Einzelbild herunterladen
 

Br. 100. 30. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt

Zum

Landtagswahlkampf.

Preußen gegen das Recht.

Daß die preußischen Polengeseze insgesamt nicht nur gegen die Verfassung, sondern auch gegen die Verfassung und andere Geseze des Deutschen Reiches verstoßen, ist von uns wiederholt dar­

Wir aber wollen es allem Volte jagen, daß zu der Zeit, als die Regierung Rechenschaft ablegen sollte für jene Verstöße, der Minister notwendig frühstücken mußte!

gelegt worden. Zwar haben fich die Juristen der preußischen Regie Zum Religionsunterricht

erstattet. Da lafen wir nun auf Seite 5 ihres Berichts:

-

Sonnabend, 26. April 1913.

Kochs, der weiter nichts zu tun hat, als die ihm zugewiesenen Materialien möglichst kunstgerecht und schmackhaft zuzu­bereiten..

Die größten Feinde unseres Standes und die schlimm­sten Verbrecher an der Volksschule und an unserer lieben Jugend find diejenigen Lehrer, die da sagen: as geht's mich an, ob das, was ich lehre, wahr ist, ob es der geistigen und sittlichen Entwickelung der Jugend förderlich ist oder nicht? Dafür, daß ich täglich meine Schüler belüge, und meinen Vorgesetzten gegenüber heuchle, bekomme ich ja be­zahlt. Und daß ich dann und wann zur Kirche gehe, auch jährlich mindestens einmal das Abendmahl über mich ergehen

in der Volksschule. laffe, das gehört eben auch zu meinem Amt. Wie oft habe ich

-

rung bemüht, durch allerhand Auslegungskünfte zu beweisen", daß der Rechtsbruch kein Rechtsbruch ist, aber sie haben damit nur das cine bewiesen, daß ein im Sinne der Regierung tüchtiger" Jurist alles beweisen" muß, was man ihm aufträgt. Es lohnt nicht, auf immer aufs neue, daß die Lehrer behaupten, ohne Religionsunter- frivoleren Worten hören müssen! Ja, es gibt Stollegen unter Die Verteidiger der bestehenden Ordnung" erzählen bekanntlich schon solche lästerlichen Reden, nur in noch viel drastischeren und diese Künste nochmals einzugehen. Dagegen sind neuerdings im richt in der Volksschule nicht auskommen zu können. Besonders tun uns, die jeden auslachen, der sich über alle diese Dinge über­Landtage Dinge zur Sprache gekommen, die den Rechtsbruch in so sich die sogenannten Freifinnigen mit solchem Gerede aufdringlich haupt noch Gedanken macht und schwere Gewissensbedenken eflatanter Weise zeigen, daß sie vor der Wahl die weiteste Ver- hervor, obwohl bekanntlich der Unglaube im Liberalismus eine viel durchzukämpfen hat, so oft er in seine Religionsstunde geht. breitung verdienen. größere Rolle spielt als in der Sozialdemokratie. Wir sind der Sie sagen: die Welt, in diesem Falle die Behörde, will ja Am 9. April d. J. verhandelte die Budgetkommission des Ab- Religion gegenüber neutral, weil wir jede echte Ueberzeugung achten; betrogen sein, also betrügen wir sie." geordnetenhauses über die Denkschrift der Posener Ansiedelungs- die Liberalen soweit sie sich nicht oben" beliebt machen wollen Es sei hervorgehoben, daß bei Verlesung dieses Briefes die femmission für das Jahr 1912, und hat darüber schriftlichen Bericht halten das Spötteln über Religion für ein wichtiges Propaganda- Herren vom Zentrum und von den konservativen Parteien sich in aber nicht Ent mittel. Gegenüber jenem Gerede hat nun Genosse Borchardt bei der Ausbrüchen der Entrüstung förmlich überschlugen Als vor ungefähr 20 Jahren... bei der Errichtung von Lehrers verlesen, der die wahre Meinung vieler Lehrer über den daß es einer wagt, die Wahrheit zu schreiben. Schuldebatte im Landtage den Brief eines im Amte befindlichen rüstung darüber, daß so viele Lehrer lügen müssen, sondern darüber, Rentengütern Bolen zur Aufiedelung gekommen seien, habe die Religionsunterricht wiedergibt. Da der Parlamentsbericht solche Regierung alsbald dafür gesorgt, daß das nicht mehr geschehen Dinge selbstverständlich nur sehr verkürzt wiedergeben kann, jeien Weiterhin erfahren wir aus dem Bericht, daß die Regierung einige Stellen aus dem Briefe hier mitgeteilt. Es heißt darin u. a.: den Ansiedlern bei Strafe verbietet, polnische Arbeiter zu beschäf- firchlichen Unwesen und muß doch täglich selbst all diesen Ich bin seit vielen Jahren innerlich ganz frei von allem tigen. Da aber die Ansiedler nicht immer genügend deutsche Ar- Unfug kultivieren. Sie, der Sie von Jugend auf gewöhnt beiter finden und deshalb doch manchmal Bolen beschäftigen, wird find, so zu sprechen und zu handeln, wie Sie denken und die Strafe von 100 m.(!) in so rigoroser Weise angedroht und fühlen, können sich unmöglich in die Stimmung hineinver­auch verhängt, daß die Klagen darüber jetzt schon ins Abgeordneten- ießen, die unsereinen beherrscht. Es kommt dazu die bren­haus dringen. nende Scham darüber, daß, obwohl man die Lüge und Heuche­lei verabscheut, man doch selbst täglich lügen und heucheln Auskunft darüber zu geben, ob Verhandlungen zwischen den in Abg. Dr. Weill( Soz.): Ist der Herr Reichskanzler in der Lage, muß. Sie sollten sich mal den Lehrstoff in Religion Reutamerun berechtigten Sonzessionsgesellschaften für die Grundklasse ansehen. Ja, selbst wenn wir überzeugt und den Verbündeten Regierungen über die fünftige Stellung der sind, daß dieser Stoff für Geist und Gemüt der Kleinen Gesellschaften geführt worden sind und welches Ergebnis diese Ver­untauglich ist, so müssen wir unser vorgeschriebenes Pensum handlungen gehabt haben? eben erfüllen, um es bei der Revision vorweisen zu Fönnen...."

fönne."

Man halte also fest: Die Regierung hat in bestimmten Fällen polnische Bürger des preußischen Staates gehindert, sich anzu­siedeln, und sie hat in anderen bestimmten Fällen ebensolche Bürger yehindert, ihr Brot als Arbeiter zu erwerben.

Nun bestimmt die deutsche Reichsverfassung( in ihrem Artikel 3), daß jeder Angehörige eines jeden Bundesstaates überall im Deutschen Reich zum festen Wohnsiz, zum Gewerbebetriebe, zur Erwerbung von Grundstücken und zum Genuß aller bürgerlichen Rechte zuzulassen" ist, und zum Schluß ist ausdrücklich hinzugefügt:

Kein Deutscher ( d. h. kein Bürger des Deutschen Reichs ) darf in der Ausübung dieser Befugnisse durch die Obrigkeit seiner Heimat oder durch die Obrigkeit eines anderen Bundesstaats Heimat oder durch die Obrigkeit eines anderen Bundesstaats beschränkt werden." Weiter bestimmt das Freizügigkeitsgesek- ebenfalls ein Gesez des Deutschen Reichs - daß jeder Bundesangehörige das Recht hat, überall im Deutschen Reich Grundeigentum aller Art zu er­werben", und am Schluß fügt es gleichfalls die Klausel hinzu:

" In der Ausübung dieses Rechts darf der Bundesangehörige weder durch die Obrigkeit seiner Heimat noch durch die Obrigkeit des Ortes, an welchem er sich aufhalten oder nieder­lassen will, gehindert oder durch lästige Bedingungen beschränkt werden."

Reichstag.

149. Sigung. Freitag, den 25. April 1918, mittags 12 Uhr.

Am Bundesratstisch: Sühn . Auf der Tagesordnung stehen zunächst Kurze Anfragen.

Direktor im Reichstolonialamt Gleim: Abmachungen sind bis­her nicht getroffen worden; aber gelegentlich der Verhandlungen,

zu denen die Vertreter der Gesellschaften aus Neukamerun in der

borigen Woche in Berlin waren, sind sie auch an die Regierung herangetreten, um mit ihr Verhandlungen anzuknüpfen. Die Kolonial­Standpunktes dazu bereit erklärt und sieht nunmehr den Anträgen verwaltung hat sich unter Darlegung ihres dem Reichstag bekannten der Gesellschaften entgegen.

die Hände gegeben werden dürfte. Dann: Die Bibel sei ein Buch, das den Kindern gar nicht in Lüstern sind, kann man nicht erwarten, daß sie den ethischen Von Kindern, die nach allem Neuen, Unbekannten Inhalt eines Buches zu ergründen suchen; jie suchen eben nach dem, was sie geschlechtlich erregt. Vor allen Dingen bitte Abg. Dr. Mumm( Wirtsch. Vg.): Ist der Herr Reichskanzler ich Sie, immer wieder zu betonen, daß der bereit, Auskunft über den ergebnislosen Verlauf der Religionsunterricht nicht in die Volksschule Brüsseler Spirituofenkonferenz 1912 zu geben? Direktor im Reichskolonialamt Gleim erwidert, daß sich Frank­gehört. Wenn auch bei allen möglichen Gelegenheiten die reich in der Frage der Abgrenzung der Verbotszone ablehnend ver­berufenen oder auch nicht berufenen Vertreter der Lehrer- halten habe und auch in der Frage der Zollerhöhung nur geringe schaft mit einem großen Aufwand von sittlicher Entrüstung Bugeständnisse gemacht habe. in Abrede stellen, daß dahingehende Bestrebungen unter den Lehrern vorhanden sind, so ist das doch eine unumstößliche Tatsache. Die an der Spize der Lehrerbereine stehenden

Es folgt die zweite Beratung des

Ergänzungsetats für die Schutzgebiete. Abg. Noske( Soz.):

Es ist charakteristisch, daß scheinbar keine der bürgerlichen Parteien

Die letzten Worte drücken das aus, was man im gewöhnlichen Sollegen find in dieser Frage nicht maßgebend. Wenn fie Leben schifanieren nennt: die Obrigkeit darf den Staatsbürger behaupten, die Lehrerschaft wolle den Religionsunterricht be- es für nötig hält, auch nur ein Wort darüber zu verlieren, daß in nicht durch lästige Bedingungen schifanieren. Nun mag man über halten, so tun sie das entweder aus Zweckmäßigkeitsgründen diesem Etat 10 Millionen zur Verfügung gestellt werden für die allgemeine Gültigkeit der Polengeſetze denken, wie man will- oder aus Unkenntnis der tatsächlich unter den Lehrern herr- einen Zwed, über den in der Stommission Einmütigteit ge soviel steht unbedingt fest: wenn die Obrigkeit in einzelnen be- schenden Stimmung. Man muß selbst Lehrer sein und es herrscht hat, daß es sich um ein sehr gewagtes Geschäft stimmten Fällen den Staatsbürger hindert, sein Brot zu erwerben tagtäglich von Kollegen hören, wie sie über ihren eigenen handelt. Es soll in Deutsch- Südwestafrika eine Landwirtschaftsbank oder sich anzusiedeln, dann schifaniert sie ihn; dann tut sie genau Religionsunterricht urteilen, um einen Begriff davon zu be- mit diesem Gelde errichtet werden. Da ein großer Teil der das, was jene beiden Reichsgefeße ihr verbieten. Der sozialdemo- kommen, wie weit verbreitet unter den Lehrern der Wider- Leute, die sich in Südwestafrika angesiedelt haben, wieder kratische Redner hat deshalb am 22. April diese Dinge im Abge- wille gegen diese Art von religiöser Unterweisung, wie sie einmal vor der Pleite stehen, soll ihnen das Reich ordnetenhause zur Sprache gebracht.. Und was antwortete die von uns täglich betrieben wird, heute schon ist. Gewiß gibt 10 Millionen borgen. Das ist nur insofern ein Fortschritt gegen Regierung? Wie rechtfertigte sie ihre Verstöße? Gar nicht! es viele, die über den Wert oder Unwert dessen, was sie bei dieser Gründung ein großes finanzielles Risiko für früher, als die Gelder wenigstens nicht mehr geschenkt werden. Daß Der Minister hatte bis 4 Uhr noch nicht gefrühstückt und war lehren, gar nicht nachdenken. Statt ihre Arbeit mit der das Reich vorliegt, gibt die Dentschrift der Regierung selbst zu. gerade hinausgegangen. Der arme Mann! eines Arztes zu vergleichen, der das, was er seinen Patienten Zur Förderung der wirtschaftlichen Entwidelung Südwestafritas An den Tagen, wo die Verstöße gegen das Recht geschahen, verabreicht, daraufhin prüft, ob es ihnen auch immer zu würde es viel mehr beitragen, wenn man Mittel zur Erschließung wird er hoffentlich gefrühstückt haben, und vielleicht sogar sehr gut.| träglich ist, begnügen sich so viele Lehrer mit der Rolle eines von Wasserquellen aufwenden würde. Wenn es gilt, in

-

Kleines feuilleton.

Die geistige Entwaffnung. In dem Streit um die drei jährige Dienstzeit, der jegt in Frankreich tobt, läßt sich auch die akademische Jugend vernehmen. In der Monatsschrift der Ver­einigung der Staatsstudenten", dem Organ der Universität Lille, lägt einer der Hauptmitarbeiter des Blattes, ein Rechtsstudent, sich also bernehmen:

Es wächst die Angst, die namenloſe, Wenn solches man in Belgien sieht. Die Furcht entlädt sich in die Hose: Was wird, wenn das bei uns geschieht? Bei uns ist ja die Meinung erblich, Und sie zu haben pure Pflicht: Der Streit ist, wenn schon, rein gewerblich, Politisch gibt's ihn einfach nicht! Dem Patrioten brennt die Backe. Da fällt ihm ein von ungefähr, Daß Bethmann mit dem großen Sade Jetzt schnorren geht für's Müllitär. Und hier erholt sich von dem Schrede Der Bürger und er geht zu Bier. Er hat erkannt des Opfers" Swede: Es lohnt sich und er ist dafür! Miche L.

Notizen.

war so zusammengeschmolzen, daß die größte Sparsamkeit für die Bejagung als Geses gelten mußte. So fonnte es nicht ausbleiben, daß es manchmal sogar zu Handgemengen fam; wenn für die Soldaten Fleisch verteilt wurde, fuchte die verzweifelte Zivilbe­bölferung mit Gewalt etwas davon zu erlangen. Einige Bewohner starben bereits Hungers und viele von ihnen setzten sich durch Fluchtversuche aus der Stadt der Gefahr aus, erschossen zu werden. Bezeichnend für die Notlage der ärmeren Bevölkerung ist die Ge­schichte von zwei kleinen Jungen, die vor kurzem eines Morgens Man vergist wohl heute zu sehr, daß die außerordentliche Ver- ins serbische Lager gebracht wurden. Die Knaben waren 12 und stärtung des Heeres uns in verhängnisvoller Weise einer Militär- 18 Jahre alt. Die unglüdlichen Eltern in Stutari mußten schließ­herrschaft zuführt und daß vielleicht, gerade in dem Augen- lich erkennen, daß sie nicht mehr imstande waren, ihre Kinder blick, wo durch die Sorgfalt der republikanischen Regierung die auch nur notdürftig zu ernähren und vor dem Hungertode zu Macht des Säbels genügend gewachsen sein wird, ein Cäfar er- retten. Sie begleiteten die Knaben aus der Stadt und sagten scheinen könnte, der die vollendete Entwidelung auslöscht und uns ihnen: Wenn Ihr bleibt, werdet Ihr gewiß wie wir sterben. Ihr in die Despotie hineinreißt. Also, Gefezgeber, habt acht! Es jeid klein, mager und gelentig, Ihr werdet sicher unbemerkt durch handelt sich nicht nur darum, die äußere Gefahr zu vermeiden, man die Postenlinie schleichen können; oder man wird vielleicht Mit­muß sich ebenso und besonders gegen jene Männer des Säbels leid mit Euch haben und Euch durchlaffen." Schluchzend trennten schützen, die ihre Stunde erwarten, um sich auf den Thron zu sich die beiden Kinder von ihren Eltern, fie gehorchten und wandten schwingen. Stürzen wir nicht von der Charybdis in die Schlla. sich auf den Drinfluß zu. Auf Befehl Essad Paschas durften nur Andere Gefahren. Man bellagt fich über die Ber- Mohammedaner die Brücke passieren. Die beiden Knaben waren ödung der Felder. Ein verlängerter - Kunst chronit. Die Jury der deutschen Künstlerbund Aufenthalt in den katholisch erzogen, aber um ihnen die Flucht zu ermöglichen, hatten Garnisonstädten wird aber das llebel wachsen lassen, unter fie die Eltern am Tage vorher zur mohammedanischen Religion Ausstellung zu Mannheim erkannte den Villa Romana dem unfere Landwirtschaft leidet. Man sucht überall Mittel übertreten lassen. Die Kinder kamen auch glücklich über die Brüde Preis( je ein Jahr freier Aufenthalt in Florenz und Beihilfe von gegen die Entvölkerung. Aber heißt nicht, die Soldaten ein Jahr und gelangten in die Umgebung von Brdica. Dort nahmen sie je 2000 m.) dem Bildhauer E. Stephani- Berlin und dem Maler länger in der Kaserne halten, den Zeitpunkt ihrer Heirat um ein die Rolle von Hirten an, kamen bis an die Schanzenstellung der R. Caspar- München zu. Jahr hinausschieben? Trägt man nicht dadurch zu der Berringerung Türken, verkrochen sich schließlich in eine Grube und schmierten Hellerau macht Schule. Das preußische Unterrichts der Geburtenziffer bei, opfert man nicht die Zukunft der Gegenwart? fich Geficht und Kleider mit Lehm ein, um weniger sichtbar zu sein. ministerium hat den Professor Thiel von dem Akademischen Institut Die Stärkung der Rafie würde sich, wie mir scheint, beffer vor- In der Nacht krochen sie dann vor, und es gelang ihnen auch, für Kirchenmusit in Berlin- Charlottenburg für vierzehn Tage nach bereiten laffen durch langsame und fruchtbare Bemühungen." glücklich durch die Bostenlinie zu kommen. Aber irgendein Ge- Hellerau entsandt, um Einsicht in die musikerzieherische Methode Nach diesen allgemeinen Erwägungen werden die speziellen räusch mußte die Wachen doch alarmiert haben, einige Schüffe Jaques- Dalcroze zu nehmen. Zum gleichen Zwed weilt ber Referent studentischen Interessen betrachtet: fielen, glücklicherweise ohne zu treffen. Als der Morgen graute, des englischen Kultusministeriums für den Musikunterricht in " Für alle die höheren Studien ist Euer Gesetz eine fahen sich die Kinder vor der serbischen Linie. Gin weißes Tuch Hellerau . Katastrophe, wenn Ihr nicht Abänderungen vornehmt. Ihr schwingend liefen sie auf die serbischen Truppen zu: sie waren Der allerneueste Offenbach . Aus vergessenen wigt besser wie wir, daß die Stärke der Waffen nicht allein die gerettet. Aber ob ihre Eltern in Stutari die letzten Tage noch Werken Jacques Offenbachs hat Leopold Schmidt reizvolle Melodien Größe eines Landes ausmacht. Deutschland hat sich zu dem Stange erlebten, das wissen sie nicht und werden es vielleicht nie erfahren. gesammelt und für eine burleske Operette, Die Heimkehr des einer ersten Macht nicht nur durch die Stärke feiner Soldaten und Odysseus " verwendet, deren Tert von Karl Ettlinger und die Klugheit feines Generalstabes emporgeschwungen, sondern noch Erich Moz stammt. Die Uraufführung fand im Frankfurter mehr durch einen bewundernswürdig organisierten Universitätsunter­Opernhause statt. richt, durch feine Gelehrten, seine Professoren und Rechtslehrer. Ihr wollt das Baterland durch eine zahlreiche, wohlgeordnete, stets be reite Armee verteidigen. Berteidigt es ebenso und besonders durch feinen geistigen Ruhm. Führt nicht, um den Forderungen der Stunde zu genügen, indem Ihr das ganze Land mit Flinten und Sanonen bewaffnet, die geistige Entwaffnung durch!"

Aus den lezten Zagen des belagerten Stutari. Nach den Schilderungen des auf dem montenegrinischen Kriegsschauplas weilenden italienischen Korrespondenten Bitetti hat die Bevölkerung Etutaris in den letzten Tagen jo furchtbare Hungerqualen durch= leben müssen, daß die llebergabe der Festung auch ohne Sturm unaufschiebbar gewesen wäre. Die ärmeren Bevölkerungsklassen besaßen feine Nahrungsmittel mehr; der Proviant der Garnison

Humor und Satire. Belgien !

Es sind die deutschen Patrioten Der Kunde gänzlich abgeneigt: Mit Streiten haben diese Roten In Belgien wirklich was erreicht. Es läßt sich leider nicht verhindern Des Streites Recht, ganz absolut. Soll dadurch der Profit sich mindern, So ist das schon an sich nicht gut. Doch dann erst wird die Sache kritisch, Daß dumpf Altar und Thron erkracht, Wenn der Prolet sich gar politisch Durch Streil im Staate maufig macht,

-

Plattdeutsche Wörterbücher. Die Bereinigung von Freunden der niederdeutschen Sprache und Literatur, die den Quidborn" herausgibt, fammelt Beiträge zu einem hamburgischen Wörterbuch. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die alten platt­deutschen Ausdrücke des Handwerks, des Handels, des Schiffbaues und der Schiffahrt gerichtet, in denen sich zum großen Teil auch ein ferniger niederdeutscher Humor wiederspiegelt. Die Veränderung der Arbeitsmethoden in neuester Zeit bringt viel altes Sprachgut außer Gebrauch und bringt es in Gefahr, vergessen zu werden. Auch ein medlenburgisches Wörterbuch ist in Arbeit.

Meteoritenfund. Bruchstüde eines Meteoriten im Gesamtgewicht von 2700 Gramm wurden au der bayerisch- öster­reichischen Grenze bei Neuhaus am Inn über einen Raum von 300 Meter verstreut gefunden,