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getragen, wo der herbeigerufene Ar�t Dr. Zacharias eine Zer »nalmung von drei Fingern der rechten Hand und eine schwere Schädelverletzung feststellte. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde das bedauernswerte Kind mittels Krankenautomobils nach dem städtischen Krankenhaus in Buckow geschafft. Die Schädel« Verletzung gibt zu Besorgnissen um das Leben des Kindes Anlast. Nach Angaben von Passanten soll dem Kutscher keine Schuld an dem Unfall treffen, sondern das Kind soll direkt in daS Fuhrwerk hineingelaufen sein. Wilmcrsdorf-Halensee. Bom künftigen Stadttheater. Seit ungefähr fünf Iahreil müht tnan sich in Wilmersdorf um den Bau eines Stadttheaters. Als ein Privatinteressent im Jahre 1908 dem Magistrat den Vor- schlag machte, entweder durch unentgeltliche Hergabe eines Bau- Platzes oder durch Uebernahme der Zinsgarantie für ein in Höhe von 1 299 999 M. bemessenes Aktienkapital der Einwohnerschaft des Ortes zu einem Kunsttcmpel zu verhelfen, schien der Magistrat von höherem Schwung beseelt zu sein. Wenigstens unterbreitete er der Stadtverordnetenversammlung eine Vorlage, wonach ein Ausschuß zur Prüfung der Sache eingesetzt werden sollte. Die Stadtverordnetenversammlung stand zu jener Zeit jedoch dem Plan feindselig gegenüber; als die Angelegenheit am 19. Juni 1999 zur Beratung kam, lehnte sie fast einstimmig mit der Begründung, daß Wichtigeres zu tun sei, als für Theaterzwecke Geld auszugeben, den Magistratsantrag ab. Ter Einwand klang plausibel, denn es fehlten, wie selbst heute noch, so auch damals, manche wichtigere Einrichtungen. Man braucht ja nur an das Krankenhaus zu denken. Bald vollzog sich aber ein beachtenswerter Wandel. Die Stadtverordnetenversammlung befreundete sich allmählich mit dem Plan eines Theaterbaucs, und eine aus fünf Magistratsmitgliedern und zehn Stadtverordneten zusammengesetzte Deputation vcr- handelte mit Herren, die nach dem Muster der Schillertheater, aber von besserem Kaliber, in Wilmersdorf ein Goethe theat er er- bauen wollten. Nun aber wollte mit einem Male der Magistrat nicht. Als am 22. Juni 1919 von neuem der Gegenstand auf der Tagesordnung stand, war der Bürgermeister von allen möglichen Bedenken erfüllt;, die Stadtverordnetenversammlung hingegen schwärmte mit einer wahren Inbrunst für den Theaterbau und fetzt« dem Magistrat zum Trotz einen Ausschuß ein, der den Theaterplan fördern sollte. Der Magistrat blieb aber weiter un- zugänglich, nicht nur dem Plan des Goethethcaters gegenüber, sondern auch soweit andere Pläne, unter denen sich auch eines der Schillertheatergesellschast befand, in Betracht kamen. Alle Bor. schlage privater Gesellschaften lösten sich dann im Laufe der Zeit -m nichts auf; da aber das Kunstinteresse wach blieb, so beschloß eine im Dezember 1911 neugebildete Theaterdeputation, grund- fätzlich von der Unterstützung privater Baupläne abzusehen und auf der Basis, daß ein Theater nur von der Stadt selbst errichtet werden solle, weiterzuarbeiten. Es schien denn nun auch, als ob die Sache ins Lot kommen werde; Der Hohenzollernplatz, auf dem die Stadt ein passendes Grundstück besitzt, schien wie geschaffen für den Bau eines großen Kunst- institutS; ein Bauplan war auch bald fertig, und die RentabilitätS- berechnungen ergaben, daß ein Stadttheater zwar nicht eine werbende Anlage bilden wird, was sie ja auch nicht soll, daß aber immerhin auf eine angemessene Verzinsung gerechnet werden kann, wenn die Stadt ihrem Vorhaben entsprechend für ein erschwingliches Eintrittsgeld annehmbare Theatervorstellungen bietet. Ta nun überdies noch die Errichtung eines Krankenhauses bis zum Jahre 1916 gewährleistet ist und eS den Anschein hat, daß Wilmersdorf auch in den nächsten Jahren zu anderen ihm noch fehlenden�Sin- richtungen kommen wird, so könnte man mit einiger Zuversicht zurz«it auch an den Theaterbau herangehen. Die Stadtverordneten- Versammlung ist sich anscheinend einig über die Zweckmäßigkeit des Unternehmens; und es liegt nur am Magistrat, sich des Eifers zu erinnern, den er anfänglich der Theaterangelegenheit entgegen. brachte und nunmehr den fertigen Plan des Stadttheaterbaues in die Tat umzusetzen, Charlottenburg . Elternvcrein für freie Erziehung. Donnerstag, den 1. Mai (Himmelfahrtstag) findet ein großer Familienausflug nach Pichelswerder statt. Treffpunkt vormittags 9% Uhr vor dem Untergrundbahnhof Reichskanzlerplatz. Abmarsch pünktlich 19 Uhr, für Nachzügler zur Kaffeepause beimAlten Freund". Vom. Mittwoch, den 7. Mai ab, finden unsere Ausflüge nach der Jung- fernheide wieder regelmäßig jeden Mittwoch statt. Treffpunkt nachmittags 2 Vi Uhr Luisenplatz vor dem Kaiser-Friedrich-Denk- mal. Kasfeekochen im RestaurantWaldkater" am Tegeler Weg. Jedes Kind hat ein eigenes Trinkgefäß mitzubringen. Auch Nicht- Mitglieder und deren Kinder können an den Ausflügen teilnehmen." Heute abend 8 Uhr im Bolkshause, Rosinenstr. 3 z» Massen- Protcstversammlung gegen die polizeiliche Verfolgung der Arbeiter- jugend. Referent: Reichstagsabgeordneter Dr. Landsberg. Die Ar- beiterschaft wird im eigensten Interesse ersucht, sich recht zahlreich an dieser Versammlung zu beteiligen. Steglitz . Bei de« am Sonntag stattgefundenen Gewerbegerichtswahlen wurde die Liste der freien Gewerkschaften gewählt. Lichtenberg . Eine auherorbentlich stark besuchte Versammlung der städtischen Arbeiter befaßte sich am Sonntag mit den Versuchen einzelner Verwaltungen, die den Arbeitern gemachten wenigen Zugestand- nisse wieder teilweise zu beseitigen. Bei Gelegenheit der Neu- regelung der Lohnverhältnisse der Kämmereiarbeiter fStratzen- reiniger, Kanal-, Tiefbau- und Parkarbeiter) beschlossen, die städtischen Körperschaften eine Aenderung des Sommerurlaubs. Es sollte in Zukunft nach ein- bzw. dreijähriger Tätigkeit 4 Tage, nach fünfjähriger 19 Tage Urlaub gewährt werden. Diese geringe Ver- besserung scheint es einigen Verwaltungen, besonders der Straßen- rbinigung, angetan zu haben; sie dekretiert einfach, daß die Sonn- tage wohl als Urlaubstage anzurechnen, aber nicht zu bezahlen sind. Da im Betriebe der Straßenreiniguna Sonntagsarbeit regelmäßig geleistet werden muß, bedeutet die Nichtbezahlung der Sonntage einen pekuniären Aussall, zugleich aber auch eine Ver- kürzung des Urlaubs um 1 bis 2 Tage. Gleichzeitig wurde auch Klage erhoben über die Auslegung des Beschlusses der städtischen Körperschaften betreffend die Bezahlung der Differenz zwischen Lohn und Krankengeld im Krankheitsfalle. Nach den Beschlüssen ..... C*rt i.:.----r> gezahlt lung die WMDPI... P- WWÄren Ge­suchen um Zahlung der Differenz die größten Schwierigkeiten be- reitet. Ueber große Willkür erhoben die ElektrizitätSwerkSarbeiter Klage. In der Station Herzbergstratze soll der dortige Meister K. ein sehr strafwütiger Herr sein. �Wegen einer geringen Kleinigkeit wurde ein Arbeiter mit zwei Stunden Lohnabzug gestrast, auf seine Beschwerde soll dem Arbeiter vom Meister der Bescheid ge- worden sein, falls die Beschwerde an die Direktion weiter ge- geben werde, würde er sofort entlassen. Die Versammelten faßten die Beschwerden in eine Resolution zusammen und beauftragten den Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter, diese den städtischen Körperschaften zu übermitteln. Schöneberg . In Ergänzung des Berichts über die Generalversammlunq des Wahlvereins möchten wir noch mitteilen, daß als zweiter Kassierer Genosse Herder, als zweiter Schriftführer Genosse Heinrich, als Revisoren Doms, Koschenz und Zianowski gewählt wurden. Dem KreiS-Jugend- und Bildungsausschuß gehört Genosse Mohs, nicht wie es in unserem Bericht hieß Maß an. In den örtlichen BildungSausschuß wurden gewählt MohS, Berg, Herder. DrewS, Schieferdecker und Aronheim sowie die Genossinnen Fischer, Wickert und PluSkat. Die Bibliothek umfaßt gegenwärtig 813 Bände. �Verantwortlicher Redakteur: Alfrrtz Wieiepp, Neukölls. Für den Marienfelde . Aus der Gcmcindcvcrtrctcrsitzuug. Zunächst teilte der Vorsteher mit, daß die seinerzeit bewilligten b99 M. ans der Gemeindekasse zur Jubiläumsfeier am 25. Mai ausreichen werden. Eine ganze Regiementskapelle ist engagiert, um die Einwohner in die nötige Stimmung für den JubiläumSrummel zu versetzen. Ferner er- wähnte der Vorsteher, daß ein Gerücht im Umlauf sei, wonach er von der Steinsetzfirma Worch u. Co. Schmiergelder erhalten, wo- für die genannte Firma den Zuschlag für die Pflasterung der Dorf- straße bekommen habe. Dieses Gerücht beruhe auf Unwahrheit und er wird jeden, der dies Gerücht verbreite, gerichtlich zur Ver- antwortung ziehen. Bei der ersten Ausschreibung der Pflaster- arbeiten erhielt die im Ort ansäsige Firma Keller den Zusöblag, da sie 12 999 M. billiger war wie Worcb u. Co. ES stellte sich aber heraus, daß die Kaution von 29 909 M. nicht von Keller, sondern von seinem Steinlieferanten gestellt war, aus dem Grunde mußte laut Gemeindebeschluß der Vertrag aufgehoben worden. In der Sitzung zirkulierte ein Artikel aus derLichtenrader Zeitung", woaus hervorging, daß bei der Pflasterung in Lichtenrade , welcke auch von Worch u." Co. ausgeführt ist, ganz erhebliche Unregel­mäßigkeiten vorgekommen sind. Da der Geineindevorsteber in Lichtenrade auch einige Grundstücke besitzt, ist wohl die Entstehung deS Gerüchts auf diesen Umstand zurückzuführen. Bei der Ver- gebung der Hausanschlüsse erhielt die Firma Otto Böhl in Marien- dorf den Zuschlag. Herzfelde . Bei der am Sonnabend stattgcfundenen Gemeindevertretcrersatzwahl wurde unser Genosse Schuhmachermeister Karl Schröder mit 78 Stimmen gewählt. Sein Gegenkandidat, Bergarbeiter Matthes, brachte es nur auf 24 Stimmen. In einer gut besuchten Volksversammlung referierte Reichstags- abgeordneter H. K ä p p l e r überDie bevorstehende Landtags- wähl und Täuschung der unteren Volksschichten". Seine vortreff- lichen Ausführungen wurden von der Versammlung lebhaft applau- diert. Am Schluß der Versammlung konnten für den Wahlverein einige Neuaufnahmen vollzogen werden. Ahrensfelde . Warum müssen sich die Landarbeiter an den Landtagswahlen be- teiligen? lautere das Thema, über das in einer am Sonntag für Ahrensfelde und die umliegenden Orte im Lokal von Schneider am Ostfriedhof tagenden, sehr gut besuchten öffentlichen Versammlung Genosse Schwarzburger , Ober-Schöneweide, referierte. In seinem 1�4 stündigen Vortrag zeigte Redner den zahlreich erschienenen Land- leuten, welchen ausnahmegesetzlichen Bestimmungen sie noch heute unterworfen sind, und forderte die Anwesenden auf, am Tage der Wahl für die Wablmänner der Sozialdemokratie einzutreten. Die Ausführungen des Referenten fanden reichen Beifall. Die Stimmung unter den Landarbeitern berechtigt zu den besten Hoffnungen. Mehrere Neuaufnahmen für die Partei waren ebenfalls zu ver- zeichnen._ Sitzungstage von Stadt- und Gemeindeverttetungen. Diese Sitzungen sind össentlich. Jeder Gemeindeangchörige ist be- rechtigt. ihnen als Zuhörer bciznwohncn. Wilmersdorf.Halensee. Mittwoch, den 30. April, abend! S Uhr, in der Aula der Viktoria-Luisen-schuIe, Uhlandstraße. Tempelhof . Mittwoch, den 30. April, nachmittags 51/, Uhr, im GemeinvesitzungSzünmer, Dorsstr, 42 I. Hus aller Sielt* Hinter Jrrenhausmauern. Daß der Urheber der Straßburger Aschermittwochs-Alarmierung, der ehemalige Zahlmeisteraspirant Wolters, den Militär- und Zioilbehörden als ein höchst unliebsamer Zeitgenosse erscheint, ist be- greiflich. Daher auch das Bestreben, den. Mann als schwer geisteS« krank hinzustellen, obwohl es Leute genug gibt, die da meinen, daß eS mit der Geistesschwäche eine? Mannes, dem eS gelang, fast ein ganzes Armeekorps, die höchsten Behörden, ja sogar einen leibhaftigen Prinzen auf die Beine zu bringen, nicht allzu schlimm bestellt sein könne. Wolters ist nun in der Irrenanstalt Stephansfeld im Elsaß untergebracht. Er wird dort aufs strengste bewacht, und zwar er- streckt sich die Ueberwachung nicht nur auf seine Person, sondern auch auf seine Privatkorrespondenz. Ihm nahestehenden Personen wird ferner auch der Besuch nicht gestattet, so ging ein Brief, in welchem ein Freund Wolters dem letzten mitteilen wollte, daß er ihn zu be- suchen beabsichtigte, aber nicht zugelassen worden sei, an den Ab- sender zurück mit folgendem Begleitschreiben des Direktors der Anstalt: Anliegendes Schreiben sende ich Ihnen ergebenst zurück mit dem Hinzufügen, daß ich Besuche fremder Personen bei Kranken der Anstalt nicht zulasse, falls nicht eine besondere Veranlaffung vorliegt. Ich bttte, weitere Korrespondenzen zu unterlassen." Die Angst vor dem alsgemeingefährlich geisteskrank" erklärten Urheber des großen Gelächters der Lschermittwochwelt verbietet also schon das Schreiben eines harmlosen Briefes. Hält man, so schreibt unser Straßburger Parteiblatt hierzu, diesen überwachenden Maßnahmen die Tatsache gegenüber, daß der von der Militärbehörde seit Jahren schon für geisteskrank erklärte Zahlmeisteraspirant Wolter bis Mitte März dieses Jahres das bürgerliche Amt eines Bormundes bekleidete, so ergibt sich daraus eine allerhand Gedanken auslösende Konsequenzfrage. Schweres Automobilunglück in Sachsen . Ein Automobilomnibus der Motoromnibuslinie Chemnitz Annaberg verunglückte Sonntag nachts gegen 12'/, Uhr unweit der Besenschänke bei Burkhardtsdorf . Von den 27 Insassen wurden 25 verletzt, darunter mehrere schwer. Die Schwerverletzten wurden ins Chemnitzer Krankenhaus gebracht. Der Unfall entstand dadurch, daß der Chauffeur beim Versagen des Motors abstieg und wahrschein- lich die Bremsen abzustellen versäumte, so daß der schwere Wagen den abschüssigen Berg zurückrollte, um- stürzte und völlig zertrümmett wurde. Tie Katastrophe derIlse". Zu dem in unserer Montags-Ausgabe gemeldeten Unglück des Freiballons »Ilse" aus Kassel werden noch folgende Einzelheiten berichtet: Am Sonntag, den 29. April, stieg der 39jährige Großkaufinann Wehland, Inhaber der Eisenwarenfirma Fritz Wendt Nachfolger. aus Kassel vom Ballonplatz des Kurhessischen Vereins für Lust- schisfahrt in dem kleinen, 699 Kubikmeter fassenden Freiballon Ilse" des genannten Vereins auf. Wehland stand vor dem Führer. examen und sollte die vorgeschriebene Alleinfahrt machen. Der Ballon verschwand schnell in 599 Meter Höhe nach dem Kaufunger Walde zu. Am gestrigen Sonntag vormittag durchstreifte der Wald. arbeiter Heinrich Elzmann von dem Forsthaus Güntersberg den Kausunger Wald, der autzeroroentlich unwegsam ist und weder von Ausflüglern, noch von Bewohnern der Gegend begangen wird. Elz - mann hatte vor einiger Zeit nahe der Unfallstelle mehrere Hirsche beobachtet und war auf der Suche nach abgeworfenen Geweihen. Inmitten einer dichten, fast unpassierbaren Tannenschonung sah der Waldarbeiter an dem Stamm einer riesigen Samenfichte mehrere verbrannte Stricke hängen. Der Mann forschte nun weiter und entdeckte 29 Meter weiter auf dem Boden die Ueberreste einer Inseratenteil verantw.: Xh. Glocke, Berlin . Drucku. Verlag: Vorwärt» Ballonhülle, die gänzlich verkohlt waren, sowie einzelne Stücke des Korbes, die ebenfalls versengt waren. In der Gondel, unter den Ueberresten des Ballonstofses, lagen mehrere menschliche Knochen. Einige Meter von der Fundstelle entfernt lag der Registrier- apparat sowie die Mctallteile des VallonringeS. Der Arbeiter eilte nun sofort zur Försterei zurück und meldete, was er gesehen hatte. Daraufhin wurde der Landrat v. Pappcnheim verständigt, der mit einer Kommission von Mitgliedern des Kurhessischen Vereins für Luftschisfahrt in Automobilen an die Unfallstelle eilte. Die Untersuchung ergab schon nach kurzer Zeit, daß der BallonIlse" in 899 Meter Höhe vom Blitz getroffen worden sei, explodierte und mit seinem Führer in die Tiefe stürzte. Durch Nachfrage in der Gegend wurde ermittelt, daß am Sonntag vormittags zwischen 8 und 9� Uhr schwere Gewitter über den Ortschaften Güntersberg, Uschlag und Escherode herrschten. Der Registrierapparat, der fast gar nicht beschädigt worden ist, zeigte in der aufgezeichneten Höhen- kurve eine erreichte Höhe von 3999 Metern an. Weyland hat in dieser Höhe wahrscheinlich das über dem Kausunger Walde tobende Gewitter gesehen und wollte ihm durch eine Hochfahrt cnt- gehen. Er hat seinen gesamten Ballast abgeworfen, da man keinen Sandsack mehr vorgesunden hat. Der Ballon ist jedoch aus irgend einer Ursache plötzlich stark gefallen und in 899 Meter Höhe ist dann die Katastrophe eingetreten. Ter Blitz schlug in die Hülle, das Gas explodierte und d'e Umhüllung sank in sich zusammen und fiel ftl die Gondel, die nun mit rasender Geschwindigkeit zu Boden stürzte. Wcy-and ist wahrscheinlich, da von der Leiche nur noch einige verkohlte Knochen gefunden worden sind, ebenfalls vom Blitz ge- troffen worden. Auf dem Boden dürfte noch eine Explosion statt- gefunden haben, da man mehrere Teile deZ Ballons 09 bis 79 Meter von dein Fundort entfernt entdeckt hat. Merlwürdigorweise hat niemand den Unfall selbst beobachtet, doch ist dies daraus zu erklären, daß bei dem Unwetter keiner der Landbewohner die einige Kilometer entfernt liegenden Häuser verlassen hat und der Wald, wie schon erwähnt, niemals von Spaziergängern aufgesucht wird. Die Ueberreste Weylands wurden am gestrigen Montag nach Kassel überführt. Ter Schutzmann als Dieb. Dieser Tage wurde in Barmen ein Schutzmann Her m. Jasper als Spitzbube entlarvt. Er befand sich in Zivil im Restaurant unseres Genossen Stadtverordneien Schäfer in Unter- Barmen, als das Telephon schellte und eine gegenüber wohnende Bäckersfrau gewünscht wurde. Trotzdem niemand weiter anwesend war, verließ Frau Schäfer die Wirtschaft, setzte aber vorsichlSbalber das an der Kasse befindliche Läutewerk ein. Nach der Rückkehr war die Patentkasse fortgesetzt am Läuten, und der Schutz- mann war entdeckt. Er ist zur Anzeige gebracht, und sind dies« bezügliche Vernehmungen vorgenommen. Den Dienst mutzte er sofort quittieren._ Kleine Notizen. Eine aviatischc Glanzleistung. Der französische Flieger G u i l l a u x, der am Sonntag früh in Bianitt aufgestiegen war, ist am Montag in Kollum in Holland nach Zurücklegung einer Entfernung von 1599 Kilometer gelandet. Er wurde durch das Meer am Weiterfliegen verhindert. Er war noch mit Benzin und Oel ver- sehen. Ei» jugendlicher Selbstmörder. In Clamart bei Paris bat sich ein neunjähriger Knabe, der an einer unheilbaren Krankheit litt, in einem unbewachten Augenblick erhängt.' Man fand einen Zettel bei ihm vor mit den Worten: Ich bin so unglücklich, infolgedessen erhänge ich mich. Zwei Kinder ertrunken. Sonntag nachmittag find in einem Wassertümpel in Speldorf bei Mülheim a. Ruhr zwei Knaben im Alter von 12 und 13 Jahren, die beide des Schwimmens unkundig waren, an einer tiefen Stelle ertrunken, ehe Hilfe gebracht werden konnte. Die Leichen konnten noch nicht geborgen werden. Tödlicher Fliegerunfall. Als der englische Militärflieger Leut« nant H a r r i s 0 n am Montag früh nach Fernborough fliegen wollte, überschlug sich infolge des heftigen Windes der Zweidecker und stürzte aus 359 Fuß Höhe zur Erde. Der Flieger war sofort tot. Bom Zuge zermalmt. Auf der Station Herdorf sRheinprovinz) wurde der Bahnwärter Selbach, der beim Herannahen eines Zuges ein Kind vom Bahngleise entfernen wollte, selbst vom Zuge er- faßt. Dem mutigen Retter wurde der Kopf zermalmt, während daS Kind gerettet wurde. fraucn-Lcfcabende. Alt-Glieuicke. Morgen Mittwoch bei Dilh. Dürre, Köpenicker Str. 6. Genossin Siedet referiert überDie Krauen. und die LandtagSwahl". Nieder-Schöneweidc. Heute Dienstag S'/, Uhr bei Bengsch, Britzer Straße 17.____ Marktpreise von Berlin am 26. April 1613, nach Ermittelungen deS königl. Polizeipräsidiums. 100 Wogramm Weizen, gute Sorte 20,08 bis 20,80, mittel 20,44 20,56, geringe 20,20 20,32. Roggen, gute Sorte 00,00 16,30, mittel 00,0300,00, geringe 00,0000,00(ab Bahn). Futter- gerste, gute Sorte 16,2016,70, mittel 15,6016,10, geringe 15,0015,50. Haser. gute Sorte 17,80-10.80, msttel 16.70-17,70(frei Wagen und ab Bahn). Mais(mixed), gute Sorte 15,1015,80. Mais(runder), gute Sorte 15,60-16.70. Richtstroh 4,004,50. Heu 6,008,00. Marlthailenpreise. 100 KUogr. Erbsen, gelbe, zum Kochen 80,0050,00. Speisebohnen, weiße 35,00 60, Ott Linsen 35,0060,00. Kartoffeln(Klemhdl.) 5,00 8,00. 1 Kilogramm Rindfleisch, von der Keule 1,602,40, Rindfleisch, Bauchfteisch 1.301.80. Schwein-fleisch 1,402.00. Kalbfleisch 1.40 2.40. Hammelfleisch 1,502.40, Butter 2,20 3,00. 60 Stück Eier 2,80 4,60. 1 Kilogramm Karpien 1,402,40, Aale 1,80 3,20. Zander 1,40-3,60. Hechte 1.40-2,60. Barsch- 1.002,40. Schleie 1,603,20, Bleie 0,801,60. 60 Stück Krebse 1,6045,00. WitterungSübersichr vom 28. April 1013. Stationen|e Ii a i? i Swinemde, 761 SD Hamburg 1 759 Still Berlin j760SO Frankf.a.M 760 Still München 760 SW Wien I762D Wetter 2 wolkenl Dunst 2heiter Dunst 5halb bd. Iwolkig »R c?> f* m2> Stationen Saparanda etersburg Scillh Aberdeen Paris =.£ ft- |2 s 774 ONO 768191 749® 752:® 759)$ Wetter \ Lwolkcnl Iheiter 4 wolkig Zheiter 2 bedeckt ** u «i 8 8 9 8 15 Wetterprognuse für Dienstag, den 29. April 1913. Darm und vorwiegend heiter, bei mäßigen südöstlichen Winden; Gewitter nicht ausgeschlossen, sonst trocken. Berliner Wetterbureau. WafierstandS-Nachrichten der Landesanftalt sür Gewässeriunde, mitgeteilt vom Berliner Detterbureau Wasserstand M e m e i, Tilsit Bregel, Jnsterburg Weichsel, Thorn Oder , Ratibor Strossen Frantsurt Warthe, Schrimni LandSberg Netze, Bordamm Elbe, Lestmeritz Dresden , Barby Magdeburg Dasserfland Saale,----. Hallet, Spandau -) Rathenow ') Spree. Spremberg ») , Becstow Weser, Münden Minden Rhein , MaximilianSau Kaub Köln Neckar, Heilbronn Main , Hanau Mosel , Trier >) 4- bedeutet Wuchs, Fall.) llnterpegel.______ Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer u. S», gferli» SM,.