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Gewerkschaftliches.

folgen des chriftlichen Cerrorismus.

Der christliche Terrorismus im Kampfe der Färber der Seidenindustrie in Strefeld hat einen christlich organisierten Färber namens Karl Pickmann in den Tod getrieben. B. war einer jener christlich organisierten Färber, die es mit ihrer Arbeiterehre nicht vereinbaren konnten, Streifbruch zu begehen. Trotz einer 14jährigen Zugehörigkeit zum christlichen Tertilarbeiterverband weigerte sich dieser, dem alten Manne weiter Streitunterstügung zu zahlen. P. fonnte es nicht über fich gewinnen, aus seiner Organisation, die ihm infolge lang jähriger Zugehörigkeit ans Herz gewachsen war, auszutreten oder Streitunterſtügung bei dem Deutschen Tertilarbeiter­verband in Anspruch zu nehmen. Die Unternehmer und die christlichen Führer bearbeiteten den Mann. Da es in der Familie an Brot fehlte, drängte seine Frau zur Arbeit. Am Montag, den 14. April, vormittags, äußerte P. Streifenden: Was soll ich nun tun? Hineingehen will ich zu nicht. Unterstützung bekomme ich auch nicht mehr. Ueber­treten mag ich nicht, und meine Frau drängt mich, Streif brecher zu werden. Ich gehe jetzt hin, hänge mich auf, oder gehe in den Rhein  ." Einen anderen Ausweg fand der Mann aus seinem Gewissenskonflikt nicht. An demselben Tage abends wurde P. von einem Hafenarbeiter als Leiche aus dem Rhein   gezogen!

"

Berlin   und Umgegend.

rung auf Verkürzung der Arbeitszeit. Nur vereinzelt| scheiterten an der Halsstarrigfeit des Unternehmers, der fich mit sind Zugeständnisse gemacht worden. So ist für Rogasen die zehn den Maßnahmen seines Bruchmeisters vollständig einverstanden er­stündige Arbeitszeit bewilligt; dort wurde bisher noch elf Stunden lärt. Zuzug ist streng fernzuhalten.

Husland.

gearbeitet. Für Christburg  , Lauenburg   i. Pommern  , Riesenburg und Sagard   auf Rügen   soll die zehneinhalbstündige Arbeitszeit durch die zehnstündige abgelöst werden. Für Amberg   und Ingolstadt   Die Damenschneider und Damenschneiderinnen in River­vertürzt sich die Arbeitszeit von zehn auf neuneinhalb Stunden, pool haben die Arbeit niedergelegt. Zuzug ist streng fernzu­und für Bargteheide  , Emden   und Plauen   i. V. von zehn auf neun­beitszeit am 1. April 1914 eintreten, in Plauen   am 1. April 1915 einhalb Stunden. In Bargteheide   soll die neuneinhalbstündige Ar­und in Emden   am 1. Oftober 1915.

halten.

Jugendbewegung.

Für eine große Anzahl Orte halten die Unter­Aus der bürgerlichen Jugendpflege. nehmer mit jeglichem Angebot zurüd. So ist für nachfolgende Orte nicht das geringste Bugeständnis gemacht worden: geleimte Block aller bürgerlichen Jugendbereine gegen die prole­Der von der preußischen Bureaukratie fünftlich zusammen­Anklam, Castrop  , Celle  , Crefeld  , Creuzburg  , Dortmund  , Essen, tarische Jugendbewegung will immer noch nicht so ganz zusammen­Eutin, Flottbet, Frankenthal  , Freising  , Friedrichsort  , Geesthacht  , halten. Besonders den katholischen Jugendvereinen paßt der neue Halberstadt  , Hameln  , Heidelberg  , Kaiserslautern  , Landshut  , Kurs nicht so recht. Dies zeigt sich wieder deutlich in einem Leit­Lübbenau, Ludwigshafen  , Mannheim  , Marne  , Meldorf  , Meusel- artikel der flerifalen Trierischen Landesztg.", in dem die katho­hausen, Oldenburg  , Pforzheim  , Reinbed, Schleiz  , Schwartau, auf jeden Fall in die katholischen Jugendvereine zu entsenden. Nach­wis, Mörs  , Müdenberg, München- Gladbach, Neuhaldensleben, Ober- lischen Eltern aufgefordert werden, ihre schulentlassene Jugend Wedel   und Welhelmshaven. Schwarzenbet, Senftenberg  , Spremberg  , Springe- Eldagsen, Stendal  , dem man vor der freien Jugendbewegung, den wilden Klubs usw. gewarnt hat, heißt es, auch die bürgerlichen Turnvereine seien nicht Die Lohnangebote sind sehr verschieden. 1 Pf. für die überall einwandfrei. Solange das Organ der deutschen   Turner­dreijährige Bertragsdauer haben zugestanden: Brandis  , schaft die Stirche angreife und schmähe, hätten die katholischen Jüng­Burg a. Fehmarn  , Burg in Dithmarschen  , Czarnifau, Egestorf  , linge alle Veranlassung, die größte Vorsicht zu üben. Man dürfe Guben  , Heide  , Leer   in Ostfriesland  , Mölln  , Neuzelle  - Fürstenberg, sich nicht mit Protesten begnügen, die doch keine oder wenigstens Peine   und Sonneberg  . In zwei von diesen Orten soll der eine nicht die beabsichtigte Wirkung hätten. Zu wünschen sei deshalb, Pfennig im zweiten, in vier Orten gar erst im dritten Jahre ge- daß alle katholischen Turner sich zusammenschließen zu einem zahlt werden. großen tatholischen Turnerbund". In verschiedenen

könne er beſſer ſaufen wie im Jugendverein. Und dann heißt es in dem Artikel wörtlich weiter:

2 Pf. für die Vertragsdauer sind bewilligt worden in Ahrens- Teilen Deutschlands   seien die Anfänge schon gemacht, sie hätten burg  , Beuthen  ( Bezirk Liegnik), Eisenach  , Eisleben  , Frankfurt   gezeigt, daß man auch gut turnen lann". Dem Schreiber des an der Oder, Freyban, Glogau  , Gotha  , Grünberg   i. Schl., Holz- Artifels gegenüber habe sich ein Knabe, der Ostern aus der Schule Der Berliner   Militärsattlertarif ist nun auch in den Span- hausen- Pyrmont, Kolmar   in Pojen, Latowiz, Neusalz  , Nienburg   entlassen werden soll, geäußert, er ginge in den Turnverein, dort dauer Betrieben eingeführt und von den Unternehmern a. W., Norderney  , Quedlinburg  , Sagan, Salzungen  , Sprottau  , durch protokollarische Erklärung vor dem Gewerbegericht aner- Suhl  , Trier  , Uetersen   und Wernigerode  . In 17 von diesen Orten fannt. Dieser Vorgang ist insofern von Bedeutung, als vor zwei berteilen sich die 2 Pf. auf das zweite und dritte Vertragsjahr, cs Jahren die Sattler der Firma Billep die Einführung dieses Tarifes tritt mithin im ersten Jahre eine Lohnerhöhung nicht ein. trob 10wöchigen Streits nicht erreichten, da die Behörden dem Fabrikanten die Lieferungsfristen verlängerten.

Die Maßschuhmacher beschäftigten sich in einer Versammlung mit dem Streit der Münchener   Schuhmachergehilfen, der nun schon bis in die fünfte Woche davert. Bekanntlich hatten die Schuh utacher dort auf den bestehenden Tarif Aufschläge gefordert, die als minimal zu bezeichnen sind. Die Herren Schuhmachermeister glaubten aber, durch ohnabzüge( und zivar bei 70 Posi­tionen einzelne Pofitionen jogar bis 100 Broz.) dic Forderungen der Kollegen illusorisch zu machen. Zwei Verhandlungen vor dem Einigungsamt( Gewerbegericht) mußten ergebnislos verlaufen, da die Arbeitgeber nur Lohnzulagen bon 2 bis 4% Proz. gewähren wollten, diesen Zulagen stehen aber die erwähnten bedeutenden Ab­züge gegenüber Da begründeter Verdacht besteht, daß die Ber­ liner   Schuhmachermeister Streitarbeit anzufertigen versuchen werden, ist Vorsicht dringend geboten; jede verdächtige Arbeit ist sofort im Bureau zur Meldung zu bringen.

Auf 3 Pf. für die Vertragsdauer lautet das Zugeständnis für Annaberg, Aue, Bergedorf  , Bergen- Garz a. Rügen  , Bitterfeld  , Bolfenhain, Bramite Braunschweig  , Burg b. Magdeburg, Delitzsch  , Eilenburg  , Elmshorn  , Garstedt  , Hadersleben  , Heidenheim  , Husum  , Lauenburg   a. E., Liegniz, Meinungen, Neustadt i. Holst., Oschers leben, Pinneberg  , Plön  , Rendsburg  , Salzwvedel, Schfendis, Schlawe  , Sonderburg  , Tangermünde  , Tübingen  , Walsrode   und Wanzleben  . n 22 Orten verteilen sich die 3 Pf. so, daß auf jedes Jahr 1 Pf. entfällt.

5

4 Pf. find angeboten für Ahrensböck, Altrahlstedt, Apenrade  , Augsburg  , Elmshorn  , Greiz  , Hohensalza  , Hörnerkirchen, Ingolstadt  , Solberg, Marienwerder, Norden, Nordhausen  , Oppeln  , Osterburg  , Penig  , Ronneburg  , Sagard- Saßniz a. Rügen  , Schmölln  , Schneide­ mühl  , Stolp  , Straßburg   i. Els., Tondern   und Wilster  . In 10 von diesen Orten sollen in diesem Jahre 2 Pf. fallen, in den übrigen Orten tritt sofort eine Erhöhung um 1 Pf. ein und verteilen sich die restlichen 3 Pf. auf die letzten beiden Vertragsjahre. Geringer ist schon die Zahl der Orte, für die das Angebot auf Zum Kellnerstreit im Sadepeter", Münzstraße 20, jei mit- f. lautet: Altenburg  , Brake  , Crimmitschau  , Culmsee, Deutsch­geteilt, daß die bis gestern im Hause eingerichtete fliegende Polizei- Eylau, Graudenz  , Heilbronn  , Köslin  , Löbau  , Meerane  , Neugers­wache wieder in ihr Stammquartier verlegt worden ist. Ebenso dorf, Oberrennersdorf, Riesenburg, Ruppersdorf  , Schwandorf  , wurde die Straßenbahnhaltestelle, welche Herrn Martin zuliebe Staßfurt, Thorn und Werdau  . Auch für diese Orte verteilen sich berlegt war, wieder dem Verkehr übergeben. Dagegen bleiben die die 5 Pf. auf die ganze Vertragsdauer. Nur in zwei Orten ist für Kriminalbeamten und die mit Gummifnüppeln versehenen Ar- dieses Jahr eine Erhöhung um 3 resp. 4 Pf. vorgesehen, in allen beitswilligen unter Führung des Herrn Franz Kuhn   im Lokal. übrigen 1 resp. 2 Pf. 6 Pf.. verteilt auf drei Jahre, betragen die Angebote für Mit dem Inhaber des neu eröffneten" Sadepeter", Ede Amberg. Aurich  , Culm, Emden  , Falkenstein, Glauchau  , Zangen Andreassirage und Grüner Weg, Herrn Dobbet( früher König- feld, Marienburg  , Reichenbach   i. V., Rogasen, Schwarzenberg, fäle), haben auf dessen Wunsch Verhandlungen stattgefunden. Zu Treuen  , Ulm  , Westerland   und Zittau. ciner Einigung kam es jedoch nicht. Beide Betriebe sind für orga­7 Pf. find angeboten in Bargteheide  , Bernburg  , Elbing   und nijierte Gehilfen gesperrt. 8 Pf. in Klingenthal  , Lauenburg i. Pom., Plauen   i. B. und Trittau  . Am Schlusse dieser Weche sollen die örtlichen Verhandlungen beendet sein.

Verband der Gastwirtsgehilfen, Ortsverwaltung Berlin  . Bei der Deutschen Post- und Eisenbahnverkehrswesen A.-G." in Staaten bei Spandau   streifen die Arbeiter. Da fort­gesezt falsche und irritierende Berichte über den Streif in die

Bresse lanziert werden, so veröffentlichen wir nachstehend die Ur­

sache zu den Differenzen bei der Firma:

Zwidau.

" Bei einem Turnerfeste ging z. B. die Geschichte Samstag abends mit einem Sommers an, der b'is gegen 4 bis 5 1hr morgens dauerte. Beim Sonntagsgottesdienst fehlten dann selbstverständlich 30-40 tatholische Turner; nach­mittags wurde weiter geturnt an Red, Barren, Pferd und Bier­gläsern, bis abends 8 Uhr 8000 Liter Bier dem vereinten Ansturm erlegen sind; dann fand selbstverständlich abends in den verschiedenen Lokalen Ball statt, der die ganze Nacht hindurch dauerte; Montag abends war wieder Ball.

Natürlich waren nicht alle Turner den Anstrengungen dieses " Turnens" gewachsen, gar manchen sah man die Waffen senten und berwundet" niedersinken. Besonders schädlich ist solches Gebaren den Schülertruppen der Turnvereine. Ginmal nahm man diese 9-10jährigen Kinder bis 12 und 1 Uhr mit auf den Ball."

Der flerifale Leitartikler schreibt dann weiter, er erwähne diese Bedenken jo ausführlich, weil er sicher wisse, daß wieder Bestre­bungen im Gange seien, die darauf hinausgingen, alle Jugend­bereine von der staatlichen Jugendpflege auszuschließen, welche ihren Mitgliedern nicht gestatten, in Turnvereine zu gehen, einerlei ob ie dort Schaden nehmen oder nicht. Gegen ein solches Unter­fangen müsse man ganz energisch Front machen. Die tatho. lischen Jugendbereine brauchten um die Staats­unterstübung nicht zu bitten, sondern hätten auch ein Recht auf fie.( 1) Mehrfach sei man ihnen gegen­über auch noch im letzten Jahre sehr ungerecht verfahren. So die katholischen Jugendvereine dagegen nur 390 W. erhalten, obwohl hätten die Turnvereine im Kreise Saarbrüden 1912 jogar 1875 M., die katholischen Jugendvereine den Turnvereinen in der Mitglieder­zahl gleich seien. Im Streise Ottweiler   sei das Verhältnis 1555 Mark und 550 M., obwohl hier die katholischen Jugendvereine mehr Mitglieder hätten wie die Turnvereine.

Stüd Reintultur unserer staatlichen Erziehungsarbeit! Eine nette Jdylle aus der bürgerlichen Jugendpflege! Ein Gleich blödet, damit sie nur ja nicht zum Denken kommen und sich ihrer hektoliterweise werden die Hirne der Jugendlichen mit Alkohol ber­Klaffenlage nicht bewußt werden. Köstlich sind auch die Beschwerden

der christkatholischen Brüder über" ungerechte" Behandlung bei der Verteilung der Judasmillionen des preußischen Staates, die zur Vernichtung der proletarischen Jugendbewegung verpulvert werden. Alle denkenden Arbeiter mögen auch hieraus wieder ersehen, wie nötig die Förderung der proletarischen Jugendbewegung ist.

Vom belgischen Generalitreik.

Generalstreifdebatte in der Kammer.

des

Weiterer Rückgang der Aussperrung im Malergewerbe. Zn lezter Zeit hatten sich in einzelnen Abteilungen Mißstände Es geht weiter abwärts mit der großen Aktion der Scharf eingestellt, welche den Arbeiterausschuß veranlaßten, zieds Ab- macher des Malergewerbes. In den letzten Wochen wurden die aus ffellung derselben bei der Betriebsleitung vorstellig zu werden. Es sperrenden Unternehmer auf die kommenden Verhandlungen ber befaßte sich denn auch eine Meisterkonferenz mit der Betriebs- tröstet, so daß der Rückgang der Ausgesperrtenziffern etwas ins leitung mit den vogerbrachten Mißständen. Statt dieselben nun Stoden zu kommen schien. Doch selbst diese Wirkung ist nicht ganz aber zu untersuchen und abzustellen, beobachteten die Meister auf eingetreten, denn in den Tagen, an denen in Berlin   verhandelt Grund der vorgebrachten Beschwerden die Vertrauensleute und wurde, sind die Ziffern der am Kampfe beteiligten Gehilfen( Aus­Ausschußmitglieder systematisch bei der Arbeit, um Grund zur gesperrte, Streifende und Arbeitslose) bon 13 406 am 5. April Entlassung zu finden. Hierbei tat sich der Meister Konrib be- auf 12 917 am 12. April gefallen; das ist seit dem Höchst­sonders hervor, der den in seiner Abteilung beschäftigten Ver- stand am 15. März mit 15 770 ein Rüdgang um 2853. Dabei ist Brüssel, 16. April.  ( Pribattelegramm trauensmann in jeder Weise schifanierte und provozierte, so daß zu beachten, daß fortgescht Werkstellen aus faftischen Gründen still- Vorwärts".) In der Kammer erklärte heute Van­sich dieser veranlaßt sah, dieserhalb den Meister onrib zur gelegt werden; wäre dies nicht der Fall, so würde die Ziffer der dervelde, daß sich die sozialistische Fraktion dem Vorschlag Rede zu stellen. Dadurch fühlte sich derselbe nun beleidigt und am Kampfe Beteiligten noch weit geringer jein. Wenn demgegen Lorands, ein Referendum über die Revision des Wahl­bedroht und der Vertrauensmann wurde entlassen. Zur Charat- über der Unternehmerverband behauptet, seine Ziffer von 36 000 rechts vorzunehmen, anschließe. Dann begrüßte er den teristit des Meisters Sonris jei noch mitgeteilt, daß er vor fei jekt auf 38 000 gestiegen, so ist das einfach eine bewußte rre Heroismus der für ihr Recht kämpfenden Arbeiterschaft. Jahresfrist bei einer Atfordstreitigkeit einen Arbeiter mit dem führung der öffentlichen Meinung. So ist es auch verständlich, daß Der Sozialist Subin verlangte Vertagung der Revolver bedrohte. Die Firma legte damals dem Arbeiterausschuß die Unternehmerführer den ihnen vom Verband der Maler ange militärgejege; es sei unmöglich, in dieser ernsten nahe, die Affäre nicht an die Oeffentlichkeit gebotenen urkundlichen Beweis über die Richtigkeit der von ihm Tangen zu lassen. Zweds Wiedereinstellung des Vertrauens- wöchentlich ermittelten Ziffern nicht angenommen haben. Ihr Situation von der Landesverteidigung zu reden, wo mannes verhandelte der Arbeiterausschuß mit der Betriebsleitung Zahlenschwindel würde sonst öffentlich festgestellt worden sein. die Soldaten die Streifenden in Respekt halten sollen. und es wurde auch eine Einigung dahin erzielt, daß derselbe bei Zahlreich sind jetzt die Abschlüsse von Sondertarifen. Anseeles Rede, die nun folgte, war ein grandioser Auf­cinem anderen Meister weiter beschäftigt werden sollte. Als sich Am 12. April wurden 2774 Unternehmer mit 14 604 beruf an die Arbeiter, den Mut nicht sinken zu lassen, bis das der Vertrauensmann aber am anderen Tage zur Arbeit meldete, schäftigten Gehilfen ermittelt, die unter Sonder gleiche Wahlrecht errungen sei. Er schloß mit einem Hoch auf weigerte sich der betreffende Meister, ihn einzustellen. Nach aber- tarifen, größtenteils zu günstigeren Bedingungen, als die durch den Generalstreit. maliger Verhandlung mit der Betriebsleitung ertiärte dieselbe nun, die Schiedssprüche normierten, arbeiten. Abgesehen von diesen Broqueville jagte, er habe der Streifdrohung nicht nach­Als hierauf der Ministerpräsident daß die Meister es ablehnten, den Entlassenen wieder einzustellen. erfolgten korporativen Abschlüssen arbeiten jetzt in vielen Städten Sollte die Betriebsleitung dennoch gezwungen werden, den Ver- fast alle Gehilfen zu neuen Bedingungen. Während dort die Aus- geben können, erhob sich ein unbeschreiblicher Tu nult. Ter trauensmann wieder einzustellen, so würden sämtliche sperrungsmeister ihre Betriebe geschlossen halten, haben die unter Liberale Symans rief:" Der Streit war revoziert!" Meister ohne Einhaltung der Kündigungsfrist Sondertarif arbeitenden jämtliche Ausgesperrten in Arbeit ge- Liberale und Sozialisten warfen dem Ministerpräsidenten in ihre Posten verlassen. Als jede Aussicht auf Wiederein- nommen und freuen sich über den flotten Betrieb. Zwischenrufen 3 weideutigkeit vor. Vandervelde  stellung des Vertrauensmannes geschwunden war, trat die gesamte Unglaublich ist, was von den Unternehmerführern unter den zeigte dann die perfide Haltung der Regierung bei der Ver. Arbeiterschaft der Fabrik mit Zustimmung der Ortsverwaltung des Augen der Staatsanwälte an Terrorismus geleistet wird. Metallarbeiterverbandes in den Streif. Am Tage der Beschluß- 3mangsinnungen treiben ganz ungeniert Innungsstrafen ein, um Generalstreifsparole. Seit gestern befindet sich in dem Ge­Die handlung mit den Bürgermeistern nach der Zurückziehung der faffung des Streits wurde noch kurz vor Feierabend ein Mechanifer, nichtaussperrende Meister zu terrorisieren. Dabei berufen fie fich bäude des Ministeriums vis- a- vis der Kammer ein starkes der auf Montage geschickt werden sollte, aber erst die Versammlung auf ihren forporativen Zusammenschluß mit dem Unternehmer­abwarten wollte, auf der Stelle entlassen. Die Firma versucht verband, der aber wieder, troßdem Obermeister der Innung und Aufgebot von Gendarmen, das die Kammer be nun unter allerlei falschen Vorspiegelungen, der Streit sei beendet Borfizender des Unternehmerverbandes meist in einer Person ver- wachen soll. Auch im Innern des Kammergebäudes befindet ufiv., Arbeitswillige heranzuziehen. Der Streif steht für die Ar- einigt sind, bei den Behörden es durchsetzt, daß deren Arbeiten nur sich eine starke Bewachung. beiter äußerst günstig. Mit den Streitbrechern, die sich ange- den Mitgliedern des Unternehmerverbandes übertragen werden. funden haben, meist unbrauchbaren Elementen, kann die Firma Sie drohen ferner Farbenhändlern, Gerüstbauanstalten usw. mit Ständiges Anschwellen des Generalstreiks. nichts anfangen. Genau so geschlossen, wie die gesamte Arbeiter der sofortigen Entziehung der Aufträge, wenn sie nicht aussperrenden Brüssel  , 16. April.  ( Privattelegramm des schaft den Streit begonnen hat, wird sie ihn auch fortjeßen. Die Unternehmern noch Waren liefern und nicht sofort den Kredit ab- Vorwärts") Die Streifbewegung ist immer noch an­Streifenden ersuchen nun darum, jeden Zuzug fernzuhalten und schneiden. Und froß dieser Gewaltmaßregeln bas flägliche Resultat steigend, besonders in den Provinzen Hennegau  , Lüttich  machen die Bielefelder   Arbeiterschaft besonders darauf aufmerksam, der Aussperrung. Auf diese Art wird sicher dem kleinen Anhang und Gent  , desgleichen sind auch in Brüssel   überraschende Re­weil versucht wird, dort Arbeitswillige anzuwerben. Arbeiter- derer, die den Kampf provozierten, die Kraft früher ausgehen als fultate zu verzeichnen. Tausende von Streifenden ziehen freundliche Blätter werden um Nachdruck gebeten. dem Verbande der Maler die Finanzen. Als einziger Kampf­

Deutsches Reich.

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preis für die Unternehmer bleibt ja jest nur noch der in Aussicht spazierend mit Musik und Gesang auf den Boulevards gestellte Ruin des Malerverbandes übrig. Die Führer der Unter- durch die Straßen. Dies muß besonders betont werden, da Von den örtlichen Tarifverhandlungen im Zimmerer: nehmer haben doch bei der letzten Verhandlung dem Tarifichema eine gewisse Presse immer noch schreibt, in den Straßen gewerbe zugestimmt. Und da sie sicher auch gegen das Verlangen der Ge- Brüssels errege der Streif absolut fein Auffeben. 154 Streif. liegen bis jetzt die Ergebnisse vor aus 8191 Orten mit 47 080 hilfenorganisationen nichts einzuwenden vermögen, wonach es an bureaus funktionieren jetzt in Brüffel. Die Resultate über Zimmerern, von denen 38 024 Verbandsmitglieder sind. Da an der den Schiedssprüchen nichts abzubröckeln gibt und wonach dort, wo die Zahl der Streifenden in Brüssel   stehen aber noch aus. diesjährigen Tarifbewegung 12 943 Orte mit 75 117 Zimmerern die Gehilfen infolge der ja nicht von ihnen gewollten Aussperrung Bisher sind 24 000 kontrolliert worden, darunter 6000 Me­( darunter 57 144 Verbandsmitglieder) beteiligt sind, fehlen mithin bereits günstigere Bedingungen durchgejebt haben, diese respektiert tallarbeiter. noch die Ergebnisse für 4752 Orte mit 28 037 Zimmerern, von denen werden müssen, so muß das Zwedloje ihres Kampfes wohl bald 19 123 dem Zentralverbande angehören. jedem. Einsichtigen flar werden. Die Angebote der Unternehiner bewegen sich im wesentlichen in deur gleichen Rahmen wie die bereits in der vorigen Woche mit

Auch die Streifenden in der Provinz mehren sich. Viele Etablissements schließen aus Mangel an Kohle und Material, Steinarbeiter- Aussperrung. In dem Reisteschen Basalt. Sogar die bürgerliche Preise gibt zu, daß mindestens 325 000 geteilten. Die Vermutung, daß den örtlichen Organisationen der Steinbruche in Kersdorf bei Vauban wurden auf Beranlassung des Mann streifen. Die liberale Bourgeoisie und viele kleine Unternehmer durch Beschlüsse ihrer Bezirksverbände die Grenzen Bruchmeisters 63 Steinbrucharbeiter ausgesperrt, Der Grund zu Leute aus der Provinz unterstützen die Streifenden. In der Angebote genau vorgeschrieben sind, hat sich im weiteren Ver- der Ausjperrung ist die Organisationszugehörigkeit der Leute zum Brüssel   werden die kommunalen Betriebe scharf bewacht. In laufe der Verhandlungen bestätigt. Nur wenige Gebiete jind davon Steinarbeiterverbande. Alle Versuche des Verbandsvertreters, dem Vorort Molenbeef bewachen Gendarmen die Tele­ausgenommen. Auf den entschiedensten Widerstand stößt die Fordes Genossen Staudinger, die Angelegenheit in Guten beizulegen, graphenleitungen. Verantw. Redakt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil verantw.: Tb. Glode, Berlin   Drudu. Berlag: Borwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 4 Beilagen v. Unterhaltungsbl