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Politische Satire.

Ein fentimentales Potpourri. Anderihalb Spalten über politische Satire von heute? Woher nehmen und nicht stehlen? Soll ich es machen wie die verschmizien Professoren, die über Weltgeschichte der Gegenwart lesen und mittendrin in der Geschichte Hannibals   aufhören, wo sie am schönsten ist?

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Beit. Eine einfach konstruierte Gesinnung, die den direktesten und er ist auf Korfifa geboren und in einem Pariser Kleinbürgers - findet, ist biertel stationiert faftigsten Ausbrud sucht und weiß der Himmel - eines Tages zufällig aufgefordert, weiterzu­heute in Deutschland   Goldes wert. Wir haben in Deutschland   an fahren. Aber der Handwagen ist eingeklemmt, der Alte kriegt von politischer Satire kaum etwas Besseres. Es ist peinlich wenig; aber einer Kundin noch Geld heraus und so weiter. Kurz: ein Win das ist so. Der große sberbayerische Gamin lebe lange und felchen Weltgeschichte unserer Zeit. Strach, angeblicher Widerstand empfange auch unseren Dank! und angebliche Schußmannsbeleidigung, Prozeß und trotz Ente

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Der alte Glaßbrenner ist neben ihm freilich wie Don Quichotte  , lastungszeugen Gefängnis. Der Alte kommt wieder heraus, findet der erlauchte Narr, neben dem sehr unproblematischen Sancho keine Arbeit mehr, sucht Unterkunft, nennt diesmal wirklich Bansa. Unsere Satire ist ohne Dämonie. Jm alten Glaßbrenner, ohne jeden Anlaß einen Schuhmann Schweinehund oder so Das heißt: soll ich erzählen, daß im Anfang des 18. Jahr- im alten Vormärzdemokraten war bei seiner aufgelegten Kalauerei ähnlich, bloß um verhaftet zu werden. Aber der ist ruhig, nimmt hunderts in Jrland ein Mann lebte, dem die Gesellschaft der und Banalität ein Stüd Gott   und ein Stück Teufel nicht nur in nichts übel, der verhängnisvolle Menschenfreund, und sagt wohl. Pferde lieber war als die Politeia der Mensch? Ein Riese Gulli- Heinrich Heine. wollend:" Weitergehen, Alterchen." Alles sehr fein, alles klassi ver, an dessen Größe die staatserhaltenden Elemente zu krabbeln- Unsere politische Satire! Du lieber Simmel! Haben Sie zistisch distinguierte ein wenig weiche Satire. Jedenfalls dem Ungeziefer wurden? Oder tonstatieren, daß in den Tagen schon einmal die Lustigen Blätter", den Kladderadais" und nur Miniatur, nicht Kolossalkunst wie Swift. Shaw ist echt, aber wahrhaftig auch kein Gigant der politischen der lehrreichen Schlacht bei Jena Kleist, der die Herrlichkeit der nichts für ungut den Wahren Jacob" oder den Süddeutschen öffentlichen Autorität so brüchig und die Kunst so groß fand wie Postillon" gesehen? Satire. Er ist sehr gescheit, sehr vorurteilslos, sehr beweglich, ist der Dichter des Oedipus, die vorgesetzte Justiz blamierte, als Sie werden sagen: der Simplicissimus". Aber wie wird mir? geistreich, unerbittlich ehrlich, nicht ohne das satirische Organ für wäre sie ein respettabler historischer Krug, der so lange Es scheint, daß Seine älter wird Thomas Theodor der Einzige. das Groteske, Herr einer Phantasie, die mit den Dingen ums zum Brunnen geht, bis er Löcher hat? Soll ich dozieren, daß die Er ließ uns früher hoffen, daß unsere gottlose Zeit doch wenig springen kann, voll Ehrfurcht für die Arbeit, voll einfachen und Gesellschaft des englischen Rokoko ihren Hogarth hatte, der ihr stens noch einigermaßen an Luzifer   glaube. Er war manchmal tüchtigen Sinnes für das Zweckmäßige und voll gesunden Wider­zeigte, wie artig sie zu heiraten pflegte und wie das krähige fürchterlich und es wurde uns kalt. Das Gesicht der Zeitpolitif: willens gegen den kostspieligen und wertlosen Schnörkel in der Proletariat ihrer ausgiebigen Industrien sich beglückenden Delirien eine vereiste Arabeske der Lächerlichkeit und des Elends. Er hatte Gesellschaft, dabei nicht ohne dichterischen Uebermut und nicht ohne zuliebe in Fusel betrant? Dann könnte man noch Gogols auch eine schreckliche Verbindung von Klitschigem und Diabolischent, starkes Gefühl für das Recht des formalen Spiels in der Kunst. Revisor" analysieren und Thackerays" Jahrmarkt des Lebens" wenn er die beste Gesellschaft oder das mittelständlerische Familien- Kleopatra nennt den in jedem Jahrhundert einmal geborenen und seine vier George, von denen einer so beschrieben wird: leben von 1890 und 1900 zeichnete. Der war etwas wie ein Dämon Cäsar, der mit etwas kitschig universalhistorischen Gefühlen vor die " Er soll kein Freund Shakespeares gewesen sein. Dagegen ein Dämon mit Mops und Pastoralflöte; ein Dämon mit heim- mondbeschienene Sphing tritt, alter Herr" und fragt ihn sehr fand er großes Gefallen an Possen und Pantomimen. Namentlich lichen, uneingestandenen sozialen Begeisterungen; ein Dämon, der weiblich und am Ende politisch sehr wahr, ob er den Lorbeerkranz wenn ein Bajazzo eine Rübe oder ein paar Würste verschluckte, gerührt sein, der heimlich weinen konnte und öffentlich die Zähne trage, um seine stattliche Glaze zuzudecken? Aber es fehlt noch lachte der Fürst so auffallend, daß die liebliche Fürstin an seiner fletschte, grimmassierte oder einfach talt fachlich war. Er hatte ein gutes Stüd zum Aristophanes und zum Eulenspiegel. Es fehlt Seite ihm sagen mußte:" Mein gnädiger Monarch, fassen Sie sich!" das verfluchte Talent der gestürzten Engel: seine Zeichnung trug, ein gewisses Maß des künstlerischen Wahnsinns. Der treffliche Und seine Mutter flüsterte ihm ins Ohr:" Georg, sei ein Stönig!" wenn sie politisch am tiefsten haßte, die Maske einer gewissen Brite ist zu flar, zu rationell, fast sagt man zu reell. Aber das ist die Zeit und das Beste darin. Sie ist an sich, Und der einfache, hartnäckige, liebevolle Mann versuchte, ein König Loyalität. Man muß wissen, daß der rechte Teufel ein rechter zu sein. Er tat sein Bestes. Er handelte nach dem Maß seiner Biedermeier ist. Wilhelm Schulz, der Unbeachtete, hat auch ein in allen Menschen und darum auch in ihren besten politischen Einsichten. Die Tugenden, die ihm bekannt waren, suchte er zu wenig von dieser Raffe. Satirikern ohne den ekstasischen Ueberschwang, ohne den romantis üben. Die Kenntnisse, die er mit seinen Fähigkeiten zu erwerben Damit ist aber nicht gesagt, daß alle Biederleute heimliche schen Geist, ohne den noch nie ganz große Kunst, auch nie große vermochte, suchte er zu erwerben." Teufel sind. Die Leute halten Gulbransson   für einen unsterblichen politsche Satire gewachsen ist. Ist so etwas seither wieder gekonnt worden? Thackeray   war politischen Satiriker. Diefer bergnügte Zeitungsleser ist im Politische Satire ist um so größer, je bedeutender die politische ein großer politischer Satiriker. Er hatte eine Trockenheit, eine Grunde einer von den Friebfertigen, denen das Evangelium mit Wirklichkeit und je unerhörter das positive politische Ideal der Reporterobjektivität, die klassisch heißen darf. Leider ist er seit Recht die Seligkeit verspricht. Sein Durchschnittswiz ist ein wenig Phantasie ist. O, Swift! O. Daumier! fünfzig Jahren tot. Er gehört der Weltgeschichte an, von der man pennälerhaft profitlich. Er hat höchst ergöhliche, hat ausgezeichnete Stirbt die politische Sative aus, weil die Welt besser wird reden möchte. Liebe Zeitgenossen: die Welt geht zurüd. Sachen gemacht. Er hat Sinn für die ahnungslose Idiotie der oder ist die politische Welt so jämmerlich, daß nicht einmal mehr Oder verlangt man von mir, daß ich die Morgenröte" von staatserhaltenden Gesten und hat das Talent, diese Jbiotie in die künstlerische Wut gedeiht? Die Politik der Zeit müßte, wenn Ruederer Josef   für die Uebersetzung einer aristophanischen Gesell. Sturben zu bringen, die halb schwungvoll, halb pedantisch find. Aber sie zu großer Satire stimmen sollte und alle größte Kunst schaftskomödie halten foll? Ich kann es nicht, Bürger, ich kann was wollen wir mit unserem Simplicissimus"? Vor 50 Jahren enthält so oder so politische Satire, wenigstens so pompös es nicht; obwohl ich München   den liebenswürdigsten Ruf einer hat Daumier gelebt. Neben seinen Satiren, die von einer über. miferabel fein wie die Gesellschaftsordnung des 18. Jahrhunderts freigesinnten Kunststadt herzlich gönne, obwohl ich die Arinoline menschlichen Größe erfüllt sind, ist alles Neue winzig und dilettan- ober bes giveiten Kaiserreiches, des Kaiserreiches jenes Ratapoil", und das Tanzbein der Lola Montez   liebe bis zum Monarchismus tisch  . Er hat die größte aller bildnerischen Satiren geschaffen, des immerhin bedeutenden bonapartistischen Hochstaplers. und obwohl ich beinahe bei den revolutionären Cheruskern attiv die je gemacht wurde. Sie vergiftet nicht und sticht nicht. Sie gewesen sein möchte. Ich kann es nicht. Denn mitunter muß serschmettert. Seine Parlamentstypen grenzen ans Aegyptische. man von der politischen Zeitkomödie doch mehr berlangen als Sie find wie travestierte Pharaonenfiguren diese Herren des ein revolutionäres Kostümfest, das eine fesche Faschingsstichmarte gefeßgebenden Bauches"." Simpliciffimus"" Affiette au Beurre" abgäbe. Der Dichter wird sagen, er habe die Satire- ber politischen und wie sie heißen mögen sie nüßen. Aber es ist doch Lästerung, Harmlosigkeit des göttlichen Münchenertums geschrieben. Aber wem Daumier auch nur eine Minute zu entwenden. garantiert er, daß diese Harmlosigkeit ihn selber, dem verbindlich Haben wir gar nichts? Gar nichts Klassisches? Etwas, das Groben, nicht bezaubert hat, und daß er ihr wahrhaftig ohne Wohl an Swift erinnert oder an Kleist oder an Molière   ober an wollen gegenübersteht? Nein, nein, nein: da war der alte Graf Daumier? Oder an jenen Gerbantes, der die prachtvolle Arrogans, Bocci aus dem stillen Haus am Promenadeplatz mit seinem den unsterblichen Blödsinn, den heroischen Marasmus eines unter­Rasperle und mit seinem Staatshämorrhoidarius schon salziger. gehenden Juntertums au ewiger, immer gültiger Kunst gemacht Wir reproduzieren entzückt die Biedermeierfräde bon 1848, aber hat? Nein, Bürger, nein! Nichts, nichts, nichts! So sicher nicht das geringste Stüdchen von dem politischen Glauben der nicht, als Bülow kein Talleyrand war. Es ist eine elende Zeit. guten Leute bon damals mit dem man immerhin noch die Wir haben Feines, Kluges, haben Bugespiztes, haben Geistiges. Freifinnige Volkspartei aufmuntern fönnte und wie es scheint Wir haben Couricline, France  , Shaw, meinethalben auch Bahr. am allerwenigsten den höchst maligiösen Geist des alten Oberst- Courteline rollt die Probleme der öffentlichen Sittlichkeit tämmerers, der die Welt äußerst anzüglich in ein Puppentheater unserer Zeit auf und die Fragen, die sehr verzwickten Fragen der berwandelte. heiligsten individuellen Rechte in dieser annoch individualistischen Ja was bleibt? Wedekind einer, aus dem eine groß- Gesellschaft. Habe ich, nom de Dieu, das Recht, meinen Unbenenn­artigere gemeine Zeit einen politischen Satiriker von hohem Rang baren aus dem Fenster eines Zimmers herauszustrecken, das ich gemacht haben würde, und sicher ein Dichter- Wedekind nennt mit Wahrung aller Mietformalien gemietet habe? Wedekind   nennt mit Wahrung aller Mietformalien gemietet habe? O, höchst Budwig Thoma in Oaha" einen reblichen Menschen". schwierige Abgrenzung der heiligsten individuellen Rechte und Und er hat recht. Er ist es. Die Bezeichnung ist reichlich boshaft. höchst aktuelle Parabel! Nehmen wir sie als eine Begrenzung eines Lebenstalents. Und France   erzählt die Geschichte von dem alten Gemüsemann, dem schäßen wir das Ludwigerl immerhin nicht zu gering für diese Père Crainquebille. Der wird von einem ruppigen Schuhmann

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Namenlofe Grabfchrift.

Aufrecht wollte mir nichts glücken, Mußt mich biegen, mußte mich bücken, Die Peitsche über meinem Rücken, Mußt ich mich zusammendrücken, Bis Gott  , Mensch, Tier in Stücken. Lumpen meine Schwären decken, Sunde   wollten sie nicht lecken, Mußte den eignen Eiter schmecken, Mich, ein Lumpenhund, verstecken, Um im Dunklen zu verrecken.

Hans Kyser.

meer

BUST

wurde er von der Vaterstadt geholt, um festlich in die hol­ländische Heimaterde gesenkt zu werden.

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Soreg.

Huf der Parlamentstribüne.

Schrill tönte die Glocke durch die engen, stets künstlich erleuch teten Sorridore der Journalistenfribüne. Oben im Presserestaurant, dem Entenpfuhl, verstummen die Gespräche und das hier heimische, schonungslose Lachen, selbst die Schachspieler halten ein und alle Blide wenden sich dem schwarzen Schalltrichter an der Wand zu, qus dem es nun gespenstisch hohl heraustönt:" Der Herr Reichs­fangler hat das Wort bör förr Reuchskanzler!" Und schon ist das Restaurant leer und alles raft die Treppen zur Tribüne hin­unter. Im Nu ist sie überfüllt, alle Mann an Bord! Vorn an der Brüstung beugen fich die Berichterstatter über ihr Bapier, und alle Bläbe, alle Treppen und Durchgänge besezen die Korrespondenten des In- und Auslandes, die Stimmungsbildner und was sonst so auf der Tribüne herumsiht, und zwingen die stenographierenden Journalisten des Parlamentsbureaus sich den Weg nach ihren Diftierräumen, wo die Schreibmaschinen stehen, mit den Ellen­bogen zu erkämpfen, wenn sie ihren Turnus aufgenommen haben und nach fünf oder zehn Minuten die Ablösung eintritt. Drinnen wassen weggeworfener Papierblätter auf dem Fußboden rasseln in den kleinen Zimmern mit der verdorbenen Luft und den indes schon die Schreibmaschinen zwei, drei in einem Zimmer und jeder Schreiberin wird was anderes diftiert, wobei mit der Stimme nicht gespart werden darf. Da wird die Rede im Wort­laut geschrieben, hier schon der Auszug für die kleineren Blätter,

Da hob die Frau ruhig die Hand und sagte, immer leise und doch immer in dieser unbehaglichen Bestimmtheit: Nein Alle standen in einem Kreis um das Grab, innerlich ein doch! Das sollen nicht die legten Worte sein, die mit ihm ge­wenig angeschnitten von dem zwiespältigen Gefühl, das eine sprochen werden. Liebe? Ihr liebt ihn nicht. Er hat ent­solche Gelegenheit mit sich bringt, halb Genugtuung, selber behrt, während ihr fortwarfet. Er war frank, während ihr noch nicht in das gelbe Loch zu müssen, halb unbehagliche Feste feiertet. Er war der Verzweiflung nahe, während ihr Neugier, da man denn doch einmal an zwei Seilen hinunter- am Weintisch saßet. Er hat Euch mit seinen Träumen be­gelaffen würde. Als der Sarg aus dem Wagen gehoben feligen wollen. Aber Ihr habt seine Träume mit dem Lärm murde, zeigte sich die erste Ueberraschung: vier einfache Bret- Eurer Fabriken und Eisenbahnen erschlagen. Er hat sich nie ter, blau gestrichen und mit hundert Blumen und Vögeln vor Euch gedemütigt und Euch nie um etwas gebeten, darum und Sternen bemalt. Ein kurzer Unwille auf all den bär- habt hr ihn nicht angesehen. Trotzdem hatte er feinen Haß tigen und bebrillten Gesichtern: das war wieder ein Stück auf Euch, denn er wußte, daß alles so sein mußte. Aber er dieses Toten, der ja immer alles anders getan hatte, als liebte zwei Arten Menschen mehr als Euch: die schönen fie und ihre Väter. Einer im Zug, der die Leiche mit ein­gefargt und auf der Reise hierher begleitet hatte, lachte in sich hinein, denn er allein wußte, daß der Tote nicht, wie es anständig war, in einem schwarzen Rock in seinem fröhlich bunten Hola lag, sondern in einer Jade aus blauem Leinen, in kurzen Lederhosen und den breiten Schuhen, die ihn hin und her über die Straßen der Erde und oft von den Men

Frauen und die starken Arbeiter. Sie sind nicht einmal an feinem Grab, denn sie sind ehrlicher als hr. Liebe? Hättet hr ihn geliebt, so lebte er heute noch und könnte noch zwanzig Jahre Euch die bunten Früchte aus dem Garten seiner Seele schenken."

Hier verzog sie den Mund zu einem geringen Lächeln über sich selbst, weil sie unwillkürlich Worte von ihm ge­

Wie Jan Ademar begraben wurde. fchen weg auf die blaue Söhe der Berge getragen hatten. brauchte und sie doch vor anderen als ihre eigenen ausgab.

Eine Legende aus Holland  .

In seine Hand war auch kein Beilchenstrauß gesteckt, sondern zugleich röteten sich ihre Wangen, vom Hauch der Worte, die der alte zerschundene, eisenbeschlagene Wanderstock lag darin. von ihm kamen, beglückend angerührt. Liebe? Keiner von Euch geht von diesem Grab nach Die Musik endete, der Verein sang sein Lied, der Priester

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Von Wilhelm Schmidtbonn  . Der lustigste Platz in der Stadt an diesem Frühlingstag: segnete, auf einem Hügel der aufgeschütteten Erde mühsam Hause und tut das nächſte: fich eins feiner Bücher kaufen. der Kirchhof. Hier allein standen statt grauer Säufer das Gleichgewicht haltend, der Bürgermeister der Stadt trat Liebe? Ihr stellt Euch nur in den Lichtkreis feines Ruhms, Sträucher und Bäume mit grünen Knospen und farbigen einen Schritt vor und ließ die fatte, sichere Stimme aus damit auch Ihr ein wenig gesehen werdet. Seines Ruhms, Blüten, hier allein sangen darum die kaum wiedergekehrten seiner gewölbten Bruſt ein wenig ärgerlich in diesen allzu der plötzlich gekommen ist, weil die Zeitungen seinen Tod aus­Vögel. Und die Kapellenglocke läutete dem Totenwagen wie lauten Vogellärm schallen. Da er, obwohl er den Toten an- fchreien. Liebe? Zwei nur haben ihn lieb gehabt, zu ſeiner einem Hochzeitszug entgegen. Die schwarzen Männer des sprach, doch nicht ins offene Grab hinunterfah, sondern den Seite und feinen Füßen gefeffen in seinen glüdlichen und in Geleites saben zu den Vögeln auf. Einem fiel eine Blüte Kopf unaufhörlich in alle Richtungen des Kreises drehte, feinen bekümmerten Stunden; ich und der Hund. Darum auf den Aermel, er nahm sie und berbarg sie in der zu- hörte nur jeder einzelne Worte. Da aber diese Worte sich geht! Wir, ich und der Hund, wollen auch an seinem Grab gedrüdten Faust, selig und heimlich wie ein Kind, das Ent- immer wiederholten, hörte doch jeder dasselbe. Du wir allein mit ihm sein." Stolz- auf Dich unsere Liebe elig Der Bürgermeister hielt eine Weile den Mund offen, um deckung fürchtet. Allmählich aber ließen alle ungehindert über- Heimat ihre Gesichter die Freude sich breiten, darüber, daß dieses Be- Es war in dieser Stadt nicht Sitte, auch die Frauen auf zu antworten. Aber er fah, daß die Augen der Frau im gräbnis fie für einen Vormittag aus der Enge ihrer Kontore den Kirchhof zu lassen. Trotzdem drängte jezt eine Frau, die Fieber glänzten, daß die Frau sich hilfefuchend am Halsband zog. Sie sprachen über den Frühling und vergaßen ganz den nicht einmal nach Trauerfitte gekleidet war, bescheiden und des Hundes festklammerte. So verbeugte er sich und ging. Totenwagen born mit den schwarzbehangenen Pferden davor fest durch die Reihen an das Grab vor. Sie führte sogar Der Briefter trat einen Schritt auf die Frau zu. Sie hob den und dem Priester dahinter, der selber mager wie eine Leiche einen Gund mit, der, im Gefühl ven etwas ungewöhnlichem, Arm zwischen ihn und das Grab. Er ging, fein Gebetbuch war und en feierlich ergriffenes Geficht zeigte, in Wahrheit den Kopf dicht an ihren Rod hielt. Da es verboten war, hochhebend. Die anderen alle fahen mit heimlichen Blicken aber nur seine Rede ausarbeitete ein etwas schwieriges Hunde auf den Kirchhof mitzubringen, war es in der Ord- einander an und gingen, die Köpfe schüttelnd, doch mit leisem Auftreten, da es fich um eine Bitive handelte. Einer schaute Stück, da ihm der Vogelsang immer dazwischen kam. Vor nung, daß die Nächststehenden die Dame fortwiesen. mitleidig bin, weil er dachte, es mit einer Kranken zu tun dem Sarg schritten aber noch viele Vereine von Kriegern, Sie aber erklärte leise und doch bis zum Fernsten ver- zu haben. Die Frau bat auch die Totengräber, zu gehen. Während in der Tasche tasteten und mit der Zunge den Mund an- ständlich, daß sie die Frau des Toten sei. feuchteten. Die bunten Fahnen standen im Wind gebreitet, Der Priester, nach einer Weile der Ueberlegung, drückte der Hund zu ihr auffah, schüttete sie mit den Händen die gelbe und unvermutet begann ganz vorn die Musik einen Trauer- ihr die Hand. Der Bürgermeister, nach einigen verwirrten Erde auf den Sarg hinunter, forgfam, wie sie dem Geliebten marsch. Denn es war ein besonderes Begräbnis. Ein Dichter Blicken durch die Brille, redete weiter. Du wir- Bater- immer sein Bett bereitet hatte, beneidete die Erde, die so nah und für immer bei ihm sein durfte, und raftete von Zeit zu wurde begraben, Jan Ademár, In der Fremde gestorben, land- Liebe- ewig-"

von Schüßen, von Sängern, die schon nach ihren Notenblättern