großen Treptower Spielwiese am S. September, dem Tage der Schlacht bei Dennewitz , stattfinden soll, gebeten. Bei diesem Spiel- fest sollen sich auch sämtliche Berliner Knabenschulen durch eine Riege beteiligen. Man beabsichtigt Wettkämpfe. Eilbotenlauf, Barlauf und Schlagball zu veranstalten. Die Schuldeputation hat in ihrer letzten Sitzung beschlossen, die erbeteneu Mittel zu bewilligen. � Ferner beschloß die Deputation die Stiftung eines Wander- Preises in Gestalt einer Jahnplakette für die besten turnerischen Leistungen an den Gemeindeschulen beim Magistrat zu be- fürworten. In der Sitzung referierte außerdem Schulinspektor Dr. Dickhoff Über die Erfolge des Werkunterrichts in den achten Klaffen hiesiger Gemeindeschulen auf Grund der von den Schulen eingegangenen Berichte. Der Werkunterricht hat sich gut bewährt. Ein Anerbieten der Lehrervereinigung für Stenographie(System Stolze-Schreh), unentgeltliche Volksschülerkurse abzuhalten, nahm die Deputation an. Eittdelkuug einer Z?alschmünzerwerkstätte. Dem Treiben eines Falschmünzerpärchens ist die Weißenseer Kriminalpolizei auf die Spnr gekommen. ES war sowohl in Weißen- see als auch in den angrenzenden Nachbarorten und in den nördlichen Stadtteilen Berlins aufgefallen, daß in der letzten Zeit vielfach falsche Ein« und Dreimarkstücke auftauchten. Die Falsifikate waren sehr gut nachgemacht und unterschieden sich von den echten Geldstücken eigent lich nur durch einen etwas bläulichen Schimmer. Den Nach forschungen der Polizei ist eS nun gelungen, die Falschmünzer- Werlstätte aufzuheben. Sie befand sich in der Wohnung des Stratzenbahnschaffner S. in der Berliner Allee. Ohne daß S. selbst die geringste Ahnung davon hatte, wurde, während er im Dienst war, in seiner Wohnung die Fabrikation falschen Geldes betrieben. Ein gewisser Wilhelm Tristall hatte die Ehefrau dazu zu überreden verstanden, daß in der Wohnung eine Falschmünzerwerkstätte ge- schaffen wurde. Auch gab sich Frau S. dazu her, beim Unterbringen der Falsifikate mitzuwirken. Das meiste Geld wurde in Berliner kleinen Geschäften bei unerheblichen Einkäufen umgewechselt. Frau S. konnte gestern in einem solchen Falle ertappt und verhaftet werden. Auch die Verhaftung des Haupttäters erfolgte noch gestern. Frau S. erklärte bei ihrer Verhaftung, daß sie sich wegen mißlicher pekuniärer Verhältniffe zu der Mittäterschaft habe verleiten lassen. Vom Dache des Militär-Gouvernements abgestürzt. In der Straße Hinter dem Gießhause liegt da? Militör-Gou- bernement. Auf dem Dach diese? Hauses war gestern ein Soldat mit dem Ausbessern des Daches beschäftigt. Bei dieser Arbeit stürzte gestern mittag der Soldat ab und blieb schwer verletzt liegen. Er wurde sofort von Passanten in das Kasernement getragen, wo er noch schwache Lebenszeichen von sich gab. In das Garnisons- lazarett eingeliefert, starb der junge Mann bald. Nach einer anderen Mitteilung soll der Soldat vom Dache herabgesprungen sein, Weiler die Rückberufung in die Front erhalten hätte. " Ein» FriebhofSaffäre, die Aufsehen erregt, wird unS aus der Zwölfapostel. Gemeinde bekannt. Bei einer Beerligung auf dem in Schöneberg am Tempelhofer Weg gelegenen Friedhof dieser Gemeinde ist infolge eines Versehens, das anscheinend der Küsterei passiert ist, eS zu einem peinlichen Auftritt zwischen Per- Jonen des Leichengefolges und dem mitwirkenden Pastor gekommen. Eine Frau W. hatte vor einem Jahrzehnt auf diesem Friedhof ihren Mann beerdigen lassen und hatte damals neben seinem Grabe sogleich auch für sich selber eine Grabstelle gekauft, weil sie dereinst an seiner Seite ruhen wollte. Sie verarmte später, aber ihre Grabstelle hütete sie wie einen reichen Schatz, der einmal ihre Zuflucht sein sollt«. Als schließlich auch sie im Alter von 72 Jahren ihre Augen für immer schloß, galt eS ihren Angehörigen als selbst. verständlich, daß sie nur an der Seite ihre? Mannes zur letzten Ruhe gebettet werden könne. In der Küsterei wurde ihnen— wohl im Hinblick auf die bescheidenen Verhältnisse, in denen Frau W. zuletzt gelebt hatte— der Vorschlag gemacht, auf die früher gekaufte Grabstelle zu verzichten und die Leiche an einer anderen Grabstelle bestatten zu lassen, die billiger sei. So könne, sagt« man ihnen,«in Teil des damals bezahlten Kaufgeldes jetzt zurück- erstattet werden, und außerdem seien dann auch die sonstigen Ge- bühren, die noch entstehen würden, erheblich billiger. Der hinter- bliebene Sohn lehnte den Vorschlag ab, und die Beerdigung auf der früher für Frau W. vorbehaltenen Grabstell« wurde unter Bezahlung der hierdurch entstehenden Gebühren vereinbart und bestellt. Als aber die Beerdigung stattfinden sollte und da? Trauergefolge samt einem Pastor die Leiche zu Grabe geleiten wollte, wurde plötzlich bekannt, daß die Gruft nun doch nicht an der vorbehaltenen Stelle bereitet worden sei. Die Nachricht rief bei denen, die von jenen über den Grabstellenaustausch geführten, erfolglos gebliebenen Verhandlungen wußten, begreiflicherweise große Erregung hervor. Dem Pastor sagten sie, daß unter diesen Umständen die Beerdigung verschoben werden müsse. Der aber erklärte, das sei unmöglich, die Leiche müsse sofort und in der für sie hergerichteten Gruft beigesetzt werden. Nach einigem Hin und Her blieb den Angehörigen nur übrig, sich dem Willen deS PastorS zu fügen, und Frau W. wurde darauf an der unrich- tigen Grab stelle beerdigt. Als aber noch an demselben Tage der Küster von dem Vorfall benachrichtigt wurde, bat dieser bestürzt um Entschuldigung deS Versehens und kündigte an, daß schon am nächsten Tage die Leiche wieder ausgegraben und an der richtigen, ihr zukommenden Stelle zur Ruhe gebettet werden solle. Und so geschah es. Am nächsten Vormittag schau- selten FriedhofSarbeiter die zugeschüttete Gruft wieder auf, hoben den Sarg heraus und trugen ihn hinüber nach der vorbehaltenen Grabstelle, wo er dann in die bereits hergerichtete neue Gruft hinabgesenkt wurde. Sie besorgten das ohne besondere Förmlich- keiten in Gegenwart einiger hierzu erschienenen Personen des TrauergefolgeS, das am Tage vorher an der ersten Beerdigung teilgenommen hatte. Das vorgekommene Versehen ist schwer begreiflich gerade deS- halb, weil vorher ausdrücklich über den Anspruch auf die vorbehal- jene Grabstelle verhandelt worden war. Aber noch wunderlicher erscheint unS die an sich ja sehr erfreuliche Fixigkeit, mit der hier die Wiederausgrabung einer Leiche angeordnet und aus- geführt worden ist. Wir haben bisher zu wissen geglaubt, daß eS sehr umständlicher Verhandlungen bedürfe, die Erlaubnis zu einer Wiederausgrabung durchzusetzen. In dem vorliegenden Fall hat aber die Sache, wie man sieht, sich sehr viel rascher und einfacher gemacht. Di« Kosten der Wiederausgrabung sind diesmal nicht den Angehörigen aufgebürdet worden. Die Totenliste der Berliner Partei füllt sich immer mehr. Am Mittwoch ist Genosse Wilhelm West plötzlich durch den Tod den Angehörigen und der Partei entrissen worden. Bis zu seiner Krank- heit diente er der Partei als Funktionär. In Genoffenkreisen war er durch seine Hilfsbereitschaft wohl gelitten. Alle, die ihn kannten, werden sein Andenken in Ehren halten. Die Beerdigung findet am Sonnabend, nachmittags 5 Uhr, von der Leichenhalle in Friedrichs- felde aus statt. Im S. Kreise schloß der betagte Genosse Johann Schumacher die Augen für immer. Schumacher gehörte ein Menschenalter der Partei an und wirkte stetig in stiller, eifriger Weise für unsere«ache, für die er große Opfer brachte. Der alte Parteiveteran wird heute nachmittag in der Seestraße zur letzten Stüh« geleitet. Eine polnische Volksversammlung findet am Sonntag, 27. April, nachmittags 2 Uhr, in den Konkordia-Festsälen, AndreaSstr. 64, statt, it, welcher Redakteur Genosse Teofil Blott- Kattowitz (Oberschlefien) über das Thema:.Der preußische Landtag und daS polnische Volk sprechen wird. Zu dieser polnischen Kundgebung fordern wir die Genossen auf, ihre polnischen Kollegen und Bekannten zum Besuch dieser Versamm lung zu veranlassen. Verloren gegangen ist am Sonnabend, den 19. d. MtS., nach mittaas Vjö Uhr. einem Arbeiter in der Frankfurter Chaussee ein Schriftsatz, der für den Verlierer von Wert ist. Der Finder wird gebeten, den Schriftsatz bei K. Streiser, Lichtenberg . Wühlischstr. 66, abzugeben. Gefunden. In der Versammlung am Sonntag, den 20. April. in der Viktoriabrauerei wurde ein Stock gefunden. Abzuholen bei Gustav Schmidt, Kirchbachstr. 14. Aus der Spree gelandet wurde vorgestern mittag an der Schleusen- insel im Tiergarten die Leiche eines ungefähr 18 diS 22 Jahre alten Mädchens, das keinerlei Papiere oder Aufzeichnungen bei sich halte, aus denen man seine Persönlichkeit feststellen könnte. Die unbe- kannte Tote ist 1,57 Meter groß, hat blondes Haar, ein rundes Gesicht, eine hohe Stirn, bogenförmige Augenbrauen, vollständige Zähne und trug einen graugrünen Mantel, eine weiße Bluse, einen blauen Rock mit großen schwarzen Knöpfen, einen weißen Unterrock mit Stickereien, schwarze, durchbrochene Strümpfe und schwarze Halblackschuhe. Die Wäsche ist E. M. gezeichnet. Die Leiche wurde nach dem Schauhause gebracht. Vorort- I�admcKten. Die Abteilungslisten für die Wahlmännerwahlen liegen in den einzelnen Stadt- und Landgemeinden zu jedermanns Einsicht öffentlich aus. Innerhalb der Auslegungs - frist kann gegen die Richtigkeit derselben mündlich oder schrift- lich Einspruch erhoben werden. Die Listen liegen aus für Charlottenburg am 2 6. u n d 2 6. A p r i l d. I. von 12 Uhr mittags bis 3 Uhr abends und zwar: a) für die UrWahlbezirke 1 bis 147 im Statistischen Amt, Lützowstr. 80, III, I.Eingang, Zimmer 40; b> für die UrWahlbezirke 148 bis 212 im Feuerwehrdienstgebäude, Rankestr. 10. Wilmersdorf . Nur noch heute Freitag, den 26. April, während der Tagesstunden von 8 Uhr vormittags bis 7 Uhr nachmittag? im Wahlbureau. Gastemer Str. 11, 2 Treppen. Neukölln. Am Sonntag, den 27. April, von 1�6 Uhr nachmittags, am Montag, den 28. April, von 3 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends, und am Dienstag, den 29. April, von 8 Uhr vor- mittags bis 7 Uhr abends und zwar 1. in der Turnhalle der Ge- meindcschule, Weserstraße 12—13, für die Urwablbezirke 1—24 und 70—77; 2. in der Turnhalle des Kaiscr-Friedrich-RealgymnafiumS, Kaifer-Friedrich-Stratze 209—210, für die UrWahlbezirke 25—36, 62—69, 80, 81. 93—95 und 110—118; 3. in der Turnhalle der Real. schule, Boddinstraße 34—41, für die UrWahlbezirke 78. 79, 82—92, 96—109 und 117—126. 4. in der Turnhalle der Albrecht-Dürer- Oberrealschule, Emser Str. 133/37, für die UrWahlbezirke 114— 116 und 127—155. 5. in der Turnhalle der 19. und 2t). Gemeindeschnle, Stuttgarter Str. 35/38, für die UrWahlbezirke 37—61. Gchöneberg. Sonnabend, den 26. April, nachmittag? von 5 bis 8 Uhr, Sonntag, den 27. April, vormittags von 10— 1 Uhr, Montag, den 28. April, nachmittags von 5—8 Uhr im Zimmer 38 des neuen Rathauses in der Freiherr vom Stein-Straße, Stadtparkseite. Lichtenberg . Am Sonntag, den 27. April von 10 bis 1� Uhr und Montag und Dienstag von 8 bis 3 Uhr im Rathause, Möllendorf- straße 5 und im Stadthause, Türrschmidtstraße. Lichterselbe. Nur noch am 25. und 26. April während der Amts- stunden auf dem hiesigen Rathause. Außerdem find die Listen für den Osten bei Genoffen Schiller. Ferdinandstraße 15. für den Westen bei Genoffen Fr. Wahrendorf. Bäkei'tratze 7, einzusehen Friedenau . Freitag, den 25, und Sonnabend, den 26. im Gemeindebureau, Feurigstr. 8, Zimmer 2. von 8 bis 6 Uhr. Marienfelde . Am 25. und 26. April im hiesigen Amts- bureau, Kaiferallee 20. Zimmer 1, von 3—8 Uhr. Lankwitz . Am 25. und 26. April im Rathause, Zimmer 24. von 8 Uhr morgenS bis 3 Uhr nachmittag?. Stralau. Am 28.. 29. und 30. April, vormittags von 8 bis abends 8 Uhr, im Rathaus Zimmer 5. Treptow- Banmschulenweg. Bis einschlteßlich Sonnabend von 9—3 Uhr im Rathause Zimmer 1(Meldebureau). Johannistal. Im Gemeindebureau, Rathaus, Zimmer 2. am 25. und 26. April, von 8—1 Uhr. Lberfchöneweide. Am 23., 29. und 30. April, in der Zeit von 3—1 Uhr, im Zimmer 10 des AmtShaufeS. Tempelhof . Vom 24. bis 26. April, im Zimmer 8 deS Gemeinde- Hauses, Dorfftr. 42, in der Zeit von 8—3 Uhr. Britz -Buckow . Im hiesigen Wahlbureau,_ Chauffeestraße 60 (Einwohnermeldeamt) am 25., 26. April, während der Dienst- stunden von 8—1 Uhr vormittags und von 2—4 Uhr nachmittags, am Sonnabend von 3 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittag». Die Listen können außerdem von heute abends 7 Uhr ab, beim Genoffen Otto Zilz, Werder Str. 28. eingesehen werden. Eichwalde . Am 25. und 26. April während der Dienststunden im Gemeindebureau, Zimmer 3. Grünau. Nur noch am 25. und 26. April im Gemeindeamts- gebäude, Zimmer 2. von 9—3 Uhr. Pankow . Am 28.. 29. und 30. April in der Zeit von 8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags im Rathause, Sitzungssaal, 1. Stock. Bernau . Am 28., 29. und 30. April im Rathause. Reinickendorf . Von Montag, den 28. bis Mittwoch, den 30. April im Rathause. Hauptstr. 38. täglich von 9 bis 3 Uhr. Schmargendorf . Am 25. und 26. April von 8'/, Uhr morgens bis 7 Uhr abends im hiesigen Rathaus, Zimmer 8. Eharlottenburg. Die Charlottenburger Stadtverordnetenversammlung beschäftigte sich am Mittwoch zunächst mit kleineren Vorlagen, dar- unter der Vorlage des Magistrats betr. Aufhebung des Wochen Marktes auf dem Wittenbergplatz. Tie vom Magistrat beantragte Aufhebung des Wochenmarktes hat große Be- unruhigung hervorgerufen, nicht nur in den Reihen der zahllosen kleinen Händler, deren Existenz dadurch gefährdet würde, sondern auch bei dem kaufenden Publikum, und die dagegen einsetzend« Agitation ist nicht ohne Erfolg geblieben. Denn der mit der Vorberatung betraute Ausschuß beantragte, unter Ablehnung der Vorlage, an den Magistrat das Ersuchen zu richten, den Wochen- markt auf dem Wittenbergplatz so lange bestehen zu lassen, bis in der Nähe ein anderer geeigneter Platz zur Abhaltung des Marktes gesichert ist. Diesem Antrag schloß sich die Mehrheit der Versamm. lung gegen den Widerspruch, des Magistrats, der die Beseitigung des Marktes aus vertehrStechnischen Gründen fordert, an. Mit der Mehrheit stimmten auch die Sozialdemokraten, deren Redner, Genosse Sch e e l. nachdrücklichst hervorhob, daß das Wohl großer Bevölkerungsschichten wichtiger sei. als das Jntereffe wemger Hausbesitzer, die die Läden in der Tauentzienstratze besser vermieten wollen. Von weittragender Bedeutung ist die von der Versammlung beschlossene Regelung der Versicherung der städtischen Angestellte». Hiernach soll den seit 10 Jahren und länaer bei der Stadt beschäftigten Privatdienstverpflichteten behufs Be- freiung von der Versicherungspflicht die vertragliche Zusicherung einer Anwartschast auf Ruhelohn und Hinterbliebenenrente aus städtischen Mitteln gewährt und gewisse' Garantien gegen eine Kündigung geschaffen werden. Für d>e übrigen, dem Versicherung»- gesetz für Angestellte unterliegenden städtischen Privatdienstverpflich- teten werden, solange nicht durch Revision deS NormalbesoldungS- planes eine anderweit« Regelung eintritt, die Beiträge zur Ange- stelltenversicherung in voller Höhe auf die Stadtgemeinde über- nommen. Nach Zurücklegung einer zehnjährigen Befchäftigungs- zeit bei der Stadtgeminde und nach Zurücklegung von 120 Beitrags» Monaten sollen auch diese Angestellten die gleichen Vergünstigungen wie die anderen erfahren. Diese Beschlüsse gelten auch für die städtischen Schwestern, sie finden auf die inzwischen aus dem städtischen Dienst ausgeschiedenen Privatdienstverpflichteten keine Anwendung. Weiter wird der Magistrat ersucht, in Erwägung zu ziehen, welche Privatdienstangestellten, nsbesondere' technische An- gestellte, bei der nächsten Revision des NormalbesoldungsplaneS in ein BcamtenverhältniS übergeführt werden können. Zu lebhaften Debatten, auf die wir wegen ihrer sozialpolitischen Bedeutuirg noch zurückkommen werden, gab die Beratung deS sozialdemokratischen Antrages Veranlassung, durch den der Magistrat ersucht wird, erneut mit den in Betracht kom- Menden Arbeiterverbänden über den Abschluß eines kollektiven Ar- beitsvertrages(Tarifvertrag) für die städstschen Arbeiter und Angestellten in Verhandlung zu treten. Für heute sei nur kurz erwähnt, daß. nachdem Genosse Gebert den Antrag ein- gehend begründet hatte, der Bürgermeister Dr. M a i e r erklärte, daß der Magistrat zu dieser Frage bisher noch keine Stellung ge- nommen habe. Namens der Liberalen machte Stadtv. Dr. M e n e r allerhand Bedenken gegen den Antrag geltend, empfahl aber schließ- lich doch seine Ucberweisung an einen Ausschuß. Mit Rücksicht darauf, daß auch die Unpolitischen sich für Ausschußberatung aus- sprachen, konnte sich Genosse Z i e t s ch in seinem Schlußwort mit der Zurückweisung einiger Argumente der Gegner und einer Dar« legung des Unterschiedes zwischen Privatbetrieben und städtischen Betrieben begnügen. Dem Ausschuß, an den der Antrag überwiesen wurde, gehören auch drei unserer Genossen an. Angenommen wurde serner nach Empfehlung durch Genossen Klick die Vorlage betr. Unterführung der Windscheid- straße unter dem Bahnhof Charlottenburg. Di« Vorlage betr. den Bau der N e u e n K a n t st r a ß e n b r ü ck e ging an einen be- sonderen Ausschuß, ebenso die Vorlage betr. Erbauung eine? KrankenpabillonS in Westend , nachdem Genosse Vogel in der Debatte sich energisch gegen Krankenzimmer für Patienten zweiter Klasse grundsätzlich ausgesprochen hatte. In später Stund « genehmigte die Versammlung schließlich noch die Magistratsvorlage betr. Herrichtung von Schulräumen in der Spree st raße. Genosse Borchardt nahm hierbei Veranlassung, auf die Not- wendigkeit eines schnelleren Tempos in den Schulbauten hinzu- weisen._ Noch ei« sozialdemokratischer Zkreistagsabgeordncter. Bei der am Donnerstag im Kreisgebäude stattgehabten Wahl von zwei Kreistagsabgeordneten unter Leitung des Landrats Dr. B u r s ch wurden von 46 abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgange Genosse Gustav M i l b r 0 d t- Rosenthal mit 25 Stimmen und im zweiten Wahlgange der Gemeinde- Vorsteher Dr. Kruse- Rosenthal ebenfalls mit 25 Sttmmen gewählt. Die Wahlmänner von Alt-Landsberg-Liebenwalde hatten im ersten Wahlgange vollzählig für Dr. Kruse, im zweiten Wahlgange jedoch für ihren Kandidaten Bürgermeister Dr. Albert- Liebenwalde gestimmt; er blieb jedoch mit 21 Sttmmen in der Minderheit.— Dem Wahl- bureau gehörte Genosse Hecht und Malermeister George- Rosenthal an. Neukölln. Eine Borwittagsspielpartie im Plönterwald veranstaltet der hiesige Wahlverein am Sonntag, den 27. April. Treffpunkt morgen» 7Vj Uhr am Rathause. Am Sonntag, den 4. Mai, findet eine ?amilienpartie nach den Müggelbergen statt. Treffpunkt morgens Uhr am Rathau«. In den Sommerferien soll eine Zwei-Tage- Partie nach der Märkischen Schweiz veranstaltet werden. Da« Nähere wird noch bekanntgegeben. In Anbetracht der Tatsache, daß der Mangel an geeigneten Spiel- und Erholungsplätzen namentlich in Neukölln von den Kindern in der gegenwärtigen Jahreszeit besonders empfunden wird, wird die Arbesterschaft ersucht, sich recht zahlreich an der Veranstaltung zu beteiligen. Wilmersdorf . Die Delegiertenwnhlen zur hiesigen Ortskrankenkaffe finden heute abend von 6 bis 7'/, U hr im Kassenlokale, Kaiser » Allee 173». statt. Wir weisen nochmals darauf hin. daß eine rege Beteiligung dringend notwendig ist. Die Gewerkschafts-Unterkommiffion. Britz . Zu den hente Freitagnachmittag stattfindende« Gemeinde- vertreterwahlen nahm eine Gemeindewählerversammlung Stellung, in der zunächst Gen. Wenzel ein instruktives Referat über Gemeindepolitik hielt. Alsdann erstattete Gen. Prenzlow Bericht au» der Gemeinde- Vertretersitzung. U. a. rückte der Redner die Arbeiterpolitik der bürgerlichen Gemeindevertreter ins rechte Licht. Zum Schluß ersuchte Prenzlow die Gemeindewähler, bei der heuttgen Wahl auf dem Posten zu sein und daran zu denken, daß jeder sozialdemokratische Vertreter in der Gemeindevertretung für die Arbeiterklasse eine Stärkung bedeute, indem durch ihn die Interessen der Allgemeinheit noch besser gewahrt werden könnten, wie eS bis jetzt möglich ge- Wesen. Hierauf wurden einstimmig die beiden Kandidaten aufgestellt. und zwar für den 1. Bezirk(südlich des Kanals) Gewerkschafts- angestellter Franz G u t s ch m i d t; für den 2. Bezirk(nördlich des Kanals) Schlosser Georg Schröder. Der Vorsitzende ermahnte die Anwesenden nochmals, heute ihre Pflicht zu tun und möglichst frühzeitig zur Wahl zu er« scheinen. Lichterfelde . Aus der Gemeindevertretung. Genehmigt wurde nach wieder- Holter Koreektur durch den Landrat eine Polizeiverordnung über den Zutritt jugendlicher Personen zu öffentlichen Tanzlustbarteilen. Gemeindevertreter S ch i r m e r lehnte dieselbe mit Recht ab. Von besonderer Bedeutung war die Vereinbarung mit dem Kreis wegen Durchführung des 10 Mimsten-Verkehrs auf der Straßenbahn Linie Händelplatz— Süd an neun Stunden de« Tages. Der bisherige Pendelbetrieb im Mittelstück der Linie unter Ausschällung deS als Verkehrszentrum geltenden HändelplatzeS hat sich als durchaus verfehlt yerausgestellt. Für die infolge des erweiterten Betriebes erforderlichen höheren Auswendungen verlangt der KreiS eine einmalige Abfindungssumme von 25 000 M. AuS der Mitte der Gemeindevertretung wurde darauf äufmerkiam gemacht, daß ein durchgehender Zehnminulcn- verkehr— also nicht nur für neun Stunden— anzustreben lei. Gemeindevertreter P r a u s e. vom Jungfernstieg, betreibt Bezirks- Politik, indem er den Osten gegen den Westen auSzuipielen und die Ausgabe pon 25 000 M. für die Fassung besserer Berkehrsverhältnisse als nicht notwendig hinzustellen versuchte. Dagegen erscheint seine Auffassung. daß auch für die Linie Bahnhof Steglitz— Lichterfelde-Ost die Berhältmife ebenfalls zur Einsührung des ZehnminutenverkehrS drängten, durchaus zu» treffend. Der lachende Dritte bei Verbesserung des Verkehrs der Parkfriedhoflinie ist die Terraingesellschaft Lichterselde, deren TerrainS dadurch an Wert natürlich bedeutend gewinnen, was sie ia ,elbst zugibt. Der Gemeindevorstand hatte sich au« diesem Grunde an hie Gesellschaft gewendet wegen Leistung em«S Zuschusses
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