MIN die Erschienenen teilnahmen. Reziiailon von Gedichten ernster und heiterer Natur wechselten ab und lösten eine fröhliche und bc geisterte Stimmung bei den Jugendlichen aus. Schließlich wurde aufgefordert, nach Hause zu gehen und wieder flutete die Menge die Chaussee entlang. Die bewaffnete Macht war natürlich reichlich vorhanden, auch der Herr Amtsvorsteher Mahnte, bewaffnet mit Krückstock und einem Gummituüttel'in der Brusttasche. Auf heimatlichem Boden angelangt, wurde auf grüner Wiese Rast gemacht ohne polizeiliche Bedeckung. Auf dem Weitermarsch aber stürzten an der Mendelstraße die Bekämpfer der freien Jugend- bewegung hervor, um die Ausflügler zu teilen. Nach guleni Zu- reden gelang es dann auch, es war natürlich nicht zu verhindern, daß bald darauf die Getrennten sich wieder zusammen fanden. Die schon längst auseinander gegangenen Ausflügler wurden dann noch einmal in der Mllhlenstraße durch eine polizeiliche Attacke znsanimen getrieben, wobei auch einige Feststellungen vorgenommen wurden. WaS trotz eifriger Agitation und Belehrung unter der Arbeiter- jugend manchmal nur schwer erreicht wird: Zusammengehörigkeits- gefühl und Begeisterung, das hringt die Polizeischneidigteit oft im Handumdrehen fertig. Nur weiter so. Auch die Polizeidistel muß uns Rosen tragen._ Arbeiter-Jugend. Aus dem Inhalt der soeben erschienenen Nummer 7 des fünften Jahrgangs heben wir hervor: In die Freiheit. Ein Wort an die Schulentlaffenei�— Regierung und Wahlrecht in Preußen.— Ein Charakter. Erlebnis aus der Jugendbewegung. Bon L. S.— Der Ring des Saturn. Von Bruno H. Bürgel. iMit Abbildungen.)— Das Elend der Lehrmädchen.— Aus der Jugendbewegung sThüringen, Fürth ). Die Gegner an der Arbeit. Des Lehrlings Leidenschronik. Zur wirtschaftlichen Lage usw. Beilage: Der Apachen- lieberfall. Erzählung von Owen Wister.— Der Zusammenbruch Preußens.— Am Quell der Freude. Von Jürgen Brand.— Wie es im Jünglingsderein war.— Lehr- jungensonntag.— Der Tugend Lohn. Gedicht.— Jungdeutschland. Bilderbogen mit Versen.___ Hus Induftm und DandcL Der Reichskriegsschatz. Zu den gewaltigen Kricgsrüstungen, die die neue Heeres- Vorlage enthält, gehört auch der Vorschlag, den Reichskriegs- schätz um 240 Millionen auf 360 Millionen zu erhöhen. Die Bildung des im Juliusturm zu Spandau niedergelegten Schatzes von 120 Millionen ist im Jahre 1871 erfolgt, um bei einem ausbrechenden Kriege über die ersten finanziellen Schwierigkeiten hinwegzuhelfen. Da ein zukünftiger Krieg weit erheblichere Kosten verursachen würde, hält die Begründung der Gesetzesvorlage eine Erhöhung dieses Schatzes für erforderlich. Das soll geschehen durch Anschaffung eines Bestandes an Silbermünzen in Höhe von 120 Millionen Mark und einer Goldreserve von ebenfalls 120 Millionen. Die Silberreserve soll in ausgeprägten Münzen bestehen, die in den Tresors der Reichsbank aufbewahrt werden. Die Kosten für Ankauf des Silbers und Prägung würden sich' auf rund 54 Millionen Mark stellen. Bei Ausgabe der Münzen würden dem Reiche also nachträglich 66 Millionen Mark als Gewinn zufließen. Die Prägung soll in sechs Jahren zu je 20 Millionen Mark erfolgen. Die Kosten dafür werden wesentlich durch Ein- nahmen auS dem Prägegewinn gedeckt werden. Die aufgespeicherten 120 Millionen Silber sollen nach der. Vorlage zur Befriedigung eines außerordentlichen Be- darfs, hauptsächlich also im Kriegsfall, dienen. Im Gegensatz zur Goldreserve, die nur für den Kriegsfall in Betracht tommt, soll die Verwendung der Silberreserve aber auch schon in Zeiten drohender Kriegsgefahr oder ivegen einer aus sonstigen Gründen besonders unruhigen Gestaltung der Volks- wirtschaftlichen Verhältnisse(Gcldmarktlage) gestattet sein. Die Mittel zu Beschaffung der G o l d r e s e rv e werden durch Vermehrung der Reichskassenschcine zu fünf und zehn Mark gewonnen werden. Die Kosten für Herstellung der Scheine beziffern sich auf rund 1,75 Millionen Mark. Das Gold, daS die Reichsbank durch diese Scheine an sich zieht, soll ebenfalls in den Tresors der Reichsbank aufgespeichert werden. Die 120 Millionen Gold sollen aber nicht schon jetzt zur Deckung von Reichsbänknoten dienen, sondern un genutzt für den Kriegsfall daliegen. Erst im Mobilmachung� fall würden sie entsprechend dem Zweck der sonstigen Gold> reserven der Reichsbank, zur Dritteldeckung der Banknoten be� nutzt werden können. Erst im Kriegsfalle also könnten für die 120 Millionen Gold 360 Millionen Mark Noten aus- gegeben werden. Die Sozialdemokratie steht natürlich auf Grund ihrer prinzipiell-politischen Haltung dem Gedanken eines Kriegs- schutzes und seiner Erhöhung ablehnend gegenüber. Aber auch die bürgerlichen Parteien müßten sich gegen diese Art der Kriegsschutzbildung wenden. Vom volkswirtschaftlichen Standpunkt aus liegen die Silber- und Goldreserven völlig brach. Würden sie wie die übrigen Bankreserven behandelt werden, so würden sie der Deckung der Kreditmittel dienen. Aber es kommt noch hinzu, daß die durch Ausgabe der Reichskassen- scheine entzogenen Metallvorräte zum größeren Teile wieder der Reichsbank entnommen werden, sowie sie der Geldzirku- lation im Warenverkehr entstammen. Eine weitere Schädigung des Metallvorrates der Reichsbank wird dadurch eintreten, daß die neuen Reichskassenscheine den alten gleichgestellt sind und damit zur Deckung der Banknoten(statt des Metalls) verwandt werden können. Man kann also sagen: Jede Million, um die der Kriegsschatz wächst, verliert die Reichsbank als Zentralnoteninstitut. Wird schon heute über zu geringe Metallvorräte der Reichsbank geklagt, so muß dieser Mangel sich im Maße der Schatzbildung vermehren, wenn er auch äußerlich durch im kapitalistischen Produktions- Prozeß entstehende Schatzbildungen zum Teil oder ganz der- deckt wird._ Morgan gestorben. John Pierpont Morgan ist am Montag, den 3l. März, mittags in Rom gestorben. Mir ihm ist der typische Vertreter des modernen Finanzkapitals dahingegangen. Während die übrigen Mlliardäre Amerikas fast sämtlich aus der Industrie hervorgegangen sind und sich im wesentlichen in ihrer Macht auf einen Industriezweig stützen (wie etwa John B. Rockefeller als Beherrscher der Perroleum- Produktion), war und blieb das Hauptfeld der Morganschen Herr- schaft die Organisation deö mobilen Kapitals. Mit 20 Jahren trat er 1857 in ein Bankhaus ein. nachdem er sich durch UniversitSrs- studien das Rüstzeug wissenschaftlicher Bildung erworben hatte. Ein Selfemademan in dem übliche» Sinne ist Morgan nicht ge- we'en. Von seinem Bankhaus aus gewann er gewaltigen Einfluß auf die Jndustrieunternehmungen Amerikas , auch hierin typisch für die Beherrschung der Industrie durch das Bankkapilal. Durch die Kontrolle der Banken und Versicherungsgesellschaften gewann er die Börse. In der Wirtschaftskrise 1307 mußte selbst Roosevelt als Ver- treter des Staates vor ihm kapitulieren. Hätte Morgan seine Gelder zurückbehalten, so wäre die Krise noch empfindlicher für das internationale Wirtschaftsleben ausgeschlagen. Diese Situa tion benutzte Morgan, um mit StaatSgeldern den Bereich seines Stahltrusts zu erweitern. Einen gleich ungeheuren Einfluß gewann Morgan durch die Beherrschung der Versicherungsgesellschaften, Eisen bahnlinien und durch Organisierung des internationalen Schiffahrts trusts . England konnte nur durch ausgedehnte Subsidien sich eine national-unabhängige Flotte erhalten. Die gewaltigen Machtmittel verschafften Morgan persönlich ein Vermögen, dessen Höhe sich kaum abschätzen läßt. Nur ein geringer Bruchteil davon ist in den kostbaren Sammlungen angelegt, die trotzdem die Museen öffentlicher Körperschaften in den Schatten stellen. Die Quelle des Morganschen Reichtums liegt in der Arbeit der Millionen, die durch den kapitalistischen Entwickelungsprozeß zur Fron für den Einen gezwungen werden. Die außerordentliche Regsamkeit und das erstaunliche Organisationstalent Morgans waren nur die indi« viduell persönlichen Nebenbedingungen für die objektiv wirksamen Konzentrationstendenzen im Wirtschaftsleben. Tie Lage der deutschen Deutsche Nautische Verein Seeschiffahrt. Der Deutsche Nautische Verein unterbreitet einen inter - cssanten Ueberblick über die Lage der deutschen Seeschiffahrt im vergangenen Jahre. Der Bericht konstatiert, daß sich auch 1312 die Seeschiffahrt in fortschreitend günstiger EntWickelung befand. Der internationale Guteraustausch, der durch die � guten Ernten und den stets steigenden Bedarf an industriellen Produkten aller Kulturländer einen ungeahnten Aufschwung nahm, hat der Welthandelsflotte so große Beschäftigung zugeführt wie niemals zuvor. Erst gegen Ende 1312 hat die durch den Balkankrieg hervor- gerufene andauernde politische Beunruhigung die günstige Eni- Wickelung etwas gehemmt, so daß die Frachten ihren Höchststand nicht behaupten konnten. Sowohl die in regelmäßiger wie in freier Fahrt beschäftigten Dampfer erzielten große Gewinne, die großen Segelschiffe zum Teil glänzende Resultate. Trotzdem stockt der Bau von Segelschiffen, und es sei wohl kaum anzunehmen, daß dieser Zweig der Seaelschiffahrt wieder einen großen Auf- schwung nehmen werde. Aus den Nachrichten der Nordseehäfen zieht der Bericht den Schluß, daß auch die in der kleinen und Küstcnfahrt beschäftigten Schiffe an der günstigen Entwickclung des Frachtmarktes teilgenommen haben. Der Oclmotor befindet sich in der kleinen Fahrt in fortschreitender Entwickelung begriffen, in der großen Fahrt aber noch im Versuchsstadium. Die Schiffs- werften sind bis in das Jahr 1314 hinein reichlich mit Aufträgen versehen. Die Lage der Hochseefischerei hält der Bericht nach über- einstimmenden Meldungen aus allen Meeren für günstig. Die Heringsfischerei hat wieder ungünstige Ergebnisse gebracht. Schließ lich teilt der Bericht aus den Listen des Germanischen Lloyd mit, daß im Jahre 1312 insgesamt 737 Schiffsbeschädigungen statt gefunden haben gegen 730 im Jahre 1311, und daß die Zahl der Totalverluste im Jahre 1312 18 beträgt gegen 20 im Jahre 1311 und 30 im Jahre 1310. Der Gesamtbestand an deutschen Kauffarter schissen betrug am 1. Januar 1312 2401 Segelschiffe, 2003 Dampf schisef und 822 Seeleichter.(1911 2371 Segelschiffe, 1373 Dampf schiffe und 331 Seeleichlcr.)_ Bcrchtolds Erfolge in Zahlen. Im letzten Vierteljahr 1912 entfielen auf jeden Monat 233 Zahlungseinstellungen gegen 117 vor dem Kriegsbeginn; davon kamen auf Westösterreich ö2(gegen 45). Galizien und Bukowina 85(gegen 20), Ungarn 101 gegen sonst 52. Hierdurcks wurden 4 247 942 Kronen Forderungen gefährdet gegen sonst 1 506 803 Kronen. Die Verluste in Galizien aber sind um das Sechsfache gestiegen. Der Patriotismus dürfte im ungekehrtcn quadratischen Verhältnis gestiegen sein. Aber Haus HabSburg , Säbel und Weihwedel erstrahlen im neuen Glanz. Luxus waren übertrieben, aber mit der Putzfuchk feiner hyfieri- schen Gattin kann sich Gans nicht entschuldigen; hätte er dies miß- billigt, so hätte er genug Mittel und Wege gehabt, dies zu unter- drücken. Er hat aber selbst großen Aufwand getrieben, sich Wagen und Pferde gehalten, ein Auto, eine Geliebte, kostspielige Kleider, Pelze usw. Beim Strafmaß ist mildernd berücksichtigt die bislkrige Straflosigkeit, das teilweise Geständnis und der Umstand, daß einer Anzahl von geprellten Kunden ein Teil des Geldes zurückgezahlt ist. Trotzdem mußte eine strenge Bestrafung eintreten. Denn über 9 Jahre haben Kwiet und Gans systematisch uirb zielbewußt chiK Kunden ausgeplündert und das Vertrauen derselben, das gerade den Privatbantiers von dem wenigex- kapitalkräftigen und wenig ge- schäststundigen Publikum entgegengebracht wird, in verabscheuungs- würdiger Weise mißbraucht, um selbst ein verschwenderisches Leben zu führen.'Wegen der bewiesenen niedrigen Gesinnung sind den beiden Hauptangeklagten auch die bürgerlichen Ehrenrechte auf die angegebene Dauer aberkannt worden.— Kwiet erklärte sich zum Antritt der Strafe bereit, Gans behielt sich eine Erklärung vor. Spielerprozeß Stallmann. In der gestrigen Verhandlung wurde über einige sog. Jllustra- tionsfälle Beweis erhoben. Der Gutsbesitzer Kierpert bekundete, daß er beim Spiel in Wiesbaden erst 17 000 M., einige Tage dar- auf 7000 M. verloren habe. Aufgefallen sei ihm nur sein hoher Verlust. Ter Leutnant der Landwehr Wolf v. Werder hat in Chiavcnna 8400 M. verloren, stellte darüber einen Schuldschein aus und bezahlte diesen später. Ein Rittergutsbesitzer Dziolas aus »ochlepnitz verlor bei einem Ausflug in Fiesole 12 000 Fr. bei rcmge et noire. Ein früherer Offizier v. Adelt verlor bei einem Spiel in Mentone 7400 Fr. Ein Herr v. Hilsemann verlor bei einem Spiel in Ventimiglia 7500 Fr. Bei diesen Spielen war stets einer der Angeklagten oder ihnen bekannte gewerbsmäßige Spieler beteiligt. Die Verhandlung soll heute fortgesetzt werden. Wir werden, falls nichts Besonderes vorfallen sollte, uns auf die Wiedergabe des Urteils beschränken. Gerichts-Zeitung Urteil im Prozeß gegen AnimierbankierS. Der Prozeß gegen Kwiet und Gans, über dessen Inhalt und Beginn wir berichtet hätten, wurde gestern nach vierwöchiger Verhandlung beendet. Das Urteil verkündete der Landgerichts direktor Dr. Baumgartcn dahin: Es werden verurteilt: die Angeklagten Kwiet und Gans wegen fortgesetzten gemeinschaftlichen Betruges, wegen eines fernereu ge meinschaftlichen Betruges in einem Falle, Gans allein auch wegen zweier weiterer� Betrugsfälle, beide Angeklagte in teilweiscr Tat einheit mit Verleitung zur Börsenspekulation, ferner wegen Kon- kursvergchens, Gans zu 5 Jahren Gefängnis und 5000 M. Geld strafe, sowie Ehrderlust auf 5 Jahre, Kwiet zu 3 Jahren Gefängnis und 3000 M. Geldstrafe und Ehrverlust auf 3 Jahre. Jedem der beiden Angeklagten wird die erlittere Untersuchungshaft in Höhe von 1 Jahr 6 Monaten angerechnet. Die Angeklagten Paschte und Donnerstag werden verurteilt ein jeder zu 6 Monaten Gefängnis und 600 M. Geldstrafe. Im Nichtbeitreibungsfalle wird für je 15 Mark ein Tag Gefängnis unterstellt. Aus der Urteilsbegründung entnehmen wir folgendes: Die von den Prozeßbeteiligten viel umstrittene Frage, ob die beiden Haupt angeklagten Bucketshops(Scheinbankiers) oder nur unreelle Bankiers gewesen sind, hat das Gericht nicht entschieden und brauchte auch nicht entschieden zu werden. Denn Buckctshop ist kein feststellender Rechtsbegriff. Tie Hauptfrage war vielmehr dahin zu präzisieren: haben sich Kwiet und Gans in ihrem Geschäftsbetrieb des fort- gesetzten Betruges zum Nachteil ihrer Kunden schuldig gemacht? Diese Frage mußte bejaht werden. Die Angeklagten haben bald nach Beginn ihres Geschäfts den Kunden vorgespiegelt, sie hätten die Absicht, die mit ihnen eingegangenen Verträge auch ihrerseits zu erfüllen und seien dazu auch in der Lage. Das war nicht der Fall. Ihr ganzes Geschäft war von vornherein auf Nichterfüllung der Kundenaufträge gegründet. Das geht daraus hervor, daß sie ihr Bankgeschäft begannen mit dem geradezu lächerlichen Betriebs- kapital von 5000 M., daß sie die Geschäfte planmäßig in sich und nur buchmäßig machten, zum Anlocken de? Kunden gewählte Ge- schäftsbedingungen hatten, so daß die einlaufenden Provisionen allein schon durch den hohen Spesenetat aufgingen. Die Kunden opferten in der Annahme, sie hatten eS.mit einem reellen Bank- geschäst zu tun und vertrauend den Versicherungen der Firma, sie nähmen die Interessen der Kundschaft bestens wahr, Einschüsse und Vorprämien. Tie Angeklagten haben den Kundenbctrug Jahre hindurch verübt; wenn sie auch wiederholt reelle Geschäfte gemacht haben, so sind doch zahlreiche kleinen und mittleren Sparer effektiv um VA Millionen geschädigt worden und haben an Spekulations- gewinnen zirka 2A Millionen verloren. Zahlreiche Kunden sind zu Börsenspekulationsgeschäften verleitet worden und zwar unter Ausbeutung ihrer Unerfahrenheit, Sorglosigkeit und ihres Leicht- sinns.(8 34 des Börsengesetzes.) Zu alledem haben die mitange- klagten beiden Reisenden Beihilfe geleistet, indem sie zirka 5 Jahre lang Schlepperdienste ausgefjjhrt haben.— Die beiden Angeklagten Kwiet und Gans haben aber außerdem noch weiteren Betrug verübt zum Nachteil des Dr. Edel, den sie unter Vorspiegelung falscher Tatsachen als stillen Teilhaber in die Kwietbank hineinnahmen und um mindestens 90000 M. schädigten, und ferner zum Nachteil des Geh. Jntendanzrats Lautenberg, dem sie unter falscher Vorspiege- lung nach und nach 20 000 M. entlockten. Gans ist ferner trotz seines Bestreitens für überführt erachtet worden, durch falsche Buchungen von Ultimodifferenzeu Jahre hindurch seinen Sozius Kwiet um namhafte Summen betrogen zu haben. Endlich haben sich Kwiet und Gans des Konkursvergchens schuldig gemacht. Sie haben ganz unordentlich Buch geführt und, was eine Ungeheuerlich- kcit für ein Bankgeschäft ist, kein Dcpotbuch geführt. Schließlich haben sie auch einen ganz ungeheuren, ungerechtfertigten und in diesem Falle besonders verdammcnswerten Aufwand getrieben, der aus den Taschen fremder Leute bestritten wurde. Er ist bei Gans in manchen Jahren auf 60—30 000 M. zu beziffern, bei Kwiet er- heblich geringer. Gans schützt die Verschwendungssucht seiner Fran vor; manche in die Oeffeptlichkeit gelangten Angaben übex den Marktpreise van Berlin am 23. März 1313,»ach ErmMelungen des kömgl. Polizeipräsidiums. 100 Kilogramm Weizen, gute Sorte 13.7« bis 19,90, mittel 19,48—19,62. geringe 19,20—19.34. Roggen, gute Sorte I6M— 16,05. mittel 16,02—16,03, geringe 16,00—16,01(ab Bahn). Futter- erste, gute Sorte 16.20—16,80, mittel 1ö, 60— 16.10, geringe 15,00—15,50. laset, gute Sorte 17,40—19,70, mittel 16,30— 17,30(frei Wagen und ab sahn). Mais smired), gute Sorte 14,45—14,80. MaiS(runder), gute Sorte 15,20-15,60. Richlslroh 4,40. Heu 5,40—7,00. Markthallendreise. 100 Äilogr. Erbsen, gewe, zum Kochen 30,00—50,00. Sbeiscbohnen. Meitze 35.00—60,00. Lwsen 35,00—60,00. Kartoffeln(Kleinhdl.) 5,00—10.00. 1 Kilogramm Rmdfleffch, von der Keule 1.60— 2,40. Rindfleisch, Bauchfleisch 1.30—1,80. Schweinefleisch 1,60—2,00. Kalbfleisch t. 40— 2,40. Hammelfleisch 1�0— 2,40. Butter 2,40—3,00. 60 Stück Eier 3.40— 5,40. 1 Kilogramm Karpsen 1,20—2.40. Aale 1.60— 3,20. Zander 1.40-3,60. Hechte 1.60—2,80. Barsch- 1,20—2,40. Schleie 1,60—3,20, Bleie 0,80—1,60. 60 Stück Krebse 3,00—30,00. Wttterungsiiberstcht vom 31. März 1313. Swinemdc. 758 SO Hamburg 757jNNO Berlin'758 SO Franks. a.M 756 NO München 758SSW Wien 763�SO Wetter 3 heiter tDunst 2halb bd. tmolkig 3molkig 3.hald bd. *2 s? Wo Stationen 5 c 4 5 c d g« taParanda'764.S etcrsburgi IlsiZtill Scllly Werdeeu Paris 755 SSW 755Still 756OSO Wetter 2moMg bedeckt wolkig wolkenl 2«chnee üs t- -6 —2 » 2 1 Wetterprognose für DtcnStag, den 1. April 1313. Ziemlich warm, veränderlich, vielsach wollig bei mätzigen südlichen Winden, etwas Regen und Gewitterneigung. Berliner Wetterbureau. Oer gesündeste Kakao ist derjenige, der nicht die stopfende Eigenschaft gewöhnlichen Kakaos besitzt, möglichst theobrominarm ist und durch seine Zusammensetzung mehr als nur Kakaopulver, nämlich auch direkte Blut- und Xerven- elemente liefert, 2? O» s K2ährsalz-Bananen>Kaka o ist in diesem Sinne eine Spezialität meiner Firma und mit minderwertiger Marktware nicht zu vergleichen. Iterselbe ist ein phvsiologisches Lebensgetränk von besonderer Güte nach Nährwert, Bekömmlichkeit und Geschmack, das Beste für Erwachsene, das Gesündeste für Kinder. '/j-Pfd.-Paketl.— II., 5 Pakete 4. TS M., 10Paket©9.— JX. Zu haben in Apotheken, Drogerien und besseren Kolonialwaren-Geschäften, in den Verkaufsstellen der Konsum» gencssenschaft Berlin und Umgegend oder direkt vom alleinigen VH Hflaafflckva BERLIN S., Fabrikanten a'"■■■«■•««SB y gg Rrinzenstrasse 83 Verlangen Sie aber ausdrücklich Dr. Kud. Weil's. H.& P. Uder. JKerliii MO. 16, • Sngel-Öfcr 5, Tabak-Oroßliandlnng; und Tabakiabrik. Rauch-, Kau-, Schnupftabake, Zigarren, Zigaretten.'�3 Vorteilhafteste Bezugsquelle für Wiederverkäufer. Größte Answahl gelagerter Zigarren in allen Preislagen. Lnnt�Markt pbel-Cobn 1. Gesehält: Gr. Frankfurter Str. 58 2.Geseliä(t: Grüner Weg 109 Bitte genau auf Hausnummern zu achten.-MG Möbel aufKredit gqjr Riesen=Auswahl Anzahlungen auf Stube und Küche: Mark 15 30 50 75 bia 25 bla 45 bla 70 61» 160 Hoderne Schlaf-, Speise-, Herren- und Wohnzimmer jeder gewünschten Art von 40 31. Anzahlung an. Gr68te Rücksicht bei Krankheit und Arbeits losigkeit. "918 monatlich, � Vorzeiger dies. Inserats erhält heim Kaut 5 M. gutgeschrieben. Einzelne Möbelstücke von 5 II. Anzahlung an. Liefere auch auswärts, Abzahlung wächontlich resp. nach Uebereinkunft.
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