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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 286.

Parlamentsberichte.

Deutscher   Reichstag  .

Mittwoch, den 6. Dezember 1893.

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10. Jahrg.

durchaus nicht Wunder nehmen. Ist es föderativ, daß die Merger über den Verlust an auswärtigen Papieren ein solches Einzelstaaten beim Reiche um Zuschüsse betteln? Ehe man solche Gesetz machen, wäre thöricht; aber ich bestreite, daß es sich hier Zuschüsse bewilligt, müßte man doch die ganzen bayerischen überhaupt um eine Maßregelung der Börse oder etwas derartiges Finanzverhältniffe prüfen. Das Reich soll schon die Haupt handelt. Es handelt sich hier lediglich um ein Finanzgefeh. 13. Sigung vom 5. Dezember 1893. 1 Uhr. finanzquellen in Beschlag genommen haben; das zu sagen war Man mag über die Börse denken, wie man will, ste ist ein wirth­Am Bundesrathstische: Graf v. Caprivi, v. Böt nicht besonders geschickt, gerade bei den jeßigen Steuern. Das schaftlich nothwendiges Institut, welches internationale Be­icher, Graf v. Posadowsty, Miquel, v. Riedel. Auf der Tagesordnung steht die erste Berathung des Gesetz diese Steuerquellen werden zum Theil erst den Einzelstaaten ent- nichten. So wenig ich verkenne, daß die Börse ein nothwendiges Reich hat keine Weinsteuer, keine Steuer auf Frachtbriefe u. f. w.; ziehungen pflegt; ihre nationale Isolirung würde die Börse ver­entwurfes wegen Abänderung des Gesetzes, betr. die Erzogen. Warum will man nicht eine bayerische Frachtbriefsteuer, Institut ist, so wenig wird verkannt werden, daß an der Börse hebung von Reich 3 stempelabgaben. eine pfälzische Weinsteuer einführen! Das wagen oft bedenkliche Geschäfte gemacht werden. Die Arbitrage ist eine Bayrischer Finanzminister v. Niedel: Wenn ich zu diesem Sie gar nicht in Ihren Einzelstaaten; damit fallen Sie nothwendige und nüzliche Börsenmanipulation; aber es fehlen Gefeßentwurfe das Wort nehme, so geschieht es darum, weil die einfach durch bei Ihren Landsleuten.( Sehr richtig! lints.) die Merkmale, welche sie unterscheiden von den anderen bayerische   Regierung den höchsten Werth auf die Annahme dieser Unser positives Programm ist die Aufhebung der Liebesgabe und Spekulationsgeschäften. Die verbündeten Regierungen haben Vorlage legt. Die Einzelstaaten befinden sich schon jetzt in den wir stimmen darin überein mit der preußischen Regierung, welche fein Mittel gefunden, um die berechtigte Arbitrage zu schoen. größten Verlegenheiten und suchen jezt schon nach Mitteln, um im vorigen Jahr die Liebesgabe zu einem Biertel befeitigen Daneben ist aber zu beachten, daß die Arbitragegeschäfte die durch die Höhe der Matrikularbeiträge und die sich ver- wollte, und wer war damals negativ? Der bayrische Finanz- conto à meta gemacht werden. Von anderer Seite wird mindernden Ueberweisungen entstandenen Lücken auszufüllen. minister hat diese Vorlage zu Fall gebracht!( Sehr richtig! verlangt, daß jedes Zeitgeschäft höher besteuert werden foll Gegen die Einführung der mehrfach vorgeschlagenen Reichs- lints.) Die Tabaksteuer soll wieder fommen. Das wollen wir als das Kassengeschäft, einkommensteuer muß ich mich vom Standpunkte der bayerischen abwarten; das wurde auch beim Tabak- und Branntwein Spielgefchäft ist. Das ist unrichtig. weil es ein Differenz, also ein Regierung mit derfelben Entschiedenheit erklären, wie die Monopol gesagt, und sie sind nicht wieder gekommen. Wenn die geschäfte abgeschlossen, weil man augenblicklich keine paraten Mittel Das ist unrichtig. Es werden viele Zeits preußische Regierung. Wenn Ungerechtigkeiten und Unzuträglich- Tabatsteuer angenommen wird, dann wird eine weitere Erhöhung hat oder weil man sich einen bestimmten Kurs sichern will. feiten vermieden werden sollen, müßte man die einzelstaatlichen derfelben allerdings nicht mehr vorkommen, aber wohl das Zeitgeschäfte und Kaffengeschäfte kann man gar nicht von ein­Ginfommensteuern beseitigen. Das würde so tief eingreifen, daß Monopol, weil die Betheiligten selbst die Sehnsucht haben, von einander trennen. In allen Staaten beschäftigt man sich damit, icht blos die einzelstaatlichen Regierungen, sondern auch die den Verationen des jezigen Tabaksteuer Gesezes Landesvertretungen mit allen Mitteln fich dagegen wehren zufommen. Der Hinweis auf England, Frankreich   u. f. w. wärtigen Staaten gegenüber nur in sehr bescheidenem Maße. los die Börsenpapiere stärker heranzuziehen; wir thun das den aus­würden, daß ihre Autonomie zerstört wird. Wieweit das fun- paßt nicht; denn wir haben 2, dirte Einkommen besteuert werden soll, spielt dabei eine große Frankreich   26 und England 131/2, Der Quittungsstempel trifft die Arbeiter nicht; denn alle Ju­Desterreich 8 Milliarden Schulden. validen- Versicherungspflichtigen sind vom Stempel befreit. Die Rolle. Das Reich müßte sich also tief in die Verwaltung und Man sagt, unsere Zeit lebe im Zeichen des Verkehrs, und die Fälle, daß der kleine Handwerker den Stempel trägt, find aka­Veranlagung von Steuern einmischen. Sehr recht hatte der Vorlage zum Stempelsteuergesetz ist ein drastischer Widerspruch demisch konstruirt. Nach der Statistik haben bei der Reichsbank preußische Finanzminister, wenn er da fragte: Was bleibt denn dazu; Steuerbeamte stellen sich in die Bahn des Verkehrs und die Checks einen Durchschnittsbetrag von 15 125 Mark, bezi. von der Selbständigkeit der Einzelstaaten noch übrig? Nach der verlangen wie die Reisigen in alter Zeit einen Steuerbetrag, die rothen Checks von mehr als mehr als 7000 Mark gehabt. Entwickelung der Dinge ist es daher natürlich, daß das Reich ohne daß eine Gegenleistung für den Verkehr vorhanden ist. Daß da der kleine Stempel nichts ausmacht, ist selbstverständlich. zur Deckung feiner Ausgaben sich zuwendet den durch die Man foll Steuern erheben vom Einkommen, man tann Steuern Der Frachtbriefstempel hat sein Vorbild ebenfalls in England, Reichsverfaffung ausgebildeten indirekten Steuern. Die ver vom Verbrauch erheben; aber falsch ist es, Geschäfte zu besteuern, Frankreich   und Desterreich. Daß die Sammelladungen nicht bündeten Regierungen waren bemüht, die Vorlagen so zu die erst ein Einkommen schaffen sollen, vielleicht aber einen mit einem Stempel belegt werden, sondern daß der Stempel gestalten, daß die Lasten möglichst wenig fühlbar sind. Die Schaden bringen. Ich bin deshalb ein grundsäßlicher Gegner jedes einzelne Stück trifft, ist selbstverständlich. Mit englischen Regierungen haben es vermieden, nothwendige Lebensbedürfnisse von Umsatzsteuern. Ich lasse mich auch nicht dadurch bestechen, Berhältnissen dürfen wir die unsrigen nicht vergleichen. Würden zu belasten. Ungerecht ist der Vorwurf, daß wir mit diesen daß man diesen Stempel eine Börsensteuer nennt. Es giebt ja Sie uns die englische Malzsteuer geben, die 200 Millionen ein­Steuervorlagen ben wirthschaftlich Schwächeren treffen.( Wider dumme Leute, die sich einreden lassen, daß hier einzelne reiche Leute, bringt, so könnte man darüber sprechen. Das Finanzbedürfniß spruch links.) Ein solcher Vorwurf trifft jedenfalls den Entwurf die an der Börse spielen, besteuert würden. Die Einkommensteuer ist kommt von der Verstärkung unserer Wehrkraft, die nothwendig des Stempelgesetzes nicht. Bedenken werden nur gegen die das Mittel, diese reichen Leute zu treffen. Mich leiten weder war durch unsere geographische Lage. Wäre diese Lage nicht so Quittungssteuer erhoben im Interesse des fleinen Mannes.( Sehr Sympathien noch Antipathien für die Börse. Dort find alle ungünstig, so brauchten wir die Steuern wahrscheinlich nicht. Daß richtig! lints.) Solche Bedenken mögen ja bestehen, aber ernst- Parteien vertreten, die Konservativen mit ihrer großen Land- der Frachtstempel die kleinen Lente trifft, ist nicht zuzugeben; 47 pet. haft kämen sie doch nicht in Betracht bei der Geringfügigkeit der fundschaft, auch Antisemiten und auch solche, die politisch ge- aller Frachtsendungen und 97 pet. aller Postpackete find steuerfrei. Stempelfäße und bei der großen Zahl der Einwohner. Der finnungslos sind. Aussteller einer Nota, einer Quittung hat gar fein Intereffe haben bei der letzten Wahl Gelder gesammelt für die Durch den wirthschaftlichen Verkehr wie andere Steuern. Die Regierung Große Finanzbanken und Börseninftitute Gerade diese Stempelsteuern werden weniger tief eingreifen in daran, daß eine solche ausgestellt wird, das ist Sache des führung der Militärvorläge. Die Stempelsteuer trifft nicht die braucht die Steuern, sie nimmt an, daß diese Steuern die schwachen Empfängers der Waare 2c.( Gelächter links.) Die Weinsteuer Börse, sondern wird abgewälzt wie Porto und Zelegramm Schultern am wenigsten belasten. Ich fann Sie deshalb nuv ist nur gerichtet gegen einen Lurusartikel. Wäre die Weinsteuer- gebühren auf die Auftraggeber. Einige Arten von Geschäften bitten, die Vorlage anzunehmen.( Beifall links.) Borlage nicht gemacht worden, so hätte man uns die lebhaftesten werden unmöglich gemacht und dadurch Leute geschädigt, die Vorwürfe gemacht.( Sehr richtig! rechts.) Man behauptet, daß ganz solide Geschäfte machen. Abg. Graf Kanit( dt.): Jede neue Steuer ruft ein gewisses Man wird Schauergeschichten Mißbehagen hervor. Hier handelt es sich um die Kosten der durch die Labatsteuer das ganze Reich aus dem Leim gehe, daß erzählen von der Schlechtigkeit der Börse. Die Steuern find Militärvorlage, deren Kosten die Mehrheit des Reichstages an= die Regierung nichts anderes zu thun hätte, als möglichst viele tein Mittel dazu, die Moralität der Börse zu heben. erkannt hat; dann aber haben wir es zu thun mit der Deckung Existenzen zu vernichten. Dabei haben die Intereffen der Ar-( Sehr richtig! lints.) Das würde darauf hinauslaufen, des Ausfalls der Zolleinnahmen infolge der Handelsverträge. beiter der Regierung in erster Linie am Herzen gelegen. Der zur Bekämpfung des Spielteufels den Spielfartenstempel Herr Richter hat die Steuervorlage als schlecht bezeichnet; er ist Vorwurf, daß die Tabaksteuer auch die breiteren Volksschichten und angesichts der Wuchergeschäfte den Wechselstempel zu erhöhen. ein Gegner der Militärvorlage. Aber wo bleiben dann die trifft, ist nicht unberechtigt. Aber der Vorwurf verliert bedeutend Je gewagter ein Geschäft ist, desto größer wird der Gewinn, Handelsverträge? Davon spricht er allerdings nicht. Herr Richter, an Gewicht, weil ja niemand zu rauchen gezwungen ist( Wider desto weniger fallen solche Unkosten ins Gewicht. Die foliden jetzt decken Sie den Einnahme- Ausfall bei den Zöllen. Die Börsen­pruch links), und weil die verbündeten Regierungen von einem Geschäfte aber fönnen eine solche Auflage nicht vertragen. Die fteuer ist zuerst zur Berathung gestellt worden. Das ist mit irationellen, die billigen Tabake besonders schwer belastenden Wirkung des Gesezes wird sein, daß die Provinzialbantiers geweiser Ueberlegung geschehen; denn die anderen Steuern Etenersystem, zu einem Werthsteuersystem übergehen. Wenn das schädigt werden, daß die kleinen Bankiers von den großen Banken sind auf mehr Widerstand gestoßen als die Börsensteuer. Reich feine neuen Steuern erhält, wie sollen die Einzelstaaten an den Börsenplägen aufgesaugt werden, daß endlich das Arbitrage: Man denkt dabei an die Ausbeutung des unerfahrenen Publikums, austommen? Dann müßten die direkten Steuern erhöht werden. geschäft unterdrückt wird. Die scharfen Kontrollmaßregeln werden an die ungünstige Beeinflussung der Preise durch das Treiben der In Bayern   sind unter den Steuerpflichtigen nur 217, welche eine von den Bankiers als ein unberechtigstes Mißtrauen betrachtet, Börse u. f. w. Für alle diese Sünden soll nun die Börse büßen; Hente von mehr als 30 000 m. haben. Eine Heranziehung der während doch feststeht, daß die Bantiers die Stempelsteuer- Gefeße die Börsensteuer wird als eine gerechte Strafe für diese Aus­breiten Masse wäre also auch bei der direkten Steuer unaus gewissenhaft beobachtet haben, daß nur wenige Defraudations schreitungen bezeichnet. Mein Standpunkt ist ein anderer. Die bleiblich. Wollte man die Steuererhöhung auf eine geringere Anfälle vorgekommen sind; es wurden bei der Stempelsteuer in Börse an sich ist nüßlich; ich verschließe das Auge vor den Miß­zahl von Schultern legen, müßten sie so erheblich herangezogen wer einem Jahre 238 M., bei der Branntweinsteuer 232 000 m. de ftänden nicht; aber ein Steuergesetz darf niemals einen straf­den, daß eine entschiedene Rückwirkung auf Handel und Wandel fraudirt. Für die Besteuerung der ausländischen Effekten ist rechtlichen Charakter haben. Wir müssen uns fragen, ob das und damit auch auf das Wohl des Arbeiters unausbleiblich ist. Stimmung vorhanden, weil das Publikum daran viel verloren Steuerprojekt ein geeignetes ist, ob der Ertrag der Steuer ein Wiit dem, was ich vorgetragen, find die Motive der Regierungen hat. Vor solcher Gesetzgebung vom Standpunkte des Er- ficherer und nachhaltiger ist und nicht berechtigte Interessen ver­für ihre Vorlagen noch nicht erschöpft. Ein Hauptmotiv bildeten zürnten sollte man sich aber hüten; durch die Steuer werden letzt werden müssen. Von diesem Gesichtspunkte habe ich die auch die Beziehungen des Reichs zu den Einzelstaaten. Das die schlechten Papiere nicht ferngehalten werden von Deutschland  . Börsensteuer geprüft und kann sie nur als wirthschaftlich Reich hat die hauptsächlichsten Quellen der indirekten Steuern Die Lotterien hätte man lieber ebenso wie die Spielbanken auf und politisch gerechtfertigt bezeichnen. für sich in Anspruch genommen; durch die Gesetzgebung wird heben sollen. Wer den Quittungsstempel annimmt, mit dem ist hat ihren Abschluß gefunden; wenn die Ergebnisse bekannt Die Börsenenquete ein Theil der Einnahmen auf die Einzelstaaten überwiesen, so- überhaupt nicht mehr zu streiten. Der Reichs- Schatjekretär hat werden, wird man sagen: Der Berg hat eine Maus geboren. weit sie nicht durch Matrifularbeiträge aufgebraucht werden. erzählt: Wer baar bezahlt, bedürfe feiner Quittung. Ich weiß Die Minderheit der Kommission hat weitergehende Anträge Nimmt man die Sache zu leicht, so steht man über Nacht vor nicht, woher er diese Erfahrung hat. Der Quittungsstempel ift geftelt, ist aber nicht durchgedrungen. Ich mache meinen Kollegen einem Defizit, dessen Deckung fehr schwierig wird. Die eine Steuer auf den Ordnungssinn im Geschäft. Wenn der feinen Vorwurf aus ihrer Ueberzeugung. Aber ich hoffe, daß die Ansicht, daß die Einzelstaaten teine Ansprüche auf die finanzielle Stempel so gering ist, warum haben denn die Minister sich aus- Minorität bald Gelegenheit finden wird, ihren Wünschen Aus­Beihilfe des Reichs haben, ist nach dem Gange der deutschen   genommen. Da hätten sie doch mit gutem Beispiel vorangehen druck zu geben. Der nominelle tägliche Umsatz der Börse, z. B. Steuerreform- Berhandlungen von 1879 nicht begründet. Man sollen. Das ist so recht eine Steuer, die den Mittelstand belastet. der Berliner Börse, ist ja ein enormer. Es handelt sich aber ging damals von der entgegengesetzten Anschauung aus. Mit dem Frachtstempel hat man sich in der Deffentlichkeit wenig meist nur um Differenzgeschäfte  ; ob dieselben moralisch oder Die Versagung jeder finanziellen Beihilfe seitens des Reichs beschäftigt, wohl weil man ihn nicht ernst nahm. Die Reichs- unmoralisch sind, darauf kommt es nicht an. Wenn beim Umfah würde auch unbillig sein. Nicht blos Ausgaben find durch die verfassung fordert die möglichst niedrige Tarifirung der Massen von Immobilien ein hoher Stempel gezahlt wird, warum foll Ueberweisung des Reichs beftritten, sondern es sind auch Er- artifel; das wurde also ein Grundrecht bezeichnet, wichtiger als die Börse nicht eine Umsatzsteuer zahlen? Aber ich bin auch leichterungen geschaffen worden, die z. B. in Bayern   5 Millionen alle politischen Grundrechte. Jetzt wird ein Stempel eingeführt, der Meinung, daß eine allzu große Erhöhung des Stempels Mart betragen. Daß auf Vorrath Steuern bewilligt werden der gerade bei den geringwerthigsten Artikeln besonders be- nicht zur Vermehrung, sondern zur Berminderung der Ein­sollen, tann man nicht sagen in anbetracht der großen Schuld- lastend ist; so z. B. bei einem Waggon von Packsteinen, der nahmen führen wird. Der Ertrag der Börsensteuer ist in fumme des Reichs. Wenn eine Ueberweisung seitens des Reichs 50 Pi. Gewinn abwirft, beträgt der Stempel von 20 Pf. 40 pCt. der lezten Zeit schon in der Abnahme begriffen gewesen. nicht stattfindet, werden die Einzelstaaten anderweit die Mittel des Werthes. Die Sammellabung war ein Fortschritt, jest will Die fleinen Steuerbeträge scheffeln, nicht die großen. Ist der aufbringen müffen. Die Tabat Fabrikatsteuer, wenn Sie fie man bei Sammelladungen jedes einzelne Stück besteuern. Wenn Stempel zu hoch, so wird die Anzahl der Geschäfte sich ver­heute ablehnen, wird in der kürzesten Zeit wieder er der Fiskus Geld braucht, dann nimmt er eben gar teine Rück- mindern. Ich hoffte aus der Rede des Abg. Richter etwas scheinen. Wir wollen und erstreben eine feste Ordnung, sicht.( Sehr richtig! lints.) Bom Parteistandpunkte aus tönnten lernen zu fönnen, aber die Hoffnung ist nur theilweise erfüllt welche dem Reiche und den Einzelstaaten eine ftetige mir nur die Annahme der ganzen Steuervorlagen wünschen; die worden. In einem Punkte kann ich mit ihm übereinstimmen, Finanzwirthschaft sichert. Wir wollen ferner, daß die Menge der Placereien und Scherereien würde die Anschauung wo er eine Abschaffung der Staatslotterien verlangt. Ich ver­Erhöhung ber direkten Steuer möglich ft wach rufen, daß wir doch das richtig vorausgesehen haben. lange allerdings nur eine Reform. Wir haben fünf verschiedene vermieden und hintenangehalten wird. Wir Gerade diejenigen Parteien, welche die Militärvorlage ange- Staatslotterien und es darf nicht geduldet werden, daß die kleinen wollen endlich, daß die indirekten Steuern so eingerichtet nommen haben, hätten alle Ursache, uns vor diesen Schädlich Staaten fich auf Rosten der anderen bereichern. Hamburg   bezieht werden, daß fie möglichst leicht getragen werden fönnen. Aus feiten zu bewahren.( Beifall links.) aus seiner Staatslotterie fast 2 Millionen, der preußische Staat diesem Gesichtspuntt bitte ich, die heute zur Berathung Schaßfekretär Graf v. Posadowsky: Wenn eine neue nur 8 Millionen! Aus Mecklenburg   habe ich nichts erfahren stehende Vorlage und die übrigen zu würdigen.( 3Zustimmung Steuer vorgeschlagen wird, dann ertönt der Kassandra Ruf tönnen; es wird mir mitgetheilt, daß dort die Staatseinnahmen rechts.) mit lapidarischer Kürze: Die ganze Branche wird ruinirt. und Ausgaben nicht bekannt gegeben werden.( Heiterkeit.) Es wäre Abg. Richter( Freis. Vp.): Als wir im Kreise der Parteien Wenn wir uns dadurch bange machen ließen, dann würden wir zweckmäßig, die Staatslotterien abzuschaffen und dafür eine ein­über die geschäftliche Behandlung der Vorlagen sprachen, waren niemals zu einer Steuer fommen. Es ist immer ein schmerzlicherheitliche Reichslotterie einzurichten. Beim Arbitragegeschäft wir der Meinung, daß nicht allgemeine Steuerfragen in die Vorgang, wenn ans der Einzelwirthschaft etwas in die Allgemein scheint doch noch etwas verdient zu werden; denn die deutsche Debatte gezogen werden. Der Präsident ist einem Minister wirthschaft übergeführt werden soll. Gegen die Börsensteuer hat Bant hat noch ganz erfreuliche Dividenden vertheilt, wenngleich gegenüber nicht in der Lage, ihn zur Sache zu rufen. Der Herr sich die Börse selbst ziemlich ruhig verhalten. Sie hat sich ge- bei ihr das Arbitragegeschäft in den Hintergrund tritt. Herr Minister hätte das alles sagen tönnen bei der ersten Berathung fagt, fie tann es ertragen.( Buruf links: Sie weiß, es nüht ihr Richter hat geklagt über die Verstaatlichung der Eisenbahnen, des Etats, bei welcher er nicht anwesend war. Aber man scheut nichts!) Auch die Meinung des Hauses war, daß die Börse wodurch die Leute zu den ausländischen Papieren gedrängt wor die Kritik der einzelnen Vorlagen und sucht die Aufmerksamkeit herangezogen werden fönnte. Man hat gefagt: Die Börse hat den find. An die Stelle der Eisenbahnpapiere sind die Konsols auf andere Dinge zu lenten. Was abgesehen von bayrischen sich refignirt unterworfen. Aber ich fann Sie beruhigen: Die getreten und wenn der Kapitalist ausländische Papiere bevor­Bahlen, die wir nicht fritisiren können, der Minister vorgebracht Börse rührt sich wieder und fängt an, den Fehler wieder gut zugt, so ist das seine Schuld. Wenn der Binsfuß sinkt, dann hat, das hat der preußische Finanzminister schon viel beffer ge- zu machen. Ueber die Erfahrungen mit der Börsensteuer habe muß der Kapitalist sich einrichten( Aha! links). Andere fagt. Als Handlanger der Reichs- Finanzverwaltung haben wir ich hier einen amtlichen Bericht, der geschrieben ist nach müssen sich auch einrichten und wer sich nicht ein­den Vorrebner nicht angesehen. Nein, die Finanzminister Erlaß der bestehenden Börsensteuer. Es wird berichtet, richten kann, der wird in der Regel den kürzeren ziehen. gleichen sich alle, sie wirthschaften alle gern aus dem Bollen, von dem Rückgang der Geschäfte und von den geringen Ein- Meine Freunde haben sich sehr interessirt für eine besondere und vom bayerischen Finanzminister gilt das insbesondere. nahmen aus der Börsensteuer. Dieser Bericht ist 1885 ge- Emissionssteuer auf ausländische Werthe; nach genauerer Brüs Warum haben Sie das vor der Berathung der schrieben, wie ich annehme, mit voller ehrlicher Ueberzeugung. fung fann ich mich nicht dafür aussprechen, weil die Papiere Militärvorlage nicht gefagt, daß die Einzelstaaten Aber die Verfasser des Berichts haben sich getäuscht zum Bor  - dann im Auslande emittirt und nachher in das Land gebracht tein einwandfreies Budget mehr aufstellen können ohne theil der Börse und auch der Reichstaffe. Die Banken haben da werden. Eine Emissionssteuer würde eine Prämie auf, die neue Steuern vom Reich? Sehr richtig! links.) Die mals mit 1248 Millionen Kapital gearbeitet, jegt arbeiten sie mit schlechten ausländischen Papiere sein. Daß das Reportgeschäft Ueberweisungen auf die Einzelstaaten find durchaus tein 1651 Millionen und ihre Rentabilität hat sich gesteigert von 6/3 entlastet werden soll, hält Redner nicht für nöthig. Wenn man Grundgedanke der Reichsverfassung; umgekehrt: die Einzelstaaten auf 72/3 pet. troß des erhöhten Stempels. Man sagt: aber jeht aus Intereffententreifen gedroht habe, das Reportgeschäft werde follen zu den Kosten des Reichs zuschießen, folange nicht direkte liegt das Börsengeschäft danieder! Kein Sachverständiger wird als Lombardgeschäft behandelt werden, so kann das der Regie­Reichssteuern eingeführt sind. Angesichts der indirekten Steuern der Meinung sein, daß die Stempellast daran schuld ist.( Sehr rung gleichgiltig fein. Ich vermisse eine Berechnung des Bayerns  , die namentlich wegen des Malzaufschlages sehr hoch richtig! rechts.) Das sind lediglich die Folgen der großen Ueber- Einnahme Ausfalls, der entstehen wird durch Fortfall des find, würde eine Erhöhung der bayerischen indirekten Steuern spekulation, man hat das Bertrauen verloren. Daß wir aus doppelten Schlußsteinftempels für die Provinzial Bantiers,

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