Nach Schluß der Plenarfihung Trafen die deutschen und fran I zösischen Sektionen getrennt zusammen, um die Zusammensetzung des Präsidiums der Tagung und der Resolutionskommission zu bestimmen. Die Beratung der internationalen Sektionen und der gemeinsamen Kommission nahmen durchgängig nur kurze Zeit in Anspruch, da überall ohne Mühe einstimmige Beschlüsse erzielt wurden. Die Kommissionsmitglieder berichteten sodann wiederum an ihre nationalen Sektionen und holten deren Zustimmung ein. Alle diese Verhandlungen waren nur den eingegangen Abgeordneten augängig. Ein Bericht über ihre Berhandlungen, die durchweg nur der Feststellung eines einwandfreien Wortlauts des Textes galten, da in der Sache vollkommene Uebereinstimmung herrschte, soll nicht gegeben werden.
Gegen 7 Uhr eröffnete Nationalrat Grimm die zweite öffentliche Plenarsizung und teilte folgendes mit:
Die nationalen Delegationen haben im Laufe des Tages das Konferenzbureau bestellt und eine Redaktionstommiffion gewählt. In das Bureau wurden delegiert von französischer Seite als Präfident der Senator D'Estournelles de Constant, als Vizepräsidenten Gaston Meunier und Jean Jaurès ; bon deutscher Seite als Präsident Reichstagsabgeordneter Haase, als Vizepräsidenten die Reichstagsabgeordneten Konrad Haußmann und Dr. Ridlin. Sie bildeten unter Zuziehung einiger weiterer Herren die Redaktionskommission, und zwar waren in ihr von französischer Seite die Herren d'Estournelles de Constant, Gaston Meunier, Jean Jaurès , Métin und Couyba, von deutscher Seite die Herren Haase, Konrad Haußmann, Dr. Frant, Dr. Haegy und Liesching. Damit ist die Aufgabe des Schweizer Nationalrats erfüllt und ich übergebe den Vorsib an Ihr gewähltes Präsidium. D'Estournelles de Constant und Haase übernehmen das Präsidium und legen der Versammlung in französischer und deutscher Sprache folgende
Resolution
„ Der in Magdeburg berfantmelte Parteitag der Demokrati schen Vereinigung übersendet der Interparlamentarischen Ronferenz die herzlichsten Grüße der deutschen Demokratie und den Ausdruck ihrer Sympathie mit allen auf internationale Verftändigung, auf Schiedsgerichte und Erhaltung des Friedens gerichteten Bestrebungen. Insbesondere hält sie den Abschluß eines Schiedsgerichtsvertrages zwischen Deutschland und Frankreich für den sichersten Hort des allgemeinen Friedens und für die bornehmste Bedingung für jede Beschränkung der Rüstungen. Möge aus den Beratungen der Konferenz der Geist der Eintracht und des gegenseitigen Verständnisses zwischen den beiden großen Kulturvölfern neue Stärke gewinnen."
Der Schriftführer, Dr. Glaser- Schöneberg, erstattete darauf den
Geschäftsbericht.
Da die Demokratische Vereinigung nicht über reiche Geldgeber berfügt, sei eine Beitragserhöhung notwendig geworden, die zu einem Rüdgang der Mitgliederzahl geführt habe. Die Partei habe jest 7805 Mitglieder. In der letzten Zeit hätten sich mehrere neue Ortsgruppen gebildet.
In seinem
politischen Jahresbericht
ging dann der Parteivorsißende v. Gerlach besonders auf die Haltung der Fortschrittlichen Volkspartei zu den aktuellen politischen Fragen ein. Diese Partei habe sich immer weiter nach rechts entunabhängigen demokratischen bürgerlichen Partei erbracht. Die wickelt und damit erneut den Beweis für die Notwendigkeit einer bevorstehenden preußischen Landtagswahlen betrachte die Demokra tische Vereinigung als einen preußischen Wahlrechtskampf. Deshalb dürfe unter feinen Umständen ein Nationalliberaler unterstützt werden, der gegen das gleiche Wahlrecht und für die Gemeindedrittelung sei. In den Wahlfreisen, wo Fortschrittler und Nationalliberale gemeinsame Wahlmänner aufstellen, dürften auch die Fortschrittler nicht unterstützt werden. Auf keinen Fall dürfe ein Nationalliberaler als fleineres lebel betrachtet werden, auch wenn dadurch ein Zentrumsmann gewählt würde. b. Gerlach schloß feine mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Ausführungen mit jetzt einen neuen Aufstieg nehmen werde.
vor, um deren einstimmige und debattelose Annahme sie im Auf- dem Ausdruck der Erwartung, daß die Demokratische Vereinigung trage des gesamten Präsidiums bitten:
Die erste Konferenz der deutschen und französischen Bar Iamentarier, versammelt zu Bern am 11. Mai 1913, wendet sich mit aller Entschlossenheit gegen die verwerflichen chauvinistischen Hezereien jeder Art und gegen die sträflichen Treibereien, die auf beiden Seiten der Grenze den gesunden Sinn und die Liebe der Bevölkerung zum Vaterlande irrezuführen
drohen.
Sie weiß und verkündet, daß die beiden Völker in ihrer ungeheuren Mehrheit den Frieden wollen, diese oberste Bedingung jeden Fortschrittes.
hat.
In der Debatte sprachen sich alle Redner dafür aus, daß, ab gesehen von Ober- und Nieder- Barnim, wo mit allem Nachdruc für die Standidatur v. Gerlache zu arbeiten sei, überall die sozial demokratischen Kandidaten unterstützt werden müßten.
Eine längere Debatte knüpfte sich an einen Antrag von Schöneberg - Friedenau , der dem Vorstandsmitglied Frau Regina Deutsch ein Mißtrauensvotum aussprechen wollte, weil sie im Verband für Frauenstimmrecht gegen die Aufrechterhaltung der rechts gestimmt habe. Der Antrag wurde schließlich abgelehnt Forderung des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlund ein Vermittelungsantrag v. Gerlach angenommen, der es für die Pflicht jedes Parteimitgliedes erklärt, auch in jeder anderen politischen Organisation, der es angehört, für das demokratische Wahlrecht einzutreten,
Ueber die
-
neuen Wehrvorlagen
Sie verpflichtet sich, unermüdlich daran zu arbeiten, daß Mißverständnisse zerstreut und Konflikte vermieden werden, und sie dankt von Herzen der vom Volke gewählten Vertretung Elsaß - Lothringens , das sie durch ihre einstimmigen hochherzigen Erklärungen die Annäherung beider Länder zu sprach Oberst a. D. Gädke. Seine Ausführungen gipfelten in einer werktägigen Gemeinschaft der Zivilisation erleichtert einer Resolution, in der es heißt:" Der Parteitag migbilligt die von der Regierung ohne genügende Unterlagen eingebrachten Sie lädt ihre Mitglieder ein, mit aller Kraft auf die Wehrvorlagen. Er bedauert, daß dadurch eine neue Aera des Regierungen der Großmächte zu wirken, daß sie eine Be- ettrüstens eingeleitet worden ist. Entschlossen, dem Vaterland alles zu geben, was zur Verteidigung seiner Unabhängigkeit, feiner schränkung der Ausgaben für Heer und Flotte herbeiführen. Ghre und Wohlfahrt erforderlich ist, hält der Parteitag jedoch eine Die Konferenz tritt warm ein für den von dem Staatssekretär wesentliche Verfürzung oder Dienstzeit schon jett für zulässig. Die der Vereinigten Staaten Bryan in der Schiedsgerichtsfrage Uebergriffe der Militärgewalt in das bürgerliche Leben, ihre Eingemachten Vorschlag. Sie fordern demgemäß, daß Konflikte, mischung in die politischen Kämpfe des Tages und ihre Angriffe die zwischen den beiden Staaten entstehen könnten, und die auf die Ehre und Unabhängigkeit von Staatsbürgern, die von ihren auf diplomatischem Wege nicht zu schlichten sein sollten, dem gesehlichen Rechten Gebrauch machen, verurteilt der Parteitag aufs Haager Schiedsgericht unterbreitet werden. Sie zählt auf schärffte und verlangt hiergegen erhöhten, auch strafrechtlichen ihre Mitglieder, daß sie in diesem Sinne eine tatkräftige und Schuh und eine wirksame Aufsicht des Parlaments über die Kom mandogewalt." nachhaltige Wirksamkeit entfalten werden.
Sie ist überzeugt, daß eine Annäherung zwischen Deutsch land und Frankreich die Verständigung zwischen den großen Mächtegruppen erleichtern und damit die Grundlage für einen dauernden Frieden schaffen werde.
Sie beschließt, daß ihr Präsidium sich als ständiges Romitee fonstituiert mit dem Recht beiderseitiger Rooptation. Sie gibt dem Komitee zugleich den Auftrag, neue Konferenzen periodisch oder, je nach den Umständen, unverzüglich einzuberufen."
Die Verlejung der Resolution wird sowohl von den franzöfifchen als auch von den deutschen Abgeordneten mit stürmischen, langanhaltenden Beifallskundgebungen begleitet. Besonders der erste Sab, der die Treibereien der Chauvinisten und Rüstungsinteressenten geißelt, die Feststellung von der Unentbehrlichkeit des Bölferfriedens für die Stulturentwidelung, der Dank an die elsaßLothringische Boltsvertretung für die flare und mutige Erklärung ihres Friedenswillens und die Einsetzung des Präsidiums als dauernde Kommiffion werden mit jubelndem Enthusiasmus aufgenommen.
Diese Resolution wurde nach kurzer Debatte einstimmig an
genommen.
Zu Vorsitzenden der Partei wurden gewählt b. Gerlach. Berlin und Gädle Steglik, zum Schriftführer Dr. Glaser. Berlin und zum Kassierer 3uder Berlin . Zum Ausschußvor fitzenden wurde Rechtsanwalt Dr. Halpert Berlin gewählt.
Politische Ueberlicht.
Konservative Sittlichkeit und das Café National.
Folgen die leichtfinnige Abwanderung nach den großen Städten namentlich für die weibliche Jugend haben kann und oft hat."
Rein Wort hat mir Dr. Gaigalat von diesem angeblichen Zwed unseres Besuches in diesem Lofal vorher mitgeteilt, er hat mir nicht einmal gesagt, welcher Art dieses Lokal ist, daß das selbst die Unsittlichkeit gefördert wird. Hätte er mir das gesagt, so wäre ich niemals mit ihm gegangen. I ch brauche und will teine Studien über Frauen frage und Prostitution machen, und wenn Dr. Gaigalat das wollte, da konnte er mich als einen ehrsamen Familienbater wenigstens weglassen. Ihm, dent Dr. Gaigalat, schien allerdings sein Studium viel Freude zu machen, denn leider amüsierte er sich töstlich darüber, daß fünf bis sechs dieser verdorbenen Mädchen an mich her aniraten und mit mir anzubandeln versuchten. Wie mir jetzt von Leuten, die dieses Lokal ebenso fennen wie Dr. Gaigalat, gesagt wird, dürfen jene Mädchen, die von der anwesenden Polizei bewacht werden, nur auf besondere Aufforderung an Herren herantreten, und da ich natürlich die Mädchen nicht aufgefordert habe, bleibt kein anderer Schluß, als daß Dr. Gaigalat dies getan oder daß ihn die Mädchen so genau tannten, daß sie zu ihm und seinen Freunden glaubten unaufgefordert herantreten zu dürfen. Das letztere scheint mir sogar nach der jetzt von Dr. Gaigalat abgegebenen Erklärung das wahrscheinlichere zu sein, denn wenn er, wie er felbft fagt, Studien über diese Dinge gemacht hat, muß er wohl oft solche Lokale besucht haben. Diese Studien haben sich offenbar jahrelang hingezogen, denn der Vorfall mit uns ereignete sich im Jahre 1907, und die auch mir bekannte Nede hierüber hat Dr. Gaigalat im Abgeordnetenhause im Jahre 1912 gehalten, also fünf Jahre später. Auffallend ist, daß auch bei dieser Gelegenheit Dr. Gaigalat sich von einem Abgeordneten dasselbe sagen lassen mußte, was ich ihm sagen muß, daß, wenn man seinerseits mit jenen Mädchen nicht anfängt, fie auch die Männer in Ruhe lassen.
Das zur Erwiderung auf die unwahre Darstellung in der fonservativen Zeitung, und ich bitte Sie, diese Erklärung in Ihr Blatt aufzunehmen.
Hochachtungsvoll
gez.: Michel Kaitinnis, Qußen." Hoffentlich hat die Sittlichkeit des Herrn Michel KaitinnisAußen im Berliner Café National" feinen Riß bekommen. J allgemeinen erweist sich ja bie strengkonservative ländliche Sittlich feit wenig gewappnet gegen die fündlichen Verlockungen Berlins ; sollen doch das" Café National" und gewiffe Ballfäle, wie z. B. Moulin rouge, Ballsäle, Amorsäle usw. nie überfüllter sein, als au Beiten der großen landwirtschaftlichen Woche.
Unnötige Aufregung.
Die schon seit langem leidenden Nerven der Redaktion des Spezialpublikationsorgans der großindustriellen Rüstungsinteressenten, der ehrsamen Rhein- Westf. 3tg.", haben durch die bereits von uns in der lezten Sonntagsausgabe erwähnten sonderbaren ,, Enthüllungen" der französischen Sozialisten Gustav Hervé in seinem Buch„ Elsaß- Lothringen " einen schweren Schlag erlitten. In einem von der schwersten Form der Kastrationshyfterie zeugenden, die Ueberschrift Rote Volksverräter" tragenden Artikel schreibt das Blatt der Kanonen, Munitions- und Panzerplattenfabrikanten: Wenn die Regierung nach dieser Enthüllung, die den deut schen Genossen sehr unangenehm sein wird, nicht endlich anfängt, den vom Kaiser schon vor zwanzig Jahren proflamierten, aber niemals begonnenen Kampf gegen die Genossen nicht nur mit Worten, sondern mit Taten durchzuführen, so bekennt sie sich als bankerott."
Wir können dieser albernen Aufregung gegenüber nur wiederholen, was wir schon am Sonntag erklärt haben, näm lich, daß irgendwelche Abmachungen, außer der aller Welt bekannt gewordenen Resolution, die der internationale Rongreß in Basel zur Kriegsfrage faßte, nicht getroffen worden sind.
Die Beilegung der Balkankrife.
Die zweite Friedenskonferenz.
Sofia , 12. Mai. Die Antwortnote der Verbündeten ist heute vormittag überreicht worden. Darin werden für die Friebens konferenz in London dieselben Friedensdelegierten ernannt wie für die erste Friedenskonferenz.
Griechisch- bulgarische Liebenswürdigkeiten.
In Memel - Heydekrug an der Ostgrenze Preußens ist ein hef tiger Landtagswahlkampf entbrannt. Bisher vertrat diesen Wahlfreis im preußischen Abgeordnetenhause der Litauer Dr. Wilens Sofia, 11. Mai. Kürzlich ereignete fich ein Zwischenfall nord Gaigalat, Pfarrer zu Prökuls , Ortsschulinspektor, Gemeinde- westlich von Prabischt, wo eine halbe Kompagnie Bulgaren von waisenrat und Inhaber sonstiger hoher Aemter, der sich im letzten griechischen Truppen angegriffen wurde. Der Zwischenfall wurde Landtag der deutsch - konservativen Frattion angeschlossen hatte. beigelegt; in dem aufgenommen Protokoll hat sich der griechische Herr Gaigalat genoß früher das allgemeine Vertrauen des Kreises Offizier für schuldig erklärt. Gestern ereignete fich be von den im ganzen Kreise gewählten 377 Wahlmännern stimm- Eleutheri, nordöstlich von Pravischt, ein ähnlicher Zwischenfall ten 367 für ihn. Doch seit einiger Zeit hat sich das geändert. Er Die Griechen eröffneten dort das Feuer gegen die Bulgaren , welche Nach der Bekanntgabe des Resolutionsentwurfes fordern die ist zwar wieder für die bevorstehende Landtagswahl aufgestellt, die Ortschaft besetzt hielten. Der Ausgang des Bufammenstoßes Präsidenten die Versammlung auf, abzustimmen. Sämtliche erfährt aber von einem Teil seiner früheren Gesinnungs - ist noch nicht bekannt. anwesenden Abgeordneten erheben erheben sich und geben durch Handaufheben ihre
genossen heftige Angriffe. Warum? Hat er das Interesse seiner Athen , 12. Mai. Die Antwortnote der Verbündelen auf Wähler verletzt? Hat er die agrarkonservativen Grundsäke ver- die letzte Note der Mächte wird morgen übergeben werden. einmütige Zustimmung. leugnet? Nichts von alledem. Um solche Dinge kämpft man in Die Verbündeten sind damit einverstanden, zu dem Beschluß. Die ganze Versammlung, Saal, Galerien und Memel - Heydekrug nicht. Einige seiner früheren Wähler beschul- die Feindseligteiten einzustellen und in Bresse brechen in einen begeisterten, minutenlangen Beifallssturm bigen Herrn Gaigalat, daß er nicht in genügendem Maße das 2ondon an der Friedenskonferens teilzu aus. Aus den Reihen der französischen Abgeordneten ertönen litauische Nationalgefühl bejizt; doch das ist Nebensache; vor allem nehmen. Die Verbündeten sprechen ihr Bedauern zahllose Jubelrufe: Vive la paix! Vive la Solidarité Intér hält man ihm vor, daß er noch aus seiner Berliner Studentenzeit darüber aus, daß die Mächte die von ihnen gemachten Vornationale!( Es lebe der Friede! Es lebe die internationale Soli-( er hat zu Anfang der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts behalte, welche Lebensfragen der Verbündeten betreffen, nicht darität.) Der stürmische Beifall wiederholt sich noch einmal, als in Berlin Theologie und Philologie studiert) eine große Vorliebe in Erwägung gezogen haben. die Präsidenten den Schweizer Kollegen, insbesondere National- für die Cafés der Friedrichstraße befißt, besonders für das„ Café rat Grimm, den wiederholten Dank der Versammlung aussprechen National", deffen Prostituierte ihn, wie behauptet wird, als alten und ihnen versichern, daß sie sich um das Wohl Frankreichs , Bekannten betrachten. Solchen Vorwurf konnte Herr Pastor Deutschlands und der ganzen Welt Hochverdient gemacht haben. Gaigalat nicht gut auf sich fiben lassen; er hat also erklären laffen, Unter der lebhafteften und tiefsten Bewegung aller Abgeord- daß er das„ Café National" nur aufgesucht habe, um Material neten wird die erfte deutsch - französische Verständigungskonferenz für eine Rede über die Frauenfrage und die Prostitution zu fam- Rom , 12. Mai. Nach einer Meldung der" Tribuna" aus Stubari meln und um soziale Studien zu treiben. Die konservativen Ge- find die zur Befehung von Stutari bestimmten Matrofenabteilungen geschlossen. Nach offiziellen Angaben zählte die Konferenz 218 Teilnehmer, müter des Kreises Memel - Heydekrug sind aber in diesem Punkt ber Blodadeflotte gestern abend in San Giovanni di Medua genämlich 41 Mitglieder des Deutschen Reichstages, 4 Mitglieder des etwas zweifelfüchtig. Sie halten diese Versicherung für eine leere landet. Man erwartet das Eintreffen in Stutari heute abend ober elsässischen Landtages, 164 der franzöfifchen Kammer und 21 des Ausrede. So erläßt denn einer der früheren Bekannten des Herrn morgen früh. Am 15. d. M. wird die feierliche Uebergabe der Stadt französischen Senats. Pastors Gaigalat im Memeler Dampfboot" folgendes ent rüftungsvolle Schreiben, das als Dokument ostpreußischer Sitten- an die Truppen der Mächte erfolgen. pflege und Kultur aufbewahrt zu werden verdient. Pfarrer Dr. Gaigalat im Café National". Lußen per Meinel, 7. Mai 1913. Geehrte Redaktion!
Parteitag
der Demokratifchen Vereinigung.
Magdeburg , den 12. Mai. Der 5. Parteitag der Demokratischen Vereinigung fand gestern und heute in Magdeburg statt. Anwesend waren 104 Delegierte. Nach einer Begrüßungsansprache von Professor Schümer- Magdeburg wurden zu Parteitagsvorsitzenden gewählt Oberst a. D. Gadfe- Steglitz, Frau Adele Schreiber- Krieger und Blume- Magdeburg. Bor Eintritt in die Tagesordnung wurde auf Antrag von Hoſe- Gotha einstimmig beschlossen, der Interparlamentarischen französisch- deutschen Verständigungskonferenz in Bern folgendes
Begrüßungstelegramm zu senden:
Leider bin ich heute und die nächsten Tage berhindert, zur Stadt zu kommen. Ich muß daher mich schriftlich an Sie wenden, und zwar, um meine ganze Entrüstung darüber auszusprechen, wie jest in der„ Ostpreußischen Zeitung" der Vorgang im Café National" in Berlin entstellt wird. Ins besondere verstehe ich nicht, wie Dr. Gaigalat, als Pfarrer, als ein Mann, der die Wahrheit nicht nur reden, sondern suchen soll, erflären fann:„ er habe das Lokal( Café National") betreten, um erftens Studien für eine zu haltende( und gehaltene) Rede über Frauenfrage und Prostitution zu machen, sodann aber, um feine Begleiter( Strefys und mich) zu überzeugen, welche traurigen
Letzte Nachrichten. Die bevorstehende Uebergabe.
Schließung des Hafens Cavalla. Saloniki, 12. Mai. Die bulgarischen Behörden haben gestern die Schließung des Hafens Cavalla angeordnet.
Bedanernde Zustimmung.
Saloniki, 11. Mai. ( Meldung der Agenzia Stefani.) Vor einigen Tagen hatten die Bulgaren Prevista geräumt, das dar auf von griechischen Truppen besetzt wurde. Als die Bulgarent wiederum zurückkehrten, tam es zwischen ihnen und den griechischen Soldaten zu Streitigkeiten, wobei es auf beiden Seiten Tote und Verwundete gab. Von den Griechen sollen fiebzig Mann getötet und fünfzig gefangen genommen worden sein.