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Gewerkschaftliches.

Die zentralen Verbandlungen im Baugewerbe. Bei der Wiederaufnahme der Verhandlungen am 22. April Im Reichstagsgebäude in Berlin fand zunächst eine Aus­einandersetzung der Parteien über die von den Unternehmern verlangte Weiterführung des Vertrages statt. Begründet wurde das Verlangen damit, daß in weiteren Gebieten eine Verständigung erzielt worden wäre, wenn nicht von den Ar­beitern vielfach eine Forderung auf Verkürzung der Arbeits­zeit unter 10 Stunden gestellt wäre, was nach der früheren Erklärung der Unparteiischen zu dem Vertragsmuster un­zulässig sei. Durch diese Forderung seien die Unternehmer überhaupt von Angeboten abgehalten worden. Die Unter­nehmer verlangten eine Erklärung der Unparteiischen, wie ihr Vorschlag über die Arbeitszeit aufzufassen sei. Von den Arbeitervertretern wurde hervorgehoben, daß nach ihrer Auf­fassung der Meinungsstreit über die Erklärung der Un­parteiischen zur Arbeitszeitverkürzung gar keine Veranlassung gebe, den Vertrag noch zu verlängern. Es habe sich durch die Verhandlungen gezeigt, daß die Unternehmer in den in Be­tracht kommenden Bezirken überhaupt keine Angebote machen wollten; denn nachdem man in einzelnen Fällen die Forderung auf Verkürzung der Arbeitszeit habe fallen lassen, nur um zu Angeboten zu gelangen, sei dann von den Unternehmern die Erklärung erfolgt, ohnerhöhung gibt es für die Vertragsdauer bis 1916 nicht. Auch lasse das provozierende Auftreten einiger Unternehmervereine, die mit Entlaffungen vorgehen oder Lohnherabſegungen ankündigten, wenn die Arbeiter sich nicht gefügig zeigen, eine Verlängerung des Vertrages nicht zu. Schließlich könne man sich auch aus dem Grunde nicht darauf einlassen, weil dadurch die in einer erheblichen Anzahl erfolgten Einigungen in der Luft hängen und die vereinbarten Lohnerhöhungen nicht zur Auszahlung gelangten. Um hierin möglichst Klarheit zu schaffen, ge­langten die Unparteiischen zu nachstehender Erklärung, der unter der ausdrücklichen Bekundung der Arbeitervertreter über die gegenteilige Auffassung zur Verkürzung der Arbeits­zeit von beiden Seiten zugestimmt wurde. Die Erklärung hat folgenden Wortlaut:

Aus dem Wortlaut des§ 2, Nr. 2, der Vertragsschemas ergibt sich, daß über eine Herabsehung der Arbeitszeit ohne Zu­

stand, wurde leider nicht gehalten.

Innen der fehlenben Sträfte megen nicht recht vorwärts fommen. Alle Bemühungen der Organisation, die Differenzen durch Eine Zahlstelle, die zu Anfang des Jahres in Weißwasser be- Verhandlungen aus dem Wege zu räumen, scheiterten. Ein Ber mittelungsvorschlag des Herrn Regierungsrats Kroeller und des Außer Berlin hatten die Zweigvereine Cottbus , Magde- Vorsitzenden des Gewerbegerichts Fürth fand ebensowenig die Bu burg und Stettin mit Lohnbewegungen zu tun. Die reaktio- ftimmung der Firma wie der Vorschlag, dem Einigungsamt des nären Machenschaften der Zünftler in den Zwangs- und freien Gewerbegerichts den Streitfall zur Erledigung zu übertragen. Der Snnungen und sonstigen Meisterkorporationen, die alle auf die Vergleichsvorschlag des Herren Regierungsrates Kroeller und des Dämpfung" einer Lohnbewegung hinzielen, erschweren die Durch Vorsitzenden des Gewerbegerichts Fürth ging in der Hauptsache richtlichen Einspruch gegen die zu Unrecht erfolgten Beschlüsse der seits an dem Auftritt hauptsächlich beteiligten organisierten Ar­führung der Lohnbewegungen außerordentlich. Ehe mit einem ge- dahin, daß die Organisation auf die Wiedereinstellung des seiner­Snnungen etwas erreicht werden kann, ist das Interesse an einer beiters verzichten sollte; alle anderen Entlassenen sollte die Firma Lohnbewegung bei den Gehilfen meist abgeflaut. wieder einstellen. Ueber den Abschluß eines neuen Tarifs sollte Wenn man alle diese Umstände berücksichtigt, wenn man weiter nach der Wiedereinstellung verhandelt werden. Obgleich die Orga bedenkt, daß die zu Gewinnenden meist sehr junge Leute sind, die nisation mit dem Inhalt des Vorschlages nicht völlig einverstanden bei dem Kost- und Logiszwang unter ständiger Beeinflussung ihrer sein konnte, nahm sie an; die Firma Scheuer dagegen lehnte ihn Prinzipale stehen, wenn man weiß, daß die Löhne außerordentlich ab. Nach ihrem ganzen Verhalten will sie die Organisation aus niedrige find( es werden teilweise noch 4-5 M. gezahlt), und wenn dem Betriebe fernhalten, um die früheren ungeregelten Arbeits. Das Gewerkschaftskartell in man daran denkt, daß die unter solchen Verhältnissen lebenden verhältnisse wieder einzuführen. jungen Zcute 13-14 Stunden pro Tag im Geschäft stehen müssen, Fürth hat mit Zustimmung der Organisation den Boykott über die bann wird es einem verständlich erscheinen, daß trok der umfang- Brodukte der Firma Scheuer verhängt. Die Firma Georg Josef reichen Agitationsarbeiten der Erfolg ein so minimaler ist. Den Scheuer besitzt außer in Fürth noch Betriebe in Magdeburg und agitatorisch Tätigen wird es unter solchen Umständen beinahe zur Schönebed a. Elbe , sie war bisher auch Lieferant verschiedener Unmöglichkeit, an ihre Kollegen heranzukommen. Es erscheint Konsumbereine. Der Magdeburger Betrieb wurde von der Firma hier wird insbesondere die Brandt dann auch begreiflich, wenn die organisierten Friseurgehilfen immer Robert Brandt erworben; und immer wieder an das Solidaritätsgefühl ihrer Klassengenossen Cichorie hergestellt. appellieren, wenn sie die organisierten Arbeiter immer wieder er­suchen, in den Barbiergeschäften nach der Organisationszugehörig­feit der jie bedienenden Friseurgehilfen zu fragen und diese Zeute über die Notwendigkeit der Organisation aufzuklären.

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Die Klempner und Installateure von Mannheim - ud­wigshafen und Pforzheim sind ausständig. In den ersteren Orten hatten die Meister den Tarif gekündigt und unzureichende Das Fazit dieser Friseurgehilfenkonferenz ist denn auch dies- Bugeständnisse gemacht; in Pforzheim boten fie gar bis zu 6 Pf. mal wieder: Das Bestehende konnte nur erreicht, fann nur ge- pro Stunde weniger Tariflohn. Sie begründeten diese Lohnkürzung halten und verbessert werden durch die unermüdlichste Agitations- damit, daß dieser reduzierte Zohn nur für neu einzustellende arbeit und die fernere Unterstützung durch die organisierten Ar- Gesellen in Frage fäme". Wir möchten nur sehen, wie bald die jebigen Gehilfen durch neueingestellte" ersetzt worden wären, Die Gewerkschaftskartelle des ganzen Bezirks werden deshalb wenn die Arbeiter einen solchen Vorschlag akzeptiert hätten. Daz ersucht, die Friseurgehilfen in ihrer Agitationsarbeit zu unter- der durch seinen Arbeiterhaz bekannte Unternehmterverband der früßen; wegen lleberfaſſung von Material ſeke man sich eventuell Edelmetallindustrie in Pforzheim den Kleinmeistern Schuß und mit dem Verbandsvorstand Berlin N. 113, Bornholmer Straße 89, Silfe" verspricht, nimmt nicht weiter Wunder. Bei den Malern in Verbindung.

beiter.

Etreif in Bern . Aller Zuzug ist streng fernzuhalten. Achtung, Zigarettenmacher! Saut telegraphischer Nachricht ist Arbeiter, Raucher, kauft nur dort Euren Bedarf an 3igarren ein, wo das grüne Blatat, unterschrieben mit Iwin Schulze vorhanden ist. Uebt Solidarität!

Der Vertrauensmann der Tabatarbeiter. Deutfches Reich.

macht er es ebenso.

In der Bügeleisenfabrit in Neuenburg bei Pforzheim freifen die Schleifer und Polierer. Dieser Betrieb gehört zu denen, die die allerschlechtesten Lohn- und Arbeitsverhältnisse mit in ganz Deutschland aufzuweisen haben. Von obengenannten Or ten ist also Zuzug von Arbeitern der einschlägigen Berufskategorien strengstens fernzuhalten.

Husland.

In der Glasmosaikfabrik Feoloff zu Petersburg befinden sich die Arbeiter in einer Lohnbewegung. Zuzug ist fernzuhalten. Die firma steht mit der deutschen Glasmosait- Gesellschaft Buhl u.

Die Bädergesellen der brandenburgischen Provinzstädte stehen stimmung der Arbeitgeber nur unter der Voraussetzung vervielfach in Lohnbewegungen. In Cottbus und in Eberswalde steht handelt werden könne, daß zehnstündige Arbeitszeit besteht, und der Ausbruch des Streits unmittelbar bevor. In der Hauptsache Wagner in Treptow in Verbindung, so daß die Gefahr besteht,

zugleich besondere schwierige Verhältnisse vorliegen.

Die örtlichen Vereinbarungen über Lohnerhöhungen und Arbeitszeitverkürzung treten, soweit sie bis zum 1. Mai getroffen find, am 2. Mai in Kraft, soweit sie nach dem 1. Mai getroffen find, erhalten die Vereinbarungen über Lohnerhöhungen zu dem gleichen Zeitpunkt rüdwirkende Straft. Die Vereinbarungen über fofortige Arbeitszeitverkürzung sind mit Beginn der der Verein­barung folgenden ersten Lohnperiode durchzuführen. Die bisherigen Verträge werden bis auf weiteres verlängert. Beide Parteien haben ihren vollen Einfluß einzusehen, daß irgend­welche Zwangsmaßnahmen, insbesondere Streits und Aus­fperrungen, unterbleiben bezw. sofort eingestellt werden. Die örtlichen Verhandlungen, die zurzeit noch im Gange find oder auf den Wunsch beider Parteien vereinbart werden, sind bis längstens den 30. April zu beendigen. Soweit eine Ver­ständigung nicht erzielt wird, finden unter Leitung von Un­parteiischen Sonntag, den 27. April, zentrale Verhandlungen in Berlin nach Bezirken statt."

Die Verhandlungen haben damit ihr Ende erreicht. Die Barteien versuchen, noch die gegenseitigen Differenzpunkte festzustellen und am 27. April und den darauf folgenden Tagen findet die Fortsetzung der Verhandlungen statt, in der die Vorschläge über die strittigen Punkte in den einzelnen Bezirken zu erwarten sind. Bis dahin haben die einzelnen Orte noch die Möglichkeit, sich zu einigen, wenn sie wollen. Ueber die letzten Vorschläge, die von den Unparteiischen dann nach dem 27. April gemacht werden, werden dann die General­versammlungen der Organisationen entscheiden.

Berlin und Umgegend.

Achtung, Bauarbeiter! Von verschiedenen Seiten werden Buber teils nach Frankfurt a. M., teils direkt nach Hanau ge sucht. Dabei wird erklärt, daß es sich um die Ausführung größerer Innenpusarbeiten in neuerbauten Kasernen handelt. Verschwiegen wird aber völlig, daß es sich um Streitbrecherdienste han­delt, die die Betreffenden leisten sollen.

puber treten sollen.

Tatsächlich liegen die Dinge dort so, daß die im Malerverband organisierten Tüncher und Weißbinder, die in Mitteldeutschland die Innenpuzarbeit sonst ausführen, von den Unternehmern ausge­sperrt sind und an ihre Stelle jeht die verlangten hiesigen Innen­Unter folchen Umständen erwarten wir von jedem Kollegen, daß er solche Arbeitsangebote auch im eigenen Interesse ablehnt. Ebenso warnen wir Maurer und Hilfsarbeiter vor Arbeits­angeboten nach Stolp in Pommern , wo unsere Kollegen wegen Er­ringung eines Stundenlohnes von 50 Pf. schon 5 Wochen im Kampfe Deutscher Bauarbeiter- Berband Zweigverein Berlin .

stehen.

richtet sich der Kampf gegen das Kost- und Logiswesen.

daß dort Streitarbeit verlangt wird.

Verfammlungen.

Die Innungen lehnten jede Verhandlung ab. In Cottbus , wo bereits vor Ostern die Forderungen an die Innungen geschickt worden waren, erklärte der Obermeister anfänglich, einer Verhand lung prinzipiell nicht abgeneigt zu sein, als aber das Ostergeschäft Zentralverband der Schuhmacher. Die Zahlstelle Berlin hielt beendet war, benachrichtigte er die Organisationsleitung, daß es am Mittwoch ihre Quartals- Generalversammlung ab. Den Ge der Innung gar nicht einfalle, sowohl über die Forderungen selbst schäftsbericht erstattete a mann. Für die Arbeiter der mechani als auch mit der Vertretung der Gesellen zu verhandeln. Hier schen Ringfabriken ist im Frühjahr eine Tarifbewegung durch wie auch in Eberswalde wurde die Vermittelung des Einigungs- geführt worden, die im wesentlichen von Erfolg begleitet war. amtes zurückgewiesen. Der Referent forderte die Anwesenden auf, in allen den Fällen, In Ludenwalde handelt es sich um Durchführung mini- wo die festgelegten tariflichen Bestimmungen nicht eingehalten maler Verbesserungen des Tarifes. Dort, wo seit drei Jahren das werden, sich an die Arbeiterausschüsse zu wenden, die mit den in Kost- und Logiswesen tariflich beseitigt ist, forderten die Gesellen Betracht kommenden Fabrikanten Rücksprache nehmen werden. eine Lohnzulage von 3 M. Die Innung legte einen Tarif vor, der Sollte daraufhin teine Abhilfe erfolgen, so sollten die Mitglieder bei 9 M. Wochenlohn das Koſt- und Logiswesen wieder einführen sich direkt mit ihrer Organisation in Verbindung setzen, deren Auf­wollte. Selbstverständlich erklärten die Gesellenvertreter überein- gabe es sein wird, die erforderlichen Schritte zu tun, um dem ftimmend, daß davon gar keine Rede sein könne, nachdem das be- Tarif Geltung zu verschaffen. Des weiteren unterbreitete Redner rüchtigte System seit drei Jahren beseitigt sei. Treibe es die der Versammlung einen Vorschlag des Ortsvorstandes, wonach bei Innung zum äußersten, so habe sie damit zu rechnen, daß die Ge- den Firmen J. Goldmann, Köpenider Str. 126; Hamann, sellen eventuell auch den 36 stündigen Ruhetag verlangen, was sie Michaelfirchstr. 15; Großmann, Adlershof , die bestehende Sperre zunächst nur in der Voraussetzung unterlassen habe, daß eine Lohn aufgehoben ist. Dieser Vorschlag fönne um so eher die Zustimmung erhöhung erfolge, die den Minimallohn von 20, 21 und 22 M. um der Versammlung finden, als die Sperre ihre Wirkung nicht ver­3 M. erhöhe. fehlt hätte. Auch sollten die Mitglieder mit den letzten Resten der von noch nicht abgelieferter Arbeit) nunmehr endgültig brechen, da früheren Unfitte des Schweinemachens"( das Vorausbezahltnehmen hieraus sich allerlei Unzuträglichkeiten ergäben. Den Kassen bericht gab Bendig. Einnahmen und Ausgaben bilangieren mit 22 906,15 M. Der Mitgliederbestand beträgt 2877. sammlung stimmte nach furzer Debatte dem Vorschlag des Vor­standes zu, so daß damit die genannten Betriebe nicht mehr ge sperrt sind. Der Vorsitzende richtete sodann an die Anwesenden noch die Aufforderung, sich recht zahlreich an der Maiversammlung zu beteiligen.

handlungen über eine Neugestaltung des geltenden Tarifes statt. In Hennigsdorf bei Berlin finden am 27. April Ber­Dort handelt es sich neben der Beseitigung der letzten Reste des Kost- und Logiswesens ebenfalls um eine Lohnerhöhung und Rege­Tung der Arbeitszeit. Dort besteht bereits seit etwa 9 Jahren ein Tarif mit den Bäckermeistern. Hoffentlich gelingt es, auch wieder zu einem Tarif zu kommen.

Zuzug nach diesen Orten, besonders aber nach Cottbus und Eberswalde , wo der Streit unmittelbar bevorsteht, ist fernzuhalten.

Der Streik in Oberschlesien .

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Letzte Nachrichten.

Die Friedensverhandlungen.

Die Ver

Das Streiffomitee hat gestern einen Aufruf veröffentlicht, in welchem das noch arbeitende Maschinenpersonal aufgefordert wird, die Arbeit niederzulegen. Die Eisenhütten in Kattowiz beziehen jetzt ihre Kohlen außerhalb Schlesiens und haben die Arbeit London , 24. April. ( W. T. B.) Das Reutersche Bureau era wieder aufgenommen. Auf mehreren Bergwerken arbeiten die fährt, daß die Beschlüsse der Botschafter die letzte Antwort der Steiger und das untere Beamtenpersonal. Auch beschäftigen die Verbündeten als eine annehmbare Grundlage für die Grubenverwaltungen Knaben im Alter von 14-15 Jahren, was Friedenspräliminarien erkennen ließen, und die krieg gejeklich verboten ist. Es kam daher auch schon zu einigen Unglüds­fällen. In dem Bezirk Nikolau hat die Polizei einige Verfamm­lungen der Streifenden verboten. Die Polizei handelte hier an geblich auf Befehl des Landratsamtes.

führenden Mächte aufforderten, selbst in Verhandlungen einzutreten. Dies ist den Botschaftern in Konstantinopel und den Vertretern der Mächte in den Balkanstaaten telegraphiert wor den. Hiefige Balfantreise bringen ihre lleberraschung und eine In der Höcherlbrauerei zu Kulm( Westpr.), die gegen 100 gewisse Besorgnis über den Vorschlag der Mächte zum Ausdrud, Personen beschäftigt, hat das Personal am 22. April die Arbeit daß jetzt wieder Friedensverhandlungen zwischen der Türkei und niedergelegt, weil die Betriebsleitung sich durchaus nicht dazu ver- den Verbündeten begonnen werden sollen. Es wird betont, daß, stehen wollte, über die eingereichten Forderungen zu unterhandeln. wenn man diesen Weg einschlage, vorherzusehen sei, daß Schwie­Die fürzeste Arbeitszeit ist dort noch 11 Stunden bei 13ftündiger rigkeiten und Berzögerungen entstehen würden mit Friseurgehilfenkonferenz. Präsenzzeit, dazu ist noch die ganze Sonntagsarbeit gratis zu der Möglichkeit einer Erneuerung der Verschleppungsmethoden, die Der erste Agitationsbezirk des Verbandes der Friseurgehilfen leisten. Die Löhne betragen bis zu 65 M. monatlich. Die For- im vergangenen Dezember in St. James Palast zur Anwendung hielt dieser Tage im Gewerkschaftshaus zu Berlin seine Jahres- derung einer zehnstündigen Arbeitszeit und 20 M. Wochenlohn wird fonferenz ab. Die Zweigvereine Berlin , Brandenburg , Burg, Cott- niemand als unberechtigt bezeichnen können, aber die Firma, die gelangt feien. Man habe gehofft und erwartet, daß die Mächte bus, Ludenwalde, Magdeburg , Potsdam und Stettin , sowie die viel Erport hat, lehnt jogar jede Verhandlung ab. So blieb den als Vermittler sich selbst anschicken würden, Bedingungen zu ent werfen auf Grund der Anschauungen der Kriegführenden und der Zahlstellen Copenid, Charlottenburg , Lichtenberg , Neukölln und Arbeitern nichts übrig, als die Arbeit niederzulegen. Weißensee, sowie der Hauptvorstand hatten Vertreter entsandt. Aus Eine Lohnbewegung der Sattler in Bremen hat bei der Mächte, wie sie bereits aus den verschiedenen ausgetauschten Noten dem Bericht der Bezirksleitung, der schriftlich vorlag, ist zu ent- straffen Organisation in Verbindung mit der günstigen Konjunktur bekannt geworden seien, und daß, wenn diese Bedingungen ent­nehmen, daß die Mitgliederzahl im verflossenen Jahre von 608 auf am Orte einen günstigen Verlauf genommen, ohne daß die Ar- worfen und von den Kriegführenden genehmigt seien, die letzteren 736 gestiegen ist. Die im Berhältnis zur Mitgliederzahl hohe Auf- beiter genötigt waren, zu streifen. Die Mindestlöhne wurden er- nach dem hiftorischen Beispiel früherer Verträge zur Unterzeich nahmeziffer( 623) zeigt, daß von einem festen Stamm in der höht, eine Lohnzulage von durchschnittlich 10 Proz. durchgeführt nung aufgefordert würden. Friseurgehilfenorganisation nicht die Rede sein kann, so daß die und noch sonstige Verbesserungen getroffen. Während die Berhand­Organisation, will sie nur ihre Mitgliederzahl halten, eine Agita- lungen mit den Unternehmern ziemlich glatt von statten gingen, tionsarbeit leisten muß, die gar nicht im Verhältnis zu ihrer Stärke setzten die Innungsmeister den Forderungen der Arbeiter Wider­steht. Trotz diefes erschwerenden Umstandes ist die Zahl der voll stand entgegen. Bis auf drei Herren ignorierten sie die Einladun­zahlenden Mitglieder gestiegen. Im Jahre 1910 verzeichnete man gen des Obermeisters, hielten aber vollzählig besuchte Geheim- rale Cowan fragte, ob Premierminister Asquith aufmerksam ge­405 Bollzahler, 1911 deren 452 und 507 im Jahre 1912. Das fizungen ab, in denen sie die Abmachungen der drei Meister mit der worden sei auf die im Deutschen Reichstage aufgestellten Behaup weitere Wachstum der Organisation ist aus der Tatsache ersichtlich, Lohnfommission umstießen und einen schlechteren Vertrag aus- tungen, daß gewisse Munitionsfabrikanten systematisch ver­daß im 4. Quartal 1912 die Zahl der Volzahler auf 576 gestiegen arbeiteten. Ihr Vorhaben scheiterte an der Einigkeit der Arbeiter. suchten, durch die Presse und auf andere Weise die öffentliche Mei­Um einen Streit zu vermeiden, erklärten die Junungsmeister sich nung zugunsten von Rüstungssteigerungen zu beeinflussen, und Diese Lohnbewegung umfaßte alle ferner, ob Asquith zur Sicherung gegen ähnliche Gefahren in Die Berliner Bewegung leidet sehr unter dem Zuzug zu Lohnerhöhungen bereit. junger unaufgeklärter Kollegen aus der Provinz, die gar zu leicht Branchen des Gewerbes. England die Verstaatlichung der britischen Waffen­Lohndrücker merden, sowie unter der Zersplitterung, die von den Maßregelungen in einer Zich orienfabrik. fabriken in Erwägung ziehen wolle. Asquith erwiderte, er fleinen Bofalvereinen betrieben wird; bestehen doch nicht weniger als 12 solcher Vereine am Orte. Außerordentlich schwer hält es In der Zichorienfabrit der Firma Georg Josef Scheuer in habe die Zeitungsberichte über die Angelegenheit gelesen. Den auch unter den Damenfriseuren, sowie den Arbeitern und Arbeite. Fürth sind seit dem 11. Februar d. 3. die im Fabritarbeiterverband weiten Teil der Frage müsse er verneinen. rinnen der Haarbranche Aufklärung zu verbreiten, obwohl die Aus- Organisierten entlassen worden, obgleich zu dieser Zeit noch ein Schwere Kesselerplosion an Bord des Imperator". beutung in diesen Spezialgebieten die sonderbarsten Blüten treibt. Tarifverhältnis mit der Firma bestand. Der Tarifvertrag war Hamburg , 24. April. ( P. C. ) Gine Unglücksfahrt war die erste In Brandenburg ist die Interessenlosigkeit so groß, daß von der Organisation am 1. Februar ordnungsgemäß gefündigt es im vergangenen Jahre keinen Schritt vorwärts ging. In Burg worden und lief am 23. Februar ab. Am 8. Februar wurde der Fahrt des Riesendampfers" Imperator" von der Werft nach dem konnte mit Unterstützung des Gewerkschaftskartels eine Zahlstelle Firma ein neuer Vertragsentwurf zugestellt und am 11. desselben Liegeplak in Curhaven. Heute abend fand an Bord des Schiffes gegründet werden, die dank der solidarischen Betätigung der orga- Monats erfolgte darauf die Entlassung der Organisierten. Grund eine Explosion im Maschinenraum ftatt. nisierten Arbeiterschaft ihre Lebensfähigkeit schon erwiesen hat. zu diesem Vorgehen soll angeblich ein zusammenstoß zwischen Un- wurden verbrüht. Drei von ihnen erlitten so schwere Brand­Von Ludenwalde ist das nämliche zu sagen. Die 3weig- organisierten und Organisierten im Betriebe sein, der sich aber wunden, daß ihr Zustand zu Besorgnissen Anlaß gibt. Ueber die Ur vereine Frankfurt a. O., Rathenow und Potsdam I wochenlang vorher ereignete. sachen der Katastrophe ist bisher noch nichts bekannt.

war.

Freie Bahn für das Rüstungskapital. London , 24. April. ( W. T. B.) Unterhaus. Der Libe

Berantw. Redakt.: Alfred Wielepp, Neukölln . Inseratenteil verantw.: Ch. Glode, Berlin , Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u Berlagsanstals Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl.