Nr. 118. 30. Jahrgang.
3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Die Wahlen der Wahlmänner
finden am beutigen Freitag, den 16. Mai, statt. In Berlin wählt die
II. Abteilung zuerst und zwar in der Zeit alsdann die
von vormittags 9 bis mittags 12 thr, I. Abteilung
und zuletzt die
bon nachmittags 1 bis 2 Uhr
III. Abteilung
von nachmittags 3 bis abends 8 Uhr.
Die Wahlhandlung wird pünktlich mit dem Ende der für jede Abteilung festgesezten Wahlzeit geschlossen.
dem Zentralwahlbureau bei Schilling, Lauenburger Str. 20, ein. Es wird erwartet, daß sich alle Mitglieder des Wahlvereins in den Dienst der Sache stellen. Der Vorstand.
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Wahlmache der Patrioten in Niederbarnim
Oberbarnim.
Freitag, 16. Mai 1913.
Stegliz eingeleitet und beendet wurde, bedeutete ein gutes Vorzeichen für die heutige Wahl.
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Auch die Konservativen hielten am Tage vorher in demselben Lokale eine Versammlung ab, in der die beiden Kandidaten dieser Partei als Referenten auftraten. Herr Gerhard erklärte Herre Haselow für den geeignetsten Vertreter des Kreises, während Herr Haselow es umgekehrt machte. Im übrigen erklärten die Herren, Von den Konservativen sind bekanntlich als Kandidaten daß sie vollständig auf dem Boden der Herren Westarp, Oldenburg von Trestow, Ziethen und Pauli( Eberswalde ), von dem frei- und Konsorten ständen. Herr Haselow erlaubte fich übrigens noch finnig- nationalliberalen Mischmasch Erdmannsdörfer( fort- unsere Vertreter im Landtag zu verunglimpfen. Ihn wies Genosse Hagen zurecht, was bei in gebührender Weise schrittlich), Goldschmidt( fortschrittlich) und Kode( national- Gesinnungsgenossen des Herrn Haselow großen Tumult hervorrief. liberal) aufgestellt. Ursprünglich hatten die Konservativen, in Bezeichnend für die Gesinnung in sogenannten Gelehrtenkreisen der Besorgnis, den Kreis den sozialdemokratischen Kandidaten, waren die Ausführungen verschiedener Herren Professoren und den Genossen Braun, Hofer und Haenisch, ausliefern Doktoren; fie liefen darauf hinaus, daß die Wissenschaft im zu müssen, die Absicht, der Fortschrittlichen Volkspartei und den Interesse des Staatswohls" in der dritten Klasse wähle. In Lankwis referierte Genosse Eichhorn vor einer zahlreichen Nationalliberalen ein Kompromiß, ähnlich dem aus dem Jahre 1908, anzubieten. Das hatte sich zerschlagen. Nun- andächtigen Zuhöreischaft. mehr hat aber der„ Patriotische Verein für Oranienburg und Eine von etwa 800 Personen besuchte öffentliche Wählerversamm Demnach dürfen nach Schluß der für jede Abteilung Umgegend" ein neues Kompromiß zustande ge- lung tagte am Mittwoch im Garten des„ Seebad" Restaurants feſtgeſetzten Wahlzeit Urwähler der Abteilung, die zur Wahl bracht. Nach seiner Mitteilung sind v. Treskow( fonfervativ), in Reinidendorf Ost. Reichstagsabgeordneter Genosse gestanden hat, nicht mehr zur Abstimmung zugelassen werden, auch dann nicht, wenn sie sich bereits vor dem Schluß Biethen( freikonservativ) und Kode( nationalliberal) die Se äppler hatte es übernommen, den Wählern in legter Stunde der Wahlzeit ihrer Abteilung im Wahllokale eingefunden hatten. liberale Arm in Arm mit den offenen konservativen An- flang es, als er unter Beifall die Versammelten aufrief, schon Kompromißkandidaten. Ein nettes Bündnis. Der National- nochmals die Bedeutung der diesmaligen Landtagswahlen dar zulegen. Wie ein Gemahnen an fünftige größere Rämpfe Ferner wird darauf hingewiesen, daß der Wahlvorsteher hängern des bestehenden Dreitlassenwahlunrechts und beim ersten Vorpostengefecht von den zur Wahl erscheinenden Urwählern die Vorlegung Arm in Arm mit den angeblich für Niederringung der Drei- den herrschenden Klassen zu zeigen, den heutigen Landtagswahlen daß die Geduld einer Legitimation berlangen kann; als solche gilt: Steuer- flassenschmach ringenden Freisinnigen. Ein recht vielseitiger, der preußischen Arbeiter zu Ende iſt. Auch der Genoffe quittung, Invaliditätskarte, Militärpapiere, Mietskontratt usw. echt nationalliberaler Herr. oder die den Urwählern zugestellte Wahlkarte. Die Fortschrittliche Volts- Hofer, der Kandidat des Kreises, ermahnte die Versammelten in Es wird dringend erforderlich sein, für genügend freie partei soll als zutreiber für diesen in allen Farben schillernden furzen, aber eindringlichen Worten, eifrig belgisch zu lernen, um Zeit zur Ausübung des Wahlrechts am 16. Mai zu sorgen. noch einmal den Streis den Sozialdemokraten entreißen zu Genoffe Schönberg nochmals an die Wähler, den guten Geist, von dem " Patrioten" benugt werden. So hoffen die Konservativen, bald deutlich preußisch reden zu können. Wieder dankte dent Redner der reiche Beifall der Versammlung. Zum Schluß appellierte Wähler der 2. und 1. Abteilung werden gut tun, rechtzeitig tönnen. Alle Sebel sind für diesen Zwed dienstbar gemacht. Die Versammlung beseelt, auch auf die Wahl zu übertragen. Der für Ausübung ihres Wahlrechts Sorge zu tragen. Wenn auch für Arbeiter die Wahlzeit für die 2. und 1. Abteilung recht Der Landrat Dr. Busch soll heute in höchsteigener Person um Preis, der winkt, ist der Anstrengungen und Opfer wert. ungünstig liegt, so muß doch alles aufgeboten werden, daß die Wahl bemüht sein und läßt deshalb sein in Berlin ausuns gerade in diesen Abteilungen keine Stimme verloren geht. zuübendes Wahlrecht verfallen. In verschiedenen Wahlbezirken in Berlin fällt gerade in diesen Desto notwendiger ist, daß heute der Abteilungen die Entscheidung. Daß auch die Wähler in der Mittelstand und die Arbeiterklasse geschlossen an den Wahltisch 3. Abteilung ihre Pflicht tun und durch rechtzeitige Stimm- tritt und für die sozialdemokratischen Wahlmänner eintritt. Niemand fehle! abgabe ihrer Wahlpflicht genügen, ist ebenso selbstverständlich. Jeder Wähler aber mag eingebent sein, daß die Wahl pünktlich geschlossen wird. Gehe also jeder Wähler frühzeitig zur Wahl!
Die Zentralwahlbureaus für die einzelnen Landtagswahlbezirke sind an folgenden Stellen:
1. Wahlbezirk( Westen): Wiemers, Bülowstr. 58 Fernsprecher Amt Lützow 9247. ( Hansaviertel): Dreßler, Altonaer Straße 20. Amt
Moabit 330.
2. Wahlbezirk: Fränz, Markgrafenstr. 6. Amt Morik
platz 593.
3. Wahlbezirk: Felsmann, Ritterstr. 1. Amt Moriz
plak 8848.
4. Wahlbezirk: Bieler, Dieffenbachstr. 76. Amt Morik
plat 2359.
Nun wohlan
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In Kagel sprach unter freiem Himmel Genosse KüterKarlshorst. Die zahlreich anwesende ländliche Bevölkerung spendete dem Redner sowohl wie auch dem Gesangverein der Glasmacher für seine vorgetragenen Gesänge lebhaften Beifall. Eine Wählerversammlung in Kienbaum, für die alle VorSchöneberg. Die heutigen Wahlen der Wahl- bereitungen getroffen waren, mußte ausfallen, weil der Inhaber männer beginnen für die Wähler der ersten Abteilung um des Lokals in letzter Minute sein Lokal zurückzog, aus der Partei 1 Uhr und enden um 2 Uhr; alsdann wählt die zweite Ab- austrat und im neugegründeten Kriegerverein, dem er als Mitglied teilung von 2-3% Uhr, während die dritte Abteilung von angehört, eine beſſere stundschaft erhofft. nachmittags 4-8 Uhr wählt.
III. Abteilung wählt um 5 Uhr, die II. Abteilung um 7 Uhr und Lichterfelde . Für unseren Ort findet Terminswahl statt. Die die I. Abteilung um 7 Uhr. Wer am 1. April berzogen ist, wählt
in dem Bezirk, wo er vor dem 1. April gewohnt hat.
Restaurant Haffle, Unter den Eichen 88. Dahlem . Terminswahl. III. Abteilung 5 Uhr. Wahllotal:
Landtagswählerverfammlung.
Für den achten Landtagswahlbezirk
5. Wahlbezirk: Wählisch, Stalizerstr. 22. Amt Morik- fand am Mittwoch eine Wählerversammlung im Musikerfaal in der
platz 12 542. 6. Wahlbezirk: Hoffmann, Königsberger Str. 28. Rönigstadt 6192.
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Amt
Weißensee. Vor der Entscheidung" lautete das Thema der Letzten Landtagswählerversammlung im Schloß Weißensee", in der Genosse Stüdlen referierte und der Kandidat des Kreises Genosse
Sofer sich den Wählern vorstellte. Reichlich 1500 Personen waren erschienen, die mit Spannung den prächtigen Ausführungen ber Redner folgten. Am Schluß der Versammlung konnte der Vorsitzende Genosse Schlemminger mit Genugtuung feststellen, daß in Weißensee die Sozialdemokratie dem Wahltag mit Zuversicht entgegen sehen kann.
Reinickendorf - West. In einer imposanten Versammlung nahmen die Wähler nochmals Stellung zur Landtagswahl. Referenten waren die Kandidaten der Sozialdemokratie, die Genossen Otto Braun und Gutsbesitzer o fer. Da in einer am 5. Mai stattgefundenen fortschrittlichen Versammlung, an der sich etwa acht Kaiser- Wilhelm- Straße statt. Dbgleich unsere Parteigenossen an Behntel Anhänger der Sozialdemokratie beteiligten, trop vorheriger jenem Abend mit Vorarbeiten für die Wahl beschäftigt und durch Busage keine genügende Redefreiheit gewährt wurde, so war Herr den Zahlabend in Anspruch genommen waren, war die Versammlung Goldschmidt und auch die Leitung der Versammlung schrift recht gut besucht. Mit lebhaftem Interesse folgten die Anwesenden lich eingeladen, aber nicht erschienen. Herr Goldschmidt ents 7. Wahlbezirk: Wiegel, Elbinger Str. 8. Amt König- dem Vortrage des Genoffen Ströbel, der an zahlreichen Bei schuldigte sich brieflich, von der Leitung war feine Ant spielen aus der parlamentarischen Tätigkeit im Reiche und in Preußen wort erfolgt. Genosse Braun beschäftigte sich in seinem Vortrage 8. Wahlbezirk: Hundt, Mendelssohnftr. 16. Amt König- die politische Unzuverlässigkeit des Freisinns illustrierte. Der besonders mit den Angriffen, die Herr Goldschmidt in der fortschrittRedner zeigte, daß die Freifinnigen immer versagt haben, lichen Versammlung gegen die Sozialdemokratie gerichtet hatte. 9. Wahlbezirk: Rochhaus, Schliemannstr. 39. Amt wenn es galt, die Rechte und die Interessen des Volkes Unter lebhaftem Beifall der Versammlung deckte der Redner die gegenüber der Regierung energisch zu Norden 2187. Auch im Sünden des Freisinns auf. Genosse Gutsbefizer Hofer ging in Kampfe für ein freies Wahlrecht in Preußen kann man seinem Vortrage besonders den Junkern und Gutsbesitzern scharf zu
ftadt 6343.
ftabt 909.
10. Wahlbezirk: Dams, Schlegelstr. 9. Amt Norden 11. Wahlbezirk: Melzer, Wiesenstr. 29. Amt Moabit 1238.
12. Wahlbezirk: Paersch, Oldenburger Straße 10. Moabit 1899. Charlottenburg : Volkshaus, Rosinenstraße 3. Amt helm 1696.
Neukölln : Parteisekretariat, Neukölln , Neckarstraße 3. Neukölln 1894.
bertreten.
159. auf den Freifinn nicht ernsthaft zählen. Die Beseitigung des Dreitlassenwahlrechts ist die notwendige Voraussetzung für den Sturz der Junterherrschaft und die Einführung freiheitlicher Zustände. Von der Amt freisinnigen Bartei, von Herrn Caffel, dem bisherigen Vertreter des achten Wahlbezirks, ist in dieser Hinsicht nichts zu erwarten. Also Wil - müssen die Wähler alles aufbieten, daß nicht Herr Cassel, sondern Genosse Düwell gewählt wird und daß durch eine starke VerAmt mehrung der sozialdemokratischen Stimmen gegen die Dreillaffenschmach protestiert wird.
Schöneberg : Henkel, Meininger Straße 8. Amt Lützow 6733. Teltow - Land: Schilling, Wilmersdorf , Lauenburger Str. 20. Amt Pfalzburg 1120.
Ober- und Niederbarnim : Schulz, Lichtenberg , Kronprinzenstraße 47. Amt Königstadt 851.
Wahlhilfe
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daß der Freifinn die parlamentarische Vertretung des mobilen Kapitals Unser Kandidat Wilhelm Düwell wies furz und treffend nach, ist und deshalb von der arbeitenden Bevölkerung nicht gewählt werden fann. Beide Redner fanden lebhaften Beifall.
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Leibe und schilderte besonders die elenden Zustände in Ostelbien. Zum Schluß forderte er die Versammelten auf, ihre Stimme mur den sozialdemokratischen Wahlmännern zu geben. Trotzdem Gegner anwesend waren, ergriff in der Diskussion keiner das Wort.
Partei- Angelegenheiten.
Neukölln . Alle Hilfskräfte, die in den einzelnen Bezirken überstraße 3 einzufinden. flüssig find, werden gebeten, sich im Bureau des Wahlvereins Neckar
Steglit. Das sozialdemokratische Zentral- Wahlbureau befindet sich bei Jäckel, Körnerstr. 4. Jeder Genosse hat sich rechtzeitig in feinem Schlepplokal zu melden, die Stimmzettelverteiler geben Ausfunft, wo.
Reichsverbandsgeneral v. Liebert in Wilmersdorf . Friedenau . Die Wahlmännerwahl für die dritte Klasse findet Als Mittwochabend die von unseren Genossen nach dem Viktoriagarten einberufene Versammlung zu Ende war, begaben sich eine on 5-8 Uhr statt. Die Genossen wollen sich zur Wahlarbeit Anzahl der Teilnehmer nach dem nebenan gelegenen Gesellschafts- frühzeitig in ihren Bezirkslokalen einfinden. hause. Hier war eine vom Verein reichstreuer Männer, der Karlshorst . Das Zentralbureau befindet sich Dönhoffstr. 1, Ede Wilmersdorfer Reichsverbandsfiliale, einberufene Landtagswähler- der Trestow- Allee, im Restaurant Buchholz. Fernspr.: Cber- Schöne versammlung noch im vollen Gange. Kein Geringerer als der weide 135. Reichsverbandsgeneral v. Liebert hielt über die auswärtige Politik Alt- Glienicke . Der Zahlabend für den Ortsteil Faltenberg findet der Regierung und die Sozialdemokratie einen Vortrag, den der am Sonnabend, den 17. d. Mts., bei Schäfer, Schirnerstraße, statt. webtlagte über den großen Einfluß der roten 110 im Reichstage, fonservative Landtagskandidat Gerhart ergänzte. Herr v. Liebert Wichtige Tagesordnung. Borsigwalde- Wittenau. Das Wahlbureau befindet sich am Tage
ist heute dringend nötig. Alle Genoffen, die sich frei machen können, wollen sich ihren Wahlleitern zur Verfügung stellen. Auch in den Zentralwahlbureaus können sich Genossen melden. Die Annahmeerklärung des Wahlmannes. Jeder Wahlmann muß ausdrücklich die Erklärung abgeben, daß er das Amt annimmt. Ist der Gewählte bei der der immer mehr ins rote Fahrwasser hineinschliddere und der Landtagswahl bei Wilhelm Schulze , Schubartstr. 39; es ist von Feststellung des Urwahlergebnisses anwesend, dann bekommt mit dem kein Staat zu machen sei. Daher wäre für 8 Uhr morgens geöffnet. Die Parteigenossen und Genoffinnen er seine Bestallung als Wahlmann und Einladung zur Ab- das Abgeordnetenhaus die Erhaltung des jetzigen Wahlrechts wollen sich dort möglichst zeitig und zahlreich einfinden. geordnetenwahl sofort im Wahltermin. Andernfalls wird sie notwendig. Seine Eigenschaft als Reichsverbandsleiter fennzeichnete Der von den Parteigenossinnen beschlossene Ausflug mit Kindern ihm zugeschickt und der Gewählte muß sofort dem Wahl- Herr v. Liebert durch Auftischung der längst widerlegten Regende, fann Sonntag, den 18. Wai, wegen der außerordentlichen General⚫ vorsteher mitteilen, daß er die Wahl annimmt. Annahme daß Bebel dem Deutschen Reiche ein Sedan gewünscht habe und versammlung nicht stattfinden. unter Protest oder Vorbehalt, ebenso das Ausbleiben der stimme", ohne daß ein Staatsanwalt gewagt hätte, die Hand nach durch Töne des Bedauerns darüber, daß die Frankfurter Bolts Dabendorf bei Zoffen. Morgen Sonnabend, den 17. Mai, abends Mitteilung der Annahme der Wahl über die dreitägige Frist dem Blatt auszuftreden, bei der Erörterung der Angelegenheit des 9 Uhr, bei Wiese Monatsversammlung. Wichtige Tagesordnung. hinaus gilt als Ablehnung. Am besten ist es, der sozialdemokratische Wahlmann erklärt sofort im Wahltermin, daß er das Amt annimmt. Wird die Wahl abgelehnt, dann ist umgehend eine Neuwahl anzuordnen.
Versammlungen, in denen Wahlresultate verkündet werden, sind zu heute abend in verschiedene Lokale einberufen und im Inseratenteil an gekündigt.
Die Agitationskommission des Arbeiter- Radfahrerbundes " Solidarität“, Ortsgruppe Berlin , richtet an ihre Mitglieder das Ersuchen, wenn es irgend möglich ist, sich von der Arbeit freizumachen und der Partei zur Verfügung zu stellen. Wer noch keine Nachricht hat, welchem Wahllokal und Kreis seine Abteilung zugeteilt ist, wird gebeten, frühmorgens nach der Stralauer Brücke Nr. 3 bei Snörig zu kommen. Telephon: Amit Königstadt 4948.
Pächters Sohst den Kaiser habe schmählich beleidigen können. Die Ausführungen des konservativen Kandidaten gipfelten darin, daß er die Sozialdemokratie als eine Gesellschaft grüner Jungen be zeichnete und daß er einem Liberalen, der in einer feine Partei berührenden Angelegenheit einen durchaus sachlichen Zwischenruf gemacht hatte, zurief, er solle den Mund halten.
In der Diskussion nagelte Genoffe Schröder die unrichtigen Behauptungen des Herrn Liebert fest, dem die Sozialdemokratie im übrigen eigentlich nur dankbar sein könne. Denn der Erfolg, den die Partei bei den letzten Reichstagswahlen errungen habe, sei nicht zum geringsten der berühmten Reichsverbandsmethode zu danken. Nachdem noch einige bürgerliche Teilnehmer zum größten Teil gegen die Konservativen gesprochen hatten, nahm Herr Gerhart das Schlußwort. Dieses bestand in einem erneuten Schimpfen auf die Sozialdemokratie. Unter dem Gesang der Arbeitermarseillaise verließen unsere Parteigenossen den Saal, während Herr Gerhart sich austobte.
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Friedenau . Das Jubiläumsjahr ein Kampfjahr des Volkes um Menschen- und Bürgerrecht, dieses Thema behandelte in einer gutbefuchten öffentlichen Wählerversammlung am Mittwoch im StaiserWilhelm- Garten Genosse Zubeil unter stürmischem Beifall. Auch der Kandidat des Kreises, Genosse Groger, verstand es, durch Wilmersdorf- Halensee. Die Genossen und Genossinnen finden eine treffende Charakteristik der heutigen schmachvollen Zustände in fich zweds Beteiligung an den Arbeiten der Landtagswahl heute Preußen die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu fesseln. Die Versammvon nachmittags i Uhr an in den einzelnen Bezirkslokalen oder| lung, die durch ein stimmungsvolles Lied des Männerchors Friedenau
Generalmarsch.
Jezt ertöne das Signal, jego heißt es: angetreten!
Ohne Bauten und Trompeten, aber stramm ziehn die Proleten zum Entscheidungsfampf, zur Wahl! Jezo kam der Augenblick, und als wär' es nur Parade, gebt es stürmend schnurgerade auf die Geldjacksbarrikade. Borwärts, feiner bleibt zurüd. Jeßt marsch, marsch und drauf und bran! Vorwärts, werft sie übern Haufen, schlagt sie, jagt fie, bis sie laufen und besiegt am Boden schnaufen, Vortvärts, vorwärts, Mann für Mann! Mann für Mann und dran und drauf! Heute geht es auf das Ganze, feiner fehle bei dem Tanze und auf mancher Geldsacsschanze pflanzen wir das Banner auf!
Janus.