Gewerkschaftliches.
Schiffseigner für die Nachtrube in der Binnenfchiffahrt!
Der Jnnungsverband Bund deutscher Schifferinnungen" hat folgende Eingabe an den Reichskanzler gerichtet: Fürstenberg, 10. März 1913.
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Euer Erzellenz beehrt sich der gehorsamst unterzeichnete Innungsberband Bund deutscher Schifferinnungen" folgende Bitte zu unterbreiten: Seit dem 15. Februar cr. streiken die Arbeitnehmer im Binnenschiffahrtsgewerbe auf den Gebieten der Oder, Elbe und der märkischen Wasserstraßen. Bisher hat sich diefer Streif in dem Betriebe der Schiffahrt infolge des Frostes noch nicht störend geltend gemacht.
Von jetzt ab aber ist mit beträchtlichen Störungen zu rechnen. Unseres Grachtens könnte der Streit durch eine geeignete Verordnung Euer Erzellenz sofort beseitigt werden.
Das Unternehmertum ist bemüht, aus allen Teilen Deutsch - Betriebe als Anfangslohn zahlen, stehen zusammen mit den gelands Streifbrecher heranzuschleppen, um die Fahrzeuge zu besetzen. lernten Arbeitern, um der Firma zu zeigen, daß volle Einmütigfeit Der Berliner Lloyd" hat sich durch einen Streitbrechervermittler unter den Arbeitern herrscht, wenn es gilt, den Kampf gegen die Blankenburg Leute besorgen lassen, denen man auf 100 Meter Maßnahmen der Direktion durchzufechten. Von anderen Rednern Entfernung ansieht, daß sie unmöglich den Anforderungen des Eil- wurde betont, daß die Arbeiter der A. G. G. auf die Hilfe der monatlich und freie Station. Auf dem Dampfer wurde ihnen aber Maßnahmen nicht ändern sollte. dampferdienstes gewachsen sind. Der Agent versprach ihnen 130 M. gesamten Arbeiterschaft rechnen könnten, wenn die Direktion ihre erklärt, daß sie nur 130 M. bekämen und dafür Nahrungsmittel Schließlich wurde die nachstehende Resolution einstimmig an an Bord kaufen(!) tönnten. Drei Mann von den Angeworbenen, genommen: welche darauf die Arbeit nicht antraten, flagten deswegen gegen den" Berliner Lloyd" auf Herausgabe der Papiere, die man ihnen vorenthielt, und Lohnentschädigung. Das Gewerbegericht machte denn auch die Firma für die Versprechungen ihres Agenten verantwortlich und verurteilte die Gesellschaft zur Zahlung von 28 M. Entschädigung an jeden der Kläger .
Die versammelten Arbeiter und Arbeiterinnen der A. E. G. Brunnen- und Voltastraße protestieren auf das entschiedenste gegen die Maßnahmen der Direktion, wonach Arbeiter und Arbeiterinnen im Betriebe nur dann eingestellt werden, wenn sie zuvor ihren Beitritt zu dem von der Firma ausgehaltenen Unterstüßungsverein erklärt haben.
Die Versammelten erblicken in dieser Maßnahme einen Ter rorismus der schlimmsten Art und sind der Meinung, daß die Direktion damit einen Mißbrauch ihrer Macht treibt. Diese Maßnahme ist auch eine Durchbrechung der Vereinbarung, die seinerzeit zwischen der Direktion und der Subkommission des Arbeiter= ausschusses getroffen ist.
Die Versammelten beauftragen die Subkommission, bei der Direktion vorstellig zu werden, um eine Zurücknahme der erwähnten Anordnungen zu erreichen. Die Subkommission wird verpflichtet, das Resultat der Verhandlung einer weiteren Betriebsversammlung zu unterbreiten, damit diese Betriebsversammlung in der Lage ist, zu dem Entscheid der Direktion Stellung zu nehmen.
Wie die herangeholten Arbeitswilligen zu bewerten find, geht daraus hervor, daß die Dampfer drei- bis viermal so viel Zeit als sonst brauchen, um eine Reise zu vollenden. Die Arbeitswilligen fosten den Unternehmern ein riesiges Stück Geld. 40 Mark Provision muß pro Mann für diese Rausreißer bezahlt werden. Einige Die Arbeitnehmer verlangen eine fünfstündige Nachtruhe; Reedereien haben mit den herangeholten Arbeitswilligen für die diese Forderung ist an sich berechtigt. Darüber sind sich auch die im Kampfe stehenden Maschinisten und Heizer böse Erfahrungen Arbeitgeber, soweit sie selbst die Schiffahrt betreiben, einig, und machen müssen. Auf der Havel liegen drei Dampfer mit gedieser Teil der Arbeitgeber verfügt über den bei weitem größten brochener Maschinenwelle! Auf dem Dampfer„ Else" haben die Kahnraum; auch viele Großunternehmer halten die Forderung Arbeitswilligen den Kessel ausgeglüht! Von der Reederei für begründet. Nur wenige von ihnen sind anderer Ansicht, Andrä in Magdeburg liegt ein Dampfer mit ausgeschmorten Maindem sie darauf hinweisen, daß infolge von Naturereignissen schinenlagern in Mescherin. Auf dem Dampfer Kaiser Wilhelm " und anderen Hinderungsgründen die Schiffer schon jetzt genug Wartheschiffahrt gab der arbeitswillige Maschinist auf das Ruhe hätten. Diese vergessen aber bei ihrer Stellungnahme, daß Kommando" Borwärts!" der Maschine Rückwärtsdampf. Die Folge kein Mensch, auch wenn er lange vorher geruht hat, imstande ist, war, daß durch die verkehrte Ausführung des Kommandos ein mehrere Tage und Nächte hindurch hintereinander ohne jede beladener Kahn in den Grund gebohrt wurde. Dieser Beispiele Unterbrechung mit der zur Vermeidung von Unfällen aller Art ließen sich viele anführen. Ein Beweis dafür, daß die im Kampfe in der Schiffahrt nun einmal notwendigen Aufmerksamkeit tätig stehenden Heizer und Maschinisten schwer durch Arbeitswillige zu sein kann. erfeßen sind. Auch das Reichsgesundheitsamt hat deshalb die Einführung Die Behörden stehen, wie immer, auf seiten der Unternehmer. ciner Nachtruhe für erforderlich erklärt. Die Streifbrecher stehen unter dem Schuß der Polizei und werden Achtung, Treibriemensattler! Bis zur Stunde haben 17 TreibDaß trotzdem zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern eine unter starker Bewachung auf die Fahrzeuge gebracht. Die Ver- riemenfabrikanten den am 11. März vereinbarten Tarifvertrag Einigung nicht hat herbeigeführt werden können, hat seinen haftungen von Streifposten erfolgen dußendweise und steigern sich unterschriftlich anerkannt. Mit 6 anderen Firmen stehen wir zurGrund darin, daß die Arbeitgeber in ihrer Mehrzahl glauben, bon Tag zu Tag. In Dresden , wo sich unterschiedlich von anderen zeit noch in Verhandlungen. Wegen Nichtanerkennung des Verdie Nachtruhe könne nicht durch Vertrag eingeführt werden. Orten die Polizei zurüdhält, heulmeiert die Unternehmerpresse trages wurde bisher bei folgenden Firmen die Arbeit eingestellt: Die Zahl der Arbeitgeber ist dazu zu groß; außerdem gibt über zu wenig Schneidigkeit von seiten der Behörden. In Magde - B. A. Loewe, Waldemarstr. 64 a; Krause u. Co., Peterses unter ihnen viele, die die Schiffahrt nur mit Hilfe ihrer burg ist die Streifleitung der Maschinisten und Heizer einfach ver- burger Str. 3;" union ", Ritterstr. 71/75; Franz Prezel u. Co., Söhne oder anderer naher Verwandten betreiben. Diese würden haftet worden. Die Kämpfenden haben einen schweren Stand, Berlin- Pankow, Hadlichstr. 20. Der Zuzug nach diesen Betrieben oft und gerade bei starkem Andrang die Ruhe nicht ein- stehen aber nach wie vor geschlossen im Kampf. ist unbedingt fernzuhalten. halten, sondern bei den übrigen vorbeifahren und ihnen so unlautere Konkurrenz machen.
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Deshalb hält die große Mehrzahl der Arbeitgeber die Einführung der Nachtruhe nur im Wege der Verordnung für möglich. Euer Exzellenz bitten wir daher, eine solche Verordnung schleunigst erlaffen zu wollen. Dann wird der Streik sich voraus sichtlich sehr schnell erledigen lassen.
Gerade als Vertreter der selbstfahrenden Schiffseigner haben mir besonderen Grund, die baldige Beilegung des Streits zu wünschen; denn außer denselben Nachteilen, die den Großunternehmern erwachsen, kommt für diesen Teil der Arbeitgeber noch
in Betracht:
Für die Maschinisten und Heizer sind bisher die Verhältnisse in 54 Betrieben mit 124 Dampfern und 290 Kollegen tariflich geregelt. Bei allen übrigen Betrieben wird der Kampf mit aller Energie fortgejezt.
An die gesamte Arbeiterschaft richten die im Kampfe stehenden Schiffsmannschaften den Appell, strenge Solidarität zu üben und alle Arbeitsangebote von Reedereien der Elbe, Saale , Havel , Oder, Warthe, Neze und den märkischen Wasserstraßen strifte abzulehnen. Die Mannschaften kämpfen um eine kurze Nachtruhe und um beffere Entlohnung. und märkische Wasserstraßen sind für organisiertes Maschinen- und Die Stromgebiete der Elbe, Saale , Havel , Oder, Warthe, Neße Keffelpersonal gesperrt.
1. Der Mangel an Barmitteln; der Privatschiffer fann nicht längere Zeit sein Fahrzeug unbemust liegen lassen, ohne in die größte Not zu geraten. Ersparnisse haben nur noch sehr wenige; die Hypothekenzinsen müssen bezahlt werden. Woher soll der Achtung, Metallarbeiter! Bei der Firma Born u. Süße Privatschiffer den Lebensunterhalt nehmen, wenn er nichts in Thorn, Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen und Gießerei, verdient. sind die Arbeiter ausständig. Sie hatten an die Betriebsleitung 2. Je länger der Streif dauert, desto größer wird auf beiden minimale Forderungen gestellt, die Antwort bestand in der KündiSeiten die Erbitterung gegeneinander, die dann nach Beendigung gung von 5 Arbeitern. Beteiligt sind die Polnische Berufsverdes Streits noch anhält. Die Leiter der Großunternehmen leiden einigung, der Gewerkverein( Hirsch- Duncker) und der Deutsche darunter nicht. Der Schiffseigner aber, der in ständigem Ver- Metallarbeiterverband. Es wird um Fernhaltung des Zuzugs tehr mit den Mannschaften steht und auf den täglichen Umgang von Metallarbeitern aller Branchen ersucht. mit ihnen angewiesen ist, empfindet solche Spannung sehr schwer. In tausend Kleinen Dingen macht sie sich geltend. Eine weitere Verschärfung der an sich schon bestehenden Gegensätze wäre sehr unerwünscht.
Als eine große Wohltat würden wir es daher empfinden, wenn Euer Grzellenz die fünfstündige Nachtrühe im Wege der Verordnung schnellstens einführen wollten.
Bei der Einführung der Nachtruhe bitten wir aber, folgendes berücksichtigen zu wollen: dieselbe muß unter allen Umständen an das Schiff gebunden sein, d. h. das Schiff muß während dieser Zeit festgelegt werden. Diese Forderung ist aus zwei Gründen
zu erheben:
1. so lange sich das Schiff und besonders der Dampfer in Fahrt befindet, ist auf demselben keine Ruhe. Eine Arbeitspause während der Fahrt gewährt der Mannschaft daher feine wirkliche Erholung und Kräftigung.
Arbeiterfeindliche Maßnahmen der A. E. G.
Achtung, Maler! Die Versammlung der Maler usw. war am Sonntag irrtümlich zum Dienstag, abends 8% Uhr, eingeladen. Dieselbe findet, wie aus der heutigen Anzeige ersichtlich, am Dienstag, abends 6½ Uhr, in der Brauerei Friedrichshain, statt. Die Ortsverwaltung.
Deutfches Reich.
Die Ortsverwaltung Berlin des Verbandes der Sattler und Portefeuiller. Achtung, Metallarbeiter! Die Wahl von zwei Bautenkontrol leuren am 16. dieses Monats hat folgendes Ergebnis gehabt: Es sind insgesamt 5157 Stimmen abgegeben. Davon haben erhalten: Devigneur 2215, Friedrich 2308, Krüges 2969 und AI min Schulz 2547. Gewählt sind also die Kollegen Krüger und Schulz. Deutscher Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Berlin .
Husland.
Im Fliesenlegergewerbe der Schweiz scheint es zum Konflikt mit den Unternehmern zu kommen wegen Abschluß eines neuen Tarifvertrages. Der alte Tarif läuft am 31. März d. J. ab und zu feinem Resultat. Bei der letzten Unterredung lasen die Unterdie bisherigen Verhandlungen mit den Unternehmern führten noch nehmer einige Arbeitsgesuche von deutschen Fliesenlegern vor, dabei andeutend, daß wenn die Schweizer nicht wollen andere gern bereit seien. Es ist aber auch sonst nicht ratsam, im jezigen Beitpunkt nach der Schweiz zu kommen, da das Baugewerbe in allgemeinen daniederliegt.
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Wenn die Tarifverhandlungen zu einem Abschluß geführt haben, werden wir Mitteilung machen. Vorher sei aber gewarnt vor Zureise und vor Anfragen nach Arbeit, weil dadurch die Unternehmer in ihrer Ansicht bestärkt werden, sie brauchen die Forderungen nicht berücksichtigen.
Letzte Nachrichten.
Die französische Wahlreform im Senat. Baris, 17. März.( W. T. B.) Bei der Beratung der Wahl
Wieder einmal sahen sich die Arbeiter und Arbeiterinnen der A. E. G. genötigt, die Oeffentlichkeit zum Schuße ihrer Interessen gegenüber der Direktion anzurufen. Es handelt sich jetzt darum, daß die Direktion die bindenden Zusicherungen, welche sie den Arbeitervertretern seinerzeit beim Abschluß des Streits machten, nicht innehält. Zum Protest gegen dies Verhalten der Direttion versammelten sich Tausende von Arbeitern der A. E. G.- Werke Brunnenstraße am Sonntag im Saale der Brauerei Friedrichshain . reform äußerte Jeanneney, der Berichterstatter der Kommission, Auch die Polizei interessierte sich lebhaft für die Versammlung die Ansicht, die Minorität hätte nur ein einziges Recht, nämlich Eine Anzahl von Schuhleuten und nicht weniger als drei Polizeioffiziere hielten Wacht vor dem Versammlungslotal, um die von dasjenige, für die Jdeen Propaganda zu machen. Er fügte ausfeiner Seite bedrohte öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten. drücklich hinzu, die Kommission würde niemals den von der Der Saal und die Galerien waren bis in die äußersten Winkel Stammer vorgeschlagenen Modus der Minderheitsvertretung angefüllt. Mit sichtlichem Interesse und lebhaftem Beifall folgten die Eine Ruhe von 5 Stunden auf einem stilliegenden Schiff Anwesenden den Ausführungen des Vertreters des Deutschen nahme des Gesetzes unter Umständen agitiert, die einer Gefahr nehmen. Als der Berichterstatter sagte, man habe für die Anist besser und wertvoller als eine solche von 8 Stunden Metallarbeiterverbandes, Johannsen. Der Redner verwies auf auf einem in Fahrt befindlichen Schiff oder gar Dampfer. den Verlauf des letzten Streits und führte dann aus: Als die Di- von außen analog wären, machte Ministerpräsident Briand eine 2. Wäre die Nachtruhe nicht an das Schiff gebunden, also rektion sah, daß sie durch unsere Maßnahmen mit ihrer Produktion Gebärde des Protestes. Der Berichterstatter schloß: Der Senat Ablösung der Mannschaften möglich, so würde darunter die fizen blieb, sah sie sich veranlaßt, an uns heranzutreten, um zu wird das Verfahren des Wahlquotienten ablehnen. Die Linke Brivatschiffahrt sehr schwer leiden. Denn ein Großbetrieb einem friedlichen Abschluß der Bewegung zu kommen. Bei der applaudierte lebhaft. Darauf wurde die Sizung aufgehoben. fann vielleicht Ablösung schaffen der Privatschiffer tann Verhandlung, welche den Kampf zum Abschluß brachte, hat Direktor es nicht; für ihn würde es notwendig werden, einen Bootsmann mehr für sein Schiff anzustellen. Der Betrieb, der für den Privatschiffer schon heute kaum noch den Lohn eines Steuermannes abwirft, würde damit völlig unrentabel werden. Nach alledem geht unsere Bitte dahin: Euer Erzellenz wolle im Wege der Verordnung für die Oder, die märkischen Wasserstraßen und die Elbe nebst deren Nebenflüssen anordnen:
Für den
Elfes die ganz bestimmte Zusage gemacht, daß den Arbeitern der bisherige Verdienst nicht geschmälert werden soll, auch hinsichtlich der Festsetzung der Preise neuer Afforde wurden befriedigende ZuLondon, 17. März.( W. T. B.) Das heute Nachmittag zum geständnisse gemacht. Wir gaben uns damit zufrieden in der Vor- Militäretat ausgegebene Memorandum des Kriegsministers Oberst ausseßung, daß die Direktion alle uns gegebenen Versprechungen Seely teilt über das Flugwesen folgendes mit: Vier Flug. halten würde. Bei der Verhandlung ist mir seitens der Direktion geschwader mit 128 ausgebildeten Fliegern sind aufgestellt ausdrücklich versichert worden: Wenn Streit und Sperre aufgehoben worden. Im Etatsjahre 1913-14 werden von den insgesamt acht werden, dann wird von keinem Arbeiter mehr verlangt, daß er Geschwadern, die als zum auswärtigen Dienst verfügbare Macht Auf jedem Schiff findet eine gemeinsame ununterbrochene dem Werkverein beitreten muß. Es ist auch ausdrücklich vereinbart empfohlen werden, ein fünftes und sechstes Geschwader gebildet Nachtruhe von 5 Stunden statt, während welcher das Schiff am worden, daß Neueinstellungen nicht vorgenommen werden, ehe nicht werden. Der Etat sicht eine Vermehrung der Fliegerkorps auf Ufer festzulegen ist. die Streifenden und Ausgesperrten wieder eingestellt sind. Trozz Die Nachtruhe fällt noch näherer Bestimmung des Schiffs- dieses bindenden Versprechens der Direktion werden fast täglich über 1000 reguläre Offiziere und Mannschaften vor. führers zwischen 8 Uhr abends und 6 Uhr morgens. neue Arbeitskräfte eingestellt, während noch etwa 300 von den gesamten Flugetat werden 501 000 Pfund Sterling gefordert. In Fällen von Gefahr kann die Nachtruhe in Wegfall fom- Streifenden und Ausgesperrten arbeitslos sind. Darunter befinden men, muß jedoch nachträglich in vollem Umfange gewährt werden. sich Arbeiter, die lange Zeit, bis zu 15 Jahren, im Betriebe be- Zuspißung des chinesisch- mongolischen Konflikts. Jeder Schiffsführer hat genau darüber Buch zu führen, schäftigt waren. Die Einstellung wird tros des Versprechens des innerhalb welcher Stunden und an welchen Orten jeden Tag Direktors immer noch davon abhängig gemacht, daß die Betur.) Auf das letzte herausfordernde Telegramm des Hutuchtu Urga, 17. März.( Meldung der Petersburger Telegr.- Agendie Nachtruhe stattgefunden hat, aus welchen Gründen sie nicht treffenden dem gelben Wertverein beitreten. gewährt werden fonnte und wann die ausgefallene Nachtruhe Was die Direktion mit diesen Maßnahmen beabsichtigt, ist klar. ist eine Antwort aus der Kanzlei des Präsidenten Duanschikai crnachträglich gewährt ist. Die Solidarität der Arbeiter ist ihr ein Dorn im Auge. Die Ar- folgt, in welcher darauf hingewiesen wird, daß alle gutgegemeinten Zuwiderhandlungen sowie Unterlassung der Eintragungen beiter sollen zersplittert, ihre Organisation soll zerstört werden. Absichten Chinas von den Mongolen falsch ausgedeutet würden und falsche Eintragungen werden bestraft. Deshalb hat man bor etwa 1% Jahren den gelben Werkverein ge- und da es unter solchen Verhältnissen als unmöglich erscheine, eine gründet, der von der Direktion in jeder Weise begünstigt wird. Es Vereinbarung zu erzielen, der Präsident beschlossen habe, künftig kam ein in der Druckerei der A. G. G. hergestelltes Flugblatt des jede Korrespondenz mit der Regierung der Mongolei zu untergelben Vereins heraus, welches sich gegen unsere Organisation laffen. wendet und zum Eintritt in den gelben Berein auffordert. BeDie Arbeiterorganisationen können konstatieren, daß diese zeichnend dafür, wie die Direktion ihr Versprechen hält, ist es, daß den Arbeitern im Eisenbahnbau neuerdings Affordabzüge bis zu Feldzug gegen die Mongolci. Eingabe an den Reichskanzler im wesentlichen dasselbe ver- 30 Proz. gemacht wurden. Wegen des Verlangens, daß die Neu- Kwangtschoengtse, 17. März.( Telegramm der Petersburger langt, was von den Mannschaften gefordert wird. Eine Diffe- eingestellten dem gelben Verein beitreten müssen, ist fürzlich der Telegr.- Agentur.) Der Ausmarsch des gegen die Mongolei bes renz besteht nur darin, daß von den Mannschaften für das Arbeiterausschuß beim Direktor Elfes vorstellig geworden, um stimmten Expeditionstorps nach Jsitsika hat begonnen. Bisher Jahr 1913 eine fünfstündige Nachtruhe und später eine sechs. ihn an seine Zusage zu erinnern. Da erklärte Direktor Elfes : find 3500 Mann der 20. Division abmarschiert. ftündige Nachtruhe verlangt wird. Würde der Arbeitgeber- Was ich in Zukunft mit den Neueingestellten mache, das ist meine verband den gleichen vernünftigen, versöhnlichen Standpunkt Aber wenn ich an einem Tage sage, heut werden nur VereinsmitSache. Gezwungen wird niemand, dem Werkverein beizutreten. eingenommen haben wie der Bund deutscher Schifferinnungen, glieder eingestellt, dann stelle ich keinen anderen ein." Das ist der Kampf wäre vermieden worden. Die Schuld an dem ausgebrochenen Kampfe mit seinen schweren Schädigungen ist einzig, und allein dem Arbeitgeberverband für Binnenschiffahrt zuzuschreiben.
In der Hoffnung auf baldige Erfüllung unserer Bitte und in Erwartung eines geneigten Bescheides zeichnen Innungsverband Bund deutscher Schifferinnungen". R. Knorr. Becker.
Vier Wochen bereits stehen die Dedmannschaften, Heizer und Maschinisten in der Binnenschiffahrt im Streif. Mit der Großschiffahrt der Oder, der Eilgüterschiffahrtsreederci„ Berliner Lloyd" dauert der Kampf des Maschinen- und Kesselpersonals bereits sieben Wochen. Der Kampf wird mit unverminderter Heftigkeit fort geführt. Berantw. Redakt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil verantw.:
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Ein Attentatsversuch mittels explosiver Briefe. Kaltutta, 17. März.( W. T. B.) Im hiesigen Hauptpojiamt also eine Bevorzugung der Gelben und eine Benachteiligung der explodierten heute mit furchtbarer Gewalt mehrere Briefe, die vom Streit her noch Arbeitslosen, die der ausdrüdlichen mit Explosivstoffen gefüllt und an die Herausgeber 3 usicherung des Direttors Elfes widerspricht. einiger Zeitungen gerichtet waren. Mehrere Briefjorti= Wir würden uns schämen, wenn uns nachgesagt werden könnte, wir rer wurden verlegt, darunter einer tödlich. Eine Reihe hätten unser Versprechen nicht gehalten. Wir protestieren gegen hervorragender Persönlichkeiten der Stadt haben fürzlich Drohdas Verhalten der Direktion und verlangen, daß sie ihr Versprechen briefe erhalten. einlöst und ihre Maßnahmen zurücnimmt. Wenn aber die Direktion den Stampf will, dann kann sie ihn haben.( Lebhafter Beifall.) Die Ausführungen des Referenten fanden auch bei den Disfussionsrednern unbedingte Zustimmung. Franke, Vertreter Aachen , 17. März.( P. C. ) Heute sind sämtliche prganisierten des Transportarbeiterverbandes, erklärte, die ungelernten Arbeiter, Schneider in den Ausstand getreten, weil ihnen am Sonntag der die bei der A. E. G. erst nach Jahren den Lohn erreichen, den andere durch Tarif vereinbarte Lohn nicht gezahlt worden ist. Ch. Glode. Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl