neuen Theater- Aktiengesellschaft, Felix, Holländer paarten Tanzes, die aus der griechischen Kunst viele schöne Motive Stüd bereichert werden. die Leitung des Frankfurter Schauspielhauses zu übertragen, unter entlehnt.( Ein wandelndes Antikeniabinett.) ( Zu dieser Korrespondenzmeldung ist zu bemerken, daß keiner der Bedingung, daß der Stadt aus dem neuen Engagement teine Zuerst schien es, als ob die Duncan nur noch lebende Plastit von den firen Leuten, die über die neueste Eroberung des Herrn besonderen Lasten entstehen. Holländer wird also der erste offizielle und Mimit betreiben wollte. Und da sah man, wie wenig aus- Bode schreiben, das Bild je gesehen hat. Ein vorzüglicher Reinhardt- Schüler sein, der die Regie- und Inszenierungskunst drucksfähig sie und besonders ihr Gesicht ist." Aber dann ging fie Kenner der altniederländischen Malerei, Professor Boll, hält, soviel grundsäße seines Meisters vom Berliner Deutschen Theater in andere nach und nach zu wirklichen Tänzen über. Chopin , Brahms und wir wissen, das Bild zwar für alt und echt, aber nicht für einen Bonen zu übertragen fucht. Schubert boten, fehr distret gespielt, den musikalischen Vorwand( es van der Goes. Charakteristisch ist aber wieder die Pressebegeisterung, Sigurd Ibsen will mit dem Kino nichts zu wäre natürlich ein Irrtum zu glauben, diese Musik bedürfe der die zumeist inspiriert wird. Sehr bemerkenswert ist auch, daß als tun haben! Wie der Sohn Jbsens der norwegischen Presse mitTanzillustration). Die rhythmisch bewegte Form, die zwischendurch Zwischenhändler( oder Beauftragter] wieder jener Gretor genannt teilt, hat er die Verhandlungen mit der Nordischen Filmtompagnie in charakteristischen Bosen Einschnitte der Ruhe gewann, entwidelte wird, dem Herr Bode auch die Florabüste verdankt. Immerhin wäre abgebrochen, da die Jonas Lie widerfahrene Mißhanung ihm bemit relativ wenig Mitteln Anmutiges und Gefälliges. Das es interessant zu wissen, wieviel dieser Herr dabei verdient hat.) wiesen hat, daß eine Kontrolle genehmigter Verfigen in dem eigentliche Bacchantische liegt der Duncan dagegen wenig. Als nötigen Maße nicht erfolgen kann. Er wird demgor. 36. eine Hand nun vollends einige Schülerinnenreigen einsetzten, war das Reinhold Kiehl , der Baumeister des Zweckverbandes, ist plötz- nicht dazu bieten, daß die Filmkompagnien mit. Sem Namen Publikum begeistert. Und doch war da nichts was nicht lich, erst 39 Jahre alt, gestorben. Mit ihm verlieren wir in schneller Reklame treiben und sie ihr schnödes Gewerbe allein Betreiben lassen. Allgemeingut aller jungen Mädchen werden fönnte! Was Folge den dritten einer hoffnungsvollen Generation junger ArchiDantons Tod" ins Französische übersetzt. die Duncan erstrebt, den Körper in schöner Bewegung zu zeigen, teften: Habicht , der Reichsbankbaumeister, William Müller und In der Generalversammlung der Gesellschaft für Geschichte der Resollte Ziel jeder Körpererziehung sein. Aber da zeigt sich eben die nun Kiehl. Die Schüler Wallots und Messels scheinen nicht alt volution, die am Sonntag in der Sorbonne stattfand, teilte der Grenze, an die man heute mit allen Reformen bald gelangt: Was werden zu sollen. Was Richl zu leisten vermochte, davon stehen in Präsident, Professor Aulard mit, daß die Gesellschaft demnächst eine für die Allgemeinheit ersprießlich wäre und erst in ihr fich voll Neukölln die trefflichsten Zeugen, ein charaktervolles Rathaus, aus- von Michel Thiéry unternommene Ueberjegung von Georg enden könnte, bleibt ein mühsamer Versuch und bestenfalls eine gezeichnete Schulen, ein ftraffes Elektrizitätswerk und eine Kranken- Büchners Revolutionsdrama herausgibt. Aulard gab anschließendTheaternummer. hausanlage, die den Anspruch erheben darf, Symbol und För- leine furze Charakteristik des Dichters und seiner Werte.
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