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Nr. 91. 30. Jahrgang.

4. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Donnerstag, 17. April 1913.1

Die Abgrenzung der Urwahlbezirke für die Landtagswahlen

haben.

genommen, denen ein großer Teil des Baumbestandes zum er mit seiner Frau ausging, das Dienstmädchen mit einem Heinen

per fallen muß. Die Stadt Berlin errichtet bekanntlich in Stinde in der Wohnung zurüd. Bei der Rüdlehr am Abend Klopften

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der Wuhlheide ein großes Wasserwerk und eine Gasanstalt. die Eheleute vorne an, um das Mädchen zum Aufschließen zu ver­Die Arbeiten für das Wasserwerk sind bereits in Angriff anlassen. Es kam aber nicht an die Tür, sondern rief nur von der Stube aus, daß es von einem Einbrecher eingesperrt worden set. Hat, nach den Vorschriften des Gesezes, zu erfolgen unter Be- genommen und werden sehr energisch gefördert, weil die neue Die Leute gingen jetzt die Hintertreppe hinauf und fanden bort die hat, nach den Vorschriften des Gesezes, zu erfolgen unter Be- Riesenanlage, bei der ein neues Verfahren, dem Wasser den Tür aufstehen. Die Stubentür war mit einer Leiter so verstellt, rücksichtigung nicht der Wählerzahl, sondern der Einwoh- Eisengehalt zu entziehen und ein neues Filtriersystem zur daß sie von innen nicht geöffnet werden konnte. Das leis ind Kind nerzahl. Die Bezirke müssen so beztessen werden, daß ihre Anwendung kommen wird, schon im Jahre 1915 in Betrieb lag schlafend in seinem Bettchen. Das eingesperrte, von der Herr­Einwohnerzahl mindestens 750, doch unter 1750 beträgt. Für genommen werden soll. Die umfangreichen Brunnenanlagen schaft befreite Mädchen erzählte, daß plöblich ein Einbrecher in der jede Vollzahl von 250 Einwohnern ist dann 1 Wahlmann zu erstrecken sich von Karlshorst bis zur Nordwestecke der Wuhl- Wohnung erschienen sei. As fie Miene gemacht habe, um Hülfe zu wählen, also 3 von 750 an, 4 von 1000 an, 5 bon 1250 an, heide. Das Gaswerk wird in dem östlichen Teile der Heide er- rufen, habe ihr der Kerl einen so heftigen Schlag über den Arm 6 von 1500 an. Als Einwohnerzahl muß diejenige angesehen richtet werden. Die Stadt Berlin hat bereits mehrere Grund- verseßt, daß sie vor Schmerz die Besinnung verloren habe. G3 cr­werden, die bei der letten Volkszählung ermittelt wurde. Hierbei wird keine Rücksicht darauf genommen, ob stücke am rechten Ufer der Spree angekauft, um von hier aus gab sich, daß für 2000 M. Schmucksachen und Kleidungsstücke ge= stohlen worden waren. Der Arm des Mädchens ist braun und blau inzwischen die Einwohner sich vermehrt oder vermindert wird auch ein besonderer Bahnhof gebaut, der der östlichen nalpolizei bisher noch nicht gelungen, den Einbruch weiter auf­Kohlen und Material anfahren zu lassen. Zu diesem Zwecke angelaufen. Sonst hat es teine Verlegung. Es ist aber der Krimi­Das führt mitunter zu eigenartigen Folgen in solchen Be- der beiden geplanten neuen Bahnlinien durch die Wuhlheide zuklären, insbesondere festzustellen, unter welchen Umständen und zirken, die noch in der baulichen Entwicklung begriffen find angegliedert wird. Auch ein großer Volkspark soll in der mit welchen Mitteln der Einbrecher in die Wohnung hinein­Wuhlheide angelegt werden. Für diesen 3wed ist ein etwa 500 gelangt ist. und seit der lebten Zählung eine starke Bevölkerungs- Morgen umfassendes Gelände vorgesehen. Mit den Ar­zunahme gehabt haben. Unter den Urwahlbezirken Ber- beiten für diesen Volkspark wird schon in nächster Zeit be- Gleisarbeten infolge des Baues der Untergrundbahn in der Kleist­Umleg von Straßenbahnlinien. Die Straßenbahn muß wegen lins find diesmal wieder einige, die für die Landtagswahlen straße wiederholt verschiedene Linien umlenken. An der Lutherstraße von 1913 schon mehr Wähler haben, als sie bei der in 1910 Auch der übrige Teil der Heide, der als Wald bestehen wird die Gleiskreuzung neu eingebaut. Der zweite Teil dieser vorgenommenen Volkszählung Einwohner hatten. In bleibt, wird mannigfache Umänderungen erfahren. Die Wuble, Arbeiten wird aber nicht, wie vorgesehen, am 18., sondern in der der neu erschlossenen Gegend hinter dem Bögonviertel ist der das westlich von Köpenick in die Spree mündende Flüßchen, Nacht vom 28. zum 29. ausgeführt. Dann gehen die Linien 54, 66 zum Landtagswahlbezirk VII gehörende 765. Urwahlbezirk von dem das Waldgebiet den Namen erhalten hat, wird zum und 67 durch die Nürnberger, Kurfürsten- und Schillſtraße und so abgegrenzt worden, daß nach dem Volkszählungsergebnis größten Teile reguliert werden. Zahlreiche neue Wege werden zurüd wie 77, 78; 80 und 81 in der Richtung Charlottenburg - Berlin ihm nur 763 Einwohner zugeschrieben werden können. Er hat angelegt und die alten ausgebessert werden. Nach der Fertig B in der Richtung Kurfürstendamm - Linfstraße über Joachimsthaler-, über Kurfürstendamm , Kurfürsten, Schillstraße wie 93/98; A und aber jetzt bereits 813 Wähler. Der in derselben Gegend lie­stellung aller dieser Bau- und Regulierungsarbeiten wird sich Hardenbergstraße, Kurfürstendamm , Kurfürsten, Maaßenstraße am gende, zu demselben Landtagswahlbezirk gehörende 751. Ur- Die Bublheide den Ausflüglern in einem ganz neuen Ge- Rollendorfplatz, in der entgegengesetzten Richtung vom Nollendorf­wahlbezirk hatte in dem ihm jetzt gegebenen Umfang bei der wande darstellen. Wenn auch mancher Reiz des Waldes ver- plag über Maaßen, Kurfürsten, Nettelbed- und Sleiftstraße. Volkszählung erst 863 Einwohner, heute aber hat er 967 Wäh- loren geht, so dürfte andererseits die Sicherheit in der Heide, ler. Noch ärger ist das Mißverhältnis in einem Bezirk der die bisher trotz der größten Bemühungen der zuständigen Gegend hinter Ringbahnhof Prenzlauer Allee", in dem zum Polizeibehörden viel zu wünschen ließ, ganz erheblich gesteigert Landtagswahlbezirk IX gehörenden 980. Urwahlbezirk. Er ist so abgegrenzt worden, daß ihm nach dem Ergebnis der legten Volkszählung nur 959 Einwohner zukommen, heute aber hat er bereits 1249 Wähler.

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gonnen werden.

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meisterswitive Wobig geworden, die bei ihrem Sohne, dent Das Opfer einer Gasvergiftung ist die 70 Jahre alte Klempner­Fabrikanten Richard W., im Hause Schlesische Str. 6, wohnte. Gestern morgen wurde die Greifin, besinnungslos im Bette liegend, von dem Dienstmädchen aufgefunden. Ein herbeigerufener Arzt Das Halte- und Abfahrtszeichen bei der Straßenbahn. Unsere fonnte nur noch den infolge Leuchtgasvergiftung eingetretenen Tod neuliche Notiz über die Unzweckmäßigkeit, das Halte- und Abfahrts- feststellen. Nach den angestellten Ermittelungen hatte die alte Frau Alles das mag auf den ersten Blick nur komisch scheinen, zeichens bei der Straßenbahn durch eine Zugleine anstatt durch am Abend vorher gegen 10%, Uhr ihr Schlafzimmer aufgesucht und doch hat es auch eine sehr ernste Seite. Jedem der hier ge- Drücken auf einen Knopf zu geben, hat uns eine Zuſchrift eines beim Bubettgehen den Hahn der Gasampel nur ungenügend ab­Straßenbahnschaffners eingetragen, in der dargelegt wird, daß nannten Bezirke konnten nach Maßgabe der Einwohnerzahl von bie jebige Art des Beichengebens vermittelst einer Bugleine die gedreht oder irrtümlich wieder aufgedreht. 1910 nur 3 Wahlmänner zugebilligt werden, die auf die drei praktischere sei. Die elektrische Zeichengebung durch einen Knopf Ein aufregender Vorfall hat sich Dienstagabend in dem Café Klassen zu verteilen find. Die drei Stlassen haben 27, 190, habe manche Nachteile. Es müßten im Wagen eine ganze Reihe Der Reichshof " in der Potsdamer Straße abgespielt. Der 596 Wähler im 765. Bezirk, 26, 227, 714 Wähler im 751. Be folcher Knöpfe angebracht werden, um ein sich notwendig machendes 26jährige Musiker B., der zuletzt in dem Restaurant Alt- Bayern" zirf, 22, 310, 917 Wähler im 980. Bezirk. Da kommt z. B. in sofortiges Halten des Wagens zu ermöglichen. Dann bestehe die beschäftigt war, hatte mit einem jungen Mädchen ein Liebesverhältnis der 3. Klasse auf 596 Wähler, auf 714 Wähler, auf Gefahr der Stromunterbrechung und des Versagens dieser Zeichen- unterhalten, das jedoch in lezter Beit getrübt wurde. Vorgestern 917 Wähler immer nur 1 Wahlmann. Nach Maßgabe gebung. Es kommt vor, daß durch starkes Stoßen des Wagens abend besuchte der Musiker das Restaurant Reichshof "; dort traf der gegenwärtigen Wählerzahlen kann man für diese Bezirke die Klingel sich von selbst in Bewegung sebe. Aus diesem Grunde er seine Geliebte in Gesellschaft eines jungen Mannes an. B. stellte bei mäßiger Schätzung jetzt Einwohnerzahlen von 3000, 4000, fei die Bugleine praktischer und der früher schon eingeführten sie zur Rede und es tam zu einem erregten Auftritt. Plöglich aug aber wieder abgeschafften Drudknopfflingel vorzuziehen. Die Be- der enttäuschte Liebhaber einen Revolver hervor und schoß sich vor 5000 annehmen, so daß jeder- wenn die gegenwärtige Ein- lästigung des Publikums sei minimal und komme faum in Frage, den Augen der zahlreichen Gäste eine Kugel in die Brust, die ihn wohnerzahl berücksichtigt würde in mehrere Bezirke zu zer- wenn wir bestimmt, der hintere Blab frei" bleibe. Die Straßen- schwer verletzte. B. wurde in sehr bedenklichem Zustande nach dem legen wäre. Dementsprechend wären auch die Wahlmänner zu bahnschaffner wünschten die Einführung der Drudknöpfe nicht Krankenhause am Urban geschafft. vermehren, für das Gebiet des jezigen 765., 751., 980. Bezirks wieder. auf etwa 12, 16, 20. Solche Benachteiligungen der Wir nehmen gern von dieser Zuschrift Notiz, da sie von einem noch in der Entwidlung begriffenen Bezirke Manne tommt, der jahrelang im Dienst Erfahrungen gesammelt finden sich noch mehrfach, doch sind sie nicht immer so arg, wie hat und eher in der Lage ist, ein Urteil zu fällen als Zaien dies bei den hier angeführten Beispielen. In der Gegend inner- anderen Städten noch heute die elektrische Zeichengebung besteht. fönnen. Andererseits besteht die Tatsache, daß in verschiedenen halb des Ringbahnhofs Prenzlauer Allee" fällt besonders der zum Landtagswahlbezirk IX gehörende 959. Urwahlbezirk auf, Der neue Grundlehrplan für Groß- Berlins Gemeindeschulen deffen Gebiet bei der Volkszählung 1574 Einwohner hatte und wurde, wie das Nachrichtenamt des Berliner Magiftrats meldet, von jekt bereits 1092 Wähler hat. Das normale Verhältnis der Schuldeputation der Stadt Berlin in ihrer legten Sigung ein zwischen Einwohnerzahl und Wählerzahl ist, daß die Wähler- gehend beraten. Die Vorschläge der Kommission, die zur Beratung zwischen Einwohnerzahl und Wählerzahl ist, daß die Wähler- bes Lehrplanes von der Schuldeputation eingesetzt war, wurden an­zahl rund ein Biertel der Einwohnerzahl beträgt. Hiernach genommen. Leider ersieht man aus dieser Meldung nicht, welcher hätte man für eine ganze Reihe von Urwahlbezirken der neu art die angenommenen Vorschläge sind. Bekanntlich wird geplant, entstandenen Stadteile, die meist von der Arbeiterbe- bas Achtklassensystem der Gemeindeschule Berlins auf ein ber- Hausarzt der Familie Dr. Volmer. Im Munde haben sich Spuren völkerung bewohnt sind, sehr viel höhere Einwohner- fapptes Siebentlassensystem zurüdzufchrauben, zahlen anzunehmen, so daß ihnen sehr viel mehr Wahlmänner auf ein Siebenklassensystem mit dem Dekorationsstück einer Ober­gebührten. Claffe. Es kommt nun aber auch das vor, daß in manchen Ur- Der Streit um den Spandauer Wald ist nun erledigt. Nachdem wahlbezirken die Wählerzahl weit unter dem Normalen die Mehrheit der Zweckverbands- Versammlung dem ihr vorgelegten bleibt. Das ist z. B. da möglich, wo seit der letzten Volkszäh- Vertrag mit Spandau zugestimmt und sogleich danach die Spandauer lung alte Wohnhäuser durch neue Geschäftshäuser ersetzt Gemeindebehörden ihn in dieser Fassung angenommen hatten, ift wurden, die nur noch vereinzelte Wohnungen enthalten. Be- jetzt von den beiden Parteien der Vertrag unterzeichnet sonders aber ergeben sich für die Kasernenbezirke- weil ia worden. Die Stadt Spandau muß 3000 Morgen des Stadtwaldes das aktive Militär als Einwohnerschaft mitgezählt wird, aber ufer dem Unternehmer ausliefern, der es zu industriellen Zwecken auf 50 Jahre als Freifläche sicherstellen, darf aber dafür das Havel­aus der Wählerschaft ausscheidet ungewöhnlich niedrige ausschlachten will. Auch der Bezirksausschuß hat soeben seine Bu Wählerzahlen. 3. B. hat am Tempelhofer Feld der 217. Bestimmung zu der Preisgabe des Havelufers erteilt. zirk( Jüterboger Straße) bei 1743 Einwohnern rund 82 Wäh­ler, ähnlich in Moabit der 1303. Bezirk( Rathenower und befindet sich folgende Anzeige: Kruppstraße) bei 1656 Einwohnern nur 67 Wähler. Diese befindet sich folgende Anzeige: Bezirke haben trotz ihrer geringen Wählerzahl nach Maßgabe ihrer hohen Einwohnerzahl jeder 6 Wahlmänner zu wählen, während jene in der Entwicklung begriffenen Bezirke mit früher wenig Einwohnern und jezt viel Wählern jeder nur 3 Wahlmänner wählen können. Im 1303. Bezirk hat die 3. Klasse 53 Wähler, denen 2 Wahlmänner zugebilligt sind. Jm 980. Bezirk aber müssen 917 Wähler der 3. Klaffe sich mit 1 Wahlmann begnügen. Man sieht, daß die Ungleich heit der Wahlbezirke zu recht schroffen Gegensäßen führen kann.

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Auch ein Beruf. Jm Berliner Lokal- Anzeiger" vom 15. April

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Roulette problem.

Aufklärung erteilt nachmittags nach vorher gehender schriftlicher Anmeldung Baron von Offen berg, Wilmersdorf , Baregerstraße 10, I."

Stallmann mutet das Inserat an, auf das sich natürlich nicht wenige, Wie ein Epilog auf den eben beendeten großen Spielerprozeß Die von der Jagd nach dem Glück leben wollen, melden werden. Fragt sich nur, was der Herr Baron, der anscheinend gar keinen anderen Wirkungskreis finden kann, für die Auftärung" nimmt. Er dürfte mit dem Berdienst daraus das Rouletteproblem allerdings am sichersten gelöst haben.

Großfener

Noch schroffer stellen sie sich dar, wenn man dabei auch Vom Schillerpart ist die nördliche Hälfte schon seit längerer Zeit die Klassen miteinander vergleicht. In vielen Bezirken hat fertiggestellt und dem Verkehr freigegeben. Etwa Mitte Mai soll bekanntlich die 1. Klasse nur einen einzigen Wähler, und oft auch die südliche Hälfte fertig werden, so daß dann die ganze An­darf dieser Einzige 2 Wahlmänner ernennen. Hier 2 Wahl- lage vollendet wäre. Der Magistrat plant eine Kleine Einweihungs­männer auf 1 Wähler der 1. Klasse, dort 1 Mah I- feier. mann auf 917 Wähler der 3. Klasse! Die Stimm­abgabe jedes dieser Einzigen der 1. Klasse kann 1834 ma I fo viel bedeuten als die jedes diefer 917 Wähler der 3. Klasse. tam gestern( Mittwoch) früh gegen 4 Uhr in Mariendorf in der Das ist wirklich eine Brachtblüte des dreiklassigen Geldsacks- Fabrik der Deutschen Teerbeton- Werke G. m. b. H. dicht neben der wahlrechts. Englischen Gasanstalt zum Ausbruch. Als man die Gefahr be merkte, hatte der Brand schon die oberen Stockwerke des vier­stöckigen Fabrikgebäudes erfaßt und die Situation war wegen der benachbarten Gasanstalt äußerst bedrohlich. Außer der Marien­

Partei- Angelegenheiten.

mann in Charlottenburg veröffentlicht jetzt die Staatsanwaltschaft Ueber die Ermittelung der Todesursache des Gymnafiaften Tie­des Landgerichts III u. a. folgende Erklärung: Eine Mitwirkung fremder Personen beim Tode des Tiemann muß als ausgeschlossen Stern hat nach der Beschaffenheit der Leiche und insbesondere nach gelten. Der damals zur Leiche hinzugerufene praktische Arzt Dr. Art und Lage der Strangulierungsmarte am Halse den Standpunti vertreten, daß mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlich feit Selbstmord anzunehmen sei. Er hat diesen Standpunkt auch heute nicht geändert. Seiner Annahme steht weder der Get­tionsbefund noch der sonstige Sachverhalt bei Auffindung der Leiche entgegen. Würgemale oder andere Zeichen von Gewaltantendung find an dem Toten nicht wahrgenommen worden, auch nicht vom bon Pulver oder Gift nicht gefunden. Die Hände waren nicht ge fesselt, vielmehr hatte der Tote eine ihm gehörige Schließkette nur um das Gelenk der einen Hand geschlungen, während das andere fallend war allerdings, daß die Elisabeth Heinrich nach dem Auf­Ende der Kette lose in den Fingern der anderen Hand lag. Auf­finden der Leiche nicht alsbald Hilfe herbeigeholt hat. Doch ist eine solche Kopflosigkeit in ähnlichen Situationen von medizinischen Sach­finden der Leiche nicht alsbald Silfe herbeigeholt hat. Doch ist eine solche Stopflosigkeit in ähnlichen Situationen von medizinischen Sach verständigen auch sonst schon vereinzelt wahrgenommen worden. Gin Motiv zum Selbstmord war nicht zu ersehen, indessen kommt es häufig vor, daß Selbstmörder ohne erkennbare Beweggründe in den Tod gehen. ber

gehenden Erhebungen bestätigte objektive Sachverhalt erfuhr eine Dieser schon damals festgestellte und durch die neuen sehr eins Alenderung durch die Angaben, die Elisabeth Heinrich gegenüber dem Privatdetektiv Schwarz gemacht hatte. Die Art und Weise, wie dieses angebliche Geständnis zustande gekommen und die näheren Umstände, unter denen es abgegeben ist, lassen das Ge­ständnis als vollkommen wertlos erscheinen. Die Heinrich hat alsbald nach ihrer Verhaftung vor Gericht ihre Angaben wider­rufen, sie hat damals und ebenso später bei ihrer ersten Vernehmung durch den ersten Staatsanwalt in vollkommen glaubwürdiger Weise habe, weil dieser durchaus eine gewaltsame Tötung des Tiemann dargelegt, daß sie ihr Geständnis Schwarz gegenüber nur gemacht erklärt haben wollte und ihr für den Fall solcher Angaben die baldige Ghe in Aussicht stellte, während er im anderen Falle die Verlobung lösen und sie öffentlich blamieren wollte.

Ein raffinirter Betrugsfall beschäftigt zurzeit die Kriminal polizei. Der angebliche Ingenieur Bieberstein kaufte bei einer Ber= liner Möbelfirma eine bessere Einrichtung. Er wußte durch ge­wandtes und sicheres Auftreten Vertrauen zu erweden, sodaß man feinen Angaben über Heirat und Mitgift Glauben schenkte und die Zahlung der Kaufsumme bis nach erfolgter Eheschließung verein­barte. Nunmehr stellt sich heraus, daß der Verkäufer einem Be­trüger in die Hände gefallen ist. 24 Stunden nach Lieferung der Einrichtung wurde dieselbe am. 14. April, morgens zwischen 7 und 10 Uhr, aus der Wohnung Landauer Straße 9( Rüdersheimer Plab) schon wieder abgefahren, wie festgestellt ist, und mit ihr ist auch der Ingenieur B. seitdem spurlos verschwunden.

Einen bösen Abschluß fand eine Rattenjagd in Weißenfee. Auf dem Grundstück einer Geflügelmästerei in der Langhansstraße ver­mehren sich die Ratten in erheblichem Maße, und zur Vernichtung der Tiere hatte die Geschäftsinhaberin ein Tesching avgeschafft. Als ein Angestellter Jagd auf die Ratten machte und einen Schuß ab­Der Knabe wurde so e feuerte, traf er den Sohn der Besitzerin. heblich verlegt, daß er ins Augusta- Viktoria- Krankenhaus gebracht werden mußte.

Trebbin . Am Sonnabend, den 19. April, abends 8%, Uhr, im Dorfer Feuerwehr eilten in kurzer Aufeinanderfolge auch die Feuer Schüßenhause( W. Froman) Wahlvereinsversammlung. Tagesordnung: wehren von Tempelhof , Briz, Marienfelde , Lankwig, Südende und 1. Kasse und Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Abrechnung vom vierten von der Neuen Photographischen Gesellschaft in Stegliz zur Hilfe­Quartal 1912/13. 3. Bericht von der Verbandsgeneralversammlung. Leistung herbei. In erster Linie galt es, die Gebäude der Gasanstalt 4. Landtagswahl. 5. Vortrag. zu schüßen. Mit mehr als 10 Schlauchleitungen wurde gegen das Dabendorf bei Roffen. Am Sonnabend, den 19. April, abends Feuer vorgegangen, aber nur langsam fonnte den Flammen Terrain Deutscher Arbeiterfängerbund, Gau Berlin . In der letzten 9 Uhr, bei Wiese: Mitgliederversammlung. Wichtige Tagesordnung abgewonnen werden. Die Hauptarbeit verrichtete die neue Auto- Ausschußsizung wurden zunächst die Vereine Sängerschaft der Reinickendorf- West . Die Generalversammlung fonnte am Diens- dampffprize der Brizer Feuerwehr, die bei diesem Brande die Feuer- walbe aufgenommen. Sodann machte der Vorsigende auf das in Gemeindearbeiter"-Berlin und Vorwärts"-Schöpfurth bei Gbers­tag aus besonderen Umständen nicht stattfinden; diefelbe tagt taufe erhielt. Sie legte an einem ziemlich entfernt liegenden nächster Zeit stattfindende Konzert des Stockholmer Arbeitergesang­Heute abend 8% 1hr im Lofale von Wohlfahrt, Eichbornstr. 18. Hydranten an führte den übrigen Wehren das Wasser zu. Erst vereins" aufmerksam und ersuchte um recht regen Vertrieb der gegen 6 1hr fonnte die Gefahr als beseitigt gelten, so daß ein Teil Billetts. Im Gegensatz hierzu wies er auf den gefaßten Beschluß der Wehren den Brandplag verlassen konnte. Das Fabrikgebäude betreffs des Konzerts der Dresdener Singakademie" hin. Troz­ist größtenteils ausgebrannt und die Aufräumungsarbeiten zogen sich noch mehrere Stunden hin. Ueber die Ursache des Feuers war vorläufig nichts zu ermitteln.

Berliner Nachrichten.

Bebauung der Wuhlheide.

In der Wuhlheide, dem beliebten Ausflugsort der Ber­Hner, werden gegenwärtig umfangreiche Umgestaltungen vor­

Ueber einen myfteriösen Raubüberfall in Schöneberg wird fol­gendes berichtet: In der Hauptstraße ließ ein höherer Beamter, als

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dem der Verein zum größten Teil aus organisierten Arbeitern_be­stehe, habe er sich noch nicht dem Arbeiterfängerbunde angeschlossen; er ersuche daher die Sangesbrüder, das Konzert nicht zu besuchen. Hierauf wurde die Einteilung der Vereine Maifeier befannt gegeben. Auch wurden die Vereine ersucht, sich an den Vormittagsversammlungen der Gewerkschaften zu beteiligen.

zur