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Gewerkschaftliches.

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organisierten Gärtnergehilfen aus den Handelsgärtnereien befaßten nahute bildet die Firma Mertens in Oderberg , die die berechtigten sich am Donnerstag, in einer überaus start besuchten Versammlung Wünsche und Forderungen der Arbeiter anerkannt hat. Ein Verleumdungsfeldzug gegen die Bauarbeiter. Wunsch nach einer Lohnzulage. Die Notwendigkeit einer Lohn- nannten Werften wird dringend ersucht. mit ihren diesjährigen Forderungen. In erster Linie steht der Um strenge Fernhaltung des Zuzuges nach den übrigen ge Ein baugewerbliches Unternehmerblatt brachte kürzlich aufbesserung wird begründet durch die gesteigerten Lebens­eine im Tatarenstil verfaßte Notiz, worin es sich über das bedingungen. Mit ebenso gutem Recht wird eine Verkürzung Verbandsblatt der Bauarbeiter, den Grundstein", entrüstete, der Arbeitszeit verlangt. Organisationsfeindliche Schnapsfabrikanten. Es sei gar nicht einzusehen, der seine Leser zur Faulheit auffordere und die passive Ne- warum die Gärtnergehilfen im Sommer noch 11 Stunden Große Mühe und jahrelange Agitationsarbeit haben trotz des und darüber arbeiten müſſen, δα ſiſtenz empfehle. Selbstverständlich fand sie bald ihren Weg die Möglichkeit beſtehe, eine fürzere Arbeitszeit einzuführen. eine Anzahl Brennereiarbeiter von Steinhagen und Umgegend der auch im Gärtnergewerbe organisationsfeindlichen Verhaltens der Unternehmer es vermocht, in die ganze kapitalistisch verseuchte Presse; jetzt hat sie sich Den Beweis hierfür lieferten jene Betriebe, die jetzt schon nicht Organisation zuzuführen. In letzter Zeit ist es auch schon zu einem schon bis zu den kleinsten Kreisblättern durchgefressen. Ge- länger wie 10 bis 10%, Stunden arbeiten lassen. Ferner sei das Tarifabichluß mit der Firma Jüdemöller in Steinhagen gekommen. wöhnlich wird sie mit einigen Redensarten über den Liefstand Verlangen nicht unbillig, daß den Gehilfen wenigstens alle 14 Tage Herrenstandpunkt. Haben sie es auch nicht verhindern können, daß Aber die anderen Unternehmer stehen noch auf dem unverfälschten der sozialistischen Presse" eingeleitet und mit Ausdrücken des ein freier Sonntag gewährt werde. Bezahlung des Heizdienstes von Herrenstandpunkt. Haben sie es auch nicht verhindern können, daß Abscheues geschlossen. Die ganz gerissenen Schmods aber er- abends 9 Uhr ab müsse ebenfalls gefordert werden. Eine Haupt- fich ein Teil ihrer Arbeiter der Organisation anschlossen, so be brachten durch den Abdruck der ominösen Notiz den bündigen forderung betrifft die Abschaffung des Kost- und Logiszwanges. handeln sie diese doch in einer solchen brüsten Art, wie es die Beweis, daß unter den deutschen Gewerkschaften die Sabotage die Erhebungen und photographischen Aufnahmen auf diesem Ge-. C. König in Steinhagen und Karl Stahl in Gütersloh , die zu­Grubenmagnaten kaum fertig bringen; namentlich die Firmen

propagiert wird, zum mindesten, daß die Maurer und ihr Grundstein" damit den Anfang machen. Daß sie dabei die Notiz entstellten, sei zum Ueberfluß nebenbei bemerkt, denn diese journalistische Fälscherei gehört zu ihrem Verleumder­handwerk. Da ist es vielleicht noch angebracht, diesem Rummel einige Worte zu widmen.

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Der Grundstein" brachte in seiner Nr. 7 vom 15. Febr. d. 3. einen kleinen Artikel mit der Ueberschrift Alkohol und passive Resistenz". Dieser Artikel war feine Redaktionsarbeit, sondern von einem im Beruf tätigen Maurer geschrieben, was auch aus der Unterschrift hervorging. Die Redaktion nahm ihn auf, weil er Gedanken enthielt, die vom Standpunkte des Gewerkschafters wie vom Standpunkte des Volkswirtschafters durchaus richtig und gesund sind. Der Verfasser zeigt zwei Ursachen des frühzeitigen Kräfteverfalls bei den Bauarbeitern: den Alkoholgenuß und die Ueberanstrengung, und erörtert die Mittel, mit denen man diesen Uebeln begegnen fönne. Lassen wir ihn selbst reden:

Gegenwärtig wird die Arbeitskraft jedes einzelnen im Dienste des Kapitalismus vollständig aufgesogen. Der Bau­arbeiter ist nach Beendigung seiner häufig sehr langen Arbeits­zeit von seinem Tagewerk so angestrengt und ermattet, daß ihm zur Ruhe und Erholung nur ungenügende, und zur Pflege seines Körpers, zur Bildung seines Geistes überhaupt keine Zeit berbleibt. Die Ursache dieses Uebelstandes ist einesteils in der allzulangen Arbeitszeit zu suchen, andernteils in der gewaltigen Anstrengung, die die Arbeit erfordert. Diesem Uebelstande wäre abzuhelfen, wenn die Kollegen ihre Leistungsfähigkeit etwas zu­rückhielten und sich darin nicht gegenseitig Konkurrenz böten."

In diesen Säßen liegt der Kern seiner Ausfüh­rungen. Er schildert weiter aus der Praxis, wie die Unter­nehmer oft dazu greifen, einem Arbeiter besondere Zuwen­dungen zu gewähren, um ihn als Antreiber und Rekord­arbeiter benutzen zu können, und fordert von den Bauarbeitern, sich nicht dazu herzugeben, und von den Baudelegierten, gegen solchen Unfug einzuschreiten.

biete sprechen dafür. Das Gauleiter Berein, von

sammen 50 Arbeiter beschäftigen. Auf eingereichte Forderungen zur erste Referat in dieser Bersammlung hielt der Berbesserung der noch sehr rückständigen Arbeits- und Lohn­Kwasnit vom Allgemeinen Deutschen Gärtner- berhältnisse fiel es den Herren gar nicht ein, zu antworten, auch der in einem Rückblick auch die Lohnbewegung auf mehrfache Erinnerungen nicht, und bei versuchter Vorsprache 1911, deren Ergebnis und Wirkung besprach. Die wurde dem Vertreter der Organisation erklärt, man sei für ihn nicht Situation ist in diesem Jahre etwas anders geworden, da zu sprechen. Der Verband der Brauerei- und Mühlenarbeiter, dem nunmehr zwei Arbeitgeberorganisationen vorhanden sind, der Ver- die organisierten Arbeiter dieser Betriebe angehören, wird alles band der Handelsgärtner Deutschlands und der Arbeitgeber- Schuß daran segen, die Organisation auch in diesen Betrieben so aus­berband". Der letztere ist die Frucht jener Lohnbewegung von 1911. zubauen, daß die Herren genötigt sein werden, mit sich sprechen Rechtsanwalt, der, wie er selbst sagte, als Nationalökonom" be An der Spitze dieses Schußverbandes" steht als Synditus ein zu lassen. zeichnet sein will. Laut Statuten betrachtet der Schutzverband es Der Streik der Erdöl - Arbeiter in der Deutschen Erbölindustrie als seine Aufgabe, erst dann in Tätigkeit zu treten, zu Grabow ( Wedlenburg) ist zugunsten der Arbeiter wenn ein Streit bereits ausgebrochen ist. Das ist beendet. zwar eine eigenartige Stellungnahme von einem Schußverband", aber, wie der Referent erklärte, könne es den Gehilfen auch so recht fein. Des weiteren unterbreitete stovasnit die ausgearbeiteten Forderungen der Versammlung wie folgt:

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Die Arbeitszeit beträgt vom 1. April bis 30. September 10 Stunden täglich, ausschließlich der Pausen. Die Arbeitszeit foll um 62 Uhr abends beendet sein. Vom 1. Oftober bis 31. März nur 10 Stunden täglich, ausschließlich der Bausen und ohne Lohnabzug. Der Arbeitsschluß ist um 6 Uhr abends.

Der Lohn ist als Nurbarlohn und als Wochenlohn zu zahlen. Als Niedrigftlohn für Gärtnergehilfen wird pro Woche 25 M. in bar bezahlt. Für Gärtnergehilfen, die sich im ersten Gehilfenjahr befinden, darf der Niedrigstlohn 23 M. betragen.

Ueberstunden an den Wochentagen sind mit 10 Pf. Auf­schlag pro Stunde zu vergüten. Der Mindestfaz beträgt 50 f. Dauern die Ueberstunden länger als zwei Stunden, so ist vorher eine Essenspause von ½ Stunde zu gewähren, die mit zu be­zahlen ist. Beim Heizdienst ist eine ununterbrochene Mindestruhepause von neun Stunden, nämlich von 9 Uhr abends bis 6 Uhr morgens An Sonn- und Feiertagen dürfen nur die naturnot­wendigen Arbeiten verrichtet werden. Der Sonntagsdienst ist so zu regeln, daß die Gehilfen jeden zweiten Sonntag vollständig von der Arbeit befreit werden.

zu gewähren.

In Betrieben, wo aus irgendwelchen Gründen die vollständige Abschaffung von Kost und Logis im Augenblicke noch nicht durch­führbar ist, erfolgt für das Uebergangsstadium die Berechnung der Naturalleistung nach einer Tabelle, welche die Preise für das Logis und die einzelnen Mahlzeiten bewertet.

Diese Forderungen sollen an diesem Sonnabend in Form eines borgedruckten Formulars in all den Betrieben, wo eine vierzeyn tägige Kündigung besteht, vorgelegt werden. Ueberall dort, wo die Kündigung zum 18. April d. J. auszusprechen. Damit diese Anerkennung der Forderungen verweigert werden sollte, ist wäre dann der 13. April der erste Streiftag.

Husland.

25 Jahre Schweizerischer Lithographenbund. Der soeben erschienene Jahresbericht des Schweizerischen Lithographenbundes würdigt in einem geschichtlichen Rückblick den 25jährigen Bestand desselben, der die Entwickelung der Organi­fation wie die fortschreitende Verbesserung der Arbeits- und Lohn­verhältnisse im schweizerischen Lithographiegewerbe schildert. In demselben besteht heute die 51% stündige wöchentliche Arbeitszeit mit 9 Stunden an den ersten 5 Wochentagen und 6% Stunden an den Sonnabenden. Die Lohnverhältnisse sind heute folgende: Niedrigster Wochenlohn für die Drucker 24 Frant( 1907: 19,70 Frank), höchster 69,25 Frank, durchschnittlicher 43,70 Frant.( 39,35 rank); für die Lithographen 22,50 Frant( 20 Frank), 86,55 Frank und 46,40 Frank( 45 Frank); den niedrigsten Lohn mit 30 Frank zahlt die berühmte katholische Lithographie in Einsiedeln , dem viel­besuchten internationalen Wallfahrtsorte, wobei die frommen Be fizer Benziger schwere Millionäre geworden sind.

Der Schweizerische Lithographenbund hat im Jahre 1912 in­folge des vertraglichen Organisationszwanges seine Mitgliederzahl bon 819 auf 933 erhöht, wovon 548 Schweizer , 289 Deutsche , 36 Desterreicher, 37 Jtaliener usw. sind. Sein Vermögensbestand ist auf 208 581 Frank gestiegen, so daß auf jedes Mitglied 223,50 Frank entfallen. Seit 1887 hat der Lithographenbund folgende Unterstübungen ausbezahlt: 161 783,07 Frank an Krankenunter­stüßung, 39 680,10 Frant an Arbeitslosenunterstützung, 32 843,31 Frank an Streit- und Maßregelungsunterstüßungen, 17 210,25 Frank an Todesfallunterstüßung, 12 107,34 Frank an Reiseunter­nüßliche und erfolgreiche Tätigkeit entfaltet, auf die sie mit Stolz ftüßung usw. So hat diese Organisation eine in jeder Beziehung und Befriedigung zurückblicken darf.

vertreten.

Letzte Nachrichten.

Liberaler Anstand.

Was ist dagegen zu sagen? Vom Standpunkte eines raffgierigen Kapitalisten freilich sehr viel, vom Standpunkte eines unbefangenen Volkswirtschaftlers aber nichts. Im Gegenteil: es ist innigst zu wünschen, daß dieser Aufruf zum Selbstschutz gegen die Auspowerung bis auf den letzten Tropfen von den Arbeitern befolgt würde. Von dem Ent­rüstungsschrei der kapitalistischen Presse darf man sich nicht im geringsten beirren lassen, und ihren' unwahren und hete­rischen Entstellungen ist der wirkliche Tatbestand gegenüber zuhalten. Es fällt den Bauarbeiterorganisationen gar nicht ein, der Faulenzerei das Wort zu reden. Unzählige Male haben sie erklären lassen, daß die Arbeiter verpflichtet seien, ihre Arbeit redlich und fleißig zu verrichten. Und gerade, weil sie sich immer ehrlich auf diesem Standpunkt gestellt haben, können sie mit gutem Recht und gutem Gewissen gegen die unverschämte Wühlerei auftreten, die mehr und mehr die übliche Arbeitsweise zu werden scheint. Es besteht ein großer Unterschied zwischen fleißiger Arbeit und der wahnsinnigen Adrianopel während und nach der Uebergabe. Saft, die auf so vielen Arbeitsstellen herrscht. Die Leute in verbindung bis zur Ardabrüde wiederhergestellt, die Sofia , 28. März.( W. T. B.) Gestern wurde die Eisenbahn­der bürgerlichen Bresse haben ia gar keine Ahnung, wie sich die Arbeitsleistung im Baugewerbe entwickelt hat. Wenn die voraussichtlich in einigen Tagen wieder in Stand gesetzt sein wird. Leute nur etwas nachdenken wollten, müßte ihnen der tägliche Der zweite Referent, Bannier vom Deutschen ( nat.) Gärtner- Von heute an werden die Züge bis auf Kilometer vom Adria­Augenschein zeigen, in wie großem Umfange die Arbeits- Verband, unterstrich die Ausführungen des Vorredners und ergänzte nopeler Bahnhof verkehren können. Der Eisenbahnminiſter ordnet leistungen der Bauarbeiter nur in den letzten 20 und 25 Jahren sie nach mancher Seite hin sehr wirkungsvoll. Er bezeichnete die die Zufuhr von Mehl an. Der Post- und Telegraphendirettor gestiegen sind. Hören wir darüber einen ganz unverdächtigen Forderungen als die denkbar bescheidensten und erklärte, daß es nicht trifft die nötigen Maßnahmen zur Wiederherstellung des Dienstes. Zeugen, den Bautechniker Albert Wussow, der sich im zu verstehen wäre, wenn um dieser Forderungen willen es die Arbeitgeber Die Lage der Bevölkerung der eroberten Stadt scheint Jahre 1910 während der Bauarbeiteraussperrung im Grund- 34 einem Streit kommen lassen sollten. Diese hätten ja selbst das größte nicht so verzweifelt gewesen zu sein, wie sie geschildert worden ist. Intereffe daran, daß geregelte Verhältnisie im Handelsgärtnergewerbe Die Entbehrungen dürften nicht groß gewesen sein. Vor der stein" über die Arbeitsleistung äußerte. Dieser Mann schrieb Blaz greifen, da nur so erfolgreich der Schmuskonkurrenz entgegen- uebergabe stedten die Türken das Getreidedepot in Brand. gewirkt werden kann. Auch dieser Referent löste stürmische Zu- Es wurde ein Mehldepot entdeckt, das Mehl wurde an die Armen " Ich stehe jetzt seit 22 Jahren im praktischen Baugewerbe, stimmung aus. ich kenne es im Süden und Westen und seit einigen Jahren auch In der Diskussion wurde zum Ausdruck gebracht, in anderen verteilt. Nur wenige Gebäude sind beschädigt, eine Epidemie im Norden Deutschlands und nehme daher für mich das Recht Berufen werde man es nicht verstehen können, wenn die Gärtner- herrscht nicht. Viele Türken zerschlugen ihre Gewehre, ehe in Anspruch, über die Frage der Arbeitsleistung eine Meinung gehilfen wegen solcher Forderungen, die so lächerlich gering feien, sie sich ergaben. Auch mehrere schwere Geschüße sind beschädigt äußern zu dürfen. Und auf Grund meiner praktischen Erfahrung die Arbeit niederlegen müßten. und mehrere Munitionsdepots wurden in die Luft gesprengt. So­sage ich: Die Arbeitsleistung im Baugewerbe hat gar die Pferde wurden getötet, damit sie nicht in die Hände der sich mächtig nach oben entwickelt." Sieger fielen. Die radiotelegraphische Station und die Schein­werfer wurden auf Befehl Schükri Pajchas zerstört.

Eingeladen zu dieser Versammlung waren der Vorstand der Hamburg , 28. März.( W. T. B.). Die Bürgerschaft hat end­Gruppe Berlin des Handelsgärtnerverbandes und der Vorstand des gültig Oberregierungsrat Dr. Schoen zum Präsidenten und die Arbeitgeberschutzverbandes, doch erschienen war niemand von diesen Herren Blindmann und Dr. Bagge zu Vizepräsidenten ge Organisationen. Dagegen haben die Arbeitgeber durch ihren wählt. Die Sozialdemokraten, die einen Schriftführerposten bean­Syndikus mitteilen lassen, daß die Vorstände nicht anwesend sein sprucht hatten, sind auch diesmal nicht im Vorstand der Bürgerschaft könnten, da sie bindende Beschlüsse doch nicht fassen dürften.(!) Die Anwesenden nahmen diesen wunderlichen Bescheid mit ver­erntete der Referent, als er mit einem zündenden Appell schloß. ständnisinnigem Lächeln entgegen. Stürmische Zustimmung aber alles aufzubieten, um bei diefer Bewegung die Lebensverhältnisse der Gehilfen aus den Handelsgärtnereien wieder ein Stück vorwärts zu bringen.

damals:

Wussow erwähnt dann ein Gespräch mit einem Maurer­meister, der sich ebenfalls an der Aussperrung beteiligt hatte, und den er nach seiner Meinung über den angeblichen Rückgang der Arbeitsleistung im Baugewerbe fragte:

Bulegt stimmte die Versammlung den Vorschlägen der Referenten einstimmig zu.

Deutsches Reich .

Die Aussperrung im Malergewerbe.

Die Pforte willigt in den Abzug der Zivilbevölkerung aus Skutari.

Die unrichtigen Angaben des Unternehmerverbandes mit den Er sah mich nur an und sagte: Darüber brauchen wir angegebenen großen Zahlen über die Ausgesperrten werden jetzt doch nicht zu reden! Wir wissen doch, was früher getan wurde in Unternehmerkreisen immer mehr erkannt. Darum schwindet auch mit dem Ersuchen Desterreich- Ungarns einverstanden erklärt, daß Wien , 28. März.( W. T. B.) Die Pforte hat sich bereitwilligst und was heute geleistet wird. Aber wissen Sie, die Unzufrieden- das Butrauen zu den Führern mehr und mehr. Diese Stimmung Essad Pascha die Ermächtigung erhalte, den Abzug der Zivilbevölke­heit der Meister ist erklärlich: wir waren es so gewohnt, daß tam in den letzten Tagen in den Versammlungen der Unternehmer die Arbeitsleistung fortwährend wuchs. Bei jedem Bau konnte in verschiedenen Großstädten zum Ausdruck. Mehrfach zirkulieren rung Skutaris zu gestatten. Die Pforte bat die österreichisch- unga­man sehen, wie es schneller ging als beim vorhergehenden. Da Listen, auf denen die Namen der Meister gesammelt werden, die rische Monarchie, ihm den Befehl hierzu zu übermitteln, da die denken manche, das müßte fortwährend so weitergehen. Aber die für ein örtliches Verhandeln mit den Gehilfenorganisationen zu Pforte selbst außerstande sei, mit Skutari zu verkehren. menschliche Arbeitskraft hat doch auch ihre Grenzen." haben sind. Mussow schloß seinen Artikel damals mit folgenden Auch die Abschlüsse von örtlichen Tarifen nehmen immer mehr Vorstellungen der Großmächte bei der montenegrinischen Säßen: zu. In Frankfurt arbeiten bereits 156 Geschäfte mit über Regierung. Es ist Verleumdung, wenn man den Gewerkschaften nach- 700 Gehilfen zu neuen Bedingungen; die Löhne sind 3 Pf. höher Cetinje , 28. März. sagt, fie verleiten ihre Mitglieder zur Faulheit. Gher könnte als durch Schiedsspruch zuerkannt. In Wiesbaden arbeiten Quelle.) Die Vertreter der Großmächte haben um 3 Uhr ( Aus amtlicher montenegrinischer man das Gegenteil behaupten. Ich habe wenigstens vor einigen nach einwöchiger Aussperrung schon 200, Gehilfen zu neuen Be­Jahren, es war im rheinischen Industriegebiet, selbst gehört, dingungen. In 2übed haben 69 Meister mit dem Verband der nachmittags einen Rollettivschritt unternommen, der vie Bomelburg in einer Versammlung unter dem Beifall Maler die neuen, höheren Bedingungen forporativ vereinbart, und den Beschluß der Mächte hinsichtlich der Grenzen des der Zuhörer sagte: Wir halten darauf, daß jedes unserer Mit- zu den Tarifabschlüssen in Blauen, Jena , Reichenbach zukünftigen Albaniens und die Aufhebung glieber seine volle Schuldigkeit auf der Arbeitsstelle tut." Aber i. B. u. a. ist Mittweida hinzugekommen. der Belagerung von Skutari zum Gegenstand das werden die Leser des Grundstein" am besten beurteilen hatte. fönnen. Ich wollte hier nur der falschen Behauptung entgegen­treten, daß die Arbeitsleistung im Maurergewerbe zurückgegangen sei. Ich habe das getan, obwohl ich kein Sozialdemokrat bin; denn ich halte diese Behauptung für ein schweres Unrecht, und den Bauarbeitern ist schon soviel Unrecht zugefügt worden, daß man sie mit allem Nachdruck gegen solche unwahren und unge­rechten Vorwürfe schüßen muß.

So urteilt ein unbefangener und sachkundiger Mann über diese Angelegenheit. Aber freilich, solche Aeußerungen schweigen die journalistischen Söldlinge der Scharfmacher tot; denn sie passen nicht zu den Verleumdungen, mit denen sie jetzt aus sehr durchsichtigen Gründen die Bauarbeiter heim­suchen.

Der Bund deutscher Dekorationsmaler stellt in einem Flug­blatt fest, daß gerade die Hauptscharfmacher sich am meisten um die Aussperrung gedrückt haben und erklärt:

,, Der Arbeitgeberverband im Malergewerbe hat im gegen­wärtigen Lohnkampfe feine Unfähigkeit bewiesen und die deut­ schen Malermeister haben die Zeche zu bezahlen." Der Bund deutscher Dekorationsmaler nimmt nur große Firmen auf und soll jest massenhaft Aufnahmen zu verzeichnen Wie lange noch, und der Unternehmerverband wird es haben. nicht mehr fertig bringen können, seinen Reinfall öffentlich ab­austreiten.

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Streiks der Schiffszimmerer.

Die auf den Schiffswerften in Neuwarp in Pommern beschäftigten Schiffszimmerer haben wegen Nichtanerkennung ge­stellter Forderungen und Ablehnung jeder Verhandlung die Arbeit eingestellt.

Wie die Großen, so die Kleinen.

bis zum 13. April einschließlich verlängert worden. Der Minister­Bukarest, 28. März.( W. T. B.) Die Parlamentssession ist rat hat beschlossen, den Staatsvoranschlag um 20 Mil­lionen Lei( 16 Millionen Mark) zu erhöhen, deren größter Teil auf das Budget des Kriegsministeriums entfällt.

Eine Katastrophe auf der Wolga . Rybinsk , 28. März.( W. T. B.) Durch den Eisgang auf der Wolga find mehr als hundert Boote fortgetrieben worden und gesunken. Der Schaden ist sehr groß. Viele Schiffer find der Katastrophe zum Opfer gefallen. Folgenschwerer Einsturz eines Dachstuhles. In Oderberg ( Mark) und auf der Werft von K. Füting Brüssel, 28. März.( W. T. B.) Bei dem Einsturz des eisernen Die im Allgeinen Deutschen Gärtner- Verein fo in Liepe am Finowfanal befinden sich die Schiffszimmerer Dachstuhles eines Brauereischuppens sind hier 20 Personen wie im Deutschen ( nationalen) Gärtner- Verband aus denselben Gründen im Ausstand. Eine rühmenswerte Aus- schwer verletzt worden, darunter fünf tödlich. Berantw. Redakt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Trud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 5 Beilagen u. Unterhaltungsbl.

Berlin und Umgegend. Tarifbewegung der Handelsgärtner.