Einzelbild herunterladen
 

dem Chefredakteur in der Person eines Herrn Richard George, der den verantwortlichen Redakteur für den unpolitischen Teil des Blattes und zugleich den Geschäftsführer spielt, ein Kon­trolleur und Inspizient bestellt wurde.

Es liegt System in der Sache! Seit einem Jahr arbeitet der Borstand der konservativen Partei oder vielmehr ihr Generalfeld­marschall, der kleine Herr v. Heydebrand, mit Energie daran, die konservative Presse zu disziplinieren". Es soll aufhören, daß bei wichtigen politischen Aktionen ein Teil der größeren konser vativen Presse sich Extratouren gestattet und bald in Steuerfragen ( Erbschaftssteuer), bald in firchenpolitischen Fragen( Stellung­nahme zu den religiösen Forderungen des Zentrums) oder bei An­griffen auf die Minister die Gefolgschaft versagt und eigene Wege geht. Blindlings, ohne Bedenken und Skrupel soll die konservative Presse einschwenken, wenn aus dem Berliner   Hauptquartier eine Weifung erfolgt. Sie soll ohne Fragen dem Befehl von oben folgen, wie die Armee in der Schlacht dem Kommando des Feldherrn. Das ist der Wille des Herrn v. Heydebrand und alle, die sich diesem Willen nicht beugen, können gehen. Sind erst die Berliner  Konservativen Blätter diszipliniert", soll der Ausbau und die Disziplinierung der konservativen Presse in Ost- und Westpreußen  fowie in Schlesien   folgen.

Der Skutari- Streit.

durch der Ernst der Lage cher begriffen werden wird. Wie man ficht, hängt der weitere friedliche Verlauf im wesentlichen von der Vernunft Montenegros   ab. In Wien   ist fic ganz zum Teufel ge­

gangen.

Das Königreich Albanien.

In Hugenbergs Spuren.

Vor wenigen Tagen noch stand die Nordd. Allgem. 3tg." ben Enthüllungen über die Praktiken des Rüftungskapitals, besonders der Firma Krupp  , ebenso ratlos gegenüber wie der Herr Kriegs­minister; aber inzwischen hat sie aus den verschiedenen kuriosen Belgrad  , 26. April.  ( Meldung des Wiener K. K. Telegr.- Erklärungen eines Direktors dieser Firma, des Herrn Finanzrais Korr.- Bureaus.) Nach einer aus Elbassan hier eingelaufenen ugenberg, etwas gelernt. In eine Jeremiade über die Verzöge­Weldung hat Essad Pascha   im Einvernehmen mit Dscha- rung der Wehrvorlage durch die jüngste Reichstagsverhandlungen vid Pascha ein autonomes Königreich Albanien widelt das Kanglerblatt eine Erklärung über die Enthüllungen des unter der Souveränität des Sultans proklamiert. Genossen Karl Liebknecht   ein, in der fast in dem gleichen hoch­näsigen Ton, in welchem Herr Hugenberg   zu sprechen beliebt, die gegen die Firma Krupp   gerichteten Vorwürfe als fleinliche Rappa­lien hingestellt werden, die in keinem Fall die Annahme der sogen. " Wehrvorlage" verzögern dürften.

Politische Ueberlicht.

Berlin  , den 28. April.

Annoncen- Patriotismus.

teten wir, daß die jüngst zur Stimmungsmache für die neue In der lezten Montagsausgabe des Vorwärts" berich Seeresvorlage von der Leipziger   Verlangsbuchhandlung I. I. Weber herausgegebene Deutsche   Wehr- Nummer" der Leipziger Illustrierten Beitung" nicht nur größtenteils im Kriegsministerium redigiert worden ist, sondern das Kriegsministerium auch zugleich als Annonzen- Akqui­sitionsbureau fungiert hat, indem es an die Armee­lieferanten die Aufforderung richtete, die Nummer fleißig zu Reklameartikeln und Annonzen zu benußen. Und diese An­nonzen- Afquisition hatte solchen Erfolg, daß mehr als 130 Großfolioseiten der Wehrnummer mit Reklameaufsätzen und Inferaten gefüllt werden konnten.

Für den patriotischen Verlag ein feines Geschäft, denn wie der Leipziger   Korrespondent des Amsterdamer Handels­blad" feinen Blatt berichtet, hat die Illustrierte Zeitung  " den Armeelieferanten für die von ihnen eingelieferten Re­flameartikel 900 mt. pro Seite( Bilder ertra) berechnet, doch wurden bei zwei Seiten gütigst 10 Proz., bei drei Seiten 15 Broz. Rabatt gewährt. Für Inserate stellte sich der Preis pro ein Achtel Seite auf 125 Mk., ein Sechstel auf 168,75 k., ein Viertel Seite auf 250 ME., ein Drittel Seite 337,50 Mt. eine halbe Seite 450 Mt., eine ganze Seite 900 Mt.

Das Stanzlerblatt meint nämlich:

" Die von allen bürgerlichen Parteien geteilte und ausge­sprochene Ueberzeugung von der Notwendigkeit einer starten Rüstung hat es nicht zu verhindern vermocht, daß der Versuch der Sozialdemokraten, den Boden für die Verhandlungen über die Wehrvorlage zu unterhöhlen, zeitweise einen scheinbaren Er­folg errang. Die" Enthüllungen" über die Angelegenheit bei der Firma Krupp   bilden den Gegenstand gerichtlicher Untersuchung. Strafbare Handlungen werden ihre Richter finden. Aber mag Das Ergebnis der Untersuchung sein, welches es wolle, zum An­dic- Wand- malen eines Panamastandals bietet weder der Fall Krupp  , noch der 6 Jahre zurückliegende und nicht geglückte Ver­fuch einer Waffenfabrik zur Lancierung von Rüstungsnachrichten in französische Blätter irgendwelchen Anhalt. Aus ein­zelnen Verfchlungen dürfen feine Schlüsse aufbie Ge samtheit gezogen werden, die integer ist. Wir haben nichts zu vertuschen, wollen aber auch nichts vertuschen, und die Regierung wird, wo sich ein Anlaß findet, rücksichtslos einschreiten. Noch verfehlter aber ist der Versuch der Sozial­demokraten, diese Vorgänge mit der Wehrbor­Iage in Zusammenhang zu bringen. Die Wehrvor­Lage ist die notwendige Verschiebung der militärischen Machtver­hältnisse und aus der geographischen Lage Deutschlands  . Sie be­ruht nicht auf Stimmungen oder Treibereien, sondern ist der bittere Zwang der Tatsachen. Und weil sie das ist, werden Reichs­ tag   und Volt über fünstliche Stimmungsmache hinweg an ihr festhalten."

In Wien   hält man es trob der Abmahnungen von allen Seiten für gut, die drohende Pose beizubehalten. Haltet uns fest, sonst geschieht ein Unglück"- auf diesen Ton sind alle Auslaffungen der Wiener Offiziösen gestimmt. Man muß nur hoffen, daß das Festhalten schließlich gelingt. Daß der große Militärstaat das kleine Bergvölkchen unter seinen Willen beugen könnte, darüber herrscht ja nirgends ein Zweifel, aber ebensowenig, daß durch die Aufftachelung aller nationalen Instinkte der slawischen Welt eine sehr gefährliche Situation geschaffen werden könnte. Die Stutarifrage ist bis jekt eine europäische, feine allein österreichische Angelegenheit ge­wesen und muß es bleiben, soll sie friedlich erledigt werden. Deshalb ist das Drängen Desterreichs und gar seine Drohun- Nach oberflächlicher Berechnung hat also der Verlag der gen mit einer feparaten gewaltsamen Aftion schlechterdings Leipziger Illustrierten Zeitung" nach Abzug der Rabatte Die Nordd. Allgem. Zig." follte nicht über Stimmungsmache und Akquisitionskosten immer noch über 100 000 m. rcben, denn von ihr selbst und mehr noch von der Presse des Eine neue Komplikation bedeutet auch die Proklamierung an Inseratengebühren für die Wehrnummer einge- Rüstungstapitals und der Militärinteressenten wird seit Monaten Essad Paschas zum König von Albanien  , die nommen. Man sieht, der von der Verlagsfirma betätigte die unverschämteste Stimmungsmache getrieben. Wenn übrigens wahrscheinlich sowohl in Desterreich als in Italien   auf Wider- Patriotismus lohnt sich. der Regierung an der Erledigung der Wehrvorlage so viel ge­spruch stoßen wird. legen ist, warum beschleunigt sie dann nicht die Untersuchung gegen die Firma Krupp   und liefert damit den Beweis, daß sie tat­sächlich nichts zu vertuschen gedenkt und gegen die Schuldigen, auch wenn sie sich mächtiger Protektionen erfreuen, rücksichts­Ios einschreitet". Den Lobgesang, den Herr v. Heeringen, ohne jede nähere Kenntnis der Vorgänge, sofort im Reichstag auf die Firma Krupp   anstimmte, läßt von dieser verheißenen Rüd­fichtslosigkeit" nichts verspüren.

unberantwortlich.--­

Kriegerische Stimmung in Desterreich. Wien  , 27. April  .( Privattelegramm des Vorwärts".) Auf bem Ballplatz sind heute alle Hunde losgekoppelt. Aus allen bür: gerlichen Blättern klingt es nach Kriegsgefchrei. Und da es mit der gerlichen Blättern klingt es nach Kriegsgeschrei. Und da es mit der öffentlichen Meinung in Desterreich so beschaffen ist, daß nur die

Der Erfolg der von dem Kriegsministerium auf dem Ge­biet des Inseratengeschäfts entfalteten Tätigkeit ist so groß artig, daß, wie wir hören, das Annonzenbureau von Rudolf Mosse   beschlossen haben soll, Herrn v. Heeringen, falls er dem­nächst aus den bekannten Gesundheitsrücksichten von seinem Posten als Kriegsminister zurücktreten sollte, als Unter­Annonzenchef zu engagieren.

Reichsetats- Ueberschuß.

Wiener Blätter Beachtung finden und die gesamte bürgerliche Presse im Dienste des Ballplates steht, so meint der dumme Aus­länder nach den aufgedonnerten Tiraden heute in Wien  , daß wegen Skutari ganz Desterreich brenne und es nicht erwarten fönne, daß Mit dem ihm eigenen Selbstbewußtsein wußte vor unge­die kriegerischen Aktionen gegen Montenegro anfangen. Im übrigen fähr fünf oder sechs Monaten das große Finanzgenie des Zen­ist es mit Händen zu greifen, welchen Zweck der kriegerische Theater- trums, Herr Matthias Erzberger  , zu prophezeien, daß die Ab­donner hat. Es soll damit die morgige Sigung der rechnung des Reichsetats für das vom 1. April 1912 bis Londoner   Botschafterkonferen beeinflußt 31. März 1913 laufende Rechnungsjahr 1912 einen Ueber­werden. Offenbar wird Defterreich- Ungarn   morgen in London   schuß von mindestens 100 Millionen Mark ergeben würde. ein ultimatum stellen, b. h. die Konferenz folle erklären, daß fie Wie schon fo eft, hat sichy audy diesmal wieder das große Talg Desterreich- Ungarn mit dem Mandat, Stutari Montenegro abzu licht von Buttenhausen gründlich geirrt. Trok der überaus nehmen, ausstatte oder gewärtigen müffe, daß Oesterreich die kriege günstigen Konjunktur wird sich nach offiziöser Versicherung rische Aktion sofort auf eigene Gefahr unternimmt. der Ueberschuß nur auf 64 Millionen stellen, das heißt der fogenannte re ch nungsmäßige" Ueberschuß. Wie hoch sich der wirkliche lteberschuß stellt, ist noch fraglich. Wie offiziös mitgeteilt wird, hat sich bei den Zöllen, Steuern und Gebühren ein Mehrertrag ergeben gegen den Voranschlag des Etats von 45 Millionen, bei Bost und Eisen­bahn von 12 Millionen, insgesamt also 57 Millionen. Hier­zu kommt noch ein Einnahmebetrag, der im April für Rech­nung des vergangenen Jahres eingehen wird. Im vorigen Jahre stellte sich dieser Betrag auf 14 Millionen Mark. Für das Jahr 1912 ist er jedoch erheblich geringer zu veran­Sachlich betrachtet ist die Situation im Augenblickwohl so, schlagen, weil seit dem September v. J. die preußischen Desterreich wird entweder sein Mandat bekommen oder selbständig Kaffen ihre Monatsabrechnung nicht mehr am 26., sondern vorgehen. Vorgehen wird es also in jedem Falle, Montenegro am letzten Tage des Monats abschließen. Man wird also den wird also offenbar eine bestimmte ganz kurze Frist gestellt werden, noch ausstehenden Betrag nicht höher als 7 Millionen schäßen in welcher es Stutari zu räumen habe. Weigert sich Montenegro, dürfen. Damit würde sich dann der Gesamtüberschuß so wird einmarschiert werden. Man erwartet, daß in Cetinje   da- lauf 64 Millionen Mark stellen.

Um den Mächten den Ernst der Situation zu Gemüte au führen und den Grad der Entschloffenheit, der in Wien   herrscht, zu demonstrieren, wird heute sogar der alte Kaiser ins Spiel gezogen. Es wird nämlich mit auffälliger Ausführlichkeit erzählt, daß gestern bei ihm Berchthold und Holzendorff gewesen seien und daß der Kaiser mit ihnen von 27 bis 8% Uhr konferiert habe. Dies ist deshalb so bemerkenswert, weil sonst der alte Kaiser immer schon um 8 Uhr schlafen geht. Wenn sich der Kaiser entschließt, Stun den über die Zeit aufzubleiben, muß die Situation schon schrecklich aufpeitschend sein.

[ Doch der Herr Chefredakteur des Montagsblattes macht. wütende Augen. Meine Heroenbegeisterung reißt mich zu epischer Breite hin. Bir armen Mitarbeiter sollen uns furz fassen. Ganz furz. Ich will daher nur die wichtigsten Momente aus meiner Unterredung mit Herrn Schwarz hier wiedergeben.]

-

Ein zweites Schreiben lautete:

Oberst Gädtke im Kampfe gegen die Militärmandarine.

Der belannte Demokrat Oberst a. D. Gädtte steht am heuti­gen Montage vor der 3. Straftammer des Landgerichts Berlin   I, um sich wegen angeblicher öffentlicher Beleidigung der Ehrengerichte des preußischen Heeres zu verantworten. Der Straftantrag ist vom Striegsminister gestellt worden.

Aus aller Welt.

Der Ballon Jlse" verbrannt. Der Führer tot. Im Forst bei Almerode( Proving Hessen  ) wurde am gestrigen Sonntag, vormittags S Uhr, der am vergangenen Sonntag in Staffel aufgestiegene und seither vermißte Ballon Jlse" böllig berbrannt aufgefunden. Die Leiche des Führers, Kaufmann Bchland aus Kaffel, lag daneben.

Sieben Leichen aus S. 178 geborgen. Wilhelmshaven  , 27. April. Das Wrad des Torpedobootes S. 178" wurde heute früh in Gegenwart einer Gerichtskommission geöffnet. Bis jetzt sind sieben Leichen geborgen worden. Die Namen der Geborgenen sind: Steuermann Guben  = schaager, Maschinistenmaale Einhaus und Möller, Ober­bootsmannsmaat Barton, Sanitätsmaat Senft, Oberanwärter ebauf und Matrose Wiebede.

Thre Beerdigung soll am Dienstag stattfinden. Tragischer Selbstmord.

Unter äußerst tragischen Umständen hat sich auf der Solferino­Brücke in Paris   ein Selbstmord abgespielt. Ein elegant gekleideter,

Königliches Polizeipräsidium Berlin, April 1913. ungefähr 30 Jahre alter Mann, sprang auf das Brückengeländer, Alexanderplat  .

Mein Herr!

jagte sich eine Kugel durch den Kopf und stürzte rückwärts in die Seine. Seine Leiche konnte bis jetzt noch nicht geborgen werden. In seinem Zylinderhut fand man eine Visitenkarte mit den Worten: Sagt meiner Frau, daß ich für sie gestorben sei." Die Identität des Selbstmörders fonnte noch nicht festgestellt werden.

"

Ich brauche eine tüchtige Kraft für den Erkundungsdienst. sch wende mich an Sie. Ich habe Vertrauen in Ihre Fähig feiten. Unsere Vigilanten find Trottel. Sie lassen sich von den Sozialdemokraten erwischen. Erst dieser Tage wieder einer namens Bruns. Bei Ihnen befürchte ich das nicht. Ihre Auf­Rollision französischer Torpedoboote. gabe: Erkundung sozialistischer Massenstreif- und Mobil- Toulon, 27. April. Gestern nachmittag ereignete sich ein machungspläne, geheimer Waffenlager. Auch revolutionäre lufall im hiesigen Hafen, ähnlich demienigen, der vor einiger Zeit Jugendbewegung. Gute Entlohnung wird zugesichert. Vigi- den Torpedojäger" Fregel" betroffen hat. Gin Torpedoboot, Tanten erhalten 1,50 M. pro Tag und Erstattung der Fahrkosten dessen Ruder in Unordnung geraten war, beschrieb einen großen für Omnibus und Elektrische. Ich verspreche Ihnen das Kreis und traf dabei das Unterseeboot Messidor". Der Anprall Doppelte.

3u persönlicher Rücksprache werde ich Sie besuchen. Ich tomme nachmittags um 5 1hr. von Jagow.

Als ich diese Schreiben gelesen hatte, sagte Herr Schwarz in der bewußten Weise lächelnd: Er ist nobel, der Herr Polizei­

präsident, nicht wahr? Und bedenken Sie, er widmet mir eine

"

war sehr start. Das Boot wurde fofort ins Dod geschleppt und einer Untersuchung unterzogen, die das Ergebnis hatte, daß der hintere Teil des Schiffes beschädigt worden ist.

Zugzusammenstoß.

Auf der Strecke Charfow- Tschugujem in Süd- Rußland stieß Besuchszeit, die er sonst nur ganz besonders Bevorzugten zur Ver- infolge falscher Weichenstellung ein Personenzug mit einem Güter­fügung stellt. Sie wissen doch, Tilla Durieur.. Wieder mußte zug zusammen, wobei drei Reisende getötet und mehrere schwer ich das Wissen und die Kombinationsgabe des großen Mannes verlebt wurden. Ein Heiger erlitt leichtere Verlegungen, die Führer der Lokomotiven blieben wunderbarerweise unversehrt. Die nähere Untersuchung ist eingeleitet worden.

bewundern.

" Geschadet hat mir das ganze Zeitungsgeschrei nichts," fagte der große Mann. Im Gegenteil. Sehen Sie da, cinen Berg von Aufträgen hat es mir eingetragen.( Er schlug mit der Hand auf einige Stöße von Briefen.) Ehescheidungsgeschichten, Gatten- und Geliebten Ueberwachung, Alimentationssachen u. dergl. Alles aus den feinsten Kreisen. Unter uns( ein dämonisches andere würden vielleicht sagen zynisches Lächeln flog über sein Gesicht): In der Theorie sind die Herrschaften alle für Sittlichkeit, echtdeutsches Familienleben und Heiligkeit der Ehe, aber in der Pragis Na, mir kann's ja egal sein. Die Hauptsache ist, daß ich bei diesen Geschichten eine hübsche Stange Geld verdiene. Ich habe mich ja auch verbessern können,( Er zeigt mit einer großartigen Hand­bewegung auf seine hochfeine Umgebung.) Aber all das ist nur ein Uebergang. Ich stehe erst an der Schwelle großer Tafen." Er suchte aus den Papieren auf dem Schreibtische einige Schriftstücke heraus und gab sie mir. Ich las: Billa Hügel bei Essen, April 1913. Sehr geehrter Herr! Ich las dann weiter ein Schreiben des Großen Generalstabes, Wir brauchen dringend eine erstklassige Kraft für unseren Abteilung für Geheimdienste, in dem der große Mann für Erfun­Geheimdienst. Unser Riefenbetrieb lebt nur von Geheimberichten. Dung militärischer. Geheimnisse in Frankreich  , Rußland   und Eng­Leider haben wir in der letzten Zeit mit dem Bersonal unseres land gewünscht wurde. Das Auswärtige Amt wollte ihn in cinem Informationsdienstes unliebsame Erfahrungen gemacht. Aber was kann man auch anderes von Leuien, die vom Kasernenhof Schreiben zum Dienst in den Balkanresidenzen gewinnen, weil Lissabon  , 27. April  .( Meldung der Agence Havas.) und aus Ministerialbureaus fommen, erwarten. Für die tech die dortigen Diplomaten bisher kaum beim ersten Sanonenschuß nischen Zweige unseres Betriebes mögen sie ganz brauchbar sein, ciwas vom Ausbruch cines Arieges gemerkt hätten. Es lagen noch nacht und heute vormittag fanden auf den Straßen Kundgebungen aber für den Geheimdienst brauchen wir gewandte Leute mit Schreiben vor vom Deutschen   Arbeitgeberverbande, der Schwarz statt, angeblich um die bedrohte Republik zu verteidigen. Es wur­acistiger Elastizität. Was ich von Ihnen gehört habe, berechtigt gegen die Gewerkschaften verwenden wollte, ferner vom Konzern den mehrere Verhaftungen vorgenommen, 1. a. wurde Saupimann mich zu der Annahme, daß Sie der rechte Mann für uns find. der vereinigten Militär-, Marine- und Staatslieferanten usw. Lima   Dias vom 5. Infanterieregiment verhaftet. Ich nehme daher die Angelegenheit selbst in die Hand und biete Als ich alles gelesen hatte, stellte ich die ehrfurchtsvolle Frage Lissabon  , 27. pril. Nach einer Blättermeldung haben heute Ihnen ein Engagement an. Sie hätten die Geschäftsgeheimnisse an den großen Mann: Welches Angebot werden Sie annehmen?" nicht nur vor der Pioniertaserne, sondern auch vor mehreren unferer Ronkurrenz im In- und Auslande, die Pläne der Mili. anderen Kajernen Demonstrationen stattgefunden. Die Soldaten tärbehörden usw. zu erkunden. Daß wir Ihnen in Geldfragen gaben auf die Demonstranten blinde Salben ab und zerstreuten in der tulantesten Weise entgegenkommen würden, bedarf bei uns fie. Die Polizei soll in den Räumen der Radikalen Republikani­wohl feiner besonderen Versicherung. Ihrer Rüdäußerung ent­Da wurde mir klar, daß das wahre Genie fich doch durchzuschen Vereinigung zwanzig Zeute verhaftet haben. In der Nähe gegensehend zeichnet sehen versteht, und daß es Gott sei Dant noch Leute gibt, die es der Feuerwehrtaserne im Gracoviertel follen heute früh 2 Bomben zu fördern wiffen, [ Ernst.] explodiert sein.

hochachtungsvoll

Dr. Gustav Krupp von Bohlen und Halbach  .

Da richtete er sich stolz auf, nahm die Pfeife aus den Zähnen und sagte: Ich werde sie alle annehmen. Und meine Auftrag geber werden mit mir zufrieden sein!"

Letzte Nachrichten.

Unruhen in Lissabon  .

Heute