Gewerkschaftliches.
Im Often tagt es!
( Eig. Ber.) 1913, das Jahr der„ patriotischen" Erinnerungsfeiern, bringt eine neue Armee für die proletarischen Kämpferscharen. In Oberschlesien , der Provinz der Duldsamkeit, erwacht die Kampfestust. Noch sind die Arbeitermassen nicht geschult, noch wird es Niederlagen geben; aber der Wille ist erwacht, die Lebensverhältnisse zu verbessern, zu erhöhen. Jahrzehntelang haben die oberschlesischen Grubenarbeiter gehofft und geharrt und jetzt ist der Geduldsfaden gerissen. Und selbst die polnischen Arbeiter wissen, wie heute gekämpft wird. Ruhe, Zähigkeit, Ueberlegung und Solidarität muß der Soldat der Revolution besitzen, um siegen zu können. Keine Revolte, kein blauer Montagsstreit kann zum
Ziele führen.
Und beinahe mustergültig ist die Durchführung der Streif bewegung. Es beginnt zu tagen, und das Vertrauen, das die adligen Grubenherren bei den Arbeitern hatten, überträgt sich nun auf die Führer der Organisationen. Mit der Herrschaft der Unternehmer und der Pfaffen wird es jetzt vorbei sein. Wenn in der Grenzprovinz Oberschlesien, der Durchgang der unaufgeflärten Arbeiter aus Rußland und Galizien , durch den Streit ein Stamm heranreift, der den Organisationsgedanken fest erfaßt hat, dann ist die moderne Arbeiterschaft auf dem Wege, eine Provinz zu gewinnen.
Herrn,
Gleichfalls unerledigi find die Differenzen mit Martin, Hadepeter", Münzstraße 20. Beide Betriebe sind für organisierte Gehilfen gesperrt. Verband der Gastwirtsgehilfen.
Nr.
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In den Pharus- Sälen" waren gegen 8 Uhr schon über 10 Bes jucher, mit wenigen Ausnahmen Jugendliche, erschienen. Auch die Polizei hatte sich schr zahlreich eingefunden, ganze Scharen bon Schußleuten höheren und niederen Grades lagen, zwar sichtbar nicht, doch fühlbar, in verschiedenen Winkeln, auf der Lauer. Unter diesent
Wir erhalten folgende Zuschrift: Anschließend an den Versammlungsbericht der Buchbinder in Aufwand von Sicherheitsmaßnahmen konnte nunmehr Reichstags= 94 des Vorwärts" vom 20. April wird von der„ Borwärts"- abgeordneter Genoffe Giebel ein erschöpfendes Bild von den UrBuchhandlung behauptet: sachen und Zielen der freien Jugendbewegung, von ihrer BeDie Vorwärts"-Buchhandlung habe um so weniger an- fämpfung und Drangjalierung durch die Gegner und die Behörden, nehmen können, daß bei der Großbuchbinderci Lüderiz u. Bauer fonnte die nationalen und sonstigen Konkurrenzorganisationen wie Tarifdifferenzen bestehen, als ja selbst der Buchbinder- Verband Pfadfinderverein und Jungdeutschlandbund usw. einer gebührenden bei der genannten Firma seine Festschrift habe herstellen lassen." ritit unterziehen. Mit dem Rufe: Hinein in die freie Ju= 3rrtum beruht. Demgegenüber erklären wir, daß diese Mitteilung auf einen gend bewegung! schloß der Redner seinen eindrudsvollen Bore frag unter dem stürmischen Beifall der Anwesenden. Richtig ist, daß vor fünf Jahren die Zahlstelle Berlin des Deut- Nach einer kurzen Diskussion wurde die Versammlung mit einent schen Buchbinder- Berbands ihre Festschrift in der Buchdruckerei Hoch beendet. Der Abmarsch vollzog sich ruhig und ohne Zwisc Janiszewski druden ließ, und daß diese Firma die genannte fälle. Arbeit zur Fertigstellung an die Firma Lüderiz u. Bauer weiter 1200 Personen fagt, war von einer dichtgedrängten Schar lebhaft Ballschmieders Saal in der Badstraße, der etwa gegeben hatte. Seit jener Zeit aber werden alle Druckarbeiten unsererseits drinnen, zahlreiche Schußmannsposten draußen. interessierter junger Leute gefüllt. Polizeiliche Ueberwachung Eine treffende an die Vorwärts"-Druckerei vergeben. Die Tariffommission der Buchbinder. Jllustration zur polizeilichen Verfolgung der proletarischen JugendAn der Tatsache, daß die Festschrift des Verbandes bei der bewegung. Aber die Polizei fand diesmal nicht den geringen Firma Lüderiz u. Bauer hergestellt wurde, ist nach dieser Zuschrift Anlaß zum Einschreiten. wohl nicht zu zweifeln.
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Wenn
Der Referent, Reichstagsabgeordneter Dr. Frant- Manne heim, fesselte die Aufmerksamkeit der Zuhörer durch eine volls Achtung, Friseurgehilfen! Die von uns gebrachte Notiz der kommen unpolitische, aber doch die Proletarierjugend an ihrer Neuköllner Zwangsinnung ist dahin zu berichtigen, daß nicht diese Arbeiterehre und ihrem Arbeiterinteresse padenden Rede. den Beschluß gefaßt hat, nur solche Gehilfen zur Prüfungskom die Arbeiterkinder in der Volksschule auch nicht viel gelernt haben, Gestreift wurde schon oft in Oberschlesien , aber die Streifs mission zuzulassen, die die Meisterprüfung gemacht haben, sondern so würden sie doch denken gelernt haben, und als dentende waren immer bedeutungslos. Nach dem Lohntag wurde hier und da es ist eine Anordnung der Aufsichtsbehörde, die sich junge Menschen müßten sie sich sagen, daß es ihre vornehmijte ein Streit begonnen, und wenn das Geld alle war, dann ging anlehnt an die Bestimmungen der Gewerbeordnung. Unsere daran Aufgabe sei, sich vorzubereiten auf die Zeit, wo sie dereinst als Erman eben wieder zur Arbeit. Heute liegen die Verhältnisse anders. geknüpfte Schlußfolgerungen erübrigen sich damit. Tariflich gewachsene mitzufämpfen haben für die Beseitigung des Unrechts, Die Regierung war den Streitführern behilflich, indem sie seit regelt ist: Sizer, Elbinger Straße 71; Nijfel, Schivelbeiner unter dem sie selbst leiden. Denkende Arbeiterfinder würden sich Straße 13. Verband der Friseurgehilfen. Montag die Destillen geslchossen hat; sie glaubte vielleicht, die nicht einfangen lassen in die große Maujefalle des JungdeutschArbeiter würden um des lieben Schnapses willen die Arbeit wieder Deutsches Reich . landbundes und andere derartige Mausefallen, welche man nach Zerstörung der Arbeiterjugendorganisationen zum Fang ber aufnehmen. Aber gerade das Gegenteil ist der Fall! Nun stehen Die neuen Verhandlungen im Binnenschifferstreit, jungen Arbeiter aufgestellt hat, um sie den Ideen zu entfremden. die Arbeiter an den Straßenecken und, wie ich es gestern gesehen die am Donnerstag stattfanden, führten noch nicht zum Friedens- für welche die eigenen Eltern sich begeistern. Die jungen Leute habe, gehen sie mit der Flasche zum Brunnen und holen sich schluß. Die Arbeiter hatten sich bereit erklärt, auf der Basis der müßten nur die eine Aufgabe vor sich schen: die Freiheit der Areinen frischen Trunt. Und sie haben beinahe eine findliche Freude, bekannten Vorschläge vom Januar zu verhandeln. Es wurde auch beiterjugend zu verteidigen gegen alle ihre Feinde mit und ohne wenn sie die leeren Eisenbahnwagen ansehen, die auf den Schienen eine Einigkeit über die Frage der Nachtruhe, ebenso über die TarifUniform. Der Vortrag des Referenten fand stürmischen Beifall. Die in den Berolina- Festsälen" tagende Versammlung war das stehen. dauer erzielt. Wegen der Lohnerhöhung kam es aber zu feiner Biel so vieler Jugendlicher, daß die Polizei bald zur Absperrung Freilich, der polnische Arbeiter wird erst lernen müssen, wirtEinigung. Der Transportarbeiterverband nahm die Vorschläge schreiten mußte. Das Referat hatte Reichstagsabgeordneter Genosse schaftliche Kämpfe durchzuführen; denn dazu gehört vor allen für die Elbe und die märkischen Wasserstraßen an, wonach der Dr. Erdmann übernommen. Der Redner zeigte, welche hohen Dingen, Riederlagen ertragen. Doch bis jetzt stehen sie alle fest Lohn um 5 M. pro Monat erhöht werden soll; für den Stromlauf Ziele die proletarische Jugendbewegung hat und stellte als Bosta und hoffentlich werden sie durchhalten. Diese Ausdauer haben der Oder soil jedoch mit Beginn des dritten Tariffahres eine mente folgende Forderungen auf: Körperliche und geistige Gesunddie Grubengewaltigen nicht erwartet, und die armen Steiger find Steigerung insofern eintreten, als der Lohnjak von 110 M. er heit, erhöhtes Wiffen, Stärkung des Willens und Festigung des Chazu bedauern, die unausgesetzt Wasser pumpen müssen, damit die reicht wird. Dies wäre immer noch 10 M. weniger als auf der ratters, Zusammenschluß mit denjenigen Frauen und Männern des Gruben nicht ersaufen. Die polnische Vereinigung, die den Streif Elbe. Da hierüber keine Einigung erzielt werden konnte, wurde teren Verlauf seiner Ausführungen sich mit dem Sabe des Bischofs Volfes, die das Beste des Volfes wollen. Als der Redner im weis begonnen hat, ohne den alten Verband zu informieren, führt eine in eine weitere Beratung der anderen Differenzpunkte nicht ein- Henle befaßte, der da lautet:„ Knecht soll Knecht bleiben", und fühne Sprache und sie fordert heute in einem Flugblatt die Mameinte, daß eine solche Religion dem Bürgertum schinisten und Heizer auf, am Freitag alle Maschinen stehen zu Der Transportarbeiterverband wird am Sonnabend cine passen könne, fühlte sich der überwachende Leutnant, veranlaßt, laffen und feinen Fuß über die Türschwelle der Grubeneinfahrt Generalversammlung abhalten, die dazu Stellung nehmen soll; der vom Versammlungsleiter die Entfernung der Jugendlichen zu ver zu sehen. Die Stimmung hält die Waffen zusammen und die Zentralverband der Maschinisten nimmt in wesentlichen die gleiche langen, da der Vortrag nunmehr politisch sei. Als alle Gegengründe Grubenbejizer werden mit allen Möglichkeiten rechnen müssen. Stellung ein. nichts fruchteten, schloß der Vorsitzende die Versammlung. Mit einem Wie überall, versuchen sie jetzt die Arbeiter einzuschüchtern. Die begeisterten Hoch auf die Jugendbewegung verließen die VersamHohenzollern- Grube verschickt Briefe mit folgendem Inhalt: melten den Saat, um jedoch wenige Minuten später in Buhlmanns Etablissement wieder zusammenzukommen. Hier konnte Genosse lichen auf ihre Rechtlosigkeit hinweisen, ohne daß er irgendwie geDr. Erdmann eine zündende Ansprache halten und die Jugendstört wurde.
getreten.
,, Bombenattentat" streikender Binnenschiffer. " Sie sind unbefugt aus der Arbeit fortgeblieben und haben sich anscheinend dem Streit angeschlossen. Um Sie und Ihre Schleppdampfer Magdeburg " hätten ausständige Heizer eine Die Presse der Scharfmacher bringt die Meldung, auf dem Familie vor größerem Schaden zu bewahren, machen wir Sie darauf aufmerksam, daß Sie Ihre Entlassung Sprengkapsel durch den Schornstein in den Feuerraum des Schiffes aus der Arbeit zu gewärtigen haben, falls Sie länger als drei werfen und dadurch eine Explosion des Schiffes hervorrufen wollen; Tage rechtswidrig von der Arbeit fortbleiben.(§ 8 und 5 Nr. 11 sie hätten aber das Ziel verfehlt. Vier ausständige Heizer wurden der Arbeitsordnung.) Wir machen Sie ferner darauf aufmert berhaftet. Hierzu wird uns aus Magdeburg gemeldet: fam, daß uns nach§ 8 der Arbeitsordnung das Recht zusteht, bis jetzt festgestellt werden konnte, maßlos übertrieben. Während Die von der bürgerlichen Presse verbreitete Geschichte ist, soweit Ihnen in diesem Falle zur Dedung unseres Schadens den Lohn von 6 Schichten abzuziehen. Selbst wenn Sie aber später zur die bürgerlichen Blätter als Tatsache mitteilen, daß der Täter den Arbeit angenommen werden, haben Sie zu gewärtigen, daß Sie Sprengförper durch den Dampferschornstein in den Feuerraum die Kinderzulage und die Wohnungsbeihilfe verlieren und sich werfen und dadurch eine folgenschwere Explosion herbeiführen wollte, weiß ein polizeioffiziöser Bericht aus Magdeburg nur zu diese Prämien erst im Laufe der Jahre erwerben müßten." Die Kinderzulage beträgt im Monat drei Mart; ein großes melden, daß der Täter bermutlich die Absicht hatte". Nach diesem selben Bericht enthielt die Sprengpatrone bermutlich" einen außerordentlich gefährlichen Sprengstoff, nämlich Schießbaumwolle. Die bürgerliche Presse behauptet aber schon schlankweg, daß die Ladung der Kapsel so stark war, daß sie zweifellos den Untergang des Dampfers herbeigeführt haben würde, wenn sie explodiert wäre. Die Meldungen sind also lediglich auf Vermutun„ Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß die Unterstüßung gen aufgebaut und können un so leichter in die Welt gesezt werden, der oberschlesischen Streitbewegung von den Grubenbefizern als die Polizei alle vier Beteiligten inhaftiert hat, so daß sie nicht Englands stammt, die an einem langandauernden Streit in in der Lage jind, sich gegen die Beschuldigungen zu wehren. Von Oberschlesien das größte Interesse haben, weil sie dadurch die der mit so viel Lärm in Szene gefeßten Geschichte wird schließlich infolge des englischen Grubenarbeiterstreits seinerzeit verlorenen nichts weiter übrig bleiben, als daß es sich um einen zwar törichten, Absahgebiete für englische Kohle wieder zu erobern hoffen." aber doch recht harmlosen Streich gehandelt hat. Also der Streit brennt den Unternehmern schon an den
Gnadengeschenk der Unternehmer!
Die Wut der Zechenbarone ist gewaltig. Im heutigen Beuthener Tageblatt" steht eine patriotische Verdächtigung, die man beint lekten Streif im Ruhrrevier auch dem Bergarbeiter verband anhängen wollte. Das Blatt schreibt:
Fingern, und je brutaler und gemeiner ihre Handlungsweise ist, und anderen Großstädten Englands bestehenden Streit und Achtung! Gastwirtsgehilfen! Infolge der zurzeit in 2ondon um so mehr sehen es die Arbeiter, daß die Grubengewaltigen für 2ohnbewegungen der Kellner und Köche werden die deutschen Am 24. April cr. ist die Königsgrube in Königshütte und die Kollegen dringend ersucht, Solidarität zu üben und nicht nach
,, ihre" Arbeit nur ein hartes Herz haben.
Shtrandagrube in Antonienhütte teilweise stehen geblieben. Auf der Schlesiengrube bei Beuthen ( O.- Schl.) sind die paar Mann, die gekommen sind, nach Hause geschickt worden, weil sie sagten: es lohnt sich nicht, die Leute einfahren zu lassen. Auf der Preußengrube in Mislowis haben schon die Steiger Kohle gefällt und der Bergverwalter hat die Wagen von der Schale abgezogen. Zu den Leuten hat der Bergberwalter gesagt, daß sie gar nicht wissen, wie es unter Tage aussicht; wenn sie es wüßten, würden sie die Arbeit sicher aufnehmen. Bis jetzt streifen 60 000 bis
65 000 Mann.
2ondon zu fahren.
Unfer die Jugend- trotz alledem!
In den„ Andreas- Festsälen" folgten gegen 600-700 junge Leute, darunter nicht wenige Mädchen, den trefflichen Ausführungen des Genossen Heinrich Schulz. Es waren ernste Gr Wenn die Jugend sich auch noch nicht politisch betätigen könne, mahnungen, die der Referent seinen Zuhörern ans Herz legte. habe sie doch selbst Mittel und Wege zur Sand, sich geistig frei zu Das seze voraus, auf die Gesundheit des Körpers zu machen. achten, denn das jei die Voraussetzung für einen gesunden Geift, der später hinführe zur rechten Stelle im politischen Kampf. Meidung des Alkohols, Spiel, Turnen und Wandern seien von den Jugendlichen zu pflegen, um die Folgen der schlechten Ernährung und des ungesunden Wohnens zu überwinden. Es sei aber notwendig, sich alle, die sich der Jugend als Freunde nähern, genau anzusehen. Daher gelte es auch, nicht dem Rufe zu folgen, der die Jugend zu den Pfadfindern, zum Jungdeutschlandbund usw. zu loden verjuche; denn Zweck dieser Vereinigungen sei, die Arbeiterjugend den Ideen und Bestrebungen ihrer Väter zu entfremden. Geleitet vom Rate des erfahrungsreichen Vaters werde die Jugend den rechten Weg finden; es gefte, alles zu prüfen und das Beste zu behalten.
Unter stürmischem Beifall schloß der Referent seinen Vortrag. Sicher würde dessen erzieherische Wirkung eine noch viel größere gewesen sein, wenn nicht der überwachende Polizeileutenant eine daß er einige durchaus harmlose Schlußbemerkungen des Verſammunliebsame Störung der Versammlung dadurch hervorgerufen hätte, lungsleiters für politisch erklärte und mit der Entfernung der Jugendlichen und Auflösung der Versammlung gedroht hätte. Dieses Eingreifen war eine ganz unberechtigte und überflüssige Maß nahme, sie zeigt nur den Jugendlichen, wieweit die politische Unduldsamkeit der preußischen Polizei geht.
Nach Schluß der Versammlung erachtete der Polizeileutnant noch die Feststellung der Personalien der Versammlungsleiter für notwendig.
Wie uns mitgeteilt wird, vermittelt der D. K. B. Streifbrecher; meidet die Bureaus des D. K. B. auch in Deutschland . Berband der Gastwirtsgehilfen, Berlin N, Gr. Hamburger Str. 18/19. Die Klempner in Hamburg- Altona haben am 23. April dem Abschluß eines Tarifes auf drei Jahre mit knapper Mehrheit zu- In den„ Arminhallen" konnte man schon ziemlich lange vor Er. gestimmt. Der Lohn steigt um 3 Pf. sofort und um 2 Pf. am öffnung der Versammlung auf der Straße in entsprechender Vertei 1. Oktober d.J. auf 80 Pf. pro Stunde. Die Arbeitszeit beträgt lung ein recht reichliches Polizeiaufgebot, darunter so mancher wie bisher neun Stunden. An den Sonnabenden ist um 5 Uhr Nichtuniformierter, beobachten. In Scharen eilte die junge Welt Arbeitsschluß. Ueberstunden werden mit 20 Pf., Nacht-, Sonn- und auch zu dieser Versammlung. Der große Saal und die Galerien Festtagsarbeit mit 30 Pf. Aufschlag pro Stunde bezahlt. Für be- waren sehr bald bis zum letzten Plaz bejezt. Reichstagsabgeord sonders gefährliche und schmußige Arbeiten, die im Tarif näher be- neter Dr. Ostar Cohn, mit lantem Beifall empfangen, hielt das zeichnet sind, wird ein Zuschlag von 10 Bf. pro Stunde gezahlt. Referat: Jugend heraus!" Sinnig anknüpfend an den fröhlichen Kattowits, 25. April. Die Zahl der Streifenden ist heute viel Jungausgelernte erhalten im ersten Jahr 55 Pf., im zweiten Jahr Wanderruf des werdenden und blühenden Frühlings sprach er in größer als gestern. Auf dem Bergiverk Oheim und auf Eminenz bei 58 Pf. Stundenlohn. Bei Arbeiten, die über 4,5 Kilometer weit Kattowik und auch auf mehreren Werken bei Beuthen hat das Mas entfernt liegen, wird das Fahrgeld, bei über 7,5 kilometer auch die einder Weise über den Ernst des Lebens, der auch die Jugend yerausfordert, manches gute Wort. Als Dr. Cohn den Versammelten schinenpersonal die Arbeit niedergelegt. Auf einigen anderen Berg- Wegezeit bezahlt. Bei auswärtigen Arbeiten wird ein Zehrgeld anheimstellte, darüber nachzudenken, weshalb die christlichen und werfen wiederum hat das Maschinenpersonal erklärt, in den Ausstand von 3 M. für Ledige und 3,50 M. für Verheiratete gewährt.. ähnliche Jugendheime anders behandelt würden, wie das in der einzutreten, falls die Grubenverwaltungen bis zu dem morgigen Brunnenstraße, und als er erklärte, darauf nicht näher eingehen zu wollen, weil es sich hier um eine unpolitische Versammlung Lage seine Forderungen nicht annehmen. Die Grubenverwaltung Hohenzollern bei Beuthen erklärte sich bereit, den streifenden Arhandele, löste Ber überwachende Beamte die Versammlung auf, weil biefe, wie er fagte, nach den bisherigen Ausführungen eine politische beitern eine Erhöhung des Lohnes um 15 Proz. zu gewähren. Wenn alle die Gönner der bürgerlichen Jugendbewegung, die fei. Wohl oder übel mußten die Versammelten den Saal, in den Auf dem Bergwerk Laura bei Königshütte haben sich gestern brei Unglüdsfälle ereignet. Drei galizische Arbeiter, welche aus- Protektoren des mit staatlicher Subvention aufgepäppelten Jung- der Ueberwachende alsbald eine ganze Anzahl Beamte erHilfsweise arbeiteten, wurden verletzt. Der Bericht der Polizei deutschlandbundes, glauben sollten, die Arbeiterjugend durch Schi - scheinen ließ, verlassen. Unter Gesang zog man in langem Zuge aus Beuthen bestätigt, daß die Streifbewegung im Beuthener fanierung der proletarischen Jugendbewegung von dieser fern- nach der Oranienstraße, um dann den Weg nach dem Gewerkschaftszuhalten, so werden sie ihren Irrtum wohl bald einsehen müssen. Suchen burch eine Kette bildende Schußleute, was einige lebhafte haus einzuschlagen. In dessen Nähe fam es zu SprengungsberRevier zugenommen hat. Je mehr sich diese" Strategen" der Machtmittel des bürgerlichen Szenen veranlaßte. Mehrere Personen wurden sistiert und vom Staates bedienen, je mehr Polizei sie auf die Arbeiterjugend heben, Gewerkschaftshaus sogar ein Jugendlicher geknebelt abgeführt, was desto deutlicher bringen sie der letzteren das zweierlei Recht zum den starten Unwillen von Passanten und Gästen hervorrief. Bewußtsein, das heute noch in Preußen- Deutschland herrscht. Dafür Eine in den ,, Andreas Festsälen" zurückgebliebene Frühstückszeugen auch wieder die fünf Versammlungen, die zu gestern abend einberufen waren, und die sich durchweg eines sehr guten Besuches tasche kann bei M. Weber, Koppenstraße 99, Quergebäude II, in zu erfreuen hatten. Natürlich fehlte auch hier wieder nicht die Empfang genommen werden. Polizei, um mit Eifer darüber zu wachen, daß den Erschienenen gar nicht ein Wort gesagt werde, das nach Meinung der Hochwohllöblichen mit der Politik im Zusammenhang steht. Politik verdirbt den Charakter! Das heißt, nur wenn es sich um Arbeiter handelt. Bei der bürgerlichen Jugend- ja, Bauer, das ist etwas anderes! Die Differenzen mit dem Inhaber des" Hackepeter". Grüner wo einem der Referenten, die sich streng an das unpolitische erledigt. Die feitens des Herrn Dobbet gewünschten Berhand- Thema hielten, deur Gehege der Zähne auch nur ein Wort entfloh, lungen haben zwar stattgefunden, scheiterten jedoch an bestimmten das dem Ueberwachenden als politisch verdächtig erschien, da er Forderungen des Unternehmers, auf welche die Organisation nicht folgte ohne Gnade die Auflösung. Ueber die einzelnen Versamm Iungen gingen uns folgende Berichte zu: eingehen konnte. Berantw. Redakt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drudu. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanftals
Berlin und Umgegend.
Achtung, Gastwirtgehilfen! Die in den Zelten III und IV beAchtung, Gastwirtgehilfen! Die in den Zelten III und IV beschäftigten Angestellten haben einen günstigen Tarifabschluß erzielt. Außer einer zehnprozentigen Lohnerhöhung wurde auch eine Regelung der Arbeitsnachweisfrage erreicht, so daß für die Plazierung jezt nur die Arbeitsvermittelung des Verbandes nt Frage kommt und der gewerbsmäßige Stellenbermittler ausgeschaltet wurde.
In Betracht kommen inklusive der benötigten Hilfskräfte 40 bis 50 Personen. Der Erfolg ist um so nennenswerter, da genannte Betriebe im Herzen von Berlin liegen.
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Letzte Nachrichten.
Die Friedensverhandlungen.
Sofia , 25. April. ( Meldung des Wiener K. K. Telegr- Korre. spondenzbureaus.) Morgen nachmittag oder übermorgen wird ein Stollektivschritt der Gesandten der Großmächte betreffend den AH. schluß eines Vorfriedens erwartet. Der Vorfriede foll in London von den dortigen Balkandelegierten oder den Gesandten unterzeichnet werden.
Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 5 Beilagen u. Unterhaltungsb