Partei- Angelegenheiten.
Zur Lokalliste.
In Bichelsdorf T. B. steht uns das Lokal„ Der Reichsgarten", Inhaber August Thiele , zu allen Veranstaltungen der Partei und Gewerkschaften zur Verfügung. Die Lokalfommission.
Neukölln. Heute abend 8%, Uhr findet bei Bartsch, Hermannstraße 49, die Versammlung der Jugendsettion statt. Tagesordnung: Grundfäßliche Diskussion über Luther und seine Zeit. Referenten find die Genossen Farwig und Köppen. Verschiedenes. Wir bitten Die jungen Arbeiter und Arbeiterinnen, zu dieser Versammlung zu erscheinen.
referieren wird.
Mittwody, 30. April 1913.
mit enormen Mitteln errichtete Gebäude allen nur wünschens- Informationen usw. nur gegen Voreinsendung von Geld zugehen werten einschlägigen Komfort auf. Fahrstühle von 3 mal 8 läßt. Quadratmeter Tragfläche und einer Tragfähigkeit von hundert Die Eröffnung der Teltower Kreisschiffahrt. Am HimmelfahrtsZentnern waren vorhanden und konnten auf diese Weise schwere Automobile vom Keller bis in das legte Stockwert tage nimmt die Teltower Kreisschiffahrt wieder ihre regelmäßigen Fahrten auf dem Teltowkanal und den Haveljeen nach dem neuen gebracht werden. Da dieser Palast ganz unterkellert war, Sommerfahrplan auf. An Sonn- und Festtagen ist auf allen hatte man im Kellergeschoß allenthalben Schienengleise mit Strecken ein halbstündiger Verkehr eingerichtet, zu dem auch die Drehscheiben angebracht und konnte auf solche Art die neuen Schiffe der Kreisflotte zur Verfügung stehen. Bemerkenswert gesamte Materialbeförderung unterirdisch erledigt werden, was ist die neu eingerichtete Dampferberbindung Neukölln Potsdam , fur natürlich den Verkehr auf den" Höfen kolossal verringerte. Zu- die jeden Sonn- und Festtag zwei große Dampfer in den Dienst Der Fahrpreis für die Strecke Neukölln- Potsdam gute tommt diesen Unternehmungen bei der Vermietung meist gestellt werden. die Tatsache, daß das Berliner Exportgeschäft sich bereits start beträgt für Erwachsene 55 Pf., für Kinder 30 Pf. Für Vereine im südlichen Berlin konzentriert hat. und Gesellschaften vermietet die Geschäftsstelle Dampfer und Motorboote.
Jedes Jahr erstehen jetzt etwa drei bis vier solcher InSchöneberg. Heute Mittwoch, den 30. April, abends 8 Uhr, dustriepaläste. Man braucht aber nicht zu glauben, daß deren findet für die Einwohner des 3. Kommunalbezirks im Gustav Herstellung billiger ist als der Wohnhausbau. Zwar sind Wo mag die Leiche geblieben sein? Behrens- Theater, Golzstr. 9, eine wählerversammlung statt, in der Wände bedeutend weniger nötig und auch die InnenEine fonderbare Beerdigungsgeschichte, die an einen Stadtverordneter Genosse R. Küter über die Landtagswahlen ausbauarbeiten sind im Verhältnis zum Wohnhause minimal; Selbstmord anknüpft, harrt noch ihrer Aufklärung. Der Selbstmord Johannisthal . Die Genoffen und Genoffinnen treffen sich heuta aber man vergesse nicht, daß die erforderliche Sta- liegt schon um einen vollen Monat zurüd, aber auf die Beerdigung warten die Angehörigen noch heute. Mittwoch, abends 28 Uhr, im Arbeiterheim zur Teilnahme an der bilität solcher Gebäude Hunderttausende von Zentnern Ein Herr R., der in einem nördlichen Vorort wohnte, erWählerversammlung in Nieder- Schöneweide im Waldhaus", Berliner an Zement und Eiſen verlangt. Die Kosten des WohnhausStraße, in welcher der Kandidat des Kreises, Genosse Hofer spricht. baues werden dabei in der Regel überschritten. Denn hier hängte sich in der Nacht vom 27. zum 28. März in Berlin auf Adlershof . Freitag, den 2. Mai, abends 7 Uhr: Wichtige ist nicht die Arbeitskraft, sondern das Material ausschlag- dem Stettiner Bahnhof. Die Persönlichkeit des Toten wurde rasch Flugblattverbreitung. gebend. Und letzteres ist immer noch teurer auf dem Markte, festgestellt, so daß die Witwe schon am 28. März benachrichtigt als der menschliche Körper. Die modernen Industriepaläste werden fonnte und am 29. März im Schauhaufe die Leiche selbst aber sind ein gewaltiges Zeichen kapitalistischer Ent- refognoszierte. Auch die Ermittelung der Todesursache wird nicht würde Augen machen, könnte er einen Blick auf das heutige wurde der Bitwe am 29. März auf ihre Frage, wann etwa die wickelung, und Johannes Timpe im Kregerschen Roman schwer gewesen sein, so daß das ganze Ermittelungsverfahren in türzester Zeit hätte beendet sein können. Im Leichenschauhaus Berlin werfen. Leiche zur Beerdigung freigegeben werde, geantwortet, in drei bis
Mariendorf . Heute Mittwoch abend 7 Uhr: Handzettel. verbreitung von den Landtagswahl- Bezirkslokalen aus. nach dem Stienigsee teilnehmen wollen, treffen sich um 19 Uhr im Petershagen - Fredersdorf . Die Genossen, welche an dem Ausflug
Lofal von Appel in Petershagen . Abmarsch 9 Uhr.
Wannsee . Heute Mittwoch, abends 812 Uhr, findet im Fürstenhof"( D. Ackermann), eine öffentliche Landtagswählerversammlung statt. Thema:„ Der Freiheitstampf in Preußen". Referent Genosse N. H. Will- Wannsee .
Hermsdorf bei Berlin . Freitag, den 2. Mai, abends 81%, Uhr, findet im Restaurant„ Bellevue", Inh. Albert Pfeffer, eine öffentliche Bersammlung statt. Vortrag des Landtagsabg. Adolf Hoffmann über: Die preußischen Landtagswahlen".
Nach einem Beschluß der Preßkommission und nach tariflicher Vereinbarung mit dem Transportarbeiterverband foll am ersten Sonntag im Monat das Abonnementsgeld kassiert werden, wenn derselbe nicht vor dem vierten Tag im Monat fällt. Danach werden die Botenfrauen am kommenden Sonntag, den 4. Mai, tassieren.
Wir bitten höflichst, im Interesse des Geschäfts und der Botenfrauen, zu diesem Sonntag das Abonnementsgeld bereit zu halten, da an den Feiertagen nicht kassiert werden soll, damit den Botenfrauen die Möglichkeit eines freien Sonntags gegeben ist und ihnen unnötige Wege erspart werden. Die Haupterpedition.
#utas
Der Wahre Jakob gelangt infolge des Maifesttages bereits heute Mittwoch in der Buchhandlung Vorwärts. Linden ftraße 69 zur Ausgabe.
Verbrennungstod einer Greisin.
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Arbeitgeber oder deren Bevollmächtigte, die vom Lohne vier Tagen werde Bescheid kommen. Sie selbst gab auf Befragen ihrer Arbeiter Beitragsteile abziehen, ohne die erforderlichen an, daß sie den verstorbenen Gatten aus öffentlichen Mitteln beMarken zu verwenden, können durch das ordentliche Gericht erdigen lassen müsse. Als, sie nach drei Tagen, am 1. April, sich zu einer Gefängnis- oder Geldstrafe verurteilt werden. Ein wieder im Leichenschauhause erkundigte, ob denn die Leiche nun noch solcher Fall, in dem ein Geschäftsführer einer Gesellschaft nicht freigegeben sei, fragte ein Beamter:" Wollen Sie denn mitmehrere Jahre hindurch den Arbeitern Lohnabzüge machte, gehen?"" Selbstverständlich!" antwortete fie, und er sagte ihr dann, ohne Marken für sie zu verwenden, kam erst kürzlich vor dem daß die Beerdigung auf dem Berliner Gemeinde- Friedhofe bei Landgericht I in Berlin zur Verhandlung und führte zu Buch stattfinden werde. Ueber die Freigabe der Leiche und man selber noch nichts- batte einer Verurteilung des Angeklagten zu 30 Geldstrafe. wußte Frau R. Sie wartete eine Woche, sie wartete Die Verurteilung sei eine Warnung für Arbeitgeber, die ähn- weiter zu warten. lich verfahren. zwei Wochen, da wurde ihr die Sache zu arg, und sie ging hinaus nach dem Friedhof bei Buch. In der Befürchtung, daß die Beerdigung wohl schon längst erfolgt sei, nahm sie sogleich einen Aranz mit, um ihn auf das Grab des Mannes zu legen. Auf dem Friedhof aber wurde sie in Abwesenheit des Inspektors durch Friedhofsarbeiter belehrt, daß eine Leiche R. weder schon beerdigt. Auf furchtbare Weise um Leben gekommen ist in der ber noch überhaupt angemeldet sei. Frau R. geduldete sich wieder, gangenen Nacht die 85 Jahre alte Almosenempfängerin Karoline wartete noch eine dritte Woche und darüber hinaus und fragte dann Kaftat geborene Christin aus der Poſener Str. 11. Frau Kaffat, endlich am 21. April beim Berliner Polizeipräsidium schriftlich nach dem Verbleib der Leiche ihres Mannes. Am 24. April deren Mann, der Gärtner war, vor 34 Jahren starb, wohnte seit vier wurde sie durch die Polizei ihres Wohnortes im Auftrage der Monaten in einer fleinen Stube im ersten Stod des Quergebäudes in genanntem Hause. Die Greifin, die nachts schlecht schlafen konnte Berliner Polizei mündlich benachrichtigt, die Leiche sei freipflegte sich, wenn sie erwachte, auf einem Spirituskocher Kaffee zu be- gegeben worden. Und am Abend desselben Tages tam eine am Nachmittag in Berlin zur Post gegebene vom 24. April datierte Zureiten. In der vergangenen Nacht gegen 3 Uhr stand sie wieder auf, um dem Vermerk„ Sofort!" versehen war und so lautete:„ Sie er schrift des Ersten Staatsanwalts am Landgericht Berlin I, die mit Berliner Industriebauten. fich Kaffee zu wärmen. Beim Füllen des Kochers, der auf einem An der Alexandrinenstraße übergibt man jest wieder Stuhl neben dem Dfen stand, explodierte die Flasche und das Feuer halten zur Nachricht, daß ich die Leiche Ihres Ehemannes freigegeben habe. Im Auftrage..."( Unterschrift unleserlich.) Diese Mit einen jener modernen Industriepaläste, wie sie in den letzten ergriff das Hemd der alten Frau, mit dem diese nur bekleidet war. teilung sagt leider nicht, wann bereits die Leiche freigegeben Jahren mehr und mehr erstehen, der Benußung.„ Der Der Rauch, der dadurch entstand, zog zu dem offenstehenden Mejsinghof" betitelt sich das neue gewaltige Industriegebäude Fenster hinaus und wurde von einem Mieter, der über ihr wohnt, worden war. Daß das nicht erst am 24. April, vier Wochen und deutet damit an, daß in erster Linie die Messingindustrie fofort wahrgenommen, weil der Mann ebenfalls feinen Schlaf finden nach dem Tode, geschehen sein kann, ist selbstverständlich. Frau N. hat gemeint, daß ihr nun auch noch Nachricht über in seinen Riesenräumen beheimatet lein wird. Die Errichtung konnte. Dieser blickte daraufhin zum Fenster hinaus und fah nun die Beerdigung zugehen werde, falls diese nicht längst erfolgt dieses Industriepalastes gibt Anlaß, auf die Entwickelung der den hellen Lichtschein in dem Zimmer der Greisin. Mit einem Nach- die Beerdigung zugehen werde, falls diese nicht längst erfolgt Berliner Industriebauten hinzuweisen. Auf dreierlei Art wird barn eilte er sofort hinunter, schlug die Füllung der Tür ein und ſei. Noch am Abend des 28. April wußte sie nichts über den Verheutzutage das großstädtische Grundstück ausgenugt. Entweder löschte die Flammen, die inzwischen auch schon den Fußboden und bleib der Leiche, und sie wird wahrscheinlich noch in dem Augenblid baut man das mehr oder weniger typische Miethaus, oder der den Stuhl erfaßt hatten. Die Bedauernswerte hatte aber so schwere wo wir diese Zeilen schreiben, nichts darüber wissen. Aber die Witwe braucht wirklich nicht länger auf Nachricht zu Besiger errichtet sich als Fabrikant selbst ein industrielles Brandwunden erlitten, daß keine Rettung mehr möglich war. Als Unternehmen, oder aber er stellt umfangreiche Räumlich ein Arzt eintraf, den man sofort herbeiholte, konnte dieser nur noch warten. Daß die Beerdigung tatsächlich längst erfolgt sein wird, fann nicht bezweifelt werden. Man muß sogar fürchten, daß die feiten her, die er dann an einzelne Kleinere Unternehmungen den Tod der Frau feststellen. Die Leiche wurde beschlagnahmt und geiche an die Anatomie abgeliefert und zu Studiender Industrie weiter vermietet. In letzterem Falle ist aus dem Echauhaus überwiesen. zweden benutzt worden ist. Das darf geschehen, wenn angenommen anfänglichen Versuchen im Laufe der Zeit dann der moderne Liefert Berliner Industrie pala st geworden. Die RitterDas Märkische Museum ist am 1. und 11. Mai( Himmel- wird, daß fein Angehöriger sich um die Leiche fümmert. straße im Südosten, die im Laufe der letzten Jahre fast ganz fahrtstag und Pfingstfonntag) geschlossen, am Pfingstmontag die Anatomie etwaige Refte der benutzten Leiche zurüd, so werden diese im Ofen der Leichensammelstelle der Stadt verbrannt und zur Geschäftsstraße geworden ist, beherbergte wohl die ersten dagegen( wie alltäglich, außer Sonnabends) geöffnet. die Asche wird, auf dem Gemeindefriedhof vergraben. Auch bezüglich berartigen Gebäude. Aber auch an den Ufer der Spree ent- Fortzahlung des Lohnes an städtische Angestellte während der Leiche des Herrn N. Kanu, weil die Witwe ihre Absicht, an der border standen sie, und wer heute eine Fahrt per Dampfer nach Friedensübungen. Die verheirateten Arbeiter und Bediensteten der Beerdigung teilzunehmen, nur im Schauhause sogleich mitgeteilt Friedrichshagen oder Grünau unternimmt, kann innerhalb des während vier Wochen die Hälfte ihres Lohnes als Familienunter- hatte, irrtümlich die Annahme entstanden sein, daß niemand sich um Berliner Weichbildes rechts und links der Spreeufer riesige stügung, wenn sie über zwei Jahre im städtischen Dienst gestanden diese Leiche fümmere. Vielleicht wird die Witwe, wenn sie auf BeStoloſſe mit vorgestreckten Stränen und Winden erblicken. batten. In Zukunft soll nach einer neuen Bestimmung des Ma- antwortung ihrer Frage nach dem Verbleib der Leiche bringt, den Von der Ritterstraße aus haben sich die Industriehöfe nun gistrats diese Unterstützung auch schon dann gezahlt werden, wenn Bescheid erhalten, daß ihr auch noch die Stelle gezeigt werden kann, noch weiter hinaus placiert, so daß auch bereits am Land- bie Beschäftigung des Reservisten bei der Stadt über ein wo das Häuslein Asche vergraben worden ist. wehrkanal in der Gegend des Maybachufers und des Kott Jahr währt. buser Ufers mächtige Industriegebäude entstanden sind. Besonders der„ Erdmannshof", der vor zwei Jahren dort erEin tödlicher Straßenbahnunfall ereignete fich am gestrigen richtet wurde, bildet ein Wahrzeichen dieser industriellen finden immer wieder in gewissen Inseratenblättern die berlodend- Bruno Köppen im Eifer des Spiels gegen den Vorderperron eines Dienstag mittag am Vinetaplatz. Dort lief der 8 jährige Schüler Etablissements. sten Anerbietungen. Die Arbeit, die ihnen offeriert wird, ist fast Motorwagens der Linie 27. Der Knabe wurde umgerissen und geGünstige Vorbedingung beim Erbauen solcher Riesen ist, stets Heimarbeit. Diese besteht zumeist in Adressenfammelei, doch riet mit dem Oberkörper unter dem Schußrahmen. Mit Hilfe der daß sie in eine Gegend zu stehen kommen, wo der geschäftliche ist das fast niemals schon aus den Inseraten zu ersehen. Das herbeigerufenen Feuerwehr wurde das Kind, das schwere innerliche Verkehr ein dantenswerter ist und hierfür ist der Südosten Nähere hierüber erfährt der Nebenerwerbsuchende in der Regel auch Verletzungen davongetragen hatte, tot hervorgezogen. Die Leiche besonders geeignet. Anders natürlich, wenn man einen nicht sogleich durch die erste Antwort, die auf seine Meldung ein- wurde ins Schauhaus geschafft. Bureaupalast errichten will. Ein solches Haus wird man läuft. Der übliche Geschäftsgang ist der, daß der sich meldende besser in der City Herrichten. Wir finden ja auch, daß Nebenerwerbsuchende zunächst mit einer Zuschrift beglückt wird, die aus dem ersten Berliner Reichstagswahlkreis das wohn- turz von Adressenarbeit spricht und im übrigen ihm Geld bare Publikum immer mehr nach der Peripherie abfordert. Erst wenn er das schickt, könne man ihm die nötigen oder nach den Vororten gedrängt wird, während die ehe- Informationen usw. zugehen lassen. maligen Wohnhäuser selbst durch Umbauten zu Geschäfts- Daß die Nebenerwerbsuchenden zu allererst bar Geld hergeben oder Bureauräumen ausgebaut werden. Die Industriegebäude, sollen, darüber hat schon mancher uns seine Verwunderung auswie wir sie im Auge haben, legt man in der Regel so an, gesprochen. Einer legt uns jezt eine zuschrift vor, die ihm überdaß das mit einer prunkenden Fassade geschmückte Borderhaus sandt worden ist, nachdem er auf ein schriftliche Heimarbeit" anWohnzwecken dient, und, um den zahlungsfähigen Elementen bietendes Inserat des" Lotal- Anzeigers" sich gemeldet hatte. Das ein zufriedenes Wohnen zu sichern, verlegt man in das erste Hinter- Inserat ging aus von einem„ Germania-Verlag" in Frie haus oft Bureauräume, während dann in den weiteren Quer- denau, und als dessen Inhaber hat A. Lüder sich in dem gebäuden und den Seitenflügeln das Fabrikgetriebe mit Schreiben unterzeichnet. Auch A. Lüder offeriert„ Adressenarbeit" lautem Stoßen, Schlagen, Surren und Pochen vor sich geht. und fordert für Spesen, Unkosten und Schreibgebühren" zunächst Aber auch diese Industriepaläste werden gleichzeitig wieder Einsendung von Geld, nach dessen Empfang er( oder ist's zu Spezialpalästen, wie das Beispiel des eben errichteten eine Frau?) dem Nebenerwerbsuchenden eine Information resp. Meffinghofes zeigt. Es gibt Industriegebäude mit drei, vier Anleitung nebst Muſterſchema" zugehen lassen werde. Die Frage, Quergebäuden und umfangreichen Seitenflügeln, in denen nur warum man Näheres über die angebotene Arbeit erst nach EinEtschlereien heimisch sind, wieder andere, in denen die Eisen- sendung von Geld erfährt, wird in dem Schreiben im voraus beindustrie ihre Stätte hat, und auch solche, wo einige Zeitungs - antwortet. A. Lüder begründet die Geldforderung damit, daß er drudereien fröhlich öffentliche und private Meinung münzen. nur auf ernstgemeinte Reflektanten rechnet", und daß es in dieser Einen sicheren, wenigstens heute sicheren Vorteil haben die Branche sehr viele Leute gibt, die nur aus Neugierde Besitzer solcher Etablissements zurzeit voraus: sie sehen schreiben und dadurch unnüße Arbeiten und Kosten verursachen." ärztlichen Feststellungen hat das Kind bereits seit Montagabend ihre Räume schneller ab. Als vor zwei Jahren der Also A. Lüder kann die Neugierigen nicht leiden und will sie „ Erdmannshof", das größte bisherige Etablissement sich vom Leibe halten, darum fordert er zunächst mal Geld. Bielwar, varen auch die leicht kommt er noch auf die Idee, Neugierige im voraus bielen Räume gleich vermietet. Dafür wies aber auch das zu warnen und sogleich in seinen Inseraten anzugeben, daß er
dieser Gattung, fertiggestellt
"
Nebenerwerbsuchende
"
Das Kind im Müllkasten.
Durch einen Zufall ist gestern vormittag ein neugeborenes Kind, das von seiner Mutter in einen Müllkasten geworfen worden war, vom Tode des Erstidens gerettet worden. Im Hause Bandels straße 25 in Moabit befindet sich ein großer Hof, der auch zum Nachbargrundstück hinübergeht. Gestern vormittag gegen 9½ Uhr kam einer der Berliner Naturforscher" auf den Hof und entfernte von dem Müllkasten die oberste Schicht Asche. Als er schon einen Teil Asche weggenommen hatte, fand er ein Patet. Als Umhüllung diente eine große Huttüte von der Firma Meyer u. Co. in der Wilsnacker Straße 51. Der Mann öffnete die Tüte und fand ein neugeborenes, aber noch lebendes Kind darin. Dieser Vorgang war von einer Krankenschwester, die in ihrer Wohnung zum Fenster hinaussah, beobachtet worden. Sie eilte sofort auf den Hof und nahm das Kind in Behandlung, Klopfte, schüttelte und massierte es und brachte den Knaben, der bereits das Bewußtsein verloren hatte, auf diese Weise wieder zur Besinnung. Dan wurde die Polizei benachrichtigt, die bald die nötigen Ermittelungen nach der Mutter einleitete. Der Verdacht, den versuchten Kindesmord verübt zu baben, fällt auf eine in der Nachbarschaft wohnende Fabrikarbeiterin, die bis gestern mittag noch nicht ermittelt werden konnte. Nach den im Müllkasten gelegen, und es ist als ein Wunder zu betrachten, daß es nicht erstickt oder durch die heiße Asche, die auf ihm gelegen hat, verbrannt worden ist. Es wurde vorläufig von einer im selben Hause wohnenden Schuhmacherfamilie in Pflege genommen,