einer erschöpfenden und ausreichenden Kontrolle Mißbräuchen schließlich so gestoßen sein, daß er mit dem Gesicht gegen eine und Indiskretionen Thür und Thor geöffnet würden. Ein armer offenstehende Thür stel. Er wünscht eine ärztliche Bescheinigung Teufel, der den besten Willen haben mag, sich mit seinem Hunde- der dadurch erhaltenen Verlegungen. lohn durchzuschlagen will ſagen seinen Schneider zu befriedigen, dies aber nicht fann, tommt einfach in die Liste der Proffribirten und leidet Schaden ohne sein Verschulden. Und wer bürgt denn dafür, heißt es mit wohl angebrachter Entrüstung, daß nicht Leute nur aus Rantüne eingetragen werden. Die Listen dringen in die weitesten, zum Theil unberufenen Kreise, der Betroffene erfährt aber naturgemäß nur in den seltensten Fällen etwas davon.
so haben wir damit absolut nichts zu thun. Nehmen Sie den Antrag an; es ist unser Wunsch, der Stadt einen dauernden Dienst zu erweifen.( Beifall und Zischen.) Stadtv. Meyer 1: Aendert sich die Meinung einer großen Versammlung, so wird man ihr daraus keinen Vorwurf machen. Roftet die Verwirklichung nur 3 Millionen, so können doch selbst die bisherigen Gegner dafür stimmen.( Lachen und Widerspruch.) Ausschußberathung ist nothwendig, damit wenigstens etwas Greif bares über die Geldfrage ermittelt wird. Stadtv. Vogt herr: Auch Herr Meyer I findet nur den Ankauf der Alten Post" als das Novum heraus, welches die Verweisung an einen Ausschuß rechtfertigen soll. Er Und so brüllt der bürgerliche Lörpe weiter. Wort für Wort selbst hat aber auch an dieser Angabe alles mögliche paßt auch auf die gegen Arbeiter gerichteten schwarzen Listen auszufchen. Der Stadtbaurath Hobrecht hat sich thatsächlich nur daß letteren gegenüber sich die Schuldnerliste der Schneider und mit seinen Ausführungen im Jahre 1890 in den schroffften Konfektionäre ausnimmt, wie eine Ratte zum Tiger, wie ein rostiger Widerspruch versetzt. Damals erklärte Herr Hobrecht, daß ihm Schießprügel aus der Rumpelfammer zum scharf und auf ungeheuere von dem Abbruch der Häuser am Schloßplah nichts befannt sei; Entfernungen hin treffenden Achtmillimetergewehr. Wir verdamals befürwortete Herr Hobrecht ein Brückenbauprojeft, welches urtheilen auch die Schneiderliste auf's schärfste; wie harmlos ist eine Verbreiterung der Königstraße nach Süden geradezu ausschloß. aber ihre Anwendung, sei es in bezug auf einen Rauf- und Der Ausschuß sprach damals ebenso ausdrücklich davon, daß die Saufbold aus den Reihen der Edelsten und Besten, sei es auch in Verbreiterung der Königstraße nach der Festlegung der Bauflucht Hinsicht auf einen wirklich Unverschuldeten, wenn man sich die linie auf der Südseite nur noch auf der Nordseite in Aussicht furchtbare Wirkung vergegenwärtigt, die die Uriasbriefe des genommen werden könne. Selbstverständlich hat dann auch die Unternehmerthums ausüben. Hier rührt sich taum ein Finger, Verbreiterung der Brücke ebenfalls nach Norden zu erfolgen. dort aber entrüftet man sich, weil ihre Wirkung auf bürgerliche Die Kosten mit 3 Millionen einzuschätzen, ist doch mehr als ge- Interessen hinübergreift. wagt. In Wirklichkeit wird die Ausführung des Magistrats
9
Als objektiven Befund zeigte sich eine 11, 3entimeter Lange, etwa 1/2 Bentimeter tiefe Wunde auf der linken Hälfte der Oberlippe mit glatten Rändern. Eine 2 Zentimeter lange Wunde mit unregelmäßigen Rändern befindet sich außerdem am Kinn. Die Umgebung beider Wunden ist stark geschwollen, das Gesicht ist mit Blut besudelt.
Weitere Verlegungen find nicht festzustellen. Dem Befunde nach handelt es sich um zwei frisch entstandene Quetschwunden des Gesichts, und es ist demzufolge nicht unwahrscheinlich, daß die bestehenden Verlegungen auf dem von dem p. p. Schramm angegebenen Wege zu stande gekommen sind.
Weitere Gefahren für die Gesundheit werden durch die vorhandenen Beschädigungen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht herbeigeführt.
Dieses bescheinigt der Wahrheit gemäß Berlin , den 4. Dezember 1893.
( Unterschrift des Arztes.)
Die zahlreichen neuen Abfuhrunternehmer, welche sich gegenwärtig um die Gunst der Berliner Hauswirthe bewerben, haben zwar die Frage nach der besten Art der Müllabfuhr noch nicht endgiltig gelöst; dagegen scheint es, als ob das Berliner Abfuhrwesen durch die neue Konkurrenz in nächster Zeit um Bum Charitee- Boykott. In der am Dienstag, den 5. d., einen wichtigen Schritt vorwärts gebracht werden wird. Die abgehaltenen Bersammlung der Ortskrankenkasse ber Böttcher alten Unternehmer, die sich in dem Bestande ihrer bisherigen Berlins wurde einstimmig beschlossen, sich dem Boykott gegen die Kundschaft ernstlich bedroht sehen, haben sich entschloffen, einen Charitee anzuschließen und fortan nur Krante auf ihren aus- seit Jahren von den Hauswirthen nicht blos, sondern auch in weiten Kreisen der übrigen Berliner Bewohner gehegten Wunsch drücklichen Wunsch in dies Institut zu senden. zu erfüllen und die Abfuhr des Hausmülls während der NachtNoch einmal die hungernden Kinder. Aus Anlaß der stunden zu besorgen, so daß die Abholung im Sommer um 6 Uhr, bereits am Mittwoch erfolgten Eröffnung einer dritten„ Kinder- im Winter um 8 Uhr Morgens besorgt sein muß. Die VorVolksküche" in der Münchebergerstraße beschäftigt sich die Boffstellungen bei den Behörden, um den Erlaß einer Verordnung, Zeitung" in der Nummer vom Donnerstag früh mit der Frage, welche die Müllabfuhr auf die Nachtstunden beschränkt, wurde ob die Noth unter den ärmeren Kindern in Berlin wirklich so bisher mit dem Hinweise auf die in Aussicht stehenden anderbitter fei, und sie behauptet hierbei, daß die Zahl der mangelhaft weiten Einrichtungen zur Abfuhr und Beseitigung des Mülls ernährten Kinder verhältnißmäßig flein fei". Das Blatt abgelehnt. Durch die freiwillige Entschließung der Abfuhruntermeint, glücklicherweise fei es eine Uebertreibung, daß in nehmer würden die zahlreichen Klagen hoffentlich gegenstandslos, unseren Gemeinde Schulen Gemeinde Schulen viele Tausende von Kindern die seit Jahren über die vielen Nachtheile der am Tage bewirkten hungerten". Es scheint also den Angaben des Vereins Müllabfuhr laut geworden sind. für Kinder Volksküchen", auf dessen Aufruf wir uns in unseren Ausführungen über die Noth unter den Proletarierkindern beriefen( vergl. unsere Mittwochs- Nummer), sehr wenig Glauben beizumessen. Wir müssen den Artikel der„ Boffischen Beitung" als gegen den Verein, nicht gegen uns gerichtet betrachten, da wir unsere Mittheilungen über die gegenwärtig bestehende Noth armer Kinder diesmal ausschließlich dem erwähnten Aufruf entnommen haben und eben nur unsere Schlußfolgerungen Beschlagnahmte Leiche. Gestern Morgen um 61/2 Uhr daran geknüpft haben. Oder wollte der Angriff des" freifinnigen" wurde auf dem Flur des Hauses Kl. Markusstraße 4a die Leiche Blattes doch nach einer anderen Seite hin gerichtet sein? Der einer Frau aufgefunden, in der die in demselben Hause wohnende betreffende Artikel preist nämlich gleichzeitig das Vorgehen eheverlassene 50 Jahre alte Auguste Bade festgestellt worden ist. des Vereins als verdienstvoll und zweckmäßig. Weiter Spuren äußerer Verlegung waren nicht wahrnehmbar, und man unten heißt es dann wieder, vielfach sei nicht der weiß auch nicht, wann die Frau den Hausflur betreten hat. Mangel schuld an der unzureichenden oder unzweckmäßigen Er- Bur Aufklärung des Sachverhalts ist der Leichnam in behörd nährung eines Kindes, sondern die Abwesenheit der Mutter, die liche Berwahrung genommen worden.
=
M
:
"
Ein gutes Werk haben die vereinigten Angler Tegelorts vollführt, indem sie aus freiwilligen Gaben, sowie aus dem Ueberschuß eines Vergnügens einen Fonds stifteten, der zur Anschaffung einer Rettungsleiter, die jetzt am See postirt ist, verwendeten. Hoffentlich leistet die Leiter bei etwaigen Unglücksfällen auf dem Eise vortreffliche Dienste.
projekts das doppelte koften. Der Gedanke, die„ alte poſt" als Bureaugebäude anzukaufen, ist dem Magistrat offenbar sehr gelegen gekommen. Wenn wir für 32 Millionen ein neues Verwaltungsgebäude kaufen wollen, braucht es nicht ein solches verkrachtes zu sein. Wenn nun bei der Verbreiterung der Straße auf der Nordseite die Ausführung der Pferdebahn für unmöglich erklärt wird, da dieselbe dann zu nahe an das Schloß gelegt werden müßten, so ist dieses Argument ganz besonders schief, weil auf der Westfeite des Schloßplates die Pferdebahn um volle 6 Meter an das Schloß rückt. Von der Hauptsache, dem Ankauf der Häuser am Schloßplatz, ist heute gar nicht die Rede gewefen. Ich ge winne aus dem Verhalten der Behörden den Eindruck, daß diese sammt dem Hausministerium und der Krone an der Verbreiterung der Königstraße absolut tein Intereffe haben, sondern lediglich an der Beseitigung der Häuser auf dem Schloßplage, von der wir wiederum nichts wissen wollen. Daß die Finanzlage Berlins nicht ungünstig ist, hätte ich lieber vom Kämmerer gehört.( Unruhe und andauernder Lärm.) Derselbe Kämmerer hat erklärt, die ungünstige FinanzLage verbiete die Ermäßigung der Gaspreise; hier, wo es sich um Luxusausgaben, um fostspielige Liebhabereien handelt, ist das Geld plößlich in Fülle vorhanden. Immer und immer wieder lehnt es die Stadt aus finanziellen Gründen ab, durchgreifende wirthschaftliche Reformen in die Wege zu leiten ( Widerspruch); fie darf sich also auf derartige Tändeleien und Spielereien nicht einlassen!( Große Unruhe und Pfuirufe.) Ober- Bürgermeister Zelle: Der Kämmerer, der heute nicht anwesend ist, hält es als Kämmerer für ganz unbedenklich, die hier geforderten Mittel aufzuwenden. Daß die Finanzlage der Stadt je gehindert hätte, nützliche und nothwendige Aufwendungen in machen, in mis met.( Stadtv. 30gt herr ruit: Lehrmittel!) Es handelt sich nicht um Spielereien. fomme. Das ist selbstverständlich richtig, aber das ändert doch Menschen herbeigeführt hätte, ereignete sich Donnerstag VorBis zum Ueberdrusse haben wir von dieser Stelle aus nichts an der Thatsache, daß auch solche Kinder halb oder ganz mittag zwischen 10 und 11 Uhr in der Ludw. Löwe'schen Gegeführt, daß es unmöglich ist, die wichtige Pferdebahnverbindung bungern müssen. Daß die bürgerliche Presse die Wirkung der wehrfabrik in Martinikenfelde. Der bortselbst beim Anschuß der vom Rathhause nach dem Werderschen Markt zu gewinnen, vom Verein für Kinder- Volksküchen" aufgestellten Behauptungen argentinischen Gewehre von der argentinischen Rommission abs wenn wir nicht die beabsichtigte Verbreiterung in der vor- eben init Rücksicht auf die Schlußjolgerungen, die sich Schießschüße beschäftigte Dreher Hausstein hatte soeben ein zuu geschlagenen Weise vornehmen. daran fnüpfen laffen, gelegentlich abzufchwächen suchen Anschuß gestelltes Gewehr geladen und gab damit in der Schießwürde, hatten wir ja erwartet; aber daß das in halle daselbst den fünften Schuß ab, als in demselben AugenVerbindung mit mit einem Bericht über die Küchen dieses blick die Hülse des Gewehres zersprang, das Geschoß nach Vereins felber geschehen würde, hätten wir nicht hinten drang und dem Schießschüßen Hausstein gerade auf dem für möglich gehalten. Ueber die Eröffnung der dritten Küche Kopfe eine ziemlich bedeutende Verwundung beibrachte. Der berichtet ein anderes Blatt, die" Berliner Zeitung ", daß ganze Berunglückte wurde in das in der Fabrik befindliche KrankenSchaaren von Kindern gekommen seien. Der Berichterstatter zimmer gebracht, dort von dem Fabritsarzt behandelt und nachwill gegen 600 gezählt haben, wobei wir annehmen müssen, daß her nach seiner Wohnung transportirt. Hoffentlich wird die er nicht die ganze Zeit von 12-2, sondern nur kurze Zeit an- Untersuchung ergeben, worin die Ursache des Unfalles zu wesend gewesen ist. Im übrigen verweisen wir die" Boffische suchen ist. Zeitung" noch einmal auf den Aufruf, den wir ihren eigenen Wegen Brandstiftung und schweren. Betruges verhaftet Spalten( Nr. 552 vom 25. November) entnommen haben. Dort fann fie es felber noch einmal nachlesen, daß täglich Taufende schäfte, und zwar in der Lehrter, Invaliden- und Hessischenist gestern der Kaufmann Albert Winkler. Er hatte drei Gevon Kindern ungenügendes oder gar kein warmes Eisenstraße. Am 30. v. M. wurde über sein Vermögen der gerichterhalten."( Die gesperrt gedruckten Worte sind auch im Driginal liche Konkurs eröffnet. In einer Nacht des September fand in traße. Am 30. v. M. wurde über sein Vermögen der gerichtgesperrt gedruckt.) Wir glauben jedoch, daß die„ Bossische Beitung" trotzdem ihre Haltung nicht ändern wird. Des Pudels seinem in der Lehrterstraße belegenen Laden ein Brand statt. Kern ist nämlich der, daß die an den Aufruf von jedem denkenden Dem Handlungsgehilfen K. , der sich bis 1 Uhr Nachts in einem Menschen zu knüpfenden Schlußjolgerungen für die bürgerliche in demselben Hause befindlichen Wirthshause aufgehalten hatte, Gesellschaft im allgemeinen und für die Gemeindeverwaltung der und R. sah auch beim Fortgehen, daß es im Laden brannte. war schon vorher ein Brandgeruch im Hause aufgefallen, Stadt Berlin im besonderen sehr wenig schmeichelhaft sind. Das mit mehreren Gästen verschaffte er sich Zugang zur Brandstelle Blatt möchte aber zum mindesten die städtische Verwaltung von und bemerkte auf dem Fußboden einen zusammengefehrten Haufen dem Vorwurf rein waschen, daß sie einen Theil ihrer Ber- Papier, das nach Petroleum roch und in hellen Flammen stand. psichtung, die ärmere Bevölkerung und ihre Kinder vor dem erhungern zu schüßen, der Privatwohlthätigkeit überläßt. Auch waren einige Regale bereits vom Feuer erfaßt. Es gelang Daher das dem Verein, trotz des Aergers über den indeß dem Gehilfen, des Brandes mittels herbeigeholten Wassers Schwupper zu großer Offenheit, gespendete Lob und die wieder- Herr zu werden. Dann wurde ein zweiter Heerd im Keller holte Versicherung, daß seine Thätigkeit zweckmäßig sei und aus- unterhalb des Ladens, der mit dem Keller durch eine Fallthür Daher auch die Bemerkung, daß die in Paris längst Wahrnehmung, daß auf der Fallthür Winkler's Regenschirm lag, in Verbindung stebt, entdeckt, Hier machte man die merkwürdige bestehenden Veranstaltungen zur Beköstigung von Schulkindern Berautaltungen zur vo in Berlin bei den hier ganz anders gearteten" Berhältnissen obwohl der Gehilfe wußte, daß der Schirm bei Schluß des Ge( wie so anders"?) zur Zeit nicht nothwendig seien. Dabei nahme, daß W., was er freilich bestreitet, noch nach Schluß des schäfts dort nicht gelegen hatte. Es ergab sich die sichere Unfann sich die Tante Voß" die Kundmachung der Entdeckungnahme, daß W., was er freilich bestreitet, noch nach Schluß des Ladens dort gewesen war. Da feine Vermögenslage schon ba nicht verkneifen, daß, je mehr die Frauenarbeit die Mutter aus mals ungünstig war, auch Waaren und Einrichtung geständlich dem Hause führe, um so mehr derartige Hilisquellen zur Noth- mals Schwarze Listen geboren bekanntlich zum eisernen Bestand wendigkeit werden. Also gegen die Unstaltsspeisung, mit der über den Werth versichert waren, so ist es unzweifelhaft, daß im Arsenal des Unternehmers. Die Art ihrer Anwendung ist man sonst großen und kleinen Kindern vor dem" Zukunftsstaat" Winkler das Feuer angelegt hat, un sich in den Besitz der Verja nicht hübsch; sie zirkuliren geheim und aus sicherem Versteck graulich zu machen sucht, hat sie nichts; es darf nur nicht die ſicherungssumme zu bringen. wird der Arbeiter, der durch Erfüllung seiner proletarischen Reichen treffen, und, was die Hauptsache ist, der Stadt keine Der Totalisator. Wegen fortgesetter Unterschlagung der Pflicht sich beim Unternehmer mißliebig gemacht hat, meuchlings Kosten verursachen. Summe von insgesammt 8000 M. ist der Kaufmann Albert H. festgenommen, der als Reisender in einer Butter- Großhandlung
außer dem Hauſe arbeite und oft erst recht spät am Abend heim- Ein Unglücksfall, welcher beinahe die Tödtung eines
Die Vorlage wird darauf einem Ausschusse von 15 Mitgliedern überwiesen. Zum Stadtfyndikus wird mit 80 von 88 giltigen Stimmen Etadtrath Meubrint gewählt.
Ueber die Vorlege betr. die Verbreiterung der Rosenstraße, sowie eines Theils der Neuen Friedrichstraße und der Klosterstraße berichtet Stv. Kyllmann. Der Ausschuß hat der Vorlage zugestimmt, sodaß aljo der Vertrag mit der Firma Koppel u. Co. dabin abgeschlossen werden soll, daß in zweijähriger Frist das zur Verbreiterung nöthige Straßenland der Stadt gegen 1 500 000 m. Entschädigung zur Verfügung gestellt wird. Doch hat der Ausschuß eine Verbreiterung der Rosenstr. statt auf 19 auf 22 Mtr. für nothwendig erachtet. Die Firma Koppel u. Co. resp. die hinter ihr stehende große Architektenfirma haben jedoch erklärt, daß eine solche Modifikation das ganze Angebot hinfällig machen würde, und bieten schließlich, wie das Eingangs erwähnte Schreiben zeigt, ein Rompromiß dahin an, die Verbreiterung bis auf 20 Meter auszudehnen. Von verschiedenen Seiten wird ein dementsprechender Antrag eingebracht. Stadtv. Sa ch 3 II empfiehlt die Vorlage mit dieser Ab. änderung, worauf die Ausschußanträge demgemäß angenommen Nach Erledigung einiger fleinerer Borlagen schließt die Sigung um 1/29 Uhr.
werden.
lede Lokales.
inotida? will
Hernsprechanschluß der Redaktion, Gxpedition und Buchhandlung des Vorwärt 3" Amt 1 Nr. 1508 bis auf weiteres.
"
Geheizte Pferdebahnwagen will auch die Neue Berliner Pferde- Eisenbahn- Gesellschaft vom 1. Januar nächsten Jahres ab Die Große Berliner Pferde- Eisenbahn- Gesellschaft spart immer noch.
Eine strenge Verkehrskontrolle übt seit neuerer Zeit das Kommiffariat für das öffentliche Fuhrwesen Berlins . An allen Punkten der Stadt, an denen der Verkehr ein besonders lebhafter ist, sind Beamte postirt, die ihre Aufmerksamkeit lediglich dem Verkehre zuzuwenden haben, und die durch fünf Offiziere kontrollirt werden, deren Aufsicht der gesammte Verkehr untersteht. Es soll hierbei namentlich darauf gefehen werden, ob
zu Boden gestreckt. Hübsch ist es, wie gesagt, nicht, einen Maun Das Organ derer, denen es ein Greuel ist, daß der ge- angestellt war und mit eintafsirten Geldern unglücklich spekulirt ohne Verhör, ohne ihm Gelegenheit zur Bertheidigung gegeben zu haben, mit Weib und Kind dem Hungertode zu überant- wöhnliche Mann überhaupt nothdürftig Schreiben und Lesen und am Totalisator gespielt hat. Bei den Edelſten und Besten worten- in sittlicher Beziehung steht der Unternehmer, der lernt, die fromme„ Kreuz- Zeitung ", veröffentlicht zum Amüsement wird ein derartiger Reinfall vom nothleidenden Spirituspapa folches thut, ungefähr auf der gleichen Höhe mit dem ihrer Leser folgendes„ drollige" Schreiben eines Kranken an seinen wieder gut gemacht. Louis und Straßenräuber, der Nachts bem harmlosen Arzt: Passanten auf menschenleerer Straße das Messer ins Genick stößt- Sie Her Arzt ich Leide seit acht Tagen Reizen in Allen aber die schwarzen Listen sind so überaus wirkungsvoll und das Glieder so das ich kaum in Bet ligen fonte auch frost durch Alle rum klatscht auch die bürgerliche Presse aus vollem Herzen Bei- Glider was alle zimlich wider ist aber leider ein Schwärer Dunf fall, wenn ihre Anwendung sich auf den Arbeiter be- das ich öfters Last habe zu otmen denn der Rauswurf wil auch schränkt. Aber nun ist es im Menschenleben häßlich eingerichtet, nicht Rechtlohs fan auch nicht Gut Schlafen Lieber Her Dokter daß der Appetit beim Effen fommt. Große Entrüstung herrscht ich bitte haubtzeglich für Dunf Ein zu Richten ich glaube es ist zur Zeit in der bürgerlichen Presse, daß Unternehmer, die der Villenza auch Erteltung.( Unterschrift.) harmlose Arbeiter zum Hungertode verurtheilen, ihrem Wirkung- Die Kreuz- Zeitung " giebt bekanntlich vor, für sich und ihre freis weitere Ausdehnung geben und auf die bürgerliche Gesell- Parteigenossen den Patriotismus ganz besonders in Erbpacht sajast hinübergreifen. Da ist vor furzem ein" Institut zur genommen zu haben. Als patriotisches und staatserhaltendes Wahrnehmung von Interessen der Schneider- und Herren- Organ sollte dies Blatt sich hüten, folche Denkmäler von Deutsch Konteltionsgeschäfte gegründet worden. Dies Bureau, so heißt lands Schande der Deffentlichkeit preis zu geben. Es die Pferdebahnen und Omnibusse nicht überladen sind und ob das es in bürgerlichen Blättern, bezweckt weiter nichts, als es dem weiß doch, daß gerade in den Gegenden, wo Junker vorhandene und in Dienst gestellte Material zur Bewältigung Arbeiter bei Strafe des Hungertodes unmöglich zu machen, sich die Herrlichkeit mittelalterlichen Patronatrechts beinahe noch un- müssen beispielsweise statt der einspännigen Wagen zweispännige und Pfaff ein fast unbeschränktes Regiment führen, wo des jeweiligen Verkehrs ausreicht. Ist dies nicht der Fall, so gegen schamlose und unmenschliche Ausnutzung seiner Arbeitsfraft zur Wehr zu setzen. Bardon, nicht ganz so heißt es. Das angetastet blüht, auch am meisten Kinder aufwachsen, ohne eine eingestellt werden. Hieraus erklären sich auch die vielfachen Bureau bezweckt vielmehr, für den Fehler leichtsinnigen Kredit- andere Schulbildung" genossen zu haben, als die in dem Aenderungen der Fahrpläne. Ob auch die Arbeiter und Angebene( sic!) andere büßen zu laffen, Das gekennzeichnete Schreiben, welches das Blatt ihren Hintermännern unfreiwillig gestellten der Pferdebahn gegen die unerhörte Ausnußung ihrer Institut fertigt nun nach diesen Blättern als Brandmal ausdrückt manifeftirte. Pfui über Leute, die Zu- Arbeitskraft in Schuß genommen werden sollen eine Art Proffriptions: lifte an, in bie alle verdächtigen Arbeiter nein, alle Schuldner, stände konserviren wollen, deren Resultat Briefe und Brief- lautet nichts. nicht blos die leichtfertigen, eingetragen werden. Auf diese Liste schreiber sind, wie die, mit denen die Kreuz- Zeitung " ihre Leser die einmal monatlich erscheint, fann gegen Erlag von zwanzig amüsirt! Mart jeder Interessent bei dem Institute abonniven. Die Dem Polizei- Präsidium empfehlen wir im Intereffe der Abonnenten haben bas Mecht, jeben mißliebigen Arbeiter, nicht Sicherheit des Publitums den folgenden Fall zur eingehenden blos die eigentlichen Aufheber- Berzeihung, jeden Schuldner, Untersuchung: aus welchen Gründen immer in diese schwarze Liste eintragen zu lassen, ohne daß das Institut in der Lage ist, die Richtig feit der Angaben zu prüfen. Nun wäre ja an sich gegen ein der artiges Jufiitut, so meinen die Organe des Bürgerthums weiter, nichts einzuwenden( aha!), wenn nicht durch die Unmöglichkeit
-
-
Ein uns vorliegendes ärztliches Attest lautet: Der Schloffer Herr Robert Schramm, Dalldorferstr. 2, 31 Jahre alt, giebt an, am Montag, den 4. Dezember, um 10 Uhr Abends, auf der Polizeiwache des 81. Polizeireviers mißhandelt zu sein. Er will, nachdem er schon weitere Mishandlungen bas elbst erfahren hatte,
-
davon ver
Der„ olle, ehrliche Seemann", ein in der Friedrichstraße ausgebotenes Verierbild, sollte nach Meldung eines Berichterstatters vor einigen Tagen beschlagnahmt und die damit handelnden Personen zur Wache fiftirt worden sein. Wie nun mitgetheilt wird, ist diese Beschlagnahme nur deshalb erfolgt, weil auf den Bildern der Name des Druckers und Verlegers fehlte. Nachdem diesem Fehler abgeholfen ist, dürfen die Händler die Bilder weiter verkaufen, und nun tönt im unteren Theile der Friedrichstraße wieder der Ruf: Wo is denn bloß der„ olle, ehrliche Seemann"?"