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Gewerkschaftliches.
25 Jahre„ Graphifche Preffe".
In Erwägung aller dieser Umstände muß die am 1. April fämpfen waren 239 Angriffsstreits mit 10 469 Beteiligten, 1913 tagende Generalversammlung des Deutschen Bauarbeiter- 115 Abwehrstreits mit 3065 Beteiligten und 31. Aus= verbandes, Zweigverein Berlin , Sektion der Maurer, diesen sperrungen mit 2006 Beteiligten. Ganz oder teilweise er. Schiedsspruch ablehnen, unbeschadet ihrer prinzipiellen Stellung folgreich waren von den Angriffsstreits 80 Prog. mit 84 Proz. Dic ,, Graphische Presse", das Organ des Verbandes der zum Tarifvertrage. Zugleich beauftragt die Versammlung die der Beteiligten, von den Abwehrstreits 70 Proz. mit 82 Proz. der Lithographen, Steindrucker und verwandten Berufe, blickte Mitglieder der Schlichtungskommission, erneut mit dem Verband Beteiligten und von den Aussperrungen 60 Proz. mit 75 Proz. der am 1. April auf ein 25jähriges Bestehen zurück. Aus diesem der Baugeschäfte in Verhandlungen einzutreten, um hierbei eine Beteiligten. Die Angriffsstreits haben demnach das günstigste ErAnlaß erschien die Nr. 14 in festlichem, zweifarbigem Gewande. Verbesserung des materiellen Inhaltes des Schiedsspruches zu gebnis gezeitigt. Das ist leicht erklärlich, denn bei den Abwehrerreichen. Technisch und inhaltlich ist diese Jubiläumsnummer recht gut streits und den Aussperrungen ist es der Unternehmer, der den Zeitpunkt des Kampfes bestimmt. Trotzdem ist auch der weitaus ausgestaltet. Die Titelseite bringt in einer modernen EinDer Hackepeter" unter Polizeiaufsicht. größte Teil der Abwehrkämpfe von den Arbeitern mit Erfolg ge= fassung die Wappen der verschiedenen im Verbande vertretenen Zum Streit der Kellner im Hadepeter", Münzstr. 20, Inhaber führt worden. An Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen, Berufe und ein Festgedicht. Dann werden die Vorläufer der Martin, wird mitgeteilt, daß sich Herr Martin die erdenklichste deren Abwehr erfolglos versucht wurde, verzeichnet die Streif " Graphischen Presse" besprochen, die„ Lithographia ", ein Mühe gibt, den Streit als unberechtigt hinzustellen. Herr Martin statistik nur eine Arbeitszeitverlängerung um durchschnittlich 3 bis Organ, das sich hauptsächlich mit fachtechnischen Fragen befieht immer noch gern recht viel Polizeibeamte im Lokal. Am 4 Stunden pro Woche für 37 Personen und eine Lohnfitrzung um schäftigte und 1861 in Hamburg gegründet wurde, und der„ Sene- Donnerstag verließen nach 12 Uhr abends 26 uniformierte Poli- durchschnittlich 1,39 M. für 137 Personen. Daneben wurde neben einer erfolgreichen Abwehr von Verfelder- Bund". Der erste Kongreß derLithographen und Steindrucker 3isten den Betrieb, welchen sie bis dahin überwacht hatten. Dazu Deutschlands und Desterreichs, der Ende November 1873 in jungen. Das Lofal gleicht infolgedessen viel mehr einer großen fonen eine Arbeitszeitverkürzung um durchschnittlich kamen noch die zahlreichen Kriminalbeamten und Achtgroschen- schlechterungen an positiven Erfolgen erzielt: Für 31382 Ber Würzburg stattfand und die Gründung des Senefelder- Bundes, Polizeiwachtstube als einem Restaurant. Auch unter den Arbeits- 2 Stunden pro Woche und für 37782 Personen eine eine Gewerkschaftsorganisation ähnlich der heutigen zur willigen befindet sich ein weggejagter Schußmann. Es ist also zur- ohnerhöhung um durchschnittlich 2,04 M. pro Woche. Nicht Folge hatte, faßte auch den wichtigen Beschluß, ein Drgan zu zeit niemandem möglich, Speisen oder Getränke anders als unter ganz uninteressant dürfte die Feststellung sein, daß diese Lohi gründen, um die Interessen der Lithographen und Steindrucker Polizeiaufsicht im Martinschen Lokal zu genießen. Statt der erhöhung den Beteiligten zusammen eine Erhöhung ihrer Wochen= den Unternehmern gegenüber in der Deffentlichkeit zu ver- früheren 18 Kellner sind jetzt kaum die Hälfte tätig. Der Betrieb einnahmen um 77 378 M. bringt; in einem Jahre beträgt also die treten. Die erſten Nummern dieses Senefelder- Bund " waren ist nach wie vor für organisierte Gehilfen gesperrt. Lohnerhöhung ca. 4 Millionen Mark. Selbst wenn man von den ganz im sozialistischen Sinne redigiert; jedoch machte sich dasonstigen Erfolgen der Lohnbewegungen absehen und man an nehmen wollte, was aber in Wirklichkeit durchaus nicht zutrifft, gegen sehr bald eine starke Opposition geltend, so daß der Redakteur sein Amt niederlegte. Die Vereinigung Senefelderdaß die gesamten Streitkosten zur Erzielung dieser Lohnerhöhung verwendet worden wären, würden diese Kosten durch den erzielten bund wurde dann zu einer reinen Unterstüßungskasse umErfolg reichlich aufgewogen. Die Beiträge, welche die Arbeiter an gewandelt, die sich 1905 wieder mit der 1890 gegründeten Die Ortsverwaltung Berlin des Deutschen Textilarbeiter- ihre Gewerkschaft zahlen, tragen also sehr reichliche Zinsen und der Gewerkschaftsorganisation Verband der Lithographen, Stein- Verbandes versandte im Auftrage der organisierten Färberei- Deutsche Holzarbeiterverband insbesondere hat nicht nur durch sein drucker und Berufsgenossen" verschmolz. Arbeiterschaft an 36 Betriebe am 10. d. M. den Entwurf cines Wirken im Jahre 1912, sondern auch in sehr augenfälliger Weise Nachdem das Sozialistengesetz gefallen war, entstanden in einigen größeren Branche sind den heutigen Verhältnissen durchaus nicht angepaßt, versteht, mit verhältnismäßig geringen Mitteln große Erfolge für Tarifvertrages. Die Lohn- und Arbeitsverhältnisse in dieser durch die eben beendete große Tarifbewegung bewiesen, daß er es Drudorten Lokal- und Fachvereine, und um diese Bewegung zu und ließe sich nur auf tariflicher Grundlage ein gesundes und für seine Mitglieder zu erringen. fördern und ihr einen einheitlichen Charakter zu geben, gründete beide Teile befriedigendes Verhältnis schaffen. Innerhalb sechs der unterm Sozialistengesetz aus Leipzig ausgewiefene Stein- Tagen sollen die Antworten der Firmen einlaufen. drucker Konrad Müller in Uebereinstimmung mit den Leipziger Berufskollegen die„ Graphische Presse", deren erste Nummer am 1. April 1888 erschien, und zwar wurde sie dann 14 tägig in einem Umfange von vier Seiten gedruckt bei einem Abonnementspreis von 1 M. pro Quartal. Doch hatte sie mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Polizeiliche Schikanen und die Knappheit der Mittel machten ihr das Dasein schwer. Die ersten Nummern wurden in einer Auflage von 1500 ge druckt, davon waren nur 706 Abonnenten; die übrigen wurden zur Agitation verwandt. Seit 1902 ist die„ Graphische Presse" Verbandseigentum, damals wurde sie in 8400 Exemplaren vierseitig gedruckt; jezt erscheint sie wöchentlich in einer Auflage bon 20 500, acht Seiten ſtart.
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Tarifbewegung in den Färbereien und chem. Wäschereien Groß- Berlins.
Vorsicht, Maler! Hierdurch warnen wir unsere Kollegen vor einem gewissen Mar Theuerkauf. Derselbe gab sich für einen Bruder des Kollegen Richard Wagner ( Hauskassierer) aus und versuchte unsere Kollegen zu Dummheiten zu verleiten und zur Sabotage" anzuhalten.
Verband der Maler und Lackierer.
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Achtung, Töpfer! In der gestrigen Nummer des" Berliner Sofalanzeigers" werden Töpfer( Ofensezer) nach Greifswald gesucht. Wir weisen darauf hin, daß kein Kollege nach Greifswald gehen darf, da sich unsere Kollegen dort seit einigen Tagen im Streit befinden. Die Verbandsleitung.
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Zum Tapeziererstreik in Nürnberg . Die Nürnberger Tapezierermeister bemühen sich unter Auf bietung aller Mittel, die streitenden Gehilfen zur Anerkennung des Unternehmertarifs zu zwingen. Der alte Tarif wurde vom Unter nehmerverband mit der Motivierung gekündigt, das Gewerbe jei nicht imstande, den bisherigen Tarif länger cinzuhalten. Die Ges hilfen nahmen den Kampf auf und stellten Forderungen an die Unternehmer. Der Kampf ist ein sehr hartnäckiger und währt schon etwa sechs Wochen. Da alle Versuche, Arbeitswillige in größerer Zahl nach Nürnberg zu ziehen, bisher scheiterten, so ver suchen die Unternehmer jetzt, in Pressenotizen es so darzustellen, als sei der Streit beendet. Dadurch hoffen sie, leichter, namentlich aus Oesterreich , arbeitslose Tapezierer nach Nürnberg zu be= kommen. Ausdrücklich sei festgestellt, daß an eine Beendigung des Kampfes so lange nicht gedacht wird, so lange sich die Unternehmer nicht entschließen, den von den Gehilfen aufgestellten Forderungen entgegenzukommen. Vor Zuzug von Tapezierern nach Nürnberg muß dringend gewarnt werden. Der Kampf treibt übrigens recht eigenartige Blüten. Weil es nicht gelingen will, Arbeitswillige zu bekommen, hat der Bayerische geboten. Kleinmeiſter aus anderen bayerischen Städten kommen Schuhverband für das Tapezierergewerbe selbst seine Mannen aufnach Nürnberg . In Kolonnen von 3-4 Mann arbeiten fic ab= wechselnd bei den Unternehmern, die durch den Kampf am meisten im Druck sind. Nach einigen Tagen reisen die Meister wieder in die Heimat zurück, und eine neue Meisterkolonne übernimmt den Arbeitswilligendienst. Sogar der Vorsigende des Schußverbandes, der in München Inhaber eines größeren Betriebes ist, ist an dieser Kolonnenarbeit beteiligt. Durch das Meisterausgebot aus dem ganzen Lande glauben sie die Streifenden wankend machen ogit können. Nußen wird dieses Beginnen des Schutzverbandes gar nichts; es beweist nur, daß das Gewerbe die geringen forderungen der Gehilfen sehr wohl tragen kann, wenn sich die Unternehmer den sehr teuren Lurus dieser eigenartigen Streifbruchmethode gestatten können.
Der Verband der Lithographen, Steindrucker und ver- Der Verband der Bureauangestellten im Jahre 1912. wandten Berufe hat eine große Entwickelungsgeschichte hinter Nach dem vorliegenden Geschäftsbericht steigerte der Verband sich. Nachdem er sich 1905 mit der Unterstüßungskasse seine Mitgliederzahl im verflossenen Jahre von 6598 auf 7653. An Beiträgen wurden 107 348 M. eingenommen, außerdem wurden " Senefelderbund" verschmolzen hatte, nahm er bald weitere 12 600 M. durch Buchhandel und Berlagsgeschäfte vereinnahmt. selbständige Berufsorganisationen auf und zwar: den " Deutschen Lithographenbund" 1907, den Verband der 34 769 M. ausgegeben. Das Vermögen des Verbandes beläuft sich An Unterstützungen wurden 25 436 M., für die Verbandszeitschriften Porträtphotographen" 1908 und den„ Verband der Form- auf 67 528 M. Dazu kommen noch 272978 M. Vermögen der stecher und Tapetendrucker" 1909. Für diese, im verschmolzenen Bensionstasse des Verbandes. Einheitsverband vertretenen Berufsgruppen sind in der Graphischen Presse" Spartenteile eingerichtet, die die beDer Deutsche Holzarbeiterverband im Jahre 1912. sonderen Berufsinteressen vertreten. Seit 15 Jahren wird. Der Deutsche Holzarbeiterverband hat sich, wie die soeben verder„ Graphischen Preffe" noch eine, jetzt alle 14 Tage er öffentlichte Abrechnung erkennen läßt, auch im Jahre 1912 in gescheinende fachtechnische Beilage Graphische Rundschau" bei- under Weise fortentwickelt. Der Verband zählte am Jahresschluß gegeben und seit fünf Jahren seit Gründung der des Vorjahres. 196810 Mitglieder, das sind 14 060 mehr als am Schluß des Vorjahres. Der Mitgliederzuwachs beträgt 7,7 Proz. Im Lehrlingsabteilung gibt der Verband auch noch eine be- Jahre 1911 hat die Zunahme 10,7 Broz. betragen. Das verlangsondere Jugendzeitung Graphische Jugend" heraus, die famte Tempo der Mitgliederentwickelung findet seine Erklärung in von dem Redakteur Barthel der„ Graphischen Presse" mit dem ungünstiger gewordenen Geschäftsgang, der die Zahl der Arredigiert wird. beitslosen bedeutend anschwellen ließ. Die monatlichen ArbeitsAlle diese Entwickelungsphasen werden eingehend in der losenzählungen, bei welchen die Zahl der am letzten Tage eines Der Streif der Münchener Bäcker und Konditoren nimmt Festnummer der Graphischen Presse" geschildert, der sich am jeden Monats arbeitslosen Mitglieder festgestellt wird, lassen die einen recht günstigen Verlauf. In der ersten und zweiten Nacht Schlusse noch eine Uebersicht über die Organe der Bruder die Arbeitslosigkeit durchgängig größer als im Jahre 1911. Wäh- meister keine Streifbrecher bekommen konnten. Sie suchen sich Konjunkturschwankungen deutlich erkennen. Im Jahre 1912 war des Streits standen annähernd 200 Bäckereien still, weil die Bäckerorganisationen der ganzen Welt anschließt. rend im Jahre 1911 an jedem Tage des Jahres durchschnittlich übrigens auf folgende Art zu helfen: In jedem Kleinbetriebe, der 2,49 Proz. der Verbandsmitglieder arbeitslos waren, stieg die Ar- mit Maschinen versehen ist, arbeiten aus der Nachbarschaft 3 bis beitslosenziffer im Jahresdurchschnitt 1912 auf 3,15 Pro3. 5 Kleinmeister unter Zuhilfenahme ihrer Verwandten, der Verkäuferinnen und der Dienstmädchen dieser Bäckereien. zeugen gemeinsam einen kleinen Teil der Backware, den sie in ihren Geschäften brauchen. Die hergestellte Ware ist allerdings fein Meisterstüd", sondern sieht so erbärmlich aus, daß auch das bürgerliche Publikum sie zurückweist. Gine Bäckerei arbeitet mit 12 Studenten als Streitbrecher, in anderen Betrieben behelfen sich die Meister vereinzelt mit Inhabern kleinerer Geschäfte, die früher Bäder waren.
Alles in allem ersieht man, daß diese Verbandszeitung eine ganz bedeutsame Entwickelungsgeschichte durchgemacht hat und stets bestrebt war, den Lithographen, Steindruckern und berwandten Berufsgenossen die rauhen Wege auf gewert schaftlichem Boden zu ebnen. Möge ihr das in Zukunft noch mehr gelingen zum Nutzen des ganzen graphischen Gewerbes. Berlin und Umgegend.
In der angegebenen Mitgliederzahl find 7193 weibliche und 1116 jugendliche Mitglieder enthalten. Bei ersteren betrug die Zunahme 844 oder 13,3 Proz. Bei den Jugendlichen betrug die Zunahme 293. Als jugendliche Mitglieder mit der Hälfte des Vollbeitrages werden ungelernte Arbeiter bis zum Alter von 17 Jahren geführt; Lehrlinge nimmt der Holzarbeiterverband nicht auf.
Hat die Mitgliederzunahme auch nicht ganz den gehegten Erwartungen entsprochen, so zeigt die Fluktuation der Mitglieder Die im Deutschen Bauarbeiterverband organisierten Maurer, einen erfreulichen Rückgang. Man berechnet die Fluktuation, Bauhilfsarbeiter und Betonarbeiter nahmen am Donnerstagabend indem man zu dem Stand am Jahresbeginn die Zahl der im Laufe des Jahres aufgenommenen Mitglieder addiert. Mit dieser in drei stark besuchten Versammlungen Stellung zu dem erfolgten Bahl vergleicht man die Zahl der Mitglieder, die im Laufe des Schiedsspruch. Bei den Maurern sprach ante, bei den Hilfs- Jahres verloren gegangen sind. Im Jahre 1912 wurden 51 370 arbeitern Schilling und bei den Betonarbeitern Haese. Mitglieder aufgenommen, das gibt mit den 182 750, die zu BeDie Referenten schilderten den Gang der Verhandlungen mit ginn des Jahres vorhanden waren 234 120. Da aber am Jahresden Unternehmern und deren Ergebnisse. Diese Verhandlungen, die schluß nur 196 810 Mitglieder vorhanden waren, sind im Laufe des vor dem Einigungsamt des Berliner Gewerbegerichts unter dem Jahres 37 310 durch Austritt, Ausschluß, durch den Tod, oder EinVorsitz des Magistratsrats v. Schulz stattfanden, endeten mit tritt zum Militär wieder verloren gegangen. Das sind 15,9 Proz. einem Schiedsspruch für das Maurer- und Betonbaugewerbe, nach der Mitglieder, die vorhanden gewesen wären, wenn der Verband feine Verluste zu verzeichnen gehabt hätte. Diese Fluktuation bedem den Arbeitern eine Löhnerhöhung von insgesamt 3 Pf. zugetrug im Jahre 1908 noch 25,6 Proz., jeither geht sie, von geringen sprochen worden war. Unter den obwaltenden Umständen mußten Schwankungen abgesehen, andauernd zurück. Sie betrug 1909 die Arbeitervertreter erklären, daß sie dem Schiedsspruch ihre Zustimmung nicht geben könnten. Die Redner betonten auch, daß es das erstemal sei, daß ein solcher Schiedsspruch gefällt werde, obgleich die Arbeitnehmer ausdrücklich gesagt hätten, daß sie die Annahme dieses Schiedsspruches ihren Mandatgebern nicht empfehlen könnten. ( Lebhafte Zustimmung.) Die Ausführungen der Referenten gipfelten in einer' Resolution, die besagt:
Das Wesen des Tarifvertrags bringt es mit sich, daß während seiner Dauer etwa eintretende Schwankungen der Nonjunttur nicht berücksichtigt werden können. Verpflichten sich die Arbeitgeber, während der Dauer eines Tarifvertrages einen bestimmten Lohn zu zahlen, so verpflichten sich demgegenüber die Arbeitnehmer, teinen höheren Lohn zu fordern, selbst wenn die Konjunktur und damit die Lage des Arbeitsmarktes ihnen dies unschwer ermöglichen würde.
21,6 Proz., 1910 22,1 Broz., 1911 16,8 Proz. Wenn die Fluftuation immer noch ziemlich hoch ist, so gelingt es dem Verband doch in steigendem Maße die gewonnenen Mitglieder zu halten.
Die gestiegene Arbeitslosigkeit hat die Ausgaben des Verbandes für Arbeitslosen- und Reiseunterstützung, auch die für Kranten unterstützung beträchtlich anschwellen lassen.. Insgesamt beträgt die Summe, die den Migliedern des Verbandes aus der Hauptkasse und den Lokalkassen in Gestalt von Unterstützungen wieder zugeflossen ist 3676180 Mart. Auf die einzelnen Unterftükungszweige verteilt sich diese Summe folgendermaßen: Reiseunterstützung
Arbeitslosenunterstützung. Streifunterstüßung Krantenunterstügung
Gemaßregeltenunterstützung
Sterbegeld. Umzugsunterstützung Notfallunterstügung Rechtsschutz
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140 133 13 M.
1 389 486,79
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876 242,40
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989 633,53
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71 587,17
"
65 610,- 47.609,96
"
72 755,--" 23 122,92
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Der Streif wirkt so, daß jekt 224 Bädermeister mit 580 Gea hilfen die Forderungen bewilligt haben: also mehr als ein Drittel der Bäckereien von München sind zum Nachgeben gezwungen wors den. Streifbrecher von auswärts tonnten trop der Werbetätigkeit von Agenten nur fünf herangeschafft werden.
In den großen Gastwirtschaften, in denen Arbeiter- verkehren, spielen sich in der Frühstücks- und Mittagspause recht interessante Auftritte ab, wenn die Gäste geschlossen an den Wirt das Verlangen stellen, boykottfreies Gebäck anzuschaffen oder auf den Vertehr seiner Gäste verzichten zu müssen.
Das Gewerbegericht München hat an die Streitleitung die Anfrage gestellt, ob die Streifenden auch jetzt noch zu Verhandlungen und zum Abschluß eines korporativen Tarifvertrages bereit wären, was von der Streifleitung bejaht wurde. Einerlei, ob noch eine Einigung zustande kommt oder nicht: die nächsten Tage schon dürfte eine für die Streifenden außerordentlich erfolgreiche Beendigung des Kampfes bringen. Die Streifenden haben sich bisher musterhaft verhalten und durch Flugblattverbreitung fortwährend für Aufklärung unter der Bevölkerung gesorgt! Zuzug nach München ist auch ferner noch zu vermeiden!
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Letzte Nachrichten.
Der kaiserliche Gnadenfonds noch einmal gerettet. Straßburg , 11. April. ( W. T. B.) Die Zweite Kammer hat
in ihrer Nachmittagssigung die dritte Lesung des Etats beendet und den letzteren mit allen gegen die Stimmen der Sozialdemofraten angenommen. Den bemerkenswertesten Punkt in der Beratung bildete die Abstimmung über den kaiserlichen Gnadenfonds. Nachdem dieser gemäß einem Abänderungsantrage des Zentrums und der Fortschrittler wieder in den Etat eingesetzt war, gelangte er mit 27 gegen 19 Stimmen zur Annahme.
Unter Berücksichtigung dieser Verhältnisse müssen die Arbeiter besonders beim Abschluß langfristiger Tarifverträge voraussehen, daß zum mindesten die während der letzten Vertragsperiode etwa eingetretene Verteuerung der Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände des Arbeiterhaushaltes in einer Erhöhung Einen wesentlichen Rückgang haben nur die Ausgaben für des Lohnes zum Ausdruck tommt. Streitunterstüßung erfahren, die im Jahre 1911 eine außerordentDiesen gerechter Forderungen entspricht der Schiedsspruch liche Höhe erreicht hatten; hat doch der im Jahre 1911 geführte nicht, den das Einigungsamt des Berliner Gewerbegerichts unter Streif in Hamburg allein mehr als 1% Millionen Mark gekostet. Ein abgeblitter Thronanwärter. dem Vorsitz des Magistratsrats v. Schulz in der Vertragsbewegung Infolge der Verminderung der Streikkosten hat das VerbandsEinschließWien, 11. April. ( W. T. B.) Der Präsident der provisorischen für das Maucer-, Zimmerer- und Betonbaugewerbe gefällt hat. vermögen eine beträchtliche Steigerung erfahren. Während schon im Jahre 1907 dasselbe Einigungsamt den lich der Bestände in den Gau- und Lokalfassen verfügte der Ver- Regierung von Albanien Ismael Kemal erklärte in der albanischen Korrespondenz, der Hauptzwed seiner Europareise mit Isa Bol Maurern und Hilfsarbeitern in dem damals gefällten und von band am Jahresschluß über 7221570 M. den Arbeitern abgelehnten Schiedsspruch eine Lohnerhöhung zu- Nicht so ganz umfangreich als im Vorjahr waren die Lohn jetinas sei, gegen die Lostrennung Kossowos von Albanien zu gesprochen hat, die vom 1. April 1909 an den Lohn der Maurer bewegungen, die im Jahre 1912 geführt wurden; immerhin weist protestieren und Europa aufmerksam darauf zu machen, daß wegen auf 82 Pf., den der Hilfsarbeiter auf 57 Bf. festsette, soll nach die Streifstatistik 961 Lohnbewegungen mit 51449 Be- der grenzenlosen Not in Albanien sofort nach Räumung des Landes dem jetzigen Schiedsspruch dieser Sohn erst am 1. April 1914 er teiligten auf. Jm Jahre 1911 waren 956 Lohebelegungen von den fremden Truppen eine umfassende Hilfsaktion eintreten reicht werden, unter völliger Außerachtlassung der in den das mit 62 796 Beteiligten geführt worden. Die überwiegende Mehrzwischen liegenden fünf Jahren geschaffenen Steuergesebe, die zahl der Lohnbewegungen, nämlich 543 Angriffsbewegungen mit müsse. Kemal erklärte ferner, daß er dem Herzog von Montpensier, eine wesentliche Verteuerung des Arbeiterhaushaltes mit sich 35 140 Beteiligten und 33 Abwehrbewegungen mit 769 Beteiligten, der ihm seine Absicht, sich um den albanischen Thron zu bewerben, fonnten ohne Kampf durchgeführt werden. Von den Lohn mitgeteilt habe, seine Unterstügung verweigert habe. Berantw. Redakt.: Alfred Wielevp, Neukölln. Inferatenteil berantm.: Tb. Glode. Berlin . Trud u. Verlaa: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl
brachten.