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Br. 105. 30. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt

Zum

Landtagswahlkampf.

Donnerstag, 1. Mai 1913.

Deutschen   Reichstage ist den Junkern und Junkergenossen ein Dornt im Auge, sie sehen ihren Einfluß mehr und mehr schwinden, ihre fünstlich errichtete Macht in Preußen soll ein Ersatz für ihre Macht­einbuße im Reichstage sein. Von Preußen aus soll das Reich regiert werden, mit Hilfe der preußischen Stimmen im Bundesrat

41,2 Proz. der Bevölkerung unter dem ibre unabläffige Stritik dazu beigetragen, daß dem deutschen   Volle wollen die Gewalthaber Preußens die Reichsgesetzgebung beein Existenzminimum.

Nach den Ergebnissen der Einkommensteuerberanlagung gab es in Preußen 1911:

39773 029 Einwohner.

Davon hatten ein steuerpflichtiges Einkommen von über 900 Mart nur

7191 920 Benfiten.

Diese machten mit ihren Familienangehörigen insgesamt 23 390 060 Personen oder 58,5 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Von diesen Steuerpflichtigen mußten weiter noch 635 741 8ensiten, mit den Angehörigen zusammen 3547233 Personen, auf Grund der§§ 19 und 20 des Einkommensteuergesetzes von der Steuer befreit werden. Somit waren von der Gesamtbevölkerung nur noch 6 551 705 Zenfiten, gleich 16,5 Proz. einschließlich der Angehörigen

19 842 827 Personen,

49,8 "

V

die Augen über die von diesem Preußen aus drohenden Gefahren flussen und ihr den Stempel ihrer reaktionären Gesinnung auf­geöffnet wurden. Dazu kamen die fortwährenden, von der Mehrheit brüden.

provozierten Zusammenstöße mit den Vertretern des Proletariats, die So wird zweierlei erreicht. Nicht nur, daß die preußische Gesetz­vollends dazu angetan waren, die allgemeine Aufmerksamkeit nun gebung nach wie vor eine Gesetzgebung gegen das Volk bleibt, wird auch dem Preußenparlament zuzuwenden. auch im Reiche jeder Fortschritt verhindert.

Unter dem Zeichen des

Wahlrechtskampfes

Wie aber sieht es in Preußen selbst aus? Offizielle und offiziöse Lobredner rühmen die in Preußen erzielten Fortschritte auf allen Gebieten. Mit Stolz bezeichnen sie Breußen als das Land der Schulen.

find die ersten Sozialdemokraten in das preußische Abgeordnetenhaus eingezogen, unter dem Zeichen des Wahlrechtskampfes haben die Be ratungen des Landtages die ganzen fünf Jahre hindurch gestanden Welch blutiger Hohn! Nicht nur, daß die Volksschule mehr und und unter dem Zeichen des Wahlrechtskampfes werden sich auch die mehr der Kirche ausgeliefert wird, nicht nur, daß man das Haupt­Neuwahlen vollziehen. Dem immer gewaltiger werdenden und immer gewicht auf die Heranziehung eines" tönigstreuen" und" gottes­schärfere Formen annehmenden Ansturm des Nassenbewußten fürchtigen" Geschlechts anstatt auf die Befähigung der Jugend legt, Proletariats weichend, nicht dem eigenen Willen folgend, hatte der dermaleinst den Kampf ums Dasein zu bestehen, auch sonst lassen Rönig von Preußen im Oktober 1908 eine Reform des Dreillaffen die Volksschulen noch sehr viel zu wünschen übrig. Noch immer wahlsystems verheißen. Die Wahlrechtsvorlage tam, aber sie be- ist trop der gegenteiligen Behauptungen der Regierung der Lehrermangel deutete nicht ein Entgegenkommen gegen die Forderungen des Pro- nicht überwunden, noch immer begegnen wir zahlreichen sogenannten letariats, sondern die blutigste Verhöhnung der um ihr höchstes Halbtagsschulen, ja sogar Dritteltagsschulen, noch immer besteht das Recht kämpfenden Massen. Die Massen, denen die Regierung Sand Unwesen der Rübenferien, noch immer werden Kinder im schul­in die Augen streuen zu können, die sie einlullen zu können glaubte, pflichtigen Alter zu landwirtschaftlichen Arbeiten mißbraucht, noch durchschauten das frebelhafte Spiel, und da sich auch die bürgerlichen immer stoßen wir auf Schulgebäude, die jeder Kritik spotten. Vollends Parteien über den Anteil an der Beute nicht einigen konnten, wurde im argen liegt das der Regierung ihr Wechselbalg vor die Füße geworfen. Fortbildungsschulwefen.

Steuerpflichtig. Weil sie das steuerpflichtige Einkommen von 900 M. über­haupt nicht erreichten, bleiben 8251 707 Benfiten, gleich 20,7 Proz., einschließlich der Angehörigen 16 382 969 Personen, Aber die Regierung irrt, wenn sie mit dem preußischen Polizei hat es doch die konservativ- lleritale Mehrheit zu verhindern ver­gleich 41,2 Proz. der Gesamtbevölkerung steuerfrei! minister Herrn v. Dallwig wähnt, daß die Massen sich beruhigen standen, daß der von der Regierung eingebrachte Entwurf eines Was das bedeutet, ist zu ermessen, wenn man bedenkt, werden. Je dreister sich das Ministerium einer wirklichen Reform Fortbildungsschulgefeges troz seiner Unzulänglichkeit Gesezeskraft daß das durch Pfändungen usw. angreifbare Einkommen des Wahlrechts widersetzt, je mehr es dem Befehl der Junker ge erlangt hat! Und auch die höheren Schulen, namentlich die Uni­als das dem Schuldner unbedingt zu sichernde Eristenz- horchend das elende Dreitlassenwahlsystem zu verewigen trachtet, versitäten, werden mehr und mehr ihres Charakters als reine Bildungs­minimum 1500 M. übersteigen muß! desto mehr werden die Scharen der Wähler aufgepeitscht werden anstalten entkleidet, auch sie werden mehr und mehr in den Dienst und desto lauter wird der Ruf nach einem freien Wahlrecht in der herrschenden Klassen gestellt. Von einer Freiheit der wissenschaft­Preußen erschallen.

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Fast die Hälfte der Bevölkerung Preußens- 41,2 Proz. muß demnach mit einem Einkommen begetieren, das um mindestens 600 M. unter der Grenze des erwähnten Existenz­minimums bleibt.

fönnen.

Landtagsschluß.

- Die Bilanz.

Die

Nicht um seiner selbst willen fordert die Sozialdemokratie einlichen Forschung ist in Preußen keine Rede. freies Wahlrecht in Preußen, sondern als Mittel zum Zweck, um endlich auch einmal in dem führenden deutschen   Bundesstaate freiheitliche Zustände herbeizuführen.

direkten Steuern

deren Gestaltung der Landesgesetzgebung vorbehalten ist und die Reaktion auf allen Gebieten! einstmals eines gewissen sozialen Charakters nicht entbehrten, find Der preußische Landtag hat am Mittwoch seine Tätigkeit be­Der oberste Grundsatz steuer dieses Charakters längst entkleidet. In diese vier Worte läßt sich die innerpolitische Situation in licher Gerechtigkeit, die Besteuerung nach der Leistungsfähigkeit, iſt endet. Fünf Jahre hindurch haben die im Jahre 1908 erwählten Breußen zusammenfassen. Reaktion in der Gesetzgebung, Reaktion über den Haufen gerannnt, Arbeiter werden verhältnismäßig weit erlauchten, edlen und geehrten Herren", die sich zu Unrecht den in der Verwaltung, und daneben eine unheilvolle junkerliche Höher zur Steuer herangezogen als die Besitzenden, die es verstanden Namen Volfsvertreter" beilegen, ihres Amtes gewaltet. Nun ziehen Scharfmacherei, die einer Desperadopolitik verteufelt ähnlich sieht. haben, Lücken im Gesetz offen zu halten, durch die sie hindurch­sie heim in ihre Wahlkreise, sich ihrer Heldentaten zu rühmen, um zwei Gründe sind es, aus denen die herrschenden Klassen Preußens schlüpfen und sich einer gerechten Besteuerung entziehen können. dann gestützt auf das Vertrauen des Geldsacks aufs neue fünf Jahre an dem Dreiklassenwahlsystem unentwegt festhalten. Einmal be­hindurch das entrechtete preußische Volt knechten und ausbeuten zu trachten fie es, wie erst fürzlich der Minister des Innern unter dem wertes nicht erhöht worden, die Grenze ist heute sogar niedriger, Das steuerfreie Eristenzminimum ist trotz des gefunkenen Geld­Was der abgelaufenen Legislaturperiode ihr besonderes Gepräge Jubelgeheul der Rechten im Abgeordnetenhause nachdrücklichst hervor als die Regierung selbst vor 20 Jahren als angemessen bezeichnet hatte! gegeben hat, war der Umstand, daß zum erstenmal ein neues Element, gehoben hat, als billig, daß angesichts des gleichen Wahlrechts im Neiche in den der Landesgesetzgebung vorbehaltenen Fragen, ins­die Sozialdemokratie, im Dreitlassenparlament vertreten war. besondere in Angelegenheiten der Kirchen und Schulen, dem Unter­Völlige Stagnation herrscht auf dem Gebiete der inneren Ver­Zwar hat sich dadurch an der Zusammenfegung des Abgeordneten- richtswesen, ben direkten Steuern und der inneren Verwaltung, ein waltung. Die zur hauses so gut wie nichts geändert, die Reform der inneren Verwaltung der wirtschaftlichen und kulturellen Gliederung der Bevölkerung mehr entsprechendes abgestuftes Wahlrecht vorgesehen ist". Zweitens aber berufene Immediatkommission gibt sich, nach dem, was bisher in blieb genau so bestehen wie die konservativ- nationalliberale Mehr- erachten sie das Geldsadswahlrecht als ein zwingendes Gebot die Deffentlichkeit gedrungen ist, au urteilen, mit Kleinigkeiten ab, Die Macht der Land­heit, und die Regierung war nach wie vor in der glücklichen Lage, politischer Notwendigkeit, weil Preußen als der führende Bundes- aber fie legt nicht die Hand an die Wurzel. sich nach Gutdünken bald der einen, bald der anderen Majorität staat im Reiche in erster Reihe die Verantwortung für die räte bleibt unangetastet, vielleicht wird sie sogar noch erweitert; bedienen zu können, der einen zur Verwirklichung ihrer mucerischen, Geschicke des Reiches trägt und darum verpflichtet ist, dasjenige die mehr als 100 Jahre alten schmählichen Gesindeordnungen sollen der anderen zur Verwirklichung ihrer scharfmacherischen Pläne. Aber Maß von innerer Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen innere verewigt werden, an eine freiheitliche Gestaltung der veralteten etwas anderes hat die Anwesenheit des halben Dutzend Sozial- und äußere Gefahren sich zu wahren, deren auch das Reich für Städte und Gemeindeverfassungsgesetze ist nicht zu denken; die demokraten bewirkt: die Verhandlungen des Junkerparlaments, an seinen Fortbestand, für seine Machtstellung nach außen und für Polizeigewalt, die die Staatsbürger wie unmündige Kinder behandelt, denen bis dahin der weitaus größte Teil des Volkes achtlos feine gedeihliche innere Entwickelung auf die Dauer gar nicht ent- wird nicht eingeschränkt. borübergegangen war, standen plötzlich im Mittelpunkt des raten kann". Kaum ein Gesetz, das einen großzügigen Charakter aufweist, ist öffentlichen Interesses. Unsere Genossen haben nicht nur die Dieser legte Grund dürfte ausschlaggebend sein. Das allges in den legten fünf Jahren verabschiedet worden, und den kleinen Verhandlungen zu beleben verstanden, sie haben auch durch meine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht für die Wahlen zum Fortschritten, wie sie vielleicht als einziges das Feuerbestattungs­

fonservativ- klerikale Zweidrittelmehrheit

Kleines feuilleton.

Moderner Glaube.

Die Wahrheit ist ein Reichtum, den wir um so schwreer einzu­heimsen vermögen, je älter wir werden. In der Jugend meinen wir, es gälte bloß die Hand danach auszustrecken: der Väter Glaube und der Wissenstram unserer Schulen versorgt uns mit diesem Gut, und sicher, fest, unerschütterlich steht es uns da. Allein von dem Tage an, wo wir nachzudenken beginnen nicht mehr auf Grund unantastbarer Bücherweisheit, sondern auf Grund der wirklich vorhandenen Realität kommen uns allmählich Zweifel, und die Leuchten des Lebens verdrängen eine nach der anderen die abgestorbenen Leuchten.

fein.

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Humor und Satire, Schieber!

der Goetheforschung, mit der die Gründung der Goethe- Gesellschaft  | Symbol der ganzen französischen Administration". Was der Voll­und des Goethe- Archivs zu Weimar   zusammenhing, brachte seinen ständigkeit halber durch die Bemerkung ergänzt sei, daß wir in Ramen zuerst in den Vordergrund. An Lessing  , Kleist und Uhland Deutschland in solchem Artikel leistungsfähig konkurrieren können. setzte er den Hauptteil seiner Lebensarbeit. Als Lehrer erbte er den Einfluß, den einst der frühgestorbene Wilhelm Scherer   auf den germanistisch- philologischen Nachwuchs ausgeübt hat. Das Arbeits­geug materialistisch schürfender und prüfender Geschichtsforschung fehlte ihm. Das stempelt ihn trob seiner Rolle und unermüdlich­feit in der Literaturarbeit von heute zu einer Größe von gestern, die das Abschließende auf ihrem Felde nicht geleistet hat.

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Die Presse bringt Detalchnachrichten, wie sie mit Sturm Stutari frichten. Derweil schiebt Nikli im Café drei Mart in Effads Portemonnai. Für einen Café und die Strone Albaniens   ist das gar nicht ohne Wer vorne brüllt und hinten schiebt, den nimmt man ernst, der ist beliebt. Muß man bei uns die Schieber suchen?- Die Witwe wird dem Dinge fluchen, für das ihr Mann ins Sterben zog: bem Panzerplattentatalog...

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Notizen.

Ignaz.

Die Geschichte vom Scharpiebausch. Eine Sanitätswache in einer Hafenstadt der Bretagne   fo erzählt ber Matin" hatte einen alten, feuchten, abgenutzten und nicht mehr zu gebrauchenden Eines Tages be­Scharpiebausch zur Hemmung von Blutungen. antragte der Leiter der Sanitätswache auf dem üblichen Instanzen­wege die Ersetzung des alten Scharpiebauschs durch einen neuen. Freilich gibt es Menschen, die mit voller Absicht sich zurück in Nachdem der... Minister lange über den schwierigen Fall nachgedacht die Welt der Kindheit flüchten und sich darauf versteifen, unbrauch- hatte, ließ er anfragen, ob der alte Scharpiebausch wirklich nicht mehr bar gewordene Leuchten für noch gut und zweckdienlich auszugeben. benugt werden könne. Zwei Zeugen mußten auf drei verschiedenen Bei den Ehrlicheren aber und den Temperamentvolleren berfangen Blattfeiten bescheinigen, daß mit dem Bausch nichts mehr anzufangen die alten Auskunftsmittel nicht, und müßten sie bis zum Tode darob sei. Auf demselben Instanzenwege gab dann der Minister der in Nöten schweben, sie wollen doch ihren Kurs nur nach der echten Sanitätswache die Erlaubnis, einen neuen Bausch zu kaufen, unter Ein Salon der Zurückgewiesenen 1913 ist von Leuchte steuern, mag deren Helligkeit auch noch so unvollkommen der Bedingung jedoch, daß ihm die Rechnung in drei Eremplaren den Künstlern gebildet worden, deren Werte die Sezession ausschloß. eingeschickt würde. Man sollte nun meinen, daß die schöne Geschichte Schon am Sonnabend wird die Ausstellung dieser Werke in einem Bei solchen Spekulationen leidet die Wahrheit immer mehr hier zu Ende wäre. Weit gefehlt! Man mußte doch jetzt erit be- Privathause am Kurfürstendamm   eröffnet. stimmen, was mit dem alten Scharpiebausch zu geschehen habe. Weg­Per Gynt" im Lessing  - Theater. Zu Anfang der Einbuße an ihrer hohen Bewertung. Wir sind froh, daß wir einen werfen fonnte man ihn nicht, denn mit Staatseigentum darf man nächsten Winterspielzeit wird das Lessing  - Theater Ibsens   Per Begriff mit ihr verbinden können, wir befehren uns mühelos zu nicht so fündhaft leichtsinnig umgehen. Der Leiter der Sanitätswache Gynt" ungekürzt zur Aufführung bringen. der Ansicht, daß ein gewöhnliches Menschenleben nicht dazu hin- bat daher immer auf dem Instanzenwege den Minister um Theaterchronit. Im Theater des Westens   wird reicht, ihre Gesetze zu bestimmen. Welche Generation nimmt die Erlaubnis, den Scharpiebausch der Hafenverwaltung schenken zu in Abänderung des Spielplans am Sonnabend und Sonntag dieser In übrigens wie eine unumstößliche Regel das hin, was ihrer dürfen, damit er mit anderen Sachen zum Besten des armen Fischer- Woche Eysler's Operette Der Frauenfresser" gegeben. Vorgängerin als für alle Zeit festgelegt und gesichert gegolten hat? Dorfes verkauft würde. Nach reiflicher Ueberlegung erklärte der Montis Operetten Theater beginnt am Das einzige, was die Folge der Generationen hindurch bestehen Minister, daß er gegen die großartige Schenkung nichts einzuwenden Sommerspielzeit, in der die Eintrittspreise ermäßigt find. bleibt, ist die Anspannung, der Kampf und die Arbeit. habe. Da entstand plöglich eine neue ungeahnte Schwierigkeit: die Der Schauspieler Harry Walden   tritt in den Verband Ideen, Glaubensartikel, Ueberzeugungen sind dem Wechsel Hafenverwaltung verweigerte die Annahme des Geschenks, da der des Wiener Burgtheaters ein. Er soll einen Teil der Rollen über­unterworfen, aber das Streben nach den zahllosen Zielen der Berkaufspreis nicht die( durch Eintragungen usw. entstehenden Stoften nehmen, die von Stainz   gespielt wurden der Annahme des alten Scharpiebauschs decken würde. Diese Wider­Plöhliche Demission eines Softheater­Menschen ist ihm nicht unterworfen. Die Arbeit, wird uns erzählt, feglichkeit der Hafenverwaltung mußte wieder in drei Gremplaren Intendanten. Der Intendant der braunschweigischen Sof fei eine Strafe des Himmels. Nur die Religion behauptet das. dem Minister gemeldet werden; die beiden Chefs der Sanitäts- bühne, Herr v. Frandenberg- Ludwigsdorff, hat plötzlich sein Amt Ohne Arbeit wäre feinerlei Optimismus möglich. Verzweiflung wache, die den Bericht an den Minister unterzeichnen mußten, niedergelegt und ist sofort aus dem Verbande des Hoftheaters ge­wäre die Frucht der Langeweile, der Eintönigkeit und des Müßig erlaubten sich gleichzeitig anzufragen, ob sie vielleicht unterschieden. Ueber die Gründe des Rücktritts wird geschwiegen. ganges. Alles Streben ist mit Hoffnung gesegnet, alles Wagen ist sotanen Umständen den Umständen den alten Scharpiebausch feierlich Der Dichter als Theaterdirektor. Der fran­reich an Niegekanntem, alles Sichaufraffen vermag ein Wunder mit brennen dürften. Dagegen empörte sich aber der Sparsamteitssinn zösische Theaterdichter Henry Bernstein wird die Leitung des Theaters Menschenhand herzuzaubern. In der Arbeit ruht unser moderner des Ministers. Sollte man wirklich den Scharpiebausch nicht zu Geld der Bouffes- Parifiens übernehmen. Er mußte aber erst die Erlaubnis Glaube. Sie füllt allein den Platz der drei christlichen Kardinal- machen fönnen? Es wurden zwei Sachverständige ernannt, aber beide der Organisation der französischen   Dramatiker einholen. Sie wurde erflärten nach gewissenhafter Brüfung des Scharpiebausches unter ihm erteilt, aber nur unter der Bedingung, daß der Direktor und tugenden aus. Das gilt es denen, die da konummen, zuzurufen. ihrem Eide, daß der Bausch tatsächlich nicht mehr zu verwenden sei. Autor im Laufe einer Spielzeit nur ein einziges von seinen Stücken Emile Verhaeren  . Der Minister gestattete nun( wahrscheinlich schwer feufzend) die Ver- zur Aufführung bringen dürfe". nichtung des unglücklichen feuchten Scharpiebausches, unter der Be- Musitchronit. Auf der Tonkünstlerversammlung des Erich Schmidt  , die wichtige Persönlichkeit im Reiche bürger- bingung jedoch, daß ihm in drei Exemplaren ein amtliches Protokoll Allgemeinen Deutschen   Musikvereins, die in Jena   abgehalten wird, licher Literaturgelehrsamkeit in Deutschland  , seit einem Viertel- über das unselige Ende des Bausches zugesandt würde. Und also soll ein neues Männerchorwerk von May Reger Römischer jahrhundert Lehrer an der Berliner   Universität und mit allen Ehren geschah es! Und es wäre nur noch zu bemerken. daß der Einkaufs- Triumphgesang" aufgeführt werden. Der Komponist hat es der beutscher Professoren seiner Stellung beladen, ist gestern als ein preis des neuen Scharpiebausches 1 Fr. und 50 Cent. betrug.... medizinischen Fakultät der Berliner   Universität geividmet, zum Dank faft Sechzigjähriger aus dem Leben geschieden. Die neue Epoche Der Matin" meint, daß diese schöne Geschichte ein Symbol sei, das für den Ehrendoktor, den sie ihm zugeteilt hat.

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