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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 77.

Internationaler Bergarbeiter­

Kongrek.

Ueber den Bergarbeiter- Rongreß liegen folgende Meldungen der Depeschenbureaus vor:

Paris , 2. April. Bergarbeiter- Kongreß. In der heutigen 5. Sigung wurden weitere Zustimmungstelegramme verlesen. Der Kongreß beschloß sodann mit 58 gegen 40 Stimmen, daß die Abstimmungen nach Nationalitäten erfolgen sollen. Sämmt­liche englischen Delegirten hatten dagegen, alle übrigen Delegirten dafür gestimmt. Hierauf trat der Kongreß in die Berathung der Frage der Bildung einer internationalen Bergarbeiter Vereinigung ein. Bunte erklärte, die deutschen Delegirten feien bereit, der Bildung ner solchen Vereinigung, sowie der Bildung einer interionalen Kasse zuzustimmen. Mehrere englische Delegirte erhoben Einspruch mit Bezug auf den Grundsatz der verhältnißmäßigen Vertretung, von anderen Delegirten wurde denselben Verschleppung vorgeworfen. Nach einer sehr scharfen und unklaren Diskussion wurde die Weiter­berathung auf morgen vertagt, um den belgischen Delegirten zu ermöglichen, ihren Antrag betreffend die Bildung einer Ver­einigung festzustellen.

V

Freitag, den 3. April 1891.

fapitalistische Wirthschaftsweise vollkommen aufgelöst ist, beschließt der Parteitag, eine lebhafte Agitation für die Beseitigung der Gesinde- Ordnung zu eröffnen. V. In Erwägung, daß sich die großkapitalistische Produktions­weise immer mehr auch auf die ländlichen Betriebe er streckt, daß also der ländliche Arbeiter immer mehr, gleich dem Industrie Arbeiter, der großkapitalistischen Aus­beutung unterworfen ist, beschließt der Parteitag, eine lebhafte Agitation für die Beseitigung aller dem Roalitions recht der Arbeiter sich entgegenstellenden Hindernisse zu entfalten.

8. Jahrg.

noch höher", d. h. noch oberflächlicher gebildeten" Kinder­gärtnerinnen zu verwechseln sind, die Vormittage auch nicht einmal für sich haben, sondern für die praktische Ueberweisung" opfern müssen. Sie müssen Anfangs in einem Kindergarten nach Anleitung der Kindergärtnerinnen Handreichungen thun und später bei sogenannten Schutzdamen sich in wirthschaftlicher Thätigkeit und in der Pflege der Kinder üben. Zu dieser prattischen" Ausbildung bietet sich bekanntlich selbst für die jüngsten und ungeschicktesten Mädchen, da sich nicht übermäßig viele zu der mit allerlei Demüthigungen verbundenen Stellung eines Dienst oder Kindermädchens drängen, auch in jeder anderen Familie und noch dazu gegen Lohn hinreichende Gelegen­heit. Die wohlwollende und förderliche Mitwirkung" der Schutz­damen ist also ziemlich überflüssig.

Die Kosten des Unterrichtes sind nicht gering. Außer den Ausgaben für Lehrmittel find an Schulgeld u. f. w. zusammen 43 M. an die Schule zu zahlen. Dazu kommt der Lebensunter­halt für das Unterrichtsjahr, in welchem von einem Neben­verdienst natürlich nicht die Rede sein kann.

die

VI. Jn Erwägung, daß zur lebhaften und erfolgreichen Agi­tation auf dem Lande es vor allem der materiellen Mittel bedarf; in fernerer Erwägung, daß es den ländlichen Wahlkreisen nicht möglich ist, die zur Agitation erforder­lichen Mittel aufzubringen, macht der Parteitag dem Parteivorstand den Vorschlag, die Gründung eines Fonds vorzunehmen, welcher lediglich die Agitation auf dem Lande mit materiellen Mitteln zu unterstützen hat. VII. Jn Erwägung, daß die Sozialdemokratie eine allmälige Was wird den Mädchen später dafür geboten? Der Jahresbericht Demokratisirung der ganzen Gesellschaft herbeiführen will, fabelt von einem Lohn von jährlich 150-240 Mark. Er unter: empfiehlt der Parteitag allen Genossen, für eine Reform scheidet übrigens sorgfältig zwischen dem Honorar" der der Verwaltungs Gesetzgebung mit ganzer Energie einzu- engagirten" Kindergärtnerinnen und dem Lohn" der gemietheten" treten und nicht eher zu rasten, bis die Verwaltung der Kinderpflegerin. Jede ältere Kinderpflegerin, welche bereits in Paris , 2. April. ( Telegramm des Bureau Herold".) Landgemeinden der Kreise, der Städte zc. auf der breiten einer Reihe von Familien in Dienst" gewesen ist, wird es be Internationaler Bergarbeiter Kongreß. Die heutige von den Basis des allgemeinen gleichen Wahlrechts ruht. stätigen, daß der angegebene Lohn" selten oder nie gezahlt Franzosen und Belgiern besuchte Vorversammlung beschäftigte sich Zur Frage der Maifeier wird eine Resolution ange- wird. Und das hat seine guten Gründe. Wenn Professor mit der Unterstützungskaffe für Bergarbeiter, einem Gegen- nommen, daß die Regelung der Maifeier den örtlichen Verhält- Pappenheim in seiner Entlassungsrede über das Schiller'sche stande, der nicht unmittelbar mit den Hauptfragen zusammen- nissen entsprechend von den Genossen der einzelnen Orte geregelt Wort:" Arbeit ist des Bürgers Zierde, Segen ist der Mühe hängt. Der Generalfizung präsidirten der Engländer Burt, der werden sollte. Preis", unter deutlichen Anspielungen auf die angebliche Ueber Belgier Carlewaert und der Deutsche Schröder. Der letztere In Sachen der Presse wurde befchloffen, die Magdeburger fchäßung der Handarbeit durch die Sozialdemokratie, den Werth verlas Depeschen aus dem Saarrevier, denen zufolge diejenigen Volksstimme" und das Volksblatt für Anhalt" als offizielle der geistigen Arbeit betonen zu müssen glaubte, so hätte er sich Bergarbeiter, welche an den Versammlungen zur Vorbereitung Partei- Drgane zu erklären, für die Kreise Kalbe , Aschersleben und nicht an die zu entlassenden Mädchen, sondern an des Kongresses theilgenommen haben, von den Grubenbefizern Halberstadt , sowie für die diesen Kreisen benachbarten Ortschaften zuhörenden Herrschaften wenden sollen, von denen einige entlassen sind. Burt erklärte, die über diese Maßregelung ent- das Halberstädter Sonntagsbl." als offizielles Partei- Organ zu eigens erschienen waren, um die zukünftigen Kindsmägde rüfteten Engländer würden den Deutschen telegraphisch ihre beſtimmen und für die übrigen Kreise des Regierungsbezirks auf ihre Brauchbarkeit anzusehen und den Prüfungsfaal Sympathie bekunden. Durch Handerheben wurde über den Antrag Magdeburg und des Herzogthums Anhalt eine Wochenausgabe als eine Art Börse oder Ausstellungsraum betrachteten, in welchem Defuet, betreffend die Abstimmung nach Nationalitäten an Stelle der Volksstimme" zu veranstalten. die lebendigen Erziehungsmaschinen in voller Thätigkeit vor derjenigen nach den Stimmen von je 1000 vertretenen Berg­In regelmäßigen Zwischenräumen sollen für die ländliche geführt wurden. Die Damen der Bourgeoisie legen auf das Teufen, abgestimmt. Die Engländer erklärten sich einstimmig Bevölkerung geeignete Broschüren verbreitet werden. Als erste Geistige an der Arbeit dieser gebildeten" Kindermädchen gegen diesen Anirag. Die Franzosen , Belgier und derartige Broschüre wird dazu die Artikelserie der Volksstimme" nicht den geringsten Werth. Sie wollen nur eine Person haben, Deutschen , welche dafür sind, hatten die Majorität. Der Antrag über die ländliche Agitation in Aussicht genommen. welche richtig spricht, sich ein bischen zu benehmen weiß, den Defuet wurde mit 58 gegen 40 Stimmen angenommen. Burt In schließlicher Erwägung, daß nur durch eine eigene Frauen- Kindern zur Unterhaltung und der ganzen Familie zur Deko­erklärte, alle englischen Projekte über eine internationale Ber- zeitung die Frauenbewegung wirksam unterstützt werden kann, ration dient, dabei tüchtig in der Wirthschaft mithilft und einigung und Beiträge von je 1000 Arbeitern feien damit gefallen. fordert der Parteitag die Genossen auf, für die Verbreitung des wenig loftet. Sie geben bekanntlich für eine brauchbare Köchin Desuet und ein deutscher Delegirter forderten, daß der Plan des Organs Die Arbeiterin" energisch einzutreten. mehr aus als für eine Erzieherin, geschweige für eine Kinder­Komitees, betreffend die internationale Vereinigung und Kasse, pflegerin, deren Mitwirkung bei der Erziehung ihrer Kinder sie sofort berathen wurden. Burt erklärte, die Engländer hätten sich troy Fröbel ganz entschieden verbitten würden. Professor feine Instruktion empfangen, über ein anderes Projekt als das Pappenheim irrt auch, wenn er glaubt, daß seine Zöglinge num ihrige abzustimmen. Nach einer verwirrten Diskussion be­zum Rampf ums Dafein" gerüstet seien oder, wie es im Jahres antragte Burt, sogleich über den Generalitreik zu berathen. Mit einem stürmischen Hoch auf die internationale Sozial- bericht mit ähnlichem Pathos heißt, daß ihnen eine für Basly forderte, daß man die Diskussion über die von den Fran- demokratie wurde der Parteitag, der von 106 Genossen, darunter alle Lebensverhältnisse ihrer Zukunft gleich verwendbare und zosen und Belgiern vorbereitete internationale Vereinigung auf 7 Frauen, besucht war, geschlossen. Vertreten waren 57 Drt werthvolle Mitgift" gegeben sei. Durch den Schliff", den sie morgen vertage. Die Engländer erklärten sich dagegen." schaften. dort erhalten haben, ist ihnen thatsächlich auch das Lehte ge nommen, was ihnen noch ermöglicht hätte, den Kampf ums Dasein mit einigem Erfolg zu führen. Je gebildeter" ein Mäd­chen ist, desto wehrloser ist es gegenüber den meisten Herrschaften, weil die Bildung" und der Anstand" gebieten, sich immer wieder zu ducken. In den Jahresberichten ist wiederholt um ange­messene Behandlung" der Kinderpflegerinnen gebeten worden. Wir glauben", heißt es da, von den meisten Schülerinnen im voraus versichern zu können, daß sie, wenn man ihnen in den Familien mit Wohlwollen und Rücksichtnahme auf ihr bisheriges Bestreben, etwas zu lernen, entgegenkommt, dafür Ver­ständniß und Dankbarkeit entgegenbringen werden. Behandle man sie also in mancher Beziehung anders, nachsichtiger und aufmunternder, als man sonst dienende Personen zu behandeln gewohnt ist!" Darnach kann man sich ein Bild von der Behand lung machen, welche den Kinderpflegerinnen in den Familien der Bourgeoisie bisher zu Theil geworden ist. Man macht folche Ermahnungen nicht, wenn man nicht genau weiß, daß sie nöthig sind.

Korrespondenzen und Parteinachrichten.

Magdeburg , den 1. April. Der während der beiden Oster­feiertage hier unter Vorsiz des Genossen Adolf Schulze Magdeburg tagende Parteitag für die Regierungsbezirke Magde burg und das Herzogthum Anhalt faßte in Sachen der Land= agitation folgende Beschlüsse:

I. In Anbetracht erstens, daß nur eine planmäßige Agitation auf dem Lande von Erfolg sein kann; in Anbetracht zweitens, daß die Agitation unter dem ländlichen Proletariat genau entsprechend den jeweiligen örtlichen Verhältnissen geschehen muß;

in Anbetracht drittens, daß eine Agitation nur dann von durchgreifendem Erfolge sein kann, wenn die Frauen in dieselbe mit einbezogen werden;

in Anbetracht schließlich, daß nur bei möglichst gründ­licher Bildung, welche dem Proletarier von heute bei seiner gedrückten Klaffenlage nicht erreichbar ist, eine Hebung seiner Lage zu erwarten ist,

Ein weiterer Antrag des Genossen Elze , die Verbreitung der Wochenzeitung und der Flugschriften durch besonders dafür hono­rirte Berbreiter zu betreiben, wird mit dem Hinweis auf die Opferwilligkeit der Parteigenossen abgelehnt.

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Auch der Kölner Stadtrath bekämpft die Sozial­demokratie in seiner Weise. Vor einigen Tagen hatte der Stadrath den Sozialdemokraten die miethfreie Ueberlassung des Gürzenich verweigert. Auf ein erneutes Gesuch der sozialdemo­tratischen Partei um Hergabe des Gürzenich gegen die übliche Miethe von 300 m. bezw. 450 M. hat der Stadtrath nunmehr in geheimer Sigung beschlossen, den Sozialdemokraten den Gürzenichfaal überhaupt nicht mehr zu Versammlungen zu über­lassen.

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auch in diesem Frühjahr wieder durch die Presse zum Eintritt in die genannten Anstalten aufgefordert. Die Arbeiter können aber nicht dringend gewarnt werden, ihre Töchter in die Kinder­pflegerinnen Schule zu schicken. Lieber sollen sie sie als gebildete" Kindermädchen verdingen. Da brauchen sie doch nicht zu fürchten, daß es ihrer Erziehung" schadet, wenn sie der Herrschaft gelegentlich zeigen, daß sie Haare auf den Zähnen haben.

Die Sozialdemokraten müssen aber doch auch ihre Steuern zahlen und durch dieselben zur Erhaltung des Gürzenich mit beitragen. Wenn also andere Parteien denselben zu Versamm lungen erhalten, haben doch die Sozialdemokraten daffelbe Recht. Mainz , 31. März. Am Sonnabend hatte sich der Redakteur Springer der Mainzer Voltsztg." vor dem Schöffengericht wegen Beleidigung des Hauptmanns v. Busse vom 48. Inf.- Rgt. zu verantworten. Das Vergehen sollte begangen sein durch Ab- Die Kinderpflegerinnen Schule wird von den Töchtern des druck der einem anderen Blatte entnommenen Notiz, die in einer Proletariats besucht, da sie nur eine Volksschulbildung von ihren ganzen Reihe anderer Blätter unbeanstandet erschienen war. In Schülerinnen verlangt. Die höheren Töchter" besuchen das derselben war mitgetheilt, daß einem Soldaten des 48. Regts. Kindergärtnerinnen- Seminar. Der Berliner Fröbel- Verein" hat ein Zeugniß ausgestellt worden war, in dem es hieß, der Mann habe sich keine gerichtlichen oder disziplinarischen Strafen zu beschließt der Parteitag für den Regierungsbezirk gezogen, jedoch sich schlecht geführt und unzuverlässig erwiesen; Magdeburg und das Herzogthum Anhalt wie folgt: dieser Widerspruch war des Weiteren zum Gegenstand einer 1. Es wird ein Agitationskomitee in das Leben gerufen Kritik gemacht, die der Amtsanwalt als beleidigender Natur für mit seinem Sit in den Orten Magdeburg , Halber- den Aussteller des Zeugnisses, den Hauptmann v. Busse, er stadt und Dessau , von dem aus die ländliche Agitation achtete. Die Vertheidigung führte aus, es sei nicht nur das geleitet wird. Recht, sondern sogar die Pflicht der Presse, einen derartigen 2. Das Agitationskomitee sendet auf mindestens acht Tage Widerspruch in einem Zeugniß zum Gegenstand der Kritik zu vorher gestelltes Ersuchen Agitatoren oder Redner nach machen, und die Grenzen des Erlaubten seien in dieser nicht Schmargendorf wird, nachdem der Kreis- Ausschuß des Streifes den gewünschten Orten. überschritten. Beantragt war vom Amtsanivalt eine Strafe von 3. Dem gitationskomitee sind sämmtliche geeigneten 50. Das Gericht erkannte auf 25 M., Tragung der Kosten rednerischen und agitatorischen Kräfte namhaft und ist und Urtheilspublikation in der Mainzer Volksztg.", falls diese demselben alles verfügbare, die ländlichen Verhältnisse eingegangen sein sollte, im Mainzer Tagbl.". Die Volksztg." betreffende Material, sowie Angaben über geeignete bemerkt hierzu: Bei dieser Einschränkung scheint der Wunsch der taktische Maßregeln für die einzelnen Kreise zugänglich Vater des Gedankens gewesen zu sein, übrigens hoffen wir, daß zu machen. noch mancher unserer Gegner zu seinen Vätern heimgeht, bevor 4. In die ländliche Agitation sind vor allem auch die unser Blatt eingeht. Frauen mit einzubeziehen und eine Organisation nicht blos der männlichen, sondern auch der weiblichen länd lichen Arbeiter herbeizuführen.

5. Den Genossen aller Orten wird es zur Pflicht gemacht, überall energisch für die Forderung der unentgeltlichen

Tokales.

Lehrmittel für alle Lehrklassen aus kommunalen Mitteln ,, Gebildete" Kindermädchen einzutreten.

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XX. Chirurgen Kongreß.

Der Bau der neuen Gasanstalt der Stadt Berlin in Teltow die Genehmigung zu der gewerblichen Anlage ertheilt und jetzt auch die ihm vorgelegten Spezial Bauzeichnungen ge­nehmigt hat, nunmehr in Angriff genommen werden. Gleich­zeitig wird auch mit der Anlage der Eisenbahn vorgegangen werden, nachdem im vergangenen Jahre zunächst die Regulirung des Terrains, welche in Folge der das umfangreiche Grundstück durchziehenden Mulde sehr umfangreiche Arbeiten erfordert hat, sowie die Ausschachtung der Baugruben für das Gasbehälter­Bassin und für das Retortenhaus ausgeführt worden ist. Die Baukosten für die zunächst projektirten Gebäude betragen: für 1 Retortenhaus 668 000 m., 1 Kondensationshaus 98 500 mt., 1 Maschinenhaus 73 700 Mt., 1 Dampffesselhaus 72 600 wt., - sie führen den wohl- 1 Strubberhaus 105 700 Mt., 1 Pumpenhaus 115 500 Mt., 1 Gas­klingenden Titel Kinderpflegerin"- werden in der unter Lei- behälterhaus 1 063 700 Mt., 1 Thorbaffin 172 000 Mt., 1 Wasser­3 Grwägung, daß das Dreitlassen Wahlgesetz für tung des Prof. Pappenheim stehenden Rinderpflegerinnen- Schule thurm 56 400 m., 2 Werkstatthäuser 140 000 Mr., 1 Verwaltungs den preußischen und das Urwahlsystem für den an- des Berliner Fröbel- Bereins" ausgebildet. Am Dienstag hat die haus 134 500 Mr., 1 Beamtenhaus 142 800 mt., in Summa haltischen Landtag ganze Klassen der bäuerlichen Be- bekanntlich auch auf anderen Lehranstalten immer noch übliche 2842 900 Mt. völkerung und ländlichen Arbeiter- Bevölkerung politisch Komödie der öffentlichen Entlassungsprüfung stattgefunden. entrechtet, in fernerer Erwägung, daß dieses Wahlrecht Obwohl die Mädchen ihre sorgfältig auswendig gelernten Ant- Die gestrige Sigung des Kongresses, welche in der Königl. im schreienden Widerspruch zu dem direkten Wahlrecht worten mit der Promptheit eines Automaten von sich gaben, Klinik stattfand, ward um 10 Uhr vom Prof. Thiersch Leipzig des Reichstags steht, legt der Parteitag allen konnte die Oberflächlichkeit der Ausbildung doch nicht verdeckt eröffnet. Herr Thiersch theilt mit, daß Prof. Liebreich als Gast Genoffen die Agitation für die Einführung des werden. Der Vorwurf trifft weder die Schülerinnen, noch das anwesend sei, um auf einige Aeußerungen, welche Herr v. Berg­allgemeinen und direkten Wahlrechts in Lehrpersonal, sondern die Einrichtung der Schule. Die Mädchen mann vorgestern in Bezug auf das Liebreich'sche Mittel gegen Tuber­Preußen und in Anhalt warm an das Herz. Jedes werden ein Jahr lang in wöchentlich 20 bis 22 Nachmittags- tuloſe gethan, zu erwidern. Herr Liebreich beschwerte sich zunächst Klaffen- Wahlgefet legt sich der friedlichen Entwickelung stunden unterrichtet in: Deutsche Literatur ( Schiller's Balladen, darüber, daß Herr von Bergmann sein Mittel ohne vorherige der im Schooße der kapitalistischen Gesellschaft schlum-" Glocke", Tell", Göthe's" Hermann und Dorothea "), Grammatik, Verabredung besprochen habe und berichtet sodann über drei mernden ökonomischen Gegensaze hemmend in den Weg, Orthographie, Stilistit, Geschichte, Geographie, weibliche Handarbei- Lupusfälle, die er mit Bergmann zusammen beobachtet hat. Er und es muß daher die Einführung des allgemeinen und ten( Stricken, Nähen, Stopfen, Flicken, Wäschezeichnen), Fröbelsche erläutert sodann die Wirkungen seines Mittels, bei deffen An­direkten Wahlrechts im Interesse der friedlichen Ent- Bildungs- und Beschäftigungsmittel( Zeichnen, Flechten, Bauen, wendung er vor allen Dingen darauf bedacht gewesen sei, daß widlung selbst überall angeregt werden. Ausstechen, Ausnähen, Korbflechten; Erzählungen, Gedichte und es keinen Schaden anrichte; man habe auch infolge dessen noch III. In Erwägung, daß die ländlichen Arbeiter mit der Gin- Lieder für Kinder; Bewegungsspiele), Kopfrechnen, Erziehungs- nicht warnen brauchen. Herr Liebreich berichtet, daß von drei führung der Maschine auf das platte land und mit der funde, Naturkunde. Was bei diesem Unterricht herauskommt, Fällen bei zweien eine sichtliche Besserung zu konstatiren war Entwicklung der ländlichen Großbetriebe denselben kann sich Jeder selbst sagen; wozu eine Kinderpflegerin den und daß die Injektion in furzer Zeit günstige Wirkungen gezeigt sozialen Mißständen unterstellt sind, wie die Industrie- Tell" kennen muß, dürfte den meisten räthselhaft sein. habe. Dessen ungeachtet sei er weit davon entfernt, addittionell arbeiter, fordert der Parteitag die Genossen auf, eine Für die Mädchen ist das eine Unterrichtsjahr ein Jahr der zu denken und für längere Zeiträume sichere Heilung vorauszus lebhafte Agitation für die Einführung eines staatlichen Qual, da bei der Fülle des Stoffes das Hauptgewicht auf die fagen. Seien seine Untersuchungen auch noch nicht zum Abschluß Inspektorats zur Ueberwachung der ländlichen Betriebe zu häuslichen Arbeiten gelegt werden muß, und besonders die Her- gelangt, so strecke er deshalb keineswegs die Waffen. stellung der Fröbel'schen Beschäftigungsmittel( Flechten, Aus- Herr von Bergmann erwiderte darauf, daß er niemals IV. In Erwägung, daß das patriarchalische Verhältniß zwischen nähen u. f. w.) unendlich viel Zeit und Geduld erfordert. Dazu Mitarbeiter" des Herrn Liebreich gewefen. Gr glaube das Recht dem Gutsherrn und dem Gesinde durch die moderne, kommt, daß die Kinderpflegerinnen, welche übrigens nicht mit den zu haben, Alles, was in seiner Klinik vorgehe, zu besprechen. Daß

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