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Gewerkschaftliches.

nehmen, bevor er gefällt sei. Die Unternehmer würden den diese die gegenwärtige Gelegenheit zu einer wesentlichen Erweite Schiedsspruch in der Absicht annehmen, um ihn dann doch nicht rung benüßen.

Das Vertragsmufter der Unparteiifchen für zu halten. das Baugewerbe.

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So haben die Scharfmacher einen noch schwereren Schlag da Nun drohe man fortwährend, wenn die Arbeiter nicht bald durch erlitten, daß der Bund deutscher Dekorationsmaler mit dem kommen und die Unternehmervorschläge annehmen würden, komme Verband der Maler zentrale Verhandlungen über den Abschluß es zur Aussperrung. Wenn die Konfektionäre nur Die Vorschläge, die die Unparteiischen am Mittwoch endlich einmal ihre Drohung wahrmachen woll eines Tarifvertrages angeknüpft hat. Diese Verhandlungen sind nachmittag den Parteien unterbreitet haben, sind im all- ten. Sie ärgerten sich und seien ganz bestürzt, daß die Arbeiter zur Ginigung über die Höhe der Löhne und Länge der Arbeitszeit gemeinen auf dem bisherigen Vertragsmuster aufgebaut. so fest zugefaßt hätten und den Streik allgemein durchführten. Weil auf Grund des Berliner   Schiedsspruches gediehen. Gegenwärtig Dies gilt insbesondere bezüglich der Arbeitszeit, wonach nur der Streik so vorzüglich klappe, schimpften und tobten sie und be- werden noch örtliche Verhandlungen über einige Punkte lokaler für einzelne Orte, in denen die Arbeitszeit 10 Stunden be- zeichneten ihn als frivol. Natur gepflogen. Diese Vereinbarungen unterliegen noch der trägt, eine allmähliche Herabsetzung erfolgen soll. Das Bisher hätten die Konfektionäre noch keine Lust gehabt, zu Zustimmung der Mitglieder. Eine Einigung ist so gut wie sicher. gleiche ist von der Akkordarbeit zu sagen. Nach dem Vor- verhandeln. Die Arbeiter hätten dies erst recht nicht eilig. Für Von besonderer Bedeutung ist dabei, daß dem Bunde deutscher   Deko­schlage der Unparteiischen ist Affordarbeit nur dort zulässig, sie sei es sehr gefund, einmal in frischer Luft spazieren zu gehen, rationsmaler eine Menge großer Geschäfte beitreten, und somit iſt als in der dumpfen Werkstube zu ſizen. Wenn sie glaubten, das wo sie schon bisher ausgeführt wird. muß ein Affordtarif geschaffen werden. Wo sie zulässig ist, Geld würde alle, so sei ihnen gesagt, daß die Kasse gefüllt sei; sie den Scharfmachern ihre Unterstützung entziehen. Die Tarifinstanzen brauchten feine Angst zu haben, daß die Streifleitung fie an­haben einen anderen Aufbau gefunden. pumpe. Mögen die Unternehmer versuchen, was sie wollen, alle Die von den Unternehmern beantragte Stellung einer ihre Versuche müssen an der festen Geschlossenheit der Streifenden In Berlin   haben jezt die Malergehilfen den Spieß umge­Kaution von 50 000 M. zur Sicherung der Durchführung des abprallen. Zeigen wir ihnen, daß wir unerschütterlichen Mut dreht und gehen zum Angriff über. Eine Versammlung Bertrages ist gestrichen. Die Betonarbeiter sind in den Ver- und zähe Ausdauer haben, dann wird der Sieg unser werden." Mit der Ausgesperrten, die gestern stattfand, beschloß, daß in allen der trag einbezogen; doch soll die Regelung der Lohn- und diesen Worten schloß Redner unter stürmischem Beifall. 350 Werkstätten, in denen es zur Aussperrung ge= Arbeitsbedingungen für sie örtlich erfolgen. Ariente fonnte zur Zufriedenheit aller Anwesenden mit- tom men ist, der gesamte Betrieb lahmgelegt Bezüglich der Erdarbeiten wird vorgeschlagen, daß Ausschachtungsarbeiten arbeit unterzubringen versuchte. Mehrere Frauen, die aus Un- Arbeit niederlegen. In diese Werkstätten werden die Arbeiter nur teilen, daß es gelungen sei, ausfindig zu machen, wo man Streit- werden soll dadurch, daß auch die Nicht ausgesperrten die nach wie vor als Erdarbeiten gelten sollen. fenntnis bei einem Zwischenmeister Streifarbeit, angenommen In der Erklärung der Unparteiischen zu ihren Vorschlägen hätten, hätten diese unfertig zurückgebracht. Wenn nun auch zurückkehren, wenn der vorgelegte Tarif schriftlich anerkannt heißt es: einige jener nüßlichen Elemente" Rausreißerdienste verrichten ist. Die Hauptscharfmacher werden also auf diese Weise zuerst zur Die Vorschläge sind das Ergebnis der Würdigung der ge- würden, so würde sich bald zeigen, daß die Unternehmer nichts Anerkennung gezwungen werden. Mehrere der aussperrenden famten Anträge und Wünsche der Vertragsparteien. Nach Lage damit anfangen könnten. Mehrere Konfektionäre hätten auch Firmen haben sich inzwischen besonnen und ihren Arbeitern ge= der Sache können sie insbesondere in den Hauptpunkten nur ein schon bedauert, daß sie Mitglied des Arbeitgeberverbandes gewor- schrieben, sie möchten zurückkehren, die Aussperrung sei zu Unrecht Kompromiß sein, das einen gerechten Ausgleich der beider den seien. Sie hätten bereits eingesehen, daß der Syndikus erfolgt. Diese verspätete Erkenntnis wird ihnen jedoch nichts feitigen Gesamtforderungen herbeiführen soll. Daraus ergibt sich Stern sie aufs Glatteis geführt hätte. Von den Unternehmer- nußen, da auch hier die Maler die Arbeit nur dann wieder auf­auch, daß die Vorschläge ein in allen Teilen zusammengehöriges drohungen dürfe sich niemand einschüchtern lassen. Diese Drohun­und sich ergänzendes Ganze bilden, das eine Herausnahme einzelner gen seien nichts als leere Phrasen, die in den Wind geschrien nehmen, wenn zuvor der Tarifvertrag anerkannt worden ist. Viel­Bunkte nicht verträgt, ohne sofort andere, nicht voll befriedigte würden. fach treten Bauunternehmer oder andere Arbeitgeber, die mit den Wünsche der Gegenpartei wieder aufleben zu lassen. Wir haben Mit dem Gelübde, einmütig im Kampfe quszuharren möge Malermeistern Geschäftsverbindungen unterhalten, in die Bresche geglaubt, uns in den wesentlichsten Punkten auf den bisherigen, im kommen, was da kommen wolle gingen die Versammelten in und erklären sich bereit, den Tarif zu bewilligen. Da es sich in allgemeinen erprobten Vertrag stügen zu müssen, um durch die Berück- fröhlicher Kampfesstimmung auseinander. diesen Fällen nur um die Fertigstellung eiliger Arbeiten handelt sichtigung der nicht befriedigten Forderungen und insbesondere durch und solche Tarifabschlüsse mit Leuten, die später nie wieder Maler 1 Hereinziehung neuartiger Gesichtspunkte in den Vertrag dessen Achtung, Herrenkonfektion! Folgende Zwischenmeister für Hosen beschäftigen, völlig wertlos sind, lehnt der Verband Tarifabschlüsse Annahme nicht zu sehr zu gefährden. Wir wurden darin um so und Westen der Herrenkonfettion fertigen Streitarbeit an: mit anderen als Malermeistern grundsätzlich ab und verweist die mehr bestärkt, als wir aus den Verhandlungen den Eindruck ge- Baum, Chodowieckistr. 21; Fändrich, Graunstr. 36; Roit, wannen, daß der bisherige Vertrag in seinen wesentlichen Grund- Mehnerstr. 5; Rohrlad, Vinetaplas 6; Gaz, Anklamer Str. 23; Antragsteller an die bisher für sie tätigen Malermeister, mit denen lagen sich als brauchbar erwies, was sich insbesondere auch daraus Jahnke, Rheinsberger Str. 44; Meyer, Schwedter Str. 33; er sich jederzeit zum Tarifabschluß bereit erklärt. Es wird sich ergibt, daß der Arbeitgeberbund sich bei den Münchener Berhand- Schmitz, Swinemünder Str. 51; Marichewsti, Kuglerstr. 41; ja bald zeigen, wie den aussperrungslustigen Malermeistern die lungen gegebenenfalls bereit erklärte, das bisherige Vertrags- Hillmann, Choriner Str. 50a; Meißel, Schivelbeiner Str. 44; neue Taktik der Gesellen bekommt. muster unverändert weiter gelten zu lassen. Herrmann, Schliemannstr. 32; Selle, Graunstr. 24; Kranith, Die Vorschläge sollen vorbehaltlich der endgültigen Ge- Ruppiner Str. 42; Anpader, Lorgingstr. 22; Muhr, Raumer- Bergarbeiterstreif. Auf der Zeche Gnadenreich" in Peters nehmigung die Grundlage bilden, auf der die örtlichen bezw. straße 6; änschte, Hagenauer Str. 12; Drews, Kastanien- dorf bei Fürstenwalde   stehen, wie uns ein Privattelegram m Bezirksverhandlungen stattzufinden haben. Den Parteien wird allee 11; Drews, Schliemannstr. 45; Kaulen; Dänenstr. 9; meldet, seit gestern früh die unter Tage beschäftigten Bergarbeiter nahegelegt, über die weitere geschäftliche Behandlung der Bachstedt, Graunstr. 16; Klingbeil, Kleine Markusstr. 16; reduktion bei den Bergleuten, die vor den heißen Arbeitsörtern Sperling, Schönholzer Str. 15; Willa bed, Brunnenstr. 83; in einer Abwehrbewegung. Ursache der Bewegung ist eine Lohn­Tarifverhandlungen eine Einigung herbeizuführen. Zempte, Balisadenstr. 96; Tiez, Elbinger Str. 76; Geppert, beschäftigt sind. Es handelt sich um Derter, die eine Temperatur Im einzelnen sei noch aus den Vorschlägen der Unpar- tamlerstr. 22; Leste, Chodowiectistr. 29; Stemmler, Rigaer von über 28 Grad Celsius haben. Für diese ist die Arbeitszeit teiifcfen folgendes hervorgehoben: Straße 24; Türt, Wichertstr. 141; Knoblauch, Kopenhagener durch gesetzliche Verordnung aus Gesundheitsrücksichten verkürzt. 1. die örtlichen Organisationen fönnen festlegen, was in dem Straße 77; Bernuth, Kochhannstr. 29; Beständig. Engel- Während nun bisher die Leute denselben Lohn erzielten, den die einzelnen Ort oder Gemeindegebiet bisher unter ortsüblichen Ar- ufer la; luwatsch, Franfedistr. 3/4; Schönlig, Köpenider Bergleute an anderen Oertern bei längerer Arbeitszeit haben, beiten verstanden wird; Straße 115; Hedert, Stolpische Str. 26; teher, Swinemünder wird ihnen nun zugemutet, die gesundheitsgefährliche Arbeit zu Straße 41; Tietz, Kochhannstr. 6, vorn II. geringeren Löhnen weiter auszuführen. Beklagt wird von den Bergleuten auch der Mangel an Wagen. Außerdem wollen sie die Maßregelung eines Sicherheitsmannes abwehren.

2. die Bestimmung, daß die Arbeiter unter einer angemessenen Gegenleistung verpflichtet sind, berechtigt nicht zu einer Kürzung des festgesetzten Lohnes.

3. Warnung vor Zuzug fällt unter die verbotenen Maßnahmen, soweit sie einen fampfartigen Charakter hat. Sympathiekämpfe fallen ebenfalls unter die verbotenen Maßnahmen.

4. Der Fall der Belästigung ist gegeben, wenn ein Arbeiter, nachdem er es sich verbeten hat, weiter mit Organisationsangelegen­heiten angesprochen wird.

5. Bei Zutritt zu den Arbeitsstellen bleibt das Hausrecht des Arbeitgebers gesichert.

Im übrigen finden die vor drei Jahren in den Dres­bener. Schiedssprüchen aufgeführten übereinstimmenden Er­flärungen der Vertragsparteien auch für das neue Vertrags­verhältnis finngemäße Anwendung.

Die Erklärungen der Parteivertreter zum Vertragsmuster der Unparteiischen im Baugewerbe.

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Die Betriebe dieser Zwischenmeister sind gesperrt.

Verband der Schneider. Filiale Berlin   I. Rigaer Str. 77, Bau Finowstraße 7, wegen Tarifbruch. Die Tapezierer, Kleber! Gesperrt ist die Tapetenhandlung inte, Bauarbeiter werden um Unterstübung gebeten.

Die Schlichtungskommission.

Achtung, Töpfer! Die Baufirma Willy Morgenroth hat nunmehr ihre restierenden Löhne beglichen, die Sperre ist dadurch gegenstandslos geworden. Wir warnen aber trotzdem unsere Kollegen davor, bei Morgenroth in Arbeit zu treten. Die Verbandsleitung.

Deutfches Reich.

Die polnische Berufsvereinigung kündigt wieder einmal für für das oberschlesische Industrierevier an, falls den 15. März einen allgemeinen Bergarbeiterstreit die von ihr gestellten Forderungen auf Lohnerhöhung von den Grubenverwaltungen abgelehnt werden. Die Grubenverwaltun gen denken natürlich nicht daran, die Drohung der polnischen Be­rufsvereinigung, hinter der nur wenige Mitglieder stehen, ernst zu nehmen.

Letzte Nachrichten.

Der Kampf um die dreijährige Dienstzeit in Frankreich  . Die mißglückte Aussperrung im Malergewerbe. Paris  , 12. März.( Privattelegramm des Vor­Nachdem die Aussperrung am 8. März, dem Willen der Scharf wärts) Jaurès   schreibt in der heutigen Humanité": macher im Malergewerbe zufolge, programmäßig durchgeführt Jonnart erflärte gestern in der auswärtigen Kommission, wurde, läßt sich jetzt erkennen, daß sie völlig mißglückt ist. daß weder Frankreich   noch Deutschland   eine Angriffsabficht Nach den bis Dienstag, den 11. d. M., bei der Hauptverwaltung hätten. Auch der Kaiser müsse, um Gehör zu finden, von Mittwochabend 7 Uhr traten die Parteien nochmals zu des Verbandes der Maler eingegangenen genauen Mitteilungen einer Pflicht der Verteidigung sprechen. Die schlimmsten sammen. Die. Unternehmervertreter erklärten: waren bis dahin in ganz Deutschland   14994 Mit Hekblätter, der Matin" und das Echo de Paris", erklärten, Wir sind nicht in der Lage, die Erklärung abzugeben, auf glieder dieses Verbandes ausgesperrt. Dazu kom- daß Frankreich   nicht an eine Revanche denke. So will nie­Grund der Vorschläge der Unparteiischen in örtliche bezw. bezirk men noch rund 800 Mitglieder der christlichen Orga- mand angreifen, aber alle fürchten, angegriffen zu werden. liche Verhandlungen einzutreten. Wir sind verpflichtet, die Bor- nisation. Auf die einzelnen Landesteile erstreckt sich die Aus- Wann wird das unheilvolle Mißverständnis schläge unserem Gesamtvorstand zu unterbreiten. Eine Vorstands- sperrung wie folgt: In Berlin   mit Brandenburg  , ganz Ost- und enden, wann eine loyale, offenherzige, freundschaftliche Er­fizung soll unverzüglich einberufen und die Vorschläge der Un- Westpreußen   und Schlesien   wurden 3786 Gehilfen ausgesperrt, in klärung zwischen Frankreich   und Deutschland   erfolgen? Die parteiischen sollen für örtliche bezw. bezirkliche Verhandlungen Frankfurt   a. M. mit Hessen- Darmstadt und Hessen- Nassau   1369, Mülhausener Elsässer beschwören beide Länder, sich zu ver­empfohlen werden. ständigen. Elsaß   will Vermittler sein. Gleichzeitig begrüßt Die Arbeitervertreter erklärten: England durch die Rede Asquiths die deutsch  - englische An­Wir sind bereit, auf Grund des vorliegenden Entwurfs zu näherung und gibt den französischen   Chauvinisten zu ver­bem Vertragsmuster in örtliche Verhandlungen einzutreten. stehen, daß Frankreich   England zu militärischer Hilfe nicht Beschlossen wurde sodann, daß, wenn die Unternehmer in verpflichtet sei. Aber wenn alle den Frieden wollen, warum Verhandlungen eintrçten, diese bis zum 19. April beendet sein schließen Frankreich   und England nicht eine Entente, die eine müssen. Bis dahin foll der jetzt geltende Vertrag weiter Gültig­teit haben. Bürgschaft für den Weltfrieden wäre? Sie iſt Europas   ein­siger Rettungsweg."

Berlin   und Umgegend.

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in Norddeutschland 3959, in Rheinland- Westfalen   1517, im König reich Sachsen  , Provinz Sachsen   und Thüringen   2335, in Württem­berg, Baden, der Pfalz   und Elsaß   1128 und in Bayern   ganze 870. Da der Verband der Maler 53 000 Mitglieder zählt, so sind die rund 15 000 Ausgesperrten, selbst wenn diese Zahl in den nächsten Tagen noch ein wenig überschritten wird, ein sehr mageres Resul­tat der Scharfmachereien.

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Betrachtet man das Ergebnis in seinen Einzelheiten, so stellt sich die groß angekündigte Aktion als völlig verfehlt heraus. Wir Die sozialistische Seineföderation beschloß die Teil­laffen hier die Zahlen für einzelne größere Städte folgen. Danach nahme an dem sonntägigen Protest meeting sperrten aus: Berlin   1865, Breslau   297 ,, Beuthen 147, Thorn 142, der Gewerkschaften, an dem Delegierte der Provinz­Cassel 220, Frankfurt   a. M. 550, Hanau   70, Mainz   120, Offenbach   städte und der nationalen Gewerkschaftsverbände teilnehmen, 150, Darmstadt   180, Bremen   359, Hamburg- Altona   und Elbdörfer die wie die Bergarbeiter, Landarbeiter, Holzfäller usw. in 1526, Hannover   189, Kiel 221, Lübeck   121, Oldenburg   84, Rostock   der Provinz ihren Sitz haben. 79, Schwerin   84, Wilhelmshaven   102, Essen 150, Bochum   100,

Der Streik in der Herrenkonfektion. Die Streifleitung nahm gestern eine Heerschau ihrer Kämpfe bor  . Um einen Bericht über die Situation entgegenzunehmen, war eine Versammlung veranstaltet worden. Alle Streifenden, die nicht vor diesem oder jenem Konfettionspalast auf Posten stan­den, waren erschienen, so daß der große Saal des Gewerkschafts- Gelsenkirchen 105, Hagen   70, Düsseldorf   129, Cöln 189, Elberfeld   zeigen, daß die Radikalen immer weniger zur frififlosen Die Beratungen der Armee kommission hauses sie nicht alle fassen konnte. Friedrich Kunze referierte. 100, Dresden   650, Leipzig   80, Plauen   150, Gotha   120, 3widau 60, Annahme der Vorlage geneigt sind. Jedenfalls ist die An­Schon bei dem Beschluß des Streifs so betonte der Redner habe man Kenntnis babon erhalten, daß die stonfeffionare fagten, Altenburg   50, Erfurt   180, Halle 176, Halberstadt   52, Stuttgart   nahme durch die Kammer vor Ostern ausgeschlossen und eine der Streik sei frivol. Die Konfettionäre hätten jedoch nicht den 230, Mannheim   234, Pforzheim   89, Ludwigshafen   88, Straßburg   wochenlangeDiskussion wahrscheinlich. Viele geringsten Nachweis dafür erbringen können, daß die Arbeiter 187, Augsburg   40, Bamberg   50, Hof 50, Nürnberg   250, Regensburg   Radikale wollen die deutschen   Vorlagen abwarten. Die mili­frivol gehandelt hätten. Eine Frivolität sei es vielmehr, daß man 115 und München   20(!). taristische Presse ist wütend über die Opposition, die sie es auf jener Seite habe zum Streit kommen lassen. Redner er- Diese Zahlen beweisen, daß die Aussperrung in vielen Groß- Obstruktion nennt, sowie über den Protest, den Anatole wähnte einige Firmen, die sich bereit erklärten, auf die bisherigen städten geradezu jammervoll eingesetzt hat, so in Leipzig   und France   und andere Intellektuelle gegen die Ueberstürzung der Preise einen Aufschlag von 10 Prozent zu bewilligen. Hieraus München  . In Dortmund   und Magdeburg   und einigen anderen Beratung der Vorlage, die die französische   Kultur schädigen gehe wieder hervor, daß der Streit von den Arbeitern nicht frivol Orten haben die Unternehmer die Ausgesperrung direkt abgelehnt. fönnte, veröffentlichen. Eine Petition gleicher Tendens fand vom Baune gebrochen sei. Wenn jetzt einige Firmen diese Lohn- Auch in Berlin   und vielen anderen Großstädten ist das Ergebnis unter den Mittel- und Hochschuldozenten schon 350 Unter­erhöhungen bewilligten, so zeige es sich, daß die Forderungen der Arbeiter( 10 Proz. Aufschlag) feineswegs zu hoch seien. Die ori- für die Unternehmer nicht sehr erhebend, besonders wenn man be­zeichner. ginellste Rolle spiele immer die Firma Leineweber. Sie sei achtet, mit welchem Tamfam gerade hier die Aktion eingeleitet nur arbeiterfreundlich, wenn sie einen Brief vom Verbande der wurde. Schneider erhalte. Die Uneinigkeit und das fehlende Vertrauen In den letzten Tagen sind fast allgemein die vom Verband der der Arbeiter untereinander habe sich die Firma immer zunuze Maler herausgegebenen Sondertarife, die einen über die Schieds­gemacht. Anstatt den 2a- Tarif zahle sie den 2b- Tarif, so daß der Arbeiter für jedes Großstück 2 M. weniger erhalte. Um auf sein Geld zu fommen, müsse er im Laufe der Woche doch mindestens atvei Großstücke anfertigen und habe die Firma einen Extraprofit bon 4 Mart. Sie habe den Vorteil davon, wenn Zwietracht unter den Arbeitern herrsche. Die Arbeiter schienen jedoch endlich das Bertranten zueinander und zur Organisation wieder zu gewinnen, denn sie hätten Vertreter des Verbandes beauftragt, ihre Rechte der Firma gegenüber zu vertreten.

Französische   Intellektuelle und die Militärvorlage. Paris  , 12. März.( W. T. B.) Eine große Anzahl von hervor. ragenden Gelehrten und Schriftstellern, darunter Anatole France  , Séailles und Bréal, erheben in einem öffentlichen Aufruf ent­schieden Einspruch gegen die beispiellose Ueber. stürzung, mit welcher die Militärborlagen verabschiedet werden sollen. Sie verlangen, daß das Militärgeseh, durch welches das geistige und wirtschaftliche Leben Frankreichs   in so ein schneidender Weise beeinflußt zu werden drohe, eine gründliche Erörterung erfahre.

spriche hinausgehenden Lohn festseßen, von vielen Unternehmern anerkannt worden. Die Unternehmer sagen sich ganz richtig, jeder Malermeister muß ja doch damit rechnen, daß die Schiedssprüche nicht wieder verschwinden, daß vielmehr jetzt noch manche Ver­befferung für die angegriffenen Gehilfen erreicht werden könne. Was nüht da den Unternehmern ein Kampf, der ihnen nur un­nüße Opfer auferlegt, manchem vielleicht die Existenz kostet und zahlreiche neue Konkurrenten hervorbringt. Wie wir erfahren, Da die Konfektionäre immer wieder behaupten, die Arbeiter wurden in verschiedenen Orten schan Einrichtungen getroffen, die wären an dem Scheitern der Verhandlungen schuld, wies Kunze die prompteste Ausführung von Maler- und Anstreicherarbeiten New York  , 12. März.( W. T. B.) Nach einem Telegramm aus erneut nach, daß die Konfektionäre nicht die Absicht hatten, den Frieden zu erhalten, sondern den Kampf wollten. Man habe sich durch ausgesperrte Gehilfen ermöglichen und in einigen Städten, Nogales   in Arizona   ist in dem merikanischen Staat Sinaloa  getäuscht, wenn man annahm, die Arbeiter würden auf ein solch u. a. Berlin   und Hamburg  , wo schon seit mehreren Jahren gut- eine Revolution gegen Huerta ausgebrochen. plumpes Manöver hineinfallen und einen Schiedsspruch an- geleitete und start beschäftigte Genossenschaften bestehen, dürften hat sich einen provisorischen Gouverneur erwählt. Berantw. Redakt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil berantw.: b. Glocke, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Gerlagsanitals

Der Bürgerkrieg in Mexiko  .

Sinaloa