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Nr. 63. 30. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sounabrud, 15. März 1913.

Verbandstag der Steinseher.

Am Freitag begann die Sizung mit einem Referat des Genommen wurde. noffen Gustav Bauer   über die

Bolksversicherung.

Der Vorsitzende Knoll erklärte im Einverständnis mit der Bersammlung: Der Verband der Steinseher werde nach besten Kräften bemüht sein, der Volksversicherung die Wege zu ebnen. Hierauf wurde die Diskussion über die

Gehälter der Angestellten

wieder aufgenommen. Nach Schluß derselben wurde der Antrag der Kommission in namentlicher Abstimmung mit 27 gegen 64 Stimmen abgelehnt und ein von Kiauleh n= Berlin gestellter Antrag mit 71 gegen 20 Stimmen angenommen. Danach be­tragen die Anfangsgehälter des ersten Vorsitzenden 2600 W., des zweiten Vorsitzenden und des Kassierers je 2400 M., der übrigen Angestellten je 2100 M. Diese Säße steigen jährlich um 60 M. bis 3300 M. für den ersten Vorsitzenden, 3000 M. für den zweiten Vorsitzenden und den Kassierer, 2600 M. für die übrigen Ange­stellten. Die jetzt gezahlten Gehälter sollen so aufgebessert werden, daß die bisherige Tätigkeit seit der Anstellung soweit in Anrech­mung kommt, daß sofortige Zulagen ab 1. März 1913 bis 200 M. erfolgen können.

Nun schritt der Verbandstag zur Statutenberatung,

tvozu eine größere Zahl von Anträgen vorliegen.

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Im gestrigen Bericht ist irrtümlich gesagt, zur Frage des los zu werden, denn sie habe ihm wiederholt gedroht, ihn auf Reichstarifs sei die Resolution des Referenten angenommen. Richtig Grund einer kleinen amtlichen Verfehlung zu denunzieren. ist, daß der Vertragsentwurf ohne die Resolution ange= Ein Zeuge, Max Henschel, hatte am letzten Tage der vorigen Schwurgerichtsverhandlung als Alibizeuge für Kolbe bekundet, daß Genosse Knoll wünscht festgestellt zu sehen, daß er nicht, wie er am Tage der Tat noch zu einer Zeit mit Kolbe zusammen­es nach dem gestrigen Bericht scheinen könnte, gesagt habe, daß die gewesen sei, als die gehörten Schüsse schon gefallen sein müssen. Steinscher dem gesetzlichen Einigungszwang vorarbeiten Der Zeuge bleibt auch jetzt bei der Behauptung und sucht aus dem wollen. Er have auf die Buchdrucker verwiesen, die lange Zeit in von ihm mitgebrachten Protokollbuch über den Dabendorfer Kegel­der Tariffrage isoliert dagestanden hätten, und habe gesagt, es klub nachzuweisen, daß an jenem Abend geregelt wurde und er könne ja sein, daß die Steinseher in diesem Sinne also in dem dann noch mit Kolbe im Deutschen Kaiser Sier getrunken be. auf freiwilligem Uebereinkommen beruhenden Einigungszwange Behauptet wird, auf diesen Zeugen sei durch die Familie vielleicht die ersten sein werden. Einen geseßlichen Einigungs- Bengs zugunsten Kolbes eingewirkt. Der Dentist Richard Bengs, zwang lehne er ebenso entschieden ab, wie das seitens aller anderen Frau Bengs und deren Tochter, Frau von Dirke, bestreiten jede Gewerkschaften heut geschehe. Begünstigung zugunsten Kolbes und jede Einwirkung auf Frau Behm. Alle drei Zeugen bleiben wegen Verdachts der Begünsti­gung unbeeidigt.

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Die Dabendorfer Iñordaffäre.

3. Zag.

Gestern eröffnete der Vorsitzende, Landgerichtsrat Kehrt, die Sibung um Uhr, um dann gleich mit der Beweisaufnahme fortzufahren. Aus derselben sei folgendes hervorgehoben:

Kriminalkommissar Lehnert befundet unter anderem: Der Be­hauptung Kolbes, Frau Behm habe ein blaues Jackett auf die Leiche geworfen, steht die Tatsache entgegen, daß zwischen der Leiche und dem Jackett eine dicke Schicht Erde sich befand. Der Zeuge erklärt dann: Die Kriminalpolizet sei durch einen ano­nymen Brief erst auf eine falsche Fährte gelenkt worden, und zwar, wie er jetzt vermute, absichtlich. In dem Brief teilte der anonyme Briefschreiber mit, daß in einem Lokal zivei Lebedamen Die Schwägerin des erschossenen Assistenten Franz Behm, und ein Mann, anscheinend ein Zuhälter, sich unterhalten und Frau Agathe Behm, bekundet als Zeugin, daß ihr die Angeklagte dabei das Wort Kolbe" gebraucht hätten. Ebenfalls sei der Behm seinerzeit erzählt habe, ihr Mann habe nach dem Streit Name" Bengs" gefallen und schließlich wurde auch noch angegeben, wegen des Effens das Küchenspind umgeworfen und eine Scheibe daß die Leiche in der Nähe von Lichtenrade   vergraben sei. Ich eingeschlagen, wobei er sich anscheinend die Hand verlegt habe. ließ so fährt der Zeuge fort an dieser Stelle Nachgrabungen Der Vorsitzende Knoll zog vor Eintritt in die Beratung Die Anklage behauptet, daß diese Erzählung von der Angeklagten vornehmen und fand ein Stück einer Gartentischdecke, das Frau diejenigen Vorstandsanträge zurück, welche eine neue Belastung Behm deshalb erfunden worden sei, um später die etwaige Auf- Behm später als ihr angebliches Eigentum wiederzuerkennen der Mitglieder zur Folge gehabt haben würden. Diese Anträge findung von Blutsprißern und Glasscherben zu erklären. Wie glaubte. Außerdem fand ich einen menschlichen Kinnbaden, der sagte der Redner seien gestellt worden in der Voraussetzung, die Zeugin weiter bekundet, habe Frau Behm schon vor mehreren genau an derselben Stelle, an welchem Behm ein Zahn gefehlt daß der Verband in diesem Jahre in eine allgemeine Lohnbewe- Jahren in bezug auf ihren Mann geäußert: Wenn ich das Aas hatte, eine Lücke aufwies. Ich bestellte Frau Behm daraufhin auf gung verwickelt werden würde. Da diese Voraussetzung nicht ein- vergiften könnte, würde ich es sehr gerne tun!" das Polizeipräsidium und vernahm sie. Als ich ihr sagte, sie solle getroffen sei, so seien die Anträge zurzeit nicht notwendig. Es Eine in Dabendorf wohnhafte Frau Kemnik bekundet u. a., nun endlich die Wahrheit sagen, da weiteres Leugnen doch keinen fei anzunehmen, daß in den nächsten drei Jahren nicht mehr als daß die Angeklagte Frau Behm ihr einmal gesagt habe, sie basse 3weckt habe, tat sie erst ganz entrüstet und sagte:" Ich verstehe bisher für Streikunterstützung auszugeben sei und daß Ueberschüsse ihren Mann, da er ihr das Leben zu schwer mache. Hierbei Sie nicht, ich habe gestern noch zu den Kindern gesagt: Wo mag erzielt werden, die für den Fall, daß 1915 ein größerer Kampf habe sie noch gesagt: Bei uns gibts noch mal ein Drama!" Nach- denn bloß unser Papa sein?" Erst als ich ihr den Kinnbacken mit geführt werden müsse, zur Verfügung ständen. Um den Kampf- dem der Ehemann Behm verschwunden war, sei Frau B. sehr der Zahnlücke zeigte, wurde sie blaß und ängstlich. Vors.: Stimmt fonds noch mehr zu stärken, beantragt der Vorstand, daß die Filia- niedergeschlagen gewesen. Als sie, Zeugin, darauf zu sprechen das Frau Behm? Angekl.: Jawohl, ich kam nun auf die Ver­len verpflichtet sind( im jezigen Statut heißt es" berechtigt"), kam, daß ein Verfahren schwebe, erwiderte Frau Behm: Wenn mutung, daß tatsächlich die Leiche meines Mannes gefunden wor­lokale Zuschläge zu den Verbandsbeiträgen zu erheben. Die zu die Sache schief geht, kann ich mich auf zehn Jahre Zuchthaus den sei und dachte, nun hat es feinen Zweck mehr, die Wahrheit schläge sollen unverkürzt den Lokaltassen zufließen und eine Stär- gefaßt machen! zu verschweigen. Zenge Lehnert( fortfahrend): Im Laufe der fung der Finanzen für einen etwaigen Kampf im Jahre 1914 dar­weiteren Ermittelungen hörte ich etwas von einer Ruine bei stellen. Dabendorf und dem dort in der Nähe wohnenden Bienenvater. Als ich die Angeklagte hiernach fragte, sagte sie sofort, dort werde wohl auch die Leiche vergraben sein. Ihr eigentliches Geständnis, welches ich zu Protokoll nahm, begann sie mit den Worten: Kolbe ist der Täter. Sie schilderte dann die Sachlage so wie jetzt in der Verhandlung.

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Zunächst kamen mehrere Anträge zur Debatte, die sich auf einige Aenderungen in der Festsetzung der Beiträge beziehen. Sie wurden sämtlich abgelehnt bezw. zurüdgezogen. Als einziger An­trag zum§ 4 des Statuts, der die Beiträge regelt, wurde der fol­gende Antrag des Vorstandes angenommen: Die Filialen sind ver­pflichtet, zu den Beiträgen lokale Zuschläge in beliebiger Höhe zu erheben. Die sich hieraus ergebenden Einnahmen fließen under­türzt in die Lokalkasse und dürfen gleichwie die übrigen Verbands= mittel nur zu statutarischen Zwecken verwendet werden. Nicht zahlung der lokalen Beiträge hat dieselben statutarischen Folgen wie die Nichtzahlung der ordentlichen Wochenbeiträge. Die Filialen sind berechtigt, in der Zeit vom 15. Dezember bis 15. März die Er­hebung der Zuschläge auszusehen." Weiter wurde beschlossen, daß diese Bestimmung am 1. April 1914 in Kraft tritt. Die Bestim mung des§ 5, wonach die während eines Streiks zu den neuen Be­dingungen arbeitenden Mitglieder täglich einen halben Stunden­John als Extrabeitrag zu zahlen haben, wurde auf Antrag des Vor­standes dahin abgeändert, daß für jeden Arbeitstag ein Extrabeitrag in Höhe eines statutenmäßigen Wochenbeitrages zu leisten ist. Eine längere Debatte über eine Reihe von Abänderungsanträgen zu den Bestimmungen über Beitragsbefreiung bei Krankheit und Arbeitslosigkeit endete mit dem Beschluß, es bei den geltenden Be­stimmungen zu lassen. Zu den Baragraphen, welche die Unter­stübungen regein, wurde beschlossen, daß die Unterstüßung für ge­maßregelte und infolge Wahrnehmung von Verbandsinteressen in­haftierte verheiratete Mitglieder in der Regel 3 M. pro Woche höher sein soll wie die Streifunterstüßung. Dauert die Haft oder Maßregelung länger als 14 Tage, so kann dem Verheirateten auch ein Mietszuschuß gezahlt werden.

Zwei Anträge, welche den Zusammenschluß der in ein und derselben Wirtschaftsgebiet bestchenden Filialen verlangt, nahm der Verbandstag zur Kenntnis mit dem Wunsche, daß im Sinne der Anträge, die nicht ins Statut aufgenommen werden können, gehan­delt werde.

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Kleines feuilleton.

Ein anderer Zeuge hat nach seiner Aussage einmal mit dem Bruder des Angefiagten Kolbe über die ganze Affäre gesprochen; dabei soll der Bruder gesagt haben: Ich habe es gewußt, aber ich werde doch meinen Bruder nicht an den Galgen bringen!" Auf Anregung von der Geschworenenbank äußern sich Ge­richtsarzt Dr. Marg und Geh. Medizinalrat Dr. Pfleger noch mals zu der Frage, ob die Schrotschüsse an der Stelle, wo Schrot: körner vorgefunden sind, den Tod verursacht haben. Beide Sach­verständige bestätigen dies.

Bei den dann folgenden Erörterungen über die ehelichen Ver­hältnisse der Behmschen Eheleute wird von mehreren Zeugen dem verstorbenen Ehemann ein gutes und der Ehefrau, die mehrfach von ihrem Manne weggelaufen war, ein recht schlechtes Zeugnis ausgestellt. Der Ehemann sei ein fleißiger und strebsamer Mann gewesen, der etwas rechthaberisch und auch leicht erregbar war; er sei ein guter Vater seiner Kinder gewesen und hing auch troß aller Vorkommnisse und trotzdem er dahinter gekommen war, daß die Frau ein Verhältnis mit einem Offizier hatte, mit Liebe an der Frau, mit der er immer wieder zusammenging. Mit besonderem Nachdruck macht eine Frau Brehmer, die früher sehr befreundet mit der Angeklagten war und auf dem Duzfuß mit ihr steht, die ehemalige Freundin schlecht. Sie sagt unter anderem aus: Frau Behm schwindele, ohne mit der Wimper zu zucken!" Die Ange­flagte soll auch der Zeugin erzählt haben, sie habe sich an ihrem Polterabend einige Zeit von Hause entfernt, um mit ihrem Offizier Abschied zu feiern. Die Angeflagte erklärt alle diese Anschuldigungen für den Ausfluß einer Feindschaft der Zeugin. Ein Zeuge, der eine Nachbarparzelle zu dem erschossenen Behm in Dabendorf besaß, hat mit Behm vielfach über seine häuslichen und ehelichen Verhältnisse gesprochen und auch viele unliebens­würdige Briefe gelesen, die Frau Behm, wenn sie von ihrem Ghe­mann weggegangen war, an diesen geschrieben hat. In einem solchen Briefe stand: Nimm Dir doch das Leben, dann bekomme ich Pension!" Nach der Schilderung des Ehemannes sei das Ver­hältnis seiner Frau zu dem Offizier der Grund der unglücklichen Ehe. Die Frau habe auch schon einmal den Versuch gemacht, ihn

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Nach Meinung des Zeugen haben sich der zurzeit nicht auffind­bare Willi Bengs, Richard Bengs und die Frau von Dirke   zu­sammengetan, um dem Kolbe auf jede Weise zu helfen und die Festnahme zu vereiteln. Sie standen untereinander in telepho­nischer Verbindung, so daß Kolbe zuerst überhaupt nicht zu fassen war. Als der Kriminalschußmann Preuß eines abends in dem Dirkeschen Geschäft nach Kolbe fragte, wurden rasch die Jalou­fien heruntergelassen. Preuß wurde von Bengs und der Frau von Dirke hinausgedrängt und zwar in einer Weise, daß er die Pistole ziehen mußte. Wir mußten schließlich vom Hof aus eine Scheibe zerschlagen, um eindringen zu können, Kolbe war aber inzipischen verschwunden. Durch einen Bertauensmrann erfuhr ich dann, daß von Bengs Kleidungsstücke, Stiefel usw. für Kolbe nach dem Lokal in der Flottwellstraße 5 gebracht werden sollten, wo dann Kolbe auch verhaftet wurde.

Eine Zeugin, die seinerzeit bei Frau Bengs wohnte, will ge= hört haben, wie Kolbe mit Frau Bengs ein Gespräch führte, aus welchem ihr abgerissene Säße wie: Durch das Fenster erst ein Schuß mit der Flinte, dann hat die Behm geschrien, dann folgte ein zweiter Schuß.. Der Schuß, den der Bahnwärter gehört, ist schon der richtige gewesen" zugeflogen seien.

Der Büdner Klocke hat einmal den Kolbe ersucht, ihm zu sagen, wo denn Herrn Behms Leiche liege. Darauf soll Kolbe gesagt haben: Erschoffen habe ich ihn, wenn du mir 200 M. gibst, dann sage ich, wo er liegt. Auf weiteres Drängen habe Kolbe ge­sagt: Ich werde mich hüten, denn dann kostet es den Kopf! Die Verhandlung wurde auf heute vertagt.

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Notizen.

mus rabin

Freie Voltsbühne und Voltschor. Das Ein.

Blüthnersaal statt.

Patriotismus gedeiht in Berlin   W. bekanntlich nichts so gut wie könnte er leicht die Verrichtungen des Körpers und seine äußere die orientalische Fleischesfülle. Das ewige Marien- Arbeitsleistung unterhalten. Dem gegenüber aber steht seine läh­bad aber fing an, langweilig zu werden und war außer- mende Wirkung, die das Nervensystem angreift und nach einer an= dem mit lästigen Diätvorschriften verbunden. Von einer fänglichen Erregung die Funktionen der verschiedenen Organe herab­Thomas P. Kragh. Einer der feinsten und tiefsinnigsten Dichter rietur aber befürchtet man nicht die geringsten mindert. Diese besondere, längst bekannte Affinität des Alko­des jungen Nortvegens, Thomas P. Kragh, ist Donnerstag, 44 Jahre Unannehmlichkeiten. Es hat sich im Gegenteil sofort ein hols zu den Elementen des Nervengewebes ist dadurch in ein helles alt, in Kristiania   gestorben. In ganz Standinavien auf das höchste ge- Verein gebildet, der die Sache in die Hand genommen hat. Unter Richt gefeßt worden, daß es in neuester Beit gelungen ist, Alto. feiert, ist er im Auslande fast unbekannt geblieben, weil er mit Anführung des Justizrats Caffel foll zweimal wöchentlich von hol in meßbaren Mengen im Gehirn von Alfo feinem ganzen Wesen und mit all seinen Werken in seiner engeren der Kolonie Grunewald   bis zum töniglichen Schloß gefrochen ho listen nachzuweisen. Auch in der Rückenmarksflüssigkeit Heimat dem westlichen Norwegen  , tourzelte. Das ist jener Teil des werden. Auch Kriechtouren, die den Berliner Dom   zum Ziel von Trinkern wurde unveränderter Alkohol aufgefunden. Landes, in dessen schmale, von hohen Bergen umgebene Fjorde, haben, sind in Aussicht genommen. Wenn die Kriechprozession die Nicht uninteressant ist ferner die Feststellung, daß der tierische die Sonne fast nie scheint. Es ist die Heimat jener Menschen, die Linden passiert, soll sie tinematographisch aufgenommen Organismus selbst imstande ist, aus stickstofffreien Verbindungen ernst und schweigend gegen das Leben ankämpfen und schweigend unter- werden, um als medizinisch- patriotisches Anschauungsmaterial in den Alkohol synthetisch herzustellen was aber nie in derartigen Men­gehen. Jenes Norwegen  , in dem Jbsens Brand  " und" Rosmersholm" Berliner   Gemeindeschulen Verwendung zu finden. gen geschieht, daß der Produzent einer Selbstvergiftung Auto­spielen. Von hier stammend, hier in seiner ganzen Art wurzelnd, hat er intogitation unterliegt. Um fich davor in jedem Falle zu immer nur Menschen dieser Art geschildert. Mit seinem Erstlings- Neues aus der Vogelschutbewegung. Die Zahl der Vögel nimmt schüßen, besigen gewisse Tiere, so z. B. das Pferd, die Eigenschaft, roman Asta Wilden" hat sich Kragh sofort in die Reihe der ersten in beunruhigender Weise ab. Während man vor einigen Jahren sogenannte Fermente zu bilden, die den entstandenen Alkohol Erzähler des ganzen Nordens gestellt und diese Stellung immer noch die Hauptschuld daran den kazen zuschrieb, weiß man heute, wieder zerstören. wieder aufs neue befestigt. Sein bedeutendstes Werk, der Noman daß die Schädigung der Vogelwelt durch die Kazen nur einen Die eherne Schlange"( der bei Rütten& Loening   vor acht Jahren kleinen Prozentsaz ausmacht, gegenüber anderen Dezimierungen, deutsch   erschien), bietet wohl das Großartig- Unheimlichste, was an unter denen der in den romanischen Ländern betriebene Vogel­lebenswahrer Psychologie geboten werden kann. Die eherne massenmord zur Zeit der Vogelzüge, das Töten der Vögel zu Mode- führungskonzert zu den Choraufführungen von César Frants Schlange, die uns umwunden hält, ist unsere Veranla- zwecken, die über Land führenden Starkstromleitungen wie überhaupt Seligpreisungen" findet Sonntag nachmittag 4 Uhr im gung, unser im tiefsten Inneren verborgener Charakter, die immer mehr sich ausbreitende Kultur an erster Stelle steht. der unser Schicksal schon vorher bestimmt. Kragh war diese an- Ebenso sind die Leuchttürme besonders zur Zeit der Vogelzüge geborene Veranlagung auch wirklich Schicksal. Die beiden großen Choraufführungen( Boltschor und Das Sonnenlofe, eine gar nicht ernst genug zu nehmende Gefahr für unsere ge­Düftere seiner Heimat ist er nie los geworden. Er hat halb Europa   fiederten Freunde, denn man zählt nicht selten Tausende von Blüthnerorchester) folgen am Donnerstag 8% Uhr in der Brauerei durchstreift, um diese Laſt abzustreifen, hat lange Jahre in Paris  , Vögeln, die über Nacht an den Leuchttürmen zugrunde gehen und Friedrichshain   und am Charfreitag 7 1hr in der Neuen Welt, Berlin   und Kopenhagen   gelebt, und wenn er dann für furze am andern Morgen den Boden haufenweise bedecken. Dabei rennen Hajenheide. Einlaßkarten 75 Pf., an der Abendkasse 1 M. Zeit nach Kristiania   zurüdtehrte, fah man ihn diesen Hünen sich die meisten Vögel nicht, wie bisher allgemein angenommen thetare für den März findet am Montag, den 17. März, im Die Zusammenkunft der Arbeiterbiblio. an Gestalt immer schweigsam, ernst und einsam durch wurde, durch das Licht geblendet, an dem Glase die Köpfe ein, son- Saale   5 des Gewerkschaftshauses statt. die Straßen ziehen. Und sein letzter Roman heißt auch:" Der dern sie fliegen so lange um die Runde, bis sie, durch die Seereise Genosse Hanauer spricht über: Die einheitliche Einteilung und Anfang Punkt 9 Uhr. Friedlose Bilder aus dem Schatten der Weltstadt". Vor drei ohnehin schon ermattet, kraftlos zu Boden fallen und vor Erschöpfung Berichterstattung der Gewerkschaftsbibliotheken von Groß- Berlin". Wochen erkrankte er, und da er das Gefährliche seines Bustandes er- zugrunde gehen. fannte, eilte er in die Heimat, um dort zu sterben. Was seinen Vor kurzem hat nun ein französischer Voltsfreund, Graf Clary, werden um ihr Erscheinen gebeten. Auch Arbeiterbibliothekare, die dieses Amt nur nebenher versehen, Werken zum höchsten Segen gereichte die düstere Natur eines ein mit einer hohen Summe dotiertes Preisausschreiben veranstaltet, Theaterchronit. Bandes ganz widerspiegeln zu können ist seinem Leben zum Ver- um dieser enormen Schädigung gründlichst beizukommen. Die beste Stroll ,; Sonnabend 8 Uhr, stattfindenden Vorstellung von Shake­Zu der im Neuen Opern- Theater Sängnis geworden. Er hat sich daran verblutet. Arbeit fandte Profeffor Thysse ein, der ein System von Sigstangen speares Sommernachtstraum erhalten die Mitglieder der Von der Kirchtur. Vor ein paar Jahren haben deutsche   Aerzte nach Art der Hühnerleitern vorschlug, das über dem Leuchtfeuer an- Freien Voltsbühne, der neuen Freien Bollsbühne sowie der Gewerk­die Kriechfur" erfunden, die ursprünglich zur Behandlung von gebracht werden sollte. Diese Einrichtung hat sich auch glänzend schaften Eintrittskarten zum Preise von 0,60 m.( Seitenparkett und Während man z. B. unter dem Terschelling- Leuchtfeuer Seitentribüne) und 1,10 M.( Mittelparkett) bei Horsch, Engelufer 15 Rhachitis bei fleinen Kindern zur Anwendung gelangte. Jenseits bewährt. bes großen Teiches ist aus dieser Kriechtur jetzt eine große medizi- sonst Kaufende von toten Bögeln fand, zählte man nach Errichtung und an der Kasse von 11-1 und 6-8 Uhr. nische Mode geworden und man wendet sie bei allen möglichen sich halt bietende piggelegenheit gerne wage a bit use at Die Krise im Friedrich- Wilhelmstädtischen Leiden an, so z. B., um die Verlagerung innerer Organe anderen Morgen die Fahrt mit neuen Kräften wieder fortsetzten. Bereits geschlossen. Direktor Nordau wird zurücktreten, und die Mit­ihnen wahrnahmen und am Schauspielhaus ist atut geworden. Freitag blieb das Theater wieder aufzuheben. Dabei hat sich nun Herausgestellt, daß die Nach diesen Erfahrungen geht man daher in Frankreid, mit der glieder wollen versuchen auf Teilung zu spielen. Später will eine Kriechtur auch eine Nebenwirkung hat: wer sie fleißig ausübt, Absicht um, sämtliche Leuchttürme mit solchen Siggelegenheiten zu amerikanische   Gesellschaft aus dem bereits arg ramponierten Musen­wird bedeutend fchlanter. Zahlreiche Leute unternehmen bersehen. daher eine Kriechfur als Entfettungstur und behaupten, sich tempel ein Kinotheater mit allerlei Schikanen erstehen lassen. dabei außerordentlich wohl zu fühlen. Das Schicksal des Alkohols im Körper. Wenn der Einen Hebbel Abend veranstaltet zur Feier des Diese amerikanischen Erfahrungen haben in Berlin   W. mit Alkohol fein Gift wäre, würde er ein ausgezeichnetes Nab- 100. Geburtstages des Dichters das Schiller- Theater am Sonntag, geradezu fenfationeller Kraft eingeschlagen. Neben dem germanischen rungsmittel sein. Denn vermöge seines hohen Brennwertes den 16. März, 8 Uhr, im Schillersaal zu Charlottenburg  .

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