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Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

eine wöchentliche Rohnerhöhung von 4190 Mf., 1192 Personen er- Ilichen früheren Arbeiter, soweit sie noch der Fabriffrankenkasse an hielten Zuschläge für Ueberstunden, 988 erhielten Zuschläge für gehören, bei Neueinstellungen zuerst, alsdann diejenigen alten Ar­Sonntagsarbeit, 1648 sonstige Verbesserungen, 1517 tarifliche Rege- beiter, welche aus der Krankenkasse ausgetreten, aber noch orts­Die Tarifbewegung der Treibriemensattler.rungen ab. Für diese Lohnbewegungen wurden rund 50 000 Mt. lung ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen, 259 wehrten Verschlechte- anwesend sind, berücksichtigen. Nach den letzten Verhandlungen hat wiederum eine gemein- verausgabt. Die während des Ausstandes eingestellten früheren Ar fame Gibung der Unternehmer wie Arbeiter getagt. Das Resultat Obschon dieses Gewerbe mit unzähligen Kleinbetrieben zu rech- direkt eingestellten Arbeiter werden nicht entlassen. Eine Erhöhung beiter, sowie die aus Königsberg und Umgegend dieser erneuten Beratungen liegt nunmehr insofern vor, als es ge- nen hat, macht doch die Tarifbewegung von Jahr zu Jahr neue des Stundenlohnes der angelernten Arbeiter und Handwerker findet Jungen ist, die Bereiterklärung einer Anzahl Fabrikanten zum Fortschritte. Allerdings umfaßt der Bierstädtetarif Berlin - Freiberg - nicht statt. Für diejenigen gelernten Arbeiter, welche in ihrem Tarifabschluß zu erwirken. Da die Arbeitgeber in der Treib- Offenbach- Stuttgart den weitgrößen Teil der unter Vertrag ar- Stundenverdienst niedriger als die Hilfsarbeiter laut vorstehender riemenbranche keinen geschlossenen Verein bilden, muß der Tarif- beitenden Personen; die Lederwarenindustrie kann als am geeignet- Vereinbarung stehen, wird ein Stundenlohn analog den in Königs. abschluß auf dem Wege der Einzelunterschrift erfolgen. Es haben sten für den Tarifvertrag bezeichnet werden. Aber auch die Auto- berg bestehenden Tariflohnjähen garantiert. sich bereits 14 der größten Fabrikanten bereit erklärt, den neuen mobilindustrie, die sich in den letzten Jahren gewaltig entwickelte,

Tarif zu unterzeichnen. Derselbe weist nennenswerte Verbesse rungen gegenüber den bisherigen tariflichen und außertariflichen Lohn- und Arbeitsbedinguen auf. Die wesentlichsten Punkte in den neuen Vereinbarungen sind:

Die regelmäßige Arbeitszeit beträgt 53 Stunden pro Woche. An den Vorabenden der hohen Festtage beträgt die Arbeitszeit nur 6% Stunden. Ab 15. März 1915 wird die wöchentliche Arbeitszeit auf 52 Stunden reduziert. Für die unumgänglich notwendige Zeit­versäumnis bei Kontrollversammlungen und anderen militärischen Gestellungen darf vom Lohn nichts in Abzug gebracht werden.

Der Akkordpreis beträgt: für einfache Riemen 10% Pf. pro Meter, für Doppelriemen 11% Pf. pro Meter. Am 15. März 1915 erhöhen sich diese Akkordpreise um einen halben Pfennig pro Meter Naht. Bei dreifachen Riemen erhöht sich der Preis pro Meter Naht um 3 Pf. Fadennaht wird mit 25 Pf. pro Meter bezahlt.

wird allmählich immer vertragsfähiger, wenn auch nicht in dem Maße, wie es eigentlich zu wünschen wäre. In der Treibriemen­branche kommt es jetzt auch häufiger zu Abschlüssen von Verträgen. Am 1. Januar 1913 bestanden 70 Verträge für 734 Betriebe, in denen 12 358 Personen beschäftigt sind. Davon gehören 8526 der Berufsorganisation an.

Husland.

Sieg der Londoner Bäcker.

London , 13. März 1913.( Eig. Ber.) Die Londoner Bäcker, die am Sonnabend in den Streik treten wollten, haben ohne Kampf durch Vermittlung des Handelsamtes Die Gesamteinnahme der Organisation betrug 346 871 Mf. Die einen ziemlich vollständigen Sieg errungen. Sie forderten die Ausgaben erhöhten sich um 29 000 Mt., obschon die Erwerbslosen- 54stündige Arbeitswoche und einen Minimallohn von 30 Schilling unterstützung, die im Vorjahr 91 693 Mt. beanspruchte, um 8000 die Woche. Die Arbeitgeber wollten sich jedoch auf keinen Vertrag Mart zurüdging, fie betrug 296 642 Mt. Die Organisation erzielte einlassen, wenn sich die Arbeiter nicht verpflichteten, mindestens eine Mehreinnahme von 50 228 Mt. Das Vermögen der Hauptkasse 10 Sack Mehl pro Mann wöchentlich zu Brot zu verarbeiten. Die stieg auf 372 144 Mif., das der Lokalkasse um 30 637 Mr., so daß der Verhandlungen im Handelsamt haben dazu geführt, daß die Ar­Gesamtvermögensbestand 556 700 Mt. erreicht hat. Die inzwischen beitgeber diese Forderung zurückgezogen haben. Die Arbeiter er­eingetretene Beitragserhöhung wird den Stand der Finanzen noch halten ihren Minimallohn von 30 Schilling. Die Arbeitszeit işt verbessern, so daß die Organisation sich allen Eventualitäten ge- für Brotfabriken auf 54 Stunden und für Bäckereien auf 60 Stun= Der Mindestlohn für Sattler beträgt 60 Pf. pro Stunde. wachsen glaubt. den festgesetzt worden. Als Bäckereien werden Betriebe ohne Mas Alle zurzeit im Betriebe beschäftigten Arbeitskräfte erhalten bei schinerie oder solche mit Maschinerie, die nicht mehr als sechs Ar­Abschluß des Vertrages eine Lohnerhöhung von 5 Pf. pro Stunde. Lohnbewegungen der Bootsbauer und Schiffszimmerer. beitskräfte beschäftigen, angesehen. Ein sehr bemerkenswerter Auf diese Zulage haben auch die Hilfsarbeiter Anspruch, sofern sie Um die schlechten Lohn- und Arbeitsverhältnisse in den Boots- Umstand ist, daß die Meister verlangt haben, die Regierung möge mindeſtens 21 Jahre alt sind. Am 15. März 1915 erhalten die bauereien von Potsdam und Umgegend zu regeln, wurde von das Lohnamtsgesetz auf die Bäckerei ausdehnen. Der Vertreter Lohnarbeiter zu ihren jeweiligen Lohnfäßen eine Zulage von 2 Pf. den im Verbande der Schiffszimmerer Deutschlands organisierten des Handelsamts, der den Vorsitz führte, versprach, diese Forde= pro Stunde. Um den gleichen Betrag erhöht sich zu gleicher Zeit Arbeitern den einzelnen Betrieben ein Tarifentwurf unterbreitet. rung dem Handelsminister zu unterbreiten, und es wird als sicher auch der in Ziffer 1 festgejezte Mindestlohn. Für Ueberstunden wird ein Zuschlag von 25 Proz., für Nacht- Bootswerft von J. Schramm in Werder a. Havel haben die Die Havelwerft, vorm. Hoffmann u. Co. in Potsdam , und die angenommen, daß die Forderung der Arbeitgeber erfüllt werden wird. Damit würden natürlich die Abmachungen zwischen den und Sonntagsarbeit ein solcher von 50 Proz. gezahlt. Für Mon- Wünsche der Arbeiter nicht anerkannt. Die Arbeiter dieser beiden Arbeitgebern und Arbeitern über Minimallohn und Arbeitsbe­tagearbeiten innerhalb des Postbezirks Groß- Berlin wird ein Mon- Betriebe haben deshalb nach nochmalig ergebnisloser Verhand- dingungen Geſchestraft erhalten. Was die Unternehmer zu tagezuschlag von 15 Pf. pro Stunde bezahlt. Für Montagearbeiten lung die Arbeit eingestellt. Ueber die Bootsbauerei von P. AI uge diesem Verlangen bewog, ist die Furcht vor der Konkurrenz der in den Vororten wird ein Montagezuschlag von 25 Pf. pro Stunde in Sakrow ist wegen Nichtanerkennung des Tarifs ebenfalls Schwißbetriebe, die keiner Organisation angehören und wahrſchein­bezahlt. Bei Montagearbeiten außerhalb der Vorortgrenze wird die Sperre verhängt. Vor Zuzug nach den genannten Betrieben lich versuchen werden, sich um die Einhaltung der Vertragsbedin ein Spesengeld von 4 Mt. pro Tag gezahlt. Muß der Arbeiter am wird dringend gewarnt. gungen zu drüden. Die Gewerkschaften der englischen, ausländi­Ausführungsort der Arbeit für Nachtlogis forgen, so erhöht sich das Spesengeld auf 6 Mt. pro Tag. Außer dem Fahrgeld 3. Klasse als sie selbst es ausgezeichnet verstehen, den Auftraggebern gegen- befehdet haben, haben diesmal durch ihr einmütiges und ener Das Verhalten der Bootswerftbefizer ist um so eigenartiger, schen und jüdischen Bäcker, die sich in der Vergangenheit manchmal ist auch die Fahrzeit dem Stundenlohn entsprechend ohne Zuschläge über ihre materiellen Interessen wahrzunehmen. So setzten die gisches Vorgehen einen bemerkenswerten Sieg errungen. Was besonders erwähnt werden muß, ist die Bestimmung über den Urlaub, die bisher nur teilweise vertraglich festgelegt war. Jedem Arbeiter, sofern er ein Jahr im Betriebe tätig ist, wird während der Sommermonate ein Urlaub von drei Tagen und nach dreijähriger Beschäftigung von einer Woche bei voller Bezahlung gewährt.

zu bezahlen.

Der neue Vertrag foll bis 15. März 1916 laufen. Eine Versammlung der Arbeiter beschäftigte sich in einer län geren Aussprache mit den Zugeständnissen der Unternehmer. Es stimmten sodann in geheimer Abstimmung 125 für und 32 gegen Annahme dieses Tarifs. Einer enthielt sich der Abstimmung. Es wurde aber der Beschluß gefaßt, in all den Werkstätten, wo im Laufe dieser Woche die Unterschrift nicht erfolgt, am kommenden Montag die Arbeit einzustellen.

Achtung, Gastwirtsgehilfen! Die Differenzen mit den Bracht­fälen des Ostens", Inhaber Cranz , sind noch nicht beigelegt. Die auf Wunsch des Unternehmers Cranz aufgenommenen Verhand­lungen haben zu keinem Resultat geführt. Der Betrieb bleibt für organisierte Gastwirtsgehilfen gesperrt.

Verband der Gastwirtsgehilfen. Ortsverwaltung Berlin . Achtung! Wäschearbeiter und-arbeiterinnen Berlins ! Die

Werftbesizer in diesem Winter durch einen regelrechten Streik eine bedeutende Erhöhung der Preise für die sogenannten Sonder­Klassen- Boote durch. Sie benutzten die Tatsache, daß zur Mieler Woche die Amerikaner mit neuen Sonderklassenbooten vertreten sein werden, um die deutschen Segler durch die Ablehnung der Bau­ausführung von neuen Booten zu erheblichen finanziellen Zuge­ständnissen zu zwingen. Auch die neuen nationalen" 45- und 75­Quadratmeter- Kreuzer, die als billigere und bequeme Touren­Segelboote gedacht waren, sind seit dem Vorjahre erheblich im Preise in die Höhe gegangen. Die Werften verweisen bei ihren Mehrforderungen mit Vorliebe auch auf die gestiegenen Arbeiter­löhne"; obgleich sie diese

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soweit sie in Erscheinung traten durch Ausnutzung des Maschinenbetriebes vielfach mehr als wett­gemacht haben. Wie Figura zeigt, sind sie nun zwar gern geneigt, Lohnerhöhungen als Begründung für ihre Preistreibereien zu be­nußen, jedoch nicht, sie wirklich zu zahlen.

Letzte Nachrichten.

Kleine Anfragen im französischen Heeresausschuß. Paris , 14. März.( W. T. B.) Der Heeresausschuß der Kammer hat auf Antrag von Jaurès beschlossen, dem Kriegsminister folgende Fragen vorzulegen: 1. Wie wird der Minister die 160 000 Soldaten, die ihm die Wiedereinführung der dreijährigen Dienstzeit in die Hand gibt, verwenden? 2. Warum die Ziffer von 160 000 Mann, während die Zahl der Normaljahresklasse 230 000 beträgt? Warum sind nicht alle Reservisten in den Grenzgebieten in der Zahl der Deckungstruppen miteinbegriffen?

3.

niswahl, deren Ablehnung die Radikalen bei den Wahlen 1914 in eine schlechte Stellung bringen würde, lobte Senator Trouillot die republikanische Partei und ihr vierzigjähriges Wirken unter dem Majoritätswahlrecht. Er schloß, indem er der Regierung vorwarf, das allgemeine Wahlrecht abschaffen zu wollen, und indem er Briand beschwor, die Einigkeit der Republikaner wiederherzustellen und den Schiedsspruch des Senats anzunehmen.( Beifall auf der Linken.) Der radikale Senator Reveillaud, ein Anhänger des Ver­hältniswahlrechts, war der Ansicht, daß das Verhältniswahlrecht Gedankens bilden werde. Wenn man vor dem Gedanken des Ver. eine wesentliche Stüße für die Ausbreitung des vaterländischen hältniswahlrechtes die Türen schließen würde, so würde dieser Ge­dante sie zerbrechen.( Unruhe auf der Linken.) Darauf wurde die Sigung geschlossen.

Von den Schiffswerftbesizern in Oderberg ( Mark) wurde Die französische Wahlreform im Senat. aus Anlaß von Differenzen im Sommer 1912 den Schiffszimme­rern die Zusicherung gegeben, daß im Oktober 1912 wegen Neufest- der Scnat die Beratung des Wahlreform gesehentwurfs Paris , 14. März.( W. T. B.) In seiner heutigen Sitzung setzte jetzung der Löhne in Oderberg in Verhandlungen eingetreten wer- fort. Der sozialistisch- radikale Senator Marime Recomte den solle und daß dabei, wie besonders betont wurde, etwas für die Arbeiter herausspringen" werde. Als der Oktober herankam, pries den bisherigen Zustand und verweigerte ausdrücklich den erklärten die Unternehmer, daß fic in Anbetracht der schlechten Ge- Minderheiten das Recht auf eine legale Vertretung. Er schloß mit Firma Rudolf Karstedt, Schwedter Straße 9, 3weig- reit ſeien, um Entgegenkommen zu bezeigen, die bisherigen Löhne die Republik.( Beifall auf der Linken.) Nach einem Einwurf des schäftslage eigentlich Lohnkürzungen vornehmen müßten, jedoch be- den Worten: Das Verhältniswahlrecht ist ein Kampfmittel gegen Braunschweig , hat Maßregelungen wegen Eintritte in die Organi- fortzuzahlen. Erst der Hinweis auf das geleistete Versprechen ver- sozialistisch- radikalen Senators Pauliat zugunsten der Verhält= sation unseres Verbandes vorgenommen, worauf alle dort beschäf- anlaßte die Unternehmer zu dem Zugeständnis, vom 1. Mai 1913 tigten Plätterinnen, Zuschneider und Zuschneiderinnen die Arbeit ab einen ganzen Pfennig Lohnzulage pro Stunde zu gewähren niedergelegt haben. Diese Firma ist deshalb für alle Wäschearbeiter unter Abzug der bisher bezahlten halben Stunde, um welche Sonn­und arbeiterinnen gesperrt. abends die Arbeitszeit fürzer ist. Damit war die Lohnzulage auf Verband der Schneider und Wäschearbeiter. Filiale Berlin III. einen halben Pfennig pro Stunde reduziert. Weitere Zugeständ­nisse, ja selbst weitere Verhandlungen sind von den Unternehmern Deutfches Reich. abgewiesen worden. Die Schiffszimmerer Oderbergs, die diese Die Beisigerwahlen zur Angestelltenversicherung Erledigung der Angelegenheit als eine Verhöhnung ihrer berechtig­ten Ansprüche empfinden mußten, haben jetzt beschlossen, ihr Ar­find nunmehr abgeschlossen. Auf die Liste der vereinigten Haupt- beitsverhältnis zum 22. März zu lösen. Kein Schiffsbauer darf ausschußverbände sind 3603 Stimmen, auf die Liste der Freien Ver- unter diesen Umständen nach Oderberg gehen. einigung für die soziale Versicherung der Privatangestellten( ver- In Fürstenberg an der Oder sind die drohenden Diffe­bunden mit der Liste des Vereins der deutschen Kaufleute) renzen auf dem Verhandlungswege beigelegt. Erreicht ist eine 258 Stimmen und auf eine polnische Lifte 56 Stimmen entfallen. halbe Stunde Arbeitszeitverkürzung an den Sonnabenden und zwei Infolgedessen stellt die Freie Vereinigung je einen ersten und zweiten Pfennig Lohnzulage für Schiffsbauer auf die zweijährige Vertrags­Ersatzmann beim Verwaltungsrat und Rentenausschuß und je einen dauer. giveiten Ersatzmann beim Schiedsgericht und Oberschiedsgericht. Das Er- Bei der Breslauer Schiffbaugesellschaft befinden sich die gebnis der Wahlen war nach Ausfall der Vertrauensmännerwahlen vor Schiffszimmerer ebenfalls im Streit. auszusehen. Obwohl die Freie Bereinigung rund 80000 Stimmen und der Hauptausschuß 200 000 Stimmen auf ihre Vertrauensmänner­Kandidaten vereinigte, die Stimmenzahl also im Verhältnis von 1 zu 3 steht, bemißt sich die Zahl der erhaltenen Sige im Ver­hältnis von 1 zu 14. Troz des Verhältniswahlsystems ist durch eine unfinnige Wahlkreiseinteilung, wie sie allenfalls noch beim preußischen Dreitlassenwahlrecht zu finden ist, die Minder­heit auf das schwerste benachteiligt worden. Die An den 15. März, wieder aufgenommen. hänger der Freien Vereinigung wohnen erflärlicherweise in den Großstädten, δα drei Viertel aller Angestellten in den Groß- und Industriestädten zusammengedrängt sind. Die wenigen Angestellten in den Landorten haben aber ebenso viel Ver­trauensmänner zu wählen, wie die Orte mit starter Angestellten bevölkerung. Dadurch haben diese Angestellten auf dem Lande ein zehnfach größeres Wahlrecht. Durch die Wahlkreisgeometrie ist es also glüdlich gelungen, den Anspruch der Freien Vereinigung, den sie ihrer Stimmenzahl nach erheben konnte, von einem Drittel auf ein Bierzehntel herabzudrücken.

Der Streit im Hamburger Hafen beendet. arbeiterverband und dem Hafenbetriebsverein hat sich der letztere Nach abermaliger Verhandlung zwischen dem Transport mit dem Beschluß der Versammlung der streikenden Bunkerleute, nach dem in der Arbeitsvermittelung keine Aenderung eintreten soll, einverstanden erklärt. Die Arbeit wird am Sonnabend,

In der Union- Gießerei zu Königsberg ist es zum Friedens­schluß gekommen, 21 Wochen hat der Kampf, an dem gegen 900 Arbeiter und Handwerfer beteiligt waren, gedauert. Die Arbeiter sollten zu Boden geworfen werden. Das gelbe Joch sollte ihnen aufgehalft werden. Der Kampf hat den Kapitalisten Millionen ge= toftet und doch haben sie ihren Willen nicht durchseßen können. zugeständnisse wollten sie nicht machen. Bedingungslos sollte die Arbeit aufgenommen werden. Die streifenden Hilfsarbeiter haben cine Lohnerhöhung durchgesezt. Nach langwierigen Verhandlungen mit der Direktion wurden Vereinbarungen getroffen, nach denen Die Freie Vereinigung für die soziale Versicherung der Privat sämtlichen früheren Hilfsarbeitern, welche bis zum 1. Juli 1913 angestellten. Das Kartell der gewerkschaftlichen Angestelltenorgani- wiedereingestellt werden, zugleich mit ihrer ersten Löhnung eine sation hat in ihrer letzten Vertreterfonferenz eine Neuwahl des Teuerungszulage von 21 M. ausgezahlt wird. In der Vorstandes vorgenommen. Als Vorsitzender wurde H. Lehmann Voraussetzung, daß die Teuerung bis 1. Juli 1913 nicht nachgelassen ( Verband, der Bureauangestellten Deutschlands ), als zweiter Vor- hat, wird der Stundenlohn für alle beschäftigten Hilfsarbeiter sitzender H. Lüdemann( Bund der technisch- industriellen Beamten), bon 35 Pf. auf 38 Pf. von diesem Zeitpunkt ab erhöht. als Beisiber P. Lange( Zentralverband der Handlungsgehilfen) Constige bis zum 1. Juli 1913 etwa einzustellende Hilfsarbeiter gewählt. Die Geschäftsstelle der Freien Vereinigung befindet sich erhalten feine Teuerungszulage, sondern bis zu diesem Termin icht bei dem Verbande der Bureauangestellten Deutschlands , einen Stundenlohn von 35 Pf., nehmen aber ab 1. Juli 1913 an Berlin C. 25, Kaiser- Wilhelm- Straße 18a. einer Erhöhung des Stundenlohnes teil. Den Hilfsarbeitern der Eisengießerei wird im Falle einer Lohnerhöhung der Hilfsarbeiter am 1. Juli 1913 von diesem Termin ab ein Stundenlohn von 38 Pf. statt bisher 35 Pf. garantiert. Für diejenigen Hilfsarbeiter, Die Sattlerwaren- und Portefeuillesindustrie hatte im Jahr welche bereits früher einen höheren Stundenlohn als 35 Pf. hatten, 1912 guten Geschäftsgang, besonders die Militäreffektenbranche, in tritt ab 1. Juli 1313 eine Erhöhung desselben um 3 Bf. cin. Bevor der durch den Kriegsrummel auch zurzeit noch flotte Beschäftigung Neueinstellungen erfolgen, werden sämtliche früheren Ar­vorhanden ist. beiter, welche sich noch am Orte befinden, wieder eingestellt. Ueber die Wiederaufnahme der Arbeit werden durch Aussprache noch besondere Vereinbarungen getroffen, die schriftlich niedergelegt werden.

Der Verband der Sattler und Portefeuiller im Jahre 1912.

Die ungarische Wahlreform vom ungarischen Magnatenhaus angenommen.

Budapest , 14. März.( W. T. B.) In der heutigen Sigung des des Abaujer Komitates, die Wahlreformvorlage von der Tages­Magnatenhauses führte die Opposition aus Anlaß einer Petition ordnung abzusetzen, eine lebhafte Debatte. Nachdem die Petition abgelehnt worden war, verließen die oppositionellen Magnaten vor Verhandlung der Wahlreform den Sizungssaal. Die Vorlage wurde dann nach längerer Debatte angenommen.

Ein Manifest bürgerlicher Friedensfreunde gegen die neuen Rüstungen.

Bern , 14. März.( W. T. B.) Delegierte der internationalen Friedensgesellschaften haben sich unter dem Vorsitz des belgischen Senators La Fontaine im internationalen Friedensbureau in Bern versammelt und beschlossen, ein Manifest gegen die neuen Rüstungen zu erlassen.

Geplante Neuorganisation der schweizerischen Verwaltung.

schaft an die Bundesversammlung gerichtet, betreffend eine neue Bern, 14. März.( W. T. B.) Der Bundesrat hat eine Bot­Organisation der Bundesverwaltung. Bisher war der jeweilige Bundespräsident, dessen Amt jedoch jedes Jahr wechselt, Chef des politischen Departements, das die auswärtigen Angelegenheiten be­jorgt. Um eine konstante Leitung des Auswärtigen herbeizuführen, soll nun fünftig der Bundespräsident Chef desjenigen Departements bleiben, das er vorher innehatte. Das bisherige Departement für Handel, Industrie und Land­wirtschaft wird geteilt, indem der Handel dem politischen Departe­ment angegliedert wird und die übrigen Geschäftszweige zu einem Volkswirtschaftsdepartement vereinigt werden. Auch werden neue Dienstzweige geschaffen, wie ein Wasserwirtschaftsamt und ein Veterinäramt. Insbesondere wird eine Verwaltungsorganisation. durchgeführt werden in dem Sinne, daß den Beamten selbständigere und größere Befugnisse eingeräumt werden. Ein Antrag auf Vermehrung der Bundesräte von 7 auf 9 wurde abgelehnt, da dies die Geschlossenheit der Eyekutive gefährde, eine Notwendigkeit dafür nicht bestehe und bei der Wahl von neun Bundesrätez große politische Schwierigkeiten entstünden.

Monarchistische Umtriebe in China .

Der Mitgliederbestand im Verbande betrug am Anfang des Jahres 13 819, am Schluß 14 345, mithin betrug die Zunahme 526 Mitglieder. Auf dem Gebiet der Lohnbewegungen war das Vorjahr außerordentlich belebt, wenn auch nicht so lebhaft wie 1911. Ins­Die Direktion bewilligt der Arbeiterschaft einen Arbeiter gesamt wurden 82 Bewegungen für 195 Betriebe mit 3542 Beteilig- ausschuß. Die Statuten für denselben werden zwischen der ten geführt. Hierbei kam es in 31 Fällen zur Arbeitseinstellung Direktion und der jezigen Verhandlungskommission vereinbart. mit 844 beteiligten Personen, die 1243 Tage im Kampf standen. Bis zum Inkrafttreten der Statuten fungiert die jetzige Ver= Das Ergebnis dieser Bewegungen war ein gutes. In 53 Fällen handlungskommission als Vertretung der Ar­konnte mit einem vollen Erfolge, in 14 Fällen mit einem teilweisen beiterschaft. Es darf niemand, weder bei der Einstellung agentur.) Die Monarchisten verbreiten in der Stadt Flugblätter, und in 11 Fällen mußte ohne Erfolg abgeschlossen werden. Von noch später, zum Eintritt in den Werkverein der Union- Gießerei in denen die Regierung der Ermordung der Kaiserinwitwe an­den an der Bewegung beteiligten Personen erreichten 1211 eine angehalten werden. Auch dürfen keinem Arbeiter durch Nichteintritt geklagt wird. Unter der mandschurischen Bevölkerung gärt es. Die wöchentliche Arbeitszeitverkürzung von 2402 Stunden, 2076 Personen in diesen Verein Nachteile erwachsen. Die Direktion wird die sämt- Stadtwache ist verstärkt worden.

Mulden, 14. März.( Meldung der Petersburger Telegraphen

Berantw. Redakt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin , Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl.