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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 284.

Sklavenhandel unter deutscher  Reichsflagge.

Das Hamburger Echo" bringt folgenden Artikel, der die Beachtung in den weitesten Kreisen verdient:

In Nr. 23 des Hamburger Echo" vom 20. Januar d. J. schilderten wir eingehend die Art und Weise wie eine Ham­burger Firma, Wölber u. Brohm, in Afrika   Geschäfte mit schwarzem Menschenfleisch" macht, und wie die ebenso ehren­werthe Hamburger Rhederei Woermann  ( Hauptinhaber der ehe= malige nationalliberale Reichstage- Abgeordnete für Hamburg   ill, Adolph Woermann  ) den Transport der schwarzen freien Arbeiter" natürlich gegen eine dem Risiko entsprechende Bezahlung besorgt. Wir bemerken, daß die Bezeichnung frei: Arbeiter" angewendet wird auf Sklaven, die von den Negerhäuptlingen auf bestimmte Zeit, mehrere Jahre, ver­miethet werden.

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Nun giebt es im Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich eine Bestimmung, welche lautet:

§ 234. Wer sich eines Menschen durch List, Drohung oder Gewalt bemächtigt, um ihn in hilfloser Lage auszusetzen oder in Stlaverei, Leibeigenschaft oder in auswärtige Kriegs- oder Schiffsdienste zu bringen, wird wegen Menschenraubes mit Zuchthaus bestraft.

Ferner besteht noch, als durch das Reichsstrafgesetz nicht be­feitigt, in Hamburg   das. Strafgeseh wieder den Stlavenhandel" Dom 19. Juni 1837 in Kraft. Es heißt darin:

Art. 2. Der Kapitän, Steuermann oder Supercargo eines Hamburgischen Schiffes( er möge deren Namen führen oder nur deren Funktionen versehen), welcher den Transport eines oder mehrerer Sklaven übernimmt, wird mit einer sechs bis zwölfmonatlichen Zuchthausstrafe, und außerdem mit einer Geldstrafe von 50 bis 60 Rthlrn. hestraft.

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Im Art. 3 desselben Gesetzes werden Rheder 2c., die ein Schiff zum Zweck des Sklavenhandels ausrüsten oder Sklaven handel treiben, mit Gefängnißstrafe von einem Jahre Zuchthaus bis zu zehn Jahren Spinnhaus nebst Nebenstrafen bedroht. Soweit die gesetzlichen Bestimmungen, die wir in dem von uns geschilderten Falle für zutreffend halten. Ob die Juristen auch unserer Meinung sind, das wissen wir nicht. Fast scheint es, als ob sie die genannten Unternehmungen unserer Hamburger töniglichen Raufleute" für legal und darum strafirei halten. Wenigstens ist uns bisher nicht bekannt geworden, daß die auf Grund des Artikels des Hamb  . Echo" im Anfang dieses Jahres eingeleitete Untersuchung zur Erhebung einer Anklage geführt hat! Haben etwa die Aussagen der von uns genannten Zeugen zur Begründung einer Antlage nicht ausgereicht? Nun wohl, wir können der Staatsanwaltschaft jezt einen neuen, gänzlich einwandsfreien Zeugen nennen, nämlich einen Arzt, welcher da­mals die Sklaven( pardon, freien Arbeiter") untersuchte, und welcher sich jetzt in angesehener Stellung an einer deutschen  Universität befindet. Dieser Herr, der damals auf Grund seiner eingegangenen Verpflichtung( man sieht, daß man schon in Ham­ burg   auf den Transport sich einrichtete) die ärztliche Unter­suchung vornehmen mußte, schreibt uns: X, 27. November 1893.

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Sehr geehrter Herr!

Sonntag, den 3. Dezember 1893.

1. daß ich die Austheilung von Salzfleisch an die Schwarzen ( abgesehen von den als Arbeiter verwendeten Krujungen) nie gesehen habe,

2. daß nach dem mir gewordenen Bescheid die Woermann Linie pro Kopf 10 Shilling für die Beförderung erhalten hat, 3. daß nicht drei, sondern nur zwei Zurückgewiesene in Whyda wieder abgeliefert wurden, da einer unterwegs starb. Im übrigen erkläre ich mich mit dem Artikel des mir un­bekannten Einsenders in jeder Beziehung einverstanden. Hochachtend

Dr. med. X. Soweit der Brief. Vielleicht genügt jetzt der Staatsanwalt­schaft das Material, um gegen die Firma Wölbers u. Brohm und die Rhederei Woermann Anklage zu erheben, um ihnen Gelegen­heit zu geben, sich gegen den Verdacht, Sklavenhandel zu treiben, zu vertheidigen. Oder will man im Interesse der nationalen Ghre" warten, bis ein englisches Kriegsschiff einen deutschen  Postdampfer anhält und untersucht?"

Wir erwarten, daß die Reichsregierung sich sofort über diesen dem Deutschen Reiche   zur höchsten Unehre gereichenden Vorfall äußert. Sollte sie dies unterlassen, so wird ihr bei Berathung des Kolonialetats und der Dampferfubventionen hierzu Gelegen heit geboten werden. Oder wünscht sie, daß das englische Ministerium im Unterhause hierüber interpellirt wird?

v.

Parlamentsberichte.

Deutscher   Reichstag  .

11. Sigung vom 2. Dezember 1893, 1 Uhr. Am Bundesrathstische: v. Bötticher, Graf Posadowsky  , Marschall.

Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Berathung des Gesezentwurfs, betreffend die Gewährung von Unter stügungen an Invaliden aus den Kriegen vor 1870 und an ihre Hinterbliebenen.

Abg. Kropatschek( dk.) begrüßt die Vorlage mit Freuden, weil sie einem seit langen Jahren ausgesprochenen Wunsch ent­gegenkomme, und beantragt die Verweisung derselben an die Budgetkommission. Redner bemängelt es, daß an Bayern   eine Summe überwiesen werden soll, welche berechnet wird nach der Ausgabe der andern Einzelstaaten für diesen Zweck. Bayrischer Bevollmächtigter Generalmajor Ritter vom Haag führt aus, daß eine solche Bestimmung durchaus dem Bündniß­vertrage entspreche.

Abg. Frigen( 3.) empfiehlt ebenfalls die Ueberweisung der Vorlage an die Budgetkommission und weist darauf hin, daß höchstens der Umstand bedenklich sein könne, daß der Rechtsweg ausgeschlossen sei.

Abg. v. Schöning( dt.) spricht seine Freude über das Gesetz aus, bedauert aber, daß diejenigen Personen nicht genügend bes rücksichtigt werden, welche während des Krieges in französischen  Lazarethen gelegen haben; ihnen wird das Kriegsjahr nicht an gerechnet, während dies bei anderen Personen geschieht, welche vielleicht einen ganz ungefährlichen Ritt über die Grenze gemacht haben.

10. Jahrg.

vorgenommen, sondern hat die Sache der Entscheidung des Bundesraths von Fall zu Fall überlassen. Ich hoffe, daß der Bundesrath darüber zufriedenstellende Erklärungen abgeben wird; es wird auch für die zweite Lesung eine Resolution in dieser Richtung vorbereitet.

Abg. Rickert( Freis. Vg.): Es sind große Schädigungen deutscher Kaufleute eingetreten. Auf Eingaben an das Finanz­ministerium hat dasselbe die Leute an den Bundesrath gewiesen. Man hatte gehofft, daß derselbe sich aus freien Stücken mit der Sache befassen und nicht erst auf die Anregung seitens des Reichs­tags warten würde.

Staatssekretär Graf von Pojadowsky: Ich glaube, daß der Bundesrath bereit sein wird, in den beiden Fällen, die hier angeführt sind, von Fall zu Fall wohlwollend zu entscheiden. Wenn eine Entscheidung des Bundesraths noch nicht getroffen ist, so liegt das daran, daß die Fälle sehr verschieden liegen, sodaß man erst eine große Zahl vor sich haben muß, die man in Kategorieen theilen und dann beurtheilen kann.

Abg. von Heeremann( 3.) weist darauf hin, daß er in Gemeinschaft mit dem Abg. Möller eine Resolution über diese Frage ausgearbeitet habe, die aber geschäftsordnungsmäßig erst bei der zweiten Lesung zur Sprache gebracht werden könne.

Abg. Dr. Schoenlank: Die deutsche Regierung hat in dieser Frage wieder einmal eine viel zu große Nachgiebigkeit gegen das Andrängen der Agrarier gezeigt in Sachen des russischen Handelsvertrages, dessen Abschluß für die wirthschaftlichen Ver­hältnisse Deutschlands   und die deutsche Volksernährung von der größten Wichtigkeit ist. Die Regierung hätte auch nicht davor zurückzuschrecken brauchen, den Reichstag   im Sommer zur Sanktion des Handelsvertrages zusammenzuberufen. Aber es ist charakteristisch für unsere ganze Politit, daß unsere Staats­männer immer müde sind, wenn es sich um die Interessen der großen Masse handelt. Aus der Denkschrift des russischen Finanzministers Witte haben wir ja erfahren, daß unfere Staatsmänner erklärten, wir sind zu müde durch die Militär­vorlage. Ja, wer hat Sie( zum Regierungstisch) gezwungen, die Militärvorlage einzubringen? Die Reichregierung war auch zu müde einen Vertreter zum Kongreß der Tabatarbeiter zu senden. Wenn es eine Konferenz der Unternehmer ge­gewesen wäre, wäre vielleicht diese Müdigkeit nicht zu Tage ge­treten( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten). Die Agrarier spielen denn doch trotz der letzten allerdings sehr matten Kriegs­erklärung des Reichskanzlers die erste Geige im wirthschaftlichen Konzert. Die Regierung ist in der Rolle des Gretchen: ich habe schon so viel für jie gethan, daß mir zu thun fast nichts mehr übrig bleibt. Wir sind Gegner der schutzöllnerischen Politik und des Bollkrieges gegen Rußland  . Wir werden gegen die Boll­ordonnanzen, welche die Einfuhr nothwendiger Lebensmittel ver­theuern, stimmen.

Abg. Graf Kanit( dt.) wendet sich gegen den Abschluß eines Handelsvertrages mit Rußland  . Er habe noch erst heute morgen einen Brief von einen Ostpreußen   erhalten, der von einem solchen Vertrage den Ruin Ostpreußens   erwartet. In diesem Jahre habe man noch einmal Winterung fäen können; wenn der Handelsvertrag genehmigt würde, dann ginge das nicht mehr. Was solle man thun? Solle man Kanarienvögel mästen? ( Heiterkeit links.)

Abg. Rickert meint, daß alle Geschäfte auf Spekulation abgeschlossen würden; er hofft, daß man die Sache so behandeln werde, wie dies bei den früheren auf Antrag des Abg. Windt­horst beschlossenen Gesetzesbestimmungen gesehen ist.

Heute kam mir die Nr. 23 Ihrer Zeitung in die Hände Abg. Pieschel( natl.) weist darauf hin, daß die Ver­( 27. Januar 1893) und las ich darin einen Artikel über den stümmelungszulage 9 M. beträgt, während für die Nichtbenuyung Stlavenhandel in Dahomeh. Da ich der darin erwähnte des Zivilversorgungsscheins 12 M. gewährt werden. Das sei ein Schiffsarzt Dr. H. bin, fann ich Ihnen bestätigen, daß die falsches Verhältniß. Ferner bestehe eine Ungerechtigkeit bezüglich Abg. v. Salisch( dt.) Nicht blos die Tabatarbeiter sind in einer Angaben des Artikels im Großen und Ganzen richtig sind. der Invaliden, welche in den Reichs- und Staatsdienst eintreten; üblen Lage, sondern auch andere Arbeiter. Die Bearbeitung des Wenn es Sie intereffirt, gestatte ich mir, Ihnen im Folgenden sobald der Gehalt mit der Pension zusammen einen gewissen, Flachses gab früher schlesischen Arbeitern im Winter eine lohnende den Wortlaut eines am 7. November 1891 an meine Mutter sehr niedrigen Betrag übersteige, würde die Pension gekürzt. Beschäftigung. Das hat aufgehört durch die Einjuhr des russischen zwischen Whyda und Kamerun   gerichteten Briefes mitzutheilen Dadurch wurden diese Invaliden schlechter gestellt als diejenigen, Flachs. Jest kam der Bollfrieg, aber für den Flachs konnte zur beliebigen Verwerthung: welche nicht in den Reichs- und Staatsdienst emtreten, sondern eine Zollerhöhung nicht erfolgen, weil auf Flachs tein 3oll Wie ich Euch schon mittheilte, sollten wir in Whyda 500 vielleicht in den Kommunaldienst. Redner weist darauf hin, daß liegt. Es müßte dahin gewirkt werden, daß im Falle eines bis 600 sogenannte freie Arbeiter aufnehmen, um dieselben an die Invaliden eine gefeßliche Regelung des Reliktenwesens und Bollfriegs zolljreie Artikel auch mit einem Zoll belegt werden die Kongoregierung zum Bau der Kongo  - Eisenbahn abzuliefern. eine Erhöhung der Pension im allgemeinen wünschen. Finanzielle fönnen. Die Zusendung geschah auf Kosten der Hamburger Firma Bedenken fönnen dagegen nicht geltend gemacht werden, da man Abg. Dr. Schoenlank: Wenn ich allen Ausführungen des Woelber u. Brohm. Dieselbe hatte mich aufgefordert, die die Absicht hat, dem Invalidenfonds 67 Millionen zu entziehen. Vorredners folgen follte, müßte ich einen vorsintflutlichen Stand­Leute alle zu untersuchen und die untauglichen zurückzuweisen, Es handelt sich hier um eine Ehrenschuld des Reiches, die sobald punkt einnehmen, wo noch das Spinnrädchen sich munter drehte. da sie nur Prima- Waare" liefern wolle.... Also wir famen als möglich getilgt werden muß. Er vergißt ganz, daß vor Jahren der Abg Ludwig und mit ihm vorgestern früh in Whyda an... Am Uier angelangt, Abg. Herbert: Ich halte es für ungerecht, bestrafte und die vereinigten Agrarier und Schutzöllner sich gegen einen wurden wir von den Chiefs, welche den Transport leiteten, nicht bestrafte Invaliden differenziell zu behandeln. Als man Flachszoll im Interesse der Leinenspinnerei und weberei aus­sowie unserem 2. Offizier und Herrn v. G. empfangen. Zu die Soldaten in den Krieg schickte und sie bluten ließ, hat man gesprochen haben. Die Bielefelder Leinenindustrie, die 1000 Ar­nächst erfolgte das bei allen Negerpalavern übliche Schreien nicht danach gefragt, ob sie vorbestraft waren oder nicht, ob sie beiter ernährt, wäre ohne den ausländischen Flachs nicht existenz­und Streiten, hier in noch verstärktem Maße, weil die Kerls schwarz oder roth waren. Wie leicht ist es bei dem heutigen fähig. Wenn der Abgeordnete so besorgt ist um die armen fich ihrer Macht bewußt waren und wußten, daß sie uns in Stande der Dinge, mit den Gesetzen in Konflikt zu kommen! Mütterchen im Diten, so mag er zu Hause dafür sorgen, daß die ihrer Gewalt hatten.... Endlich wurden wir zu den freien Die Satten laufen allerdings feine Gefahr, wohl aber die Landarbeiter so gut bezahlt werden, daß sie für das Alter etwas Arbeitern" geführt. Hier bot sich uns ein Anblick, der jeden Hungrigen, wegen Beleidigung der Staatsgewalt u. f. w. be- sparen können. Das angeblich warme Herz der Herren hat sie fühlenden Menschen erbarmen mußte. In einem Schuppen straft zu werden, und ich will nicht, daß den dafür bestraften jedoch nicht bestimmt, für Landarbeiterschuß und-Koalitionsfreiheit von ca. 25 Metern Länge und 6-7 Metern Breite nieten Invaliden die Pension entzogen werde. Handelt es sich hier um einzutreten. Graf Kaniz behauptet, er wäre im Interesse des zufammengepfercht 281 Menschen, 201 Männer und 80 Weiber. eine Ehrenschuld des Deutschen Reiches  , dann muß sie auch den deutschen   Volkes gegen eine Verschleppung des deutsch  - russischen Wenn man in den Schuppen hineinsah, bemerkte man zunächst Sozialdemokraten gegenüber abgetragen werden. Handelsvertrages eingetreten. Die Agrarier, die seit der Tivoli­nichts, als eine Unmenge zur Hälfte geschorener Köpfe, die Abg. Böckel( Deutsche Reformpartei): Diejenigen Leute Verfammlung 10 heftig agitiren, sind aber gerade die ärgsten mit angsterfüllten Augen nach der Thür zu starrten. Bei sind am schlimmsten daran, welche im Feldzuge nicht eine Ver- Hemmnisse des Vertrages, sie sind der Block, an dem der Vertrag näherem Zusehen sah man, daß jeder der Unglücklichen, die wundung davongetragen, sondern durch die Strapazen und deren scheitern wird.( Burufe rechts: Hoffentlich!) Glauben Sie nur mit einem Tuche um die Lenden bekleidet waren, einen Nachwirkungen arbeitsunfähig geworden sind. Für diese ist( rechts) nur nicht, daß wir uns auf die Dauer durch Ihre Be Ring um den Hals trug und durch diesen mit seinem Nach- nicht gesorgt, weil sie nur schwer nachweisen können, daß ihre gehrlichkeit und die agrarischen Sonderinteressen beirren laffen. barn verbunden war. Der Ring war aus Eisen, vorn mit Eriverbsunfähigkeit im Kriege ihre Ursache hat. Wit welchen Wenn es nach Ihnen ginge, würde ganz Deutschland   ein alt­einem Scharnier, hinten mit zwei Desen und einem Schloß Gefühlen sollen unsere Soldaten ins Feld ziehen, wenn sie an preußischer Gutsbezirk sein, das Volt das lebende Inventar versehen. Durch diese Desen zog sich eine schwere eiserne die jeßige Versorgung der Invaliden denken? Es muß mit dem darin und Sie die Herren. Selbst die Herren am Bundesraths­Kette, so daß allemal 6-50 Menschen zusammengefettet bureaukratischen Formalismus gebrochen werden; man muß nicht tische müssen sich den Interessen der Allgemeinheit fügen, so fauer waren. Nur zwei Reihen Frauen waren nicht mit Ketten, von solchen Leuten ein ärztliches Attest verlangen, sondern muß es ihnen werden mag. Der Staatssekretär von Marschall  , der sondern, weil diese fehlten, mit starken Baststücken mit sie unterstützen, wenn sie arm sind. Jedem Mitkämpfer der einst in Ihren Reihen saß, und der Reichskanzler Graf Caprivi  , einander verbunden. Auf meine Erklärung, daß ich die Leute Feldzüge muß eine Pension gewährt werden, sobald er den der hier erklärte, daß er ein Schüler Stahl's, des Juden Stahl  , untersuchen wolle, wurde nun die erste Kette heraus- Nachweis erbringt, daß er und seine Familie sich in Noth sei. Wir sind auf dem rechten Wege, wenn wir Front machen tomplimentirt. Zu diesem Zwecke packte einer der Chiefs den befindet. gegen Ihre Schutzöllnereien. Graf Ranitz erklärte ausdrücklich ersten am Arme und riß ihn aus dem Schuppen heraus, so Generallieutenant v. Spitz: Die Militärverwaltung kann bei der Verhandlung über die kleinen Handelsverträge, als Abg. daß ihm die übrigen wohl oder übel folgen mußten. Vor dem nur nach dem Gesetze verfahren, welches den Nachweis verlangt, Richter ihn ers. chte, doch einmal über seine geflickten Stroh­Echuppen mußten sie wieder niederknieen und nun sollte ich sie daß der Mann durch den Krieg Invalide geworden ist. An- dächer hinauszusehen nach Memel  , wo die Dampfer alle still untersuchen. Wir bestanden jedoch darauf, daß ihnen zuerst die sprüche auf Invalidenpensionen werden so zahlreich erhoben, daß lägen, er sei gar nicht gegen den russischen Handelsvertrag, Ketten abgenommen werden mußten, was nach langem Hin- auf sechs Antragsteller erst einer tommt, der pensionsberechtigt ist. sondern nur gegen den rumänischen.( Hört! hört! Jetzt nimmt und Herreden denn auch geschah. Zu diesem Zwede mußte Die Vorlage wird der Budgettommission über er eine zweifelhafte Stellung ein. Erklären Sie sich doch, wie sich der erste der freien Arbeiter" auf die Seite legen und wiesen. Sie sich zu dem russischen Vertrag stellen! Wir hoffen, er wird dann wurde mit Hammer und Meißel der angeschweißte Es folgt die erste Berathung der kaiserlichen Verordnung allmählig dazu kommen, sich für denselben zu erwärmen im Schlußring der Kette abgeschlagen. Dann wurde das andere vom 29. Juli bezw. 17. August d. J., betr. die Erhebung Interesse der armen Arbeiter, das Ihnen( rechts) angeblich so Ende der Kette gefaßt und mit Gewalt durch die sämmtlichen eines fünfzigprozentigen Zuschlages für die sehr am Herzen liegt. Desen der Halsringe hindurchgerissen. Da die Defen ziemlich aus Rußland   bezw. Finland tommenden Abg. Möller( ntl.) ist ebenfalls der Meinung, daß man klein, die Kette aber ziemlich dick war, und sich ziemlich oft aaren. Geschäfte spekulativen und anderen Charakters nicht von ein­einklemmte, tönnt Ihr Euch denken, daß die armen Menschen Abg. Möller( nat.): Die Verordnungen haben einen Zoll- ander scheiden tönne und bemerkt bezüglich des Flachszolles, daß oft schreckliche Schmerzen auszustehen hatten. Mit beiden frieg begonnen, der sehr bedauerlich ist, über dessen Berechtigung nicht die Fruchtbarkeit anderer Länder, sondern allein die Höhe Händen griffen fie in ihre Halsringe, um sich vor dem Ein- wir nicht streiten wollen; wir können aber nur wünschen, daß der Arbeitslöhne in Deutschland   den Flachsbau vernichtet schneiden des Eisens in den Hals zu schüßen. Dann wurden er recht bald beendigt wird. Denn ein Zollfrieg schlägt wie habe. Der Flachsbau würde die deutsche Flachsindustrie todt ihnen die Halsringe abgenommen, die Lumpen abgerissen und jeder Krieg Wunden auf beiden Seiten.( Sehr richtig! links.) schlagen. nun ging die Untersuchung los. Nachdem erhielt jeder einen Nach§ 2 findet der Zollzuschlag auf solche Waaren, welche vor Abg. v. Salisch meint, daß man den Flachszoll ja provisorisch Lappen neues Zeug und einen Bettel und dann wurden jedes dem Tage der Verkündigung der Verordnung die russische Grenze einführen tönne, bis ein Handelsvertrag mit Rußland   abges Mal zwanzig Mann in ein Boot gebracht und mit diefem an überschritten haben, nicht statt. Verschiedene Firmen haber zur schlossen ist. Der Flachszoll sei nothwendig, da bei der Be den Dampfer. So ging die Geschichte fort, und so bei jeder Beseitigung der Futternoth Getreide in Rußland   gekauft, welches arbeitung des Flachses auch alte, nicht recht arbeitsfähige Leute Kette dasselbe Bild. Die Leute waren größtentheils sie jetzt erst einführen können; ebenso geht es mit Holz. Hier beschäftigt werden fönnen. Manches alte Mütterchen habe sich junge Männer, nur einige Greise dabei, aber alle halb ver- handelt es sich um viele Geschäfte, die vor der Verordnung ab- damit noch etwas verdient. Uebrigens sei es anerkennenswerth, hungert. Einige hatten furchtbare Wundnarben über Kopf, geschlossen worden sind, ohne daß die Waare bis zum 1. bezw. daß Herr Schoenlant schon eingefehen habe, daß es auf den Hals und Bruft." 16. Oftober verzollt worden ist. Bei Zollerhöhungen bat man Gütern im Osten Strohdächer giebt; das ist ein Beichen für die früher auf Antrag Windthorst auf solche Geschäfte Rücksicht ge- Nothlage der Landwirthschaft. nommen. Jetzt hat man eine solche gesetzliche Regelung nicht

Soweit mein damaliger Brief.

Zu dem Artikel felbst muß ich noch bemerken:

Abg. Dr. Schoenlauk: Abgeordneter v. Salisch scheint mit.