Bustände weigert sich die Regierung, die Mittel zur Abhilfe zu bezeichnet worden sein soll. Als wir dem Minister zuriefen, daß fordern. Die Kinder aus überfüllten Klassen find aber gedies Märchen feien, antwortete er, daß er uns diese Flugblätter fhäbigt für ihr ganzes späteres Leben, und Sie, zugänglich machen würde. Das ist nicht geschehen, ich fordere ihn die Staatserhaltenden, tragen die Verantwortung dafür, wenn Sie auf, fein Wort zu halten.( Lebhaftes Bravo! bei den Sozialnicht sofort Abhilfe schaffen. Nach amtlicher, uns vorgelegter demokraten.) Statistit, ist die Schulüberfüllung und der Lehrer Abg. Kloppenborg( Däne) wünscht aus pädagogischen Gründen mangel auf dem Lande besonders verbreitet, Einführung dänischen Unterrichts in den Volksschulen Norddort tamen auf 79 000 lassen nur 65 000 Lehrerstellen, fchleswigs. also man rechnet gar nicht mit genügend Lehrerstellen! 527 000 Abg. Dr. v. Schenckendorff( natl.) tritt, wie alljährlich für Schulkinder besuchten Halbtags und 660 000 einklassige Förderung des Handarbeitsunterrichts für Knaben ein, Schulen, die ja fast gar feine Schulen sind.( Abg. Kesternich Abg. Buttle( t) für Erhöhung der Umzugsentschädigung der ( 3.): Idealschulen find fie!) Also die Klasse, wo alle 8 Jahr Lehrer und Befreiung von den Küsterdiensten, sowie für Vergänge beisammen fißen, ist das Schulideal des Zentrums! befferung der Lehrerwohnungen, um die Bodenständigkeit der Lehrer ( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten. Der Minister lächelt!) auf dem Lande zu sichern. Die zweis und dreiklassigen Schulen mit nur zwei Lehrkräften gehen ja über das Jdeal des Zentrums und des Ministers noch hinaus aber daß fie äußerst geringwertig und unzureichend sind, ist nicht zu bezweifeln. Nun 2200 000 Kinder besuchen solche minderwertigen Schulen, wovon alle bis auf 50 000 auf dem Lande find!
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Abg. Dr. Dittrich( 3.) erklärt, daß die Kirche nicht die Herrschaft, sondern nur die Mit aufsicht über die Schule erstrebe. Schularten in die gleiche Zeit zu legen und Abg. Heine( natl.) ersucht, die Schulferien der verschiedenen
in dem lekteren durch Bruns, Reid, Mann und Dr. Rose feld. Vor dem Eintritt in die Tagesordnung erhält das Wort Stadtv. Heimann( Soz.): In dem Protokoll der letzten Sigung des Etatsausschusses findet sich die Bemerkung bei den Ausgaben für Geschäftsbedürfnisse, daß von allen Seiten des Ausschusses die lebhaftesten Klagen über das jo außerordentlich späte Erscheinen der stenographischen Berichte erhoben worden sind. Dementsprechend wurde vom Ausschuß eine ResoIution einstimmig angenommen, wonach die stenographischen Berichte binnen vier Tagen nach Auslegung erscheinen und, falls die Korrekturen nicht rechtzeitig eintreffen, die unberichtigten Stenogramme zum Abdrud gelangen sollen. Aus Gründen, die sich bisher noch nicht haben aufhellen lassen, ist in der Plenarsisung vom 27. März über diese Resolution nicht abgestimmt worden, obwohl der Berichterstatter darauf hingewiesen bat; dementsprechend findet sich dieje Resolution auch nicht in dem Protokoll der Sigung vom 27. März, abgedrudt im Gemeindeblatt vom 3. März. Ich hatte Abg. Ramdohr( frf.) regt eine gleichmäßigere und höhere Be nun die Absicht, den Herrn Vorsteher zu bitten, nachträglich eine Der Herr Minister geruhte vorhin, über meine Worte zu lachen zahlung der Kirchendienste der Lehrer an. Abstimmung über die Resolution herbeizuführen. Denn es ist doch aber er hat öfter bewiesen, daß er bei den höheren Schulen Ein Schlußantrag wird angenommen. Mehrfach vom ganz klar, daß hier eine Abstimmung stattfinden muß. Die nähere fehr wohl die Notwendigkeit des persönlichen Kontakts der Lehrer Präsidenten unter der Heiterkeit der Linken zur Sache gemahnt, Einsicht in die Atten hat mir nun aber gezeigt, daß eine solche mit den Schülern zu würdigen weiß, der bei überfüllten und Halb- weist Abg. Frhr. v. Zedlis( frk.) eine Bemerkung des Ministers, nachträgliche Abstimmung sich erübrigt. Die Klagen über das fo tagstlassen usw. nicht möglich ist.( Sehr wahr! bei den Sozial- als ob seine Rede über die Lehrerbesoldung von den kommenden verspätete Erscheinen datieren nämlich nicht von heute und von Der Minister hat den Saal verlassen.) Die Durch Neuwahlen angeregt worden sei, als„ völlig unbegründete Ber - gestern. Die Versammlung hat vor nunmehr bereits 5 Jahren, am schnittsschülerzahl im Gymnasium ist 18, in der Volksschule 56 letzung auf das nachdrücklichste zurüd". Abg. Hoff( Wp.) be- 24. März 1908, einstimmig einen ganz analogen Beschluß gefaßt. Selbst die normalen Zustände an den Volksschulen zeigen ein noch beichnet den Schluß als eine Vergewaltigung, die ihm un- Ich habe daher den Vorsteher nur zu bitten, doch dafür Sorge fragen viel schlimmeres Bild. Der Redner weist die gewaltige Ueber- möglich macht, die Angriffe Dr. Heß auf den Deutschen Lehrerverein zu wollen, daß von unserem Bureau dieser Beschlußz rüdhaltslos füllung vieler ländlicher und Kleinstadtklassen zahlenmäßig zurüid zuweisen.( Beifall links.) Abg. Dr. Hes( 8.) bedauert, nun- und ohne jede Ausnahme durchgeführt wird. Die Zeitungsberichte nach, selbst in Klassen mit über 120 Schülern waren mehr verhindert zu sein, die zu erwartenden Behauptungen des Ab find bei dem Stoffandrang so kurz, daß sie fein genaues Bild 52 000 Kinder und in Klassen mit über 70 Kindern ins- geordneten offmann schlagend" zu widerlegen.( Schallende geben, gesamt 958 000 Kindern! An der Spitze stehen da die Regierungs- Seiterkeit links.) bezirke Marienwerder, Posen, Trier , Danzig , Abg. Hoffmann( Soz.): Wenn ich den Schluß bedauere, so ist Gumbinnen , Allenstein , Münster der äußerste Osten das aufrichtig, denn wir haben gegen ihn gestimmt! Weiterberatung: Freitag 10 Uhr. Schluß 5 Uhr.
demokraten.
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Urteil im Stallmann- Prozeß. Gegen 24 Uhr verkündete gestern Landgerichtsrat Lampe das Urteil dahin: Es werden verurteilt Stallmann wegen Betruges zu einem Jahre Gefängnis, unter Anrechnung von neun Monaten der Untersuchungshaft, sowie 3 Jahren Ehrverlust,
Kramer wegen versuchter Erpressung zu 3 Jahren Gefängnis, 5 Jahren Ehrverlust, unter Anrechnung von 3 Monaten der erlittenen Untersuchungshaft.
Der Angeklagte Niemela wird freigesprochen.
d
Vorsteher Michelet : Ich bin Herrn Heimann äußerst dankbar und kann ihm nur in allen Buntten beistimmen. Das bedauerliche Versehen, infolgedessen die Resolution nicht zur Abstimmung ge tommen ist, trifft nicht mich; ich war zu der Zeit gerade außerhalb des Saales. Ich werde aber ganz bestimmt das Bureau dahin anweisen, daß in Zukunft nach dem Beschluß verfahren wird. Für die Herstellung gärtnerischer Anlagen auf einem Teil des sog. Aufmarschgeländes zur Erweiterung des Vittoria partes hat der Magistrat in einer Vorlage bom 22. März cr. 200 000 m. verlangt, wovon im Statsjahre 1913 120 000 m. verbraucht werden sollen. In einem Nachtrag vom 25. März werden noch weitere 103 000 M. für die Herstellung der Wasserleitung, Errichtung einer Bedürfnisanstalt, für Herstellung von Mauerwert, Treppen usw. verlangt.
Der südliche Teil des Aufmarschgeländes soll baulich verwertet werden. Der Magistrat legt seinen Bebauungs.
plan bor.
und Westen; da wo die Junker und da wo die Pfaffen herrschen, ist die Schulüberfüllung am meisten verbreitet. ( Hört! hört! links.) Warum verwendet man die vielzuvielen Kandidaten für höhere Schullehrerstellen nicht an den Volksschulen; Herr Prof. Eickhoff hat ja selbst erklärt, daß für die kleinsten Schüler die bestausgebildeten Pädagogen nötig wären. Aber das kostet Ihnen ja zu biel und deshalb wollen Sie möglichst viel Religionsunfer richt.( Zustimmung rechts und im Zentrum.) Dhne Religion soll feine wahre Sittlichkeit möglich sein. Der Kaiser Konstantin, der Große, der das Christentum zur Staatsreligion gemacht hat, war ein Verbrecher, ein Massenmörder, gegen den Sternidel ein Waisenknabe ist.( Heiterfeit.) ( Heiterkeit.) Er steht aber bei den christlichen Kirchen im höchsten Ansehen. Seine Verivandtenmorde gab nach einem Bericht der Stöln. Ztg." auch der katholische Historiker Dr. Lauscher zu, aber sittliche Verfehlungen fämen Stadtv. Jmberg( N. 2.) beantragt Ausschußberatung für beide gegen wahre Religiofität nicht in Betracht!( hört! hört! links.) Nach Ansicht des Gerichts ist Herr v. Dippe planmäßig hierher Vorlagen, um noch einige Aufklärungen zu erhalten. Im allge Unfittlich ist es, die Kinder zu lehren, daß sie das Gute tun gelockt worden und im Zimmer Niemelas im Fürstenhof" ebenso meinen begrüßt er beide Entwürfe mit Freuden und spricht die und das Schlechte lassen sollen, nicht um dessentwillen selbst, planmäßig in das Glüdsspiel verwickelt worden. Man hat zunächst Hoffnung aus, daß der Ausschuß nicht so lange Zeit für die Besondern wegen der Belohnung oder der Bestrafung! Mir schreibt ein bas Spiel in der Weise begonnen, daß durch das Bridgespiel zu- ratung nötig haben werde, als der Magistrat gebraucht habe. aktiver Lehrer einen wahren Notschrei über die elende nächst die Gedanken des Herrn v. Dippe auf das Kartenspiel überStadv. Bruns( Soz.): Auch wir sehen in dem vorgeschlagenen Heuchelei, zu der fie gezwungen werden und die den Lehrern haupt gelenkt wurden und dann sein Rat von Stallmann für das Bebaungsplan gegenüber dem bisherigen System einen Fortschritt, schließlich das Gefühl dafür raube, was noch echt und was nur vor- Rouge et noir" erbeten wurde, um ihn nach Auffassung des Ge- namentlich in dem Ausschluß der Hinterhäuſer. Bedauern muß getäuscht sei; er schreibt, daß die Bibel nicht in die Hand der richts schließlich in das Spiel hineinzuziehen, was um so leichter ich nur, daß diese erste Reform nicht der ärmeren, bedürftigen Kinder gehöre und bittet mich, zu betonen, daß die Religion war, da Herr v. Dippe angetrunken war. Er wurde zunächst in Bevölkerung, sondern nur den besseren Steuerzahlern nicht in die Schule gehört. Er stellt fest, daß die Lehrer- dem Glauben erhalten, daß es sich um eine Wette zwischen Stall- augute fommt. Aber es wird immerhin ein Anfang gemacht und vereinsleitungen fich mit ihrem Eintreten für den Religionsunter- mann und Buies handele, bis er schließlich 80 000 m. verloren bei dem wird es hoffentlich nicht bleiben. Wir wünschten, daß richt in Widerspruch ſetzen mit den Lehrern selbst.( hört, hört! bei hatte. Das Gericht hält für erwiesen, daß gegen v. Dippe falsch noch ein Schritt weitergegangen würde. Das schon jest wertvolle den Sozialdemokraten. Pfui! rechts.) gespielt worden ist, und zwar aus folgenden Gründen: Die Zu- Terrain muß im Laufe der Jahre einen bedeutenden WertzuDer preußische Etat wendet pro Wolfsschulkind 17 M., pro jammenkunft zwischen den vier Personen war keine zufällige, son- wachs erfahren durch die dauernde Erhaltung der erweiterten höheren Schüler 83 M. auf. Man hat schon Geld für Schulen, bern sie war verabredet; das folgt schon aus der Tatsache, daß Anlage des Viktoriaparkes, also durch Aufwendungen der Allge 3. B. auch für das jetzt zur Landschule mit Villen für die Schüler Niemela später zu Bergell gesagt hat:„ Wenn ich doch von den erhalten, und die Stadt kann das, wenn sie das Terrain nicht ein meinheit. Diesen Wertzuwachs sollte man auch der Allgemeinheit gewordene Joachimsthalsche Gymnasium , das man von Berlin nach Hunden loskäme!" Das beweist, daß er von jenen abhängig war Templin verlegt hat. Man weiß schon, was Schulen brauchen, und zu einer ihm widerstrebenden Handlung benutzt werden sollte. für allemal verkauft, sondern es in Erbbaupacht gibt. Ich bitte aber man will den Volksschulen das gleiche Recht nicht gewähren! Diese Handlung aber fann nur Falschspiel gewesen sein. Auch die den Magistrat, diesem Vorschlag Folge zu leisten. Die Vorlagen gehen in einen Ausschuß. Jm vorigen Jahre haben Sie mich verhindert, Herrn eß zu Tatsache, daß Rouge et noir" gespielt wurde, spricht dafür, ferner Der Magistrat legt die Ferienordnung für die Ge antworten. Er entgegnete mir auf meine Forderung nach Klaffen die Tatsache, daß Stallmann die Karten zerrissen hat und endlich meinbeschulen im Schuljahr 1913 bor. mit 10-12 Schülern, daß dies mit der Beköstigung, die das die Aeußerung Niemelas an Bergell , daß er die Ueberzeugung ge Stadtb. Leib( Soz.): Wir haben hier zunächst zu bemängeln, fozialistische Schulideal Heinrich Schulz' ist, das also anders aussieht, habt habe, es sei im Fürstenhof" falsch gespielt worden, wobei er als das Reſternichiche Schulideal 6300 Millionen jährlich fosten noch spezielle Sniffe der Falichspieler angegeben hat. Tag Stall Daß der Ferienplan erit fo ipat zur Kenntnis gelangt würde, und fragte mich, woher wir das Geld nehmen wollen. mann auch verloren hat, schließt ein Falschspiel nicht aus. Dies hat als unsere Schulverwaltung an den Platatsäulen die Eltern auf( Abg. eß, der eben in den Saal getreten war, verläßt ihn wieder. mur den 3wed gehabt, in dem Opfer feinen Verdacht auffommen forderte, die einzuschulenden Kinder anzumelden, war diese Ferien Große Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) Herr Heß hat etwas zu lassen. Ebensowenig spricht dagegen die Tatsache, daß Stallmann ordnung noch nicht bekannt, und aus diesem Grunde waren auch hoch gerechnet und z. B. auch die Kleider der Schüler mit gerechnet. Den Dippeschen Wechsel dem Buies disfontiert hat. Stallmann die Schulvorsteher noch nicht in der Lage, den Eltern den Termin Nehmen wir an, er hätte sich nur um 100 Broz. geirrt, bleiben wußte ja, daß v. Dippe aus sehr reicher Familie stammt, er wußte, des Schulbeginns anzugeben; die Eltern mußten sich wiederholt immer noch 8000 Millionen. Vielleicht könnte das ber heutige Staat daß er Offizier war und deshalb den Wechsel auch einlösen mußte einen der festgesekten Termine des Blanes beanstanden. Das nicht aufbringen, dann wäre von Herrn Heß bewiesen, daß dieser In welcher Art falsch gespielt wurde, hat allerdings nicht festgestellt neue Schuljahr beginni danach am 31. März. Dieser Termin Staat nicht zur Erfüllung einer seiner wichtigsten werden können. Aufgaben befähigt ist, also umgestürzt werden muß. hat zweifellos die größten Bedenten gegen sich, weil an diesem und dem nächsten Tage eine große Anzahl von Umzügen stattfindet ( Seiterteit bei den Sozialdemokraten.) Herr Heß warf mir vor, daß ich zuerst für die Dedung sorgen müßte. Nun, dann muß doch und für die umziehenden Eltern die größten Unzuträglichteiten entstehen müssen, indem sie eventuell die Kinder am immer erst das Erfordernis festgestellt sein! So ist es ja immer 31. März in die alte und am nächsten Tage in die neue Schule und überall und auch bei den alljährlichen Militärvorlagen! Das Deutsche Reich hat ja jährlich mindestens schiden müssen. Der Schulbeginn für die Schüler der höheren Lehranstalten war auf den 3. April angesetzt; es ist gar kein Grund für diesen Unterschied einzusehen. Wir ersuchen die Schul. berwaltung um Aufklärung.
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3000 Millionen fürs Morden und Totschlagen
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Niemela ist der Mittäterschaft des Betruges beschuldigt und dieserhalb auch von England ausgeliefert. Ms Mittäter kann er nicht in Frage kommen, weil er am Spiel nicht beteiligt war, die Sandlungen aber, an denen er beteiligt war, tönnten nur als bor bereitende Handlungen angesehen werden. werden, ob Beihilfe vorliegt. Wenn auch ein erheblicher Verdacht in dieser Beziehung besteht, so sprechen doch andererseits manche Umstände zu seinen Gunsten, und seine Behauptung, daß er nur übrig. Eine solche Forderung für die Volksbildung aber finden Sie darauf gewartet habe, den Buies zu entlarben, erscheint nicht ganz unerhört. Das ist bezeichnend für das Niveau dieses Parlaments unglaubwürdig; es spricht vielmehr alles dafür, daß er mit einem und des offiziellen Preußens.( Sehr wahr! bei den Sozialdemo- Falschspiel nicht einverstanden war und solches auch nicht unterfraten.) Wollen Sie die ausschlaggebende Bedeutung der ftüßen wollte. Er ist deshalb freigesprochen worden. Boltsbildung für die Landesverteidigung, der Kramer wollte nach Ansicht des Gerichts seine Kenntnis von Intelligenz für die Großmachtstellung des Reiches, leugnen? Wie dem Dippeschen Brief an Niemela finanziell ausnußen; er ist beses aber damit steht, beweisen die bekannten Intelligenz- halb mit v. Dippe in Verbindung getreten und hat brieflich auf prüfungen der Rekruten, daß in sechs Jahren alles mögliche, Meineid und auf die Möglichkeit erwachsender Gefahren für Dippe das ABC, das Rechnen, der Lauf des Heimatsstromes usw. vergessen hingewiesen. Die Briefe enthalten nach Ansicht des Gerichts wenn wird.( Eine Anzahl solcher Prüfungsreiultate erregt stürmische Heiter auch keine dirette, so doch versteckte Drohungen. Dazu kommt, daß feit, z. B. die Bezeichnung von Badfisch und Rollmops als Stramer dem Dr. Rosenstock bei dessen Abfahrt von London ein Fische, Luthers als eines Bapste s.) Telegramm gezeigt hat, nach welchem für den Dippeschen Brief Selbst in den besten, den großstädtischen Schulen lernt nur ein angeblich 100 000 r. geboten sein sollten. Dies ist nach Ansicht winziger Bruchteil der Schüler feine Muttersprache beherrschen; wir des Gerichts die verstedte Drohung, daß er den Dipveschen Brief ſehen es an den bildungsdurftigen armen Opfern Ihres Schul- den Gegnern, nämlich Stallmann und Buies, zur Verfügung stellen systems, die in Scharen zu uns tommen. Die heutige würde, wenn man ihm nicht mindestens dieselbe Summe böte. Diese Boltsschule löst also ihre Aufgaben nicht und dadurch muß die Drohung ist dann in einem folgenden Telegramm noch deutlicher Wehrtraft und die industrielle gutunft unseres Landes, feine Weltmachtsstellung, gefährdet werden. Der Geist der Schule geworden. Einen Rüdtritt vom Versuch nimmt das Gericht nicht an. Gegen Stallmann hat das Gericht lediglich mit Rücksicht darauf, muß ein anderer werden, die ganze preußische Volksschule wird ja daß auch Buies nur 1 Jahr Gefängnis erhalten hat, nur auf die heute für den politischen Zweck der Bekämpfung der So- geringe Strafe von 1 Jahr erkannt. Kramers Handlungsweise erzialdemokratie mißbraucht.( Widerspruch rechts.) scheint ganz außerordentlich verwerflich, und dies mußte auch im Der leider verstorbene, von uns hochverehrte Abg. Dr. Haden- Strafmaß zum Ausdrud tommen. Mit Rücksicht auf die bewiesene berg hat anerkannt, daß er und wir gleicherweise an dem Ge- ehrlose Gesinnung ist auch gegen beide Ehrverlust ausgesprochen. deihen der Bollsschule intereffiert seien. Wenn er uns auf die Be- Die Kosten des Verfahrens mußten diesen beiden Angeklagten aufdeutung der Autorität hingewiesen hat, so verwerfen wir nur die erlegt werden. Der Haftbefehl gegen den freigesprochenen Niemela Autorität des Zwanges und schätzen nur die durch das eigene Vers wird aufgehoben.
der
Stadtverordneten- Verfammlung.
14. Sigung vom Donnerstag, den 10. April 1913, nachmittags 5 Uhr.
Stadtschulrat Dr. Fischer: Die Schulverwaltung erkennt diese Bemängelung als burchaus berechtigt an, ist aber leider nicht in der Lage, Abhilfe zu schaffen. Wir hatten das Provinzialschul follegium gebeten, die Ferienzeit von jährlich 70 Tagen wegen des diesmaligen Ostertermins um zwei Tage zu verlängern. Sobiel wir wissen, hat die Behörde den Vorschlag beim Minister be= fürwortet, aber dort eine abschlägige Antwort bekommen. Die Vorlage wird zur Kenntnis genommen. Die Zahlung von Entschädigungen an die durch den Gewitterregen vom 2. Juli v. J. Geschädigten der Greifs. walder Straße hat der Magistrat abermals und entgegen dem Beschlusse der Versammlung abgelehnt.
Stadtv. Mag Schulz( N. 2.): Ich möchte die Gründe des Magistrats kennen lernen und beantrage dafür abermals Ausschußberatung. Der Magistrat legt hier eine Art Halsstarrigteit an den Tag, die nicht verständlich ist. Es handelt sich um das Prinzip der Gleichberechtigung aller Berliner Bürger. Stadtbaurat Krause: Anlaß zu einer tiefgehenden Differenz ist hier nicht gegeben. Die Versammlung hat Billigkeitsgründe als Die Greifswalder borhanden anerkannt, der Magistrat nicht. traßenanwohner waren gewarnt. Ueberschwemmungen völlig zu berhüten, sind wir außerstande. Nach% Jahren ist eine Prüfung der behaupteten Schäden auch nicht mehr möglich. Stadtv. Mag Schulz: Um die Frage, weshalb zwischen Greifs. walder Straße und Schönhauser Allee ein Unterschied gemacht wird, geht auch der Stadtbaurat immer herum.
Stadtrat Alberti: Die Anwohner der Schönhauser Allee waren nicht gewarnt.
Stadtv. Gaffel( A. L.): Wenn schließlich die Sausbefizer fich selber schüßen müssen, so ist es unflar, warum man in einem Falle Billigkeitsgründe gelten läßt, im anderen nicht. Die Prüfung der Ablehnungsgründe des Magistrats in einem Ausschuß fann ich nur unterſtüßen.
Der Antrag Schulz wird angenommen.
halten erworbene Autorität. In unserer Volksschule aber spielen Auf Befragen erklärt Stallmann: Er verzichte auf Rechtsnoch immer der Stod und die Strafe ihre Rolle! Man mittel und werde Dokumente bringen, die beweisen, daß er unfürchtet, daß bei gründlichen Reformen nicht mehr der Wille schuldig sei. Kramer verzichtete nicht auf Rechtsmittel. ihre Unterordnung Schüler gebrochen und erzwungen werben tönnte.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Und man fürchtet auch die Kosten, die nach Herrn Heß' Meinung nicht Herr Heß einmal im Zukunftsstaat aufgebracht werden würden. fagte im vorigen Jahre: da könnte schließlich jeder Mensch verlangen, Bur wiederholten Beratung steht hierauf eine Angelegenheit, jeden Morgen ein zehnmarkstück auf dem Frühstüce= welche die Annahme eines Vermächtnisses der Witwe tisch zu finden. Nun, manche Leute finden heute schon biel mehr Gelb täglich auf ihrem Tisch, z. B. die Staatsgläubiger. Vorsteher Michelet eröffnet die Sigung mit warmen Worten Stockhaus geb. Neidhardt zum Gegenstand hat. Der Ober( Abg. Hoffmann: Zivilliste!) Als das Zentrum 1907 mit der des Nachrufs für den am 3. April im Alter von 81 Jahren ver- präsident hatte verlangt, daß die Stadt aus dem Nachlaß dem Regierung wieder einmal spinnefeind war, hat die Stölnische storbenen Senior der Versammlung Stadtv. Brade( N. 2.). Die Julius Stockhaus 200 M. und der Nichte Helene Neidhardt 1000 M. Die Versammlung hatte den entBoltszeitung" die Konzentration des Stapitals in wenigen Bersammlung hat sich während des Nachrufs von den Sigen er- Abfindung gewähren sollte. sprechenden Magistratsantrag Ende Oktober v. 3. abgelehnt und Händen, die ungeheueren Reichtümer einzelner festgestellt. Eine hoben. Gesamtheit, die überdies die 3000 Millionen jährlich für Die Abteilungen haben vor der Sihung die Ausschüsse für die den Magistrat ersucht, die Erteilung der landesherrlichen GenehmiRüstungen spart, würde durch diese fabelhaften Reichtümer längst in Vorlagen 1. wegen Herrichtung einer Anstalt für Leichtertranke gung erneut ohne die geforderten Abfindungen zu beantragen. der Lage sein, die notwendigen Reformen durchzufegen und die auf dem Gelände des ehemaligen Johannisflifies in Blößensee, Durch Erlaß vom 26. Februar 1913 hat der Oberpräsident mitge. wahre Bolfsschule zu schaffen.( Beifall bei den Sozialdemokraten.) 2. wegen Neubaues einer landwirtschaftlichen Erziehungsanstalt teilt, daß der Minister allerhöchsten Ortes die Verweigerung Zm vorigen Jahre hat der Minister behauptet, daß in Hannover in Strubeshof gewählt. Die sozialdemokratische Fraktion ist in der Genehmigung beantragen werde, wenn die Stadt enter den Schülern fozialdemokratische Flugblätter verbreitet worden ersterem durch inge, Roblenzer, Schneider, Tolts- nicht binnen 6 Wochen die Verpflichtung zur Gewährung von 1000 wären, in denen alles, was in der Schule gelehrt wird, als Unfinn dorf und Dr. Weyl, der den Borfis führen wird, vertreten, Mark Abfindung an die Neidhardt übernimmt. Auch die Gewäh=