Nr. 72. 30. Jahrgang.
Um das Opfer des Polizeirevolvers,
den Fürsorgezögling Artur Fischer, den in der Nacht vom 25. zum 26. August 1912 in Berlin an der Ecke der Münz- und der Dragonerstraße der Schuhmann Gabbert niederschoß, wurde den gestern vor dem Amtsgericht Köpenid gestritten.
Partei- Angelegenheiten.
6. Wahlkreis.
Des Umzuges vegen bleibt unser Bureau Sonnabend, 29., und Montag, den 31. März, geschlossen.
Vom Dienstag, den 1. April, ab befindet sich dasselbe N. 39, Gerichtstr. 71, vorn 1 Treppe rechts.
Der Vorstand.
Wer der unbekannte Erschossene war, hatte zwar nicht dic Berliner Polizei, aber seine in Oberschöneweide wohnende Mutter durch eigene Nachforschungen nach ihrem um jene 3eit plöglich verschwundenen Sohn endlich im Dezember ermitteln können. ZuNeukölln. Die nächste Stunde des Kurfus„ Redeübungen" findet nächst wollte die Polizei der Frau Fischer, trok allem Be- am Sonnabend, den 29. März, abends 8 Uhr, im Lokal von Bartsch, meismaterial, lange nicht glauben, daß der Erschossene wirklich ihr Hermannstr. 49, statt. Sohn sei, und immer wieder wurden ihre Angaben mit unverhohlenem Mißtrauen behandelt. Im„ Vorwärts" ist damals mehrfach darüber berichtet worden, wie schwer der Polizei der Entschluß wurde, die Persönlichkeit des Erschossenen als festgestelli amtlich anzuerkennen.
Freitag, 28. März 1913.
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Steinlagerplägen beschäftigten Arbeiter. Nun werden aber in verschiedenen Tiefbauämtern Chausseearbeiter und Arbeiter bei den Vermessungsämtern beschäftigt. Diese Arbeiter haben keine Möglichkeit, ihre Interessen durch einen Ausschuß zur Geltung zu bringen; es sei deshalb zweckmäßig, einen Ausschuß für die drei Arbeiter- Stategorien zu bilden. Es kämen 48 Chausseearbeiter und 24 bei den Vermessungsarbeiten beschäftigte Arbeiter in Frage. Es wurde entgegnet, voncin daß die genannten Arbeiter sehr weit ander beschäftigt seien, da eine Anzahl auf der Saatwinkler, andere auf der Treptower Chaussee arbeiteten; dasselbe treffe auch für die Vermessungsarbeiter zu; auch seien die Interessen zu verschieden. Deshalb fei Abstand genommen worden von der Bildung eines besonderen Ausschusses und der Magistrat habe dem zu Die Sammelliste Nr. 14013 ist verloren worden. Sollte dieselbe gestimmt. Obwohl von unseren Genossen nachgewiesen wurde, daß gefunden oder zum Zeichnen vorgelegt werden, so ist sie an das die angeführten Ablehnungsgründe nicht stichhaltig seien, wurde der Bureau des Wahlvereins Neukölln, Nedarstr. 3, abzuliefern. Antrag auf Schaffung eines einheitlichen Ausschusses für den TiefAlt- Glienicke. Sonnabend, den 29. März, abends 8 1hr, bei bau abgelehnt. Dieser Standpunkt ist in keiner Weise mit der Rodenbusch, Rudower Str. 54, Generalversammlung. Wichtige Magistratsverfügung, die im November über die Bildung von Auch bei der Redaktion der Niederschöneweider Tagesordnung. Arbeiterausschüssen erlassen worden ist, im Einklang zu bringen. Nachrichten", die wohl zugleich unter dem Titel„ Oberschöne= Brig- Buckow. Sonntag, den 30. d. Mis., morgens 8 Uhr, wich- Ein anderer Antrag unserer Genossen bezog sich darauf, in die weider Tageblatt" laufen, begegnete Frau Fischer starkem Zweifel, tige Flugblattverbreitung von den Bezirkslokalen aus. Verträge mit Unternehmern, denen städtische Arbeiten übertragen als sie sogleich nach ihren ersten Ermittelungen hier den Sachverhalt Adlershof . Heute, Freitag, abends 7 Uhr, Flugblattverbreitung werden, eine Klaufel aufzunehmen, nach der die Unternehmer vortrug und die Bitte hinzufügte:„ eine Annonce aufzunehmen". von bekannter Stelle aus. verpflichtet find, tariflich festgefeßte Löhne und da, Der Redakteur, Buchdruckereibesißer Baumann, erklärte ihr, Borsigwalde- Wittenau. Die Generalversammlung des Wahl- Tarife noch nicht bestehen, ortsübliche Löhne zu zahlen. zuvor müsse er Erkundigungen einholen, und er tat das noch an vereins findet am 30. März in den Borsigwalder Festsälen, nach- Auch sollen die Baubeamten gehalten sein, ihre Kontrolle nicht nur demselben Tage. In der nächsten, am Abend dieses Tages er- mittags 2 Uhr, statt. Neuwahlen sämtlicher Funktionäre. Handschienenen Nummer feines Blattes veröffentlichte er dann einen zettelverbreitung am Freitag, den 28. März 1913, abends 8 Uhr, nach der technischen Seite, sondern auch nach der sozialen Seite hin auszudehnen. Der Antrag wurde mit dem Hinweis bekämpft, daß von den Zahlabendlokalen aus. geschwind zurechtgemachten Artikel, in dem er Frau Fischer in für die Vergebung von Arbeiten Gemeindebeschlüffe beständen, welche eine Deputation nicht einseitig abändern könnte. Hiernach solle es bei Vergebung von städtischen Arbeiten so gehalten werden, daß die Arbeiten an Unternehmer vergeben werden, die in der Unternehmerliste ständen. Und in die Unternehmerliste sollen nur Firmen aufgenommen werden, die allerdings tariflich festgesezte Löhne zahlen. Es sei also nur notwendig, bei Aufnahme von Firmen in die Unternehmerliste auf diese Bestimmung zu achten. Eine weitere Kontrolle könne die Verwaltung nicht ausüben. Stelle sich heraus, daß eine städtische Arbeiten ausführende Firma die geforderten Bedingungen Unsere Genossen legten dar, daß ihr Antrag sehr wohl mit den nicht erfülle, so könne sie aus der Unternehmerliste gestrichen werden. Gemeindebeschlüssen im Einklang zu bringen sei und daß eine Kontrolle über die Erfüllung der Vertragspflichten direkt notwendig fei. In der Abstimmung wurde der Antrag aber abgelehnt. Ein arbeit und der Ueberstunden. Nach den bisherigen Bestimmungen wird die Tagesarbeit in die Zeit von 7 Uhr morgens bis 7 Uhr abends gelegt, während bei der Hochbauverwaltung um 6 1hr die regelrechte Tagesarbeit endet. Es wurde beschlossen, in der Tiefbauverwaltung in gleicher Weise wie in der Hochbauverwaltung zu verfahren und in Zukunft in die Verträge die Bestimmung aufzunehmen, daß nach 6 Uhr abends die Ueberstunden bei Tagelohnarbeiten mit 25 Prozent und nach 10 Uhr die Nachtarbeit mit 50 Prozent Aufschlag bezahlt werden muß. Zur Landtagswahl
Petershagen . Sonntag, den 30. März cr., nachmittags 4 Uhr, beleidigender Form als unglaubwürdig hin- Generalversammlung im Lokal von Kunsch, Petershagen , Henniden stellte. Er erzählte: Ermittelungen der Polizei hätten ergeben, dorfer Straße. Tagesordnung: Bericht der Funktionäre, Neuwahl daß die Angaben der Frau frei erfunden" seien. Sie bleibe der Bezirksleitung, die kommenden Landtagswahlen. Mitgliedsbuch aber bei diesen Angaben und benutze sie in frivoler Weise dazu, legitimiert. Armenunterstüßung zu beanspruchen. Um ihre Unglaubwürdigkeit Mühlenbeck, Bezirk Nieder- Schönhausen. Sonntag, den 30. März, darzutun, hob der Artikel noch hervor, daß sie schon wiederholt, nachmittags 4 Uhr, im Gasthof zur Sonne, Inh. A. Bärsch, Wahlunter anderem wegen Meincids, vorbestraft fei. vereinsversammlung. Tagesordnung: 1. Bericht des Gemeindever treters. Frau Fischer war erschrocken über dieses Ergebnis ihres 3. Vereinsangelegenheiten und Verschiedenes. 2. Bericht von der Generalversammlung des Bezirks. bei den„ Niederschöneweider Nachrichten" gemachten Besuches. Vergeblich forderte sie den Redakteur Baumann auf, die sie beleidigen- anstaltet der Bildungsausschuß im Neuen Stadttheater, Potsdamer Spandan. Am Sonnabend, den 29. März, abends 8 Uhr, verden Behauptungen zurückzunehmen, und auch eine Vorladung vor Straße 6, einen Wilhelm- Busch- Abend mit anschließendem Tanz dem Schiedsmann blieb fruchtlos. Sie wollte Beleidigungstränzchen. Da eine Abendkasse nicht gestattet ist, wollen die Interflage einreichen, doch wurde ihr Klageantrag in der Gerichts- essenten des Abends aus folgenden Verkaufsstellen Eintrittsfarten zum schreiberei so zu Protokoll genommen, daß er nur den Vorwurf Preise von 30 Pf. entnehmen: im Neuen Stadttheater, Potsdamer des Meineids rügte. Diesen Antrag wies das Amtsgericht zurück, Straße 6, in der Vorwärtsbuchhandlung, Breitestr. 64 sowie in den anderer Beschluß bezieht sich auf die Bezahlung der Nachtauf Beschwerde mußte ihm aber stattgegeben werden. Nachträglich Bigarrengeschäften von Kasmierzak, Weinmeisterstr . 7, und Wilhelm ließ dann Frau Fischer durch ihren Rechtsbeistand die Klage dahin Pieper, Mezzerstr. 5. ergänzen, daß auch wegen des Vorwurfs: die Angaben frei crfunden und zu einem Anspruch auf Armenunterstützung benutzt zu haben, Bestrafung gefordert wurde.
Röntgental, Zepernick , Buch. Sonnabend, den 29. März, abends 9 Uhr: Generalversammlung bei Marg. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Wahl des Vorstandes. 3. Landtags wahlen.
Der Stadthaushaltsctat für 1913
In der gestrigen Verhandlung vor dem Amtsgericht bemühte sich der Vorsitzende, einen Vergleich zustande zu bringen. Frau Fischer lehnte ab, weil sie zu schwer beleidigt worden sei. Als ihr eine Buße von 10 Mark in Aussicht gestellt wurde, erklärte fie: ihr seien durch die ganze Angelegenheit viel höhere Ausgaben entstanden. Auch verlangte sie, daß der Angeklagte Baumann die wurde von der Stadtverordnetenversammlung Person nenne, von der er seine beleidigenden Angaben habe. gestern zu Ende beraten. Zu Debatten kam es bei ver- wird mitgeteilt, daß Personen, die gegen die Richtigkeit der WählerBaumann verweigerte das; aber sie tam immer wieder auf diese schiedenen Einzeletats. Für die offene Armenpflege liste Einspruch erhoben haben, mit diesem Einspruch abgewiesen find Forderung zurüd, obwohl der Vorsitzende ihr wiederholt sagte: beantragte die sozialdemokratische Fraktion die Einsetzung unter anderem mit der Begründung, daß sie nicht sechs Monate am " Das kann er nicht! Das darf er nicht nach seinen Standes größerer Mittel für Unterstützungen. Genosse Hinge be- Orte wohnten. Eine Reihe folcher Wähler erfüllen aber diese Ber anschauungen!" Baumanns Verteidiger suchte auf die Klägerin mängelte, daß hierfür die Mittel viel zu farg bemeffen seien. Singung. Es ist ihnen nun aufgegeben worden, dem Wahlbureau einzuwirken, indem er ihr ankündigte: sie werde nicht hindern Aber Stadtrat talisch versicherte stolz, die Armendirektion den Nachweis durch Erbringung einer polizeilichen Bescheinigung zu fönnen, daß über die Gerichtsverhandlung nicht nur in den lasse feinen darben. Die Anträge unserer Genossen wurden liefern. Verschiedene Polizeireviere hätten aber abgelehnt, eine solche „ Niederschöneweider Nachrichten", sondern auch in Berliner Zei- von den Freisinnigen abgelehnt. Die Beträge für die Be- Bescheinigung zu erteilen. Diese Wähler sind nun in Bertungen ein Bericht erscheine, der die hier über die Klägerin zur föstigung in den Krankenhäusern bezeichnete Genoffe legenheit; sie wissen nicht, wie sie der Aufforderung des Sprache gebrachten Dinge wiedergebe. Frau Fischer, blieb bei e ŋI als zu gering. Stadtrat Selberg erwiderte, die Wahlbureaus Folge leisten sollen. Nicht jeder hat die ihrer Forderung. Kost in den Krankenhäusern der Stadt sei das sollte kein polizeiliche Bescheinigung von früher noch zur Hand. Außer
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Nachdem schließlich in die Berhandlung eingetreten wor- Scherz sein!„ borzüglich". Für die Heimstätten dem melden vielfach die Hausbefizer ihre Mieter polizeilich an den war, wurden gegen den Widerspruch des Rechtsbeistandes der wünschte Genosse Bey I raschere Erledigung der Aufnahme- und lassen sich in ihrem Mieterverzeichnis die polizeiliche BeKlägerin ihre Vorstrafen verlesen. Eine Bestrafung wegen Mein- gesuche. Bezüglich der Entsendung von Kindern in Heim- scheinigung einstempeln. Das Wahlbureau wird unter solchen Umständen nicht umhin eids war nicht darunter; aber dem Gericht genügte es nicht, stätten äußerte Gen. Hinze das Bedenken, daß die bewilligte lediglich das festzustellen. Auch der Verteidiger des Angeklagten Sturdauer zu kurz sei. Für das jetzt endlich ganz von der tönnen, in den Fällen, in denen eine polizeiliche Bescheinigung über hatte mit dieser einen Feststellung, auf die allein es antam, fich Stadt übernommene Rettungswesen hat der Magistrat die Aufenthaltsdauer nicht beigebracht werden kann, den Mietsnicht begnügen wollen und Verlesung aller Vorstrafen gefordert. einen Schützling des Kuratoriums der Unfallstationen zum kontrakt oder eine Bescheinigung des Hauswirtes als Nachweis geGodann befundete ein bei der Gemeinde Oberschöneweide be- Direktor gewählt. Stadtverordneter Isaac und Genosse nügen zu lassen.
nicht zu führen.
sichtliche Kurve an der Treptower Chaussee fam, bemerkte er dent
schäftigter Bureauassistent Rosenbaum: Frau Fischer sei schon aus Wey I bedauerten diese Wahl, von der Mißhelligkeiten mit Das Automobilunglück am Schlesischen Busch. Mitteln der Gemeinde unterstützt worden. Doch vermochte er den Aerzten zu erwarten seien. Gegen die Erhöhung des nichts darüber zu sagen, daß sie den Tod ihres Sohnes zur Er- Bürgermeistergehalts, die ohne weiteres in den Automobilkatastrophe in der Schlesischen Straße ist gestern vorDie von der Staatsanwaltschaft eingeleitete Untersuchung der Iangung einer Unterstüßung auszunüßen versucht Etat eingestellt worden ist, sprach Genoise Heimann. mittag abgeschlossen worden. habe. Also auch für diese Behauptung des Artikels war der Beweis Wolle man Beamtengehälter erhöhen, so sei das doch wohl verständigen vorgenommen worden sind, haben ergeben, daß der Die Ermittelungen, die von Sachbei anderen Beamtengruppen eher nötig. Die Freisinnigen verständigen vorgenommen worden sind, haben ergeben, daß der Der Rechtsbeistand der Klägerin beantragte, hiernach den An hatten gegen die 5000 M. Gehaltszulage für den Bürger- Zusammenstoß zum Teil auf einer Verkettung unglüdlicher Umstände beruht. Es ist festgestellt worden, daß der Kutscher des geklagten zu bestrafen. Der Verteidiger stellte die Behaup- meister nichts einzuwenden und bewilligten sie ihm. Beim Milchwagens, anstatt, wie es die Vorschrift verlangt, scharf tung auf: der Artikel habe nur eine Ansicht der Behörde wieder- Personalbesoldungsetat wurde eine vom Direktor des an der Bordschwelle zu fahren, um anderen Wagen zunt gegeben. Tatsächlich habe ja die Behörde damals für Fortbildungsschulwesens verfaßte Jubiläums- ueberholen Gelegenheit zu geben, sich etwa in der Mitte der rechten festgestellt gehalten, daß der Erschoffene nicht der Sohn schrift, die in chauvinistischer Kriegsheße sich ergeht, von Seite nahe den Straßenbahnschienen hielt. Dadurch verringerte sich der Frau Fischer sei. Das habe das Berliner Polizeipräsidium unserem Genossen Rosenfeld niedriger gehängt. Mit An- der Abstand zwischen dem Fuhrwerk und der Straßenbahn um etwa erklärt, versicherte er, doch verriet er nicht, woher Baumann seine gestellten der Riesel güter hat der Magistrat DienstKenntnis einer solchen Erklärung erhalten hatte. Immer wieder berträge abgeschlossen, durch die sie der Wohltat des§ 616 awei Mieter. Als nun der Chauffeur Kövling durch die recht unüberhob er nur das hervor: Baumann sei„ an absolut zuver des Bürgerlichen Gesetzbuches beraubt werden. Genosse Milchwagen etwa 60 Meter vor sich. Die Strede reichte bei der lässiger und maßgebender Stelle" informiert Stadthagen geißelte dieses Verfahren, das von anti- übermäßig schnellen Fahrt der Kraftdroschte nicht mehr aus, um das worden, daß Frau Fischers Angaben unwahr seien. Ueber den sozialem Empfinden diktiert sei und dem Gesetz zuwiderlaufe. Fahrzeug mit der anormalen Belastung zum Halten zu bringen. feden Vorwurf der freien Erfindung" schwieg er sich aus. Für Auch die Bestimmungen über das Recht der Entlassung seien hätte Kövling scharf gebremst, wäre das Auto ins Schleudern geden Angeklagten nahm er den Schutz des§ 193( Wahrung berech- so, daß sie die Angestellten in ein unwürdiges Hörigkeitsver- raten und hätte umstürzen können. Deshalb versuchte der Führer tigter Interessen) in Anspruch, weil Baumann als Zeitungsrebat- hältnis bringen. Stadtrat Alberti behauptete, die Sache den Milchwagen auf der rechten Seite an der Bordschwelle zu überteur nicht darüber habe schweigen können, daß ihm die Darstellung werde in allerhumanster Weise" gehandhabt. Beim Etat holen. Im letzten Augenblic lenkte der Milchwagen, dessen Kutscher der Frau Fischer als unwahr bezeichnet worden sei. Uebrigens der Polizeikost en brachte Genosse Rosenfeld zur das Herannahen des Automobile gehört hatte, nach rechts herüber habe Baumann, nachdem die Berliner Polizei die Feststellung der Sprache, wie die proletarische Jugend- und Kövling mußte mun, wenn er nicht auf den Bürgersteig geraten Persönlichkeit des Erschossenen als des Artur Fischer schließlich bewegung durch die Polizei drangfaliert wird. Er wollte, die Steuerung scharf nach links herumreißen. Bei dieser kurzen anerkannt hatte, in seinem Blatt das mitgeteilt. In Wirklichkeit schilderte ihr Vorgehen gegen die Jugendversammlungen, Sturbe in schneller Fahrt geriet das Hinterteil des Autos ins Schleudern, hat Baumann auch da noch den einschränkenden Zusaß gemacht: der die der Auflösung verfielen, und die in den Straßen ausge- da das Chassis den Bewegungen der Vorderräder nicht folgte, sondern Erschossene scheine" Fischer zu sein. führten Attacken gegen heimgehende Versammlungsbesucher. sich vielmehr in den Gelenken des vorderen Räderpaares drehte. Das Gericht sprach den Angeklagten schuldig und verurteilte Die Freisinnigen zeigten, daß sie für diese Klagen sehr wenig Diefem Schleudern hätte der Chauffeur durch sofortigen Einschlag ihn wegen Beleidigung zu 20 Mart Geldstrafe. Der Schuk Verständnis haben, wenn es sich um die proletarische des Steuerrades nach der anderen Seite begegnen müssen. des§ 198 wurde ihm nicht zugebilligt, doch bewilligte das Gericht Jugend handelt. Zur Schluß abstimmung über den Entfernung des Kraftwagens von der Straßenbahn war jedoch so mildernde Umstände wegen guten Glaubens". Er bat, Etat erklärte Genosse Heimann, daß die sozialdemo- gering, daß ein Parieren nicht mehr möglich war. fagte in der Urteilsbegründung der Vorsitzende, seine Gewährs- fratische Fraktion mit der Zurechtmachung dieses Etats nicht Das Befinden der in den Krankenhäusern Bethanien und am person nicht genannt, sich aber auf eine maßgebende Stelle be- einverstanden sein könne. Sie stimmte gegen den Gesamt- urban untergebrachten Fahrgäste hat sich im Laufe der letzten Nacht rufen. Ob es, fügte der Vorsitzende hinzu, das Berliner Polizei famtetats diesmal nicht durch das übliche Bravo!". Sie auch ziemlich schwere find, besteht doch bei keinem der Berunglückten rufen. Ob es, fügte der Vorsitzende hinzu, das Berliner Polizei- etat. Die Freisinnigen besiegelten die Festsetzung des Ge- in erfreulicher Weise gebessert. Wenn die Verlegungen der einzelnen präsidium war, können wir nicht wissen. Schade ist es doch, daß man nicht erfahren hat, wer die fühlten wohl selber, daß mit dieser Leistung kein Staat zu lebensgefahr mehr.
,, maßgebende Stelle" war, die Herrn Baumann bedient haben soll. Wenn er glauben machen will, daß Behörden ihn so falsch informiert haben, so sollten eigentlich die in Frage kommenden Berwaltungsstellen es für ihre Pflicht halten, sich hierüber aufklärend zu äußern.
machen ist.
"
Die
Arbeiterfragen in der Tiefbaudeputation. Ein eigenartiger Messerstecher ist seit einiger Zeit im Berliner Die letzte Sigung der Tiefbaudeputation hatte sich unter anderm Tiergarten aufgetaucht. Es dürfte bekannt sein, daß das Erpresserauch mit Arbeiterfragen zu beschäftigen. Zunächst war von unsern tum, das sich den§ 175 des Strafgesetzbuchs zunuze macht, in Genossen beantragt worden, auf Grund einer Eingabe der städtischen allen Großstädten Europas , nicht zum wenigsten in der WeltArbeiter, für alle im Tiefbau beschäftigten Arbeiter einen Arbeiter- stadt Berlin , in ausgedehntem Maße sein Unwesen treibt. Der Chef ausschuß zu bilden. Bisher besteht ein solcher nur für die auf den eines Berliner Welthandlungshauses, ein Kommerzienrat, wurde