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Nr. 62. 30. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt

Abgeordnetenbaus.

158. Sigung. Donnerstag, den 13. März 1913, vormittags 10 Uhr.

Am Ministertisch: Dr. Lenge. Die zweite Beratung des Etats des

Finanzministeriums

wird fortgesetzt bei der Beratung der Anträge betr. Remune­rationsfonds für Beamte betr. Erziehungsbeihilfen für Beamte und Teuerungszulagen an kinderreiche Unterbeamte. Die Budgetfommission verlangt Vorlegung eines Nach tragsetats für 1913 mit Teuerungszulagen an tinderreiche Unter­beamte abgestuft nach der Kinderzahl.

Ein Antrag Porsch( 8.) will diese Teuerungszulage auch auf mittlere Beamte, bis 4500 M. Gehalt, ausgedehnt wissen.

Freitag, 14. März 1913.

nur 40 bis 90 M. Gehaltserhöhung Mitglieder des Hauses den Ausdrud gebraucht: Das kennzeichnet bekommen. Daß neben den Lebensmitteln auch die Wohnungs- Ihre abgrundtiefe Heuchelei". Für diese Beleidigung von Mitgliedern mieten enorm gestiegen sind, bestätigt ebenfalls die Petition des Hauses rufe ich ihn zur Ordnung.( Lebhaftes Bravo! bei den des genannten Reichskartells. Noch am 16. Januar 1918 hat auch bürgerlichen Parteien.)

im

Es folgt die Beratung über den Antrag Wenden( f.), der nächsten Etat Mittel zur Bekämpfung des Kinderelends fordert. Abg. Wuermeling( 3.) wünscht bei der Verwendung dieser Mittel besondere Berücksichtigung der konfessionellen Vereine.

Abg. Hirsch( Soz.):

der Zentrumsabgeordnete Bartscher eine Erhöhung des Mindest- Hierauf wird ein Antrag auf Schluß der Debatte angenommen. gehalts der Unterbeamten in Form einer Teuerungszulage Der Antrag Porsch( 3.) wird abgelehnt, die Anträge der bon 100 Mart verlangt.( Zuruf im Zentrum: Der Budgetkommission werden mit dem Zusatz Gottschalk( natl.), die Minister hat das abgelehnt!) Sie fümmern sich ja Teuerungszulagen außer den Unterbeamten auch den mittleren bis sonst den Teufel um die Minister, wenn es gilt, Gesetze zu ver- zum Gehalt von 3000 M. zu gewähren, angenommen. hindern, wie die Feuerbestattung, die Verpfaffung der Die Anträge auf Remunerationen und Erziehungsbeihilfen an Fortbildungsschule, die Reisfinanzreform usw. Kinderreiche Familien werden an die Budgetkommission zurück­( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Aber wenn es gilt, verwiesen. Versprechungen gegenüber den Beamten einzulösen, Damit ist der Etat erledigt. dann haben Sie auf einmal keine Macht. Wenn Sie die Macht wirklich nicht haben, dann nehmen Sie nicht vorher den Mund so voll. Jedenfalls stelle ich fest, daß das Zentrum das, was es den Beamten im Sommer versprochen hat, nicht halten wird. Ich Abg. Viereck( ft.) spricht für den Kommissionsantrag. habe damals gleich nicht recht daran geglaubt und halte es jetzt für meine Abg. Delius( Vp.): Die Remunerationen unterstüßen nur das Pflicht, dies zwiespältige Wesen, diese abgrundtiefe Heuchelei des Strebertum. Statt dessen sollte man tinderreichen Beamtenfamilien Zentrums zu brandmarken. Natürlich wird es versuchen, den Beamten feste Bergütungen gewähren. Mit einer Durchbrechung der Befol- die Wahrheit vorzuenthalten.( Buruf im Zentrum: Olle Ramellen! dungsordnung ist man im Reich nicht so ängstlich. Natürlich wollen Abg. Hoffmann: Gewiß, das sind olle Kamellen, das auch wir nicht, daß etwa die ganze Beamtenbesoldungsfrage wieder machen. Sie immer so! Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) aufgerollt wird. Durch Kinderbeihilfen wird ein sozialer Ausgleich Deshalb haben auch bei den lezten Reichstagswahlen so viele geschaffen. Vor allem sollte die verkehrte Servisklasseneinteilung des Beamte für uns gestimmt.( Buruf rechts: Woher wissen Sie denn Wohnungsgeldes endlich geändert werden. Der Antrag des Zentrums, das?) Wenn in manchen Bezirken fast alle Stimmen der Wahl­der sich auf die mittleren Beamten bezieht, geht uns zu weit.( hört! berechtigten für uns abgegeben werden, so ist diese Folgerung wohl hört bei den Sozialdemokraten.) zulässig. Eine so verfassungs- und gesezwidrige Kontrolle wie Sie( nach rechts) über wir natürlich nicht. Sie wollen ja auch die fönnen.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Also ich stelle fest, Wahlurnen nicht, um weiter Ihre Wahlmogeleien betreiben zu daß das Zentrum wieder einmal umgefallen

Abg. Ströbel( Soz.):

Yeer ausgehen.

Abg. v. Brandenstein( f.) bittet den Präsidenten dafür zu sorgen, dag die Anträge auf Revision der Geschäftsordnung noch vor Schluß des Landtages zur Erledigung kommen. schon so lange schwebe, müsse von diesem Landtag abgeschlossen Diese Angelegenheit, die werden.

Meine Freunde werden trop mancher Bedenken im einzelnen dem Die Belämpfung des Kinderelends in erster Linie für eine Aufgabe Antrage zustimmen. Im Gegensatz zu dem Vorredner halten wir on Staat und Gemeinden, Privatvereine dürfen nur sub­bär in Frage kommen. Entschieden müssen wir uns dagegen wenden, daß man auch bei dieser Gelegenheit die konfessionellen Gegenfäße hervorkehren soll. Wir haben nicht danach zu fragen, welcher Konfession diejenigen angehören, die sich die Bekämpfung des Kinderelends zur Aufgabe machen, sondern haben lediglich das Ziel ins Auge zu fassen. Die von dem Minister angekündigte Die gegenwärtige Remunerationsfondswirtschaft bruck gegeben, daß der Antrag noch vor Ostern zur Verabschiedung Denkschrift über das Kinderelend in Preußen bitte ich zu beschleunigen. Der Vorredner hat seiner Genugtuung Aus­halten auch wir für eine unrichtige, die zum Teil zur Korruption führt, aber auch die Verwendung dieser Gelder für allgemeine Wohl­tommt. Er hätte die Genugtuung billiger haben können, wenn fahrtseinrichtungen, wie das vom Zentrum beantragt ist, erscheint ist. Dabei hat es sich auch in eklatantem Widerspruch mit der hätten. Wir haben allen Grund, darauf hinzuweisen, daß wir in er und seine Freunde im vorigen Jahr für unseren Antrag gestimmt uns vom llebel. Die Remunerationsfonds sollten vielmehr nach Zentrumsfraktion des Reichstages gefeßt, die noch am 14. Fe- diesem Hause die ersten gewesen find, die die Anträge auf Be festen Grundsäßen vergeben werden. Dann zu der wichtigsten bruar 1913 durch den Abg. Naden nicht Kinderzulagen, tämpfung des Kinderelends eingebracht haben, aber diese Anträge Frage der Kinderzulagen. Es ist interessant, daß vor allem das Zentrum hier nur für Kinderzulagen eintritt, anstatt zu fordern, sondern eine allgemeine Zulage von 100 m. verlangt hat. haben Sie, weil sie von uns gekommen sind, abgelehnt.( Bravo  ! daß zunächst einmal allen Beamten eine Zulage gewährt wird. Gegen die Kinderzulagen haben sich selbst Beamten bei den Sozialdemokraten.) Wir haben noch keine Statistik über die Zahl der Kinder unserer organisationen wie der Verband der unteren Post- und Der Antrag wird angenommen. preußischen Beamten, aber die Verhältnisse werden wohl ähnlich liegen, liberalen sind im Reichstag für eine allgemeine Aufbesse- forge für die gefährdete oder verwahrloste Jugend und die Unter­Telegraphenbeamten erklärt. Auch die Freisinnigen und National­Debattelos angenommen werden Anträge betreffend die Für­wie im Reich. Nach der Reichsstatistik haben nur 39,3 Proz. aller Unterbeamten mehr als zwei Kinder. Also mehr als 60 Proz. der rung der Unterbeamten eingetreten. Wir werden trotzdem stügung des Bezirkshebammenwesens. Unterbeamten würden bei solchen Kinderzulagen für den Antrag des Zentrums auf Kinderzulagen stimmen, weil wir Hierauf verta gt sich das Haus. ihn für den ersten Schritt auf der Bahn unserer Wünsche halten, der Sie zwingen wird, weiterzugehen. Sie werden Und wenn man etwa glauben sollte, daß die Zahl der kinderreichen mit den Kinderzulagen bei den Beamten nicht halt machen können, Familien durch die Gewährung solcher Beihilfen vermehrt werden sondern sie auch auf die Staatsarbeiter ausdehnen müssen und die würde, so beweist die Statistik das Gegenteil. Es trifft durchaus weitere logische Konsequenz wäre, daß auch kinderreiche Familien nicht zu, daß die besser situierten Beamten mehr Kinder haben, im in Privatbetrieben höhere Löhne erhalten. Wir stehen aller­Gegenteil haben von den mittleren Beamten nur 26,9 Proz. dings auf dem Standpunkt, daß der Staat dafür zu sorgen hat, mehr als zwei Kinder, von den höheren Beamten nur 24,2 Broz. daß die Kinder alle Staatsbürger satt zu essen haben, weil nur Daß sehr große Schichten der Beamten mit ihren jetzigen Gehältern dann eine wirkliche Ausbildung in der Schule gewährleistet ist. durchaus unzufrieden sind, beweisen die zahlreichen Petitionen, Also mit dieser Forderung, geraten wir allmählich in gerade von die uns z. B. beim Eisenbahnetat zugegangen sind. So fordern Ihnen so geschmähte sozialistische Zustände hinein. 1. B. die Weichensteller und ähnliche Beamten Erhöhung ihres Hätte die Mehrheit schon im Januar die Zulage von 100 W. Gehalts von 1100 bis 1600 m. auf 1600 bis 2100 M. und Er- für alle Unterbeamten beschlossen, dann hätte die Regierung nicht höhung des Wohnungsgeldzuschusses auf 4 des Wohnungsgeld- den Mut gehabt, das Odium der Ablehnung auf sich zu nehmen. zuschusses der mittleren Beamten. Das ist dasselbe, was seit Jahr Statt dessen erklären Sie jetzt in demselben Augenblick, wo Sie den und Tag von der sozialdemokratischen Fraktion für die Unterbeamten reichsten Leuten in Preußen ein Steuergeschenk von gefordert worden ist, was die Mehrheit dieses Hauses aber 52 Millionen machen wollen, Sie hätten für die Unter­nicht gewähren will. Und ebenso werden von vielen beamten kein Geld und bringen in letzter Stunde einen Antrag ein, anderen Beamtenkategorien Gehaltserhöhungen von den der Minister für undurchführbar erklären muß. Daraus 200, 300 bis 500 m. verlangt und Erhöhung des Wohnungsgeld geht hervor, daß Sie ernstlich gar nichts für die Unterbeamten tun zuschusses um 64 bis 246 M. im Durchschnitt. Also die Notlage wollen, daß Sie sie lediglich wieder einmal einseifen wollen.( Sehr der Beamten werden Sie nicht bestreiten können, vor allem wahr! bei den Sozialdemokraten.) Fahren Sie nur so fort, dann mit Rücksicht auf die herrschende Teuerung. So hat das Reichs- wird sich Ihr Schicksal erfüllen.( Lebhafter Beifall bei den Sozial­fartell der Verbände der Beamten der staatlichen Verkehrsanstalten demokraten.) nachgewiesen, daß die Kosten der Ernährung einer vierköpfigen Abg. Dr. v. Savigny( 3.) empfiehlt den Antrag Porsch, die Ge- Vorsteher Michelet   eröffnet die Sißung nach 5% Uhr. Familie in allen Provinzen durchschnittlich uni 3 M. pro Woche währung der Kinderzulagen auf mittlere Beamte bis zum Gehalt Auf der Tagesordnung stehen zunächst 9 Referate über Aus fich erhöht haben( Hört! hört! bei den Sozialdemo- von 4500 M. auszudehnen, und sucht die Angriffe des Vorredners schußberatungen. Den vom Ausschuß empfohlenen Vorlagen über fraten) und zivar in einem Zeitraum von noch nicht gegen das Zentrum zurückzuweisen. Es werden ja im Nachtragsetat den Ertverb von Straßenland und über die Anlegung von Aus­zwei Jahren. Das sind 150 M. im Jahr, also dasselbe was ein Mittel für die Unterbeamten angefordert, außerdem verlange der gängen von den Grundstücken Malmöer Straße 26 und 28 nach großer Teil der Beamten überhaupt nur erhalten hat durch die letzte Zentrumsantrag noch in dieser Session einen Gesetzentwurf über die der noch unregulierten Nordensjöld- und Norweger Straße, sowie Beamtenbesoldungsreform, von der Sie soviel Rühmens gemacht Kinderzulagen. über den Erwerb von Straßenland vor dem Grundstück Neuc haben. Eine ganze Anzahl Beamten haben damals Vizepräsident Porsch: Der Abg. Ströbel hat mit Bezug auf Friedrichstraße 4 tritt die Versammlung ohne Debatte bei.

den Welt.

Kleines feuilleton.

redners dem Präsidenten unterbreiten. Bizepräsident Porsch sagt zu, er werde den Wunsch des Bor­

v. Brandenstein( Lachen rechts), nicht etwa wegen des Inhalts Abg. Hirsch( Soz.): Wir sind anderer Meinung, als Herr des Antrages. Uns fann es nur lieb sein, wenn Sie uns furz. vor den Wahlen noch wieder Agitations ft off liefern.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Aber wir halten es für richtiger, daß der neue Landtag sich seine Geschäftsordnung selbst gibt.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Nächste Sigung Dienstag, den 1. April, nachmittags 2 Uhr: Gesetz betreffend innere Kolonisation. Schluß 12 Uhr.

Stadtverordneten- Verfammlung.

11. Sigung vom Donnerstag, ben 13. März 1913, nachmittags 5 1hr.

daß fie die einzige Dame mit einer Tasche im Kleid in Auteuil   war.

Notizen.

in tausenden von Gedichten. Daß die Poeten von Ruf und Be­deutung sich solch eine bedeutungsvolle Begebenheit nicht entgehen Tassen mochten, ihre Stimmung, ihre Gedanken über das Ereignis in Volle, schwere, schreiende Farben überall! Jene grellen tolo­Freudvolle Arbeit. Freudvolle Arbeit! Welch ein Glücks- Verfen ausklingen zu lassen, war begreiflich, aber auch das Volk ristischen Kombinationen, die in der neuesten Mode der Malerei, im empfinden liegt nicht in diesen beiden schlichten Worten und welch dichtete. Unter dem Eindruck des alle erschütternden Todesfalles Expressionismus und Futurismus, als Zeichen einer fünstlerischen ein Sehnsuchtsgefühl beschleicht dabei nicht unser Herz. Nur wurden alle zu Poeten. Nie vordem und nie nachdem Revolution sich dem Auge aufdrängen, scheinen von der Farben­wenigen ist es ja heute vergönnt, freudvolle Arbeit zu leisten. Den ist ein Geschehnis so oft Gegenstand der phantasie der Mode nachgeahmt zu sein. großen Scharen des Volkes ist eine solche Arbeit fremd, ist solche poetischen Behandlung gewesen." Ziegelrote Jacketts werden mit grellblauen Röcken zusammen getragen, creme= Arbeit nur ein Ziel für kommende Zeiten, das Jdeal einer kommen- Es liegt uns völlig fern, gegen die patriotischen Anwandlungen farbene Röcke flingen mit mostrichfarbenen Jaden in des Herrn Noska an dieser Stelle polemisieren zu wollen. Dazu einander, das einfache Schwarz des Roces wird durch ein Die steigende Arbeitsteilung und Spezialisierung, die der Kultur- sind sie, von allem anderen abgesehen, zu gleichgültig. Ebenso glänzendes Blau aufgehoben. Dazu kommt noch die Bizarrerie fortschritt stets bedingte und weiter bedingt, bringt zwar in allen wenig wollen wir die bürgerlichen Empfindungen, die beim der bunten Streifen, Flecken und Tupfen. Manche der Schönen Berufen ein gewisses Einerlei mit sich. Aber wenn die Arbeit auch Gedanken an den alten Wilhelm wach werden mögen, von unserem prunten wenigstens äußerlich mit einer dämonischen Tiger- und noch so gleichförmig ist, so ist dennoch eine freudvolle Arbeit mög Standpunkte aus forrigieren. Dazu ist der ganze Anlaß zu nichtig. Banthernatur, indem sie die Zeichnungen im Fell der Raubtiere nach lich, denn die Arbeit an sich ist es weniger, die uns erfreuen muß. Uns interessiert der literarische Unsinn nur, weil er ein bezeichnendes ahmen, andere haben sich in Stoffe gehüllt, für die sie als Vor­als der Drang, der uns zur Arbeit treibt, und der Zweck, den wir Licht auf die Echtheit der Empfindungen wirft, mit denen bild die extravagantesten Tapetenmuster ihrer Wohnung benutzt haben. unserer Arbeit setzen. Ein innerer Drang für das Ganze zu diese Herren soeben die Voltserhebung von 1813 gefeiert haben. Im Schnitt sind weniger schwerwiegende Veränderungen zu schaffen, muß uns zur Arbeit treiben, ein erhabener Zweck, dem Die sogenannten Befreiungskriege, von denen man zunächst nicht fonstatieren; die Anfäße zur Krinoline machen sich mehr und mehr Ganzen zu leben, muß unsere Arbeit beseelen, dann geht das wissen konnte, daß sie von einem namenlosen Volksbetrug begleitet bemerkbar und um die breiten Röcke fallen die Jacketts loser und Innerste des Menschen in seiner Arbeit auf, dann wird die Arbeit, sein würden, haben ja in der Tat einen Kranz unvergänglicher Lieber lockerer. mag fie äußerlich auch noch so gleichförmig sein, eine durchgeistigte hervorgebracht. Aber wozu hätte der junge Körner seine Arbeit, dann wird sie eine Arbeit voll Freude und Glück. hoffnungsvolle Seele wohl ausgehaucht, wenn er nicht von Herrn Wie wenige vermögen aber heute mit ihrer Arbeit dem Ganzen Noska mit dem gewaltigen Niederschlag" in Barallele gestellt zu dienen. In letter Linie hat gewiß auch die Gesamtheit ihren werden sollte, den in Herrn Nostas vortrefflichem Deutsch Busammenbruch mittels Nottonzession und Schuldenstundung weiter - Schluß im Komödienhause. Das seit Lothars Nußen, doch gilt die Arbeit zunächst und vor allem dem Interesse der Tod des alten Wilhelm gehabt" hat? einiger Weniger, der Gewinnsucht einiger Besitzenden. Und darum hätte Heinrich von Kleist   seinen zwar reaktionären, aber bedten schließlich nicht die laufenden Kosten, und so fand denn am Und wozu geführte Komödienhaus ist jetzt geschlossen worden. Die Einnahmen mit Recht jene fehlende Freude, darum mit Recht jener fehlende gigantischen Napoleonhaß in die Hermannschlacht gegossen, wenn Mittwoch die letzte Vorstellung statt. Dank der gemeingefährlichen innere Genuß. nicht, um die Gesellschaft der Scherenberg, Dahn, Zolling   usw. zu Welche Unnatur! Wie eine Maschine ist der Mensch bei seiner tommen. Gerade wenn man die Größe des Jahres 1813 nicht ver- Gründertätigkeit des Herrn Lothar stehen die so schon genug ge­Arbeit, tot und kalt, und das ganze innere Fühlen und Drängen fennt, ist es so unendlich widerwärtig anzusehen, wie ihre Dichter jetzt mittellos da. schröpften Mitglieder, die schon länger ohne Gagenbezug waren, steht abseits vom Wege, der ganze heilige, natürliche Trieb des aus byzantinischen Gründen neben allerhand dynastische Sänger Tapeten abzureißen und die Size herauszuholen. Adele Hartwig Und die wütenden Gläubiger versuchen die Menschen für das Ganze zu arbeiten und zu wirken und zu schaffen. gestellt werden, zu denen sie sich verhalten wie das Ungewitter und Toni Impekoven   wollen versuchen, vom 1. April an die Direktion Die fapitalistische Entwidelung hat den Arbeiter nicht nur von eines Voltstrieges zu einer Potsdamer Wachtparade. Vorausgesetzt, feinem Produktionsmittel getrennt, sie hat ihm auch den Geist von daß Herr Nosta sie nicht etwa eine Stufe tiefer stellen will, was zu übernehmen. seiner Arbeit genommen. Man mußt einseitig die Arbeitskraft und nach seinem Artikel auch nicht ganz ausgeschlossen ist. - Felig Holländer, der als Intendant für das Frank­läßt den Geist und das Gefühl ganz außer acht, vielleicht ver­furter Schauspielhaus in Aussicht genommen war, hat sich zu guter fümmern, während das Schaffen der ganzen einheitlichen Persön- jüngsten Modekurses, den die Modeunternehmer tommandieren, wird komme ich nicht hinweg," sagt er in einem Zirkularschreiben, das Die Farbenorgien der neuesten Mode. Ueber die Narreteien des Letzt für das angestammte Deutsche Theater entschieden. Darüber lichkeit der Natur entspricht und darum der sittlichen Pflicht. Nur die sozialistische Gesellschaft vermag auch hierin natürliche aus Paris   berichtet: Das Rennen von Auteuil   bringt alljährlich die natürlich wortwörtlich in die Presse mußte, und legt uns seine und sittliche Verhältnisse zu schaffen. Erst wenn die Produktions  - erste Schau über die neuen Moden, bringt die sensationellen leber- erschrecklichen Wahlnöte vor. An den Knöpfen abzählen, Herr mittel in das Eigentum der Gesellschaft übergegangen sind, vermögen raschungen der Frühlingstoiletten. Diesmal waren es unerhörte Holländer, ist in solcher Sache immer das ratsamste; man bleibt wir durch unsere Arbeit dem Ganzen zu dienen, mit dem wir uns Farbeninfonien, die den beherrschenden Eindruck hinterließen: nie auch am ehesten Mann dabei. eins fühler, erst dann können wir unsere ganze Seele in unsere wohl vorher hatte ein so bunter Jahrmarkt der Eitelkeiten die Augen Schauspieler und Kino. Die Frage, ob von einem Arbeit hineinlegen, unsere ganze, große, tiefe Liebe zur Menschheit, beunruhigt. Wäre ein Wettbewerb für die originellste Toilette aus- Theater engagierte Schauspieler bei tinematographischen Aufnahmen erst dann leisten wir eine freudvolle Arbeit von nicht nur großem geschrieben worden, so hätte der Preis wohl jener Dame zuerkannt eines anderen Unternehmers mitwirken dürfen, entschied das in wirtschaftlichen, sondern auch hohem ethischen Werte. werden müssen, die in einem Kleid aus schwarzem Chiffon erschien, einer Feststellungsklage angerufene Gericht zu ungunsten der Schau­das mit riesigen gelben Flecken, so groß wie kleine Apfelsinen übersät spieler. Echte Begeisterung. In der Post" veröffentlicht ein Herr Egon war. Ueber dem goldig schillernden Gewand trug fie dann noch einen Konto: Retlamespesen. Nosta über den Tod Kaiser Wilhelms in der Dichtung einen längeren grellgelben Frad mit zwei langen Schößen. Ein anderes koloristisches wurde neulich ausgeplaudert, daß die hohen Summen, die für große In den Kinodebatten Aufsatz. Gleich zu Anfang stürmt der begabte Mann also in die Wunder bot ein langer russischer Frühlingsmantel von leuchtendem Stanonen wie Hauptmann und Sudermann als Verfilmungsprämien Saiten: Indigoblau, mit goldenem Brokat besetzt, unter dem ein stark bezahlt werden, im Reklamekonto zur Buchung gelangen. Wenn jetzt Raum jemals hat ein geschichtliches Ereignis violetter Rock zum Vorschein kam. Recht merkwürdig stand auch ein der Lichtspielvertrieb des Verbandes Deutscher Bühnenschriftsteller" einen so gewaltigen Niederschlag in der Poesie eisengrauer mit Hellblau garnierter Rock zu einem kleinen knappen Jäd sich rühmt, Sudermanns Roman Der Kagen steg" für gehabt, als der Tod Kaiser Wilhelms I. a mchen in Stahlblau. Dieses Kostüm zeigte seine besondere Driginaal in 60 000 M. und gegen Tantieme erworben zu haben, so ist das wohl 9. März 1888. Die große, tiefgehende innere Erregung, die sich einer großen Tasche, die von der rechten Seite aus quer über den ebenso zu verstehen. Denn hinter dem Spielvertrieb steht der des deutschen Voltes bemächtigt hatte, fand einen tönenden Ausdruck Rod Hing. Man fah der Trägerin das stolze Bewußtsein an, zahlende Filmverlag.

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