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Nr. 79. 30. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 5. April 1913.

Abgeordnetenbaus.

157. Sigung. Freitag, den 4. April 1913, vormittags 11 Uhr.

Am Ministertisch: v. Trott zu Solz. Die

zweite Lesung des Kultusetats

wird fortgesezt beim Kapitel Universitäten.

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Sie

Reglementierungssucht unserer Universitätsverwaltung vorgeht, daß persönliche Beziehungen und ein übelberatenes Partei­regiment über die Besetzung der Professuren entscheiden. Er hofft

Abhilfe von der nämlichen Art des Ministers gegen die Kirchenherrschaft. Glück dieses Ministers wäre, der herrschenden Kirchen­Wir haben bisher nur den Eindruck gewonnen, als ob es das höchste reaktion Dienste zu leisten.

Auch Jülicher kommt zu dem Schluß, daß wenn nicht die Furcht,

mit der Sozialdemokratie identifiziert zu werden, die Mittelparteien an dem Streben zur Macht in der Kirche, wie im Staat verhindert haben. Er weist nach, daß in dreizehn Fällen nur zweimal die Be­rufung der Dozenten nach den Wünschen der Fakultät erfolgte. Das ist die Selbstverwaltung der Universitäten, namentlich der theo­logischen Fakultäten!

Dabei würde auch das Problem der Umgestaltung des ganzen Uni - Die ausländischen Studenten wollen alle Examina machen, sie versitätsviertels zu erörtern sein. Herr Viereck hat seine besondere empfinden die Nichtzulassung als Zurücksetzung! Man breche damit Besorgnis darüber ausgesprochen, ob nicht am Ende die Frankfurter und es werden alle die unerwünschten Folgen verschwinden. Gemeindeverwaltung Einfluß erhalten könnte auf die Berufung der Eine außerordentlich tapfere und dankenswerte Schrift hat Professoren der neuen Frankfurter Universität. Diese Besorgnis Prof. Jülicher- Marburg über die theologischen Fakultäten ist ja bei ihm verständlich, angesichts der Tatsache, daß im Frankfurter geschrieben. Erst nach schweren inneren Kämpfen hat er sich ent­Magistrat ein Sozialdemokrat Beisiger ist, und daß es in schlossen, seine Anklagen zu erheben, die dahin gehen, daß zum Frankfurt eine große Anzahl sozialdemokratischer Stadtverordneter gibt. schweren Nachteil der ganzen preußischen Universitäten die Herr Bredt hat die Vorzüge der kleinen Universitäten gepriesen. Gewiß gibt es solche Vorzüge, vor allem die nähere Berührung mit Abg. Kaufmann( 3.) betont, daß die Teilnahme von Aus der Natur. Aber auf großen Universitäten werden die Studenten ländern an den Universitäten nur in den Grenzen zugelassen eher mit den großen Kämpfen der Zeit bekannt gemacht. Auch with werden könne, daß die übrigen Studenten und die Professoren nicht zweifellos auf großen Universitäten mehr gearbeitet. geschädigt werden. Erfreulich sind die Bestrebungen, das Wohnungs- bieten auch den Studenten mehr wissenschaftliche und fünstlerische wejen der Studenten zu regeln. Das wird auch zur Hebung Veranstaltungen. Und was die sogenannten sittlichen Gefahren an­der Sittlichkeit unter den Studenten heute ist bekanntlich langt, so spielt die filia hospitalis nirgends eine größere Rolle als ein sehr großer Teil der Studenten geschlechtsfrant bei gerade in den kleinen Städten. Auch im Trinken haben die kleinen tragen. Bei der neuen Frankfurter Universität muß das Ministerium Üniversitäten sicher den Rekord geschlagen. Charakteristisch waren denselben Einfluß auf die Berufung der Professoren sich sichern wie die Aeußerungen des Abg. Bredt über den Marburger Studenten­bei allen anderen preußischen Universitäten. trawall. Er war gar nicht so harmlos. Die Studenten haben auf Abg. v. d. Often( f.): Den Universitäten sollte ein möglichst die Polizei mit Steinen geworfen, es war hohes Maß freier Selbstverwaltung gewährt werden, soweit nicht staatliche Interessen etwas anderes verlangen. Die Vorkommnisse in ein richtiger Landfriedensbruch, Halle bedauern wir tief und erwarten, daß ein Vorgang wie der wenn man den Maßstab zugrunde legt, der sonst der Arbeiterschaft Volkes zu halten! Damit erklären Sie sich und Ihre Jugend als Welche Uebertreibung, die akademische Jugend als das Beste des Akademikerstreit nie wieder vorkommen wird. Die Ausländerfrage gegenüber angewandt wird.( Sehr richtig! bei den Sozialdemo- das Beste des Volkes. In der Ihnen nahestehenden Studentenschaft ist zum größten Teil eine Russenfrage. Die Gastfreundschaft fraten.) Wir haben durchaus Verständnis für diese überschäumende ist die Ritterlichkeit nur in einigen alleräußerlichsten gegenüber den Ausländern darf nur so weit gehen, als es mit Jugendlichkeit, wir wünschen nur, daß die Kreise, denen Herr Bredt Dingen zu finden. Aber daß ihr die Ritterlichkeit in Wahrheit unseren nationalen Interessen im Einklang steht. Gewiß ist die angehört, auch dasselbe Verständnis haben, wenn es sich um ähnliche fehlt, zeigen die beschämenden Rauf und Sauferzesie samt Wissenschaft international, aber darum handelt es sich nicht, sondern Ausschreitungen überschäumender Jugendlichkeit bei der Arbeiterschaft dem Klinikerstreit.( Widerspruch und Lachen rechts, Zustimmung die Universitäten dienen doch in erster Linie dem nationalen Leben. Handelt. Einige Worte zum Halleschen Klinikerstreit. Erfreulich ist die Tatsache, daß unsere Studenten einen berechtigten Es ist zwar formal richtig, daß ein Ministerialerlaß von 1906 be- feit", die nur in äußerlichem Schliff besteht, feinen Pfifferling. bei den Sozialdemokraten.) Wir achten diese Ritterlich­nationalen Egoismus bewiesen haben.( Bravo ! rechts.) steht, wonach Ausländer nur, wenn sie das Physikum gemacht haben, Der Stallmannprozeß zeigt wieder, daß diese äußerliche Abg. Dr. Friedberg( natl.) spricht gegen die Vermehrung der zu den Kliniken zugelassen werden sollen, aber außerdem bestehen Ritterlichkeit Verbrechern alle Tore öffnet- sie hätte ihnen auch die außerordentlichen Professorenstellen und lobt den nationalen Ge- eine ganze Anzahl verschiedenster Erlasse, die es bis in die letzte danken, der sich bei dem Klinikerstreik in Halle gezeigt habe. Zeit hinein den Ausländern ungeheuer schwer gemacht zu feudalen Korps geöffnet! Minister v. Trott zu Solz meint, daß die ganz vereinzelten haben, das Physikum zu machen, so daß sie schließlich versuchen In Bonn werden die Mensuren unter den Augen der Ungehörigkeiten an einigen Universitäten vollkommen gegen den Fleiß mußten, auch ohne Physikum zu den Kliniken zugelassen zu werden. Rektor erhob, antwortete der, daß er feinen Anlaß zu einem Polizei ausgefochten. Als ein Bürger Beschwerde beim der Studenten in den Hintergrund treten. Die Selbstverwal Das hat auch Ausdruck gefunden in einer Eingabe der tung der Universitäten muß unangetastet bleiben, parallel dazu Vertretung der ausländischen Klinikerschaft im Januar d. J. Schriftwechsel darüber habe. Das ist muß aber auch das staatliche Interesse wahrgenommen an 13 deutschen Universitäten, worin darauf hingewiesen wird, daß eine frivole Gesetzesverachtung! werden. Das Lehrbedürfnis der Universitäten soll in der Regel insbesondere den aus Rußland stammenden Studierenden infolge der( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten und im Zentrum.) Als er burch Ordinariate( ordentliche Professuren) gedeckt werden. Den durch verschiedene Erlasse geschaffenen Rechtslage die Ablegung des nochmals um eine Untersuchung ersuchte, schickte man ihm schnoddrig Ausländern müssen wir Gastfreundschaft gewähren, aber nicht so, Physikums sehr erschwert werde. Dieser Tatsache haben die feine Retourmarken zurück. Schämen sollte sich ein Jugendlehrer, daß darunter unsere eigenen Studenten zu leiden haben. Vielleicht Universitätsverwaltungen Rechnung getragen und haben ausländische der die Jugend nicht zur Achtung vor dem Gesez erziehen will! werden wir den Andrang der russischen Studenten noch mehr Studenten vielfach auch ohne Physikum zugelassen. Wenn die Sach- Wenn wir freies Vereins- und Versammlungs­zurückdämmen müssen. Bei der Frankfurter Universität lage so einfach gelegen hätte, wie es jetzt dargestellt wird, hätte der recht für die Studentenschaft forderten fanden wir Ihren Wider­hat sich eine erfreuliche Opferwilligkeit gezeigt. Ihre grund- ganze Streit gar nicht entstehen können. Der Minister hat nun be- stand; aber bei solchen schamlosen Gefeßesverletzungen fordern Sie legenden Einrichtungen müssen denen der übrigen Universitäten reits einige Maßnahmen zur Beschränkung des Universitätsbefuchs feine Disziplin auf den Universitäten. Die tritt erst ein, wenn die entsprechen. Namentlich die Ernennung der Professoren wird auf der Ausländer ergriffen. Wir sind der Ansicht, daß eine willkürliche Freie Studentenschaft einen mißliebigen Vortrag abhalten Vorschlag des Ministers durch den König erfolgen. Natürlich werden Erhöhung der Institutsgelder für Ausländer nicht hätte verfügt werden wollte! wir nicht bindende Vorschläge der Universität Frankfurt gern ent- dürfen, ohne daß der Landtag auf Grund seines Budgetrechts ge- Dafür wird die Verteilung von Flugblättern von der Universität gegennehmen. hört wurde. Von einer Einschränkung der Ausländer auf eine verboten. Die akademische Freiheit ist heute die, zu trinken, Abg. Viereck( frk.): Wir haben so viele russische Studenten, weil bestimmte Zahl wird man hoffentlich Abstand nehmen. sich gegen die Staatsgefeße zu vergehen, gelegentlich auch einen Rußland feinen Studierenden nicht genügend Gelegenheit zur toiffen- So besonders groß ist die Zahl der Ausländer gar nicht. Kleinen Landfriedensbruch zu begehen. schaftlichen Ausbildung gibt und von Zeit zu Zeit eine Beschränkung Die unerhörten inner politischen Zustände Rußlands , die Welch unfagbar fomische Rolle hat die Studentenschaft beim einführt. Die Kenntnis der russischen Sprache wird uns immer jeder Kultur unwürdig sind, und insbesondere die Einschränkung des Kaiserbesuch in Königsberg gespielt. Man stritt sich um nötiger. Wird die Frankfurter Universität nicht durch ihre großen Universitätsbesuchs der Juden, mitunter auf 2 bis 3 Broz., zwingen die Ehre, die einzelnen Rollen im Hoflakaiendienst zu erlangen.. Mittel den anderen Universitäten die tüchtigsten Lehrer wegnehmen? die russische Jugend hinaus ins Ausland, da es sich aber dabei Vor solchem studentischen Geist müßte ja ein Hund heulen. Kultusminister v. Trott zu Solz: Es müssen manchmal für die naturgemäß zum großen Teil um Juden handelt, ist die ganze Der jüdische Studentenverein wurde ausgelost, das Kaiserhoch Gewinnung besonders tüchtiger Lehrkräfte höhere Mittel aufgewendet Aktion eine reaktionäre antisemitische Hez e. Gegen auszubringen. Welch' eine Wendung durch Gottes Fügung? Wenn werden. Wir werden auch in dieser Beziehung unabhängig sein. diese russischen Studenten ist hier in Berlin eine Schwarz ein Jude das Kaiserhoch ausgebracht hätte:...( Abg. off­Abg. Eickhoff( Bp.) äußert fich über die Zulassung ber Ausländer hundertlandsmannschaft gegründet worden, die sich nicht mann: Entfeßlich!) Nun, die Periden stiegen zu Berge, mait ähnlich wie der Minister und bedauert, daß die Oberrealschul- entblödet hat, in Karlsruhe bei der Beratung der durch den ließ alle Einflüsse spielen und schließlich durfte ein freier abiturienten noch immer nicht vollkommen gleichberechtigt seien. Stliniferstreit geschaffenen Lage unter der Führung des Sohnes des deutscher Bursch das Kaiserhoch ausbringen. Welches Glück, Abg. Dr. Bredt( ft.) hat immer noch Bedenken, daß die Frank- russischen Generalkonsuls in Berlin ihren Kollegen und Landsleuten welche Wonne!( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) furter Stadtvertretung sich in die Universitätsdinge einmischen in den Rücken zu fallen. Ein Heldenstück, das feinesgleichen Welch' fleinlicher, unwürdiger Geist in dem könnte. Bismarck hätte die Frankfurter Universität wohl kaum zu- fucht! Die russischen Studenten sind in ihrer sittlichen Qualifikation gelassen.( Heiterkeit.) Die Marburger Studenten haben ihre von einem der bedenklichsten russischen Organe, das man eigentlich Wettlaufen im Byzantinismus lebergriffe gebüßt, man braucht das nicht tragisch zu nehmen. in anständiger Gesellschaft gar nicht nennen dürfte, der Rossija" anläßlich dieser Jahrhundertfeier! Und das geschieht zur Feier des Minister v. Trott zu Solz verweist auf die hohen Aufwendungen maßlos, als Abschaum der Menschheit beschimpft worden Jahres 1813. Wenn ein Körner das erlebt hätte, er hätte nur das des Staates für die Marburger Universität, die die Bedenken des und es wurde ihnen nachgesagt, daß sie zur Verrohung der deutschen eine Wort gefunden Pfui!" und nichts anderes.( Lachen bei den Vorredners beschwichtigen könnten. Universitäten beitrügen!( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) bürgerl. Parteien.) Ich wünschte, es stiege einer jener Geister hernieder, Ab. Liebnecht( Soz.): Dieser Angriff der Rossija" hat in deutschen Zeitungen Widerhall um diese Schmach zu sehen!( Großer Lärm rechts.) Ich kann das sagen, gefunden, aber eine Umfrage der Bossischen" und der Frankfurter weil ich den wahren Charakter des Jahres 1813 tenne( Lärm rechts), und Zunächst ein paar Einzelwünsche. Von Vertretern der Kranken- Beitung" bei den bekanntesten und berühmtesten deutschen Professoren weil ich es schüßen will gegen den schmählichen und fassen ist der Wunsch geäußert worden, daß auf der Berliner Univer - hat ergeben, daß allgemein, felbst von einem so verdächtigen Mann, niedrigen Mißbrauch, den Sie mit ihm treiben!( Erneute fität ein Lehrstuhl für hydrotherapie eingerichtet werden wie dem Professor Ludwig Bernhard in Berlin , dem Fleiß lärmende Zurufe rechts). Was haben viele große Männer und möge. Ferner möchte ich um Auskunft bitten, ob das frühere und dem Betragen der russischen Studenten in Dichter über 1813 geschrieben, wie hat Gneisenau, wie haben Projekt, den wunderschönen alten Universitätsgarten in Berlin zu Deutschland alle Anerkennung gezollt und daß viel- Uhland, Platen und die Dichter Jungdeutschlands beseitigen, das einen gemeinschaftlichen Protest der alten Herren der fach dem Studium russischer Studenten in Deutschland auch ein hoher über die Verfälschung und die Enttäuschungen des Jahres 1818 Berliner Universität hervorgerufen hat, aufrecht erhalten werden soll. politischer Wert für das Ansehen Deutschlands zugeschrieben wurde. geschrieben! Jedes einzelne dieser Worte ist für Sie ein Schlag

Kleines feuilleton.

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sehen, der gar nicht hineinzugehören schien, da er zu philisterhaft, etwa wie ein Schneider oder Schuster ausgesehen habe. Und, sezte Bergell hinzu, solchen Leuten gibt man doch nicht die hand". Ein Kavalier von Kopf und Herz Ist überall willkommen; Doch ohne beides wird er meist Noch lieber aufgenommen. Jedwedes intressante Haus Steht angelweit ihm offen. Denn seine Schrift ist Gold, Sobald der Kavalier besoffen. Mit jedem trinkt er Brüderschaft, Wenn wohlfoigniert der Schuft ist;

Zu schmierig ist ihm keine Hand, Wenn tadellos die Kluft ist.

Doch zeigt sich wer im edlen Kreis, Der ohne Bügelfalten,

Dann muß der Kavalier die Hand In seiner Tasche halten. Befremdet sein Verhalten Euch, Die also mißgeehrt sind? Nur gleiche Hände finden sich, Und die einander wert sind. Notizen.

in seinem Hause seinen erhabenen Gast zu empfangen, worüber aber S. M. sehr empfindlich wurden und nur kurze Zeit sich ver­weilten." Doch auch Friedrich Wilhelm III. war in galante Händel Diplomaten vor 100 Jahren. In unseren Tagen der Friedens verwickelt:.. Gestern soupierten der russische Kaiser, der und Botschafterkonferenzen, die nach der Meldung des einen Tages König von Preußen und alle Souverains bei Zichy- Ferrais, abgebrochen werden, am andern die schönste Aussicht auf Erfolg zu Sonntag bei Bagration. Als zum Souper gegangen wurde, gab der bieten scheinen, werden Dokumente interessieren, die in den Klein- russische Kaiser der Bagration den Arm; der König von Preußen fram diplomatischer Verhandlungen auf dem Wiener Kongreß blieb stehen, auf Julie Zichy wartend. Julie Zichy wollte fich nicht einführen, soeben mitgeteilt von August Fournier in einem Bande führen lassen, wollte aber Damen, die vor ihr den Rang haben, " Die Geheimpolizei auf dem Wiener Kongreß". Hieraus geht her- den Rang nicht nehmen; niemand ging vorwärts: es stockte sich und vor, wie die kleinsten Menschlichkeiten oft die schwersten Folgen war eine ganze Konfusion. Die Leute lachen entsetzlich über den hatten. Zugleich geben sie ein gutes Bild von der Organisation der König von Preußen, der in Julie Zichy verliebt ist wie ein junger Wiener Geheimpolizei, die sich nicht nur um Staatsangelegen- Mensch von zwanzig Jahren es sein könnte. Graf Razumowsky heiten, sondern auch ebenso eifrig um persönliche und Alkoven- sagte: Nächst Sachsen ist ihm Julie Zichy das Liebste." geheimnisse fümmerte und darüber die Machthaber auf dem Laufenden erhielt. Ein Prinz als Plagiator. Der Herzog von Orleans, den die " Von den Weibergeschichten des F. Metternich weiß ich hoffnungsstarken französischen Legitimisten als König Philipp VII. folgendes: Die Fürstin Sagan hat den größten Teil ihres Ver- auf den Thron bringen möchten, hat einen Bruder, den Herzog mögens in Rußland . Alexander, aus eifersüchtigem Groll von Montpensier, der, wie das jetzt so in manchen Dynasten­gegen Metternich, hatte diesen Geldangelegenheiten eine Menge familien Sitte ist, sich als Schriftsteller in der Geschichte seines Hindernisse in den Weg gelegt. Die Fürstin suchte daher eine Volkes einen Namen zu machen bestrebt. Durchlaucht hat die Gnade Audienz bei dem Kaiser an, konnte aber nie dazu gelangen. Da gehabt, einige Jahre in Cochinchina, Annam und den angrenzenden nun ihre Sachen immer schlimmer zu stehen tamen, so ließ ihr Gebieten herumzureisen und als Frucht dieser Reise bescherte er vor Alerander durch die dritte Hand sagen, daß nur ein förmlicher Bruch kurzem der Nation ein Werk Unser Frankreich im äußersten Osten", mit Metternich ihren Angelegenheiten bei Alexander eine günstige das von der monarchistischen und konservativen Presse als die denk­Wendung geben könne. Nun war Metternich furios und ging zur würdige Leistung eines von Patriotismus beschwingten schriftstellerischen Fürstin Sagan, ihr Vorwürfe über ihr Betragen zu machen, wurde Talents und fühnen Forschergeistes gepriesen wurde. Harry Walden sezte sein Gastspiel im Deutschen Dieser Schauspielhause in Ostar Wildes( inzwischen arg ver­aber abgewiesen. Erst jego scheint er beruhigt zu sein, weil man Ruhmesfranz wird in unerwünschter Weise grob zerzaust. Im staubter) Komödie Ein idealer Gatte" fort. Der aristo­ihm sagte, die Fürstin begünstige auch heimlich einen Engländer. Mercure de France" erbringt Henry D. Davray Metternich hat nun förmlich gebrochen und Alexander hat seine Hand langer Bitate den Nachweis, daß der hochgeborene Autor bas ratische Typ des Gentleman, der jede andere Arbeit als Paradore Eine zweite Geschichte ist mit der Julie Zichy 1911 erschienene Buch Das französische Indochina" von Russier und den modernen Lord Brummel spielt und bei aller Jronie und zu produzieren ablehnt, mit erhabener Ruhe dem Leben zuschaut, Freude darüber. vorgegangen, der Alexander sagte, er wisse von Metternich selbst, und Brenier bedenkenlos ausgeplündert hat. Daß es sich um Stepfis ein guter und edler Mensch sein will, liegt ihm vortrefflich. daß sie ihn begünstigt habe. Die Gräfin zerfloß nun in Tränen teine bloße Benutzung des fremden Werkes handelt, wird dadurch Er kann in vornehmer Reserviertheit schwelgen und die ganze Stala und nimmt von Metternich keine Entschuldigung an, sondern will erhärtet, daß die im Anhang des herzoglichen Buches stehende diskreter Eleganz entfalten. Aber im Grunde läßt er wie das ganze nichts weiter von ihm hören. Alle diese Geschichten sind so ziemlich Bibliographie wohl 35 Werke anderer Autoren anführt, aber just ausgeflügelte und durch Sardousche Theatereffekte belebte und mi bei den Fremden bekannt, denn der junge Graf Hochberg, ein nicht das so intensiv benuzte. Indes mag es doch eine Erklärung wildeshen spielenden Geistreichigkeiten parfümierte Stüd falt. Die badischer Brinz, hat dem Grafen Schent( Württemberg ) mit geben, bei der die literarische Ehrlichkeit des Prinzen sozusagen Gesellschaft, mit der Herr Walden sich in diesem Gesellschaftsstücke Freuden erzählt: Nun wird Metternich Mut bekommen und aus rehabilitiert wird. Vermutlich hat er nämlich das Buch überhaupt umgibt, war wenig standesgemäß. Eine in legter Stunde notwendig Haß gegen Rnglands Monarchen sich seinen verderblichen Absichten nicht geschrieben, sondern irgendeinem Plebejer von Sekretär den gewordene Neubesezung einer Hauptrolle vermehrte die Schwierig­entgegenseßen." Auftrag erteilt, zu den eigenhändig geknipsten Photographien einen feiten, die indes das Publikum nicht zu stören schienen. Bar Alexander interessierte besonders. Bei der Fürstin verbindenden Text zu schreiben und der Welt sein Sehen und Ver­Leopoldine Esterhazy soll er sich auf einen Abend haben zum Besuch stehen" fundzugeben. Wobei der gewissenlose Prolet dann vorgezogen wissenschaft ist ein Vortragszyklus betitelt, den Herr F. S. Kinematographie anfagen lassen, als eben ihr Gemahl nach Eisenstädt gefahren war. hat, sich an das gedruckte Buch zu halten, als an des erhabenen Archenhold im kommenden Lehrquartal der Humboldt- Akademie in Die Fürstin übersendete ihm ein Verzeichnis der Damen, die er bei Reisenden referierende: Aeh, äh. der Treptow - Sternwarte am Montag von 3/49 bis 3/410 Uhr abends mit Vorführung von Films und Lichtbildern abhält. - Kunst chronit. Die Kunsthandlung Hugo Moses hat Potsdamer Straße 118 c eine Rollektion von Zeichnungen Mag und 4-8 Uhr. Bechsteins ausgestellt. Die Ausstellung ist geöffnet von 10-2

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Humor und Satire. Händebrüde.

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ihr finden würde, mit der Bitte, jene wegzustreichen, die er nicht sehen, oder jene beizusetzen, die er in seiner Gesellschaft haben wollte. Der Kaiser soll dann alle bis auf die Fürstin weggestrichen haben. In dieser Verlegenheit soll sie ihren Gemahl haben eiligst von Eisenstädt holen lassen, der auch noch zur rechten Zeit antam, um tandidat a. D." Bergell , er habe in Stallmanns Haus einen Mann ge­3m Spielerprozeß Stallmann erklärte der geprüfte Oberförster.

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