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ziehen, bis der Tag kommf, an dem alle sich darüber klar] werden, daß sie einer verbrecherischen Torheit nachjagen. Für diese Klarheit aber sollte die Menschheit allmählich reif verden, denn alle spüren die Folgen: Deutschland   und England mit ihrer intensiv vorwärtsstrebenden Wirtschaft seufzen vor allem unter diesem System. Das fapitalistische Frankreich  , das jetzt gar zur dreijährigen Dienstzeit zurückkehrt, leidet Mangel an Menschen. Aber das Kulturdefizit, das Defizit an Glück und wahren Menschheitswerten ist für alle das gleiche.

Massenprotest gegen die Wehrvorlage.

Schrecken immer unvermeidlicher machen.

Die Politik Rußlands  .

Als günstiges Zeichen muß schließlich noch verzeichnet! Man kann deshalb auch jezt den Zweifel haben, ob die Re­werden, daß Sjasonom ausdrücklich erklärte, daß Rußland gierung endlich den notwendigen Respekt vor den selbst­die Dardanellenfrage jezt nicht aufwerfen werde, verständlichsten Rechten des Parlaments haben wird. sowie die Nachricht, daß die Botschafterkonferenz in Peters- In einer anderen Resolution verlangten die National­burg für die bulgarisch  - rumänische Streitfrage eine Lösung liberalen, daß die Wahlprüfungen, dem Reichstage entzogen gefunden hat. und einem unabhängigen Gerichtshof übergeben werden, den sich der Herr Professor v. Calfer in seiner Begründung des An­Petersburg, 5. April. Der Teeabend, den der Minister trages als einen besonderen Senat eines Reichsverwaltungs­des Auswärtigen Sjasonom den Vertretern der Duma gerichtes, bestehend aus Richtern und Abgeordneten, vorstellt. gab, murde eingeleitet mit einem Exposé über die äußere Der Antragsteller wies namentlich darauf hin, daß die Wahl­In Hamburg  , Altona  , Wandsbed und Umgegend Politik Rußlands  . Mehrere Abgeordnete und der prüfungen im Reichstage vielfach lediglich zu einer Frage der Unsere Redner, die Genossen fanden am Freitagabend insgesamt zwanzig start besuchte Dumapräsident Rodzianko   richteten Fragen an den Minister, Macht geworden sind. Brotestversammlungen statt. Es wurde, nachdem die Referenten der darauf ausführlich antwortete unter Zitierung der Aften Stüdlen und Richard Fischer, nahmen von diesem an den neuen Rüstungs- und Steuervorlagen der Reichsregierung und Korrespondenzen der russischen Botschafter. Siasonow Eingeständnis Kenntnis; sie wandten sich indessen gegen die schärfste Kritik geübt, folgende Resolution angenommen: stellte in Beantwortung der an ihn gerichteten Fragen fest, Sumutung, der Reichstag solle ein Recht aufgeben zugunsten Mit ihren neuen Behrvorlagen hat die deutsche   Reichsregie- daß Rußland   feine friegerischen Berwicke von Richtern, in deren Unabhängigkeit er feineswegs Ber­rung das Signal zu einem erneuten Ausbruch des Rüstungs­wahnsinns in Europa   gegeben. Frankreich   und England folgen Lungen zu fürchten habe. Die Forderungen der trauen haben fönne: Für den Antrag sprach nur Herr Dr. dem bösen Beispiel Deutschlands   auf dem Fuße; die anderen Balkanberbündeten würden, so führte er weiter aus, Arendt, während die Fortschrittler seine Vorprüfung durch Rationen werden nicht zurückbleiben. So wird der Erfolg der mehr oder weniger erfüllt werden. Die geringste Genug- die Geschäftsordnungskommission vorschlugen. Dieser Vor­neuen Heeresverstärkungen für die Frage der Landesverteidigung tuung würde Montenegro erfahren; denn es würde schlag wurde auch mit unseren Stimmen angenommen. gleich Null sein. Der militärische Panzer, in dem die Staaten Sfutari nicht erhalten. Der Minister glaubt, daß der Streit Zum Schluß der Sizung wurde aus dem Etat des Reichs­Europas stecken, wird immer furchtbarer und drückender, das um die bulgarisch  - serbische Grenze noch große schaamtes das Kapitel über die Veteranenbeihilfen erörtert. Stärteverhältnis aber bleibt das gleiche. Die Sicherheit des und schwere Verwidelungen im Gefolge haben Auf Drängen des Reichstages soll endlich wenigstens eine ge­Friedens nimmt nicht zu, sondern wird in steigendem Maße ge- werde. Die Entwickelung der militärischen Operationen habe ringe Erhöhung der bisher ganz lächerlichen Bezüge der fährdet durch die fortgefesten Rüstungen, die ein Ende mit die Serben weiter nach dem Süden geführt, als es ihnen der Kriegsteilnehmer erfolgen. Der Nationalliberale Prinz Schon ist das deutsche Bolt durch den Moloch Militarismus Bündnisvertrag   erlaubte. Bis heute mäßen beide Parteien von Schönaich- Carolath trat für ein Minimum von 150 M. foweit ausgepumpt, daß man bei der Dedung der Kosten die Reichen dieser Frage wenig Wichtigkeit bei, da sie glaubten, daß der ein, das selbstverständlich auch nicht entfernt der elementaren und Wohlhabenden nicht mehr übergehen kann. Aber der geringe Kaiser von Rußland   die oberste Entscheidung treffen würde. Anstandspflicht des Genosse Reiches genügen kann. einmalige Anteil, den die Begüterten diesmal tragen sollen, ist nur Indessen gingen in der letzten Zeit die Serben einer folchen stellte die Behandlung der Veteranen in Gegensatz zu der Schöpflin unterstrich gerade diesen Gesichtspunkt und die täuschende Hülle, mit der man den ärmeren Schichten die Lösung aus dem Wege. Was die Dardanellenfrage bittere Bille neuer ungeheurer, dauernder Abgaben ver- angeht, so hält der Minister sie nicht für reif und erachtet Redseligkeit der Jubiläumsfeierlichkeiten und der Freigebig­füßen will. Die ant 4. April 1913 versammelten Männer und Frauen es vorläufig als unzeitgemäß, fie aufzuwerfen. feit der Militärvorlage. Die Debatte, die vertagt worden ist, durchschauen dieses frebelhafte Spiel. Sie erheben leidenschaftlichen Nach dem Meinungsaustausch famen die Abgeordneten wird erst später fortgesetzt werden, wenn die großen Debatten Profest gegen die neuen Rüstungspläne. Weit entfernt, eine des Zentrums zu dem Ergebnis, daß die russisch  - slawischen der nächsten Zeit vorüber sind. Wehrlosmachung Deutschlands   zu wollen, erkennen sie die Not Interessen in ausreichender Weise vertreten würden. wendigkeit einer Verteidigung des Baterlandes gegen fremde Die Progressisten waren der Meinung, daß der politische Uebergriffe ausdrüdlich an. Diese Verteidigung kann jedoch erst Kurs richtig, aber schwächlich sei. wirksam gestaltet werden durch die Umwandlung des stehenden Heeres in eine Volkswehr, bei der unter Ausschaltung alles überflüssigen Paradedrille die militärische Aus­bildung in erheblich fürzerer Zeit als heute geschehen kann. Die Berkürzung der Dienstzeit würde zugleich ein Mittel sein, heute schon die Wehrkraft ohne neue Belastung des Volkes zu In der Gewißheit, daß die Parteien des Reichstages mit Ausnahme der Sozialdemokratie alles, was die Regierung wünscht, bewilligen, aber nichts tun werden, um das Verlangen des Volfes zu erfüllen, fordern die Versammelten das gesamte wert. tätige Bolt und alle Gegner des herrschenden Systems auf, einzu­treten in die Armee der sozialdemokratischen Partei, deren Biel  in allen Ländern das gleiche ist: Beseitigung des Kapitalismus und des mit ihm verbündeten Militarismus; Herstellung des auf Freiheit und Solidarität gegründeten Selbstbestimmungsrechtes der

erhöhen.

Bölfer!"

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werden.

Entrüstungsrummel.

Wenn

Die Mehrheit des Dreiklassenparlaments hielt es wieder eins Der Einladung des Ministers Ssasonow waren nur die al für angebracht, in fittlicher Entrüstung zu machen. Die Rede, Oktobristen, das Zentrum, die Progressisten und die Kadetten die Genosse Liebknecht am Freitag zu dem Kapitel Univer­gefolgt. Die Rechte und die Nationalisten hatten itäten" gehalten hat, hat es dieser Gesellschaft angetan. Als ob wegen der Teilnahme der Kadetten abgelehnt. Sie wer- iemals Dunkelmänner und Reaktionäre Gefallen an der Wahrheit den wahrscheinlich in den nächsten Tagen besonders empfangen gehabt hätten! Daß Liebknecht ins Schwarze getroffen hat, lehrt am besten die Art und Weise, wie die Redner der Mehrheitss parteien am Sonnabend gegen ihn vorzugehen beliebten. Der rumänisch  - bulgarische Konflikt. man die Herren hört, dann muß man glauben, Liebknecht habe Petersburg  , 4. April. Unter Vorsitz des Ministers das schwerste Verbrechen begangen. Daß der Nationalliberale Sjajo now und in Anwesenheit der fünf Botschafter fand eine ihm vorwarf, in den Staub gezogen zu haben, was jedent heute die zweite Sigung der Botschafter- Batrioten heilig sei, wollen wir noch durchgehen lassen, solche fonferenz statt, die sich mit der bulgarisch   Phrasen nimmt tein denkender Mensch tragisch. Mehr Gewicht ist rumänischen Streitfrage beschäftigt. Es wurde schon den Ausführungen des Abg. v. Savigny  ( 3.) beizumessen, eine gemeinsame Grundlage zur Lösung des Kon- aus dessen Worten ganz deutlich der Wunsch herausklang, die Rede flikts gefunden, der zugleich mit der Wiederaufnahme Liebknechts zum Anlaß zu weiteren Verschärfungen der Geschäfts­der Friedensverhandlungen zwischen der Türkei   und den ordnung zu benutzen. Es ist stets das gleiche Spiel. Die Mehr­Verbündeten endgültig entschieden werden soll. Alsdann soll heit tritt provokatorisch auf, wobei das Zentrum gewöhnlich die Die Leipziger Arbeiterschaft nahm in sieben glänzend auch die Veröffentlichung erfolgen. Da nunmehr die Stellung Führung übernimmt, den Sozialdemokraten werden die Worte im besuchten Bersammlungen Stellung gegen die neuen Rüftungs- der Mächte zu der Streitfrage formuliert und eine gemein- Munde umgedreht, sie werden in der unanständigsten Weise be­vorlagen und protestierte u. a. auch gegen den schwindelhaften schaftliche Basis für die Lösung des Konflikts gefunden ist, leidigt, und wenn sie dann in demselben Tone antworten, dann Versuch, eine wirkliche Lösung der Dedungsfrage zu umgehen hat Dr. Danew die Rückreise nach Sofia   bereits angetreten, werden sie als die Friedensstörer hingestellt. Glaubt Herr durch allerlei unzureichende und bedenkliche Ausfluchtsmittel, durch die zum Teil wieder der Konsum der Massen, der Geschäftsverkehr während Prinz Ghika demnächst nach Bukarest   abreisen v. Savigny   wirklich, daß er ein Recht hat, den sozialdemokratischen and der Mittelstand belastet werden. Sie fordert für den Fall der dürfte. Abgeordneten Mangel an Erziehung vorzuwerfen? Glaubt er, Bewilligung der Heeresvorlagen die Dedung der Kosten durch pro­ernste Männer, die sich ihrer Verantwortung bewußt sind, werden gressive Besteuerung des Vermögens und des Grbes von Reichs Wien, 5. April. Die Nachricht, daß Skutari feit bor. fich das ruhig bieten lassen? Was gibt diesem ehemaligen Landrat megen. gestern von neuem bombardiert werde, wird von das Recht, fich als Erzieher von Abgeordneten aufzuspielen? Die unterrichteter Seite bestätigt. Den Oberbefehl über die ganzen Tiraden der Sabigny und Genossen beweisen nur, daß belagernden Truppen führt der serbische General Bojovitsch. die Herren sich nicht auf fachliches Gebiet begeben können uns Mit dem Generalsturm soll, wie berichtet wird, noch bis deshalb den bequemeren Weg der persönlichen Kampfesweise zum Eintreffen weiterer fserbischer Verstärkungen gewählen. Selbstrebend blieb 2iebknecht der Meute, die auf ihn loss wartet werden. gelassen war, die Antwort nicht schuldig. Treffend erwiderte er. Die Flottendemonstration. Wien  , 5. April. Die Neue Freie Presse meldet aus, Antibari nicht ins Dreiflassenhaus geschickt sind, um den Gegnern Liebens Wien, 5. April. Die Neue Freie Bresse meldet aus Antibari daß die Angriffe auf ihn abprallen, und daß die Sozialdemokraten 10 Uhr vormittags: Heute vor 5 Uhr morgens erschienen aus füd- würdigkeiten zu sagen, sondern um die Interessen des Proletariats licher Richtung ein englischer und ein französischer Panzer und zu vertreten. Mit Recht fritisierte er den heute in der Studenten­nahmen vor Antivari   Aufstellung. Um 9 Uhr ſetzten sich die schaft herrschenden Geist, der ein ganz anderer fei als vor hundert Breslau  " und vier österreichisch- ungarische Banzer der nörd- Jahren. Damals habe die Studentenschaft gegen das preußische lichen Demonstrationsflotte in Bewegung gegen den Hafen Antivari  . Regiment protestiert, während sie sich heute zum großen Teil zu Die Breslau  " fuhr in den Hafen ein, wo sie gegenwärtig noch den herrschenden Klassen rechne und mit beitrage zur Unter­meilt. Um 10 Uhr näherten sich auch die beiden italienischen Ban- drückung des Proletariats. zer den übrigen Schiffen. Zwei österreichisch- ungarische Torpedo boote haben sich vor Spizza verankert.

Die Antwort der Balkanitaaten. Sonnabend nachmittag haben endlich die Verbündeten den Bertretern der Mächte die Antwort auf ihre Friedensvermittelung überreicht. Das Dokument hat folgenden Wortlaut:

Die Verbündeten sprechen den Mächten für ihre Bemühun­gen, den Friedensschluß herbeizuführen, ihren Dank aus und nehmen in dem aufrichtigen Wunsche, ihre Aufgabe zu er­leichtern, die von den Mächten vorgeschlagenen Bedingungen für die Vermittlung mit folgenden Vorbehalten an:

1. Gelegentlich der endgültigen Fest sezung der Gren. zen Thraziens wird die in den von den Mächten formulierten Bedingungen angegebene Linie als Grundlage und nicht als end gültige Grenzlinie angenommen.

2. Die Aegäischen Inseln werden von der Türkei   den Berbündeten abgetreten.

3. Die Verbündeteten meinen, daß sie die in Aussicht ge nommenen Grenzen Albaniens   im Voraus fennen lernen müssen und hoffen, daß diese mit jenen Grenzlinien überein stimmen werden, die sie in London   vorgeschlagen haben.

. 4. Die Forderung nach einer Kriegsentschädigung soll im Prinzip angenommen und die Aufgabe, ihre Höhe zu bestimmen, der Kommission überlassen werden, die sich mit den finanziellen Fragen beschäftigen wird und in der die Alliierten vertreten sein werden.

5. Die Alliierten stimmen zu, daß die Kriegs ope­rationen von dem Augenblick an aufhören, wo die oben an­geführten Bedingungen im günstigen Sinne aufgenommen und zur Annahme gelangen werden.

Im Gegensatz zu der Türkei  , die die Bedingungen der Mächte vorbehaltlos angenommen hat, stellen also die Balkan­staaten neue Forderungen. Dies bedeutet natürlich eine weitere Verzögerung des Friedensschlusses. Am wichtigsten sind dabei die Vorbehalte, die in der Insel- und der albani­schen Grenzfrage gemacht werden. In dieser handelt es sich hauptsächlich um Skutari, in deffen Verzicht die Verbündeten noch immer nicht willigen wollen. In der Infelfrage geht der Widerstand hauptsächlich von Griechenland   aus, das die Abtretung sämtlicher Inseln fordert, während die Mächte der Türkei   die vier dem- asiatischen Festland zunächst liegenden erhalten wollen. Weniger fallen die anderen Vorbehalte ins Gewicht; immerhin wird es aber noch geraume Zeit brauchen, bis die Feindseligkeiten eingestellt werden.

Skutari.

Das Kommando über die internationale Flotte führt der englische   Bize admiral Cecil Burney  , der sich auf dem Schlachtschiff King Edward VII.   eingeschifft hat.

Am Montag wird die Beratung des Kultusetats fortgesetzt.

Beförderung statt Strafantrag.

Noch gibt es eine Anerkennung adeliger Gesinnung und des echten militärischen Standesbewußtseins im Kulturstaate Preußen. Der serbisch  - bulgarische Bündnisvertrag. Das beweist aufs neue die Beförderung des bisherigen dienst­Wien, 5. April. Die Wiener Allg. 3tg." beröffentlicht nach tuenden Flügeladjutanten des Kaisers Oberst von Senden zum Mitteilungen von zuverlässiger Seite aus Sofia   den Inhalt des Kommandeur der 4. Garde- Kavallerie- Brigade an Stelle des zur bisher geheimgehaltenen serbisch bulgarischen BertraDisposition gestellten Generalleutnants von Heudud. Zwar ist ges, der zunächst eine defensive, später eine offensive Freiherr von Senden erst seit etiva einem Jahr Oberst; aber er Militärtonvention gewesen und bei Ausbruch des Krieges befißt, wie der bekannte Vorfall auf der Eisenbahn beweist, äußerst erweitert worden sei. Den Mitteilungen zufolge heißt es in dem feine Umgangsformen. Und solche schöne Eigenschaft hat natürlich Vertrage, falls das Resultat des Krieges ein solches wäre, daß in einem Kulturstaate sehr hohen Wert. Mazedonien   an Serbien   und Bulgarien   abgetreten werden sollte, Bekanntlich hat der jeßige Brigadekommandeur, als am 30. Of. so fallen Monastir  , Prilep, Ochrida   und Jftip an Bulgarien  . Was tober v. 3. infolge eines Eisenbahnunglüds mehrere Passagiere der Uestueb und Kumanowo   anbelangt, so sei diesbezüglich kein Ein- dritten Klasse in die erste Klasse verwiesen wurden, sich gegen diese verständnis erzielt worden, und nach Beendigung des Krieges soll Maßnahme der Eisenbahnbehörde recht energisch verwahrt und, als über die Zugehörigkeit dieser beiden Städte durch ein Schiedsgericht ihm dann auf dem Bahnhof Friedrichstraße   ein Gefreiter ein oder auf eine andere Art die Entscheidung gefällt werden. Be. Patet aushändigen wollte, diesen mit den Worten zurechtgewiesen: züglich des Sandschats enthält der Vertrag keinerlei Ab. 23 arten Sie damit, bis die Schweinerei hier machung. Serbien   und Bulgarien   verpflichten sich, gemeinsam raus ist." Als sich darauf einer der Passagiere, der Kaufmann Frieden zu schließen, und es wird ein Separatfriedens. Sternberg aus Charlottenburg  , solche Rebensarten verbat, ließ ihn schluß für ausgeschlossen erklärt. Die Dauer des Ber- Freiherr von Senden kurzerhand aus dem Kupee entfernen. trages ist dahin bestimmt, daß das Ende des Krieges auch sein Ende bedeute. Der Vertrag bestimmt bloß die Bündnispflicht im Falle eines Krieges mit der Türkei   und nicht auch im Falle eines Strieges gegen andere Mächte.

Politifche Ueberficht.

Berlin  , den 5. April 1913. Das Recht des Reichstages.

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Auf die Beschwerde des Herrn Sternberg beim Kommandantur und Gouvernementsgericht entschieden beide, daß Freiherr von Senden gar nicht nach seiner Aussage seine Mitreisenden mit dem Worte Schweinerei" gemeint habe, sondern nur den Wirr warr im Bahnverkehr" jedenfalls eine recht dra= stische Bezeichnung föniglich- preußischer Eisen­bahnzustände.

Wir haben deshalb auch sofort angenommen, der Herr Eisen­bahnminister werde wegen dieser despektierlichen Charakterisierung der Amtstätigkeit der preußischen Eisenbahnverwaltung Strafantrag Beigt die Friedensvermittelung aber wenigstens einen, Der legte Sigungstag vor Beginn der großen Debatte gegen den diensttuenden Flügeladjutanten des Kaisers stellen­wenn auch überaus langsamen Fortschritt, so besteht auf der über die Wehr- und Dedungsvorlagen wurde fast völlig aus- doch Herr Breitenbach scheint das bisher unterlassen zu haben. anderen Seite die Stutari- Gefahr unvermindert fort. gefüllt mit einer Erörterung der Rechte der deutschen   Volks- Aus welchen Gründen, wissen wir nicht! Möglich, daß er nichts 3mar hat der russische   Minister des Aeußeren auf einem bertretung. Beim Etat des Reichstags, der zur Verhandlung gegen die Meinung des ehemaligen taiserlichen Flügeladjutanten parlamentarischen Abend erklärt, Montenegro würde Stutari stand, beantragten die Nationalliberalen eine Abänderung einzuivenden hat und den Ausdrud Schweinerei" als nicht unan­nicht erhalten, und damit die Uebereinstimmung der offiziellen des Diätengefezes, die den Mitgliedern des Reichstages freie gebracht für die preußischen Eisenbahnzustände unter seiner Bei ruffischen Politik mit der der übrigen Mächte in dieser Frage Eisenbahnfahrt für die ganze Legislaturperiode, statt, wie tung hält, möglich auch, daß er zurzeit sich wieder mit dem Wochen­erneut festgestellt. Aber es ist noch nicht sicher, was geschehen bisher, für die Session zuspricht. Der Antrag wurde nahezu füchenzettel der Eisenbahnarbeiter beschäftigt und infolgedessen die wird, wenn Skutari, das aufs neue bombardiert wird, wirk- einstimmig angenommen. Das ist freilich nicht das erste Mal, Affäre von Senden übersehen hat. Ober sollte gar Herr v. Breiten lich gefallen ist, und es bleibt ungewiß, ob die ruffische Politik daß der Reichstag diesen berechtigten Wunsch ausspricht, dessen bach der Ansicht sein, daß die Feststellungen des Kommandantur auch der vollendeten Tatsache gegenüber bei ihrer bisherigen Erfüllung verhindern würde, daß die langen Vertagungen und Gouvernementsgerichts feinen Wert beanspruchen können? Saltung bleiben wird, von der Regierung mit politischen Zwecken verknüpft werden. Das wäre doch gegen alle preußische Militärraison und Kultur.