Nr. 94. 30. Jahrgang.
144 Sigung, Sonnabend, den 19. April, bormittags 11 Uhr.
Militär- Etat.
Dritter Tag.
Staat oder um den Verrat militärischer Geheimnisse an eine Privatperson.( Hört! hört!)
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Verrat letterer Art ist unzweifelhaft geschehen auf Anstiftung, auf Bestechung durch Kruppsche Angestellte. Meine Herren, das ist bereits nachgewiesen. Die Firma Abg. Dr. Pfeiffer( 3.). Die Beteiligung französischen Krupp hat eine große Anzahl von Geheimberichten über allerhand Kapitals am Dillinger Werk ist Tatsache, erklärt sich Dinge, die sich zum Teil nur auf die Konkurrenz beziehen, zum allerdings wohl aus der historischen Entwickelung des Werkes. Der neue Konstrufvom Abg. Liebknecht vorgebrachte Fall der Waffen- und Muni- Teil aber auch auf Konstruktionen( Hört! hört!) tionsfabrik ist hier bereits früher besprochen worden, und hat sich tionen, die die Militärverwaltung und die Konkurrenz einführen als wahr herausgestellt. Was Herr Liebknecht aber über will- eine große Zahl solcher Geheimberichte in ihren Geheimfächern in Essen gehabt.( Hört! hört!) Diese Geheimberichte sind zu einem großen Teil auch beschlagnahmt worden. Ich habe eine Anzahl von Abschriften dieser Geheimberichte in meinen Händen. Ich will sie dem Hause in diesem Stadium nicht zur Verfügung stellen. Ich habe dem Herrn Kriegsminister das höchste Maß von Loyalität bewiesen, indem ich ihm von diesen mir zugegangenen Papieren einige in der Form, in der sie mir zugegangen sind, überantwortet habe.
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Sonntag, 20. April 1913.
bin ich Eurer Majestät untertänigster und ergebenster Diener.
( Heiterkeit und Zurufe von den Sozialdemokraten.) Und damit Sie auch wissen, unter wessen Segen die Firma Krupp sich darauf entwickelt hat, will ich Ihnen verlesen. Sie lautet:
die Antwort Napoleons III.
Der Kaiser hat mit vielem Interesse den Atlas emp. fangen, und Seine Majestät haben den Befehl gegeben, Ihnen für diese Mitteilung zu danken und Ihnen zu wissen zu tun, daß Seine Majestät lebhaft den Erfolg und die Ausdehnung einer Industrie wünschen, welche die Bestimmung hat, der Menschheit beträchtliche Dienste zu weisen.
( Zurufe und Lachen bei den Sozialdemokraten.)
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Es ist nur noch notwendig, daß in das Kruppsche Wappen ein Heiligenschein aufgenommen wird, in dem der Name Napo leon III. einzuschreiben wäre.( Heiterkeit und Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.)
vorgetragen hat, ist im höchsten Maße beschämend.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Es ist darin soviel des Hochbefremdlichen und Bedauerlichen, daß es auch durch die gestrigen Erklärungen des Kriegsministers und den in der Presse heute früh mobil gemachten Beschwichtigungsrat nicht aus der Welt geschafft werden kann.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Wir sind auch nicht so naiv, uns an den immer an der Strippe bereit gehaltenen und schleunigst hervor gezogenen Unterbeamten" zu halten. Für die Qualität Meine Herren, es sind keine Geheimnisse, die verraten worden zu halten. Für die Qualität find- sagt der Kriegsminister. Die ganze Angelegenheit ist von dieses Unterbeamten wird ein treffender Maßstab sein die Höhe der Summen, die er zu zahlen in der Lage war.( Sehr richtig! der Firma Krupp als das Geheimste, Intimste behandelt Der Herr Kriegsminister hat nicht nur der Firma Krupp den bei den Sozialdemokraten.) Sobald die Untersuchung abgeschlossen worden. Von der Firma Krupp sind diese Aftenstüde einer ganz besonderen patriotischen Dank auszusprechen sich für verpflichtet iſt, wird das Kriegsministerium alle Energie aufwenden müssen, besonderen Person überantwortet worden, die die besondere Auf- gehalten, sondern er ist sogar so weit gegangen, mir einen fleinen um solchen Zuständen ein Ende zu machen. Im übrigen bin gabe gehabt hat, diese Geheimnisse zu bewahren. Der Herr Kriegs- Vorwurf zu machen, daß ich die Sache vorgebracht hätte; es würde ich einverstanden mit dem, was Herr Liebknecht gestern minister sagt, es sei nicht erwiesen, daß höhere Kruppsche Beamte das nicht dienlich sein für die Untersuchung, meint er. Wenn etwas gesagt, und Herr Gans Edler zu Butlit noch unterstrichen mit bei der Angelegenheit tätig seien. Wir sind daran gewöhnt, bewiesen hat, daß es notwendig war, die Sache jetzt vorzubringen, hat, nämlich, daß es unbestreitbare Tatsache ist, daß durch Zette- daß die Methode befolgt wird, die kleinen preiszugeben, dann ist es die Art, wie der Herr Kriegsminister mir gestern ge= lungen des Großkapitals Kriege entstanden sind. Werden die die kleinen Diebe zu hängen und die großen antwortet hat, und die Tatsache, daß der Herr Kriegsminister Fäden so fein gesponnen, wie Herr Liebknecht es gestern auseineine sehr ritterliche Methode! Gehört aber andergesezt hat, so ist es hohe Beit, daß das Parlament laufen zu lassen breinfährt. fraten.) Der Kriegsminister hat gestern zum Schluß das Hohe Krupp? Der ist der Verwahrer dieser ganzen Dinge gewesen; fannt war, und daß er dennoch gegen diese Firma nichts unter( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemo- etwa der Herr von Dewis in Essen zu den Kleinen der Firma gestern zugegeben hat, daß ihm jener unerhörte Brief der Deutschen Munitions - und Waffenfabrik bereits seit zwei Jahren be= Lied der Firma Krupp gesungen. Wie wird mir da? Der in seinem Schrank sind vom Berliner Untersuchungsrichter diese nommen hat, obwohl dieser Brief doch in der Tat ein mindestens Abg. Müller- Fulda hat 1901 nachgewiesen, daß es den Geheimberichte beschlagnahmt worden. Aber es sind die Amerikanern gelungen ist, von der Firma Krupp für Panzer- Kleinen, auf die man alles abwälzen möchte, damit die Firma sehr starkes Stück auch für die stärksten Nerven der stärksten platten eine Ermäßigung zu erreichen, die das Deutsche Krupp rein dastehe, damit man ihr weiterhin Aufträge von Geschäftspatrioten darstellt. Reich nicht erreichte.( Lebhaftes Hört! hört!) Herr Grz- Reich 3 wegen zuwenden kann, damit die Ehre des aber weiter eine andere Tatsache. Nämlich die Untersuchung, die Wie nötig es war, dieses Material hier vorzubringen, beweist berger hat gezeigt, daß im Jahre 1911 erst nach dem Eintreten anderer Firmen in die Konkurrenz eine Ermäßigung Deutschen Reiches, die mit der Ehre der Firma Krupp merkwürdig bei der Firma Krupp erzielt worden ist. Der Kriegsminister hat bersippt zu sein scheint, gerettet werde!( Sehr gut! bei den Sozial- in der Hauptsache geschlossen ist, ist nunmehr auch gekehrt worden gegen denjenigen, von dem man den Verdacht hat, daß er mir die gestern lediglich zurückgewiesen, daß durch die Klüngeleien, von demokraten.) denen Herr iebknecht gestern gesprochen hat, der Verrat mili- Ich habe selbstverständlich vom Herrn Kriegsminister keinen Mitteilungen gemacht hat. Das ist eine altbewährte Methode in tärischer Geheimnisse begangen sei, Herr Liebknecht hat aber auch Dank erwartet. Aber daß der Herr Kriegsminister in seinen Preußen: wenn ein Mißstand aufgedeckt wird, dann wird vor allem davon gesprochen, daß in diesen Versuchen, Geheimnisse zu erlan- Ausführungen glaubte, der Firma Krupp noch einen Dank auch eingeschritten gegen den, der ihn aufgedeckt hat.( Sehr wahr! gen, sehr bedenkliche Konkurrenzmanöver zu erblicken sind, und das abstatten zu müssen für ihre großen patriotischen Leistungen, das bei den Sozialdemokraten.) Nachdem ich als Zeuge vernommen halten wir nach den früheren Erfahrungen mit der Firma Krupp mutete doch ein wenig eigenartig an!( Zustimmung und worden bin in einem Verfahren, das dienen soll der Ermittelung, für durchaus wahrscheinlich.( Lebhafte Zustimmung im lebhafte zurufe bei den Sozialdemokraten. der Feststellung, ob irgendeine Person als Ueberlieferer dieses Zentrum und bei den Sozialdemokraten.) Unruhe.) Materials in Frage kommen kann, sehe ich mich allerdings verPflichtet, auch meinerseits mit aller Rücksichtslosigkeit vorzugehen. bereits in den Händen der Richter, alles ist beschlagIm übrigen muß ich darauf hinweisen: der Untersuchungsziveck kann nicht mehr gefährdet werden, denn alles Materialist nahmt; es kann sich jetzt nur noch darum handeln, die rechtliche Qualifikation zu finden für die Handlungen; das Tatsächliche liegt
In der Frage der Beurteilung der Diedenhofener Kapläne stimme ich mit Herrn Ha egy überein.
Heiterkeit.)
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Blaze.
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fraten.)
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Das Gemeinwohl hat mein Vorgehen gefordert, hat mir zur Pflicht gemacht, die
gemeingefährlichen Praktiken der Rüstungsinteressenten
Vielleicht ist der Herr Kriegsminister, der ja jetzt etwas daran gewöhnt ist, an patriotischen Zentenarfeiern teilzunehmen, dabei lagen der Zivilberufsmusiker Ausdruck zu verleihen. Ohne Krupp kann man ja alle die patriotischen Ruhmeslieder auf Zum Wort habe ich mich ursprünglich nur gemeldet, um den durch die Gewöhnung hingerissen worden; er konnte nicht anders. Es ist sehr bedauerlich, daß der Kriegsminister diesen geplagten Deutschland gar nicht fingen, wie sie in den Kriegervereinen, im Leuten das Gesuch um eine Audienz abgeschlagen hat.( hört! Jungdeutschland- Bund, in allen den Militärvereinen usw. gesungen hört! im Zentrum und bei den Sozialdemokraten.) Wenn der Kriegsminister auch nur einen kleinen Teil der werden. Wenn einmal Krupp zusammenstürzt, dann hat unjer bereits fest in den Akten. Aber ettva mit diesen Mitteilungen so Petitionen der Zivilberufsmusiker erfüllen würde, würden sie ihm deutscher Patentpatriotismus einen schweren Schlag erlitten. dankbar durch das Land blasen:„ Wir winden dir den Jung-( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Man braucht nur ein- lange zu warten, bis die Heeresvorlage unter Dach und fernkranz mit veilchenblauer Seide."( Stürmische mal zu betrachten, wie sich die Presse zum Teil heute stellt. Die& ach sein würde, das konnte mir natürlich nicht beikommen, um Deutsche Tageszeitung" registriert die gestrigen Vorgänge mit der weniger, als ich und alle meine Freunde und jeder Einsichtige necht einzugehen haben wir vorläufig einen Anlaß nicht, vielleicht sogar:„ eine Berleumbung der Firma Krupp ". daß es in der Tat gegenwärtig Abg. Götting( natl.): Auf die Enthüllungen des Abg. Lieb- Bemerkung:„ eine schwere Beleidigung"- ich weiß bielleicht nach diesen Enthüllungen noch mehr als bisher wissen, ( Lachen bei den Sozialdemokraten.) Wir müssen Aufklärungen ab- Das ist die Art, wie( Abg. Dr. Dertel erhebt sich von seinem keine größere Gefahr für den europäischen Frieden warten über die Person des Täters und seinen Zusammenhang und seine Macht innerhalb der Firma. Große anhaltende Heiterkeit.) als die franAllerdings Lassen Sie es sich nur gibt das muß immer wiederholt werden Ich zösische und deutsche Heeresvorlage. Und die werden wohl nach den Erklärungen des Kriegsministers noch einmal geben!( Abg. Dr. Dertel: Das steht nicht darin!) genug bedauerliche und beschämende Tatsachen werde es Ihnen gleich zeigen,( zurufe. Glocke des Präsidenten.) deutsche Heeresvorlage ist unzweifelhaft, genau wie die französische übrig bleiben.( Buruf bei den Sozialdemokraten: Na, also!) Wenn Auch die„ Tägliche Rundschau" reagiert in einer höchst verwerf- Heeresvorlage, zu einem sehr wesentlichen Teil das die Untersuchung abgeschlossen ist, werden wir mit unserer schärfsten lichen Weise auf diese Dinge, indem sie dasjenige, was ich hier vor- Produkt der patriotischen Wühlarbeit jener Sorte verächtlicher Berurteilung solcher Dinge nicht zurückhalten. gebracht habe, in einem Entrefilet in einer geradezu schnoddrigen Geschäftspatrioten, Kriegsminister v. Heeringen: Abg. Pfeiffer hat auf Annoncen Weise verhöhnt, während es die Entschuldigungsmeldungen breit von denen ich gesprochen habe.( Sehr richtig! bei den Sozialdemo der Militärmusiker hingewiesen. Nach den Bestimmungen find solche Anzeigen in furzer sachlicher Form zu halten. Was den Fall und auffällig wiedergibt. Das ist auch so ein Organ, das sich Krupp anlangt, so ist es ja selbstverständlich, und das Verhalten nicht genug tun kann im patriotischen Geschrei, ein Organ, von des Kriegsministeriums in der Vergangenheit beweist das aus- dem man so sicher wie zweimal zwei vier ist sagen kann, daß auch, drücklich, daß die Heeresverwaltung all solche Praktiken, die im ohne daß es vielleicht die Betreffenden wissen, die geheimen Kanäle Falle Krupp in Frage kommen können, auf das schärfte miß- iener Rüftungsinteressenten dort hineinleiten.( Sehr richtig! bei aufzudecken! Ich habe gestern gesprochen von der Deutschen billigt und daß die Heeresverwaltung keinen Augenblick zögern den Sozialdemokraten.) wird, sobald die Ermittelungen dafür den erforderlichen Anhalt ergeben haben, der Angelegenheit näherzutreten. Der Herr Kriegsminister hat die Frage aufgeworfen, wieviel Waffen- und Munitionsfabrik, von den Dillinger Abg. Dove( Vp.): Die gestrigen Mitteilungen des Abg. Lieb- wir doch der Firma Krupp in Deutschland verdanken. Ich werfe werken, von Krupp . Der Herr Kriegsminister hat Krupp knecht haben ein derart peinliches Aufsehen innerhalb und die Gegenfrage auf: Was verdankt die Firma Krupp dem deutschen halb oder dreiviertel in Schutz genommen und noch dazu verherraußerhalb des Hauses erregt, daß es doch wünschenswert ist, die Volke?!( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Der Herr licht; er hat in bezug auf die Waffen- und. Munitionsfabrik zuMomente, die schon jetzt einer Besprechung unterzogen werden Kriegsminister hätte sich doch einmal die Frage vorlegen sollen, gegeben, daß er nichts getan hat, und auch nicht gesagt, daß er fönnen, nicht mit Stillschweigen zu übergehen. Sehr richtig! ob die Leistungen der Firma Krupp nicht recht gut bezahlt etwas zu tun gedenke, und über Dillingen hat er gänzlich links.) zumal in einer Zeit, wo dem Volfe so große Lasten für das worden sind( Lebhaftes Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten), geschwiegen. Ich gehe wohl nicht fehl, wenn ich daraus die Heer auferlegt werden sollen, muß es doch außerordentliches Be- und ob die Hunderte von Millionen, die jetzt in den Händen dieser Schlußfolgerung herleite, daß die erforderliche Energie zum Eindauern erregen, wenn festgestellt ist, daß interessierte Firmen Firma sind, nicht aus den Taschen der Aermiten der Armen des greifen beim Herrn Kriegsminister noch nicht vorhanden ist, daß sogar mit Benuzung der Auslandspresse für deutschen Volkes entnommen worden sind.( Lebhaftes Sehr wahr! er denjenigen Standpunkt, über den meiner Ansicht nach gar nicht Heeresvermehrungen Stimmung machen. Auf jeden Fall muß die Heeresverwaltung alles tun, um zu verhüten, bei den Sozialdemokraten Unruhe rechts.) Die Firma Krupp diskutiert werden kann, weder in einer Verwaltung, die auf Reindaß solche Dinge in Zukunft wieder vorkommen fönnen.( Sehr sollte dem deutschen Volke danken, daß es diese Firma so hat lichkeit hält, noch in einem Parlament, das auf Reinlichkeit hält, richtig! links.) Was den Fall Krupp anlangt, so ist das Er- blühen, wachsen und gedeihen lassen, wenn auch zu einem großen bisher noch nicht mit der wünschenswerten Sicherheit eingenommen freuliche dabei, daß der Kriegsminister seine Schuldigkeit getan hat. Teil recht widerwillig. hat.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Allerdings bleibt ihm wohl noch ein weiter Spielraum, in Zukunft Die Firma Krupp als patriotische Firma! Ist Ihnen vielleicht feine Schuldigkeit zu tun. Auf den Fall selbst gehe ich nicht ein, erinnerlich, Herr Kriegsminister, daß am 29. April 1868 Herr da ich die Einzelheiten nicht kenne. Der strikte Beweis, daß die Friedrich Krupp , Gußstahlfabrikant zu Essen im Kreise Firma um die Praktiken des Berliner Beamten gemußt hat, scheint mir noch nicht erbracht. Die Frage der Duisburg , an einen gewissen Berstaatlichung dieser Industrie kann man doch nicht so aus dem Handgelenk lösen. Der Kriegsminister hat die technischen und ge- einen Brief gerichtet hat, der in den bekannten" Briefen deutschäftlichen Bedenken dagegen schon angedeutet. Aufgabe der scher Bettelpatrioten" abgedruckt ist, in dem es heißt: Militärverwaltung wird es vor allem sein, gegen die leider nur zu verbreitete Erscheinung im Heere energischer vorzugehen, daß die Ermutigt durch das Interesse, welches Eure erhabene Art der Behandlung abhängig gemacht wird von irgendwelchen Majestät für einen einfachen Industriellen und die glück Zuwendungen an Unteroffiziere usw.( Sehr richtig!) lichen Ergebnisse seiner Bemühungen und seiner unerhörten Dieses Schmierwesen muß überall auf das schärfste bekämpft Opfer bewiesen haben, wage ich von neuem, mich Allerwerden. Auf alle Fälle muß der vorgetragene Fall Veranlassung höchstderselben mit der Bitte zu nahen, geruhen zu wollen, geben, auch konkurrenzfirmen heranzuziehen und alles mögliche zu tun, um derartige Dinge unmöglich zu machen.( Sehr beifolgenden Atlas anzunehmen. Er enthält eine Samm richtig!) Das einzig Erfreuliche an der Sache ist, daß der Kriegslung von Zeichnungen verschiedener in meinen Werkstätten minister seine Schuldigkeit getan hat. eingeführter Gegenstände. Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß besonders die vier leßten Seiten, welche die Gußstahlfanonen darstellen, die ich für verschiedene hohe Regierungen Europas angefertigt habe, einen Augenblick die Aufmerksamkeit Eurer Majestät auf sich lenken dürften und meine Kühnheit entschuldigen werden.
Abg. Dr. Liebknecht( Soz.):
Mit dem tiefsten Respekt, mit der größten Bewunderung
Der Herr Kriegsminister hat mir gestern zunächst mit einem nationalökonomischen Gallimathias geantwortet, auf den näher einzugehen ich keine Veranlassung habe. Er hat dann gemeint, es feien Geheimnisse irgend welcher Art in dem hier fraglichen Fall Krupp nicht verraten worden. Es sind Geheimnisse verraten worden. Das müßte dem Herrn Kriegsminister man fönnte hinzufügen: und mit der Hoffnung auf recht zahlbekannt sein. Auch müßte er wissen und unterscheiden, ob es sich reiche Bestellungen( Sehr gut! und Heiterkeit bei den SozialHandelt um den Berrat militärischer Geheimnisse an einen fremden demokraten),
Dabei ist die Sache von einer viel größeren Bedeutung, als nur durch den Namen Krupp angedeutet wird, oder durch die Namen Krupp , Waffen- und Munitionsfabrik, Dillingen.
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Ich habe im Beginn meiner gestrigen Ausführungen auf den Panzerplattentonzern hingewiesen. Es ist Ihnen be ja viele Herren, die über diese Dinge besser Befannt das pfeifen ja die Spaßen von den Dächern; hier sißen fcheid wissen als wir, daß die Rüstungsinteressenten untereinander allgemein kartelliert sind. Es ist weiterhin bekannt, daß Krupp der führende Name, die führende Macht in der Rüstungsindustrie ist. Wenn nun dasjenige, was ich hier vorgetragen habe, bei der Firma Krupp , der angesehensten aller dieser Fabriken, vorkommt und nicht mehr bestritten werden kann, was für ein Licht wirft das dann auf die gesamte deutsche Rüstungsindustrie? Wessen haben wir uns zu versehen bei den übrigen Unternehmungen, die auf demselben Gebiete liegen? Die allergrößte Borsicht ist geboten; das allergrenzenloseste Mißtrauen. Der Seriegsminister müßte eine allgemeine Enquete einleiten, die in der rücksichtslosesten Weise allen Firmen gegen. über durchgeführt würde. Denn wenn das bei Krupp und bei der Waffen- und Munitionsfabrik passiert ist, dann garantiert uns niemand dafür, dann spricht vielmehr eine gewisse Wahrscheinlichmöchte ich fast sagen dafür, daß die andern Firmen in ihren Geschäftspraktiken nicht wesentlich anders, anständiger als diese beiden großen Firmen sein werden. Ich habe von dem Herrn Kriegsminister vermißt, daß er diese allgemeine
feit
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