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Nr. 99. 30. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Reichstag.

148. Gigung. Donnerstag, den 24. April 1913, nachmittags 2 Uhr.

Am Bundesratstisch: v. Heeringen. Zunächst steht noch ein zurückgesetztes Kapitel des Militär- Etats

ordnung.

( Gouverneure, Kommandanten und Platzmajore) auf der Tages­Die Kommission beantragt, die Kommandanten von Karlsruhe   und Darmstadt   vom 30. September an fort fallen zu lassen; der Kommandant des Truppenübungsplages Darmstadt soll vom 1. Oftober ab zugleich Kommandant in Darm­ stadt   sein und in dieser Stelle ein Bureaugeld von 180 M. jährlich erhalten.

Striegsminister v. Heeringen: Der Antrag der Kommission ent spricht nicht den Staatsverträgen, die mit Hessen   und Baden bei der Gründung des Reiches geschlossen worden sind. Ich bitte Sie dringend davon Abstand zu nehmen und uns die Möglichkeit zu geben zu freien Vereinbcungen mit den beiden Staaten, so daß die gewünschte Regelung im Jahre 1914 eintreten fann.

Hessischer Bundesr bevollmächtigter Dr. Freiherr von Biegeleben und badischer Bundesratsbevollmächtigter Ministerialdirektor Dr. Nieser berufen sich ebenfalls auf die Militärkonventionen dafür, daß die Kommanda tenstellen in Starlsruhe und Darmstadt   nicht einfach vom Reichstage zu streichen sind. Eintrag Albrecht( Soz.) verlangt weiter die Streichung des Kommandanten von Königstein   a. d. Elbe.

aus

Freitag, 25. April 1913.

Simulanten hielt, so erregt, daß er zum Revolver griff viele Millionen werden dadurch an das Ausland gegeben. Heben und Selbstmord verübte.( hört! hört! bei den Sozialdemo- Sie diese Zölle anf, dann beweisen Sie durch die Tat, daß kraten.) Durch derartige Fälle wird Vaterlandsliebe und Patriotismus Sie Freunde der Kleinen Landwirte sind.( Sehr wahr! bei nicht gehegt und gepflegt.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) den Sozialdemokraten.) Die englische Steuerpolitik ist eine ganz Auch in der 1. Kompagnie des 3. Seebataillons ereignete sich ein andere, der englische   Schazsekretär sagt, wir wollen nicht das Brot, ähnlicher Fall. Als ein Mann sich frank meldete, wurde er vom die Kleidung, das Haus unserer erwerbstätigen Bevölkerung besteuern, Stabsarzt, der nichts an ihm entdecken konnte, in den Dienst zurück- auch nicht den Handel und Verkehr; die deutsche Steuerpolitik aver geschickt. Der Oberleutnant erklärte, er wolle den mann besteuert gerade das tägliche Brot und das Fleisch, die fchleifen lassen. Das geschah denn auch in einer Weise, daß deutsche Steuerpolitif basiert auf indirekten Steuern, von denen der der Mann im Dienst bewußtlos zusammenstürzte und englische Schazkanzler sagt, daß sie die größte Armut am ins Lazarett geschafft werden mußte, wo er am zweiten Tage ich ersten belastet. Wenn unsere Steuerpolitik nicht andere gestorben ist.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Die Wege einschlägt, so wird niemand ein Wohlgefallen am deutschen  Gesuche int Unterstützungen und um Pensionen müssen Reiche haben können. Daher muß immer und immer wieder der gewissenhafter geprüft werden. Das Volk versteht e3 nicht, Ruf erfchallen: Fort mit den indirekten Steuern.( Beifall bei den daß für Pensionen ant junge fräftige Offiziere Millionen Sozialdemokraten.) bezahlt werden, während die Söhne des Volkes mit Bettel groschen abgefunden werden. Abg. Dr. v. Calfer( natl.) befürwortet eine Resolution auf Vor­( Sehr richtig! bei den Sozial- legung eines Gesetzes, durch welches diejenigen Bestimmungen des demokraten.) Pensionen die Mannschaften anders behandelt werden als die als Auslandsweine behandelt werden. Einer Aufhebung der Oktrois Oberst v. Dammann: Es ist unrichtig, daß in bezug auf die Bollvereinsvertrags von 1867 aufgehoben werden, die ein einseitige Belastung der deutschen   Weine zulassen, damit diese nicht schlechter Offiziere. Es erfolgt in jedem Falle eine gerechte Prüfönnen wir nicht zustimmen. Wir können den Städten diese Ein­fung, bei der jede Willtür ausgeschlossen ist. Für die nahmen nicht nehmen, ohne ihnen einen Ersatz dafür zu geben. Mannschaften wird sogar durchschnittlich mehr Abg. Graf Kanit( f.) schließt sich dem Vorredner an und betont gegeben als für die Offiziere.( Lachen bei den Sozial die Notwendigkeit der Erhöhung der Weinzölle. Herrn Stolle bemokraten.) Denn der Pensionsfonds für die Mannschaften ist seit möchte ich erwidern, daß die Getreidepreise gerade jest so niedrig dem Jahre 1900 um 90 Proz. gestiegen, der für die Offiziere nur find, daß ein Gutsbesizer dabei auf die Dauer be um 42 Broz. stehen kann. Ich habe meinen Weizen für 147 M. die Tonne Abg. Erzberger( 3.) tritt dafür ein, daß dem Luftschiffahrts- verkauft, andere für 160 M. Herr Jaurès   hat aber vor fürsorgegesetz rückwirkende Kraft erteilt würde, und bringt den Fall 20 Jahren in Frankreich   einen Gesezentwurf vorgelegt, wonach der eines Soldaten zur Sprache, der 1877 während seiner Dienstzeit Weizenpreis auf 250 M. pro Tonne ein für allemal festgelegt werden einen Schlaganfall erlitt, gelähmt blieb und dem dann, als er sollte, da er annahm, daß bei geringeren Preisen Landwirte über­Abg. Schöpflin( Soz.): 56 Jahre alt wurde, die bis dahin gewährte Unterstützung von haupt nicht bestehen könnten.( hört! hört! rechts.) Für die Land­Beder in der Kommission noch hier sind triftige Gründe 180 m. entzogen wurde mit folgender Begründung: Da Ihr wirtschaft im Osten ist das System der Einfuhrscheine eine angegeben worden, daß die von der Kommission gestrichenen Krankheitszustand unheilbar und derart schwer ist, daß Sie absolute Notwendigkeit.( Bravo  ! rechts.) Kommandanten notwendig sind. In dem Augenblick, wo so ge= nichts mehr zu Ihrem Lebensunterhalt erwerben Hitler Die Rente entzogen".( Bebhaftes waltige Militärlasten dem Volke auferlegt werden, müssen alle hört! hört!) Er wurde auf die Armenpflege verwiesen. Die Stellen, die den Anstrich einer Sinefure haben, gestrichen Militärverwaltung beruft sich auf den Rechnungshof dabei. Gegen werden.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Nim wird ge- ein so engherziges bureanftratisches Vorgehen muß der Reichstag fagt, es handle sich um Staatsverträge. Bei gutem Willen wäre ihre sehr schnelle Aenderung möglich. Aber es liegen gar keine ver­Oberst v. Dammann: Es sind inzwischen Maßnahmen getroffen, traglichen Verpflichtungen vor. Nichts davon ist in den Verträgen daß in solchen Fällen im Unterstützungswege weiter geholfen werden stipuliert, day in Karlsruhe   und Darmstadt   eine Kommandantur vorhanden sein muß. Auch unseren Antrag auf kann. D5 dem Luftschiffahrtsfürsorgegesetz rückwirkende straft ge­geben werden kann, soll geprüft werden. Streichung der Stelle in Königstein   bitte ich anzunehmen, denn Königstein   hat gar feinen militärischen Wert mehr, höchstens antiquierten militärischen Wert.( Beifall bei den Sozialdemokraten.) Es wäre sehr erfreulich, wenn diese Versprechungen der Militär­Kriegsminister v. Heeringen: In bezug auf Stönigstein beziehe verwaltung in Erfüllung gingen. Bisher haben sich die Kriegs­ich mich auf die Gründe, die die Kommission bewogen haben, invaliden immer zu beschweren gehabt. Deshalb haben wir unsere diesen Kommandanten zu bewilligen. Resolution eingebracht. Die Kriegsinvaliden haben auf ihrer Abg. Fehrenbach( 3.): Selbst wenn nach dem strengen Wortlaut Hauptversammlung eine Resolution angenommen, wo der Reichstag   Reichsschatzsekretär Kühn: Das Reich kann unmöglich in dieser des Vertrages Baden   keinen Anspruch auf den Kommandanten hätte, um Erfüllung ihrer Wünsche ersucht Die Pensionen Weise in die Finanzgebahrung der Einzelstaaten eingreifen. Wir so sollte man doch solchen Verträgen gegenüber den äußersten der höheren Offiziere sind ganz erheblich erhöht worden, werden aber die Frage mit den Regierungen der Weinbau treibenden Grad von Loyalität zu wahren suchen. Um dem Streben da ist es nur recht und billig, daß man auch die Bezüge Teile des Reiches sorgfältig prüfen. nach parsamkeit entgegenzukommen, behalte ich mir aber vor, in der Seriegs- und Militär- Invaliden erhöht. In der Kommission Abg. Baumann( 3.) befürwortet die Resolution van Caller; die der dritten Lesung zu beantragen, daß die Geschäfte dieser Komman- wurde das von Vertretern des Reichsschazamts aus finanziellen Bevorzugung des ausländischen Weines muß beseitigt werden. dankenstellen durch inaktive Offiziere besorgt werden. Bedenken abgelehnt( hört! hört!) und auch der Vertreter des Abg. Dr. Blankenhorn( natl.) schließt sich dem Vorredner an. Kriegsministeriums erklärte, das sei nur durch gesetzliche Aenderung Die Landes- und Kommunenweinsteuern aufzuheben, ist unmöglich, da möglich. Reichsschazamt und Heeresverwaltung hätten die Pflicht kein Ersatz zu schaffen ist. gehabt, che sie die Ausgabe von neuen Milliarden für die Heeres­Abg. Emmel( Soz.): vorlage auf sich nahmen, erst einmal die

-

Abg. Blankenhorn( natl.) schließt sich dem Vorredner an. Abg. v. Liebert( Rp.) tritt für die Wiederherstellung der in der Kommission gestrichenen Kommandantur in Dresden   ein. Dieser Kommandant werde besonders im Mobilmachungsfalle gebraucht.

energisch Front machen.( Bravo.)

Abg. Sachse( Soz.):

wird.

alte Ehrenpflicht einzulösen

W

Abg. Gunsfer( Bp.) warnt vor einer Erhöhung der Weinzölle. Abg. Hoffmann- Kaiserslautern  ( Soz.) empfiehlt eine Resolution Albrecht auf Aufhebung der einzel staatlichen und städtischen Besteuerung der Weine. Diesen Weg der Entlastung ziehen wir vor dem Weg der Belastung, den der Antrag v. Calfer gehen will. Diesen Antrag müssen wir aus prinzipiellen Gründen ablehnen. Außerdem ist er gar nicht ausführbar, solange die jetzigen Handelsverträge bestehen. Unser

Antrag ist ohne weiteres ausführbar. Hat doch der Reichstag   1902 die städitischen Oftrois auf Lebensmittel bereits aufgehoben. Freilich entgehen bei Annahme unseres Antrages den Einzelstaaten und Gemeinden einige Millionen Einnahmen. Aber das ich redt uns nicht; wir halten noch immer die direkten Reichssteuern für die besten.'( Bravo i bei den Sozialdemokraten.)

Wir können sehr froh sein, daß wir noch billigen ausländischen Abg. Noste( Soz.): Der Reichstag   könnte seine Budget­Wein hineinbekommen, sonst fönnten die kleinen Leute überhaupt Tommission einfach einpaden, wenn er die von ihr geübte und für die Kriegs- und Militär- Invaliden besser zu forgen.( Sehr feinen Wein mehr trinken. Die Weinpreise durch Einführung neuer geringfügige Sparsamkeit nun wieder beseitigen wollte.( Sehr richtig! richtig! b. d. Goz.) Ein paar besonders fraffe Fälle find vorgekommen, Steuern zu erhöhen, ist deshalb höchst unrichtig. Die Parteifreunde bei den Sozialdemokraten.) Der Abg. Fehrenbach hat an unsere die man nicht für möglich halten sollte. Einem Schuldiener aus des Herrn van Calfer haben in Straßburg   die Mehrheit in der Royalität appelliert. Ich beantworte diesen Appell an den Neumünster  , der Anspruch auf 2800 M. hatte, wurden 2700 m. ver- Gemeinde. Es läge also in ihrer Hand, den städtischen Weinoftroi Reichstag mit einem Appell an die Regierungen, sie weigert, weil sein Anspruch verjährt sei.( hört! hört!) dort zu beseitigen. Uebrigens wird das Verhältnis der Er­möchten doch ein bißchen guten Willen zeigen, ihrerseits zur Spar- Seine Petition, ihm das Geld zu zahlen, hat der Reichstag dem hebungskosten zum Ertrage dieses Oftrois immer ungünstiger. In famfeit beizutragen.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Was Reichskanzler zur Berücksichtigung überwiesen. Trotzdem hat man absehbarer Zeit wird der Ottroi also notwendigerweise fallen müssen. uns heute wieder geboten wird, ist ein netter Anschauungs ihm dann nur 648 M. nachbezahlt, ihn also immer noch um über Gerade der jetzige Zeitpunkt ist für den von uns vorgeschlagenen unterricht für das Volt. Wir sehen ein paar Gesandte auf 2000 M. geprellt.( Bizepräsident Dove rügt diesen Ausdrud.) 2eg der beste, weil ja Steuerreformen im Gange sind und hierbei marschieren, um angebliche wichtige Staatsinteressen wahrzunehmen, Der Reichstag hat sich einmütig auf den Standpunkt gestellt, daß Ersatz geschaffen werden kann.( Zustimmung bei den Sozial­wo es sich doch nur darum handelt, daß ein großer Apparat seitens das Geld aus Billigkeitsrücksichten zu zahlen sei. Einem anderen demokraten.) der Militärverivaltung aufgeboten wird, um für hohe Offi: Striegsinvaliden wurde im Alter von 69 Jahren die Alters- Nun zu einer anderen Angelegenheit. Am 24. Februar 1912 ist ziere ein paar Sineturen zu retten.( Sehr wahr bei zulage gefürzt, weil feine Frau einen Flaschenbier ein Erlaß des Reichsschaamtes an die Bundesregierungen ergangen, den Sozialdemokraten.) Ich bitte Sie also dringend, die Beschlüsse hande I betreibe.( hört! hört!) Jm vorigen Jahre erwähnte ich den Fall der fo recht preußischen Geist atmet. Dieser Erlaß beschäftigt der Kommission aufrechtzuerhalten und darüber hinaus unserem An- des Invaliden Förster   aus Essen, dem man nach 38jährigem fich mit der Finanzwirtschaft der Gemeinden und sucht ihr möglichst trag in bezug auf Königstein   zuzustimmen.( Bravo  ! bei den Bezug, als er 65 Jahre alt war, die Alterszulage und dann auch Schwierigkeiten zu bereiten. In der Einleitung wird auf das außer Sozialdemokraten.) die Kriegsinvalidenrente entzogen hat. Damals wurde versprochen, ordentlich starke Antvachfen der Kommunalanleihen hingewiesen und Nach weiterer unwesentlicher Diskussion schließt die Debatte. daß, wenn der Mann wieder käme, sein erneutes Gesuch einer mitgeteilt, daß die Schulden aller Gemeinden von mehr als 10 000 Der Antrag Schöpflin( Soz.) auf Streichung des Stomman- wohlwollenden Prüfung unterzogen würde. Er hat dies Einwohnern sich auf 5,3 Milliarden Mark belaufen, während die danten von Königstein   wird gegen die Stimmen der Konier- Gesuch im Januar eingereicht, aber bisher feine Antwort er- Schulden der Gemeinden von weniger als 10 000 Einwohnern vativen, der Nationalliberalen und einiger Zentrumsabgeordneten halten. Um solchen Vorgängen einen Riegel vorzuschieben, bitte ich 1050 Millionen Mark betragen. Seit 1889 seien die Gemeinde­angenommen. Die Streichungsanträge der Kom- um Annahme unserer Resolution. Auch die Erhöhung der Rente ist schulden um 300 Proz. gestiegen, während die deutschen Reichs- und mission werden gegen diefelbe Minderheit angenommen. notwendig, damit die Leute jetzt nicht schlechter gestellt sind als Damit ist der Militäretat erledigt. Der Etat des Reichs früher, als die Lebenshaltung noch billiger war.( Bravo  ! bei den militärgerichts wird debattelos bewilligt. Sozialdemokraten.) Es folgt der

Etat für den Rechnungshof des Deutschen Reiches. Abg. Rauch( Soz.):

Staatsanleihen nur um 95 Broz. gewachsen seien. Es ist charakteristisch, daß das Reichsschazamt die Reichs- und Staatsanleihen zusammen­wirft. Betrachtet man nämlich das Wachstum der Reichsanleihen allein, so kommt man zu einem viel ungünstigeren Verhältnis. Von Sächsischer Militärbevollmächtigter Generalmajor v. Weißdorf  : 1890 bis 1911 haben sich nämlich die Reichsanleihen mehr als vers Auf den vom Abg. Erzberger   vorgebrachten Fall eines Stabs vierfacht.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Das Reich hat apothekers bin ich im vorigen Jahre ausführlich eingegangen und also schlechter gewirtschaftet als die Gemeinden, wobei noch zu be In dem Etat sind einige Positionen enthalten, die die Kritik habe daher heute keine Veranlassung, darauf einzugehen. achten ist, daß die Gemeinden Geld zur Erfüllung kultureller Auf­Herausfordern. So werden an höhere Beamte des Rechnungshofes Abg. Erzberger( 3.): Ich verbitte mir diese Art der Behandlung Unterstützungen gewährt, trotzdem sie deren nach der Höhe ihres meiner Beschwerden. Auf dem Kasernenhof mag man sagen, ich habe gaben aufgenommen haben, während die Steigerung der Reichsauss gaben ausschließlich dem Rüstungswahnsinn gedient bat. Gehaltes gar nicht bedürfen. Wenn Arbeiter eine Unterfügung aus teine Veranlassung, auf Beschwerden einzugehen, im Reichstage( Sehr richtig! b. 8. Soz.) Der Erlaß macht nun weiter darauf auf­öffentlichen Mitteln erhalten, so verlieren sie ihr wah Irecht. Als tommt man mit solchen Ausreden nicht durch.( Zeb- merksam, daß die Gemeindeanleihen die Buntscheckigkeit des Reichs­Grund für die Gewährung der Unterstüßungen wird angeführt, daß haftes Bravo! links und im Zentrum, Unruhe rechts.) Ich behalte effektenmarktes vermehren und den Reichs- und Staatsanleihen starte die Beamten bei Prüfung der Rechnungen Diensteifer und Fleiß mir vor, in der dritten Lejung darauf einzugehen und werde sehen, Sonkurrenz machen, indem sie die Nachfrage nach Reichs- und bewiesen haben. Haben das etwa die übrigen Beamten nicht getan? ob man die vorgebrachte Beschwerde sachlich prüft.( Lebhafter Beifall.) Staatspapieren vermindern, sodaß der Kurs weit unter den inneren das ist doch einfach ihre Pflicht. Solche Unterstügungen sind nur Generalmajor v. Weißdorf  : Ich habe im vorigen Jahre das geeignet, ein elendes Strebertum großzuziehen. Solchen ganze Material vorgelegt, anderes Material habe ich nicht. Korruptionsfonds sollte man ganz beseitigen.( Sehr richtig! bei den Abg. Erzberger  ( 3): Ich habe heute neues Material beigebracht Es sind die Sozialdemokraten.) Auch bei den Tagegeldern wird manchmal und kann erwarten, daß dieses untersucht wird. des Guten zu viel getan. So hat ein Beamter, der mit der Prüfung Steuergroschen des deutschen   Volkes, um die es sich von Rechnungen in Südwestafrika betraut war, 30 M. Tage bei diesen Pensionierungen handelt.( Beifall.) gelder erhalten.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Nicht Der Etat wird bewilligt. Die Resolution der Kommission recht verständliche Dinge kommen auch bei der Gewährung von wird angenommen, desgleichen der Antrag Albrecht( Soz.) Schreibhilfen vor. Wir erwarten, daß diese Dinge sich in Es folgt der Zukunft nicht wiederholen.( Bravo  ! bei den Sozialdemokraten.) Der Etat wird bewilligt.

=

Etat des Reichsschatamts. Reichsschazsekretär Kühn bittet um Bewilligung des von der Kommission gestrichenen Direktors, da die Arbeit im Reichsschazamt außerordentlich gewachsen sei. Abg. Stolle( Soz.):

Wert gesunken ist. Der Mündelsicherheit der Gemeindepapiere steht deshalb das Reichsichazamt mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber und es behauptet, daß die Gemeindeausgaben vielfach weit über das wirtschaftliche Bedürfnis hinaus gewachsen feien, weil sich der bequeme Weg der Anleihe zur Deckung geboten habe. Aber gerade mit dem bequemen Weg der Anleihe hat das Reich wahr. haftig genügend gesündigt.( Sehr richtig! bei den Sozial demokraten.) Der Erlaß meint, daß die Gemeindeanleihen vielfach den

Charakter der Lugusbefriedigung angenommen hätten. Ich brauche bloß an den Neubau des Militärkabinetts zu erinnern und da wagt man, wenn man solche Sünden auf dem Gewissen hat vom Luxus der Gemeinden zu sprechen.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Die Gemeinden erfüllen die Kulturbedürfnisse, wenn sie für Kranken­häuser, für Waisenhäuser, für Voltsschulen Gefd aufnehmen, während das Reich für Militarismus und Marinismus

Etat über den allgemeinen Pensionsfonds. Hierzu verlangt die Kommission in einer Resolution einen Gesetz­entwurf, der eine Aufbesserung der Altpensionäre er­möglicht, sowie eine Abänderung der Reichsversicherungs- Beim Reichsschaamt werden auch die Zölle vereinnahmt. Durch ordnung, durch die die Altersgrenze für die Gewährung der unser Zollinstem ist eine Teuerung hervorgerufen, die feineswegs Altersrente von 70 auf 65 Jahre herabgesetzt wird. eine vorübergehende, sondern eine dauernde Erscheinung ist. Ein Antrag Albrecht( Soz.) verlangt einen Gefeßentwurf, Auch der Reichsschazsekretär und die Verbündeten Regierungen sollten das Geld zum Fenster hinaus wirft. Der Erlag bemerkt durch welchen bestimmt wird, daß die den Kriegs- und wohl endlich zu dieser Ueberzeugung gelangt sein, aber jie haben weiter, daß oft schon vor der Genehmigung mit Bauten aus laufen­Militärinvaliden bewilligten Renten nach erfülltem sechzigsten den Mut nicht, mit diesem System zu brechen, unter dem nicht den Mitteln begonnen wird, und verlangt deshalb, daß msz bon dem beabsichtigten Lebensjahre nicht mehr gefürzt oder entzogen werden nur die Arbeiter, sondern alle Erwerbstätigen ohne Ausnahme leiden. lichst frühzeitig die Aufsichtsbehörde dürfen, und daß die Renten der Militär- und Kriegsinvaliden, der( Sehr wahr! b. d. Soz.) Durch das System der Einfuhrscheine wird Anleihebedarf in Kenntnis gesetzt werde, damit diese auch mit dem Unteroffiziere und Gemeinen mindestens der erfolgten Teue- die Reichstasse belastet, aber lediglich um den Agrariern zu helfen, Sriegsministerium in Verbindung treten fönne, um über rung entsprechend erhöht werden. sie sind eingeführt zu dem einzigen Zwed, die Preise zu die Bedürfnisse des Anleihemarktes zu beraten. Das Kriegs­steigern. Ich richte den Appell ant den deutschen   ministerium soll also mit darüber entscheiden, was für die Abg. Hugel( Soz.): Reichstag und das deutsche Volt, endlich ein Wirtschaftssystem auf Gemeinden notwendig ist.( Lebhaftes Hört! hört!) Das Den Offizieren und Beamten, die im Dienste frank werden, zuheben, durch das das deutsche Getreide dem Inland entgegen muß im Interesse der Selbstverwaltung der Gemeinden mit gönnen wir ihre Pensionen; aber es muß auch für die Unterzogen und in das Ausland gebracht wird, wo es teilweise geradezu allem Nachdrud protestiert werden. Der Grfaß betont weiter, offiziere und Mannschaften, die im Dienst und an seinen als Viehfutter verwendet wird. Unsere kleinen Landwirte daß Straßenbahnen und Elektrizitätswerte nicht von Folgen erkranken, ausreichend gesorgt werden. Das geschieht feines brauchen billige Futtermittel, und müssen sie aus dem den Gemeinden übernommen werden sollen, man will eben alle wegs. Zahlreiche Mitteilungen find uns zugegangen, die das deutlich Auslande beziehen, denn ist es ganz unmöglich, daß die deutsche Mittel für den Militarismus zur Verfügung haben. Anleihen sollen beweisen. In einem Falle wurde der Betreffende über die Be- Landwirtschaft die notwendigen Futtermittel selbst herstellt. Aber möglichst nut für werbende Zwede genehmigt werden, für handlung, die ihm zuteil wurde, weil man ihn für einen diefe Futtermittel werden ebenfalls durch die Zölle verteuert, und nichtwerbende nur mit cinem sehr erhöhten Tilgungssag.