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Vertraulich.

Berlin , den 14. Februar 1913.

Herrn Maschinenmeister.

Finanzminister Dr. Lente: Ich muß prinzipielle Bebentenjobligatorischen Religionsunterricht halte ich nicht für das richtige berlas und einer scharfen Kritik unterwarf. Das Schreiben hat erheben gegen eine gesetzliche Regelung der Bezüge der Altpensionäre. Mittel. Denn eine innere Beeinflussung des Menschen den folgenden Wortlaut: Wir können nicht jeder Besoldungsordnung rückwirkende Kraft für tann nur in der Freiheit gedeihen. Alle Synoden und die Altpensionäre verleihen. Die Zuwendungen würden die Alt- evangelischen Kirchenbehörden haben den obligatorischen Unterricht pensionäre doch nicht befriedigen, die verlangen immer wieder Gleich zurückgewiesen. Es gibt einen anderen Weg, um ohne Religions­stellung mit den Neupensionären. Das ist nicht durchzuführen. Der unterricht den ganzen Schulbetrieb mit dem innerlichen, Forderung, daß auch ohne Antrag Unterstüßung gewährt werden religiösen, fittlichen, christlichen Geist zu erfüllen. fann, sichere ich wohlwollende Berücksichtigung zu. Wenn fleinere Das kann überall im Unterricht, in allen Fächern geschehen. Es Zuwendungen gewährt worden sind, so waren immer schon andere tommt alles auf die die Persönlichkeit des Unterstützungen vorhanden, die abgerundet wurden. Das würde Lehrers an. Man sollte in den Vorstand der Fortbildungs­wegfallen müssen, wenn der Antrag v. Goßler angenommen würde. schulen auch die Geistlichen vertreten sein lassen. Fistalisch wird garnicht verfahren. Die zur Verfügung stehenden Fonds sind in liberalster Weise ausgegeben worden. Bei gefeßlicher prozentualer Erhöhung aller Pensionen würden gerade die be­dürftigsten Altpensionäre geschädigt.

Abg. Viereck( ft.): Wir fordern nicht die Gleichstellung der Alt­mit den Neupensionären, sondern nur eine gesetzliche Festlegung ihrer Rechte.

Abg. Delius( Vp.) wendet sich gegen die Bestimmung in den Grundsägen der Regierung, wonach eine Nachprüfung der Würdigkeit der Altpensionäre auf Grund der Personalakten und durch untere Polizeibeamte erfolgen solle. Gegen eine solche Art der Nachprüfung haben wir uns im vorigen Jahr entschieden gewandt. Der Beschluß der Budgetkommission bedeutet eine Verbesserung dieser Grundsäge, aber die Altpensionäre werden doch von der Forderung der gesez­lichen Festlegung ihrer Bezüge nicht abgehen. In Sachsen ist eine zufriedenstellende Regelung in dieser Weise erfolgt.

Abg. Ströbel( Soz.):

Die Auffassung, daß es nicht angängig sei, die Altpensionäre den Meu pensionären gleichzustellen, vermag ich nicht zu teilen. Sie leben doch unter genau denselben Teuerungsverhält nissen.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten) Ich hätte er wartet, daß zum mindesten auch die Volkspartei für diese Gleich stellung eintreten würde. Auch die Ansicht des Ministers können wir nicht teilen, daß die Altpensionäre ein Recht auf Erhöhung ihrer Pensionen haben. Auf jeden Fall haben sie ein moralisches Recht, diese Erhöhung zu fordern.( Sehr richtig! bei den Sozial­demokr.) Dieser moralische Anspruch muß gesetzlich festgelegt werden und die Erhöhung muß entsprechend der For derung auf allen Gebieten eine recht beträchtliche werden. Die Schnüffelei nach dem Nebeneinkommen der Altpensionäre ist durch aus vom Uebel. Durch ihre Beamtentätigkeit haben sie sich das Recht auf Pension erworben, was sie nebenbei verdienen, geht ums nichts an. Hat man doch auch die Krondotation um 3 Millionen erhöht, trotzdem der Träger der Krone ein. Privatvermögen von 140 Millioneu

besigt.( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Die Nach­prüfung nach der Würdigkeit" muß unbedingt beseitigt werden, auf keinen Fall darf dabei das politische Ver­halten der Beamten in Betracht kommen, das führt nur zur Rorruption. Wenn man schon aktiven Beamten ihr ftaatsbürgerliches Verhalten vorzuschreiben wagt, sollte man das nicht auch noch auf die Altpensionäre übertragen. Alle vorliegen­den Anträge gehen uns nicht weit genug. Da aber nichts anderes zu erreichen ist, werden wir für den Antrag auf ges fegliche Festlegung der Rechte der Altpensionäre stimmen. Es ist reichlich spät, daß wir uns jetzt mit diesen Dingen beschäftigen; da spielt wohl ettvas 28 a h Ima che mit.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.)

Der Antrag der Budgetkommission mit dem Antrag v. Goßler wird angenommen; daneben auch die Forderung auf gesetzliche Regelung der Materie.

Es tommen nun Anträge betr. Teuerungszulagen für finderreiche Unterbeamte zur Verhandlung.

Die Budgetfommission beantragt, hierfür einen Nachtragsetat zu fordern, und die Zulagen nach der Kinderzahl abzustufen.

Abg. Savigny ( 3.) wünscht Ausdehnung der Zulagen auf mittlere Beamte.

Finanzminister Dr. Lenze lehnt alle diese Anträge ab, da ste ohne Aenderung der Besoldungsordnung nicht durchführbar seien. Nach unwesentlicher Debatte vertagt das Haus die Weiter­beratung auf morgen Donnerstag 10 Uhr. Schluß 5 Uhr.

Herrenbaus.

25. Sigung, Mittwoch, den 12. März. Am Ministertisch: Frhr. v. Schorlemer. Das Haus ist stark besetzt.

Landwirtschaftsminister Freiherr v. Schorlemer: Ich muß aber wiederholt erklären, daß die Regierung nicht in der Lage ist, einen 3wang zum Besuch des Religionsunter­richts in den Fortbildungsschulen vorzuschlagen. Sie wird aber gern die Hand dazu bieten, die Erteilung des Religionsunterrichts

im Anschluß an den Fortbildungsschulunterricht

die Fortbildungsschule auch in den Dienst nationaler Inter­zu ermöglichen. In der Provinz Schleswig- Holstein wird essen gestellt werden.

Stunde des Unterrichts für Generalfeldmarschall Graf Haefeler beantragt: wöchentlich eine

zu verwenden.

Nebungen im Gelände

General v. Beseler wünscht, hierfür einen vollen Nach­mittag in jedem Monat des Sommerhalbjahrs zur Ver­fügung zu stellen.

Minister v. Schorlemer: Es entspricht durchaus der Absicht der Regierung, in den ländlichen Fortbildungs­schulen auch den vaterländischen Geist und die körper liche Ausbildung zu fördern. Aber einen Zwang hierfür in das Gesetz einzufügen, widerspricht der ganzen Struktur des Lehrplans.

Die Anträge werden abgelehnt.

Kardinal Dr. v. Kopp bittet um Wiederherstellung der Fassung der Regierungsvorlage in dem Punkte, daß an Sonntagen unterricht nicht erteilt werden darf. Die Kommission hat hier die Worte in der Regel" eingefügt.

Der Antrag wird abgelehnt und die Vorlage in der Fassung der Kommission nebst der Resolution angenommen. Es folgt die Beratung über den vom Abgeordnetenhause unter Abänderung der Regierungsvorlage angenommenen Gesetzentwurf betreffend das Schleppmonopol

auf dem Rhein- Weser- Kanal und dem Lippe- Kanal. Die Herrenhaus­Iommission beantragt die unveränderte Annahme der Vorlage und folgender Resolutionen:

1. Die Staatsregierung zu ersuchen: Kanalabgaben und Schlepplohn so zu bemessen, daß ein Anreiz zur Benutzung der Kanäle auch dann bleibt, wenn für den Transport zum Schiffe und vom Schiffe eine mäßige Eisenbahnanschlußfracht aufzu wenden ist, über die Grundzüge von Abgabentarifen und die Schleppordnung geeignete Vertretungen des Handels und des Schiffahrtsgewerbes zu hören und mit deren Aeußerungen Tarife und Schleppordnung den Wasserstraßenbeiräten und Finanzbeiräten borzulegen, nach Verlauf der zwei ersten Betriebsjahre er­neut eine Begutachtung durch die erwähnten Vertretungen herbei­zuführen.

2. Die königliche Staatsregierung im Hinblick darauf, daß der Verholverkehr zwischen verschiedenen Hafenanlagen desselben Unternehmers namentlich der Städte Hannover und Minden dem Schleppmonopol unterworfen ist, zu ersuchen, auf die hieraus sich ergebenden Härten bei der Tarifierung der Schlepp­gebühren für den Verholverkehr zwischen solchen Häfen Rücksicht zu nehmen.

Berichterstatter Graf v. Seidlik- Sandreczki gibt einen Rückblic über die lange Vorgeschichte des Gesezentwurfes.

Oberbürgermeister Holle- Essen: Die elettrische Treidelei ist zwar nicht unbedingt die Grundlage des Schleppmonopols, aber 1905 hat man nur an sie gedacht. Inzwischen hat die Regierung Schlepp­ dampfer als zweckmäßiger erkannt. Verlangt man aber, daß auch Dampfer mit eigenen Motoren sich vom Schleppdampfer müssen ziehen lassen, so wird das Schleppmonopol zum Verkehrs­hindernis.

Oberbürgermeister Dr. Eichhoff- Dortmund : Auf die dauernde Freilassung des Dortmund - Ems- Kanals vom Schleppmonopol wage ich nach den Beschlüssen des anderen Hauses kaum noch zu hoffen. Sicher würde aber diese Freilassung niemand schädigen. Nachteile verden nur vermieden, wenn der Eigenverkehr des Dortmund - Ems­Kanals vom Schleppmonopol freigelassen wird.

Die Jahrhundertkundgebung des Herrenhauses. Minister v. Breitenbach: Kein Gesez hatte so den Charakter des Präsident v. Wedel eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 25 Minuten Kompromißgefeßes, wie die wasserwirtschaftliche Vorlage mit folgender Ansprache, die das Haus stehend anhört: von 1905. Wir müssen an diesem Kompromiß festhalten. Auch ein Meine hochgeehrten Herren, ganz Preußen hat vor zwei Tagen staatlicher Schleppbetrieb fann zu erfreulichen Ergebnissen führen. in erhebender Weise den Tag gefeiert, wo vor 100 Jahren das Ist die Uebergangszeit vorbei, so wird sich der staatliche Schlepp­preußische Volt auf den Ruf seines Königs fich um betrieb dem privaten zum mindesten ebenbürtig erweisen. Beim ihn scharte und Gut und Blut einsetzte, um Preußens und Deutsch Kompromis von 1905 hat man feineswegs ausschließlich an die lands Befreiung zu erkämpfen. Ich glaube, unseren Dank für die elektrische Treidelei gedacht. Der Ihnen unterbreitete Entwurf ist Helden, die damals Preußen befreit, und damit auch die Grund- der letzte Ausläufer der großen wasserwirtschaftlichen Vorlage. lage für Deutschlands Einigung gelegt haben, heute aussprechen Stimmen Sie der Vorlage zu! zu dürfen. Möge es Gott gefallen, Deutschland bor Fürst zu Salm- Horstmar: In alte Rechte soll man nicht ein­ähnlichen Prüfungen zu bewahren, wie Preußen sie greifen das war schon der Standpunkt des Ministers v. Budde. in den Jahren 1806 bis 1815 zu erdulden hatte. Aber ich lebe der Deshalb ist es unbillig, den Dortmund- Ems- Kanal jetzt mit dem Zuversicht, daß, wenn uns ernste Gefahren beschieden sein sollten, Schleppmonopol zu beglüden. wir hinter unseren Vorfahren nicht zurückstehen werden und ebenso freudig Gut und Blut auf dem Altar des Vater landes opfern und um unseren Landesherrn uns scharen werden, um mit ihm zum Siege zu schreiten. Dieser Zuversicht und dieser Hoffnung laſſen Sie uns jetzt dadurch Ausdruck geben, indem wir rufen:" Seine Majestät, unser König, der Deutsche Kaiser, er lebe hoch! Das Haus stimmt dreimal in den Ruf ein. Der Gesezentwurf betreffend die

Berpflichtung zum Besuche ländlicher Fortbildungsschulen

In letzter Zeit hat der Verband der Maschinisten und Heizer eine erhöhte Tätigkeit entfaltet, um unsere Arbeiter als Mits glieder einzufangen, wie es scheint, braucht er viel Geld. In den zu diesem Zweck veranstalteten Versammlungen bot sich der Ver band unseren Arbeitern als Anwalt zur Wahrnehmung ihrer Interessen an und forderte unsere Leute auf, ihm sofort über alle Vorkommnisse im Betriebe Bericht zu erstatten. Als Abwehr gegen die Störenfriede erscheint es geboten, unsere älteren Leute aufzuklären, welchen nächstliegenden Zweck der Verband verfolgt und welche Chancen und wahrscheinliche Folgen die Mitgliedschaft beim Verband unseren Leuten bringt. Vor allem ist darauf hin zuweisen, daß der Verband lediglich Kampforganisation ist und den Mitgliedern nur für den Fall eines Streits Dienste leisten kann. Lassen sich die berechtigten Wünsche der Arbeiter aber ohne Streit durchsetzen, so ist die Mitgliedschaft beim Ver­band wertlos und die Mitgliedsbeiträge sind zum Fenster hinaus geworfen. Ein jeder sollte vernünftigerweise sich auch zuvor reif=

lich überlegen, wie groß die Aussicht auf den Sieg ist, bevor er

fich in einen Kampf einläßt; denn der im Kampf unterliegende Teil muß überall Haare lassen. Unterliegen aber die Arbeiter, so kann der Verband nichts mehr für sie tun; derselbe wird sich achselzuckend zurückziehen, und die Arbeiter allein haben ihre Haut zu Markt zu tragen. Erst wenn sie ihre gute Stellung verloren haben, pflegen sie einzusehen, wie töricht sie waren, den Vera lockungen und Versprechungen Gehör geschenkt zu haben. Die Verhältnisse sind doch zu leicht zu übersehen; es ist aber, als wären die Arbeiter mit Blindheit geschlagen. Um neue Mitglieder zu bekommen, muß doch der Verband den Leuten goldene Berge versprechen und ihnen klar zu machen ver­suchen, daß sie nur durch ihn vor Ausbeutung und Vergewaltigung bewahrt werden können. Da auf die Dauer sich kein Arbeiter mit leeren Redensarten abspeisen läßt und jeder schließlich auch mal Gegenleistung sehen will, so muß der Verband trachten, eine posis tive Tätigkeit zu entfalten.

Deshalb die Forderung, daß ihm über alle Vorkommnisse im Betrieb Bericht erstattet werden soll. Aus Gründen der Selbst­erhaltung muß er in diesen Berichten etwas finden, womit er Gr regung und Unzufriedenheit erzeugt, denn sonst vermag er sich vor den Vorwürfen und Anschuldigungen der Schreier und Heiß­sporne nicht zu retten. Ein jeder, der dem Verband beitritt, sollte sich daher klar sein, daß er sich einer aufheberischen Einwirkung unterwerfen muß, und leider ist nur wenigen Menschen die Fähig feit gegeben, gegen Aufhebung unempfindlich zu sein. Die Mits gliedschaft beim Verband hat somit zur Folge, daß den Leuten die Freude an ihrer Arbeit vergällt wird und sie mit sich und aller Welt hadern. Die weitere und für den Arbeiter außer ordentlich wichtige Frage ist die: vermag der Verband für die Ars beiter der B. E. W. Vorteile zu erkämpfen? Diese Frage ist strikte zu verneinen, und zwar aus folgenden Gründen.

Wie schon erwähnt, besteht das einzige Hilfsmittel des Vers bandes im Streit. Hier leistet der Verband Hervorragendes durch straffe Organisation und durch die Hergabe von Streitunterstützun Ein Streif tann aber nur Erfolg versprechen, wenn er längere Zeit durchgehalten werden kann und die Hauptbedingung für das Durchhalten ist das Fernhalten von Arbeitswilligen.

gen.

Die ganze Frage läuft darauf hinaus, ob es bei den B. E. M. möglich ist, ein Stillliegen der Werke für längere Zeit zu era zwingen. Dieses ist aber ganz ausgeschlossen, weil die B. E. M. öffentlichen Interessen dienen, z. B. hängt der gesamte Straßen bahnbetrieb jowie die Beleuchtung ganzer Straßenzüge und öffentlicher Anstalten von den B. E. W. ab, und so lange es eine Staatsgewalt gibt, wird jede Störung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit mit allen zu Gebote stehenden Machtmitteln even­tuell sogar mit Waffengewalt bekämpft werden müssen, das ges bietet schon die staatliche Autorität.

Infolge des Umstandes, daß die B. E. W. öffentlichen Inter effen dienen, nehmen sie eine Ausnahmestellung ein und sind gezwungen, sofort Ersazmannschaften heranzuholen. Die Be­schaffung und Einstellung von Ersaßmannschaften macht aber bei der B. E. W. feine nennenswerten Schwierigkeiten, da bei uns nur wenige Professionisten beschäftigt werden. Sind aber erst Erjazmannschaften im größeren Maße eingestellt, so ist es ausge schlossen, dieselben wieder fortzuschicken, sobald die zum Streit verführten Arbeiter ihre Torheit eingesehen haben und zur Ar beit zurückkehren möchten. Sie sind brotlos geworden, der Ver band tann nach Beendigung des Streits nicht mehr für sie sorgen, denn Stellen zu vergeben hat er nicht, und so haben diese Leute ausreichend Muße, über den Wert der Mitgliedschaft beim Vers band nachzudenken.

Die B. E. W. Haben bisher gezeigt, daß sie für Arbeiter alles hin, was in ihren Kräften steht. Auch waren sie stets bereit, mit ihren Arbeitern zu verhandeln, und so sollte es auch in Zukunft bleiben, weil beide Teile dabei am besten fahren. Der Verband zieht aus den B. E. W. jährlich an Mitgliedsbeiträgen bei 70 Pf. pro Woche und Mann und 1000 Arbeitern 36 000 M., eine ge waltige Summe, die unsere Leute wirklich nußbringender verwen den könnten.

Sie wollen versuchen, Ihren Leuten diese Beweggründe flar zu machen und ihnen den Rat geben, aus dem Verbande auszus treten. Berliner Elektrizitäts- Werke, Betriebsdirektion. Graf. v. Behr- Behrenhoff: Gibt man zu, daß sich seit 1905 die wirtschaftlichen Verhältnisse verschoben haben, so muß man dem der Direktion seien die Arbeiten und Leistungen des Verbandes un­Schlichting legte dar, daß man unmöglich annehmen könne, auch Rechnung tragen. Eine solche Aenderung ist indes nicht ein­getreten. Wenn wir den Abgeordnetenhausbeschlüssen zustimmen, so bekannt, und wenn sie behauptet, der Verband komme allein für den kommen wir den anderen Auffassungen schon weit entgegen, denn Fall eines Streits für die Arbeiter in Betracht, so ist dies eine wir entfernen uns schon etwas von den 1905 er Beschlüssen. Halten Behauptung wider besseres Wissen. Der Streit ist immer nur das wir am Schleppmonopol fest. letzte Mittel, das die Arbeiter anwenden, um ihre Rechte zu wahren, Abg. Frhr. v. Landsberg - Steinfurt : Auch ich halte die Aus- und die Gewerkschaftsleitungen sind in der Anwendung dieses dehnung des Schleppmonopols auf den Dortmund- Ems- Kanal für Mittels äußerst gewissenhaft und müssen sich von den Mitgliedern nachteilig. oft genug den Vorwurf als Bremser" gefallen lassen. Goldene in den Provinzen Brandenburg , Pommern , Sachsen , Schleswig- Hol - Oberbürgermeister Dr. Eichhoff: Der private Schleppbetrieb stein, Westfalen , sowie in der Rheinproving und in den Hohenzollern - wird vom staatlichen nie erreicht, geschweige denn übertroffen werden. Berge" sind es wahrlich nicht, die der Verband verspricht, wenn er schen Landen hat die Kommission in verschiedenen Punkten abge- Eisenbahnminister v. Breitenbach: Wenn die Regierung ein so feststellt, daß eine Gesellschaft wie die B. E. W. sehr wohl in der ändert. Sie beantragt außerdem eine Resolution auf Ein- fostspieliges Wert wie die Kanäle geschaffen hat, wird sie auch schon Lage ist, eine kleine Lohnerhöhung zu gewähren, denn die Lohn- und führung der religiösen Fortbildung in der Konfession der Fort- dafür sorgen, daß nicht durch unzweckmäßige Tarife die Benutzung Arbeitsverhältnisse jener Werte sind durchaus verbesserungsbedürf­bildungsschüler. unmöglich gemacht wird. Den Dortmund- Ems- Kanal tönnen wir tig. Recht Kleinlichen und echt kapitalistischen Geist verrät es, wenn Berichterstatter Frhr. v. Bissing empfiehlt die Vorlage zur An- nicht von dem staatlichen Schleppbetrieb ausnehmen. Daß die Ein- der Verdacht geäußert wird, der Verband werbe neue Mitglieder führung des staatlichen Schleppawanges eine Schädigung des Ver- nur, um Gelb in seine Kaffen fließen zu lassen. Mit so plumpen Kardinal Fürstbischof Dr. v. Kopp: Der Entipurf berücksichtigt tehrs bedeutet, ist in feiner Weise nachgewiesen. leider nicht die religiöse Fortbildung. Gerade die neu- Die Generaldiskussion schließt. Nach kurzer Spezialbebatte wird Berdächtigungen lassen sich die Arbeiter nicht einfangen, sie wissen, zeitliche Entwickelung der Verhältnisse wirkt ganz besonders gefähr die Vorlage unverändert, ebenso die Resolution der wie sehr sie die Organisation den Unternehmern gegenüber not. wendig haben, wollen sie nicht auf Gnade und Ungnade der rüd­dend auf die Entwickelung unserer Jugend ein. Durch den Fort Stommission angenommen. bildungsschulunterricht soll auch die Jugendpflege mit gefördert Das Haus vertagt sich auf Donnerstag 11 hr. fichtslosesten Ausbeutung ausgeliefert sein. Aber mancher Rapi­werden. Darum möge man sich daran erinnern, daß die Kirche die Kleinere Vorlagen und Petitionen. talist kann sich nicht vorstellen, daß es noch andere Beweggründe erste Jugendpflegerin gewesen ist. Im Staatshaushalt sind jetzt Schluß 5 Uhr. zu einer organisierten Tätigkeit gibt, als Geld damit zu erwer­Mittel für die Förderung der Vereine, die sich die Jugendpflege zur ben. Auf die großartigen Leistungen des Verbandes wirft die

nahme.

Aufgabe gemacht haben, eingestellt. Da sollte man auch die firch Die B. E. W. gegen den Verband der folgende Aufstellung über die Verwendung der Gelder das beſte

lichen Jugendvereine nicht vergessen. Uebrigens tommen wir auf die Dauer nicht darum herum, die Fortbildungsschule organisch

mit den übrigen Schulen zu verbinden.( Bravo !)

Maschinisten und Heizer.

Graf zu Rantau: Die für Schleswig- Holstein vorgesehenen besonderen Befugnisse des Kreisausschusses habe ich schon in der In einem vertraulichen Rundschreiben, das die Direktion der Stommission auf die national gefährdeten Teile Nordschleswigs be- Berliner Elektrizitäts- Werke den Maschinenmeistern der Zentralen schränken wollen. Man stelle doch nicht die ganze Proving als und Unterstationen zugehen ließ, forderte sie diese auf, dahin zu national gefährdet hin und greife nicht ohne Not in die Rechte der wirken, daß die Maschinisten und Heizer sowie Berufsgenossen aus Gemeinden ein. Würde meinem Antrage entsprochen worden sein, dem Zentralverbande austreten. Der Verband gelangte in den Besit so wäre die Vorlage noch immer fein Kampfgesetz geworden.

Licht.

Jm Geschäftsjahre 1911/12 Betrugen: Die Gesamtausgaben. Davon für Arbeitslosenunterstützung

42 575,65

442 951,09 M.

"

"

Krantenunterstützung

.

46 554,80" 102 250,54

"

"

Streifunterstügung

"

Ausgesperrtenunterstützung

19 692,09

"

Maßregelungsunterstützung

4 314,05

B

Lohnbewegung o. Arbeitseinstellung

16 900,53

"

"

Sterbegeld R

"

außerordentliche Unterstützungen

6712,50

Rechtsschutz

Oberhofprediger Dr. Dryander: Wir sind uns wohl darüber eines solchen Schreibens und säumte nicht, die entsprechende Ant­einig, daß die Fortbildungsschulen nicht nur technische Kenntnisse wort darauf zu geben. Im Gewerkschaftshause fand zu diesem Zwed bermitteln sollen, sondern daß sie den Menschen auch zu einer eine start besuchte Betriebsversammlung für die Zentralen und fittlichen Ausbildung und Charakterfestigung verhelfen sollen. Unterstationen der B. E. M. statt, in der Rud. Schlichting, der Die Frage ist nur, wie man diesen 8wed erreicht. Einen erste Bevollmächtigte des Verbandes, das vertrauliche Rundschreiben zahl von 2870.

18 421,-

3 759,02

Tarife wurden in dem Jahre 71 abgeschloffen für eine Mitglieder