Nr. 70. 30. Jahrgang.
2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt
zutreten. Der Vorstand wird beauftragt, eine weiße Liste
Neunter Bundestag der technisch- industriellen Beamten. anzulegen, die alle Firmen aufnehmen soll, die bereits diese Forde
Die Vertreter des Bundes der technisch- industriellen Beamten tommen alljährlich während der Osterfeiertage in Berlin zu ihren ordentlichen Tagungen zusammen. Die diesjährige neunte ordentLiche Tagung begann am Ostersonntag hier im Nordwesthotel, Nach Erledigung der üblichen Formalitäten erstattete das Vorstandsmitglied Sandwet- Berlin den
mache.
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Jahresbericht.
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rungen erfüllt haben. Ueber
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gen. Der Bundestag hofft bestimmt, daß Regierung und Reichstag Willen zur Einlösung der alten Versprechungen durch die EinSie gegenwärtige Seffion nicht vorübergehen laffen, ohne ihren leitung der Reformgesetzgebung bekundet zu haben. stimmig an. Ohne Debatte nahm der Bundestag die Resolution einZur Frage der
Reichstag, Regierung und Technikerrecht sprach hierauf Ingenieur Sonnenschmidt- Berlin. Er begründete eine Resolution des Vorstandes, in der die Forderungen der technisch- industriellen Beamten enthalten sind. In dieser Entschließung wird gesagt, obwohl es feinem Zweifel unterliegen rönne, daß die bestehenden Rechtsverhältnisse der technischen PrivatDie Betätigung der Privatangestellten im öffentlichen angestellten den Bedürfnissen der Zeit nicht mehr genügen, sei die Leben erklärte der Redner sei eine immer stärkere geworden. Schritt vorwärts gekommen. Der Bundestag richtet deshalb an Gesetzgebung auf diesem Gebiete seit Jahren nicht um einen Das habe sich bei den Reichstagswahlen gezeigt. Auch für die Regierung die dringende Bitte, dem Reichstag in türzester Zeit die kommunalen Wahlen zeigten die Angestellten ein wachsendes eine Vorlage zu unterbreiten, die die bestehenden Mängel beseitigt Interesse. Der Redner besprach dann die Wahlen zur An= gestelltenversicherung. Deren Verlauf habe den Beweis und den sozialpolitischen Forderungen der technischen Angestellten für die Richtigkeit und 3wedmäßigkeit des Zusammenschlusses Rechnung trägt. Der Reichstag wird ersucht, nötigenfalls durch mit den übrigen in der Freien Vereinigung für die eigene Initiative eine baldige Reform des Technifersoziale Versicherung der Privatangestellten vereinigten Verbände rechts anzubahnen. Als wichtigste und dringlichste Aufgabe ererbracht. Die Freie Vereinigung habe nahezu ein Drittel aller ab- scheint dem Bundestag die Uebernahme der günstigeren Bestimgegebenen Stimmen erhalten, obwohl ihre Anhängerschaft angebungen des Handelsgesetzbuches in die Gewerbeordnung, die Belich nur den 14. Teil von derjenigen des Hauptausschusses ausstellung des Eigentumsrechtes der Angestellten an ihren Erfindunfeitigung der Konkurrenztlausel und die SicherDer sozialpolitischen Tätigkeit des Bundes sei die Richtung durch seinen gewerkschaftlichen Charakter vorgeschrie ben. Eine Kampforganisation, wie sie die Gewerkschaft sein müsse, werde immer ihr Ziel vorwiegend auf dem Wege der Selbsthilfe zu erreichen suchen, und nur dort, wo die eigenen Kräfte nicht ausreichen, an die Hilfe der Gesamtheit, des Staates, appellieren. Auch im abgelaufenen Jahre habe der Bund in erster Linie die gewertschaftliche Selbsthilfe gepflegt, er hätte eine Reihe Bewegungen führen müssen. Ein großer Teil dieser Aktionen mußte unternommen werden, um Ver= schlechterungen der bestehenden Arbeitsverhältnisse abzu= wehren. In manchen Fällen genügte das Vorhandensein der Organisation, um tampflos eine Reihe von Verbesserungen zu er gtelen. Von insgesamt 30 Attionen endeten 19 mit einem bollen Erfolg, 4 mit einem Teilerfolg und 5 erfolglos; 2 sind noch nicht entschieden. Bei diesen Bewegungen hat der Bund mit großen Schwierigkeiten zu rechnen. Er hat begründete Ursache, anzunehmen, daß die Arbeitgeberberbände Firmen, die den Wünschen der Angestellten entgegen kommen, deswegen schitanieren. Dieses Vorgehen gegenüber Firmen, die mit ihren Angestellten auf friedlichem Wege auszukommen versuchen, scheint aber nur ein Symptom für die zunehmende Scharfmacherstimmung gegen die gewerkschaftlichen Bestrebungen der Angestellten zu sein, die auch im vergangenen Jahre wieder zahlreiche Angriffe auf das Koalition 3= recht ausgelöst hat. Die Zahl der Fälle, in denen einzelne Kollegen ganz unverblümt wegen ihrer Zugehörigkeit zur Organifation gemaßregelt wurden, hat in geradezu auffälliger Weise zugenommen. Mußte doch der Bund rund 8000 M. Gemaßregeltenunterstübung auszahlen, gegenüber nur 1274 M. im Vor
jahre.
fand
Konkurrenzklausel
ferner einmütig folgende Resolution Annahme:
Der 9. ordentliche Bundestag bedauert lebhaft, daß der neue Gesezentwurf über die Konkurrenzklausel eine Regelung dieser Frage nur für die Handlungsgehilfen vornimmt und die technischen Angestellten, die am schwersten unter dieser Fessel des freien Wettbewerbs und des wirtschaftlichen Fortschritte zu leiden haben, wieder einmal vollkommen unberücksichtigt läßt. Angesichts der auf den beiden letten Deutschen Juristentagen aufgestellten Forderung nach einem einheitlichen und sozialen Arbeitsrecht ist es doppelt befremdlich, daß die Regierung die bestehende Bersplitterung des Angestelltenrechts erhalten und die tünstliche Trennung zwischen den sozial und wirtschaftlich gleichstehenden Gruppen der Handlungsgehilfen und Techniker noch verschärfen will. Der 9. ordentliche Bundestag erklärt die Vorlage für eine ungeeignete Grundlage zur Regelung der Konfurrenzklausel und bittet den hohen Reichstag, das Verbot von Ronkurrenztlaufelverträgen und die Vereinbarung von heimlichen Konkurrenzflaufeln für alle Angestellten auszusprechen, da fie geeignet sind, die Angestellten im Interesse der Einzelwirtschaft aber zum Schaden der Gesamtwirtschaft auszubeuten.
Der Bundestag jepte dann die Debatte zum Jahresbericht respektive die Beratung der hierzu gestellten zahlreichen Anträge fort. Annahme fand eine Resolution, in der der Bundestag ausDie Werbetätigkeit des Bundes wurde schriftlich und drücklich feststellt, daß er die bisherige Politik des Bundes in der mündlich sehr eifrig betrieben. Ihr Ergebnis war, daß 5971 neue Frage der Pensionsversicherung und insbesondere seine Haltung Mitglieder aufgenommen wurden. Diesem Zugang steht allerdings während der Wahlen zur Angestelltenversicherung voll und ganz ein Verlust von 4283 Mitgliedern gegenüber. Troß der unvermeid- billigt. Der Bundestag stimmt der Auffassung der Bundesleitung lichen Nachwirkungen der im Herbst 1911 erfolgten Beitrags- zu, daß auch in Zukunft die Bundespolitik in Fragen der sozialen erhöhung und trotz der verstärkten Wühlarbeit scharfmacherischer Versicherung an den von der Freien Vereinigung" vertretenen Unternehmertreise gelang es also dem Bund, nicht nur seinen Grundsägen festhält. Eine ganze Reihe Anträge wurden dem Mitgliederbestand zu halten, sondern ihn auch zu vermehren, näm Borstand zur Berücksichtigung überwiesen, so der, eine gemeinsame lich von 20 452 auf 22 140; barunter befinden sich auch 8 weib- attion jämtlicher Angestelltenberbände ohne Rücksicht auf sonstige liche Mitglieder. Den Fortschritt des Bundes zeigen folgende Gegenfäße gweds allgemeiner Einführung der englischen ArBahlen: Ende 1904 zählte er 1688 Mitglieder, 1904 waren es schon beitszeit einzuleiten. Ferner sollen Erhebungen über die wirt13 002 und 1912 bereits 22 140 Mitglieder. schaftliche Lage der technischen Angestellten angestellt werden. Ein weiterer Antrag wünscht, daß mehr als bisher gegen das Chiffre= wesen auf dem Arbeitsmarkt angekämpft wird.
Die Kaffenverhältnisse des Bundes haben sich ebenfalls günstig entwickelt. Bei einem Kassenbestand von 84 317 M. betrugen 1912 die Einnahmen und Ausgaben 820 426 M. An Beiträgen wurden 620 198 M. bereinnahmt. Für das Unterstüßungswesen( StellenLosen-, Gemaßregelten-, Hinterbliebenen-, Notfall- und Solidaritätsunterstützung) wurden 131 774 M. ausgegeben, für das Schrift. wesen( Bundesorgan und Flugschriften) 115 989 M. und für die Werbetätigkeit 130 132 m. Das Bundesvermögen betrug Ende
1912 376 968 M.
An die Entgegennahme des Geschäftsberichts schloß sich eine geheime fünfstündige Sigung, in der in sehr lebhafter Weise interne Angelegenheiten das Ausscheiden Lüdemanns aus dem Vorstande und sonstige Beamtenfragen erörtert wurden. Der Vorstand gab hierbei eine Erklärung ab, die besagt: Eine vor einigen Wochen auf Veranlassung der Hilfssekretäre und wissenschaftlichen Hilfsarbeiter in der Hauptgeschäftsstelle stattgefundene eingehende Aussprache hat gezeigt, daß das gegenfeitige Vertrauen zwischen dem Geschäftsleiter und dem Beamtentörper so gesunken war, daß ein gedeihliches Zusammenarbeiten nicht mehr erwartet werden konnte. Herr Lüdemann hat auf Grund dieser Aussprache sein Entlassungsgesuch einge
Dann wurden noch Anträge zum Statut beraten und hierauf die Vorstandswahlen borgenommen. Hierbei wurde von Borstandsseite ausdrücklich festgestellt, daß Lüdemann nicht aus fachlichen Gründen, wegen seiner raditalen politischen Stellung, aus dem Vorstand ausgeschieden sei, sondern aus rein persönlichen, inneren Gründen. Die Befürchtung, das Ausscheiden Lüdemanns habe zur Folge, daß der Bund von seiner raditalen Bahn abrüdt, lei völlig unbegründet. Der Bundestag nahm diese Erklärung seiner Mehrheit wiedergewählt. Die befoldeten Borstandsmitglieder mit lebhaftem Beifall auf. Der bisherige Vorstand wurde in Sandwet und Schweizer wurden bestätigt. Auf den vom Vorstand als neues Vorstandsmitglied vorgeschlagenen Gaubeamten Thimm. Düsseldorf fielen nur wenige Stimmen. Damit waren die Arbeiten des Bundestages beendet.
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Hannover , den 22. März 1913. Der Kongreß, der in Linden tagte, war von zirka 160 Delereicht, bas ber Borstand zum 1. Juli d. J. angenommen hat. Der gierten aus den Reihen der freien Verbände der Berg- und FabritVorstand hat Herrn Lüdemann bis zu diesem Termine vom arbeiter und der Maschinisten und Heizer beschickt. Als VerAmte suspendiert und beschlossen, ihm das Gehalt bis zum 1. Ot- treter der Generalfommission war Genosse l m breit, als Vertober zu zahlen unter Anerkennung seiner hervorragenden und treter des Bezirkskartells Magdeburg der Genosse undeutsch dauernden Verdienste an den Bund.
Der Bundestag sprach ferner in einer Entschließung aus, er
erschienen. Ueber:
Mittwoch, 26. März 1913.
" Der Kongreß der Kaliarbeiter fordert die gesetzgebenden Körperschaften des Reiches auf, schnelle und durchgreifende Vorforge gegen die gemeingefährliche Weiterentwickelung der Zustände in der Kaliindustrie zu treffen. Die gute Absicht des Gesetzgebers, durch das Gesez über den Absatz von Kalisalzen von 25, Mai 1916 den univirtschaftlichen Werksgründungen in der Industrie entgegenzuwirken, wurde durch die jede Rücksicht auf das Gemeinwohl mißachtende Gründerwirtschaft, die offizielle Gesezesauslegung, namentlich aber durch die ergangenen Ausführungsbestimmungen bereitelt. Die Zahl der Förderschächte ist in einer das Bedürfnis in so ungeheuerlichem Maße übersteigenden Weise bermehrt worden, daß ein tatastrophaler wirt= schaftlicher Zusammenbruch, der mit schweren Schädigungen für die betreffenden Beleg= schaften und die in Betracht kommenden Ge meinden verbunden sein wird, unausbleiblich ist, wenn die Gesezgebung nicht vorbeugend eingreift. Als die dem Volksinteresse dienlichste Reformmaßregel empfiehlt der Kungreß die Einführung des Reichsmonopols für die Gewinnung, Verarbeitung und den Vertrieb von Kalijalzen. Sollten sich die gesetzgebenden Körperschaften zu diesem Schritt noch nicht entschließen, dann muß doch zumindest das Reichsfaligesetz geändert werden, daß es die unwirtschaftliche Vermehrung der Schachtanlagen berhindert und die Prosperität der reinen Staatsbetriebe durch Begünstigung bei der Zumessung der Absatzquoten besonders fördert.
Ferner müssen bei der bevorstehenden Aenderung des Reichsfaligesezes die Bestimmungen in den Paragraphen 13 bis 16 und 19 wie folgt erweitert beztv. ergänzt werden.
a) Der für die einzelnen Arbeiterklassen jedes Werkes im Jahre 1911 amtlich ermittelte Durchschnittslohn pro Schicht, zuzüglich 10 Proz. Zuschlag, gilt als Mindest= lohnsaz.
Erreicht in einem Werk oder in einer Arbeiterklasse der Durchschnittslohn den oben angegebenen Mindestsat. nicht, so steht der betreffenden Klasse oder auch jedem einzelnen Arbeiter das Klagerecht zu. Der vom Werk ersparte, nicht eingeklagte Betrag ist einer ausschließlich von Arbeitern zu verwaltenden Unterstützungskaffe zu überweisen.
Die Durchschnittslöhne der einzelnen Arbeiterklassen sind vierteljährlich den Arbeitern durch Aushang bekanntzumachen.
b) Der verdiente Lohn ist allwöchentlich an die Arbeiter auszuzahlen.
c) Die Arbeitszeit unter Tage beträgt inkl. Einund Ausfahrt: 8 Stunden an Arbeitsstellen mit weniger als+22 Grad Celsius, 7 Stunden an Arbeitsstellen mit +22 bis 28 Grad Celsius, 6 Stunden an Arbeitsstellen mit+28 bis 35 Grad Celsius, 4 Stunden an Arbeitsstellen mit mehr als+ 35 Grad Celsius.
Bei besonders nassen oder schwierigen Arbeiten in der Grube sowie beim Schachtabteufen beträgt die Arbeitszeit sechs Stunden inkl. Ein- und Ausfahrt.
Die Arbeiter über Tage dürfen in kontinuierlichen Betrieben oder Abteilungen nicht länger als 8 Stunden täglich und bei der sogenannten Wechselschicht nicht länger als 12 Stunden beschäftigt werden. In Be trieben, in denen nur in Tagesschicht gearbeitet wird, darf die. tägliche Arbeitszeit 9 Stunden nicht überschreiten. d) Ueber- und Nebenschichten dürfen nur zu Notund Rettungsarbeiten und wenn es die Sicherheit des Betriebes erfordert geleistet werden.
e) Durch Verträge irgend welcher Art dürfen die Bestimmungen über Lohn- und Arbeitsverhältnisse nicht verschlechtert werden.
Bei Abschluß von Tarifverträgen haben die beteiligten Arbeiter das Recht, sich Vertreter ihrer Interessen zu wählen.
Jede Behinderung der Arbeiter in Ausübung ihres Roalitionsrechtes, insbesondere durch Maßregelung der von den Arbeitern gewählten Vertrauensleute, ist strafbar.
f) Nicht nur bei einer Uebertragung von Anteilen am Abjazz(§ 19 des Kaligefeßes), sondern auch beim Umtausch ber Befugnis am Absatz einzelner Sorten sind die Arbeiter und Beamten, die dadurch beschäftigungslos oder in ihrem Arbeitsverdienst geschädigt werden, schadlos zu halten.
g) Jedes Kalibergwerk muß 2 Schächte haben, die unterirdisch miteinander verbunden sein müssen."
habe sich überzeugt, daß eine Aenderung der Organisation der Ge Die gemeingefährliche Entwidelung des deutschen Ralibergbaues arbeiter treibt man geradezu Schindluder auf den Werken.
Am
und Betriebes burchgeführt werden, daß ein engeres Zusammenarbeiten der Be- sowie die Maßnahmen der Regierung und Werksbefizer amtenschaft mit dem Vorftande und eine größere Teilnahme eines referierte Ofto ue. Er gab einen mit reichem Zahlenmaterial jeden Beamten an der gesamten Bundesarbeit gewährleistet ist. gestüßten Ueberblid über die sprunghafte Entwickelung der StaliDa der Deutsche Technikerverband über diesen Konflikt die Schluß- industrie, des jüngsten Zweiges des deutschen Bergbaues. Während folgerung gezogen hat, der Bund werde nun eine gemäßigtere im Jahre 1861, dem Geburtsjahr der Kaliindustrie, zirka 22 000 Tattit einschlagen, stimmte der Bundestag einmütig einer Refolu. Doppelzentner Kali gefördert wurden, betrug die Förderung im tion zu, in der er die bisherige Taktik des Bundes dem Deutschen Jahre 1910 80 Millionen Doppelzentner. Techniterverband gegenüber gutheißt und erwartet, daß der Bun- Industrie also eine glänzende Entwickelung, innerlich aber begann Aeußerlich nahm die desvorstand auch fernerhin diesen Weg geht und mit aller Kraft an ihr der Wurm einer geradezu schrankenlosen Spekulation und ben rein gewertschaftlichen Gedanken zum Siege Gründertätigkeit zu nagen. Durch eine Preishochhaltung, die in in der Privatangestelltenbewegung zu führen versucht. schreienden Gegensatz zu den niedrigen Selbstkostenpreisen steht Ueber den Borstandsbericht jette dann eine lebhafte Dis- es wurden zeitweise bis zu 75 Proz. der Einnahmen als Getussion ein, in der sehr fritische Töne angeschlagen wurden. winne berteilt wurde ein immer neuer Anreiz zu neuen Berlangt wurde, daß mehr flüssige Gelder geschaffen werden, Gründungen gegeben. Seit Jahren hat die Zahl der Kaligeschäfte um für Kämpfe gerüstet zu sein. Die Industriebeamten- Zeitung" das Bedürfnis weit überstiegen, und immer noch geht die wahnsei nicht auf der Höhe; auch fönne man mit den Erfolgen in der sinnige Gründerei weiter; und die Monopolstellung des StaliMitgliederzunahme nicht zufrieden sein. synditats ermöglicht es diesem, durch ein Wüsten mit den Volksschäben riesenhafte Gewinne zu erzielen. Um den Kalibergbau vor dem direkten Zusammenbruch infolge der Gründerwut zu nahm der Bundestag zunächst ein Referat des Ingenieurs Bur- abjak, die Preise und die Löhne geregelt, dem Gründerschwindet bewahren, wurde durch ein Reichsgesetz vom Mai 1910 der Kalimester- Gießen über sollte Einhalt geboten werden. Die Arbeitszeit im technischen Berufe Doch schon heute zeigt es sich entgegen. Redner begründete die Notwendigkeit der. Serabseßung nach so furgem Bestehen schon geändert werden. Alle Erfahrungen flar, daß das Gefeß seinen Zwed nicht erfüllt, deshalb muß es der Arbeitszeit auf höchstens acht Stunden aus hygienischen, volts bei der damaligen Beratung des Gesetzes haben wirtschaftlichen und ideellen Gründen. Der Antrag zeitigte eine lehrt, daß weder die Regierung noch die Mehrheitsparteien des aber auch gelängere Diskussion, in der die Ausführungen und Forde- Reichstages gesonnen sind, bei derartigen Gesetzesmaterien die in rungen des Referenten wirksame Unterstüßung und Ergänzung Betracht kommenden Interessen der Arbeiter zu vertreten. Da fanden. Hervorgehoben wurde, daß die Forderung des Acht- mals sind alle Bemühungen der Arbeiterpartei, die berechtigten Stundentages von den Handarbeitern übernommen worden sei. Es Interessen der Arbeiter im Gesez genügend gewahrt zu sehen, jei den Angestellten nicht möglich, an den Kulturgütern der Nation von der kapitalistischen Mehrheit des Reichstages unter Mitteilzunehmen, wenn sie so lange an die Arbeitsstätte gefesselt sind. wirkung der christlichen Arbeiterbertreter berDas Resultat der Besprechung war die Annahme einer Resolution, eitelt worden. die im Sinne der Ausführungen des Referenten gehalten ist. Die waren eine Begründung und Empfehlung der nachfolgenden von Die Schlußausführungen des Referenten Bundesmitglieder werden aufgefordert, für die Einführung des beiden Referenten ausgearbeiteten Resolution, die den Kaliberg Höchstarbeitstages von acht Stunden, unter gleichzeitiger Gin- bau nach den Gesichtspunkten betrieben wissen will, daß die Kaliführung des Sonnabendfrühschlusses, mit aller Entschiedenheit ein- schäße dem Boltsganzen gehören.( Lebhafter Beifall.)
zweiten Verhandlungstag
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Sie
Dann behandelte der Bezirksleiter des Bergarbeiterverbandes, Genoffe Gärtner- Hannover, geftüßt ebenfalls auf Fachkunde und ein gewissenhaftes Material die Verhältnisse der Arbeiter im einzelnen und die in ihrem Interesse mit aller Energie zu erbebenden Forderungen. Die Arbeitsverhältnisse der Kaliarbeiter haben sich immer mehr verschlechtert, eine statistische Umfpage gab dafür ein geradezu unerschöpfliches Material. Es existiert eine Rette von Antreiberei, Steigerung der Arbeitsleistung, Gedingetürzungen, Uebertretungen der Schutzbestimmungen, Jrreführungen der Bergbehörden usw. Und mit dem Soalitionsrecht der KaliDen größten Teil der Gärtnerschen Ausführungen nahni der Nachweis der Durchführbarkeit jener in der Resolution niedergelegten Arbeiterforderungen in Anspruch. Es ist hierbei zum Schuße für das Leben der Arbeiter die Forderung auf Anlage von zwei Schächten von äußerster Wichtigkeit. Seine Ausführungen fanden größte Aufmerksamkeit und Beifall. In temperamentvoller Weise setzte die Debatte ein. füllte auch den zweiten Verhandlungstag. schaften Frisch auf" und" Hohenzollern " im Leinegebiet bas Herling Helmstedt bewies, wie besonders bei den GetverfUeberschichtensystem in einem Maße besteht, daß es aller Kultur Sohn spricht. Aus dem Haller Bezirk wird die systematische Unterdrückung der Organisation geschildert. Empörend wirkte das gezeichnete Bild der Wohnungsnot, unter dem ein Teil der Bergleute gewaltig zu leiden hat. Stellenweise sind es Baracken gar nicht mehr menschenwürdiger Art; darin haben es die Bergleute während der Wintermonate vor Kälte taum in den Betten aushalten fönnen. Und gerade jugendliche, in der Entwickelung begriffene Arbeiter sind es, die unter diesen Verhältnissen zu leiden haben. In wirkungsvoller Weise gaben noch die Delehall, Rotenburg , aus dem Werratal, kurz aus allen Gebieten des gierten aus dem Elsaß , aus Mecklenburg , aus Bernburg , LeopoldsSalibergbaues lebenswarme Schilderungen der Verhältnisse. Und tretungen der gesetzlichen Vorschriften zum Teil so unglaublicher, alle traten als Antläger auf und brachten Mißstände und leberZeiten der Fabrikindustrie zu vernehmen getvohnt war. grotester Art zur Sprache, wie man fie nur aus den allerersten schiedentlich fam auch das Verhalten der" Christlichen " zur Sprache, die, als sie von dem Stattfinden dieses Kongresses gehört hatten, Hals über Kopf selber eine Konferenz in Hildesheim einberiefen, dabei aber in ihrem Eifer so gewissenhaft" arbeiteten, daß sic Gesetzgebung aufstellten, die durch die Praxis schon überholt sind. 8. B. für die Maschinisten und Heizer Forderungen an die tarischen Vertretungen der Christlichen ". Wirkungsvoll beleuchtete Sachse das Verhalten der parlamenBehrens hat angeregt, die Regelung der Schichtzeit nicht in ,, Arbeitervertreter" das Kaligejek, sondern in die Gewerbeordnung hineinzubringen. Eine ganz verhängnisvolle Schiebung, denn in der Ge
Ver