Nr. 75. 30. Jahrgang.
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Dienstag, 1. April 1913.
8. Generalversammlung der Kupferschmiede.
Verband voll.
bater gebe durch ein Räuschchen ein verderbliches Vorbild. Toleranz historisch gewordenen Unfitten. Die Genußfreudigkeit und Fähigin der Familie gegen den Alkohol sei ein böses Uebel. Frau Elise teit werde leicht durch den Lurus erstict. Der unversiegbare Born Schmidt warf die Frage auf: wie schüßen wir Frauen uns wahrer Freude sei die Natur, gemeinsames, fröhliches Spiel. Dieses gegen alfoholische Väter unserer Kinder? Die jungen Mädchen müsse Selbstzweck sein. Die Preisfererei errege niedrige Gefühle, müßten bei der Wahl der Gatten die Abstinenz zur Bedingung wie Eitelkeit usw. Zudem schädige die Abheßerei die Gesundheit. machen. Das sei der beste Schuh! Leider stoße die abstinente Darum sei der Preissport, das Preisspiel zu verbannen! Alkoholfreie Jugenderziehung! Dieses Ziel schwebte dem Frau überall auf durch Gewohnheit und gesellschaftliche Sitten auf- Nicht mit allem, was gesprochen und gefordert wurde, sind wir 1. Deutschen Kongreß für alkoholfreie Jugenderziehung vor, der gerichtete Widerstände. Gemeinsame Arbeit müßten sie überwinden. einverstanden, aber doch mit dem weit überwiegenden Teil. Unin den Tagen vom 26. bis 28. März im preußischen Abgeordneten- Die Toleranz der Behörden gegen trinkende Lehrer, gegen Schul - bedingt muß die Jugend aus den Umklammerungen der mit dem hause abgehalten worden ist. Am 25. ging ihm eine Reihe atade- feiern mit Alkohol fordere den schärfsten Widerspruch heraus. Alkohol verschwisterten bürgerlichen, meist national firmierten Vermischer Vorlesungen über die Alkoholfrage voraus. Ein Erfolg Noch eine ganze Reihe von Rednern spann mehr oder minder eins- und Vergnügungsmeierei, vor allem auch der sich in den letzten war die Veranstaltung, ein großer Erfolg! Sie wird Wellen start ausgeprägt denselben Faden. Zahlreiche Beispiele wurden Jahren wie die Pest ausbreitenden Sportfererei herausgerissen schläge ins Volt treiben, die sicher weite Kreise beeinflussen müssen! angeführt, wie Regierung und Aufsichtsbehörden den Schnaps- werden. Je eher das geschieht, um so besser für unsere den sozialen Der Arbeitsausschuß, eine Vertretung fast aller alkohol- fonsum bei Kindern dulden und fördern. Auch die sonst oft über- Aufstieg, die politische Befreiung fördernden Bestrebungen. Jede gegnerischen Vereinigungen, hat die Veranstaltung mit großem trieben aufmerksame Polizei bekam die Leviten gelesen, weil sie Aufffärung über die heimtückische Schädlichkeit des Alkohols ist ein Geschick vorbereitet und glücklich durchgeführt. Schon die Gewin- unerlaubten Alkoholvertrieb nicht hindere. Ein Redner lenkte die Vorteil für den proletarischen Befreiungskampf. Darum rufen auch nung des Abgeordnetenhauses als Kongreßlokal bedeutete einen Aufmerksamkeit auf den wachsenden Umsatz von Likörbonbons. Sie wir: Die Jugend los vom Alkoholl Erfolg! Man denke nur: an derselben Stelle, an der die Schnaps- würden vorwiegend von Kindern gekauft und genossen. Da zeige junter sonst mit ihren ultramontanen Freunden ihre Alkoholliebes- sich eine Gefahrenquelle, die man unbedingt verstopfen müsse. Bei gabenpolitik machen, wo der Schnaps, das Bier als beliebte Steuer- dem Verkaufe werde die Gewerbeordnung verletzt. Sie erfordere objekte gewissermaßen die ordnungsstaatlichen Weihen empfangen, für den Kleinverkauf von Branntwein die Erteilung einer beStettin, 29 März. dort proklamierte eine stattliche Versammlung von Männern und sonderen Konzession. Diese Bestimmung mißachteten die Konfi Bei der fortgesetten Statutenberatung fand zu den Frauen aus allen Schichten der Bevölkerung, aller politischen und türengeschäfte. Der Hinweis auf diese Tatsache dürfe hoffentlich Sagungen über die Agitationsbezirke ein Antrag Annahme, der dem religiösen Anschauungen in sehr nachdrücklicher Weise den Kampf genügen, die Augen der Behörden zu öffnen. Genosse Raßen Vorstande das Aufsichtsrecht über die Bezirkskaffen zusichert, er fann gegen den Alkohol! Annähernd 1400 Teilnehmer waren angemeldet, ste in gab anderer Meinung Ausdruck, ein direktes Verbot der jederzeit Revisionen vornehmen. Die Bestimmung über eine mehr noch erschienen, eine beträchtliche Anzahl davon aus den Abgabe von Branntwein in jeder Form an Kinder sei erforderlich. eventuelle Auflösung oder Verschmelzung des Verbandes wurde daNachbarländern! Doch, weshalb ging man hier mit den Behörden und den hin abgeändert, daß diese nur durch Urabstimmung erfolgen können, Kein nach Zuchtenleder duftender, schnapsbrennender preußischer gesellschaftlichen Sitten, wie sie vornehmlich in den vornehmeren und zwar müssen bei einer Auflösung 34, bei einer Verschmelzung 2 Edelmann ließ sich sehen, auch die Asphaltkonservativen glänzten Streifen gepflegt werden, so scharf ins Gericht? Nicht eine Gruppe( bisher auch 8/4) der Abstimmenden dafür sein. Damit war die durch Abwesenheit. Dafür saß der Sozialdemokrat Kabenstein von Fanatikern war das Richterkollegium. Eine große Schar im Präsidium im Hauſe der Privilegierten! Und von der Menschen, von sittlichem Ernst und Liebe zum Nachwuchs durch Statutenberatung beendet. Das neue Statut tritt am 1. Juli in Kraft. Rednertribüne des Dreiklassenhauses sprachen Frauen, eine von glüht, bildete das Tribunal der Anklage gegen die Gesellschaft! Die Generalversammlung nahm dann eine Regulierung der Geihnen die Industriestadt Bochum hatte sie entsandt plädierte In manchen Kreisen herrscht eine Ueberspannung des äußeren hälter der Angestellten vor. Das Anfangsgehalt wurde um 400 M. fogar für das Frauenwahlrecht als gutes, treffliches Mittel im Lebens, die Unkultur bedeutet, eine große Lüge! So rief lagend erhöht, es beträgt nun 2400 M., steigend jährlich um 100 m. bis Kampfe gegen den Volksfeind Alkohol! Schrecklich, schrecklich! Die Stadtschulinspektor Dr. Jensen- Berlin aus. Und es waren 3000 M., dann um 50 M. jährlich steigend bis 3300 m.( bisher bis heilige Stätte ist entweiht! graufige Bilder der Not und des Elends, die von den Fachleuten Nicht nur in dem äußeren Berlauf, auch im Gehalte der Reden als Folgen des Alkohols in erschütternd wirksamer Weise gezeichnet 3000 r.). Den Beitrag zur Angestelltenversicherung übernimmt der hob sich der Kongreß weit über das gewöhnliche Niveau ähnlicher wurden. Stranke, halb blöde, dem moralischen Sumpf, dem VerAls Delegierte zum nächsten Gewerkschaftstongreß wurden Beranstaltungen heraus. Bei einiger Toleranz darf man das trotz brechen in die Arme getriebene Kinder gibt es in unfaßbar großer Saupe- Berlin und Bichler- München bestimmt. Auf dem Interaller Reserve gegenüber solchen vorwiegend bürgerlichen Veranstal- Anzahl. Entweder setzten alkoholvergiftete Eltern ste schon ver tungen ſagen! Gewiß, das soziale Moment, die wirtschaftlichen feucht in die Welt, oder Unwissenheit, oft auch wirtschaftliche Ver- nationalen Metallarbeiterkongreß( im Auguſt in Berlin ) und auf dem Internationalen Arbeiterkongreß vertritt der Vorsitzende Saupe den Verhältnisse als Hauptnährboden des Alkoholmißbrauches wurden hältnisse machten sie schon in der frühesten Kindheit zu AlkoholVerband. viel zu wenig berücksichtigt. Den Kampf gegen den Alkohol führte konsumenten. Dem Säugling in der Wiege steckt die Mutter einen man vorwiegend mit ethischen Momenten, der Pädagoge stand im mit Schnaps getränkten Lutscher in den Mund, damit sie ungestört Vordergrund, nicht der Sozialpolitiker! Jedoch der rein ideologische ihrer Arbeit nachgehen kann. Gedankenlosigkeit bringt viele Kinder feiner starren Dogmatit herausgestellte Moment flang nur hin und zu opfern. Vater und Mutter sind stolz, wenn ihr zweijähriger Einschlag war auch nur schwach, das religiöse, sonst so gern in dahin, schon vom zartesten Kindesalter an dem Gotte Gambrinus wieder leise durch! Die nach der einen und der anderen Richtung schon den Maßkrug heben kann. Schäden für Leib und Seele sind offenbar bewußt geübte Zurüdhaltung sicherte dem Kongreß seinen die Folgen des Alkoholgenusses. Oft für das Leben verhängnisvoll glatter Verlauf. Nur zum Schluß kam es zu einem kleinen Auf- entscheidend wird der Alkohol für die jungen Menschen in der flackern der Klassengegensäße. Genosse Katzenstein referierte Bubertätszeit. Was da eine Stunde verdarb, kann oft ein ganzes als letter offizieller Redner über die Jugendorganisationen der Leben nicht wieder gut machen. Und aus der großen Versammlung Arbeiter. Er betonte, die Sozialdemokratie sei die einzige politische stieg es wie ein Schrei auf: Hilfe vor all den Gefahren, Rettung Partei, die offiziell den Alkoholmißbrauch bekämpfe. Das mochte von dem drohenden Niedergang, Verhinderung der weiteren DurchWie die Polizei die Arbeiterjugendbewegung fördert. schon etwas unwillen erregt haben. Dann reizte er den Zorn eines seuchung der Jugend mit dem Alkoholgift! Oberverwaltungsgerichtsrates. Rabenstein wies hin auf die ver- Teilweise soll die Regierung, soll die Gesetzgebung durch Bu Sonntag mittag 11, Uhr war in Pankow bei Berlin eine Die Versammlung war schiedene Rechtsprechung, je nachdem es sich um Angehörige der fo- Steuerung der offiziellen Trintunfitten helfen. Aber die Hoffnung Jugendversammlung einberufen worden. genannten besseren Stände oder um Arbeiter handele. Gegen solche auf solche Hilfe war nicht groß. Das hörte man deutlich heraus. start besucht und auch die Polizei war vertreten. Der Herr Kom,, unerhörte Unterstellung protestierte ein Dr. Weymann. Aufklärung, Erziehung, vor allem das gute Beispiel sollen den missar weigerte sich, an einem Tisch mit bunter Decke zu ſizen, er Rabenstein blieb dabei, daß nicht mit gleichem Maße gemessen werde. Alkohol überwinden. Wer der Jugend, wer seinen Kindern das verlangte eine weiße Decke. Bevor die Versammlung eröffnet wurde, Auch die Parteilichkeit der Regierung im Kampfe gegen die Ar- Beispiel eines feuchtfröhlichen Lebens biete, könne ihnen nicht mit verlangte der Herr Kommissar, daß alle Jugendlichen unter 18 Jahren beiterjugend beleuchtete der Redner. Politische Erwägungen seien Erfolg Abstinenz empfehlen. Auch der Gelegenheitsrausch müsse den Saal zu verlassen hätten. Das kann man natürlich der Arbeiterdabei maßgebend, die Alkoholseuche mache ihr weniger Sorge. Die verpönt sein. Die notwendige Korrektur gegen die Ueberschätzung jugend bieten, während dem Jung deutschlandbund in Bankow die Regierungen und Behörden als Förderer und Begünstiger des All- der Belehrung als Ritter im Kampfe gegen den Alkohol nahm Ge- Schulen und Unterstützung aus Gemeindemitteln zur Verfügung gekoholtonjums betamen überhaupt manch kräftig Wörtlein zu hören. nosse Staßenstein vor, indem er als letter Redner auf die soziale ſtellt werden. Hoffentlich notierten es sich ihre anwesenden Vertreter! Professor Seite der Frage hinwies. Für das Proletariat schwinde mit seinem Nach diefer der Auflösung gleichkommenden Maßnahme wurde Dr. Niebergall Heidelberg bezeichnete die Kaifergeburtstags- Aufstieg die Alkoholfrage. Als ein Ausschnitt der großen sozialen den Anwesenden mitgeteilt, daß in Französisch Buchholz ebenfeiern und sonstige Feste, auf denen man sich durch Alkoholgenuß Frage werde sie mit dieser leicht gelöst. Aber bei der Aufklärung falls eine Jugendversammlung stattfinde. Was in jahrelanger Arbeit begeistere, als Unfug; die Taumelerregungen als patriotisches Ge- arbeite man mit allen Parteien und Auffassungen gern zu wurde hier Ereignis. Die Anwesenden machten sich alle auf den nicht erreicht wurde, den Jugendlichen Solidarität beizubringen, fühl auszugeben, sei Schwindel! Diese kräftige, treffende Charat sammen. terisierung fand einen lebhaften Widerhall. Mit großem Nachdruc Durch diesen Spaziergang bei Nicht verschwiegen sei, daß Prälat Dr. Strehler- Neiße, Weg nach Französisch- Buchholz. wiederholte der Redner feine abfällige Kritit der patriotischen ein katholischer Geistlicher, treffliche pädagogische Grundsäbe pro- prächtigem Wetter wurde natürlich Aufmerksamkeit erregt, die TeilFestivitäten. Unbarmherzig geißelte er weiter die akademischen pagierte. Nicht durch Drohen, nicht durch Schulmeistern solle man nehmenden wurden immer zahlreicher und bald beteiligte sich eine Trinkunfitten, den Alkoholmißbrauch beim Militär, besonders im die Jugend vom Alkoholgenug abzuhalten versuchen. Die schönsten fast unübersehbare Menge an dem Spaziergange unter der getreu Offizierkorps. Scharf nahm er sich die trinksüchtigen, dem Alkohol Verbote würden erfahrungsgemäß nicht beachtet. Man müsse viel- lichen Bedeckung der Polizei, erst in Pankow , dann in Niederfrönenden Oberlehrer der höheren Schulen aufs Korn. Dem auf- mehr an das Selbstbewußtsein appellieren, an den Mut, der gegen schönhausen. Als dann endlich Französisch- Buchholz erreicht war, gedunsenen Lehrer folge auf seinem Wege zur Kneipe das ver- herrschende Unsitten sich auflehne, stark mache gegen den falschen wartete die schon vorher benachrichtigte Polizei auch hier auf die gnügliche Schmunzeln der Primaner. Hochachtung und Ehrfurcht Schein von Tüchtigkeit, der darin liege, daß Trinktüchtigkeit mit Ausflügler. ernte der Lehrer, der Führer und Leiter der Jugend, dabei nicht. Mannbarkeit identifiziert werde. Herrenmenschen in gutem, ethi- Die Versammlung bei Kähne war natürlich schon längst aufSein böses Beispiel verderbe unendlich viel. Auch der Familien- schem Sinne müsse man heranbilden, keine gehorchenden Sklaven der gelöst, es war aber eine Unterhaltung arrangiert worden, woran
Kleines feuilleton
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Der Umgang mit Proleten. Auf der Berliner Stadtbahn geschieht ein Unfall, viele werden mit den Fernzügen befördert, die Fernzüge find überfüllt, auch die Coupés erster Klasse werden in Anspruch genommen; auf Anordnung der Beamten natürlich. So fizen in einem solchen Abteil zusammen: der Kaufmann Paul Sternberg und der Flügeladjutant des Raisers. Dieser Militär versucht zunächst, den anderen Fahrgast hinausiverfen zu lassen; als das nicht glückt, wird er ungezogen: ein Gefreiter reicht ihm etwas ins Coupé und der Offizier sagt:„ Warten
Sie damit, bis die Schweinerei raus ist..!"
Der Kaufmann verpakte die einzig richtige Antwort, die auf Rüpeleien zu geben sich stets empfiehlt, und tonstatierte bescheiden, man wäre hier nicht auf dem Kasernenhof. Worauf der andere ihn andhte, er solle zusehen, daß ihm nichts passiere.
Bei der Wahl der Verbandsleitung wurde einstimmig Sa upe als erster, Hecht als zweiter Vorsitzender und Bischoff als Ausschußvorsitzender wird Rudolph. Rassierer wiedergewählt. Der Siz des Vorstandes bleibt Berlin , der des Ausschusses wurde von Magdeburg nach Dresden verlegt. Damit waren die Arbeiten der Generalversammlung erledigt. Die nächste Generalversammlung tagt 1916 in Dresden .
Jugendbewegung.
romantischen
in
einbrudsvolle originelle ſich
den Einzelheiten anmutet, die Schriften einzustellen. Zu jener Zeit überraschte ihn ein Geschenk in dem einer Gruppe amerikanischer Verehrer, die ihm eine prachtvolle Zeichnung dieses Gascogners, goldene Uhr mit eingravierter Widmung überreichen ließen und nationale Eigentümlichkeiten mit weltfremdert Schwärmertim dies Geschenk außerdem noch mit einer Barsumme von 30 000 M. io seltsam kreuzen, die Verschlingung des Sentimentalen mit nachbegleiteten. Der Denter nahm die Uhr an, lehnte aber das Geld denklicher Ironie, das farbig bunte Beitbild, in das der Dichter ab. Aber die Amerikaner ließen sich nicht abweisen; sie deponierten feine Phantasien eingesponnen, sichert auch heute noch dem Werke die Summe auf den Namen Spencer bei einer Bank, und schließlich seine Wirkung auf der Bühne. entschloß sich der Philosoph doch zur Annahme dieses Geschenkes, er verwendete das Geld für die Veröffentlichung seiner weiteren Werke. Dabei war dieser philosophische Denter keineswegs einer jener Stubengelehrten, die sich der Laie gern unter einem Philo sophen vorstellt; er war ein Anhänger förperlicher Uebungen und Anstrengungen, hatte sein Leben streng geordnet und pflegte stets in bestimmten Zwischenräumen die geistige Arbeit durch förperliche lebungen zu unterbrechen. Er ruderte gern, war ein begeisterter Angler und auch die Freuden des Billardspieles genoß er gern. Gegen alle öffentliche Ehrungen hatte er eine unüberwindliche Abneigung. Er wies die Pairswürde zurück; als nach dem Tode Emersons die Pariser Akademie ihn zum Korrespondenten erwählen wollte, lehnte er wiederum ab; und als der deutsche Kaiser die Abficht hegte, ihn mit dem Pour le mérite - Orden auszuzeichnen,
Beleidigung und Drohung.§§ 185, 241 Strafgesetzbuchs. Wir wissen alle, daß diese Spezies sich einbildet, der Staat sei ihretwegen da. Auch daß ein Flügeladjutant in der Erregung die Balance und einige gute Manieren verliert, nimmt nicht weiter wunder. Ruhe und Anstand wächst auf keinem preußischen wiederholte sich dasselbe. Kasernenhof.
Aber daß es Kriegsgerichte gibt, die den Mann heraushauen,
Theater.
Die Regie der Massenszenen und die malerisch dekorative Ausstattung war glänzend. Hans Gerhard, der Darsteller der Hauptrolle, der großen Beifall erntete, wuchs im Verlauf des Stückes, blieb aber der Figur des Dichters doch manch Wesentliches schuldig; es fehlte der Einschußz quecksilbern beweglichen Gascognertums und der in renommistischen Tiraden durchscheinende Humor. Die zahllosen fleinen Rollen waren durchgängig achtbar besetzt. Das beste gab Else Wasa in der anmutig weichen Verkörperung des schöngeistigen Bäschens. Das Publikum folgte mit offensichtlich starkem Interesse.
Notizen.
dt.
Die Preußen hängen fein Bild- fie hätten es denn. Das unter Verschwendung einer Million von Herrn Bode den spanischen Jesuiten abgehandelte Bild(„ Die hlg. drei Könige", angeblich von Hugo van der Goes ) beabsichtigen die Spanier Charlottenburger Schiller Theater:, Cyrano nicht herauszugeben. Sie berufen sich auf eine Bestimmung ihres hätte man doch nicht erwartet. Mit oberfaulen Begründungen: das von Bergerac " von Edmond Rostand . Der Held von Zivilrechtes, wonach ein Verkäufer gegen Zurückerstattung der doppelten Wort„ Schweinerei" sei nur für den Gefreiten bestimmt gewesen. Rostands romantischer Komödie ist eine Art Halbvetter des welt- Anzahlung von einem Handel zurücktreten kann. Unfinn: man fann auch britten gegenüber beleidigen. Wahr- berühmten Don Quichotte. Ein Verstiegener, Verzückter, den es drängt, Der wirtschaftliche Zusammenschluß ber nehmung berechtigter Interessen. Niemand hat ein Interesse daran, sich in phantastischen Heldentaten hinzuopfern, aus Hochfinn und aus Künstler wird am Sonnabendabend 8 Uhr in einer allgemeinen allein in einem Abteil zu fahren. Narrheit wunderlich gemischt. Die Natur, die ihm den zärtlichsten Berliner Künstlerversammlung behandelt werden, die in den BürgerAber das sind ja alles feine Gründe, sondern Vorwände. Hätte Verehrungstrieb für Frauenschönheit und die Gabe süßer Minne- faal des Berliner Rathauses einberufen ist. der Kaufmann dem Menschen ein paar hinter die Ohren geschlagen, poesie ins Herz gelegt, hat grausam launenhaft sein Antlig gleich so wäre das Bild ein anderes. Das Joachim Denim a I. In dem Münchener Atelier zeitig mit einer ungeheuren Nafe ausgestattet, deren groteste Häß Adolf Hildebrands sind, wie die Kunstchronit" berichtet, die Büste So ist gerichtlich fonstatiert: Es gibt im preußischen Offizier lichkeit jede Hoffnung auf Erwiderung feuriger Gefühle im Reime Josef Joachims und zwei mufizierende Genien vom Denkmal Joachims forps einen, der feine Manieren und keine Selbstbeherrschung hat. Aber dafür hat er die Gerichte auf seiner Seite, einen farbigen An- erstickt. Ein Summer, den er hinter rauhem Spott und wilder ausgestellt, das in der Berliner Hochschule für Musik in der Wandelzug, bei Kaisers Geburtstag einen Busch auf dem Helm und einen die er tief im Innern glüht, ahnt von dem sorgsam gehüteten Gezeigt echt Hildebrandsche Einfachheit und Klarheit, das Gipsmodell Rauflust zu verbergen sucht. Die reizende, schöngeistige Base, für balle seinen Plaz finden soll. Der ganze Plan des Monumentes langen Titel. heimnis so wenig, daß sie ihn zum Vertrauten ihrer Neigung läßt erkennen, wie wohl die Formen abgewogen find. Zu einer Aus dem Leben eines Philofophen. Herbert Spencer , für einen jungen, schmuden Burschen macht, den ge- Renaissanceblende führen einige Stufen empor, und hier wird in der berühmte englische Philosoph, hat in seinem Leben erfahren fürchteten Eisenfresser bittet, im Frieden wie im Kriege einer ovalen Nische die Büste Joachims Aufstellung finden, während müssen, daß selbst die bedeutendsten philosophischen Werte nicht im feine schützende Hand über den Liebsten zu halten. Und die beiden Genien auf kleinen Sockeln über den Stufen stehen. stande find, ihren Urheber auch nur fümmerlich zu ernähren; bei Cyrano, beglüdt, daß er für die Angebetete doch etwas tun darf, Ein neuer Velasquez? In London will man feinen ersten großen Werken mußte er selbst die Druckkosten be- stürzt sich begeistert in die Rolle, die jeder andere als absurd, be- einen neuen Velasquez entdeckt haben. Das Gemälde stellt die Verzahlen, und das Erscheinen dieser Bücher hat ihm nicht nur teine schämend und empörend zurückgewiesen haben würde. Er stellt dem fündigung der Hirten dar. Ginnahme gebracht, sondern gegen 24 000 M. gekostet, die er aus Stameraden, dessen Geistlosigkeit die dichterisch gestimmte Dame feiner Tasche bezahlen mußte. Nicht ohne Grund wurde der enttäuschen könnte, den Schwung der eigenen Sprache zur Berbittere Saz gesprochen:" Wenn man hundert Personen vor di fügung, läßt seine Weise für ihn werben, so als Souffleur des Wahl stellt, entweder einen Löffel Rhizinusöl zu nehmen oder ein andern das Bewußtsein seiner Macht genießend. Er hört aus Kapitel der Prinzipien" zu lesen, so werden sich 99 für das Rhizi- Royanens Munde, daß erst die Zartheit dieses Werbens ihre nusöl entscheiden." Im Jahre 1865 tearen die mit der Veröffent Neigung zur wahren Liebe erhöhte, und schweigt, schweigt auch, als lichung feiner Schriften verknüpften Unkosten so angewachsen, daß der Freund im Kampf gefallen. Nach langen Jahren, erst in Cyranos Spencer den Entschluß faßte, die weitere Veröffentlichung seiner Todesstunde, erfährt sie, was sie ihm gewesen. So unmöglich vieles
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Das Tagebuch des Scott, das er bom Beginn der Reise an bis zum Todestage geführt hat, wird demnächst in deutscher llebersezung bei Brockhaus erscheinen.
Eine Legende. In der Jugend" lesen wir: Der König rief und Alle, Alle tamen"- Geschichtsverbesserung nach Höflingsbrauch!
Es müßte heißen in der Wahrheit Namen:
Is Alle riefen, tam der König au!!