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Wurf kann ich nicht in Aussicht stellen, lernt auch dieser würde den verfassungsmäßigen Grundlagen widersprechen, auf denen das Deutsche Reich   aufgebaut ist. Die Vernehmung der Zeugen und Sachverständigelt ist nicht Sache der Paria- mentarischen Körperschaften, sondern der Exekutive In die Exekutive einzugreifen, liegt dem Deutschen Reiche   uni so weniger ob, als es ein Bundesstaat ist und die Exestttive den Einzelstaaten obliegt. Ich inust also sowohl der Einsetzung einer Kommission widersprechen, als auch erklären, dag ein Gesetzentwurf, wie er verlangt wird, nicht vorgelegt wird. Anders steht der Reichskanzler zu der Resolution der Budgetkommission. Auch bezüglich dieser Kommission hat der Reichskanzter das gleiche verfassungsmäßige B e- denken. Es handelt sich hier um einen Akt der Exekutive und auch die Aufstellung des Programms der Kommission ist nach Lage der Verfassung Sache des Reichskanzlers. Andererseits hält es der Reichs- kanzler für erwünscht, über die Fragen der Versorgung unsere? Heeres mit Waffen und Kriegsmaterial und die dabei in Zukunft etwa einzuschlagenden zweckmäßigen Maßnahmen in weitem Um- fange S a ch V ej: st ä n d i g e zu hären. Er ist auch gern brreit, sich dabei der Sachkunde von Mitgliedern des Hauses zu bedienen. Wir sind zwar überzeugt, daß eine solche Untersuchung Mißstände so wenig feststellen wird, wie etwa eine Mit- schuld der Regierung hieran, und ich muß auch meiner- seils gegen eine derartige Unterstellung mit aller Entschiedenheit Einspruch erheben. Wenn der Reichskanzler eine solche Kommission niedersetzt, so geschieht das allein m dem Bestreben und in' dem Wunsche, zweifelhafte Vorgänge aufzuklären und dabei niemand zu schonen, sondern lediglich die Verhältnisse klar zulegen und danach festzustellen, ob etwa daS Verfahren, wie eS bisher bei Vergebung der Lieferungen eingeschlagen worden ist, in Einzelheiten einer Verbesserung fähig ist. Ich habe �deshalb im Namen des Reichskanzlers zu erklären selben Grundsätzen hinetngesattM werden wie sonst in Kommissionen f dieses Hause».(Zuruf des� Abg. Arendt.) Ich begreife Ihren »In der Resoluton, betreffend die Bildung einer'Kommission zur Prüfung der Rüstungslieferungen, ist vorgesehen, daß der Reichstag Mitglieder in diese Kommission wählen soll. Hiergegen bestehen Bedenken grundsätzlicher Art. Dagegen ist der Reichskanzler bereit, den Wünschen dahin stattzw geben, daß er alsbald eine Kommission bilden wird, die aus V e r> tretern der beteiligten Ressorts und aus ge> eigneten Sachverständigen besteht. In diese Kommission sollen auch Mitglieder des Reichstages berufen werden, wobei die Wünsche der Parteien berücksichtigt werden sollen." Abg. Graf Westarp sl.)t Meine Freunde werden gegen den An trag Albrecht nicht nur, sondern auch gegen die Resolution der Kommission stimmen. Wir haben verfassungs­rechtliche Bedenken und außerdem wird der Anschein erweckt, als ob irgend etwas zu verbergen wäre, und dadurch wird Elementen natürlich außerhalb des Hause?' Gelegenheit zur Verhetzung gegeben. Die Resolution ist auch gegenstandslos, nachdem der Reichskanzler sich bereit erklärt hat, in Kommissions Verhandlungen einzutreten. Die Vergebung der Lieferungen gehört zur Exekutive und der Reichskanzler wird dafür zu sorgen haben, daß die Kommission sich nicht zu einer solchen auswächst, die an der Exekutive mitwirkt. Diese Erklärung gebe ich auch im Namen der Reichspartei ab. Staatssekretär Delbrück  : ES handelt sich nicht um eine Kom- Mission, die irgendwie in die Exekutive der Regierung einzugreifen hat. Es handelt sich auch nicht um e i n e K g m m i s s i o n d e s Reichstages, sondern unt eine der Militär- und Marineverwaltung, zu der Sachverständige, darunter auch Mitglieder diese» Hause», zugezogen werden. Die Kommission hat nur zu prüfen und zu kontrollieren, sie soll etwa so arbeiten wie seinerzeit die Bankenquetekommission. Abg. Erzbcrger sZ.): 1005 ist eine wörtlich gleichlautende Resolution angenommen worden und der Bundesrat hat ihr zugestimmt. Damit fallen alle verfassungsrechtlichen Bedenken. Der Reichstag hat sich sehr wohl darum zu kümmern, ob die bewilligten Summen auch zweckentsprechend ausgegeben werden. lLebhaste Zustimmung.) Wir würden ja sonst zu einer reinen Registrtermaschine werden. Der bloße Umstand, daß wir für Lieferungen, so lange sie nur der einen Firma Krupp  übertragen waren,'60 bis 80 Proz. mehr bezahlt haben,(Hört! hört!) rechtfertigt allein schon die Einsetzung einer solchen Kom- Mission. Ich muß auf» entschiedenste Verwahrung gegen eine solche Einschränkung unseres Budget- und Kontrollrechts einlegen, wie sie Graf W e st a r p will. sLebhaste Zustimmung.) Der Antrag Albrecht ist bedeutungslos, da ja Nach der Erklärung der Regierung eine solche Kommission nie ins Leben treten würde. Abg. Paasche snatl.) schließt sich dem Vorredner an. Abg. Dr. Müller-Mciningen sVp.): Wir haben in der Kommission gegen den Antrag gestimmt, weil er uns nicht weit genug geht, denn wir wünschett eine reine Parlaments- kom Mission, denn nur diese genießt das Vertrauen der weitesten Kreise. Nach den Ausführungen deS Staatssekretär? dürfte der Reichstag überhaupt die die Initiative zu einer Verfassungsänderung ergreifen. Wir werden für den Antrag Albrecht stimmen, und wenn dieser abgelehnt wird, für den der Kommission, um wenigsten» etwas, zu erreichen. sBeifall bei der Bolkspartei.) Staatssekretär Delbrück  : In dem Antrag Alb recht sehe ich einen Antrag auf Handlungen, die in der Verfassung nicht begründet sind. Wenn Sie eine Verfassungsänderung wünschen, so müssen Sie sie beantragen; aber einer Verfassungs- hnderung dahin, daß derartige parlamentarische Untersuchung?« kommissionen nach englischem Muster eingeführt werden, dürften die Verbündeten Regierungen kaum zustimmen. Das Budget- oder Kontrollrecht des Reichstags bezweifeln oder einschränken zu wollen, liegt mir völlig fern. Eine gemischte Kommission kann nicht der Reichstag einsetzen, sondern nur der Reichskanzler, weil das eine BerwaltungSmaßregel ist, und er hat sich bereit erklärt, eine solche Kommission einzusetzen. Abg. Dr. Frank-Mannheim sSoz.): Der Staatssekretär hat in seiner Rede erklärt, die Anträge seien verfassungs- widrig, und hat diesen schweren Vorwurf nicht zurück- genommen(Staatssekretär Delbrück  : Da» kann ich ja gar nicht I) Er erhält ihn also aufrecht. Es wird Sache des Reicks- tags sein, diesen Vorwurf in geeigneter Form energisch zurückzuweisen. Der Staatssekretär kann zu der Auffasiung nur kommen, wenn er meint, eine Kommission, die gewisse Vor- gänge prüfen will, will eine Exekutive ausüben. Die Kommission soll lediglich daS Kontrollrecht ausüben.(Lebhafte Zustimmung.) In der Verfassung ist eine solche Kommission freilich nicht vor- gesehen, aber sie ist auch n i ch t v e r b o t e n, es kann in der Vcr? fassung eben nicht jeder Schritt vorgesehen sein, den der Reichstag  fich. klaren zu sein, wenn sie fich gegen diese Anregung wehrt, sie weiß offenbar nicht, biS zu welcher Tiefe da» Mißtrauen geht. (Lebhaftes Sehr richtig!) Die Kommission kann nur wirken, wenn sie vom vollen V e r t r a u e n d e s L a n d e S getragen ist. Eine von der Regierung einberufene Kommission wird ein Vertrauen im Lande nicht genießeit(Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemo- kraten), eine solche würde mir das Vertrauen haben, das die Re- gietung selbst hat. und daß dieses Vertrauen auf ein Minimum gesunken ist, darüber sollte die Regierung sich keiner Täuschung hin- geben. Soweit der Antrag der Kommission da§ Recht auf Zeugen­vernehmung geben will, bedeutet er eine Welte rbildung der Verfassung, aber eine notwendige.(Sehr richtig I) Wenn die Kommission in dem von der Regierung vorgezeichneten Rahmen arbeitet, kann sie nur daS von der Regierung vorgelegte Material prüfen, nicht aber die Geschichte der Borgänge aufklären.(Lebhaftes Sehr wahr!) Wird unser Antrag ab- gelehnt, so haben wir den der Kommission_ ammendiert in einer Weise, daß die einzusetzende Kommission wenigsten» in der Mehr« heit aus Vertretern des Volkes besteht, die nach den« Schmerz, Herr Arendt, Aber wenn die Kommission auf die wert volle» Dienste der freikonservativen Partei verzichten muß, so wird das fiir die Aufllärung dienlich sein.(Beifall bei den Sozialdemokraten.) Abg. Spahn(Z.): DaS Mißtrauen des Volkes gegen die Militärverwaltung ist durchaus noch nicht be f e i t i g t. Das Kontrollrecht ist das wichtigste Recht des Reichs tages, daher bitte ich, der Resolution der Budgetkommission zu zustimmen. Abg. Graf Westarp(k.): Aus welche Rechte der Abg. Frank die Rechte des Reichstages stützen will, wenn nicht auf die Ver fassung. weiß ich nicht. Die Verwaltung des Reiches geht vom Bundesrat aus, der Reichstag hat nur soweit mitzuwirken, wie die Verfassung besagt, Abg. Waldstein(Vp.) konstatiert, daß die Nr. 1 der sozialdemo statischen Resolution nach Ansicht des ganzen Haufes zweifellos iunerhaljb der jetzigen Befugnisse des Reichstages liegt. In der Nr. 2 liegt wohl eine Fortbildung unserer konstitutio- nellen Verfassung vor, aber nur auf dem gewöhnlichen Wege des Erlasses eines Gesetzes. Der Abg. Spahn lehnt den Antrag der Sozialdemokraten nur aus taktischen Gründen ab, obwohl er ihm prinzipiell zustimmen muß. Staatssekretär Dr. Delbrück: Der Abg. Frank hat gesagt, ein tiefes Mißtrauen im Volke gegen die Regierung be stünde und daß man nicht das Vertrauen hätte, daß eine von der Regierung eingesetzte Kommission unparteiisch arbeiten könne. Tat fachen für diese Behauptung sind nicht vorgebracht.(Lachen links.) Die wenigen Fälle von Bestechung, die gelestent lich überall einmal vorkommen können, werden unmöglich die Behauptung begründen, daß eine ganze Regierung daS tiefste Mißtrauen verdiene. Auch Abg. Spahn sprach von dem Vorhandensein eines Mißtrauens. Ich muß gegen solche Behauptungen Verwahrung einlegen. Ich schlage vor, die gemischte Kommission mit den von mir vor« geschlagenen Modifikationen anzunehmen, weil wir alle bestrebt sind, redlich unsere Pflickt zu tun, und weil in weiten Kreisen des Volkes die Meinung besteht, daß die Regierung und ihre Beamten absolut intakt sind.(Beifall rechts.) Abg. Lebebonr(Soz.): Wenn auf Antrag unserer Partei oder anderer Parteien die Frage der eidlichen Vernehmung durch eine Kommission prinzipiell geregelt wird, dann dürfen wir der Zustimmung des Abg. Spahn und seiner Fraktion hoffentlich sicher sein. Diese Schluß folgerung   ist gerechtfertigt, wenn sich auch der Abg. Spahn jetzt in Schweigen hüllt. ES ist relasiv gleichgültig, ob der von uns beantragte Gesetzentwurf eine Verfassungsänderung enthält oder nicht. Fürst B i S m a r ck hat seinerzeit selbst die Forderung be kämpft, daß man die Einführung von Verfassungsänderungen er- schwere. Es wurde die Möglichkeit offen gelassen, die Verfassung, soweit eS nötig würde, einfach auf dem Wege der Gesetz gebung zu ändern. Dieser Status quo, der damals von der Regierung veranlaßt wurde. ermöglicht eS unS, jetzt leichter eine Verfassungsänderung herbet« zuführen, selbst wenn eS der Regierung unbequem ist. Der Staatssekretär und der Kriegsminister haben fich dagegen verwahrt, daß die Regierung in den hier in den letzten Tagen er« örterten Fragen schuldig sei, wenigstens durch Unterlassung s- s ü n d e n. Im Falle der Deutschen Waffen« und Mu- nitionSfabrik sind der Regierung von meinem Freunde Lieb« knecht eine Reihe von Tatsacken mitgeteilt worden, und eS ist da- her der Regierung als Unterlassungssünde schwerster Art anzurechnen, daß sie keine entsprechenden Maßregeln gettoffen hat. Die KorruptionSbande der Kriegshetzer kann leicht behaupten: dieser Regierung gegenüber brauchen wir unS gar nicht zu genieren, die schluckt alleS. Der KriegSmmister hat den schweren Enthüllungen Liebknechts gegenüber, deren Richtig« keit er durchaus nicht bestritten hat und bestreiten konnte, dadurch zu entkräften gesucht, daß er sagte, wir könnten ebenso gut behaupten. daß die M u n i t i o n s f a b r i k a n t e n den weiteren Krieg ver- ursacht hätten.(Zuruf: Am Ende haben wir den Balkankrie�g verursacht I) Ein solcher Zuruf ist geradezu frivol.(Prä- ident K a e m p f ruft den Redner für diesen Ausdruck zur Ord- nung.) Im Falle Krupp   hat der Kriegsminister, anstatt über 'olche Machenschaften daS Urteil zu fällen oder anstatt ich Meinungsäußerungen vorzubehalten, eS für angebracht erachtet, dieser Firma ein Loblted zu fingen. DaS ist ein Verhalten, daS meiner Ansicht nach über den Begriff der Unter« lassungssünde hinau»geht. Ich erinnere auch an die Affäre TippelSkirch u. Co. Wenn nun noch bestritten werden sollte, daß die ReickSregierung nn der Tatsache, daß daS Deutsche Reich durch Machensckaften schwer gesckädigt worden ist, durch eine Haltung, die mindestens alS Unterlassungssünde bezeichnet werden muß, mitschuldig ist, dann würden wir unS bemühen, aus der neuesten Zeit noch andere Tatsachen anzuführen.(Beifall bei den Sozialdemokraten.) Abg. Mertin(Rp.): Der sozialdemokratische Antrag will in klarer Weise eine Verfassungsänderung, die wir nicht wollen. Eine Aufklärung wollen auch wir 5 die garantieren uns unsere unabhängigen Gerichte.(Lachen bei den Sozialdemo- kraten.)« Abg. Dr. Paasche(natl.): Daß ein große» Mißtrauen im Volke über da» Verfahren bei Lieferungen be« t e h t, ist Tatsache.  (Lebhafte Zustimmung.) Deshalb sollten wir festhalten an der Kommission, wie sie die Budgelkommission vorgeschlagen hat. Eine Kommission, wie die Regierung sie wünscht, würde da» Mißtrauen nicht beseitigen können.(Lebbafte Zu- timmung.) Sehr energisch protestiere ich gegen die Auffasiung deS Abg. Graf Westarp  , der Reichstag habe nur di? etatsrechtliche und rechnungsmäßige Kontrolle. Dazu genügt der Rechnungshof. Der Reichstag muß gegen diese Beschränkung seiner Rechte energisch protestieren.(Lebbafter Beifall.) Abg. Graf Westarp(kons.): Ich habe die parlamentarische Kon« trolle nicht einschränken wollen, denn ich habe zugegeben, daß der Reichstag die Zweckmäßigkeit der Ausgaben auch zu prüfen hat. Abg. Dr. Paasche(natl.): Kurz vorher hat der Abg. Graf W e st a r p seine Worte soweit nicht ausgedehnt. Die Diskussion wird geschlossen. Unter Ablehnung der sozialdemokratischen Anträge, für die außer den A n t r a g st e l l e r n� nur die V 0 l k s p a r t e i stimmt, wird die Resolution der Kommission angenommen. Abg. Zimmermann(natl.) protestiert unter lebhafter Unruhe deS Hause« in erregtem Tone dagegen, daß beim Vertrieb der General- tabskarten der Buchhandel ausgeschaltet werde, weil die p e n s i 0- nierten Offiziere damit betraut werden. Redner beantragt, diese KartenvertriebSstellen aufzuheben. Abg. Erzberger(Z.) unterstützt diesen Antrag. Generalleutnant Staads: Nur wo der Buchhandel versagt, sind solche Kartenvertriebsstellen und zwar vorläufig nur versuchsweise eingerichtet. Abg. Dr. Südekum(Soz.): In der Kommission wurde gesagt. mit dem Buchhandel käme man nicht aus, weil der Vertrag mit der Firma E i s e n s ch m i d t bestehe. Dann soll man diesen Vertrag ausheben. Aber vielleicht war die Hauptsache die Versorgung der pensionierten O f f i, i e r.e. Die Militärverwaltung sollte ür Verbilligung der Generalstabskarten sorgen, und zu diesem Zweck ein vernünftiges Abkommen mit dem Buchhandel treffen. ��Generalleutnant Staad  »: Der Vertrag mit Eisenschmidt ist abgelaufen und nicht wieder erneuert; an Stelle der Firma ist als Zentrale für den Vertrieb dieLandesaufnahme" getreten, die nicht mit allen einzelnen Buchhandlungen in Perbindung trete» kann. Abg. Dr. Semler(natl.) empfiehlt nochmals den Antrag Zimmermann. Der Antrag Zimmermann wird mit großer Mehrhett an­genommen. Der Rest de» Etats wird levaiteloS bewilligt. Hierauf vertagt sich das JjauS auf Donnerstag 2 Uhr.(Etat des ReichSmilitärgerichtS, deS Rechnungshöfe  », deS Reichsschatzamts; Kleiners Vorlogen.)_ Schluß 8 Uhr. par!amentarifck)es. Tie Budgetkommission des Reichstages lehuie in der Mittwochsitzung die Forderung des Reichsschatzamtes, die Zahl der Direktoren in diesem Jahre um einen zu vermehren, ab. Den vor Inkrafttreten des Versorgungsgesetzes für ver- unglückte militärische Luftschiffer verunglückten Per- sonen sollen weitgehende Unterstützungen aus Fonds zur Verfügung gestellt werden. Beim Allgemeinen Pensionsfonds beantragte Graf Westarp  , es möge baldigst ein Gesetzentwurf vorgelegt werden, oer eine Auf- besserung der Bezüge der Altpenfionäre bringt. Dazu beantragte Genosse Südekum, die Regierung auch um baldige Vorlegung einer Novelle zur Reichsversicherungsordnung zu ersuchen, die eine Herabsetzung der Altersgrenze für Altersrentner vom 70. auf das 65. Lebensjahr bringt. Die Kommission nahm einstimmig beide Anträge an. Bei der Allgemeinen Finanzverwaltung wurde angeregt, gegen die Buckmacher bei den Renneu vorzugehen, eventuell zu versuchen, sie zur Totalisatorsteuer heranzuziehen. Einstimmig wurde eine von den Volksparteilern beantragte Re- solution angenommen, die um«in Gesetz ersucht, das der Hinter- ziehung der Totalisatorsteuer einen Riegel vorschiebt, eventuell soll eine Konzessionierung der Buchmacherei eimveten. Die Kommission trat sodann in die Beratung des Nachtrag- etats ein, der eine Landoank für Südwestafrika schaffen will. Gefordert wird eine Summe von 10 Millionen Mark, um den Ansiedlern Kredit gewähren zu können. Der jetzt in Deutsch  - land auf Urlaub befindliche Gouverneur ist von der Landesver- sammlung förmlich dazu gedrängt worden, daS Geld für die Kredit- gewährung zu beschaffen. Die Redner aller bürgerlichen Parteien äußerten Bedenken, sprachen aber gleichzeitig ihre Bereitwilligkeit zur Bewilligung aus. Gegen die sozialdemokratischen Stimmen wurde der NachtragSetat genehmgit. Die nächste Sitzung soll am kommenden Fveitpg stattfinden mit der Wehrvorlage als Tagesordnung. Dagegen wurde aber Einspruch erhoben mit dem Hinweis, daß diese Beratung zeit- lich nicht getrennt werden solle. Dem Vorsitzenden wurde die Eni- scheidung überlassen._ Tie Wahl des Genossen Haupt erneut für ungültig erklärt. Wie schon berichtet wurde, war nach den bisherigen Beschlüssen der Wahlprüfungskommission mit der erneuten UngültigkeitZ- erklärung der Wahl des Genossen Haupt-Magdeburg zu rechnen. Diese wurde denn auch in der Sitzung vom 23. April, nachdem man noch über die Nachtragungen in der Wählerliste verhandelt hatte, mit 8 gegen 4 Stimmen(ein Nationalliberalcr enthielt sich der Stimme) beschlossen. Vorher war ein Antrag des Korreferenten, Genossen Rcißhaus, auf Beweiserhebung über die erst neuerdings erfolgte Prüfung der Nachtragungcn in der Wählerliste gegen die 4 sozialdemokratischen Stimmen abgelehnt worden. Dann verhandelte die Kommission über die Wahlen der Antisemiten Dr. Werner(Gießen) und Dr. Burckhardt(Dillkreis-Wies- baden), deren Prüfung noch nicht beendet wurde. Wohnungskommission des Reichstages. Die Kommission trat am Mittwoch zusammen, um eine neue Resolution für die dritte Lesung des Etats des Reichsamtes des Innern zu beschließen. Der Entwurf fand einstimmige An- nähme. Die Resolution enthält nunmehr diejenigen hauptsächlichen Forderungen, die der Reichstag nach dem brüsken Vorgehen Preußens in Sachen eines eigenen WohnungSaufsichtSgesetze» al» allermindeste Forderungen an das Reich aufrechterhalten muß:' Ausbau deS ErbbaurechtS für Zwecke der Wohnungsfürsorge. Schaffung einer Zentralstelle für Wohnungsstatistik. Einberufung einer Sachverständigenkommission über das Realkreditwesen im Laufe dieses Sommers. Es besteht Aussicht, daß auch diese Re- 'olution, wie diejenige zur Wohnungsfrage vom Vorjahre, Plenum einstimmig angenommen werden wird._ tm Orts- Krankenkasse sür das Köcker- v. Kouditorgewerbk zu Berlin  . Die» General-Yersammlung der Delegierten der OrtS-Krankenkasie für das Bäcker- und Konditorgewerbe z« Berlin  findet am SS. April ISIS, abend« 7 Uhr, ini Gewerkschaftshause, Engelufer 15, Saal S. statt, wozu die Herren Delegierten hiermit höflichst »geladen werden. Tagesordnung: 1. Bericht de» Vorsitzenden. 2. Bericht der PrüfungSkoimniffion für die Abnahme der JahreSrechnung ür da» SefchäftSjahr 1!U2. 3. Beratung u. Beschlußfassung über die neue»«afiensatzunge» nach der Reichsversicherung». orduung. 4. Kassenangelegenheiten. Bei der Wichtigkeit der TageSord- nung. besonders deS dritten Punktes, erwartet daS Erscheinen aller Dele- gierten Der Vorntand. 0. A.: Karl Hehschald, Vorfitzender. 270/2 Orts- Krankenkasse der Gastwirte und verwandt. Gewerbe zu Berlin  . Donnerstag, den 8. Mai,«ach, mittags präzise 31/, Uhr, im Lokale deS Herrn A. Kube. Dresdener Straße 9«(Dresdener Kasino): .AjeBerordentUede General-Versammlung der gewählte« Äasseuvertreter. Tagesordnung: 7. Fortsetzung der Beratung aus der ordentlichen Generalveisammluna vom 2S. April 1913 und Beschluß. ässung über den Entwurf der Kassen- atzung nach den Vorschnsten der ReichSversicherungSordmmg. 2. P«. chiedcnes.*>70/4 Berlin  , den 15. April 1913 Der Vorstand. H. Popp., 0. Schilling, Borfitzender.«chrijtfichm! Vorvärtslesern Rabatt. Klein gemusterte imitierte cm M. ..11" grau, blau, oliv oder rot Fond 130x190 . 160x225 . 190x290,, Ig50 Vorlag. Größe SOX 100 Mfr. 1 ,25. Koch ausw. per Naohnahme. Teppich- Spezialhaus Lei Emil efevre Berlin S. Seit 1882 nur Oranienstr. 158. Der neue Katalog mit bunten Teppichmustern 750 Abbild, gratis u. franko Abeffimer- Pumpen ,u;n Sewstaufftelle» für Gartenbesitzer m Lauben- lownisten von 8 M. an Flügelpumpeu. Gartenspritze«, Filter. Röhren, Schläuche usw. billigst. 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